Beziehungsverflechtungen in regionalen Innovationssystemen
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Territoriale<br />
Innovationsmodelle<br />
(Kapitel 2.3)<br />
Y= f(L,K,LM,I)<br />
2. Regionalökonomische Theorien<br />
2.1 Traditionelle Standorttheorien<br />
Cluster-Ansatz • Markt und Wettbewerb<br />
• Netzwerkbeziehungen und soziale Interaktionen<br />
Milieu-Ansatz • Beziehungen zwischen Firmen und ihrer Umgebung<br />
• Kapazität zu Innovieren<br />
• Kapazität zu Lernen<br />
Abbildung 1: Klassifikation regionalökonomischer Theorien.<br />
Quelle: vgl. Terlu<strong>in</strong> 2003: 330.<br />
Die Neoklassik ist e<strong>in</strong> zentrales Gedankengebäude der modernen Ökonomie und wird auch auf regionale<br />
Fragestellungen angewendet. Die Grundhypothese der Neoklassik besagt, dass <strong>in</strong>terregionale Unterschiede von<br />
Faktorpreisen (d.h. Preisunterschiede von Löhnen und Z<strong>in</strong>sen) durch Faktorwanderungen ausgeglichen werden.<br />
Ausgangspunkt ist die Existenz räumlicher Disparitäten. Region A beispielsweise produziert arbeits<strong>in</strong>tensiv, mit<br />
e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gen Grenzproduktivität und mit niedrigem Lohnniveau. Region B h<strong>in</strong>gegen produziert kapital<strong>in</strong>tensiv,<br />
mit grosser Grenzproduktivität und mit e<strong>in</strong>em hohen Lohnniveau. Unter diesen Bed<strong>in</strong>gungen besteht für<br />
Arbeitskräfte der Region A e<strong>in</strong> Anreiz zur Wanderung <strong>in</strong> die Region B. Faktorpreisunterschiede lösen <strong>in</strong> diesem<br />
Modell also Faktorwanderungen aus, die zu e<strong>in</strong>em Ausgleich sowohl von Preisen also auch von Kapital- und<br />
Arbeits<strong>in</strong>tensität führen. Andere Autoren zeigen sogar, dass es durch <strong>in</strong>ter<strong>regionalen</strong> Handel auch bei immobilen<br />
Produktionsfaktoren zu Ausgleichstendenzen kommen kann. Ursache für diesen Ausgleichsmechanismus ist,<br />
dass durch den Handel <strong>in</strong> jeder Region der jeweils preiswertere Produktionsfaktor <strong>in</strong>tensiver genutzt wird.<br />
Schliesslich kann man analog zu Ricardos Theorem der komparativen Kostenvorteile zeigen, dass e<strong>in</strong>e regionale<br />
Spezialisierung der Produktion auch dann stattf<strong>in</strong>det, wenn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Region die absoluten Faktorpreise aller<br />
Produktionsfaktoren ger<strong>in</strong>ger s<strong>in</strong>d als <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er anderen Region (Bathelt/Glückler 2002: 67ff).<br />
Verschiedene Regionalökonomen verfe<strong>in</strong>erten die Modelle der neoklassischen Theorie, <strong>in</strong>dem sie zum Beispiel<br />
Transportkosten <strong>in</strong> die ökonomischen Modelle <strong>in</strong>tegrierten. Daraus entstanden die Ansätze der Landnutzungsund<br />
Standorttheorien, welche zentrale Bestandteile der Raumwirtschaftslehre s<strong>in</strong>d. Es handelt sich dabei um<br />
Porter<br />
GREMI b<br />
Lernende Region • Wissen als Ressource<br />
• Lernen als Prozess<br />
Morgan<br />
• Innovation als <strong>in</strong>teraktiver Prozess und durch<br />
<strong>in</strong>stitutionelle<br />
bee<strong>in</strong>flusst<br />
Rout<strong>in</strong>en und soziale Konventionen<br />
a. Y: E<strong>in</strong>kommen bzw. Output; L: Arbeit; K: Kapital; AE: Agglomerationseffekte; LM: Lokales Milieu<br />
e<strong>in</strong>schliesslich Faktoren wie Raum, Humankapital, Technologie, Netzwerke, Vertrauen, Kultur und Politik; I:<br />
Innovation.<br />
b. GREMI: Groupe de recherche européen sur les milieux <strong>in</strong>novateurs.<br />
<strong>Beziehungsverflechtungen</strong> <strong>in</strong> <strong>regionalen</strong> <strong>Innovationssystemen</strong> 9