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Gebirgskurs 16./17. März 2007 Gebirgskurs für Helikopter-Piloten ...

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<strong>Gebirgskurs</strong> <strong>für</strong> <strong>Helikopter</strong>-<strong>Piloten</strong><br />

<strong>Gebirgskurs</strong> <strong>16.</strong>/<strong>17.</strong> <strong>März</strong> <strong>2007</strong><br />

Am Freitag, <strong>16.</strong> und am Samstag <strong>17.</strong> <strong>März</strong> <strong>2007</strong> trafen sich interessierte <strong>Helikopter</strong>-<strong>Piloten</strong><br />

in Schindellegi bei Fuchs <strong>Helikopter</strong>, um gemeinsam neue Erfahrungen im<br />

Zusammenhang mit der Fliegerei im Gebirge, dem Verhalten auf Gletschern sowie dem<br />

Überleben in Notsituationen zu sammeln.<br />

Der erste, fakultative Teil des Kurses begann am Freitag um <strong>16.</strong>00<br />

Uhr. Kari Kälin, Daniel Lisak, Marco Riva und Dino Janser bereiteten<br />

sich auf den Flug mit dem <strong>Helikopter</strong> HB-ZBM (MD520N) vor, welcher<br />

sie auf eine Alp im Sihltal bringen sollte. Auf dem gemütlichen<br />

Anwesen angekommen, folgte dann zuerst das Einheizen des Ofens,<br />

welcher anschliessend auch zum kochen genutzt wurde.<br />

Der Küchenchef Marco Riva zauberte allen ein exzellentes Abendessen<br />

herbei, das praktisch keinen Wunsch offen liess. …und dies lediglich<br />

mit einem Holzofen im Licht der Gaslampe und Kerzen - eine wirklich<br />

beeindruckende Leistung.<br />

Nach dem ausgiebigen Abendmahl im Kerzenlicht wurden einige Themen über das Fliegen und<br />

die Wind- und Wetterverhältnisse im Gebirge besprochen, welche es auf solchen Touren nicht<br />

zu unterschätzen gilt. Müde von der Theorie zog es dann jeden einen Stock höher, denn früh<br />

morgens um 06.00 Uhr – nach einer friedlichen Nacht im Schlafsack – hiess es bereits wieder<br />

“Tagwache“!<br />

Mit nur kurzer Anlaufzeit machte sich Daniel Lisak sofort an den<br />

Herd und kochte <strong>für</strong> alle heissen Kaffee, während sich Sekunden<br />

später Marco Riva auf die Beine stellte und nach dem “Drainen“<br />

einen ordentlichen “Pre-Flight-Check“ an der Maschine durchführte.<br />

Nach einem kurzen Rückflug konnte in<br />

Schindellegi gelandet werden, wo dann<br />

noch die zwei weiteren Kursteilnehmer<br />

Albrecht Aspacher und Werner Glatthard, sowie die beiden<br />

Bergführer Pankraz Hauser und Stefan Fischer in Empfang<br />

genommen werden konnten.<br />

Um 07.30 Uhr begann unter der Leitung von Pankraz Hauser der offizielle Teil des<br />

<strong>Gebirgskurs</strong>es. Mit einer ca. 1-stündigen Theorie über die Eigenschaften und Gefahren von<br />

Gletschern und Gletscherspalten, der Handhabung von Seilen,<br />

Verankerungen und Karabinerhaken, sowie den möglichen<br />

Windverhältnissen auf Gletschern, machte Pankraz auf sehr<br />

wichtige Themen aufmerksam. Im Anschluss zur lehrreichen und<br />

informativen Theorie folgten dann versuchsweise mehrere<br />

Rechenaufgaben, welche unter “normalen“ Sauerstoff-<br />

Bedingungen in Schindellegi (2'600ft AMSL) durchgeführt und<br />

später auf dem Hüfipass (Planurahütte) in 10’000ft AMSL<br />

wiederholt werden sollten.<br />

2. April <strong>2007</strong> / Dino Janser www.fuchs.ch


Anschliessend zur Theorie machten sich die sechs anwesenden<br />

<strong>Helikopter</strong>-<strong>Piloten</strong> gemeinsam an die Flugplanung und<br />

Flugvorbereitung, währenddessen von den Bergführern die<br />

Ausrüstung der Teilnehmer kontrolliert und auf das notwendige<br />

ergänzt wurde.<br />

<strong>Gebirgskurs</strong> <strong>16.</strong>/<strong>17.</strong> <strong>März</strong> <strong>2007</strong><br />

Die top-motivierte “Gebirgstruppe“ durfte dann den knapp 20-minütigen Flug auf den Hüfipass<br />

im HB-XJF (MD900 Explorer, Pilot Sandro Brugnoli) und HB-ZBM (MD520N, Pilot Marco Riva)<br />

geniessen. Beim Anflug auf den Gletscher konnte<br />

zusammen mit dem Bergführer einen Blick auf die unter dem<br />

Schnee lauernden Gletscherspalten geworfen werden, was<br />

<strong>für</strong> alle bestimmt sehr eindrücklich gewesen sein muss, da<br />

die Spalten zu dieser Jahreszeit kaum zu sehen sind.<br />

Auf dem Gebirgslandeplatz angekommen, wurden bei zügigem,<br />

kaltem Wind als erstes alle Teilnehmer in zwei Seilschaften<br />

aufgeteilt und mit speziellen Seilknoten “vernetzt“. Gemeinsam<br />

wurde eine Gletscherspalte aufgesucht und mit Sondierstange<br />

genauer erforscht. Danach folgte der etwas anstrengendere Teil bei<br />

dem das mitgeführte Material zum Einsatz kam.<br />

Im grössten Windloch Europas durften sich einige Teilnehmer abseilen lassen, um dann<br />

(hoffentlich) von den Kameraden ordnungsgemäss gesichert und wieder heraufgezogen zu<br />

werden. Dass dies auf 3’000m ü.M. und den dabei herrschenden Sauerstoff- und<br />

Windverhältnissen nicht ganz so locker war, versteht sich von selbst.<br />

2. April <strong>2007</strong> / Dino Janser www.fuchs.ch


<strong>Gebirgskurs</strong> <strong>16.</strong>/<strong>17.</strong> <strong>März</strong> <strong>2007</strong><br />

Als Ergänzung zu den praktischen Arbeiten mit Seil, Reepschnur, Eispickel und Karabinerhaken<br />

folgte noch der Marsch zur Planurahütte. Nicht zuletzt erinnerte das dabei durchgeführte<br />

Abseilen an den Film “Cliffhanger“ mit Sylvester Stallone…!<br />

Die ansässige Hüttenwartin servierte um 13.30 Uhr eine feine Suppe und es konnten sich alle,<br />

nebst dem selbst mitgeschleppten Proviant, mit einer warmen<br />

Mahlzeit verpflegen und stärken.<br />

erneut zu kalkulieren.<br />

Nun war es auch der richtige<br />

Zeitpunkt, um nochmals die<br />

Sauerstoffwerte jedes<br />

einzelnen zu erfassen und die<br />

bereits in Schindellegi<br />

durchgeführten Rechnungen<br />

Es zeigte sich eindeutig, dass der Sauerstoffgehalt im Blut auf 10’000ft AMSL<br />

durchschnittlich um 10% niedriger ist, als dies noch auf 2’600ft AMSL der Fall<br />

war.<br />

Die Auswertung der Rechenaufgaben zeigte ein nicht ganz so eindeutiges<br />

Resultat auf – waren doch einige Probanden mit dem Lösen der Aufgaben auf<br />

10’000ft AMSL erstaunlicherweise schneller als noch in Schindellegi. Dies war<br />

vermutlich aber darauf zurückzuführen, dass die Rechenaufgaben am Morgen<br />

in Schindellegi vermutlich noch im Halbschlaf gelöst worden waren…<br />

Die Mannschaft war gestärkt und gemäss einer weiteren<br />

Wetterbeobachtung wurde entschlossen, den zügigen Rückmarsch<br />

zum <strong>Helikopter</strong> anzutreten, sodass der Rückflug noch unter<br />

verantwortbaren VFR-Bedingungen ausgeführt werden konnte.<br />

Auf der Rückreise mit kurzem Tank-Stopp<br />

konnte wiedereinmal sehr eindrücklich auf einen grossen Feind eines<br />

jeden <strong>Helikopter</strong>-<strong>Piloten</strong> aufmerksam gemacht werden. Unweit des<br />

Zwischenlandeplatzes wies Marco Riva auf mehrere, ihm bekannte,<br />

unmarkierte Kabel hin, welche quer über das kleine Tal gespannt<br />

waren und bei Unkenntnis zum tödlichen Spinnennetz werden<br />

könnten.<br />

2. April <strong>2007</strong> / Dino Janser www.fuchs.ch


<strong>Gebirgskurs</strong> <strong>16.</strong>/<strong>17.</strong> <strong>März</strong> <strong>2007</strong><br />

Anschliessend zur Landung in Schindellegi wurde alles Material<br />

retabliert und es folgte die auf <strong>17.</strong>31 Uhr angesagte und<br />

langersehnte Diplomübergabe.<br />

Alles in allem war dieser <strong>Gebirgskurs</strong> <strong>2007</strong> überaus interessant und<br />

sehr lehrreich und manchem wurde schnell klar, dass im Gebirge<br />

halt doch ein paar Kleider und etwas mehr Ausrüstung nötig ist, als<br />

dies Sylvester Stallone in Cliffhanger zur Geltung bringt…!<br />

Auch wurde sicherlich die Kameradschaft unter den <strong>Piloten</strong> bei<br />

Fuchs <strong>Helikopter</strong> gefördert, was auf weitere, gesellige Anlässe hoffen lässt, um auch in Zukunft<br />

in allen Belangen rund um die <strong>Helikopter</strong>fliegerei “current“ zu bleiben…<br />

Herzlichen Dank gilt allen, die etwas zum guten und vor allem sicheren Gelingen dieses<br />

Kurses beigetragen haben. Dies sind: Marco Riva (Organisator), Pankraz Hauser<br />

(Bergführer), Stefan Fischer (Fischer Adventures, Veranstalter) und Sandro Brugnoli<br />

(freundlicherweise als Pilot MD900 kurzfristig eingesprungen).<br />

2. April <strong>2007</strong> / Dino Janser www.fuchs.ch

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