Beziehungsverflechtungen in regionalen Innovationssystemen

Beziehungsverflechtungen in regionalen Innovationssystemen Beziehungsverflechtungen in regionalen Innovationssystemen

raumentwicklung.tum.de
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15.02.2013 Aufrufe

Zusammenfassung Beziehungen charakterisieren sich durch regelmässigen Informationsaustausch an Veranstaltungen, oder auch durch direkte informelle Kontakte in Form von Kaderaustausch oder Entwicklernetzwerken. Aufgrund des geringen technologischen Deckungsgrades spielen Prozess-Innovationen, wie beispielsweise organisatorische Ideen im Personalbereich, eine wichtige Rolle. • Auftrags-Networker haben zwar einen hohen technologischen Deckungsgrad, die Anzahl Informationsbeziehungen mit anderen Akteuren des Netzwerkes hält sich jedoch in Grenzen. Bei den Beziehungen handelt es sich meistens um klassische Kunden-Lieferanten Interaktionen, oder es werden Aufträge in Bereichen erteilt, in welchen die entsprechende Firma keine Kernkompetenzen besitzt. • Solidaritäts-Networker haben sowohl einen geringen technologischen Deckungsgrad als auch eine geringe Anzahl Informationsbeziehungen zu den anderen Akteuren. Das Engagement beschränkt sich auf eine ideelle und finanzielle Unterstützung des Netzwerkgedankens, womit regionale und wirtschaftspolitische Interessen vertreten werden. Synthese und Beurteilung Im dritten und letzten Teil wird eine Synthese der beiden ersten Teile vorgenommen, indem zuerst die durchgeführte Fallstudie im Lichte der neusten theoretischen Ansätze betrachtet und beurteilt wird. Anschliessend werden auf der Grundlage der aktuellen wissenschaftlichen Debatte und der empirischen Resultate der Fallstudie mögliche Ansatzpunkte für eine innovationsorientierte Netzwerkstrategie vorgeschlagen. Die vorliegende Studie kommt zum Schluss, dass eine gute Konstellation zwischen Politik, Wissenschaft und Wirtschaft der entscheidende Erfolgsfaktor für eine wirkungsvolle und effiziente Innovationsstrategie darstellt. Folgende Aufgabenverteilung ist dabei zu empfehlen: • Die Aufgabe der Politik besteht darin, geeignete Rahmenbedingungen und Anreize zu setzen, so dass der Wissenstransfer zwischen den verschiedenen Subsystemen gewährleistet ist und Innovationen möglich sind. Dazu sind eine ganzheitliche Innovationspolitik sowie eine Hochschulpolitik mit klar definierten Rollen notwendig. Zudem müssen Innovations- und Regionalpolitik aufeinander abgestimmt und eine leistungsabhängige Finanzierungsstrategie verfolgt werden. • Die Wissenschafts- und Ausbildungsinstitutionen müssen sich wieder auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Der Ausbildungs- und Forschungsauftrag der Universitäten hat eine wissenschaftliche Perspektive einzunehmen. Fachhochschulen haben primär einen anwendungsorientierten Ausbildungsauftrag. Zusätzlich können sie aber auch mittel- und kurzfristige Problemlösungsaufgaben z.B. für KMU wahrnehmen. Innovationszentren schliesslich sollten sich auf umsetzungsorientierte Forschung konzentrieren und zusammen mit Industriepartnern angewandte Problemlösungsverfahren erarbeiten. Damit übernehmen sie die Funktion eines Bindegliedes zwischen Wirtschaft und Forschung. • Die Rolle der Wirtschaft ist pragmatischer Natur. Grundsätzlich wissen private Unternehmen genau was sie brauchen, und wie sie es bekommen können. Um den gesamtwirtschaftlichen Innovationsprozess anzutreiben vi Beziehungsverflechtungen in regionalen Innovationssystemen

Zusammenfassung und damit auch sich selber einen Dienst zu erweisen, sind schlanke Firmenstrukturen mit kurzen Innovationswegen sowie eine offene Firmenkultur gegen Innen und Aussen zu pflegen. • Das Netzwerkmanagement übernimmt die Rolle eines Intermediären und kann von Verbänden, Transferstellen, Wirtschaftsförderern etc. übernommen werden. Wichtig sind dabei die Professionalität und das Vorhandensein genügender Ressourcen. Netzwerkmanager sollen eine Moderationsfunktion zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik übernehmen, sowie gemeinsame Arbeitsgruppen lancieren. Dies erfordert hohe Anforderungen und bedingt eine entsprechende Ausbildung. Beziehungsverflechtungen in regionalen Innovationssystemen vii

Zusammenfassung<br />

und damit auch sich selber e<strong>in</strong>en Dienst zu erweisen, s<strong>in</strong>d schlanke Firmenstrukturen mit kurzen<br />

Innovationswegen sowie e<strong>in</strong>e offene Firmenkultur gegen Innen und Aussen zu pflegen.<br />

• Das Netzwerkmanagement übernimmt die Rolle e<strong>in</strong>es Intermediären und kann von Verbänden,<br />

Transferstellen, Wirtschaftsförderern etc. übernommen werden. Wichtig s<strong>in</strong>d dabei die Professionalität und<br />

das Vorhandense<strong>in</strong> genügender Ressourcen. Netzwerkmanager sollen e<strong>in</strong>e Moderationsfunktion zwischen<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und Politik übernehmen, sowie geme<strong>in</strong>same Arbeitsgruppen lancieren. Dies<br />

erfordert hohe Anforderungen und bed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e entsprechende Ausbildung.<br />

<strong>Beziehungsverflechtungen</strong> <strong>in</strong> <strong>regionalen</strong> <strong>Innovationssystemen</strong> vii

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