Beziehungsverflechtungen in regionalen Innovationssystemen
Beziehungsverflechtungen in regionalen Innovationssystemen
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1. E<strong>in</strong>leitung<br />
Forschungsdesign besteht aus zwei parallel verlaufenden Prozessen; e<strong>in</strong>er quantitativen und e<strong>in</strong>er qualitativen<br />
Netzwerkanalyse. Erstere untersucht die quantitativen <strong>Beziehungsverflechtungen</strong> zwischen den<br />
Untersuchungsobjekten und <strong>in</strong>terpretiert die Netzwerkstruktur e<strong>in</strong>es Netzwerkes anhand verschiedener<br />
Netzwerkdarstellungen und -kennziffern. Der qualitative Teil erfolgt mittels problemzentrierter Interviews,<br />
welche e<strong>in</strong>er qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen werden. Zum Schluss werden die Resultate beider<br />
Analyseverfahren <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Typologie vere<strong>in</strong>t, welche die verschiedenen Firmen und ihre<br />
Netzwerkstrategien charakterisiert.<br />
Losgelöst von diesem Vorgehen wird zur Beschreibung des Untersuchungskontextes e<strong>in</strong>e Shift-Analyse<br />
durchgeführt. Das Bestreben besteht dar<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>en Überblick über die Branchenstruktur des Untersuchungsraumes<br />
zu gew<strong>in</strong>nen und daraus die wirtschaftlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen der Fallstudie zu konkretisieren.<br />
1.3 Aufbau der Arbeit<br />
Im ersten Teil der Arbeit werden die theoretischen Grundlagen und die Entwicklung der Regionalökonomie bis<br />
zum heutigen Zeitpunkt erläutert. Die Absicht besteht dar<strong>in</strong>, die zum Teil diffusen Unterschiede zwischen den<br />
verschiedenen theoretischen Ansätzen heraus zu kristallisieren. Die Erläuterungen verteilen sich dabei auf vier<br />
Kapitel:<br />
• In Kapitel zwei werden die wichtigsten Regionalentwicklungstheorien vorgestellt. Thematisiert werden<br />
sowohl traditionelle Standort- und Polarisationstheorien als auch verschiedene territoriale<br />
Innovationsmodelle wie der Cluster-Ansatz von Porter, der Milieu-Ansatz oder das Konzept der lernenden<br />
Region.<br />
• Kapitel drei betrachtet den Forschungsgegenstand aus evolutionsökonomischer Perspektive. Im Unterschied<br />
zum neoklassischen Gedankengebäude stellt die Evolutionsökonomie den endogen erzeugten<br />
technologischen Wandel <strong>in</strong> den Mittelpunkt. Ebenfalls <strong>in</strong> diesem Kapitel wird das Konzept Nationaler<br />
Innovationssysteme besprochen, <strong>in</strong> welchem der evolutionsökonomische Gedanke e<strong>in</strong>e wichtige Rolle spielt.<br />
• Kapitel vier nimmt e<strong>in</strong>e Netzwerkperspektive e<strong>in</strong>, welche nicht Individuen oder Unternehmen, sondern<br />
<strong>Beziehungsverflechtungen</strong> zwischen Akteuren <strong>in</strong> den Mittelpunkt des Interesses stellen. E<strong>in</strong>er der<br />
Protagonisten dieses Ansatzes ist der Soziologe Mark Granovetter, welcher unter anderem das Konzept der<br />
embeddedness entwickelt hat. Dieses bezieht sich auf die Tatsache, dass ökonomisches Handeln durch<br />
gegenseitige Beziehungen und Netzwerkstrukturen bee<strong>in</strong>flusst wird.<br />
• Das fünfte Kapitel schliesslich fasst die gewonnenen Erkenntnisse des theoretischen Teils zusammen und<br />
formuliert die daraus gewonnenen Fragestellungen für die empirische Untersuchung.<br />
Zur Beantwortung der Forschungsfragen wird im zweiten Teil der Fokus auf die Praxis gerichtet und die oben<br />
erwähnte Netzwerkanalyse durchgeführt. Die Darlegung geschieht <strong>in</strong> drei Kapiteln:<br />
<strong>Beziehungsverflechtungen</strong> <strong>in</strong> <strong>regionalen</strong> <strong>Innovationssystemen</strong> 3