15.02.2013 Aufrufe

Zur frage der Herkunft der ungarlandischen Diensleute

Zur frage der Herkunft der ungarlandischen Diensleute

Zur frage der Herkunft der ungarlandischen Diensleute

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Mill<br />

AKADÈMIAI KIADÔ, BUDAPEST<br />

PUBIJSHING HOUSE 0F THE HUNGARIAN ACADEMY 0F SCIENCES<br />

VERLAG DER UNGARISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHÂFTEN<br />

MAISON D'EDITIONS DE L'ACADEMIE DES SCIENCES DE HONGRIE<br />

H3ATEJ1bCTBO AKALEMHU 171AYK BEHPHH<br />

Document<br />

il Il il il Il il 11111111(1111111 li<br />

0000000435512


M<br />

I


<strong>Zur</strong> Frage <strong>der</strong> <strong>Herkunft</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>ungarlandischen</strong> Dienstieute<br />

GY. GYÔRFFY<br />

In <strong>der</strong> ungarisehen Geschichtssehreibung lenkte Gustav Heckenast mi<br />

Jahre 1970 mit einer Abhandlung »Fiirstliehe (kinig1iche) Dienstieute in <strong>der</strong><br />

fruhen Arpadenzeit die Aufmerksamkeit auf die Institution <strong>der</strong> Dienstleute 1 die<br />

auch in den Ortsnamen aus Benifsbezeichnungen nachzuweisen ist. Das eine<br />

reiche Belegsammlung enthaltende Verk von Heckenast ist die Grundiage, auf<br />

<strong>der</strong> weitere Forsehungen aufgehaut werden kinnen. Nachstehend versuche ich<br />

das Wesen des Systems und seine Roue in <strong>der</strong> Gese1hehaft <strong>der</strong> Arpadenzeit nou<br />

zu werten, und dadurcit seine ungar1ndische Chronologie sowie die Einrichtung<br />

einiger agrarischer und handwerklicher Benife <strong>der</strong> Hife zu deuten.<br />

Unter Dienstieuten (lat: rniniateriale$. conditionaril) verstehen wir jene<br />

zu versehiodenen Diensten und Dienstieistungen verpflichteteri Volkseiemente<br />

des I{ofes. die tinter deii Verh.1tnissen <strong>der</strong> Naturatwirtschaft die vielerlei Bedfirfrkisse<br />

eines Hofes befriedigten. Sowohi fur die Geselisehaft des friihfeudalen<br />

Europa ais auch fur die Ungarns <strong>der</strong> Arpadenzeit ist die Einteilung<br />

zu verschiedenen Diensten charakteristisch, was auf den Hof-. Kornit.atsuiid<br />

KircliengUtern <strong>der</strong> Arpaden, sogar auf den privaten Grot3grundbesitzen<br />

gleicherweise zu firtden war.<br />

Die Erforsclier <strong>der</strong> Geschiùhte <strong>der</strong> Arpadetizeit wurden seit langem aufgrund<br />

von Hun<strong>der</strong>ten von Urkundon auf (lie versehiedene Berufe austibenden<br />

Dienstieute aufmerksam, und betrachteten diese E inrichtuiig, ausgesprochen<br />

o<strong>der</strong> unausgesprochen ais ein Produkt <strong>der</strong> ungarisehen Staatsgrukndung.' Die<br />

t 1)iu rneisteti fiuiu •reu Forseher waren <strong>der</strong> Meinung, dalu dieses SyBtem innerhalb<br />

<strong>der</strong> Burgorganisatiun [unktionierte, und so wtirde die Frage nach semer <strong>Herkunft</strong> im<br />

Zusammenliang mit <strong>der</strong> Herkwift <strong>der</strong> knigIiIten Burgorganisation geprtift. Beziiglieh <strong>der</strong><br />

alten Literatur vgl. M. BtL, Adpararu ad historiam Hungarias sive collectio niiscella.<br />

Posonii 1735. 193; •J. l'I':LCZ, Rungaria sub Geiza, sive hist,oriea de rebus Geisae -<br />

eonnnenit.io. [Sopron] 1769; A. F. Kor.L.kmrs, Historias iurisqiie 1nihljci regni Vngariae<br />

atnoenitates. Vindohunae 1783. [1. 27— 177 passim; J. RÂRuosY, Supplementum analecterom<br />

terras Seupiisiensis. Leutsehoviae 1802. 53 —54, 96-97; P. DE KrszEL, De priseis 5crvientihus<br />

regiis et regionalihus in Hungaria. Posonii 1813. 20-45; C. PFAffLER. Jus<br />

georgieuni regni Hungariae. Keszthely 1820. 27 —69 passim; G. BARTAL, Oomment.ariorum<br />

ad historiam statua jurisqui' puhiici Hiniguriae aevi mcdii libri XV. E. Posonii 1847.<br />

268 ff.; KE KeY.RTÔ A.. A rnfve1tsg f(jh1-st Magyarorszgban. Budapest 1880. L<br />

451-460 passim; PAtft.ER G y., A magyar iiemzt Iôrténete az &irpttdhé.zi kirtyok alat 1<br />

8ttda Starioa Husq. XXII. 19?6 u<br />

lu<br />

r.<br />

un<br />

DES C


40 0!f. GyÔr//î<br />

Aushildung <strong>der</strong> Institution <strong>der</strong> Dienstieute kain in den letzten Jahrzehnten in<br />

den Brennpunkt des Interesses. 1m wesent .lichen werden drei Fragen umstritten:<br />

Wann e.rfolgte die Einteilung zu den verschiedenen Diensten? \Vas cliente<br />

ais Vorbi!d dazu ? lst die Einriehtung <strong>der</strong> Dienstieute, (lie sich auvh in den<br />

ans Berufsbezeiclinung gebildeten Dorfn;Lrnen wi<strong>der</strong>spiee1t, eine eigenartigc<br />

siawisehe Insitution ?<br />

Was die Zeit <strong>der</strong> Aushildung des iingarliindischen Systems anbelangt.<br />

erscheinen die vom Hof verschenkten Lente in <strong>der</strong> Wesprimer griechisehen<br />

Urkunde (1018 - 1030) des Kônigs Stein hereits in einer soichen Organisation.<br />

es gbt sogar Dôrfer, die iiacli deni Beruf ihrer Einwoliner benannt wurden<br />

(Szntô, Gerencsft). 2 Bas maclit zurGewif3heit, clal3 die Organisation spitestens<br />

am Anfang <strong>der</strong> Herrschaft XSnig Stefan ,, hestand, vas die Annahme zuliil3t,<br />

daB sic schon zur Zeit <strong>der</strong> Fûrsten wenigstens zurn Teil ausgebaut wurde, aber<br />

nicht bedeutet, daB die Organisation zur Zeit (les Kôiiigtiuns nicht weiterentwiekelt<br />

worden sei. (Eine soiche Weiterentwicklung kann im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Organ i sieru ng <strong>der</strong> Forstgespanschafteii gegen 1200 nachgewiesen<br />

werden).3<br />

Da es die aus den iingarliLndisehen Urkunden kennengelernte Institution<br />

auch un Frankenreich Karls des GroBen gai), warf Ladislaus Erdél yi die Idee<br />

auf, daB sic bereits im 9. Jh. von den Franken in Pannonien eingol)irgort worden<br />

sci, und sei so weiterhestanden. 4 .Jene Eigenschaft <strong>der</strong> Einrichtung in Ungarn,<br />

daB die Beru€sbezeichnungen aueh in Dorfname.n darunter in zahlreichen<br />

slawjscher <strong>Herkunft</strong> vorkornmen, f0hrte zu <strong>der</strong> Ansicht. daB eine alte<br />

siawisehe Institution die Grutidlage <strong>der</strong> uiigarli&ndischen Einriehtung gewesen<br />

sei, es gal) sogar Forslier. die die MJiren fur die Verniittier 1iie1ten. Die Hauptschwierigkeit<br />

dieser Vermutungen Iiegt darin, da! das ungarliindisehe Netz <strong>der</strong><br />

Dienstieute im einstigen friiiikisch-pannorislawischen Transdanuhien, in <strong>der</strong><br />

von den Mahren besetzten Neutra-Gegend und in dciii unter bulgariseher Oherhoheit<br />

gestan(Ienen Ostungarn gleicherweise zu finden ist, also muB es im ganzen<br />

Lande erst durch die Herrscherorganisation <strong>der</strong> Arp&Ien ausgebaut worden<br />

sein, sei es whrend <strong>der</strong> Organisierung des Kônigtums, wie es durcli die<br />

Mehrheit <strong>der</strong> Forseher hehauptet wird, sci es in <strong>der</strong> ersten Hdifte des 10. .Jh.<br />

wie es von Gustav Heckenast, cleni hochverdienten Bearbeiter <strong>der</strong> Frage<br />

angenomnien wurdc. Die an<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Shwierigkcit pannonslawischen 0(1er<br />

m&hrischen I<strong>Herkunft</strong> ist, daB es »Jtgei'-Dienstieute, ViIdfeIL'4chin<strong>der</strong>- bzw.<br />

Budapest 1893. 1. 438-440; NAQY (i.: Ethn 5 (1894) 205; EROÉLYI L., Egyhzi fôldesôr<br />

és szoigài a kzépkorban. Budapest 1907; TAaJÂN K., A sz'l16 zepek .i)éva 1914.<br />

Unter St.aatsgriindung verst'he ieh die Organisit'rimg des ehiistlielwri Knigtwns<br />

Stefans 1., d. HI. (1001-1038), abgesehcn davon, daB es sehon im 10. Jh. iinter den<br />

GroBfBrst.eI] mit pinem halI)nozfla(Jen l'ersonenverbandstaat gerechnet werden rni.i13.<br />

Z ÔMO 15-16; vgl. HECKENAST 32 ff. Szcint6 'Ackermann', Gerenc8ft 'Tpfer'.<br />

3 Ehda. 15 if.<br />

'SzIErnl I. 479 ff.<br />

Z S. ausfiihrlieher 1m zweiten Teil.<br />

Studja Siaria Hune. XXII. I,76.


7<br />

Zt4r Fraje <strong>der</strong> Herkvnft <strong>der</strong> u qarlà Icken Dint1eue 41<br />

f<br />

• Darôc<br />

odrauchcrii<br />

Y Vadasz<br />

i Lovc (Lôc, Lôcs)<br />

Karle 1. Verhreitting <strong>der</strong> im Il - 13. Jh. kônigliche Juger bezeichnexiden Ortsnainen<br />

Darôc, L6c (L6c.-a) und Vadisz<br />

Ablieferer von Mar<strong>der</strong>leil. Barenhaut. Riemen und \Vildrindhorn, also sog.<br />

dar6c gibt, die in Ortsnarnen und Urkuiiden nur in <strong>der</strong> Ôstlichen Hitlfte des<br />

Karpatenbeckens vorkomn-ien, aber in <strong>der</strong> westlieheti Hà.lft .e Oberungarns. in<br />

Transdanubien iuid 1m siawonisclien Herzogtum nieht zu finden si lld . e Mit <strong>der</strong><br />

Berufsbezeichnung bulgariseher <strong>Herkunft</strong> durôc ist das slàwischc Wort lovbcb<br />

'Juger' von verwandter Bedeutung, aber die daraus stammenden Ortsnamen<br />

L6c, L6cs, Lc8a sind nui' westlicli Von <strong>der</strong> Linie (les Gebirges Cserht und <strong>der</strong><br />

6 Beziig)ieh <strong>der</strong> Verbreitung s. HÔMAN F.: MNv 16 (1920) 116- 117; I-IECKENÀST<br />

98-99; auf dieseihe Cegeri€1 weisen die sich auf die drauch- . draucJtarjus gcxianntcn Vôlloerechaften<br />

heziehenden Belege, s. J. MELICII: MNy 16 (1920) 24- 2; z(Jsz 623. Weitere<br />

Belege 1264: centurie dravchiariorum . . . devilla flra?wh in<strong>der</strong> Zipe (F. [T.13. 195); 1263:<br />

populi dranrh mi Koinitat I ltinyad und Dar5cudvar1ety wa1iroiteiu1ie1i un Komitat<br />

Mittcl-Szolnok GYÙRFFy Gy.: r1SZ 7 (1964) 7 -8., 1274: tcrr' rn (ici rhor 'oriLm nostrorun-i<br />

Humuk Terenne im Kornitat Nàgrttd (RegArp 2534. Ni.); In <strong>der</strong> (einnikiing von Iladad<br />

gab es noch Dar6ctelk (1401: Darôcteleke, S. PETRI M., Szilugy vti'rnegye ruonografidja.<br />

Budapest 1901-- 1904. III. 258), irnd un Kontitat Inner-Szolnok Darc erdr5, Darôc aija in<br />

<strong>der</strong> Geinarkimg von B1vnyosvttra1ja (1269: torren. Droch F. [V/2. 539; K.S.DÀR, SzoInok-1oboka<br />

11. 133, 134, 547, 549). Unter dan darc miisson wir solehe zur Ablieferung von<br />

WiIdfell, Itiemen und Wildrindhorn vcrpfliehtet.e lJntertanen vi'rstehen, die in <strong>der</strong><br />

Konskription von L)ôinôs (1138) ohrie Angabi' ihrr Beriife, aus Siebi'nitirgen aufgezhIu<br />

wercien, s. Szô D.: MNy 32 (1936) 20:3: in Ultrasi1ranis partibu3 8uni iLoinine8 qui<br />

debent per annum dare XX rnarture8, C. corriguxs et nenni pelle.'n ur8inani et I cornu &ubaiinum.<br />

Demnach muliten cia jhr1ich dem TIof 20 Mar<strong>der</strong>fell, 100 Riciijen, J Bôrenhaut und<br />

I lVilrindhorri je Kopf abliefern.<br />

MELICH leitete (lie Berufsbezeichnung dar6c aus deni Slawiseheii ab (n. a. O und<br />

EtSz I. 1278); vgl. alt.kireliensl. dbrati> drati 'scin<strong>der</strong>a, zarreissen', bulg. <strong>der</strong>a . 'schindan,<br />

abziehen (die Haut); zerreissen', skr. <strong>der</strong>uti'reissen, sehinden, Ioeschlagen; um gcld<br />

strafen', alttscheeh. 'reissen, raufen, rauben, pliin<strong>der</strong>n', heutiges tccheeh. drd.ti 'reissen,<br />

zerren', sik. dra€ 'schinden, wetzen, rauben, pliin<strong>der</strong>n'; daraus vurden cinerseits des sin.<br />

Studuz SÉavia lluug. XXII. 1976.


42 Gy. (Jjorf/ij<br />

Berge von Gemor-Tornau -zu finden. 7 In versehiedenen Niundarten wurde die<br />

gleiche ,Dienstsiedlung lin aflgerneinen mit verse hiedene,ï Nainen, unabhitngig<br />

von <strong>der</strong> Herkiinft (les S ystems. bezeichnet.<br />

Die Schwierigkeit <strong>der</strong> Ableitung ans den benaclibarten shiwakischen.<br />

niahrisehen und hulgarisehen Volksgruppen bestelit darin. daI3 wenige Spureii<br />

dieses Systems in (lent 76torsr, genannten Slawonien, in Miiiiren trnd in<br />

Bulgarien erhitten hiieben. dazu liatten sich das slowakische Ethuikuni und die<br />

stowakische Spraehe, (lie voit einigen bertcksirhtigt werden, zu dieser Zeit noch<br />

gar nicht ausgebildet .. Spuren eines mit dent ungarliindischen vergleiehharen<br />

Systems huieben in Bôhmen und Polen in Ortsnamen und Urkunden erhalten,<br />

aber diese tscheehisehen und poinisehen Berufsl )ezeichnu ngen weicheii wie<br />

schon Heckenat darauf verwies - von den ungar1ndischen siawisclien Bezeichungen<br />

meistens ah.<br />

Die ungarisehe Einrwhtung <strong>der</strong> Dienstieute weist mit <strong>der</strong> tschechischen<br />

und pohischen Einrichtung beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Hinsieht eine Âhnlichkeit auf, daB<br />

die topon ymisehen Oberlieferungen (les Systems, nitmlich die aus Rerufsbezeichnungen<br />

gebildeten Dorfnamen aueh in diesen Liin<strong>der</strong>n anzutreffeit sind,<br />

was darauf hindeutet ., daB die Mehrheit <strong>der</strong> Bewolirier des hetreffenclen Dorfes<br />

einerlei Dienst leistete. Die tschechische, poli eue und ungarisehe Fursehung<br />

steilto die lntersuchung dieser Ortsnamen in den Mittelpunkt, in erster Unie<br />

darum, weil es keine zeitgenissiehe selirift .liche Quelle gibt, welche die Einrichtung<br />

<strong>der</strong> Dienstieute heleuehten kinnte. We<strong>der</strong> ein dartiber bestimmendes<br />

<strong>der</strong>dc 'aljdeeker, sliiid'r' mit- deiri Suffix <strong>der</strong> nomina agf'ndis -seb, antter&rstits dtLH tSt'he(h.<br />

Uflct SIk. (Ira p ec 'Raubtier, Raubvogel' ans dciii Part. l'raet .. Aet. I. dbrori', mit ohige.rn Suffix<br />

ahgeteit('t. Aus <strong>der</strong> Bedeutung 'raulwn, Raub-' kunnte aber die ungarlàndisdie W'rmicsbezei(-hniing<br />

nieht abgekiiet verdtn, mh'shalb wurdf-' Hie VOfl K NIEZSA 623) (SzJsz iuid<br />

und jm TESj. (J. zu den Worlcrn sIawichen Charakt.ers aber unbekannter <strong>Herkunft</strong><br />

gezahtt. Eigentlieh fitiit die Bedeutung des butgariseh-siawiaeheti dara.. 'schinden,<br />

abziehen (die Haut), zerspalten' mit. dec Gitindtt-igkeit- des 1138 ausfiihi'Iie}i dargesteIlten<br />

Reriifes «tas Sefiindeit <strong>der</strong> Haut des getitetezi Wildes, amis di-'r Iicrnen g'schnitten wurde.<br />

das Enthurn(n) zusaliimnen. l)as siawisehe berufsbezeiclme Ili le SiiFfix -ses (vgl. lovùi<br />

'jagen', lorbeb ',Ei.gm'r'; kupiti 'kaufeim', L1pf,e.b 'Krann(-r'; ifirati'spielen', ijrbeb 'Spielrnann')<br />

kaiui hier zmoeh zu <strong>der</strong> Veridormn mit (lent frequentativmii Sulfix -m'a gm'komnmeim<br />

sein, wie die B -rit fsbezeie tint tng 'Schiriieti' sowoht airs demi Verb kiai ais aucli air,; <strong>der</strong><br />

frequentaf-iven Foi-tri krn'uti abgt'leitet wurde. Die Einh(irgerung des \Vortes d.arc im<br />

[ Tngarisehen mmd <strong>der</strong> Aushami iter Organisation <strong>der</strong> &:r6e knnen nichi lin 9-10. Jh.<br />

t'rfolgt sein, weil dainals <strong>der</strong> Laut -r ucn'Im durcit -t ersetzt wurde (vgl. maravc-i .> mar(;t.<br />

n1nbcb > nérnet : MELIC1U J-IonfMg 228), a.w'It mi 10. ,Jh. kanim niehr mit miem Ersctzen<br />

diirch -cs giirechnet Vverden. D er Aushami <strong>der</strong> Orranisatirjn kaun aber aueh miichi in die<br />

Zi'it gegen 1200 vm'rlegt, we-rdcrm, ais die F'orsmgespamiscimatt 'ri intstariileii (su HF:cKFIN.tT<br />

15), wm'il <strong>der</strong> Dorfzra,nc D(11'6( 1)ereits in m'incr [Jrk,mnilt-' nus ILS L vorkommt: 11N1/I31;6/15.<br />

JIL: D i/,rit»-'Darouc/i (HcgArp r. s. 43, Nr. 133), Nvo i -t ih cinen Sel ircibfchfer<br />

taI t . r 'riistand, Dormu,/, tiirigegen chie Ergm-irbiimng des Absehreibe.rs ist. 1)assclbe ht-'zieht<br />

sitt aum'Ii aid ilas IVoit -iqrie, in dent dcc Laur e statt. -t steht. Amn wahrsc!c'inlit'hsteim<br />

wrirde die Organisation (fer doric und iqrie von Kdnig Stefan ma Lelwn geruft'ri, vermul;lirh<br />

nae}m <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>werfung voir Uvula ans Siehcnbiirgemi (1003), worauf wir amifgrund des<br />

Eisehm'inens dieses Dicnst.cs in Sie}.s'nbiirgcn folgera knnen.<br />

S nachatehenil lm*t Verzcichnis d pi' s1avisehen Bcrutsbczeichritr ugen, in miem jeu<br />

die fehlerfmaftm' Angahen von R. Ka.j?ovi (Zhornik o 910-ezrskvih poiatkoeIi dejin. Hrg.<br />

von P. RATKO. Brai istava 1965. 241) korrigiere (Nr. 109 -.115).<br />

Stmtdia SIer,,a ilung. 1X11. !!,'e.


<strong>Zur</strong> Frage <strong>der</strong> <strong>Herkunft</strong> <strong>der</strong> ungarkndi8chen Dien8tleute 43<br />

Gesetz noch ein Verzeiehnis <strong>der</strong> Dienstieute smtlieiier Dôrfer l,lieb erlialten,<br />

und ans den Urkunden des 11 14 Jh, kann mir ein geringcr Bruchteil <strong>der</strong> Verbreitung<br />

<strong>der</strong> verschiedenen Dienstieute gesammeit werden. Nur was sich von<br />

<strong>der</strong> Einriehtung <strong>der</strong> Dienstiente in den Dorfnamen nie<strong>der</strong>sch1gt, kann fast<br />

volIstiidig zusammengestelit werden. In <strong>der</strong> Tat drtic'kten die Mangelhaftigkeit<br />

und die Einseitigkeit des Quellenmaterials <strong>der</strong> Forscliung ihren Stempel auf.<br />

Die Einengung <strong>der</strong> Untersuchung auf die nus den Berufsbezeichnungen<br />

gebildeten Ortsnamen fiihrt zu einer gewissen Einseitigkeit. Die Annahme, daB<br />

dan einerlei spezielien Beruf ausûbende Dorf die charnkteristische Siediungs.<br />

form <strong>der</strong> Einriehtung <strong>der</strong> Dienstieute gewesen sei, bedarf noch <strong>der</strong> Beweise,<br />

gleichfaiis die Annahme, daB diese Ortsnainen die friiheste Schicht <strong>der</strong> Dienstdorfer<br />

vertriten demi daraus folgt aueh, dai3 die Einrichtung <strong>der</strong> nicht mit<br />

Berufshezeichnung benanuten Dienstdiirfer spkter entstand ais jene.<br />

V4o dan Dorf zur Zeit <strong>der</strong> Festsetznng des Dienstes bereits einen Namen<br />

liatte, ist es nicht riotwendig. diene Namengeining zu erfor<strong>der</strong>n: wo gerade eine<br />

Reihe von Dorfern den gleichen Dienst leistete, o<strong>der</strong> wo mehrerlei spezielie<br />

Dienstleistende an einem Ort lebten und keine Gruppe durcli zahlenmaBige<br />

tber1egenheit o<strong>der</strong> cine wictitige Rolle hervorragte, kounte ein nus eirier<br />

Berufshezeiciinung ahgeleiteter Dorfname kaum gehikiet werden. Das mit einer<br />

Berufsbezeichnung benanute Dorf ist in <strong>der</strong> Wirkiiehkeit einer <strong>der</strong> Grenzfalie<br />

<strong>der</strong> Einriehtung <strong>der</strong> Dienstieute, und kanri tinter eigenartigen Urnstanden zustandegekoinmen<br />

sein, wenri niimiicli (lie Mehrheit <strong>der</strong> Bewohner eines Dorfes<br />

(in <strong>der</strong> Uingetung von Dôrfern mit an<strong>der</strong>en Dienstleistungen) zuin gleichen<br />

Dienst verpflichte.t wurde (z. B. ein Dorf <strong>der</strong> udvornici konnte nur in <strong>der</strong>n Falle<br />

Udvarnok genannt werden. werm es nicht in <strong>der</strong> T'ingebung von Dôrferu <strong>der</strong><br />

udvorn ci. son<strong>der</strong>n von Dôrfern mit an<strong>der</strong>en Dieristleistungen. z. B. <strong>der</strong><br />

Zimmerminner, Winzer o<strong>der</strong> von Dôrfern mit Dienstieuten von gemischten<br />

Steilungen htg.)<br />

Sucht man die eigenartigen Faite <strong>der</strong> Siedluiigsverhiiltnisse <strong>der</strong> Dionstleute,<br />

so st.ôi3t man auf einen ari<strong>der</strong>eri »Grenzfalli' , wenn niirn1ich <strong>der</strong> Herrscher in<br />

semer wan<strong>der</strong>nden Hofhalt.ung von versehiedenen Dienstieuten z. B. von<br />

Kôchen. Schenken, Boten hegleitet wurde .s Ais durchsclmittiich kann deunoch<br />

die Dorfsiedlung )etrachtet werden, in <strong>der</strong> eineriei odet tnehrerlei Diensticute<br />

wohnten und <strong>der</strong> Naine des Dorfes nichts iiber den Dienst aussagt. vie es itn<br />

uberwiegenden Teil <strong>der</strong> Dôrfer <strong>der</strong> FalI ist, die vom Kônig Stefan an ver&'hiedene<br />

Kirchen verschenkt wurden.<br />

Wenn ich aueh im weiteren von <strong>der</strong> Zeugenschaft <strong>der</strong> Dorfnamen reich-<br />

R DafJ <strong>der</strong> N madenh.3rrsuhfr bei seintin Zug von v&1s(hiF'denen Dienern begleitet<br />

wurde, ist nahtIiegtnd, dafiir kônnen auch in Westeuropa Belege gefundtn wei'den. 1m<br />

8. Jh. wird iiber Karl Marteli bei'iehtet: Ais er in die Abtel von Lohbes einzog, gingen<br />

coqui ac pi8tore8 cu#n reliquis rnini8ris voran, anzeigend. da3 ihnen Karl folgt (Ratut<br />

1. 106).<br />

Shidia 8I4zvka liung. XX!!. 1976.


44 Gy. G!/kf/y<br />

lich Gehrauch mache, gehe ich hei <strong>der</strong> Untersuchung <strong>der</strong> <strong>Herkunft</strong> dieser<br />

Institution nicht davon, son<strong>der</strong>n von don Verht1tnissen <strong>der</strong> Gesellschaft aus.<br />

In <strong>der</strong> Ausbildung (les Dienstsvstejns muB mit drei wirtsehaftlichgesellsc!iaftliehen<br />

Faktoren gerechnet werden: 1. Bediirfnis seitens des Herrsehers:<br />

2. Produktions- und Dienstpraxis des unterworfenen Gemeinvoikes;<br />

3. Ausbau und Fuiiktionieren <strong>der</strong> Dienstorganisation. Diese drei Faktoren<br />

kniipfen sich un groBen und ganzen an drei Gesellschaftsschiehten. J3ei den ersten<br />

heiden ist das offensichtlieh, demi die Voraussetzuugen fUr das Zustandekommen<br />

des Systems waren einerseits die Herrschermacht, die ihre Bediirfiiisse auf<br />

einem gewissen Niveau <strong>der</strong> Naturalwirtshaft nicht mehr ans frem<strong>der</strong> Beute,<br />

son<strong>der</strong>n von den eigenen Untertanen dureh stndigc Dienstleistungen und<br />

standigen Dienst befriecligt, an<strong>der</strong>erseits das dem Herrscher gegeniberstehende,<br />

ihm unterworfene Volk, das zu einem solehen Dienst nur dann gehalten<br />

werden kann, wenn es über Mehrprodukte verfUgt, o<strong>der</strong> die Fhigkeit zu eluein<br />

regelmii.Bigen Spezialdienst (z. B. Fuhrwerken, Bewachen, Kochen) besitzt,<br />

und wenn sieli die eigenartigen Procluktionsweisen versehiedener Gegenden und<br />

Et .hnika in seinen Reihen veroinigen. Daraus fblgt auch, daf3 ein solehes System<br />

über einen homogenen, dieselbe Produktionsweise betreihenden Starnm o<strong>der</strong><br />

über solihe Stiimme nicht ausgebaut werden kann, weil hier dasselbe Mehrprodukt<br />

erzeugt vird (z. B. bei (leu auf <strong>der</strong> Heide lohenden Nomade.n Sehaf und<br />

Pferd, bei W7aldbewolinern Mar<strong>der</strong>feil, Schwein und \Vachs, bei Berghirteii<br />

Sehaf, Kâse und Kotze). Die Voràussetzung fûr die fûrstliehe Dienstorganisation<br />

ist also eine differenzierte. mannigfi1tige Produkt .ion <strong>der</strong> unterworfenen<br />

Gesellschaft, die in einein engen Gebiet nui, dureh (lie fortgeschrit .tene gesel!schaft.liche<br />

Arbeitsteilung. und in einem Viilker vereinigenden Reich dnreh die<br />

sich aus (leu verschiedenen Produktiorisweisen ergehende »ethnische Arheit.steihing<br />

gesiehert wird. Der dritte Faktor, die Organisation hat gleiehfalls in <strong>der</strong><br />

Gese]lschaft ihre Grundiage. Die regcIm.Bige Befriedigung <strong>der</strong> Bediirfoisse des<br />

Fiirstentuins wird dureh chien Gewaltsapparat erinôglieht, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> zwischen<br />

dem Herrseher und dem Dienstvojk ste.henden, differenzierten Mittelschicht<br />

beruht. Diese MitteLchicht iimfaBt (lie die Dicnstleistungen eintreibendeii<br />

und uiiter clem Volk lebenden Dorfititesten, Hun(lertschaftfûhrer, (lie<br />

hewaffneten Krieger, die Gespane <strong>der</strong> Outshôfe, anfiinglich kUnnen sogar<br />

die Hofwiirdentrïiger (Oherstallmeiste.r. Ol)crscllatzmeister usw.) h inzu -<br />

gerechnet werden. Die inaterielle Versorgung cliesei Mit.telschicht wird aus <strong>der</strong><br />

Teillmhe an den eingetriehcnen Abgaben gesichert..<br />

%Venii mir eine diesei' drei Schiehten fèhit, kann eine Dienstorganisation<br />

nicht zustandekommen und funktionieren. Die Voraussetzung ftir die Aushildung<br />

dieser Organisation ist deinnach die fortgeschrittene Schielitung <strong>der</strong><br />

Gesellschaft. Bekaiintlich sind die gesehichteteri Gesellschaften des Mittelalters<br />

ethiiisch heterogene Gebilde, erfolgt (loch bereits die Vereinigung de y Sippen im<br />

ailgemeinen durc}i Unterwerfung unter eine fremde Sippe, bzw. durch einen<br />

Studia Siarica 11un6. XXII. 1976.


<strong>Zur</strong> Frcte <strong>der</strong> Herkun/t <strong>der</strong> ungark.ndic/Len Die g leu2e 45<br />

volksfrern<strong>der</strong>i Unterdriickuigsapparat: daraus folgt, daB die Ausbildung dieses<br />

Systems mcht an irgeridein Volk, irgendeine Spraehe o<strong>der</strong> Rasse geknupft<br />

werden kami.<br />

%Vie Custav Heckenast darauf vernies, kam (lie Einrichtung <strong>der</strong> Dienstleute<br />

auf don versehiedenen Kontinenten, in Europa. Asien und Afrika auch<br />

voneiiian<strong>der</strong> unabhingig zustande. 11 In Liirer Ausgestaltung spielte die Art <strong>der</strong><br />

Arbeitsteilung (wie oben gesagt), eine entseheidende Rolle. DktR bei einer fortgeschrittenen,<br />

gesellschaftliehen Arbeitsteilung eine andore Organisation <strong>der</strong><br />

Dienstleute zustandekam ais boi einer ethuisclien Arbeitsteilung, dafr kônnen<br />

zwoi extreme Fiille. clic Diciistieute des friinkischen und die des mongolisehen<br />

Reiches ais Beispiele angefiilirt wercien.<br />

Das wi1irend <strong>der</strong> ersten Hiilfte <strong>der</strong> Herrschaft Karis des GroBen herausgegebene<br />

Gapitulare de villi$ vel curt, das die Eiuricht.ung <strong>der</strong> kôniglichen Herren -<br />

hife und die Obliegenheiten des (lafiir Serge tragenden Hofmarschalis darlegt,<br />

ordnet folgendes ail: »Je<strong>der</strong> T{ofniarschail soilgute Handwerker, d. h. Schuiiiode,<br />

Goid- und Si Iberschmiode, Sch uster, Drechsler, Zim mermnner, Sch ildmacher,<br />

Fischer, Vogler, d. h. Vogelfiinger. Seifensie<strong>der</strong>. Brauer d. h. Leute, die Met,<br />

Apfel- und Birnwein o<strong>der</strong> jedes an<strong>der</strong>e Getrnk hraueri kôirneri, Biieker, die uns<br />

Somme! backen, Netzstrieker, die Uichtig Netze fur die Jagd, dcii Fischfnng und<br />

Vogelfang kniipfen kuinnen. sowie an<strong>der</strong>e Dienstieute (mini.9teriale8) , die es aufzuziihIen<br />

zu lang wiire, in seinein Dienst ha1ten. An<strong>der</strong>o Punkte des Capitalare<br />

bestiinmen Uber den Dienst von »yrei1ispeil(lerr1 \Valdhegerii, Kellermeistern,<br />

Zuillnern, Heroldon, Jiigern, Falknern, Bionenziichtern, Rin<strong>der</strong>hirten,<br />

Pfli.igerii und Sattlern, aber os wird auch des VerhiUtnisses zwischen den<br />

Hofwiirdentriigcrn und dom Hofgesinde gedacht. In <strong>der</strong> Abwesenheit dos<br />

Kônigs und <strong>der</strong> Kônigin befohien <strong>der</strong> TruchseB (sen&îcaku.$) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mundschenk<br />

(buticulariu8), 10 beide vortreten auch iintcr don Capetings die iiôchsten<br />

Wîirdon clos franziisischen lofs, don an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Horrenhôfe stehenden<br />

Hofinarsehalin sowio den in <strong>der</strong> Pfalz dienenden Jgern und Falknern gegenii<br />

ber.<br />

1m frnkisehen Reich kam die Dienstorganisation im ailgemeinen 80 zustande,<br />

daB die Handwerker entwe<strong>der</strong> in ilirer eigenen Heimat organisiert o<strong>der</strong><br />

auf den Villa-Gutshôfe versammeit wurden. Bisher wurden Dorfnamen mit dom<br />

herufsbezeichnenden Suffix -arn nur nus Bayern bekannt, wie Z. B. Weinarn,<br />

'Winzer', Goldarn (Goldararun) 'Goldschmied', Schildarn 'Sehuidmacher',<br />

Le<strong>der</strong>dorn (Tie<strong>der</strong>arun) 'Gerber', Pôchlarn, 'Pechsie<strong>der</strong>' (fUr Schiffsbau) usw.,<br />

aber ihr gesellschaftlichor Hintergrund ist niclit gekliirt.'1<br />

HF:CICNAST 67-68.<br />

'° MGH Legutn soctio. H. Capinilaria L Hannoverae 1883. 83-89; vgl. M. BLOCU,<br />

Mélanges hisLoriques. Paris 1963. 1. 142-154; W. Mrz, lias karolingischo Reichsgut.<br />

Berlin 1960. 77-87; und BRÏHL 1. 81 ff.<br />

11 Vgl. K. BOSL, Friihformen <strong>der</strong> Gosellschaft 1m rnittelalterliehen Europa. Mua.<br />

ehen—Wj pn 1964, 371; Siediung und Verfassung Bihmens in <strong>der</strong> Friihzeit. Wicsbadon<br />

1967. 100; M. SPINDLER, IIandbueh <strong>der</strong> Bayerisehen Gesohioht.e. Miknchuii 1.971. I. 292.<br />

&tidia Skwica Ttung. XXII. 1976.


46 (iy. GyorJjy<br />

Vie es auch von den die Frage im Jahre 1967 erLrtenden deutchen Forscheru<br />

betont wird. gibt es fur Ilofdienstorganisation in dciii werdenden-feudalen<br />

Deutschland keinen Beleg und wir fiiiden tatsach]ieh in dcii lJrkunden<br />

<strong>der</strong> deutsciien Kmiige ans dem 10- 11, Jh. nur seiten Dienstieute auf<br />

einem Kiostergut. Da sich die feudalen Verh1tnisse erst gegen die Jahrtausendwende<br />

in ihrer kiassisehen westeuropiiischen Form entfalteten, mici die Herrsehaft<br />

des deutschen Kônigs nicht auf <strong>der</strong> Einrichtung <strong>der</strong> Hofdienstieute son<strong>der</strong>n<br />

auf (lem Lehnsgut beruhte, wurde das dem ungarisehen iihnliche, tsche-<br />

(hisr'he Dienstsystem von fiihrenden westdeutschen Historikern nieht aLs<br />

feudale Einrichtung betrachtet. Au!' clic Er6rterurig (lieser weitfiihrenden und<br />

bestreitbaren theoretisclien Frage gehen wir hier nieht cm. Obwohi wir die<br />

Ordnung Karis des Crolen ais eine frhfeuda1e Einrichtung zur volleii<br />

Entfaltung <strong>der</strong> feudalen Verhuiltnisse betracliten, haben die »Villa-GutshMes<br />

des lofes innerhalb dieser Ordriung die wenigsten fcudalen Eigenartigkeiten.<br />

Es Iohnt sich, dem friinkisehen Reich das mongolisehe System, da.s wir<br />

von den nomadisehen Systemen am besten kennen, gegentiberzustellen, bei dem<br />

wir einer barbarischen, in vieler Hinsieht jedoch verwandten Einriehtung begegnen.<br />

Dieses System beruhte teils auf dem mongolisehen Hofgcsinde, toits auf<br />

Fremden. Ais Dsehingis Khan wurde, ernannte er seine persônlichen Getreueri<br />

zu Aufsehern <strong>der</strong> Kiichertr.ger, KLiche, Hirten, Trollknechte, Hofkneehte,<br />

Stallknechte, Pferdehirten und Boten, und Subetei Baatur an die Spitze des<br />

lofes. 12 Die Khane und Herzôge siedelten Handwerker versehiedenen Ethiku ins<br />

in <strong>der</strong> Nhe ihrer Jahr fur Jahr aufgesuchten Hôfe an. o<strong>der</strong> brachten Dienstsiediungeri<br />

von Handwerkern (lurch Urnsiedlung zustande. Man lieI3 z. B. in<br />

Karakoru in nehen den versch ie(lenen chinesisehen Handwerkern au eh ei nzelne<br />

gefangene, russische und franzôsische GoId.schrniede arbeiten, die sich in ihrer<br />

Sklavenlage Vermgen und EinfluB erwarbcn. Maii lieB die von tngarn verschleppten<br />

Radiiaer Sachsen ais Bergieute und Waffenschmiede zuerst au! dem<br />

Besitz des Herzogs Biiri, iii dci' von nestorianischen Christen und Mohamedanern<br />

hcwohnten Stadt Talas. spiiter aufciern Besitz des Khanes, in <strong>der</strong> Siediung<br />

dci' Schrniede Bolat arbeiten. 13 Bolat bedeutet mongolisch 'Stahi. Schwert' (nus<br />

persisch fvlat).' 4 Das ist eine nach cinem ihn1icIien Handwerk benanntc DiCnhtsiediung<br />

wie z. B. im Dschagatai-Reieh das Dorf.Jaji 'Bogenrnacher'."<br />

Die niongoiwche Einriehturig wird nicht nui' dureli clic groLe Roue <strong>der</strong><br />

ethnischen Arheitsteilung charakterisiert, son<strong>der</strong>n aucli dadurch, (lai!) die Handwerker<br />

in persiinlichern Figentum sind. ()bw;hI sich die Orgaiiisierung <strong>der</strong><br />

Dienstieute von Niclitiiandwerkern auf dciii T-1o1ut. von Dsrhingis-Klian schon<br />

LIGETI L., A inongolok titko tÔrtnrlt,. Builapest 1962. 40 --41 152.<br />

A. VAN DEN VYN&;AEWI. Sinicu Franeiscana. Ad Claras Aqiias 1929. 1. 122. 252 ff.<br />

224-225. 290 » 299; vgl. GYRFFV (1V., Napkel(4 fdl Izts4'. Budapt'st . 1965. 244.<br />

'1 G. .1. RAMSTEDT, Kalzniikisches Wrterbuch. Helsinki 1035. 50.<br />

I. Kios, &j X St1tjnian Efendi's ('agataj-Osznani8-lies Wirterbia'h, Budapest<br />

1902. 96.<br />

Studu S14'ica !fuuj. 1X11. 197e.


Zvr Fragc <strong>der</strong> Herknnft <strong>der</strong> ungar1ii8c/en Dien8tkute 47<br />

vollzog, hiidete sich du an eine unpersônliche Institution, an den Hofgebundene<br />

System <strong>der</strong> Dienstieute, du auch ohne die Person (les Herrschers funkt j<br />

-nieit, hier noch nicht aus. Der an<strong>der</strong>e Haupturiterschied zwischen <strong>der</strong> orientalisehen<br />

und <strong>der</strong> westeuropii.isc'hen Institution besteht clemnach in <strong>der</strong> Verschiedenheit<br />

<strong>der</strong> Gebundenheit an einePerson und <strong>der</strong> ZugehirigkeitzurInstitutjon.16<br />

Welche Stelle nehmen die ungarisehe, die tschechische und die polnishe<br />

Einrichtung <strong>der</strong> Dienstieute zwisehen diesen beiden Polen ein? Bei <strong>der</strong> Erôrterung<br />

<strong>der</strong> friinkischen, <strong>der</strong> deutschen und <strong>der</strong> tschechisehen Verhiiltnisse<br />

tauchte sicli die Frage <strong>der</strong> sozialluistorischen Steile des tschechischen Systems<br />

auf. Eine heruhigende Ldsung wurde aber nicht gefunden. Die Hauptursache<br />

dafiir selie ici darin, dafi (lie Forsc.her ais Hauptmerkinal des tscheehischen und<br />

des poinisehen Systems die aus Dienstnamen stammenden Dorfnamen<br />

betrachteteii. Die Untersuchung des urkundlichen Materials in Ungarn, wo es<br />

ein reicheres Belegmat.erial gibt, zeigt aber, daB diese Dorfnamen kein grundlegendes<br />

Merkmal sind, und wenn wir du priifen, wie sich die Dienst,leute des<br />

kirchiichen GroBgrundbesitzes in den Dorfern verteilen, erfahren wir, daB sieb<br />

Dienstieute Von beinahe aller Art im Zentrum (z. B. um Pannonhalma-Martjnsberg<br />

o<strong>der</strong> in Szentjohb) konzentrierten; in einer Beziehung kam aiso eine<br />

hniiche Formel zustande wie um die Iliife Karis des Grof3en.<br />

Die ungarisehe, die tsehechische und die polnisehe Einrichtung <strong>der</strong><br />

Dienstieute nahmen anseheinend eine Mitteistelle zwischen <strong>der</strong> harbarisehen,<br />

orientalischen und <strong>der</strong> zivilisierten, westeuropisehen Einriehtung ein. Die<br />

Ansiediung von Dienstdôrfern, was meistens eine auf kùnstiichem Wege<br />

geschaffene, ethnische Arbeitsteilung bIeutet, ist in <strong>der</strong> Wirklichkeit fUr die<br />

barbarische Form <strong>der</strong> Eiiirichtung <strong>der</strong> Dienstieute hezeichnend. Zugleich handeit<br />

es sich aber nicht nur um einen statisehen Ûbergangszustand, son<strong>der</strong>n<br />

darum, daB sieh <strong>der</strong> tbergang von <strong>der</strong> barbarischen Einrichtung auf die<br />

Institution <strong>der</strong> Hofdienstorganisatioii bei allen drei Vôlkern in <strong>der</strong> zweiten<br />

Hiilft.e des 10. Jahrhun<strong>der</strong>ts vollzog. Vaiin und wie da.M crfolgte, stout den<br />

Forschern inangels Belege mit Recht Problerne.<br />

Der Bericht des tscheehischen Chronisten Cosmas über du Zustandekomnien<br />

des Systems wiire flir die Historiker von aut3erordentlicher J3edeutung,<br />

wenil wir ihm Glauben schenken k6nnten. Cosjnas nach wurdcn die tschechischen<br />

Dienstieute zur Zejt des Ziistandekom mens des tscheehjsehen Fflrstentums<br />

im 9. Jh. zuin Dienst hestelit. Das VoIk verlangtc nach eineni FUrsten,<br />

und Lihiia. die Frati von i'ïemvsl warnte foigen<strong>der</strong>weise: »Der Fürst wird<br />

ans euch und ans den Eueren seinem Beliehen nacli Knechte, Bauern, Leute,<br />

(lie mit Naturalien 011(1 Geld Ahgahe leisten, l)rechsler, 1-lerolde, Kjche, Bcker<br />

0(1er Millier machen. Er wird Gespane. Hun<strong>der</strong>t.shaftsfUhrer, Dorfalteste,<br />

Winzer, Feldhauern, Pfluger. Waffens(h iniede und verschiedene Kiirschner<br />

1G Gy. GYÔRFFY, Autour dc l'État des scrni .noma(les: Le cas de la Hongrie. Budapest<br />

1975. 16-20.<br />

Studia Slaoca Hung. XXII. 1976.


48 Gy. Gyor//y<br />

und Riemenschnei<strong>der</strong> stollen. Er wird mit eueren Solinen und Tôelitern na,ch<br />

Herzenslust unJgehen, sieh von eueren Rin<strong>der</strong>u, Stuten, Hengsten und eurem<br />

Kleinvieh die besten neIimen. 17 Diese ansehauliche Besc1ireibung bcruht aber<br />

nicht auf <strong>der</strong> Kenntnis <strong>der</strong> Verhuiltnisse des 9 -10. Jh.; <strong>der</strong> gegen 1110 schrei-<br />

1)ende Domdechant Cosmus fand nni1icli die Antwort auf die <strong>Herkunft</strong> <strong>der</strong> aus<br />

semer eigenen Zcit hokanriten fUrstliclmen Dienstieute in <strong>der</strong> Bibcl, demi im<br />

Erste.n Bimch Sarnuelis (8/10-17) warnte Samuel das VoIk von Tsrael aiif (liese<br />

Weise vor (leu biisen Folgon <strong>der</strong> Institution des Knigtums.18<br />

Auch Kzai versuehte gegen 1280 eine »wissensehaft1iche Erklarung fur<br />

die <strong>Herkunft</strong> <strong>der</strong> Schicht <strong>der</strong> ungarischen udvorniei zu geben. Seine von dom<br />

Beispiel <strong>der</strong> nornaden Kumanen ausgehende Erklarung ist aber eine genauso<br />

naive Meinuiig wie die Theorie von Cosmas. Kzai geiniJ3 ht.ten (lie landnehrnenden<br />

Cngarn ihre Gefingenen auf kurnanische Art iim ihre Zelte und<br />

Rin<strong>der</strong> gehalten. Ais sich dann Geysa und Stefan d. 111. taufèn lieBen. habe Rom<br />

angeordnet. die gofangenen Norna<strong>der</strong>i miigen das Fcld hebauen. (Eino snlclie<br />

Verfiigung erfolgte jecloch nicht gegen 1000, son<strong>der</strong>n zur Zeit <strong>der</strong> Bekehrutig <strong>der</strong><br />

Kumanen, im Jahre 1279!). Kézai gemaB seien von dcii Gefauigenen <strong>der</strong> Ungarn<br />

diojeriigen, die an don Hiifen <strong>der</strong> adeigen Herremi dienten, die udvornici<br />

geworden, bis Kiiuiig Koloman sic den Adeligen entzogen, bzw. dem Kiinig, dem<br />

Palatin und don Kirchen untergeordnet hahe.'° K6zai wurde durcli die unifassende<br />

Bedeutung des Wortes udvar 'Hof', die es im 14. Jh. hatte, irregefiihrt. Zu<br />

Anfang latte nur <strong>der</strong> Kônig einen »Hofc, im 13. Jh. aber je<strong>der</strong> Adelige, und 80<br />

spielte auoh die sernantische SchluBfolgorung bei dieserTheorie mit hinein.<br />

Kzai ist aber audli dort im Unrecht, daB die udvornici urspriinglich<br />

frerndo Gefangene und Sklaven gewesen wren. Die udvomici erseheinen<br />

bereits in don Gesetzen des Kiinigs Stefan I. ais eine halbfreie Schicht; 2° aus spteren<br />

Belegen wissen wir, daB auch <strong>der</strong> selhstlindig wirtschaftende, ungarische,<br />

landwirtschaftlidhe Produzent, <strong>der</strong> die Abgaben hauptsiichuieh mit Brot leistete,<br />

diese Benennung hatte. 21 Da (las %Jort dvornik in je<strong>der</strong> altslawischen<br />

Spraehe den Oberhofmeister o<strong>der</strong> cinen hochadeligen Hôfling bedeutet, 22 it es<br />

wahrseheinlich, daB das aus dem Siawisdhen stammende ung. udvar23 im<br />

' MGH. SRG. N. S. II. Ed.: B. 13R1THOLZ. Berlin 1974. 14.<br />

18 Vgl. HECKzNAST 75.<br />

li Scriptores Reruin Hungaricarum Ed.: E. Szurrrziw. Budapest 1938. 1.<br />

192-193; vgl. G yôiLPPY Gy. Tauulrniiyok a )ara8ztslg tiirtnet6hez a 14. ezzadban.<br />

Szork. [Red. von] SZÉKELY G y. Budapest 1953. 258.<br />

28 11. 21 i: Si quis illorum, qui vulgo udvorich vocantur, furtwn comniiserit, loge<br />

liberoruni diiudicetur, testimouiium autem eoruni inter liboros non recipiatur. ZÂvoi)szY<br />

L., A Szent Tstvn, Szent Liszlô ts KâImn koraheli t&vényck. Budapest 1004. 156.<br />

21 1276: pani.5daorcs, qui vuigo udvornicci a.ppcllantur (GyTan 18).<br />

22 SzbJsz 540.<br />

22 1)a-, \Vort wlear (SiA.Jsz 539) drang in die ungarisclio Sprache wal1rchdin1ieh<br />

sclion in Etelkiz ciii; <strong>der</strong> Eintrugung des .Juhres 882 <strong>der</strong> russischen Urchronik zufolge war<br />

,,Olmin dvor" auf dem Berg lgoi' (Ungar) von Kiev (flonecTb epeMeunhix JICT. AI-1 CCCP.<br />

Moskva 1950. I. 20.) Der Autènthait <strong>der</strong> Uiigarn in Kiew wirci auch durch archaologisehe<br />

Fundo bezeugt: 1. Dnr's, Folia Archacologica 24 (J 973) 199.<br />

Sttuiia Slar,ka Iïung. XX!I. 1976.


<strong>Zur</strong> I'ej 1r i!erkuii./t <strong>der</strong> gar1ndeIen Dknstku/e 49<br />

Ungarischen das berufsbezeichnende Suffix -aok bekam wie die \Vorter t1nok,<br />

trnok, pohârnok und fegyvernI.. Voitden Grundwôrtern dazu ist tôl finilligrischer,24<br />

Mr letzten Endes (eventueil durcit slawische Verinittiung) tu••rkic1r,2<br />

pohtr sicher und fegyrer vielleicht deutsclier <strong>Herkunft</strong>.21 Aile gohoren zu den<br />

Fachwortern <strong>der</strong> zur Zeit <strong>der</strong> Staatsgr[indung zustandegebrachten Institution<br />

des lofes.<br />

\Venn wir die Anfiinge <strong>der</strong> Einrichtung des Dienstwesens im inittel-osteuropichen<br />

Raum suchen, miissen wir die <strong>Herkunft</strong>sfragc geson<strong>der</strong>t von zwei<br />

versehiedenen Entwicklungspliasen beantworten: Wann kam die barbarischo,<br />

persônliche und wann die zivilisiertere, institutionelle Einrichtung <strong>der</strong> Dienstleute<br />

zustande?<br />

Die wirtschaftlich-gesellscliaftlichen Voraussetzungen fur die barbarisehe<br />

Einrichtung <strong>der</strong> Dienstieute sind die Vereinigung <strong>der</strong> verschiedene Produktionsweiseni<br />

betreibenden Vôlker in einem Reich, sowie die An- und Urn.siedlung<br />

von fremden gefangenen Handwerkern, also die Durchfuihrung <strong>der</strong> ethnischen<br />

Arbeitsteilung. Diese Voraussetzuiigeii waren nach dein Untergang des Rdmisehen<br />

Reiches im Raum des Karpatenbeckens in erster Linie in Attilas Reich<br />

gegeben, das auBer den Hunnen nocli AlaIien, Ostgoten, Gepiden, Rugier und<br />

Skiren umfaBte; sic kamen auf aliiiliche 'Noise aber auch im Reich <strong>der</strong> Awaren<br />

ziistmde, das miter <strong>der</strong> Ftihrung (lei , tsiatisehen Awaren aus Gepideii. Bulgaro-<br />

Tiirken (Onogureii) und Siawen bestand. Die Môgliehkeit ist auch nicht zu<br />

leugnen, dafJ diese barbarisehe Herrscliaftseinriehtung in den Nachfolgestaaten<br />

<strong>der</strong> grol3eii Reiche, d. h. auch in den Fùrstentiiineru <strong>der</strong> miter dcii Nachfahren<br />

Attilas frei gewordenen Gepiden, <strong>der</strong> miter den Naelifahren von Bajan selbstiindig<br />

geworcienen Donaubulgaren. <strong>der</strong> Kroaten an <strong>der</strong> Meereskiiste und <strong>der</strong><br />

(irof3niii}iren auflebte. lin 10. Jh. kami mit chier niehr verbrcitcten barbarischen<br />

Einrichtung <strong>der</strong> Dienstieute in erster Linie un ungarischen Fiirstentuiri<br />

gerechnet werden. das in tiirkisch-chazarisclier Herrschaftsordnung au Ber <strong>der</strong><br />

finnugrischen Grundhevôlkerung bulgariseli-turkische, alanisehe chalizisclie,<br />

pannonslawiscli-karantanische, grol3xnahrisclie und bulgariseli-slawisclie<br />

Volkselernente zusanunensclilol3, seine Handwerker wurden dazu mit au<strong>der</strong>en,<br />

wiilirend. <strong>der</strong> Strcifziige verschleppt .en Gefangenen ergiinzt. AuBer<br />

dem ungarisclien Fiirstentum kami sich (lieses System in kicincrein MaBe aueh<br />

bei den aus dent. Untergang <strong>der</strong> M1iren gewinnen<strong>der</strong>i Tschechcn und WeiE3kroaten<br />

(Wislancn). spater bei don ans clem [Jntergang <strong>der</strong> WeiUkroaten profitierenden<br />

Tschechen und Polen verwirklicht haben. Der Unterganig je<strong>der</strong> frilheren<br />

Herrsc'haftsorclnung bedeutete numlicli, daB die FUrstcn <strong>der</strong> Sieger die<br />

Jiandwei'ker <strong>der</strong> l3esiegten fur sich gewannon und beschiLftigten.<br />

21 SzôtS,. 298. 1'1noL, <strong>der</strong> altungarisehe Name des dapifr 'TruchseI' in Ortsiiainen<br />

1255: Talnuk (Gy. 1. 730).<br />

n Szl.Jsz 702 7(3; 708-769.<br />

26 Ebda. 720-721; EtSz Ii. 178 —179; bezig1ieh <strong>der</strong> neueren Lieratur vgl. TESz L<br />

860. In <strong>der</strong> Frage nahrn jeu aufgrurid <strong>der</strong> mihidiiehen Mitteilung von Karl Mollay Stellung.<br />

4<br />

Studi42 Skrue, 1Iuq.X XII. 1976.


50 Gy. Gy&//y<br />

Die Siedlungsordnung (1er laiidnehmenden ungarischen Ftrsten war<br />

<strong>der</strong> ersten Firsten <strong>der</strong> Goldeneii Horde <strong>der</strong>inaf3en itiinlicli, dar3 eiiie iihui1iche<br />

Einriehtung auch liinsichtlirh <strong>der</strong> Dienstieute angenonimen werden kann.<br />

\Vie Siediungen slawischer Fahrinanner und ismaelitischer Hiindier Zôllner<br />

einen FIut3 entiang, an doit Endpunkten <strong>der</strong> Pendelfahrt <strong>der</strong> Fih'sten entstanden,<br />

so wurden die Winterlager bei alten, aber mit Handwerkern ncuaufgefiiliten<br />

Stdten aufgeshhtgen. Àrpad riehtete sein \Vinterlager bei Ftnfkirchen<br />

(romiseher <strong>Herkunft</strong> !) iiiid Kursan bei Aquincuni cm. Es gal) bestinunt Oberdignità.re,<br />

die sich fur die Versorgung des fih-stlicheu Hofs kiinimerten (Anonymus<br />

erwahnt einen Oberstallmeister naniens Csepel, niait kami ijiclit wissen,<br />

ob aus glati benswiirdiger Uherlieferung) und Luch ihnen untergeordnete Dienstleute.<br />

Es ist allerdings auffa]Icncl, dail sich auf Dienstieute hiuweisende Ortsnamen<br />

auf Arpads Weg das Donauufcr entiang kaum finden und daB es keinen<br />

auf Pferdeknechte verweisende Namen auf3er dein einzigen L6rv tiif <strong>der</strong> insel<br />

Csepel gibt. Àhnlich ist die Lage mit den Hoflagern auf <strong>der</strong> GroBen Sehiltt-<br />

1usd, die den Namen von Arpad und Kursan bewahren.27<br />

Wenn wir clic Karte <strong>der</strong> Verbreitung <strong>der</strong> ungar1ndischen, aus Berufsbezeichnungen<br />

gehildeten ()rtsnamen mit <strong>der</strong> von Kniezsa verfertigten<br />

Sprachkarte des 11. Jh. verg1eichei.28 fiilit es auf, daB wir in den von Ungarn<br />

bewohnten Gegenden verhiltnismiiJ3ig weiiige soiche Ortsnamen finden, die<br />

meisten sind in Gebieten von slawisch-ungariscber. gemisehter Bevôlkcrung zu<br />

finden, schlieBlich kommen auch wenige in (]en nur voit bcwohnten<br />

Gebieten vor, z. B. jenseits <strong>der</strong> Draii, in Krass6-S7rény, in SUdsiebenburgen<br />

und in <strong>der</strong> Gegend <strong>der</strong> Oberon Waag. Diese Erscheinung rnacht darauf auf -<br />

merksam, daB es sich nicht iim die Eigenart eines Ethnikuins son<strong>der</strong>n uni clic<br />

auf die Entwicklung <strong>der</strong> Arbeit.steilung und des Handwerkes ausgeubte. liefriichtende<br />

Wirkung des Zusammeniebens verschiedener Ethnikà handeit. -,vas<br />

in weltgeschichtlichem MaBstab mit <strong>der</strong> hervorragenden mittelalterlichen Entwicklung<br />

des intensivsten Kontaktraumes zwischen den Germanen und <strong>der</strong><br />

romanisierten BevIkcrung, des zwischen dem Rhein und <strong>der</strong> Loire gelegenen<br />

Europa in Vergleich gestelit werden kaun.<br />

%Venn wir also das Funktionieren 1 arbarischer Dienstorganisationen vor<br />

<strong>der</strong> Landnahnie mi .Karpatenhecken auch annehmen kônnen, zerfielen diese<br />

zur Zeit des Unterganges des jeweiligen Herrschaftssystems. und die noue<br />

Herrschaftsordnung nef cille noue Organisation ins Lebon. Aber auch die<br />

harbarische Dienstorganisation <strong>der</strong> Arpaden im 10. Jh. wurde zur Zeit <strong>der</strong><br />

Staatsgriindung durci eine nette Institution ahgelôst, und es fragt sich,<br />

wieviel die neuen Organisationeii voit alten iihernommen haben.<br />

Pas un Karpatenbecken ins Lebon gerufene ungarische FUrstentum eutstand<br />

nicht über den M u t t e r 1 à n d e r n des hier herrschenden Bulgari-<br />

2 Dafur s. GYORFFY Gy . ArchÉrt 97 (1970) 192-202.<br />

HECKENAST, a. a. O. und KNIEZSA, SzlEmI II. Anhang 367-472.<br />

Sttdta Siwiea Hung. XIII. 1976.


<strong>Zur</strong> Frcuje <strong>der</strong> Herkun/t <strong>der</strong> unijarUifld'i8chen Dien8tkute 51<br />

schen, des GroInijthrischen und des Ostfrinkiseheii Reiehes, son<strong>der</strong>n in den<br />

»awarisehen Ôden, und in den G r e n z g e h i e t e n jener drei Roidie,<br />

<strong>der</strong>en Narne laut des zur Zeit <strong>der</strong> Landnalnne lebenden Regino: Carantanoruni,<br />

Marahen&inm (IC Vulgarum fines war. 29 Die Ungarn eroberten zwar auch<br />

dan groBmUirisehe Mutterland, dan linke Ufer des Flusses March blieb aueh<br />

nach <strong>der</strong> Staatsgriindung ciii Teil des ungarischen Staates, aber gdnau <strong>der</strong><br />

Umstand. daB es keine toponymisehe o<strong>der</strong> urkundliche Spur von Dienstieuten<br />

am linken Marchufer gibt, heweist, daB die hier vorgefundene Organisation<br />

nicht iïbernomrnen wurde. Wenn die Organisation nieht cinmal in <strong>der</strong> uninittelbaren<br />

Nachbarseliaft des groBrnhrischen Zentrums weiterlebte, haben wir<br />

nocli weniger Grund dan in den Grenzgehieten, auBerhalb des Mutterl8.ndes<br />

anzunehrnen, wo es auch noch zweifelhaft ist, ob irgendeine fiirstliche Dienstorganisation<br />

ausgebaut worden sei, o<strong>der</strong> ob diese Grenzliiii<strong>der</strong> gewesen seien,<br />

die von den Herrschern fur ihre Versorgung regelmiiBig aufgesucht wurden.<br />

Was z. B. in Za1avér und Sissek vermutet werden kami, war auch keine<br />

Hofdiensteinrichtung karolingischen Typs, son<strong>der</strong>n dan Lehnngut <strong>der</strong> ortsansssigen<br />

siowenisehen Hauptieute; am chesten kami in Fiinfkirehen <strong>der</strong> Erzbisehof<br />

von Salzburg eine grundherrschaftliche Organisation Wie aufbayrischern<br />

Gebiet entwickelt haben. Es ist eine Tatsache, daf3 die toponymischen und urkundiiehen<br />

Belege beziiglieh Pannonien im 9. Jh. keine Angaben über eine<br />

hier ausgebaute. fUrstliche Dienstorganisation enthalton, und wenn eine mehr<br />

harbarisehe Forrn einer solc'Iien Organisation von den slowenischen Hauptleuton<br />

um ihre Hôfe aucli verwirklicht worden sei, niiissen wir an ihrem Weiterleben<br />

zweifeln, weil die Kontinuitat <strong>der</strong> Dorfnamen und<br />

<strong>der</strong> Friedhofe in diesem Gebiet aufgehôrt h atte.<br />

Die ungarisehen Fiirsten beschtftigteri bestimmt die llandwerker <strong>der</strong> siowenischen<br />

Hauptieute, siedelten sic aber an gewiinselite Orte mn. Mit ihrer weiteren<br />

Beschaftigung am ursprtinglichen Ort kann nur dort gerechnet werden, wo die<br />

j)roduktive Arbeit es wiinschenswert rnachte. In <strong>der</strong> Lan(lwirtsehaft war <strong>der</strong><br />

Weinbau und lin Handwerk die Eisenverhuittung <strong>der</strong> Zweig, ftir den die Ortsansnsigkeit<br />

giinstig war, obwohl - deni mongolisehen Beispiel nach - - nicht<br />

einmal die Erzhiittenrnanner an einem Ort gebunden waren. Da die Kontinuittit<br />

<strong>der</strong> FluBuamen im lKarpatenbecken belegbar ist, kann hLchstens bel cmi-geii<br />

mit (lem Weinbau o<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Eisenerzeugung in Zusanimenhang stehen-<br />

(len Bachnainen in Erwgung gezogen werden, ob sic naeh \Vinzern und Eisenhiittenmannern<br />

aus clem 9. Jh. henannt wurden, o<strong>der</strong> die naeh <strong>der</strong> Laiidnahrne<br />

dort sel3haft gemaehten Siawen die Namengeber waren.<br />

Eine Kontinuitit <strong>der</strong> Dorfnamen kann un Karpatenbeeken erst von <strong>der</strong><br />

Landnahme an })elegt werden, die ans Berufsbezeichnungen gebildeten Dorf -<br />

narnen sind dalier Zeugen entwe<strong>der</strong> <strong>der</strong> gefangenen Dienstieute des FUirstentums<br />

4 s<br />

' SRG Reginonis Chronicon. Rec.: FE. KUF.zE, Hannoverae 1890. 132.<br />

Studio Siacita Hung. XXII. 1976.


52 Gy. (iyôrf/y<br />

im 10. Jh. o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Dienstorganisation <strong>der</strong> ab <strong>der</strong> Jahrtausendwende ins Lebon<br />

gerufenen Institutionen. Die grundlege.nde Frage ist, wie (lie Belege dieser<br />

zwei Organisationen von einan<strong>der</strong> getrennt werden kiinnen.<br />

Zwischen den beiden mogen Qualitats- und Quaiititiitsunterscliiede<br />

be8tanden sein, demi wir miissen im 10. Jh. zumeist nur mit <strong>der</strong> Versorgung <strong>der</strong><br />

Winter- und Sommerhoflager nornadeji Typs rechnen: die Groî3fiirsten und die<br />

Herzôge des Arpadenhauses richteten ihre Quarticre nur in ihren Stainingebiete<br />

ciii, dagegeri zur Zeit <strong>der</strong> Staatsgriindung wurde clic Dienstorganisation zur Versorgung<br />

<strong>der</strong> neuen Institutionen (<strong>der</strong> kôniglichen Hofguter, <strong>der</strong> Komitatsburgen<br />

und indirekt <strong>der</strong> Hauptkirchen) einheitlich im ganzen bewohnten<br />

Gehiet des Landes ausgebaut. AuBer <strong>der</strong> Versehiedenheit <strong>der</strong> beiden Systeme<br />

mul3 auch noch mit <strong>der</strong> zeitweiligen Ân<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> friilicren und <strong>der</strong> spteren<br />

Einrichtung gerechnet werden: die Betonung dtirfte in <strong>der</strong> ersten Periode des<br />

Ftirstcntums auf den in die antiken Ruinenst.dte gesiedelten Gefangenen, in cor<br />

zweiten Periode hingegen auf den an den llofiagern bei den Erdburgen arbeitenden<br />

Sklaven gelegen haben. Doch auch die Einrichtung <strong>der</strong> Dienstieute des<br />

Kônigtums an<strong>der</strong>te sicli, denu die zur Zeit <strong>der</strong> Staatsgriindung ins Lebon gerufene<br />

Ordming wurde erst gegen 1056 schriftlieh festgesetzt. am Ende des 12.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts durch die Einrichtung <strong>der</strong>Dietistieute <strong>der</strong> Forstdomiie ergiinzt,<br />

Js auch die bis dahin unausgenutzt gelassenen Gre.nzgebiete, Grenzverhaue in<br />

die Versorgungsorganisation eingeschaltet vurdeii. Sie wurde sogar noch un 13.<br />

Jh. durch die Versetzung einiger Dienstieute in ein an<strong>der</strong>es Dienstverhiiltnis<br />

geii<strong>der</strong>t. Die Weiterentwicklung zur Zeit des Fiirstentums und des Kiiigtuins<br />

konnte dennoch nicht den Abhruch <strong>der</strong> bis dahiri entwiekeiten Einrichtung<br />

bedeuten, also mussen wir vor und nach <strong>der</strong> Staatsgrtîndung mit amer<br />

gewissen Koiitinuitt rechnen. Deutiich gcsagt. hirten (lic Hoflager <strong>der</strong> FUrsten<br />

Arpad uiid Szabolcs bei Fiinfkirchen in <strong>der</strong> Zeit des Fûrsten Fajsz nicht auf<br />

zu existieren, sic kamen hicIjstens iii die Hitude <strong>der</strong> verwitweten Fiirstin, spiter<br />

eines Herzogs, d. h. es inuB mit ciner iihnlichen Degradierung <strong>der</strong> alten<br />

Hofiager gerechnot werden, über welche Reisende bai dcii Mongoien berichten.<br />

Die Einrichtung <strong>der</strong> Forstgespanschaftcn erfolgte aber auch ,ïicht durcli eine<br />

wesentliche Ân<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> zur Zeit <strong>der</strong> StaatsgrUnd.ung erriehtetenOrclnung. Die<br />

Einri(htung <strong>der</strong> we.steuropiiischen Institutionen erfor<strong>der</strong>te aber die IJmordnung<br />

<strong>der</strong> barbarischen Verhitnisse, demi jedes lieue Zentruin bedarf einer einheitlichen<br />

Einriehtung, so muBten aile Komitatsburgen - d.aruntcr auch die neuen<br />

Grenzhurgen - mit Schrnieden und Sehiidinachern, aile HerrenhUfe mit<br />

Wiiizern, Bienenziichterti und an<strong>der</strong>en speziellen Dienstleistenden verselien<br />

werden. Die neue institutionelle Einriehtung stiel3 aile Eleinente <strong>der</strong> alten<br />

barbarisehen Ordnung dennoch nicht uin, da die Komitatsburgen und die<br />

koniglicheit Herrenhôfe zur Halite auf den Grundiagen <strong>der</strong> alten Ordnung ausgebaut<br />

wurden, und es ist wahrseheinlich. daB ein rfeil dc'r alten speziellen<br />

Dienstleistenden ain gleichen Ort verblieh.<br />

Studa ,'knica Ifreng. XXII. 1976.


Zut Ftogr Jcr Ilerkunfl <strong>der</strong> ungarkindi8chen 1)i..1ute 53<br />

Auch da ailes in Betracht gezogen, bleibt die Hauptaufgabe, (lie Belege<br />

fur die orientalische barbarisehe und fur die westeuropisehe institutionelle<br />

Einrichtung voneinaii<strong>der</strong> zu trennen: (hese Hauptaufgabe wird mit dem<br />

Uiisicherheitsfaktor belastet, daB wir danii und wann mit dom Weiterleben <strong>der</strong><br />

Elemente <strong>der</strong> brbarischen Ordnting rechnen mlisscn.<br />

Welche Met Iode bietet sich, die Belege fir die barbarische und fur die ent..<br />

wickeltere institutiunelle Eiurichtung <strong>der</strong> Dienstieute von einan<strong>der</strong> zu trennen?<br />

In archologischer Finsicht• ist dieser Frage mit den heute bekannten<br />

Methoden nicht beizukommen. Wenn die Hausu mgebung eines Handwerkers<br />

o<strong>der</strong> eines Agrardienstleistenden aus <strong>der</strong> fruhen Arpadenzeit freigelegt wird,<br />

bleibt nicht nur die Chronologie unbestimmt, son<strong>der</strong>n ist auch (las Dionstverhiiltnis<br />

obendrein unfeststellbar, also kann aufgrund des Fundes nicht entschieden<br />

werden, oh es sich um des CberIieferungsmateriaI von first1ichen bzw.<br />

kôniglichen Dienstieuten o<strong>der</strong> um das ftir einen privaten Gutsherrn arbeitendon<br />

Dieners handeit.<br />

Die zufiillig iiherlieferten schriftlichen Quellen enthalten Angaben bloJ3<br />

liber einzelne Elemente <strong>der</strong> Organisation ans <strong>der</strong> Zeit des Kunigtums, die<br />

de8criptio iudirie Sarka8 (gegen 1056), des (lie kôniglichen Dienstieute dem<br />

Namen nach aufziihlte, ging selbt verloren.<br />

Spuren des Dienstsystems des 10. Jh. und <strong>der</strong> Zeit des Kônigtums kônnen<br />

gieicherweise in Ortsnamen gefunden werden, in erster Linie in Dorfnamen eus<br />

Berufsbezeichnungen, in zweiter Linic und bestreitbar in Ortsnamen, die eine<br />

Arbeitstatte (z. B. Bdnya 'Bergwerk'. Malom 'Mlihle') o<strong>der</strong> ein Erzeugnis (z. B.<br />

Ruda 'Erz', Vas 'Eisen') bezeichnen. Die Trennung dieses Namenrnateriads<br />

voneinan<strong>der</strong> in Namen des 10. und des 11. Jh. ist aufgrund Jinguistiseher<br />

(phonetischer und morphologischer) Kriterien nur in Ausnahmef1len môglich.<br />

Da des fremde auslautende -c im Ungarischen des 9 -10. Jh. durch .t ersetzt<br />

wurdo, kann die Ûbernahme <strong>der</strong> Wirter darôc und igric, und damit die Einrichtung<br />

<strong>der</strong> Dienste dar6c 'Juger' und igric 'Spielinann' nicht aus <strong>der</strong> Zeit des<br />

FUrstentums, son<strong>der</strong>n nur aus <strong>der</strong> <strong>der</strong> Staatsgriindung erfolgt sein.<br />

Es kann aufgrund von siedlungs- irnd kulturhistorischen Ûberlegungen<br />

versucht werden, einzelne Berufsbezeichnungen mit <strong>der</strong> barbarischen, an<strong>der</strong>e<br />

mit <strong>der</strong> neuen institutionellen Einrichtung in Verbindung zu bringen, diesbezliglich<br />

bedeutet es aber eine Schwierigkeit, daB sich die Berufsbezeichungen<br />

nicht nur ihrcr zeitiichen son<strong>der</strong>n auch ihrer riiuinlichen Verbreitung nach<br />

un<strong>der</strong>ten, d. h. daB ein gewisser Beruf zu gleicher Zeit in den versehiedenen<br />

Gehieten des Landes mit versehiedenen Namen bezeichnet wurde und des<br />

konnto sich aueh noch zeitlich iin<strong>der</strong>n.<br />

Die Trennung <strong>der</strong> Berufsbezeichnu ngen im Dorfnainen material <strong>der</strong><br />

Arpadenzeit in Sehiehten des 10. Jh. und dci' Zeit des Kunigturns wure<br />

nur unter idealen Quellenverhiiitnissen môglich, wenn wir numlich liber ein<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> Dienstieute nach Dôrfèrii und Dienstcn, im wesentlichen über ein<br />

Studia Siavica Hung. XXII. 1976.


54 Gy. Gye5rf/y<br />

<strong>der</strong> verlorengegangenen Sarkas-Konskript ion âlinliches verfiigten. Aus einem<br />

soichen Verzeichnis kônntc in den F11en, wo die Bewohner eines mit einer<br />

Berufsbezeiehnung benaunten Dorfes den mit dem Narnen des Dorfes ibereinstimmenden<br />

Beruf ausilbten, in erster Linie auf die Einrichtung <strong>der</strong> Zeit des<br />

Kônigtums gefolgert werden, (in zweiter Linie mit <strong>der</strong> MigIichkeit rechnend,<br />

daB einige barharisehe Handwerkersie(Ilungon unter (leu neucu VorhiLltnissen<br />

weiterleben koiinten). In den Fii,lIen aber. wo die Bewoliner des mit einer<br />

Berufsbezeichung benannten Dorfes 'cinen voin Namen des Dorfes abweiclienden<br />

Berufaustibten, kônnte mit gutein Grund gerneint werden. daB <strong>der</strong> Dorfname<br />

eine Erinnerung an die <strong>der</strong> Staatsgrtndung vorangehenden harbarischen<br />

Einriehtung festh1t, whrend <strong>der</strong> Die,ist ans <strong>der</strong> Zeit des Kônigtumns die Erinnerung<br />

an die aite ablôsende, neue institutionellen Ordnung ist (auci, hier mit<br />

<strong>der</strong> Miigliehkeit rechnend, daB gewisse Dienste voni il. Jh. bis zuin 13. J'h.<br />

iiberf1issig geworden waren, und <strong>der</strong> Kinig neue Dienste verordiiete, o<strong>der</strong> die<br />

Bewohner gewis,ser Dorfer aiusstarben, und siclu Leute von netier Kondition an<br />

jure Stelle ansiedelten).<br />

Die ilberliefertdn urkuuidiichen Angaben beschreiben von einigen<br />

friihen, kirchlichen Verzeichnissen abgesehen. diese Dôrfer spt, erst vom<br />

13. Jh. an. ais sich die Dienstorganisation bercits auflListe. In diesen Urkunden<br />

wird nur seiten und zufiillig auf die alte Kondition des Dorfes verwiesen. Pire<br />

Auswertung wird erst nach <strong>der</strong> Fertigstellung <strong>der</strong> liistorisehen Geographie <strong>der</strong><br />

Arpadenzeit môglich. Aus <strong>der</strong> Zusamrnensteilung von Heckenast kann jedoeh<br />

gefolgert werden, was fur Beispiele wir fur die Mille hahen, wo die Bewohner<br />

eines mit einer Berufsbezeichnurig benannten Dorfes mit deunselben Beruf<br />

erwhnt werden (Ard6 1., 3.. 14.,; Dar6e 3.; Fôdmnes 1.; 11a1z 1., 2., 4., 1.:<br />

Hodsz 2.; Kapusd; Kovcs L, 2., 38.; Lovsz L. 9.; Ôtvis 3.; Szakcsi 1., 3.;<br />

S7nt6 10,; Szekeres 1.; Trnok 1.; Tasz,r 1.; Udvarnok 1., 4,, 5., 7.; diesen sind<br />

noch zustzlich je ein Igric bzw. Regôs, Kohér und Sz(fflôs anzufiigen). 30 Die<br />

lateinische Bezeichnung des Dorfes wie villa pi5clztorum kann in einigen Fllen<br />

die Riicktibersetzung des ungarischen Ortsnamens sein und besttigt nicht<br />

notwendigerweise Leute, die zur Zeit <strong>der</strong> Dienstbestiunmung dort lebten.<br />

Schwieriger ist es, die Liste jener mit einer Berufsbezeichnung benanuten<br />

Dorfer zusammenzustellen, die im 12. Jh. hereits von an<strong>der</strong>en Dienstleistenden<br />

bewohnt wurden. Um zu bestitigen. daB Dienstieute, die irn Dorfuameri be-<br />

30 ArdÔ.' c )i 8toï siluarum, Darôc: draucariu..s 'Wildschind 'r', Pôdéins: rallidaor,<br />

Haiô,sz: pi.wrztor, ff'.iisz: ca ornarias, Kapus: portariu .9, Kovdc8: /abcr, IjOu'jSz: aqaso,<br />

Otuôs: aurifaber, S'zakdc: cocus, Sz4ntô: arator, Szekere: currifer, T4rnok: tavarnicus,<br />

Tasz-ir (sik. Tesire): carpentarius, Uduarnok: dvornieus panisdator, igrie: joculator,<br />

Koh4r: cocu.s, 9zl1s.' vinitor.<br />

Vgl. Ni. KUERA: ZFFUK Historica 21(1970) 117. Das Dorf Ôrrnéroye8 kann<br />

seinen Namen von den sich dort befindenden 5 Miihlen (P. X. 488) bekommen haben (vgl.<br />

altimg. 5rrnény 'Miihie'), aber man kanri mit Grund auch an eine ungarische Berufsbezeichnung<br />

ôrméroyes 'Müller' donken, da die altungarieche Benennung des Miillers nicht<br />

bekannt ist.<br />

Siffla Stariea Hung. XXII. 1976.


<strong>Zur</strong> Frage <strong>der</strong> Herktinfi <strong>der</strong> vngarlandischen DinstteuJe 55<br />

zeichnet sind, dort niclit wohnteii, wâre die demographische Besclireibung des<br />

Dorfes ntig. was aber gerade bel diesem Namentyp kaum vorkoinmt. Beispiele<br />

von keiner vollen Beweiskraft . sind: C?sat,r im Komitat Zala, wo Cornes Martin<br />

nus dom Gscb1echt von Hont-J' .zrnény zur Zeit des Kônigs Béla 11. ein Kioster<br />

grundete. und iinter don zum Gut gehôrenden Dienern koine Schiidmacher<br />

crwhnt werden; weiterhiii Timr im Koinitat Fejr, WO wir von keineti<br />

»Gerbern wissen. Die angefiilirt.en Angabon sehlieBen nm1ich die Mig1ichkeit<br />

mcht ans, daB die gesucliten Leute auf einem dent Knig gehôrenden Teilgut<br />

weiter arbeiteten.<br />

Mehrere Beispiele koimen dafûr gebracht werden, daB udvoriici o<strong>der</strong> daB<br />

castrenses im 13. Jh. in einein mit eiiier Berufsbezeichnung benannten Dorf<br />

wohnen, das hedeutet aber nicht unhedingt die Ân<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kondition,<br />

weil da.,; niicli bezeichnen kami. daB sie dom lof o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Burg untergeordnet<br />

waron.<br />

Wenn die obige Methode auch auf <strong>der</strong> heutigen Stufe <strong>der</strong> Forschung zu<br />

keinen sicheren Ergehnissen fiihrt, kann an und fur sich die Tatsache, daB ein in<br />

Irkundeti belegter Dienst (ein Zeichen <strong>der</strong> Einrichtung nus <strong>der</strong> Zeit des Konigtums)<br />

einem in lJrkunden nieht hclegten, mir aus Dorfnarnen bekannten<br />

Dienst gegeniibergestelit werden mag, bei den weiteren Forsehungen richtunggehend<br />

sein.<br />

Dm Ver1i1tnis <strong>der</strong> aus Berufsbezeichnungen gebildoten Dorfnamen zu dcii<br />

in Urkunden belegten Dienstsiodlungen ist nicht nur von dom Gesichtspunkt nus<br />

lehrreich, oh z. B. Schiidmacher un 13. Jh. im Dorf Csatdr gewohnt hatten o<strong>der</strong><br />

nicht, son<strong>der</strong>n auch wie sich die Anzahi <strong>der</strong> mit Bcrufsbezeichnung benannten<br />

Dôrfer zur Anzahl <strong>der</strong> von Dienstieuten bewohnten Siediungen verh1t und wie<br />

diese eigenartigeri Ortsnamen die Einrichtung <strong>der</strong> Dienstieute repriisentieren.<br />

Auf die erste Frage versuchte bereits Heckenast eine Antwort zu geben,<br />

ais or aufgrund <strong>der</strong> angenornmenen Dorfzahl <strong>der</strong> Arpadonzeit (3000 - 4000) und<br />

<strong>der</strong> von ihrn gesamnielton Dorfnamen (etwa 300) mit einer Frequenz von<br />

10% ais M0gliehkeit rechnete. Wir gelangen zu einem reelleren Ergebnis, wonn<br />

wir die GUter einiger kôniglicher Kirchon <strong>der</strong> Arpadenzeit von diesem 0esichtspunkt<br />

nus untersuchen, denn die Dôrfer und die Dienstieute des kirchlichen<br />

Gro1grundbesitzes kamon grôBtenteils durch kônigliche Schenkung an<br />

die Kirche und reprasentieren das Hofgut. Das gegen 1000 vom Kônig Stefan<br />

verschenkte und gegen 1070 —1080 registrierte Domne <strong>der</strong> Abtei Pécsvrad<br />

bestand nus ungefihr 40 Dorfern und die hier wohnenden ungefiihr 1100 Farnilienoberhiiupter<br />

waren zu 26 spozieilen Dienston eingetcult. 3' Von den 40 Dorfnamen<br />

ist einer gowiB eine Berufsbozeichnung (8z4n6; den unsicheren Nainen<br />

Chova3 = Kovac.s? beriicksichtige ich nicht); spter bekam noch ein an<strong>der</strong>es<br />

111 Monumenta Vaicana hi8toriam regni Hungariae iUuseranlia. Budapest 1891.<br />

IV/1. 572-576; vgl. Gy. I. 364 und MTA 11.0K 18 (1969) 203.<br />

Studia Siavica Hung. XXII. 1976.


56 !f• (J/(Jrff/<br />

Dorf nach seinen EisenliUttenmannern don Narnen Vasa-s; sornit erseheinen<br />

nur zwei von den 26 Berufen in Dorfnamen, aiso in 5% <strong>der</strong> Dorfnarnen. (Diese<br />

5 0/1,, erseheinen auch nicht un Verhutitnis <strong>der</strong> Dirfer versehiedenen Besitzrechtes<br />

im Lande, sonclern in dom <strong>der</strong> von i)ienstieuten (les Rofes bewohnteii Dorfer !)<br />

Bei an<strong>der</strong>en Kirchen zeigen sicli zwar an<strong>der</strong>e VerhJtnisse (clic Namen <strong>der</strong><br />

Dôrfer von Martinsberg und Dômbs weisen einen viel niedrigeren. die <strong>der</strong><br />

Dôrfer vom Wesprimer Tal einen vie! hôheren Prozentsatz auf), aiich das<br />

deutet darauf, daL <strong>der</strong> Wohnsitz <strong>der</strong> Dienstieute <strong>der</strong> friihen Arpadenzeit nieht<br />

a-tif die mit Bcrufsbezeichuiung benannten Dôrfer eingesc1irnkt werden dar'f,<br />

und daf3 ein soicher Dorfnarne wirkiieh einen »Grenzfalhc vertritt; <strong>der</strong> iiberwiegende<br />

Teil <strong>der</strong> Dienstieute wohnte nieht in den mit einer Berufsbezeichniing<br />

benannten Dôrfern, Die Meinung, daB (liese eigenartig benannten Dôrfer<br />

die frUhesten Dienstsiedlungen seien, kann nicht ais ailgeineine Gesetzmiil3igkeit<br />

son<strong>der</strong>n nur ais Tendenz gelten. Von den beiden erwhnten Namen in<br />

<strong>der</strong> Domàne von Pécsvérad kann <strong>der</strong> Name Szdntô aus dem 10. Jh. stammen,<br />

<strong>der</strong> Name Va8a8 entst .and wohi spater, somit sind diese Namen fur sich nicht<br />

geeignet, die Chronologie zu bestimmen.<br />

Die Trennung <strong>der</strong> einen Beruf bedeutenden Ortsnamen des 10. Jh. und<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ait <strong>der</strong> Staatsgrtindting, sowie <strong>der</strong> spter entstandenen Namen kami<br />

auch aufgrund <strong>der</strong> geographischen Nachbarschaft <strong>der</strong> don Dienst zuteilenden<br />

Zentren (Hoflager, Burgen), bzw. aufgrund <strong>der</strong> zeitiichen An<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zentren<br />

versucht werden. Theoretisch kann angenommen werden, daB die Berufsbezeichnuiigen,<br />

die nur uni die Hôfe <strong>der</strong> Arpaden (welche sic vor 970 besaBen)<br />

zu findon sind, frilher, diejenigen, die im Herrschaftsgebiet des am Anfang<br />

des 11. Jh. nie<strong>der</strong>gesehiagenen Ajtony und Gyula fehien, zur Zeit des Fiirstentums<br />

von Geysa und Stefan entst .anden, whrend diejen igen. die uberali im Lande<br />

verbreitet sind, mit <strong>der</strong> Einrichtung des Kônigstums zu verbinden sind. Auch<br />

Heckenast vertrat im weseritlichen diese r1heorie indem er ans de y ûboreinstimmung<br />

<strong>der</strong> Dorfnamen mit den Namon <strong>der</strong> skh weehselnden Hiife und mit dom<br />

immer grôBeren Herrschaftsgebiet <strong>der</strong> Nachkomnien des Fiirsten Arpad Folgerungen<br />

zog. Da die Ortsnamen <strong>der</strong> Dienstieute im sudôstiiehen Landteil am<br />

spiirliehsten verbreitet sind, kann obiger Theorie folgend tatsachlich<br />

angenommen werden, dag die Dienstorganisation vor <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>sehiagung VOfl<br />

Gyula und Ajtony ausgebaut worden sei; und da die Pieute dieser Ortsnarnen<br />

in <strong>der</strong> Cegend des Transdanubisehen Mittelgebirges am grôBten ist, wo vo l, don<br />

Fiirsten zuerst Fajsz ciii Hof anlegte, kaun darauf gesehiossen werdcn, cla[3<br />

(las System uni<br />

Mitte des 10. Jh. unter Fajsz ausgebaut worden sei.<br />

Mehrere Umstnde ermahnen uns aber, dieser Methode und Datierung<br />

gegenôber vorsichtig zu sein. Die Ortsnamen aus Berufsbezeichungen sind<br />

nicht mir im Hcrrschaftsgebiet von Ajtony und Gyula, son<strong>der</strong>n auch in den<br />

von dcii Arpaden fi-6h besotzten, flachen Gebieten in den Komitateii Raab,<br />

Stuhlwei!3enhurgundTo!nau spiirlich zu finden, ol)wohl es hier reich]ich Dienst-<br />

Studia Stavica Hung. XXII. 1976.


.Zi, J"ît •Irr JfîJn/t i ) /Ur/u(If.e/f,. DCI,1lr?1te 57<br />

leute gab, wie es aus don Verzeic1inisen <strong>der</strong> den Kirehen aus dom kôniglichen<br />

Besitz iiberlassenen Dienstieute hervorgeht. (Fur clas Raaber Komitat client<br />

das Verzeichnis <strong>der</strong> Dienstieute <strong>der</strong> Ahtei von Martirisberg, fur Tolnau as <strong>der</strong><br />

Propstci von Dômos, fi1r die Ebene <strong>der</strong> Mieresch (Ias <strong>der</strong> Propstei von Arad ais<br />

Beweis.) Aber die Frequenz <strong>der</strong> Berufsbezeiehnungen in Ortsnamen folgt<br />

nicht ailein ans <strong>der</strong> NiiJ1e des »ft%rstlichen Zentrums. Bei <strong>der</strong> Entstehung dieser<br />

Ortsnamen kann die sich ans dem siawiscli ungarisehen Zusammenleben ergebende,<br />

entwickeltere Arbeitsteilung eine Relie gespielt haben, die die Arpaden<br />

wahrseheinlich auch anzog. Trotzdem kam diese Anziehungskraft wenigstens<br />

was rTransdanhlbien betrifft - im 11. Jh. strkeç ais im 10. Jh., ais die<br />

Fiirsten nur das Ufergebiet <strong>der</strong> Donau hevorzugten.<br />

Autier don die Namen <strong>der</strong> Arpadshne tragenden Hoflagern des 10. Jh.<br />

miissen wir auch die Nachbarschaft <strong>der</strong> zur Zeit <strong>der</strong> Staatsgriindung angelegten<br />

Xônigshôfe und Burgen in Betracht ziehen. Beson<strong>der</strong>s ist die Beriieksichtigung<br />

<strong>der</strong> knig1ichen Pfaizen, <strong>der</strong> curti wichtig. Lei<strong>der</strong> wurde ihr Verzeiehnis nieht<br />

iiherliefert, und wir kônnen ihre Stelle mit toponymischen, urkundiichen Belegen<br />

und <strong>der</strong> im Zusammenhang mit den Htfen angelegten Kirchen nur in<br />

wenigen Fi.ilen bestiinrnen. Von den Komitatsburgen haben joue Grenzburgen<br />

eine datierende Bedeutung, die zur Zeit <strong>der</strong> Staatsgriindung ausgebaut wurden,<br />

imd sie werden auch dureh ihre tbereinstimmende Bauteehnik, n.mlich dureli<br />

die >roten Schanzen< aus dieser Zeit datiert. Wo es aber von <strong>der</strong> Pfaiz o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Komitatsburg ais wahrscheinlich angenommen werden kann, daB dort<br />

bereits im 10. Jh. ein flirstliches Zentrum war, wird die Datierung anhand <strong>der</strong><br />

Nachbarschaft zweifelhaft. Ve8zprém-Jua8 war von Jutas, dom Solin von<br />

Arpad an ein ftirstiiches Quartier, vom Ende des 10. Jh., wiihrend des Zeitalters<br />

<strong>der</strong> Arpaden Pfalz <strong>der</strong> Ftirstin bzw. <strong>der</strong> Kônigin . Sitz des Komitats<br />

und des Episkopats, und diese aile hatten Dienstieute. Die Dienstsiedlungen<br />

kinnen an cinem so langlebigen Zentrum theoret.iseh zu den Beweisen <strong>der</strong><br />

Einrichtung ans dom Zeitalter sowohi des Fiirstentuins ais auch des Kônigtums<br />

gieichorweise gerechnet werden.<br />

Theoretisch kann die Entstehung einiger Dienstsiedlungcn und Ortsnamon<br />

<strong>der</strong> Dienstieute um die lofe <strong>der</strong> StarnmesoberIiupter sowie im Rahmen<br />

<strong>der</strong> feudalen GroB grundbesitze nicht ausgesehlossen werden, ihre Auswahl<br />

bedeutet aber eine noch schwierigere Aufgabe ais die Bestimmung <strong>der</strong> Perioden<br />

des fiirstlichon (kôniglichen) Systems.<br />

Bei <strong>der</strong> Trenriung (1er Denkmiiler (1er Einrichtung des 10. Jh. und <strong>der</strong><br />

Zeit des Konigtuins kantien wir eine methodologisehe Hulfe erhalten, wenn wir<br />

ilber die Gruppierung <strong>der</strong> verschiedenen Ortsnamen aus Berufsbezeiehnungen<br />

hinaus die Verbreitung <strong>der</strong> Benennung einze]ner spezieller Berufe mit don sieh<br />

wchse1nden Zontren vergieichen. Die Verbreitung gowisser Berufsbezeichnungen<br />

hiingt aber nicht nur von <strong>der</strong> Verhreitung des Berufes son<strong>der</strong>n auch von<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong> Berufsbezeiehnung, des Wores ah, und (wie ich darauf im Obigen im<br />

Siudia Slavica 1Itn. XXII. 1976.


58 Gy. Gyor/fy<br />

Zusammenhang mit deit Narnen Lc und Darôc einging) wir mussen aucli mit<br />

ciner mundartliclien Eigenartigkeit rechnen.<br />

Die sozialliistorisehen. lingu istischen, archaologisc}ien und ethnographischeii<br />

Forsehungen <strong>der</strong> ZLlkunft werden gewil3 dazu heitragen. dm Bedurfnis<br />

tics harbarLseh-filrstliclwn und das des ki.ni glichen Hofes, sowie die zur<br />

Befriedigung <strong>der</strong>seihen dienende Einrichtung zu k1iren. Oliiie in dioser Frage<br />

zu eiiiem anniihernd endgiiitigen Ergcbnis gelangen zut kônnen, erwage icli<br />

nachstehend die Moglichkeit <strong>der</strong> harbarischen und <strong>der</strong> entwickelteron, institutioneflen<br />

Einrichtung in Verbindung mit einigen speziellen Hofdiensten. 1m<br />

Zusammenhang damit hebe ich einige Berufe hervor, mit denen aueh im 10. 3h.<br />

gerechnet werden kami.<br />

Auf <strong>der</strong> Grassteppe war die Falkenjagd eine <strong>der</strong> beliebtesteri Jagdarten<br />

iher die Jagd des chazarischen Tarkans mit Faiken und Hunden blieb eine<br />

Erwahnung aus dem Jahre 737 erhalten 32 - sie war auch am fr.iikischen Hof<br />

e-in heliebtes. }iifisches Vergniigen.<br />

Unsere Urkunden aus dem 13. Jh. erwhnen ôfters knigliche Falkner;<br />

due Falirnersiediung wird aber von Heckenast auf3er Sol ymdr nicht registriert.3<br />

Das entsprach <strong>der</strong> Anschauung, die in den Falknern nur Teilnehmer an kiniglichen<br />

Jagden erblickte. In <strong>der</strong> Wirklichkeit war die Hauptbeschiiftigung <strong>der</strong><br />

Falkner <strong>der</strong> Fang und die Abrichtung <strong>der</strong> Faiken, und diese mtihselige Arbeit<br />

hedari entsprochenden Gelhndos, en tsprechen<strong>der</strong> Ausrustung und Geduld.<br />

Die Falkner lieBen sich niôglichst in einer von Raubvôgein besuchten<br />

Gebirgsgegend nie<strong>der</strong>, ivo sich ein ftir don Vogelfang geeignetes Goliinde bot.<br />

Auf einem kahien Gebirgskarnm spannten sie ihre unsichtbaren Netze mit einer<br />

weiBen Taube o<strong>der</strong> mit cinem an<strong>der</strong>on, sieli bewegenden Tier von auffallen<strong>der</strong><br />

Farbe aus. Der Falkner nôtigte sicli in einem Busch versteckend, das Locktier<br />

mit ciner langen Schnur zu einer Bewegung, wenn ein Faike, Bussard, Habieht<br />

o<strong>der</strong> ein Adler ersehien. Er fang den auf das Locktier steil herabsehieBenden<br />

und ins Netz verwickeltcn Raubvogel, und damit begann <strong>der</strong> sehwierigere<br />

Teil <strong>der</strong> Arheit, die Zahmung und die Ahrichtung fur die Jagd, 3 Die Jagd war<br />

soli)st nur ein gelegentlicher Auftritt des ahgerichteten Tieres.<br />

Die Falkner erginzten don Hofstaat, deshalh kônnen wir Fa1knersied<br />

lungon mit Recht uni Pfalzen suchen, nieht nur miter dom Namen Solyrnr<br />

son<strong>der</strong>a auch unter Solyrno8. Aus <strong>der</strong> Aufzeichnung (gegen 1505) »aviceptori<br />

sive 8olnjo.s dedâ geht es hervor, daB ihr tatsc.h1icher Name 8olmo8 War.35<br />

Die Dôrfer 4Sobymo$ bekamen ihren Namen in <strong>der</strong> Wirklichkeit nicht danach, daB<br />

32 ZEKI VALIDI TOGAN, I.bn Fadlan's Reisebericht. Leipzig 1939. 300,<br />

HEcKJiNAST 118. Solqni.4r und solymos 'Faikoer' sind Ahleitungi'ri atis ung.<br />

861yom 'Faike'.<br />

U Die heste Beschreibung 41er orient.alisehen Ij'a[knerei H. ALMÂSY Gy., Vndorutasn<br />

Azsia @zfvében. Budapest 1903. 540 -557.<br />

Nach Dl. 35798, OklSz 855 und nach DI. 26359 CsÂNKI Szzadok 1883. 546,<br />

Studsi Siavica ifung. XX!!. 198.


<strong>Zur</strong> Frage <strong>der</strong> Fferkui/( <strong>der</strong> ungarl.dndi8chen Dens1etae 59<br />

Faiken dort lebten, son<strong>der</strong>a dal3 Faikner dort wohnten. In einigen FiWen ist es<br />

freilich auch rng1ieh, daB <strong>der</strong> Name eiries »Faikdn%vaIdes auf das Dorf i.bertragen<br />

wurde. Diese Dôrfer waren un ostticheri Teil des Landes in inehreren<br />

Fililen mit Pfalzen benachbart hzw. sie deuten mit an<strong>der</strong>en Dionstsiedlungen<br />

zusaininen die Nhe eiiier Pfalz an. Ihr Narno wurde mi siawisclien \Volingebiet<br />

in deti Namen Szokoidr und Sokolle 'Falkner' überliefert. 36 Welche Siediung<br />

wann entstand, ist seliwer zu entscheiclen, die Siediung im Tai <strong>der</strong> Schwarzen-<br />

Koros entstand vermutlieh lin 10. Jh,. die Siediungen an einer Udvarhely<br />

'Pfalz, curtis' vieileieht zur Zeit <strong>der</strong> Staatsgriïndung, an<strong>der</strong>e eventueli nacli<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ten.<br />

Die Bienenzucht war ein <strong>der</strong> Falknerei iiiiiiliclier, rnehr o<strong>der</strong> weniger an<br />

Ciii Ge1nde gebundener Beruf.<br />

Die barbarisehen und die feudalen fiirstliehen Hfe in Europa waren<br />

gleicherweiso groBe 1Ioiiu- und Metverhraucher. Daftir, dat3 die Arpaden die<br />

Sii!3igkeiten gern hatten. kann <strong>der</strong> Name ,J'uto&.t (Juta) angefiihrt wercien, <strong>der</strong><br />

turkisch 'Feinsehmecker' bedeutet. Die Arpaden konnten ihren Bedarf an<br />

Jlonig sowohi di.ireh (lie iingarischen ais aucli durci die slawischen Bienen -<br />

ziichter befriedigen, da die Bienenzucht zu den Urheschftigungen bei<strong>der</strong><br />

Vôlker geliiirte. Von den vielerlei, mit <strong>der</strong> Bienenzucht in Zusammenhang stehenden<br />

Ortsnamen gibt es drei, <strong>der</strong>en Verbindung mit don BienenzUchtern des<br />

lofes teils durch urkundliche Angal:en, tous durci gleiehzeitige ungarisch -siawisehe<br />

Narnengehung, tous durci die NLhe <strong>der</strong> friihen Pfalzen beiegt werden<br />

kann.<br />

Ais Ausgangspunkt dient die bekannte Angahe, daB das Dorf Fôdémes<br />

neben dom Dorf Csepel (eiii beliebtes Sommerlager von Arpad und von seinen<br />

beinahe allen Nachfolgern38) lag, wo 1264 honigspendende kônigliche Leute<br />

wohnten. Da tdémes in <strong>der</strong> alten ungarisehen Sprache 'Bienenztichter' hedeutote,<br />

kônnen wir auch die an<strong>der</strong>en Fâdéme-9-Orte zu don Honigspen<strong>der</strong>n<br />

des Hofes zâliten. 311 Es ist zu bemerken, daB Fôdém&î im Komitat Hont den<br />

oberen Teil eines Bachtals einnirnmt, im unteren Teil dessolben ist das Dorf<br />

Olv4r zu finden, 40 dessen Name aiis dent sudslawischen nljar 'BienenzUchter,<br />

Die Aufzh1ung (lieser Drfer s. nachstehend angesehiossen an die slawischen<br />

Ortsnamen 8okot. L. ZOLNAY weist in seinem Bach (Vadtlszatok a régi Magyarorszégon.<br />

Budapest MM) richtig darauf hin, daB <strong>der</strong> Falkner einst 8o1/mos (222) genannt wurde, er<br />

erweitert aber den Kreis <strong>der</strong> Falknerdôrfer ùbertriehen, indem er neben So1ymdr und<br />

So!jmos auch Dorfer wie S6Iyomk5, O1ve8, 01pe4, KarvaltJO8, Kerecaeny, Sasuâr, Szakoly,<br />

&akolcza usw. hierhnr zahit (213-214).<br />

Nihnri', HonfKial 288<br />

38 GYJRFFY Gy ., Budapest torténet.e. Budapest 1973. I. 253, 256, 319.<br />

'HECKENAST 99--100.<br />

10 1245: Olwar (BAXÀcS 164); Komitat Bars Ôv'cir—Ovarkv, einst Olvdr, 1239:<br />

Oluar (Gy. t. 466); eventuell ka rn 011âr im Komitat Zala hierher gozh1t werden 1236:<br />

Mar (Co. III. 87).<br />

Sftide Slariea Hung. 1X11. 1976.


(;9. Gyrf/y<br />

lmker'41 stamrnt. 1m Koniitat Hont gibt es (las Dorf Mznevelô, zur Zeit <strong>der</strong><br />

Arpaden hieB es Mézrnivelô, <strong>der</strong> heut.ige, siowakisehe Name ist Medovârci<br />

'Met brauer', 42 es liegt siidlich von Device, das nach dein Ffirsten Geysa den<br />

Nainen fiîhrt und sein Hof gewesen sein lnag. Die dritte Berufsbezeichnung<br />

im Zusarnmenhang mit <strong>der</strong> Bienenzucht ist im von den Herzôgen besuchten<br />

oberen Tal <strong>der</strong> Schndllen- und <strong>der</strong> Schwarzen KiirLs zu finden: Sonkolyo.03<br />

semer Bedeutung nach: 'Bicnenwaber', 44 Das erste Sonkolyo8 lag am Ufer<br />

des Baches Méh-.séd, das slidlich davon liegende Birtiny (Bertény) ist die Ahleitung<br />

des slawischen Wortes brtb 'Bienenstock' mit dem adjektivbildenden<br />

Suffix - bn- und bedeutet 'Bienenzu chter'<br />

Diese Ortsnamen kommen nur in <strong>der</strong> Nae.hbarschaft <strong>der</strong> Quartiere <strong>der</strong><br />

Arpaden vor, wofUr (las wcitere Vorkommeri <strong>der</strong> Orstriamen Fôdéme8 beson<strong>der</strong>s<br />

charakteristisch ist: Fidem.si (1055), lag in <strong>der</strong> Nhc von «Tahacsia, dom<br />

Wint.erlager von Tarhos; je ein Fôdémes gab es jenseits <strong>der</strong> Waag hei »Tevels<br />

und in <strong>der</strong> Nhe von »Taksony< bzw. von Udvarc; eines bei Vdrad, am Bach<br />

»Tormos, eines in <strong>der</strong> Nyfrgegend bei <strong>der</strong> Quelle, wo das Fiirstengrab von<br />

Geszteréd gefunden wurde; zwei im von den Herzôgen beherrschten Komitat<br />

Heves, dais eine an <strong>der</strong> oheren Streckc <strong>der</strong> Zagyva und das an<strong>der</strong>e an <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Tarna. 41 Obwohl das eine von den beiden bei dem im 11. Jh. ais kônigliche<br />

curtis erschejnenden Piszt6 zu finden ist, kommen die aufgefiihrten Bienenztichtersiedlungen<br />

letzten Endes aile im Stammgebiet <strong>der</strong> Arpaden aus <strong>der</strong><br />

Zoit des Fiirstentunis vor, und im Stammgebiet an<strong>der</strong>er Fiirsten, wie des<br />

Karchas, des Gyula und des Fiirsten Ond, sowie an Komitatsburgen angeschiossen<br />

sind 81e nicht zu finden. Zugleich steht es auch fest, daB auch clic<br />

Stammesfijrsten Bienenziichter hatten, es ist aber fraglich, wie sic genannt<br />

wurden, und oh ihre Siediungen seibstiindige Dôrfer ausmachten.<br />

41 Fur das altslaw. nib o<strong>der</strong> vlbjb 'Bienenetock' und fur das serb. vUjar 'Bienenztichter'<br />

s. MikIPON I. 8; MikIPON 11. 112; SmilHST 187.<br />

42 1m Verzeiehnis <strong>der</strong> siawiechen Namen iinter Nr. 118.<br />

1. Vàrsonkolyos 1,256/1572: &1ulue (Gy. I. 662); - 2. Belényee-sonkolyos 1422:<br />

(.JAXÔ 342).<br />

"Srrnkoly ist die sus Wabenhonig gewonnene Wachswabe. VgI. SZINNYEI J.,<br />

Magyar tjsz6tr. Budapest 1897-1901. II. 417; Gvinr I.,. A magyarstig néprajza.<br />

Budapest o. J. II. 24; Magyar nép - magyar fuld. Szerk. [Red. von] GYÙRFFY GY.<br />

Budapest 331.<br />

Gy. 1. 599-600; KiIEZSA I., Magyarok és romnok. Szerk. [Red. von] DEia J.<br />

und GALDI L. Budapest 1943. 195. Ans demselben Ortsnamen siawiseher <strong>Herkunft</strong> kann<br />

mit dem runiinischen Suffix -ia <strong>der</strong> verschwundcne florfuame Beronia im iÇomitat<br />

Hunynd abgeleitet werden (1315: Brythonia Documenta historiarn Valftchorllrn in Hungaria<br />

illustrantia. Ed.: E. LuxiNxcs—L. GÀLDI- A. FEKETE NAGY—L. MAKx.u. Budapest<br />

1941. 50; Cg . V. 76). AIs eine an<strong>der</strong>e De tungsrniiglichkeit kann auch berûcksichtigt<br />

wurden, ob liinter <strong>der</strong> Benennung von Meesekndasd 1235/1404: terra Britanorum nicht<br />

die ..be.rtény" zu suchen seien, vexuu wir die 1)eutung von ,,FoId <strong>der</strong> Brit en'' O<strong>der</strong><br />

r,Feld dci Rnsacn (Leibw.chter)< (letztercs clurch Textver<strong>der</strong>ben ans terre 1?uthcnorum)<br />

riicht annehrncn (vgl. GyTan 91).<br />

HECKEAST 101-102; dazu ist noeh zu bemerke.n, dafl tinter f . 4. zwei Drfer<br />

zusammengezogen vorkornmen (Nagy- und FustaJik1émes), die miteinan<strong>der</strong> nicht benaehbart<br />

sind. FOr die Naclibarschaft <strong>der</strong> Quartiere <strong>der</strong> Aipadshne s. ebda. 37-47;<br />

G yôiury Gy.: Arehlirt 97(1970)197-221.<br />

Stadi a Siavica Rung. XXII. 1076.


Zr Fraje. <strong>der</strong> Flerkanf€ <strong>der</strong> u arindschen Dieastkute 61<br />

Ob die Ortsnamen Mézad6, Méhlô. .41f,'zes, 47 die auf3erltdb des Gebietes des<br />

friihen Arpadenhauses zu finden sinci, mit diesen in Zusaminenhang gebraclit<br />

werden dftrfen, wann sie entstandeii sind, und ob sic aile Dienstieute bezeichnen,<br />

kann ais Gegenstand weiterer Untersuehung dienen. Die Ortsnamen aus Berufsbezeiehnungen<br />

Fôdnzes, Mézneveli und Sonkolyo8 kôiineu aufgrund ihrer<br />

Verbreitung allerdings mit groBer Wahrscheinliehkeit ais Beweise <strong>der</strong> barbarisciien<br />

Institution (lei , Dienstleute betrachtet, und in ihrer Mehrheit auf die<br />

Zeit <strong>der</strong> Fiirsteii, einige sogar auf die eNte HJfte des 10 Mi. zuriiekgeftihrt<br />

werile n.<br />

An<strong>der</strong>e Hofdienst bezeichnungen weisen keine iihniiehe Veri )reitung im<br />

toponymisehen Material auf, Das hat inebrere Tirsachen. Die eine davon<br />

ist, daB die ansBig gewordenen gefangenen Dienstieute aucli auf den nach dem<br />

Herrn benannten Ftirstenhife konzentriert wurden, (lie an<strong>der</strong>e, daB sich die<br />

Tierztichter -- die Bicnenzûehter ausgenornrnen - nieht an einem einzigen Ort<br />

aufhielten und keine Dorfer bildeten.<br />

An Ort gebundener waren die Ackerbauer, die beiden Hauptarten dieser<br />

Dienstieute: die Dorfnamen aus den Berufsbczeichnungeti szdnt6 und 8zôlô.9 sind<br />

jedoch viel rnehr verbre[tet aLs die ans f&lémes und koniien nicht auf das Zeitalter<br />

des Fûrsteiit.iiins besciiriikt werden.<br />

Die Berufsbezeieiinung szd.nt6 'Pflûger' erits1riclit dciii Bistritzer und dein<br />

SehiiLgk'r Glùssàr zufolge dent lat. a rp'icola , excoltor, (trator, bedeutet dasselbe<br />

auch in Dorfnamen: 18 'Acker' nur in <strong>der</strong> Zusainrnensetzung 8zânt6fôld, aber auc'h<br />

dafiir gibt es erst ah Ende des Mittelalters Beiege. Ans <strong>der</strong> Untersuchung dieses<br />

Ortsnamens kann 0mo Antwort darauf nic'Iit erwartet werden, wo und seit wann<br />

die Ungarn pfiiigten. son<strong>der</strong>n darauf, wo und soit walili Gefangene ais Pflfiger<br />

mit (1cm Pflug und <strong>der</strong> Zugkraft des Guthofes in don von Uiigarn bewohnten<br />

Gehieten besc1iiftigt waren. In den ungarliindisehen slawischen Mundarten<br />

scheint <strong>der</strong> pfltigencie Knecht die Namen a und rataj gehaht zu haben, diese<br />

Berufsbezeichnungen erscheinen in (Ire: J)orfnamen Ars und in je einein<br />

Dorfnarnen bz w. Fin liai tien Ratej.49<br />

Die arator-Pfl Lige i' erscheinen zui' Zeit des Kiinigs Stefan ah; Lente des<br />

kinigik'hen Hofs, die Verhreitung i liter Siediungen fllt mit <strong>der</strong> !etzten Phase<br />

<strong>der</strong> Ausbreitung <strong>der</strong> Herrschaft des Ftirstentiims zusammeti, demi sie fehien im<br />

Gebiet voit und Gyuia,5°<br />

Fui' Honigspondei' 8. 1IECLCENAST 115, wo ev unter ?nz. 1. nui' S'âr/imzd6 erwi.hut,<br />

ais selbst5.ndig ist aucli das mit ihin benachbarie Nigeiizdô (1340: Noghineadou) auf.<br />

znnehmen, obwohl Os. 11. 775. die beiden unt'r einem Stichwoi't behandeit. Vgl. noeh<br />

OkiSz 642, 053. Die ung. Bozeichnungen fir Irnker: 2'vIzad6, Mézes, Méhmi2e15 sind<br />

Ableitungen ans 1111g. ni'z 'l-Ionig', Jlféhés:, Mdhc8 und Méh1 airs rnéli 'Honig'.<br />

' fleitrfll 31. Fur die Oitsnamen s. HF:CIÇENAST 119 -122.<br />

S. irn naclistehend€'n Verzeichnis <strong>der</strong> slawischen BerufbezeicIinungen.<br />

° Aflein im Komttat TTunyad ist ein I)mfnaniens Szdn.eôheirna(1453: Zanthr,halorn)<br />

zu findou (Cs. V. 135), das von Heckenast mit b:'griindeter Voi'sicht aur3er achi gelassen<br />

SUidii Slivricu Hn,ze. XXII. 1976.


62 Gy. (JyÔrf/y<br />

Miite eine einmalige Einrichtung angenonirnen werden, wtirde sich in <strong>der</strong><br />

Wirklichkeit (las Zeitalter von Gevsa bzw. <strong>der</strong> Anfang <strong>der</strong> Herrschaft von Stefan,<br />

die Organisierung <strong>der</strong> »Hfe ais nalieliegendst zeigen, trotzdem kinnen die<br />

friihere und (lie sptere Entstehung einiger Siediungen ilamens Szântô, demnach<br />

aueh die rnehrere Celierat toiien h indu rch bestehende Einrichtung <strong>der</strong> Institution<br />

<strong>der</strong> I'f]iger-Dienstsied]u ngen niht ausgeschlossen werden. S'znt6 in <strong>der</strong><br />

Niihe von Fajsz, Tu$ und Takony an <strong>der</strong> Donau. Kopptivszant6 bei<br />

Tôrôkkoppâny und Szâ-n6 bei Pcsvirad-D(r.d verlo(ken dazu. die Einrichtung<br />

ffir die Zeit des mit FajSZ l)eginneuden Fiirstentuins anzuiiehrneii, da es<br />

aber kein Szd nid bei den an<strong>der</strong>en Fajsz, Tak.ony, Koppâny und Dc.e Dôrferri<br />

giht, dafiir aber Ndudvar bei Fajsz imcl auch Tôrôkkoppny iiiid Pcsvrad<br />

selbst zur Zeit Stefans I'falzen vare!i. kann auch mit einer Organisieruiig<br />

gegen das Jahr 1000 gerechnet werdeii.<br />

\Vas die Siediungen Szôlo (Winzer) anhelan gt, kann es bewiesen werden,<br />

daI3 dem Bistritzer und dem Schiagler Glossar zufrige hieBen sie im Aitungarischen<br />

s:ôl68.51<br />

Der Ortsnanie Szôl(m kann nicht ais eine )fIaIzengeogp11ische Beliennung<br />

wie Ny1 ras und Nd« betrachtet werden, demi einerseit•s wurde und<br />

wjr(1 auch heute noch <strong>der</strong> Weingarten szôlô genannt. 52 an<strong>der</strong>erseits existiert <strong>der</strong><br />

\Veingarteii nur solange er kultiviert wird; die Arbeit des .9zi1ôs ist die Voraussetzting<br />

fir die Existenz des Weingartens, wiireiid es den Pappelwald (nydras)<br />

und das Riihricht (nd(,is) unabhngig voni inenschliehen Eingriffgibt. Auf die<br />

Entspreehung szolos = vinitor deutet auch die deutsche Übersetzung VOfl<br />

sz6l6s, des zweiten Nainens von PMcsa bei Preljhurg nus <strong>der</strong> Ar1)a(lenzeit UI<br />

Weinarn53 (daraus (las sik. Vajnori). Den siawisehen Ortsnanien âlinlieller<br />

Bedeutung Vinar '\Vinzer' fïiiden wir nur an vier Orteil in (]en Komitaten<br />

lient. Stuhlweillenburg. Tohiau und Wesprini .<br />

1)as Zeitalter <strong>der</strong> Einrichtung <strong>der</strong> Winzerdorfer ist gleichfalls fraglich.<br />

Die landweite Verbreitung des Ortsnamens Szôlôs auch un Gebiet Voii<br />

Ajtonv und Gyula weist ansehejiiend nuf eine Einrichtung in de y Zeit<br />

Stefans hin, Die Fiit'sten waren aber von den Anfiigen an ehen soiche Weinverbraucher<br />

wie die Stamnesoberhiu1,ter. aise mùssen \Vinzer uni (lie Hôfe <strong>der</strong><br />

wurde. Fur die BerUcksiehtigung spi'ieht, daJl es Orstnarnen Louv:/ujlma und Horlos/wlina<br />

gibt (OklSz), daf3 es bei Dva im Kom. Hunvad neben an<strong>der</strong>en Ortuunarnen (Har6, Sotyrnos)<br />

<strong>der</strong> Diensfieute vorkornrnt, und das Fehien des Possessivsuffïxuis (-o) im Beleg von<br />

145:3 hei diesern Narnentyp auch sekundr sein kann (vgl. K_-iii 33).<br />

13istGl 46: vinitor-zeiews; chiGI 66: vineator-ies; OklSz 941 und HECKNAST<br />

123.<br />

2 OklSz 938.<br />

Tiiu, Huny. V1/1. 199.<br />

S. im nachstehenden Verzeichnis <strong>der</strong> elawisehen Berufebezeichnungen unter Nr.<br />

216-222.<br />

àà S. gesammeit ebda. ais Anhang.<br />

Studio Slvia Husng. XXII. 1978.


<strong>Zur</strong> Fraje <strong>der</strong> Herkun/t <strong>der</strong> u garkndisrhen Dien8tteute 63<br />

Stainmesoberhiiupter gearbeit.et haben, nui ist es fraglieh, nb sic in Dôrferii<br />

namens Sz6lôgewo1int hatten. In Fiinfkirchen, dem Wiiiterhoflager von Arpad,<br />

selbst wurde Wein bereits im 10. Jh. angebaut, su brauchen wir seine Winzer<br />

nicht im weiter gelegenen Kôvâg6sz1(s zu suchen. Das in <strong>der</strong> Nachbarschaft<br />

von Fôdéme.s bei Csepel, Taksonv gegeniiber gelegene und das bei Veszprém-<br />

Fajsz gelegene Szôlô,s kônnen fUr Anlagen aus <strong>der</strong> Zeit (les Fiirstenturns gehalten<br />

werden, wenngleich sie auli ais Bestanclteile <strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Staatsgriindung<br />

stammenden Hôfe gedeutet werden kiniien. Es (leutet auf cine<br />

Verbindung mit den fiirstlichen Lagern hin, daIJ wir ciii Dorf Szôlôs ritir in <strong>der</strong><br />

Thei[3gegend, in <strong>der</strong> zum herogJic1ien Lanciteil ge1iirenden Nvfrgegend und im<br />

Komitat Heves fiiiden, wo Arpads Verwandsehaft von Tarhos bis auf die Ahas<br />

wohnte. \Venn wir (laraus aueh keine ciironologiselie Folgeruiig ziehen kSnnen,<br />

war Nayy8zôlôs in Ugorsa, einst A. sdgszôlôs 'Winzer <strong>der</strong> Kinigin' genannt<br />

<strong>der</strong> Wohnsitz von Winzern <strong>der</strong> Kônigin, 51 und kann kauni junger ais die Gutsorganisation<br />

<strong>der</strong> Kônigin Gisella sein. Es (lùrfte koin Zufali sein, daI3 ein Dorf<br />

SzôlPs in <strong>der</strong> Plattcnseegegend nur bei Vszoly, an <strong>der</strong> Mierisch hingegen nui in<br />

<strong>der</strong> Nachharschaft von Ajtonyinon.o.tora und in Siebeubtirgen mir bei dcii<br />

Pfalzen <strong>der</strong> letzten Gyula an <strong>der</strong> Kokel und in Doboka zu finclen ist, unci dainit<br />

die Nachbarschaft zu dcii Pfalzen <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Staat.sgriindung schiiei3lich an<br />

an<strong>der</strong>en FàIIen oHeIlsi('htlieh werde: Von solciier Lage sind nie kiuiglicheii<br />

ciirt is Pilszto, Vârad mi Komitat Bihar und un Komitat Bics, Udvard un<br />

Komitat Bodrog und Sz1ôs hei Udvari im Komitat Arad. Auf diese Wei.se<br />

ist dire einheitliche Organisieruiig, wenn nul (1cm Vorhande.nsejn <strong>der</strong> Vinzerdorlèr<br />

bereits in <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Fursten gerechnet werden kaiun mit <strong>der</strong> Einrichtung<br />

<strong>der</strong> Pfalzen zur Zeit von Gevsa und Stefan zu verkniipfen.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Urkunden von Kônig Stefan ist es offinbar, daB die Winzcr<br />

grô8tenteils nieht in Szôiôs genannten Dôrfern wohnten. sehenkte <strong>der</strong> Kiiig<br />

doch den Nonnen je einen %Vinzer iii dcii Dôrfern Paloznak und l'atari (Bâta ?).<br />

clic Abtei von Péesvrad luatte kein einziges Dorf namens &ôlôs. ubwohl sic<br />

90 Winzer besaf), vielleicht weist nur <strong>der</strong> Nanie des eiiuzigen Dorfes Szell<br />

auf eine.n frûhzeitigen Weinbau hin.<br />

Dies ailes stellt die Frage, ob die in <strong>der</strong> Zeit vor <strong>der</strong> Iàfl(lweiteul Einrichtung<br />

nier kôniglichen vinitor-Winzer entstandenen \Vinzersiedlungen nicht<br />

an dcii Orten 8z616, SzôlôalŒo und an versehiedenen an<strong>der</strong>en Orteil mit ungarischen<br />

und siawisclien Namen (z. B. Vinna, Vindorn.ya) 61 gesucht wercieri soliten.<br />

Gy. 1. 359; ArchÉrt 1970. 201,<br />

Mzô--Ni 28; Co. 1. 72, 40; vgl. 1284: Aztzu&igzeuteu8 Privatarchiv des<br />

Hochstiftes zu Erlaii 1. 1. 1. 3; und SznÔ I., Ugocsa rnegye. Budapest 1937. 419. Fu3note<br />

1. 0Mo 15— 16; vgi. GYORFFY Gy.: MTA Il. 0K 2 (1953) 100.<br />

1564: Szellyo (HORvATH Gy . ---TIMÂR (4v,, Baranyai }ic1ytôrténet1r*i. Pécs<br />

1972, 77).<br />

80 Os. 11. 529; OklSz.<br />

' Vgl. die abgeleiteten Namen aus vina: MikIPON 11. 114; miLHST 190.<br />

Sludk Sie.'kii Hung. XXii. 1976.


64 (;y. (iiô/h,<br />

Der ungarlandische \Veinbau geht neuen historisclien, etlinograpliischen<br />

Fonrhuiigen nach - atif zwei Wurzeln zurtick: in riiaIanubieii ist er<br />

rôrnischer 1-lerkunit. <strong>der</strong> von den Volkern <strong>der</strong> Vilkerwan<strong>der</strong>ung, so zuletzt von<br />

den Pannonsiawen vermitteit wurde, <strong>der</strong> in dci' .Matra-%\eingegend zeigt<br />

mit clein kaukasisehen \%eiiihau verwandte Eienarteri 2 und fiihrt zu den<br />

\Vortern bulgarisch-tiirkis(-her Ilerkunft <strong>der</strong> ungarischeii Sprache, wie 8zôli5,<br />

sepr6, szir und bor. 63 In Etelk()z beschàftigten die Fiirsten chazarischer<br />

Kultur bei iliren stndigen Winterlagern an <strong>der</strong> Meereskûste gewiB aueh<br />

aus <strong>der</strong> Krjrn o<strong>der</strong> dciii Kaukasus stammende \Vinzer, ebenso wie die mongolisehen<br />

Fiirsten Kuniysbrauer. Es ist sogar auch w-ahrscheinlich, daB<br />

aueh (lie Arpaden Dienstieute hatten. die Stutenmilch g.ren lieBen, die toporiymische<br />

ÏYberlieferung dafiir kennen wir aUdi deslialh nieht. weil wir nicht<br />

wissen. wie die Altungarn den Kumnys bezeichneten.<br />

Da wir Kenntnisse über dits Hofgesinde des mongolischen Khans hesitzdn,<br />

kôrmen wir auch ditrauf ftilgern. daB die landnehmenden Fdrsten aucli Mundschenken<br />

liatten.<br />

LJng. poIur 'Becher' ist althochdeutscher Herkurift, zu dem im Ungarischen<br />

das berufsbezeichnende Suffix- nok siawiseher <strong>Herkunft</strong> kam.61 1m<br />

Altungarisehen hieB <strong>der</strong> Mundschenk hocsr(d), 65 vas dadurch bewiesen wird,<br />

daB die Berufsbezeiehung ovriiv <strong>der</strong> griechisehen Urkunde vom Vesprirntal<br />

in <strong>der</strong> lateinisc'hen Erneuerung un J ahre 1109 mit laujenaruin cuslos<br />

'1-luter <strong>der</strong> Angster' iibersetzt wurde." Da.s Wort boar hat mir im Russisehen<br />

die Bedeutung 'FaF3bin<strong>der</strong>'. DitS Grundwort dazu, niimnlich boë lebte im inittelaiterlichen<br />

Ungarischen lit (1cv Bedeiitung 'Weintopf' (1444: mna vasa vini<br />

vulq. bock dicta), cia entsprechendes \Vort ist auBer den siawisclien Spraclien<br />

aueh im Griechisehen zu findeii, 7 demnach ist es vern'iutlicli ein vor <strong>der</strong> Landnahme<br />

in die ungarisehe Spraehe gelangtes Kulturwort. Auch die Bezeichnung<br />

inancher kônigliclier Murid.schenkeii kend-boc.sdr 'Mundschenk des Sakralfiirsten'<br />

scheint das zu umiterstfltzen. 8 sic kami eiiie Bikiung wie Asszonysz5b58<br />

\Vinzer <strong>der</strong> Konigin' sein. \Venn aber <strong>der</strong> Dienst des boc4r bereits mir Zeit <strong>der</strong><br />

6 F'LZES M.. Veszprém m(-gY(i nit'izeurnok 1,iz1einényei 10 (1971) 115--1'26;<br />

Vi NCZE I.: N5pi kIIItL'lra - rupL trsa1alnin 5-6 (1971) 314.<br />

Z. Goiisocz. Die bulgariseh . tût-kischen LehnM^rt( ,v in <strong>der</strong> ungarisehen Sprache.<br />

Tlelsinki 1912. 190. ' 'iF5 'Veintra&II,('', scprd 'ï-Iefe', s:ûr 'eiehen', hor<br />

S.1Jsz 720-721, trnd die 'reundliche Mitteiiung von Karl Mollay.<br />

Giiusi K., A nairv-kàrolvi gr6f Kdi'olvi esa1d oklevéltra. Budapest 1882. T.<br />

161, FuOnote. Veitere Angahen s. Sz]Jsz 600.<br />

Gyutr y 0v., Szent Istvn veszprrnv01gyi donati6jtnak g0rg szveg1-31.<br />

Budapest 1901. 11, 18; CZEBI: 0v., A veszprémviilgvi ok1ov&1 gôriig szôvege. Budapest,<br />

1916 - 16, 35.<br />

67 Vgl. SzLJsz und altung. bocs 'Tongef7il3 fOr \Vein' (OklSz), das man sowohl mit<br />

dciii slaw. bzti 'FaB' (EtSz) ais auch mit (1cm rnittelgr. flot3r4tç 'cupa' vergiciehen kann<br />

(Du CANE. Giossarium ml seriptorf.s n-wdiae et infirnao graocitalis. Breslau 2 1SS9. T. 194)<br />

°Gy'I'aii 152-153.<br />

Studi


<strong>Zur</strong> Frage cfrr <strong>Herkunft</strong> <strong>der</strong> ungarkindi8chen Dienstlewte 65<br />

Institution des Doppo1fiiitentums vorhanden war, und das Wort kende<br />

- k12ndl 'Sakralfurst' dann die Mundschcnken <strong>der</strong> Arpaden bezeichneto (wie<br />

z. B. im Dorf Jutas), dann mag die Unterscheidung mit <strong>der</strong> Fiirstenbezeichnung<br />

auch soviel bedeuten, daB nicht nur <strong>der</strong> Sakralfùrst (kende) son(Iern auch <strong>der</strong><br />

Heerfurst (grnla) und an<strong>der</strong>e Fiirsten Mundschenken hatten. Die Ortsnamen<br />

Boc8dr(d) 69 kommen im urapriinglichen Herrschaftsgebiet <strong>der</strong> Arpaden nicht<br />

vor, aie sind nur im Land des Gyula. des Karcha.s und von Ajtony, sowie<br />

in den Komitaten Abauj und Nôgrdd zu finden, was die Annahme zuliul3t, daB<br />

wir auch die Versorger <strong>der</strong> Hife <strong>der</strong> Staininesoherhupter in diesen Ortanamen<br />

suchen. Da13 zwei Dôrfer Bocsdr(d) Burgviilker ais Bewohner hatten, ist ais<br />

sekundare Einrichtung zu deuton •70<br />

Von den Handwerken spielte die Schmiedekunst die grôBte Rolle. Die<br />

Verarbeitung des Eisens hat bis zur ugrischen Zeit zuriickgehende Traditionen<br />

in <strong>der</strong> Geschichte des ungarisehen Handwerkes, was nicht nur durch ung. vas<br />

'Eisen' son<strong>der</strong>n durch die uralten attributiven AusdrUcke <strong>der</strong> Fachwôrter wie<br />

verô 'ljarnrner', sli 'Ainbol3', fogô 'Zange' und f'?1v6 'Blasbalg' bezeugt<br />

wird.71<br />

Die landnehrnenden und Streifztige unternehmenden Ungarn verbrauch -<br />

ton Eisen in iiheraus grosser Menge fUr Pferdegeschirr und. Waffen, geschweige<br />

fUr Pflugschar. %Vie es aus den die Fiseabeigaben <strong>der</strong> Griber aus <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong><br />

Landnahrne bzw. aus don Berechnungen von Anton Bartha hervorgeht, machte<br />

<strong>der</strong> Eisenbedarf <strong>der</strong> Ungarn ungefiihr 20 Tonnert aus. 72 DaB diese Eisenmengo<br />

durcli die Einsamrnlung und die Verarbeitung des Raseneisenerzes nicht godeckt<br />

werden konute, und die ungarischen Fiirsten nach <strong>der</strong> Landnalune in<br />

einigen Gegenden die Eisenverhuttung entwickelten, wurden durch clic archaologiachen<br />

Forschungen von Gyula Novki und die historisehen Forachungen<br />

von Gustav Heckenast klargelegt.<br />

Die Archiio1ogio legte die in Erde versenkte Eisenschmelzhuitten aus <strong>der</strong><br />

friilien Arpadenzeit und Erzschlacke in groBer Mengo mi Gebirgsland Transdanubiens<br />

und in <strong>der</strong> Wassergegend des mittieren Saj6-Flusses, in don Gebirgen<br />

von Borsod-Geinôr frei. 73 Die Eisenlagorsttten dieser beiden Gegenden bestimmten<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger don Ort <strong>der</strong> Eisenverhilttung. Die Verarbeitung<br />

und die Schmiedung des Eisen-, war bereits cin se1bstndiges Verfahren, d.as<br />

nicht eng an einon Ort gebunden war, demnach wurdon die Schiniede dort<br />

angesiedeit, wo aie gebraucht warden.<br />

In cor Schmiedekunst tronnten sich diese beiden Arbeitsphasen von <strong>der</strong><br />

6 HIcCKENAST 93 —94.<br />

70 Eine solcho Erseheinung ist z. B. das Versetzen <strong>der</strong> kôniglichen borsdr in don<br />

gerstatuu (F. VErr/3. 301).<br />

' Vaskohszat 136<br />

" BAiTrniA., A X— XI. sz6zadi magyar t.rsada1om. Budapest 1968. 106.<br />

lTaskohzat 13 if., 131 if.<br />

5 Suda SS4vica Hong. XXII. 1976.


66 Gy. Gyir//<br />

Zeit <strong>der</strong> Landiahme an scharf voneinan<strong>der</strong> und das âulSerte sieh auch in den<br />

Berufsbezeichnungen .<br />

In <strong>der</strong> altungarisclien Sprache hieB <strong>der</strong> Hersteller <strong>der</strong> rohen Luppen<br />

va$a, <strong>der</strong> Schmied hingegen verô otier va8ver, aile dre.i Bezeichnungen kônnen<br />

in Ortsnamen nachgewiesen werden25<br />

Da ans dem altt.iirk. ternir 'Eisen' gebildete temiri, und du ans dem<br />

mongol. tem2r gehildete 1em1rdi bezeichneten Eisenverarbeiter bei<strong>der</strong> Phasen.<br />

Dazu kam die Amtsbezeichnung tUrk. tarkan, bzw. mongol. darkan, das auch<br />

'Schmied' bedeutet und dessen He.rkunft mit grofler Wahrscheinlichkeit im Kreis<br />

<strong>der</strong> sakralen Schmiedung zu suchen ist. 711 Letzteres finden wir in den ungarisehen<br />

Dorfnamen TIrkâny, doch wir f inden keinen Ortsnamen *Tômârc (vgl.<br />

termiri), bioB drei mird. (Da cliese neben Siediungen von Eisenarbeitern<br />

vorkommen, ist es môglieh, daB du als Dcminutivsuffïx ernpfundene -c.s mit<br />

(lem Suffix -d im Ungarisehen ersetzt wurde).<br />

In den siawisehen Spraeheri bewahren du ans dem md 'rot' stammende<br />

ruda 'Erde von rotem Eisengehalt. Eisenstein, Erz' (in Ort .snamen Ruda)<br />

und seine Ableitungen die Vorter <strong>der</strong> Eiscnverarbeitung. Pas mit dem Adjektivsuffix<br />

-n- versehene rudno bezeichnete die Eisen- und Erz1agersttte (vgl.<br />

Rdna und Radna), whrend die mit dem Suffix -k weitergebildete Form, also<br />

rudnik den Eisen hiittenmann; dieses Wort lebt auch heute im Tschechischen in<br />

<strong>der</strong> Bedeutung 'Erzarbeiter'2 8 Das gemischt vokalisehe rudnik taucht im<br />

ungarischen toponymischen Material teils im tiefvokalischen Rudnok, teiLs im<br />

hoehvokalisehen Rednek und im neueren Rendek auL aber im Mittelalter<br />

kamen die hoch- und die tiefvokalischen Formeti abwechselnd auch an demselben<br />

Ort vor, z. B. im Komitat Stros Rudnuk ]?endek, im Komitat Odenburg<br />

Rudnik - Rednik, im Komitat Ugoesa Radnuk e— J?ednek." In den slawischen<br />

Sprachen wurde du Verb kovati und /cuti fUr 'schmieden' verwendet, die mit<br />

dem Suffix -aëb abgeleitete Form ist im Stidslawischen kova5b, mit dem<br />

Suffix -arb im Westslawischen kovâr, im Tscheoh. kovf, aus dem inehrere<br />

Siawisteri die Ortsnamen Kovr im Komitat Hont iuid Kovrc im Komitat<br />

Neutra ableiten; die mit dem Suffix -lb abgeleitete Form sind das poin. kowal<br />

und du ukr. ?wa.ab, <strong>der</strong>en sichere toponymisehe Spur wir in Ungarn nicht finden.<br />

SchlieBlich ist kuznbcb (vgl. russ. Ky3eL 'Schmied') (lie Ableitung aus <strong>der</strong>n<br />

altsiaw. ku-fi mit dem Suffix -zn-bcb, 0 vgl. zwei Dorfnamen Kazinc in Borsod<br />

am Fuf3e Von Eisenlagersttten, sowie Kaz?tac8 un Komitat Szihgy. Die aus<br />

BARTHA A.: TSz 1 (1958) 320, 322 dachte daran, dal3 sich die )jei.Icn Arbeitsphasen<br />

in dir Sariirner- und Winterarheit eines Handwerkers vertoilten.<br />

75 Vg1. HECKENAST 131.<br />

76 ALFÔLDI A.: MNv 2 (1932) 205-220; GyTan 59—G0; BAT11A A.: TSz 4 (1961)<br />

137, 139.<br />

' Vgl. Vaskohzat 139 140.<br />

78 Vg1. Mikll'ON 11. 87; miI1IST 154-155.<br />

S. im nachstehenden Verzeielinis <strong>der</strong> slawischen Naineji.<br />

80 Zuletzt mi1HST 98.<br />

Siudu, S1atica Eung. III!. 1976.


À<br />

7)<br />

Zvr Frage <strong>der</strong> Herktnft <strong>der</strong> ungarliindiechen Dien8tletae 67<br />

Omo -op<br />

a MÉRÉ, 41 0^ IMMI lu<br />

f<br />

• Kov6r, Kovarc<br />

Kuzinc 2<br />

— kaznacs<br />

A Vonyarc, Vcnyorc<br />

V Vashegy<br />

S Sor6s<br />

— Imm<br />

Karte 2. Toponymische Verbreitung <strong>der</strong> Berufsbezeichnungen kovar, kuznec und vtjgiiarci<br />

dem siawisehen Lelezo 'Eisen' gebildete Berufsbezeichnung eleznk Iebt zwar in<br />

den heutigen westslawischen Sprachen in <strong>der</strong> Bedeutung 'Eisenh5nd1er',<br />

ist aber im toponymischen Material von Oberungarn nur im Zusammenhang mit<br />

einem 1m spten Mittelalter angelegten Dorf und mit einer neuzeitlichen Pul3ta<br />

zu finden, und zwar Vapa1ak im Komitat Saros: sik. 2 eleznik, und Va8heJ bei<br />

Muré.ny und Turcsek von Gemôr, an<strong>der</strong>s .eleznik.81<br />

In welchem Fail wir in den Ortsnamen, die aus dem Grundwort <strong>der</strong> erwhnten<br />

Berufsbezeichnungen (Vas, Tenzeri, Ruda, Z8eliz), ihren abgeleiteten<br />

Formen (z. B. Va-.sad, Tô'rnôrd, Rudno, gelez-no) und <strong>der</strong>en Zusammensetzungen<br />

(z. B. Va.vir. 2elezna gora) stanimen, Siediungen von Eisenarbeitern aus<br />

<strong>der</strong> Arpadeiizeit erb1i(ken dirfen, kann nur dnrch die siedhingsgeschichtliche<br />

Forsehung entchieden werden. Dagegen kann das altslaw. vygia 'Schmiedewerkstatt,<br />

Schornstein' in Ortsnarnen ans <strong>der</strong> Arpadenzeit 1m Komitat Odenhurg,<br />

Wesprim und Bars mit Sicherheit zu den Arbeitsstellen <strong>der</strong> Eisenverarbeitiing<br />

gez.h1t werden. 82 Wenn Vonyarc im Kornitat Zala (heute mit <strong>der</strong> PuJ3ta<br />

Va8hegy 'Einsenberg' vereinigt) und Vanjarr mi Koniitat NÔgrd (in <strong>der</strong> Ge-<br />

81 Ebda. 200-201; LJPSZKY und ILA IV. 98.<br />

Vakoh&iszat 140,<br />

5* Studio 514U*a Hung. XXII. 1978.


68 Gy. Gydr//y<br />

markung gibt es heute die Puf3ta AIs6- und Fe1s6-Sarl6s 'Sicheler') aus einer<br />

weitergebildetcn Berufsbezeichnung vgiia-rci stammen, ist das auch zu den<br />

toponymischen Ûberlieferungen <strong>der</strong> E isenverarbeitung zu zàh len.<br />

Wie kann chie elironologisehe Ordnung in dcii ohigen toponymisehen<br />

tïberlieferungen <strong>der</strong> Eisenverarbeitung <strong>der</strong> Arpadenzeit gesehaffen werden?<br />

AuBer <strong>der</strong> Verbreitung <strong>der</strong> einzelnen Ortsnarnen kaun auch die Gruppierung<br />

<strong>der</strong> versehiedenen Ortsnarnen im Zusamrnenhang mit <strong>der</strong> Eisenverarheitung<br />

erforscht werden. Diese kônnen mit dcii natiirlichen Lagersttten des<br />

Eisens, mit den archoIogischen Denkmiilern <strong>der</strong> Eisenverarbeitung (mit den<br />

Fundstellen von Hiitten und Eisenschlacke), mit historischen Angahen und<br />

schliel3lich, aber nicht zuletzt. mit den Zentren <strong>der</strong> Arpadenzeit verglichen<br />

werdeii.<br />

Von vornherein lohnt es sich, die Iandweit und die lokal verbreiteten<br />

Namen voneinan<strong>der</strong> zu trennen.<br />

In dieser Hinsicht kann die Verbreitung <strong>der</strong> Namen <strong>der</strong> Schmiedesiedlungen<br />

am besten gewertet werden.<br />

lJm <strong>der</strong> Frage mit umgekehrter Chronologie naIieukommeu; Kovdcsi ist<br />

von smtlichen Orten nus Bezeichnungen <strong>der</strong> Eisenverarbeitung <strong>der</strong> einzige, in<br />

dem Schrniede ais Bewohner auch im 13. Jh. nachgewiesen werden kônnen. Das<br />

und <strong>der</strong> Umstand, daB aie auch bei den meisten Komitatsburgcn des Landes, lieson<strong>der</strong>a<br />

bel den zur Zeit <strong>der</strong> Staatsgriindung erriehteten Grenzburgen gefunden<br />

werden kônnen, 83 beweisen, daB die Dôrfer Kozxlcsi grôl3tenteils zur Zeit <strong>der</strong><br />

Orgarnsierung <strong>der</strong> Komitate Kônigs Stefan zur Versorgung <strong>der</strong> Burg ins Leben<br />

gerufen wurden, ihr Name also durcli ungariseho Namengebung entstarid.<br />

Finige davon konnen auch jiinger sein, ihr Name kann von den ortsansssigen<br />

siawiachen Bewohnern stammen, da werden wir aber dialektologischen Problemen<br />

gegeniibergestellt. KOVttCSi ais sildslawische Bezeichnung konnte nur in<br />

einer von Stidslawen bewohnten Gegend entatehen, die Westslawen konnten nur<br />

die Namen Kovclr und Kov4rc schaffen, die Ostalawen scheinen die Dôrfer<br />

Kazine und Kaznac8 hi <strong>der</strong> Gegend <strong>der</strong> Oberen Theil3 benannt zu haben.<br />

Ung. Vasuerô bzw. Vcr5 kommen nur selten, wenn auch auf das 10. Jh.<br />

zuriickweisend, vor. Eines <strong>der</strong> arc1io1ogiach besttigten Zentren <strong>der</strong> Eisenverarbeitung<br />

in <strong>der</strong> Eisengegend im Komitat Eisenburg, das heutige Eisenzicken.<br />

(Cildény) liatte einst den alten Namen Kew:18zk o<strong>der</strong> Vasverôszék, wahrscheinlich<br />

eine tberlieferung <strong>der</strong> Schniiede des Sakralftirsten, <strong>der</strong> auf die<br />

Gronzverhaue angesiedelten kend o<strong>der</strong> kk kend genannten Gefolgsleute ist.85<br />

Wie lleckenast darauf verwies, kann auch das nahe gelegene Szarva.skend dieser<br />

Art sein, wo die Schiackonfunde chie Eisenverarbeitung bestâtigen. 81 Das<br />

Vgl. HECKENAST, Karte.<br />

ai SzlJsz 285.<br />

Cs. II. 808; GyTan 154.; H. GcKEEJAN, Rilfsv1ker und Grenzwachter 1m mittelaterlichen<br />

Ungarn. Wiesbaden 1972. 27 ff.<br />

Vaskoh&szat 138.<br />

Sewlia Siavi gang. XXII. 1976.


0<br />

<strong>Zur</strong> Frage <strong>der</strong> Herkunfi <strong>der</strong> ungarkndischen Diemileute 69<br />

- -<br />

Vàr<br />

. I


70 Gy. Gyâr//y<br />

hUttenman'), siidlieh vom Dorf Rudnok zu finden; die Puf3ta Tdrkôm1 im Komitat<br />

Zala liegt in <strong>der</strong> Gemarkung von C8abrendek, einst Rednuk ( 135). wo<br />

auch Ei8enschlacke zum Vorsehein kam; die PuF3ta Tcrkdny im Kornitat<br />

Szabolcs liegt einige Kilorneter Vom Bch1ein und <strong>der</strong> PuBta Rendek entferiït.<br />

Schliel3lich liegt Fei85trkdny im Komitat Heves am FuBedes Berges Va8bdnya.19<br />

Beim ersten Tdrkdny kann es sich um don Wohnsitz <strong>der</strong> Sclim iode des un Ta!<br />

<strong>der</strong> Schwarzen-Kiris gelegenen herzogliclien Soininerboflagers handela, ihre<br />

Einwohner konnen zur Zeit <strong>der</strong> Staatsgrtindung zu Schinieden des lofes<br />

bestelit worden sein, daller <strong>der</strong> Name Kovônsi.(An eine g!eichzeitige ungarisch -<br />

siidslawische Benennung im 10. Jh. kinneii wir hier nicht denken, da dus toponymisehe<br />

Material <strong>der</strong> Gegend nirht slawiscli ist.) Die drei Rudnok—.Redsek<br />

sind Wohnsitze siawiseher Eisenhiltten!nanner des 10. Jh., die mit den urigarischen<br />

o<strong>der</strong> ttirkischen Schmieden <strong>der</strong> heuachbarten Dirfer Târkd.ny in Arbeits .<br />

târkdn1j wird durch-teilung<br />

gewesen sein (liirften. Die Verwendung des Namens<br />

die sakrale Schmiedung, durch den heidnisehen Bezug des Berufes !arkan mit<br />

Sicherheit datiert: Kônig Stefan, sogar vielleicht bereits Geysa verdringten<br />

nach <strong>der</strong> Einfûhrung des Chriatentums die mit dom heidnischen Ritus verbundenon<br />

Handwerke und Namen, und lieBen die christiichen Schrniede <strong>der</strong><br />

neuen Organisation, die ihr Handwerk gewiB auch mit Kunstgriffen <strong>der</strong> Slawen<br />

fôr<strong>der</strong>ten, mit den sikLslawisehen Narnen kovdc.s benennen. Dus Beispiel von<br />

Tdrkny-Kovdcsi im Kornitat Bihar 1iif3t noch auch die Mg1ichkeit zu, daB<br />

einige Kovàcsi-Dôrfer bei herzoglichen Hoflagern (so z. B. Teve1kovdei im<br />

Komitat Tolnau) friiher den Namen Tdrkiiny hatten.<br />

Ein Toi! <strong>der</strong> Tdrkd.ny-Ortsnamen ist im Lagergebiet <strong>der</strong> Fursten aus dem<br />

Arpadenhaus zu finden; Tdrkdny mi Kom. Bihar vermute ich bei dom Sommerluger<br />

von Tarhos und Zerind; 9° T4rkdny im Kom. Tolnau [iegt an dom Uferweg<br />

von Tarhos don F1uB Kapos entiang; Tdrkd.ny im Kom. Szaholcs liegt hei Szabo!cs<br />

ani Ufer des Flusses Hortobgy; aber auch die heiden T.rkny im Kom.<br />

Heves gehôren zurn Lagergebiet <strong>der</strong> Verwandtschaft von Arpad. Die Mehrheit<br />

<strong>der</strong> Dôrfer liegt jedoeh nicht 1m Gehiet <strong>der</strong> Arpaden, son<strong>der</strong>ri es kônnen welche<br />

von ihnen 1m St.arnmgebiet beinahe aller Fûrsten gefunden werdeti: in don<br />

Komitaten Zala, Komorn, an <strong>der</strong> Grenze von Abaiij und Tora, Zeinp!én,<br />

Szatmâr, CsongMd. Ternes. sogar auch irgendwo 1m Sekierland. Diese târkd.ny<br />

scIeinen fUr die Stamrnesoberhupter gearbeitet zu Itaben. ihre Siediungen<br />

kiirinen an <strong>der</strong> Quelle des Flusses Marcal heim Sommer- o<strong>der</strong> Winterlager von<br />

Huba, am oberen Ende des Pendeiweges, auf <strong>der</strong> rechten Seite <strong>der</strong> Donau bei<br />

dem des Fûrsten, in <strong>der</strong> Nhe <strong>der</strong> Kapos boi dom des Thronfolgers. am oheren<br />

Ende des rechten Ufers <strong>der</strong> Theil3 ha Kom. Zernp!6n beim Sommerlager des<br />

Stammesfùrsten Ond, am linken Ufer im Kom. Szatrnr, Ternes und in Siehenbiirgen<br />

hei deni von an<strong>der</strong>en Fiirsten gesucht werden.<br />

ft 1: 75 000 Karte.<br />

°ArchÉrt 97 (1970) 219.<br />

Studia Siavica Nin. XXII. 1976.


<strong>Zur</strong> Fraye <strong>der</strong> Herkunfi <strong>der</strong> ungarliindischen L)en8tLeute 71<br />

T R_à.o -R'dk<br />

Kare 4. Verbreitung iler Ortsnamen (Vos-) Verï und Târkdny (neben Ietzteron stehen<br />

jene Ortsnarnen, die auf Eisen verarbeitung mut jene, die auf Fiirstenquartiere hindeuten)<br />

Obwohl (lie Môgliclikeit letzten Endes auch nielit ausgeschlossen werden<br />

kann, daB <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Ortsnarne Tdr/nij aLIS einen Personennamen<br />

stammt, doch konnen nicht aile so erklart werdeu: die Abneigung gegen den<br />

Personennainen Trk4ny in <strong>der</strong> Arpadenzeit ist auff1Iig, demi kein einziger<br />

Gutsherr o<strong>der</strong> Mitglied eines Herrengesihlechts haLte diesen Namen.' Die<br />

alte Annalirne. daB Tarkd.ni ein kawaris.lier Stammesnanie sei, wird durcli<br />

die verhii1tnisrnBig kleine Anzahl und (lie Lage <strong>der</strong> Ortsnamen wi<strong>der</strong>legt.<br />

Aufgrund des oben Ausgefiihrten k6nnen wir die ung. Ortsnamen Trkâny ais<br />

ttberlieferungen <strong>der</strong> harbarisehen Einrichtunz <strong>der</strong> Dienstieute betraohten.<br />

Die zeitiiehe Trennung <strong>der</strong> nacli den Schrnieden benannteri Orte hilft hei<br />

<strong>der</strong> Datieruiig <strong>der</strong> benachbarten Siediungen <strong>der</strong> Eisenhiitte.nmanner. %Venri die<br />

T$rkny-Dôrfer aus (lem 10. JIi. stainmen, kônnen aueh die anliegenden Siedlungeri<br />

Rednek J?udnok ans dieser Zeit clatiert werden. FUr die Frtihzeitigkeit<br />

<strong>der</strong> Ortsnamen Rednek spricht nocli einerseits, daB die meisten in Bachnarnen<br />

VgI. (0MBOCZ Z., Àrpdkori torôk szernélvneveink. Budapest 1915. 49; Ni,t:ie,<br />

HonfKial 261 ziliert aus A. II. S. 340 einen P(!rBonennamen TârkÔ; <strong>der</strong> Nam le, im<br />

Beleg von 1327 vorkoininendvn Person ist aber riehtig Konrad ,,Târknyi" (de tJTaTLan)<br />

sus clem Koinitat Komoru; er komrnt noeh in veiteren drei Urkunden (j Magyar M,zeum<br />

1854. 11. 451; 1)1. 91267 und Str. 111. 530) vor.<br />

Sitidia Sarwa ïtun. XXII. 1976.


72 Gy. 0yôr//j<br />

o<strong>der</strong> auch in Bac.hnamen Uberliefert wurden und diese gingen <strong>der</strong> endgiiltigen<br />

Benennung <strong>der</strong> dort entstandenen Dorfer zum Toi] voraus; an<strong>der</strong>erseits, daB es<br />

trotz ihrer grol3en Anzahl keine Spur fur die Aufnahme ihrer Bewohner in clic<br />

institutionelle Organisation <strong>der</strong> Dienstieute gibt. Ein Toi] davon kann auch eine<br />

EisenerzIagerstitte bezeichnen, wo Eisenhiittenm!inner nicht wohnten, nur<br />

ihren Beruf ausiibten.<br />

Die Lage <strong>der</strong> 27 Rednek-Ortsnamen ist Uberaus eigenartig. Einerseit.s<br />

bezeicimen sie die natiirlichen Lagerstatten des Eisens, z. B. zwischen Giins<br />

und Ôdenburg, an <strong>der</strong> Grenze <strong>der</strong> Koniitate Oemôr und Borsod, anclerersoits<br />

sind sie unabhiingig davon (z B. in doit Komitaten Raab, Komorn und<br />

Szabolcs), was auf die Verwendung des Raseneisenerzes ais Rohmaterial hinweist.<br />

Trotzdem steht die Dichte <strong>der</strong> Rednek-Ortsnamen zur Dichte <strong>der</strong> Schlakkenfundsteflen<br />

in keinem Verha!tnis, sie failen im Ôdenburger und im Eisenburger<br />

Komitat und in den Komtatcn Geniir-Borsod mit den Zentren nur zuin<br />

Teil zusammen, die meisten ordiien sieh in einer geraden Linie nordôstlichsiidwestlieher<br />

Richtung, in <strong>der</strong> Linie des Transdanuhischen Mittelgebirges und<br />

<strong>der</strong> Berge von Gemôr-Sros, von welcher nach Nordwesten in Oherungarn<br />

(in <strong>der</strong> heutigen Westslowakei) und nach Siidosten auf einem grof3ein Toi! <strong>der</strong><br />

Ungarischen Tiefebene und in Siehenbiirgen <strong>der</strong> Ortsname fehlt. 92 Wieweit die<br />

natiirlichen Lagerstatteii und wieweit die mundartliche Verbreitung clos Wortes<br />

rudn.ik > rednek die Ursaohe dieser eigenartigen Anordnung erklitren, bedarf<br />

weiterer Forsehimg. Aber die Lage <strong>der</strong> »rednek in einer Linie hinter <strong>der</strong> Greuzverhaulinie<br />

kann aueh iioch das Ergehnis bewuBter, kolonisatoriseher MaBnahmon<br />

sein. Die StreifzUge unternehmende, ungarische Streitmacht war ohne<br />

Pferdegeschirr, Siibel -und hauptschIieh ohne Pfeil Iebensunfhig; fUr die<br />

Schmieduîig <strong>der</strong>selben, beson<strong>der</strong>s aber <strong>der</strong> eisernen Pfeilspitzen wurde die<br />

Rohmaterialbasjs von den »rednok besehaffen. Es war dalier nicht ratsain,<br />

an einem einzigen Ort arbeiten zu lassen, wo sie vorn Feind verseh!eppt werden<br />

o<strong>der</strong> ausreiBen koiinten.<br />

Ihre dem Bedarf des 10. Jh. entsprechende Lage erk1rt aber don Ort <strong>der</strong><br />

Errichtung <strong>der</strong> zwei Eisenzeritren namens Vav!r. Va9vâr im »Eisenbiirger Komitat<br />

war einein urkundlichen Beleg nach vor deni Mongolencinfail ein konigliches<br />

Eisenlager, aus dom <strong>der</strong> Kôuig Eisen ausfolgon lieB. Über eine sokhe<br />

Rolle von Va.5vdr im Koinitat Borsod und dessen Burggespanschaftsorganisation<br />

gibt es keine Angaben. Es gibt auch keine archo1ogische Spur einer<br />

Erdburg. Heekenast erkaimte die Bedeutung <strong>der</strong> beiden Va.vdr und datierte<br />

ihre Organisierung auf den Anfang (les 10. Jh. 113 In dieser Frage ist aber zu<br />

berticksichtigen, wann die Arpaden dus Hauptgebiet <strong>der</strong> Siediungen von den<br />

»rednek und das Gebiet <strong>der</strong> beiden Va8vdr tinter ihre Herrschaft hraehten. Die<br />

P2 S. im nachstehenden Verzeiehnis <strong>der</strong> elawiRchen Nainen.<br />

Vaskohszat 142-150.<br />

StwJa Siavica Ilung. XXII. 2976.


1<br />

s.<br />

..• ø<br />

<strong>Zur</strong> Frage de,- Herkun/t <strong>der</strong> ungarindischen Dien8iletUe 73<br />

•<br />

Rudnok<br />

• Recirek-Rendek)<br />

/ - Tomord<br />

o Vasas<br />

T tributarii ferri<br />

+ VQSV&<br />

or<br />

• •<br />

.<br />

o /<br />

/<br />

• I<br />

-----J 'I'<br />

f- I<br />

Karte 5. Verbreitimg <strong>der</strong> Ortenanien Rudnolc und Va8ae ('Herateller (les Roheisens'),<br />

sowie <strong>der</strong> auf Eieenverarbeitung hinweieenden Ortenaniens Tmord. In den beiden Haupt..<br />

iHenzvntren befindet sich des ais Eisenlager dienende Va9vdr<br />

Eisengegend in den Komitaten Zala und Eisenburg, sowie Vasvdr gehorten<br />

bis zum Jahre 955 zum Herrschaftsgebiet <strong>der</strong> Karchas, die Wa.ssergegend <strong>der</strong><br />

Saj6 wurde bis zurn Zeitalter von Geysa voin Dux Ors-ir kontrolliert. Auf die<br />

Organisierung des hiesigen Vaudr zur Zeit des Fiirsten Geysa weist <strong>der</strong> Umstand<br />

lin, daB von den uni die Burg belegten Starnmesnarnen Vrkony und<br />

Iletény bei dem Hof von Gevsa in Péesvrad. Lad4.ny und Kér hingegen in <strong>der</strong><br />

Reihe <strong>der</strong> die Somodei urngebenden Soldatensiedlungcn erscheincn. 4 In <strong>der</strong><br />

Wirklichkeit unterwarf Gevsa diese beiden Gegenden und erriehtete das eine<br />

Va,îxir, und zwar zwischen den Siediungen <strong>der</strong> rednek <strong>der</strong> Koinitate Zala und<br />

Eisenburg Odonburg, rias an<strong>der</strong>e am stidiichen Rand <strong>der</strong> Eisengegend <strong>der</strong><br />

Komitate Gemôr und Borsod.<br />

\Vas die beiden an<strong>der</strong>en Berufsbezeichnungen <strong>der</strong> EisenverhUttu ng<br />

betrifft, kann mit Gewif3heit darauf gesehiossen werden, daB Vasas auf <strong>der</strong><br />

Domii.ne von Pécsvrad dem tribtdariu.s /erri des 11. Jh. entspricht.5<br />

Die Eiscnhiittenmnner leisteten dire Abgabe, ciner tschechischen Urkunde aus<br />

dein 12. Jh. zufolge, mit 50 Eisen massehi. 96 Obwohl <strong>der</strong> Name Va-8« im Komi-<br />

N J• 252; GYLiErFY Gy., Somogy mogye m1tjâb61: Levé1tri Évknyv 1 (1970)<br />

18 Studia r1,Cj(R Budapest 1971. 202.<br />

"HECXENAST 131.<br />

' + 11151/XII: qui debent sotverequinquagirua masea terri (0DB 1. 399).<br />

&t,dij S5wica Bung. XIII. 1976.


74 Gy. Gyorff y<br />

tat Baranva tisdicinend erst naeh <strong>der</strong> Koiiskriptiun des Il. Jh. entstand.<br />

rnaeht hier die Existenz des auch über ein Rergwerk verfiigenden benachbarten<br />

Dorfes &Irl(s die frûhe Ausuhung des E-Iandwerks <strong>der</strong> EisenhUttonmnner<br />

walirscheinlich. Vaia im Koniitat Gcrnir taiicht erst im 14. 3 Ii. in <strong>der</strong> Beschreibung<br />

<strong>der</strong> Gehirgsgemarkuug Von Tornaliva auf, aber (lie Naohbarschaft<br />

(les in <strong>der</strong>selheii Beschreihung e.rwii.imten Baclis Re1nek bestiitigt. da[ das<br />

}{andwerk schon friiher ausgeiibt wurde. 97 Das zwischen Bcs und Bodrogvr<br />

gelegene, bereits im Jahre 12013 belegte Va8a8kereki und das zwischen Titel<br />

und Neusatz gelegerie, bis zum 14. Jh. veriidete Va8as99 kinrieui ebenfallis alt<br />

sein, so kann dire Lage hinter deni Grenzveriiau aueh ais die Portsetzung <strong>der</strong><br />

transdanubischen »redriek auf <strong>der</strong> siidiichen Llngarisehen Tiefebene gedeutet<br />

werdei i.<br />

Dem Ansehein nach gehort <strong>der</strong> Naine Tômôrd zu <strong>der</strong> fruhon Schieht,<br />

insofern er liierher gezahit werden kaun. Bereits Heckenast verwies darauf, daI3<br />

Tô'môrd im Eisenburger Komitat ini Zentrum <strong>der</strong> Hiittenfunde <strong>der</strong> Giinser<br />

Gegend liegt. die Stiftungsurkunde Von Martinsberg datiert Tôrnôrd irn Komorner<br />

Komitat aus <strong>der</strong> Zeit vor 1000.100 Der gegen 1090 formulierten irrefiihrenden<br />

Etymologie des Narnens ais Timurdi t0' gegeniiber liif3t Tônôrd die Verbindung<br />

mit <strong>der</strong> Eiscnverarbeitung ais wahrscheinlieh erseheinen, daB ein Ort<br />

namens Re4nek im Jahre 1293 an <strong>der</strong> Grenze von Tô,nôrd und Mocsa erwiilhnt<br />

wird, ws in diesem Falle ais eine gleichzeite Narnengebung gedeutet werden<br />

kami, sogar gegen 1240 wohnten einige Kesselfiicker noch dort- 1(12 Aber auch<br />

auf dem Ilang von Somogyvâr nacli (km Plattensee zu waren <strong>der</strong> Bach Rednek<br />

und die Dôrfer Vrtsad und Tônuôr in <strong>der</strong> Niihe voneinan<strong>der</strong> zu finden,'° 3 vas<br />

kaiim ein Zufait sein dirfte, dalier sind sic unit Recht De,ikmii.ler <strong>der</strong> Eiscnverarbeitung.<br />

Unter Beriicksielitigung <strong>der</strong> ohigen Ausfiihrungen stellen wir die Hauptmomente<br />

<strong>der</strong> friihzeitigen Eisenverarbeitung von Ungarn nachstehend dar. Die<br />

Arheitsteiiung zwischen dexn die Lu)pe herstel tende n Eisen hiittenmann und<br />

dem die Luppe verarbeitenden Schmied gai) es in <strong>der</strong> landnehmenden Geselischaft<br />

ebenso wie bei den Siawen (les Karpateribeckens. mi 10. JIi. hieBen<br />

die sich mit <strong>der</strong> Herstellung des Rolieisens Resciiiftigendeui in siawisclier LTm<br />

gebung rudniL, in urigariseher IJmgehung vasas, obwohl sieh die Berufsbezeichnung<br />

rednek bestimmt aucli im Ungarischen eingebiirgert batte. Das<br />

W. XI. 617-618; vgl. Ir,.k W. [67.<br />

Gy. I. 237.<br />

A. VT. 379 fur ihre Lagi s. Gy. T. 232.<br />

'°° Vaskohâszat. 139— 140.<br />

lOI Die Abt.ei erklârte don Nanwn rJj;/ wahrselwinlieh (IeHhalb ans dem Nameil<br />

eines colonus (E'. 1. 591), LIIfl di p aufgriun1 des Narnons event oeil auft .auchenden Eigent<br />

iinisanspruiche, die 1"oi<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Naehfahreii eines aru,it-hniharen Herrn namens<br />

'J'i,,njrd 0(1er die (les Ge1ans von Eisenburg abzuwehren. Eine Etymologie ist in ciner<br />

jiiiist.ischen Urkunde gar nieht am .Li.atze, die Absicht ist also offenbar.<br />

102 Qui tenentnr re/iere cal.darjrt (P. F. 777).<br />

903 CH. il. 651, 655.<br />

.5(udj S!in'i 1101(0. XXII. 1075.


<strong>Zur</strong> Frage <strong>der</strong> Herkun/t <strong>der</strong> ungark1ndi8chen Dien8tletue 75<br />

therwiegen <strong>der</strong> Namen rednek deutet dennocli daraul. daB die Eiseriverhiitturrg<br />

mehr den hier vorgefundenen und hierher verschieppten Siawen ais don Ungarn<br />

zufiel.<br />

Die Sciuniedearbeiten wurden au Ber deti eliazariseh ungarischen<br />

Iârkdny nocli Von den siawisehen Eisenschinieden verriehtet. (Auf chazarische<br />

Schniiede weist z. B. <strong>der</strong> slawisohe Nanie Koz4rovce von Kovdcsi im Koinitat<br />

Bars hin 1 ). Die Reforrn <strong>der</strong> Ttigkeit <strong>der</strong> Eisen1i[itteninnner zur Zeit <strong>der</strong><br />

Sta.atsgriindung kiruien wir nur in <strong>der</strong> Errichtung <strong>der</strong> heiden Zentren Vasvfi.r<br />

wahrnehmeri, wkhrend die Reform <strong>der</strong> Schrniede zur Absehaffung <strong>der</strong>Ttigkeit<br />

<strong>der</strong> Mrkny und zur Aniegung <strong>der</strong> Dorfer <strong>der</strong> den Burgen und den Hofen zugeordneten<br />

Sehm iode fiihrte. Der letzten Endos siawisclie Marne <strong>der</strong> Dirfer<br />

Kovc8i vernit gar niehts über dus Etiinikuin <strong>der</strong> dortigen Arbeiter, nicht nur,<br />

weil oin Name aus einor Berufsbezeichnung dein Dorf dureh dieUmgebungohne<br />

Rflcksicht auf dus Ethuikum <strong>der</strong> Handwerker gegehen wird, son<strong>der</strong>n weil sieh<br />

dus Wort kovdcs im 10. Jh. eingebirgert hutte.<br />

An die Schniiedekunst knupft sich die Waffenerzeugung durcli die<br />

Metailverarbeitung.<br />

Die mit den Iandnehmenden Ungarn gekotumenen Schwertschrniede<br />

(ung. kardveM) bildeten unter (liesem Namen keine Siediungen, dus einzeige<br />

Kardos ist uiisicher. und da sie hauptstehlic1i unter den von den Chazaren<br />

Uhergetretenen Volkst.ei[en gesueht werden konnen, verbergen sie sich eventueil<br />

h inter don Bewohnern <strong>der</strong> Dôrfer Kazdr und 0szl6r. \Vas die beiden siawisehen<br />

Ortsnanien Me.c.sér 'Schwertschmied' anbelangt, 1115 mag <strong>der</strong> eine 1m westiiche<br />

Winkei des Komitats Fej&r auch aiis <strong>der</strong> ersten Hiiifte (les iII Jli., <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

hei dem Luger von Fajsz auf <strong>der</strong> GroBen SI tt-lrisel ans den 940er Jahren<br />

stammeii, diese beiden Vorkoxnrnen liefern an und fur sieh jedoch keinen ausreichendon<br />

Anhaitspunkt fur die Datierung.<br />

Eine von den Ungarn weniger gebrauchte \Vaffe war <strong>der</strong> Sehiid, trotzdem<br />

gibt es Ortsiiamen mit <strong>der</strong> Bedeutung 'Sehildsehmiede' im ganzen Land<br />

genauso wie Ortsnamcti Kni'âc.ii.<br />

Die Ungarn lernten (leu Sehiid tu ch 1m Osten kennen, denn die aitunganische<br />

Bezeicimung dafiir, nii.ml kb r(rt ist im IJngarisehen iranischerllerkunft.<br />

Fur die mit Bogen und Pfii Kiim1,feiideii war <strong>der</strong> Schiid keine unerliWiiche<br />

Karnpwaffe, obzwar ein noma<strong>der</strong> Reiter, dessen Riicken mit einein runden<br />

Schuld gedeckt wird, auf orientaiischen Darstellung zu sehen ist. 107 Der Schild<br />

war im ailgeineinen die Schutzwaffe <strong>der</strong> mit Lanze Ausger{isteten, also <strong>der</strong><br />

Hauptieute und don Schwerbewaffneten. Oh unsere Ortsnarnen Vértes (citier<br />

Gy. 1, 454.<br />

105 l-Ezc KFAST 1 15. Oezldr 'Alanen.'<br />

SzôfSz 336.<br />

107 A. LE COQ, Bil<strong>der</strong>atlaa zur Ktinst und Kultergeschichte Mitcl-Asiens. Berlin<br />

1925. 65, 124. BiId. Freundliche Mittei1ung des Archo1ogen Andreas I'itlôczi Horvtth.<br />

,'fudia Slewwa Huni. 11ff, 1976


76 Gy. (Jyôr//y<br />

z. B. bei Somogyvr und Fajsz, in <strong>der</strong> Nachbarschaft von Kûrts und Kovdci'118)<br />

den Beruf des Schildschmiedes (srutariv) o<strong>der</strong> den Sehild tragenden<br />

Krieger (cutifer) bedeuten, ist nieht entsehieden. Jedenfails kami vértes die<br />

ungarische Entprechuug a.uch fur dais slawische it4r 'Schildschmied' sein,<br />

\voraus sehr verhreitete Ortsnamen, namlich slawisch àgëilàr und ung. C8aMr<br />

entstanden.<br />

Die Diirfer CsaIâr .---Csitô.r kuinnen in vieleii F11en dcii Dùrfern Kov4c8i<br />

.hn1ich bei Komitatsburgen gefunden werden; es gibt sic iberhaupt nicht<br />

in <strong>der</strong> Gegend <strong>der</strong> Oberen Theil3 nôrdiich von Szolnok, wo nur dows poin.<br />

und siowen. féitnik durch ehi Csetnek (sik. (itnik) vertreten ist (vgl. auch im<br />

Poegaer Komitat Sc.sitnyak) 109. Wir wissen über funf Dorfer namens C8aMr,<br />

daB sic zur Burgorganisation gehorten; (loch VOfl keinem kann es nachgewiesen<br />

werden, daB es zum Hof gehirt htte. Die Duirfer namens C8afr sind in zahireichen<br />

Fiillen mit den Kovâc.si-Diirfem benachbart, was einerseits darauf deutet,<br />

daB sic etwas an<strong>der</strong>es ais die Schmiede erzeugt hatten, anclererseits die<br />

Annahme zuinlit, daB auch die Schrniede den Schildmachern Rohmaterial<br />

lieferten.<br />

Tatsich1ich wiirde <strong>der</strong> Schild im 10 11. Jh. nicht ans Metall son<strong>der</strong>n aus<br />

mehreren Materialschiohten hergestelit. Stefan Dienes erwahnt die Ûberreste<br />

eines hoizernen Schuldes aus einem vornehmen Grab des 10. Jh. von Bashalom,<br />

<strong>der</strong> annehmbar mit Le<strong>der</strong> bezogen war, aber von Metailteilen keine Spur auf -<br />

weist.110<br />

Der Schild <strong>der</strong> Normannen und <strong>der</strong> Siawen des 10. Jh. wich vom Schild<br />

<strong>der</strong> Nomaden ab. 111 Die starke Fassung, <strong>der</strong> Grat <strong>der</strong> Fassung, <strong>der</strong> auch ais<br />

Trager diente und die daran hefestigte Sc'hildbosse wurden aus Eisen angeièrtigt.<br />

An don gelocliten Fassungseisen wurde die hiilzerne Schi!dscheibe genagelt,<br />

und von auBen \var sic mit Le<strong>der</strong> bezogen. Dieser Schild von grôl3erem<br />

Gewicht und meistens von <strong>der</strong> Form einer Mandel war in erster Linie Waffe <strong>der</strong><br />

schweren Reiterei und <strong>der</strong> mit Lanze ausgcristeten Kiirnpfer zu PuB. Dieser<br />

Umstand giht an sieh schon zu hedenken, ob wir zur Zeit <strong>der</strong> Streifziige mit<br />

Schildmachern rechnen diirfeii. die Schil<strong>der</strong> slawischen Typs herstellten. Die<br />

Ausrtistung mit Schild kmnn mit dein Aufstellen des schwerbewaffneten, das<br />

gerade Schwort tragenden. fiirstlichcn Heeres, also zur Zeit von Gevsa und<br />

Stefan. Auch die Iandweite Verbreitung <strong>der</strong> Ortsnanien C'8ikr»-C8atdr weist<br />

tatsitchlich auf dieses Zeitalter himi.<br />

'°8 TxAIIâ I. 56, 144.<br />

109 S. in nachstehenden Verzeichnis <strong>der</strong> slawischen Nazncn. Ùbcr den Namen <strong>der</strong><br />

Anfertiger des Le<strong>der</strong>panzers Btrgun> Esztergom s. Gy . GYÔRPFY, Vom Namen EBtrigen<br />

bis zu Pai'qan. Studies in Honour of Julius Nérnetli. Budapest 1976.<br />

Acta Archaeologiea 7 (1956) 246. 251, 270.<br />

Foto eines unversehrt gebliebenen, Wikingerschildes: AD]si, Pa SvtÀs,<br />

Vikings of the West Oslo. 1971. 40; auf die russisehen Schildet wurcle ich vom Archo10gen<br />

Ladislaus Kovtcs aufmerksam gemacht: A. H. Kupnutu-iuicoe, .LIPeBHePyCCROe Opy)i


<strong>Zur</strong> Frage <strong>der</strong> Herlcunft <strong>der</strong> unjarindi8chen <strong>Diensleute</strong> 77<br />

Die Sehuidmacher bearbeiteten bereits die von den Eisenhuit.tenmii,inern<br />

erzeugte Luppe o<strong>der</strong> den von deii Schmieden gesehiagonen Eisendraht, die von<br />

den Zimmermiinnern verfertigtc Holzplatte und das vom Gerber gegerbte Le<strong>der</strong>,<br />

sic fiigten sieb aLso in 0mo mit entwickelter Arbeitsteilung arbeitende<br />

Organisation cm. Wenn vir auch damit rechnen kônnen, daU einige Siediungen<br />

mit den Namen Verô— Kordcs, Kardos - Mecsér und Véries Csalcfr friiher<br />

entstanden (Kardo8 bei Szabolcs im Kom. VaIkô, Mecsér bei Fajsz im Kom.<br />

Wieselburg und * 6itarjevo bei Fajsz im Agrainer Komitat kônnen ebenso an die<br />

Hifen dieser Ftirsten an dcii Grenz[ibergiingeii vie an die benachbarten Burgen<br />

gekniipft werden), ist die Ansiediung ihrer Drfer um die Komitatszentren<br />

mit <strong>der</strong> institutionellon Einrichtung <strong>der</strong> Dienstieute zu verknupfon.<br />

Wann und wie erfolgte die institutionelle Einrichtung <strong>der</strong> Dienstieute?<br />

Da die Grundiage des entwickeltercn Systems <strong>der</strong> Anschlu3 <strong>der</strong> bis dahin<br />

im persônlichen Eigentum gewesenen Handwerker und <strong>der</strong> den Stammesober-<br />

Iiuptcrn Abgabe leistenden, liai bfre ien Produzenten an eine unpersônliche<br />

Institution, iim1icIi an don kiiniglicheii Hof, an die Burg und an die Kirche ist,<br />

wird das Zustandekommen in die Zeit zu verlegen sein, in <strong>der</strong> die mit Fùrstennamen<br />

bezeichneten Hoflager (Faj.z, Takson7,i, Décse) durch die Udvar genannten<br />

Hôfe abgelôst wurdeiï. Dieser Prozet3 kann unter Goysa seinen Anlauf<br />

genommen haben, <strong>der</strong> eine Reihe von Burgen enteignete und einigc Vrad<br />

genannte Burgen fur sieli ais Hof einrichtete, so kann es z. B. angenommen<br />

wcrden, daB er Pécsvrad mit verschiedonen Dienstieuten versorgte.<br />

Die Verwirklichung des Systems mi Rahmen einer einheitlichen Organisation<br />

und im Landesmaf3stab war aber das Werk von Stefan. Das wird dadurch<br />

crwieson, daB die Organisation <strong>der</strong> den »Udvar< angeschlossenen »udvornicis<br />

im Gebiet von Koppé.ny, Ajtony und Zsombor von Siebenbiirgen ebenso<br />

ausgebaut wurde wic im urspriinglichcn Stammgebiet <strong>der</strong> Arpaden, also ist sie<br />

nicht viel jlinger ais das erstc Jahrzehnt des neuen Jahrtausends. Das am Anfang<br />

des 11. Jh. ausgebaute und gegen 1056 im Verzeichnis von Sarkas festgehaltene<br />

System w-urde aber auf die spiteren Neusiedier nicht ilbertragen,<br />

somit verblioben die voii Soha zu Sohn ererbten Berufe im groBen und ganzen<br />

im urspriingiich ausgebildeten. geographischen Rahmen. Die Karte <strong>der</strong> ans<br />

Berufsbezcichnungen gebildeten Dorfnamon bezeugt das: die Ortsnamen aus<br />

Dienst.namen reichen sowoit wie die Ortsnamen ans uIlg. Stammesnamcn, und<br />

sic llberschreiten die Gronze des Gebietcs des Dienstwescns des 11. Jh. nur dort,<br />

wo spater neue Waidgiiter und Forstgespanschaften entstanden, aber aueh hier<br />

kommen nur eigenartige Dienstieute des Walclguts vor (ung. erd36vô > ardô,<br />

si. Mjnik 'Forstschiitze'; 1111g. hal4sz, si. ribr 'Fischer' und ung. h6d48z, si.<br />

bobrovnik 'Biberfiinger').<br />

Die Organisierung <strong>der</strong> Dienstieute konntc sich auf zweierlei Art vollzogen<br />

haben: dm auf dem Hofgut arbeitende Bevôlkerung wurde in einen spoziellen<br />

Dienst gestelit (so vollzog aich da.s un frnkischen Reich) o<strong>der</strong> die am lof<br />

Studia ,Slavica Hwsg. XIII. 1976.


78 Gy. uyôrf/y<br />

fehienden Handwerker und Dienstieistenden wurden dorthin ilbersiedeit (so<br />

geschah es 1m mi)ngolischen Reich). Auf die Frage nach <strong>der</strong> Art, die bei <strong>der</strong><br />

ostm itteleuropaisclien Stàatsgrtndung angewendet wurde, antworten wir:<br />

beide wurden angewendet.<br />

Der 1IehI und Brot liefernde udvornicus war zalilennuil.bg miter den<br />

Dienstieuten am starksten vertreten. Diese wurden ebenso vie die Fischer<br />

grôEtenteils auf ihrem ixrspriinglic'hen Wohnsitz fur die Dienstleistung organisiert.<br />

Zugleich konnte je<strong>der</strong> Bof und jede Burg mit Handwerkern nur dureh<br />

Ansiediung versehen werden. In die Nhe <strong>der</strong> neuerbauten Grenzburgen<br />

konnten die Schmiede 1111(1 die Schiidmacher mir dann gelangen, wenn sie dorthin<br />

angesiedeit wurden.<br />

Es stelit sich aucli die Frage, inwiefern <strong>der</strong> aus einer Berufsbezeielinung<br />

gebildete Dorfname da.s Denkmal <strong>der</strong> a n g e s j e d e I t e n Dienstieute sein<br />

kann. Wenn die Ansiediung 1m bedeutenden Anteii <strong>der</strong> Fuie (z. B. Fôdéme8 und<br />

2z3ll68 neben Ftirstenh&e, 4e8, Tinur, Csatdr und Kovàc.s neben Burgen)<br />

auch wahrscheinlich ist, kann es nicht veraligemeinert werden, weil auch die<br />

Einfiihrung eines neuen Dienstes soiche Ortsnamen hervorbrachte. Die Dorfer<br />

namens Dusnok <strong>der</strong> Arpadenzeit kamen z. B. so zustaiide. daB ortsansussige<br />

Agrarproduzenten <strong>der</strong> Kirche fur don Dienst dusnok und tond iihergeben wurdon,<br />

was bedeutete, daB sie jahrlieh zu hestimmten Gelegenheiten <strong>der</strong> Kirche<br />

dits Zubehor fur Festmahle Iiefèrten. 112 Das Gut Di8znô 'Schwein' (aus<br />

Disznc-6v6) im Gehiet Z8elic kam auch so zustande, (laB Konig Ladislaus<br />

I. <strong>der</strong> HI.) <strong>der</strong> Abtei zu Martinsherg die ortsansassigen 30 Schweinehirte<br />

schenkte. Gegen 1220 siedolte <strong>der</strong> Abt. in Disznd sudslawische Sehweinehirtcn<br />

an, sie wurden aber nicht mehr mit einem dom Dienst verbundenen Namen genannt,<br />

seibst <strong>der</strong> Naine Disznô verschwand. Der Abt zu Tihany kanri sein im<br />

Jahre 1055 erhaltenes Gut im Kom. Somogy auch nach seinen Schweinehùtern<br />

Diznd genannt haben, die Bewohner <strong>der</strong> Gegend nannten es aber Apdti ('dom<br />

Aht gehôrend') und <strong>der</strong> letztere Naine wurzelte sich ein. An<strong>der</strong>swo aber wurde (lie<br />

friihere Bezeichnung 1?iLïk8 durch den mit dom Schweinedieiist verbundene.n<br />

Namen Ârtd.nd verdruingt.113<br />

Altos zusam inengefaBt: Eine Berufsbezeichnung wurde nicht riur nach<br />

einer neuen Ansiedluiig zu einein Dorfnarnen sori<strong>der</strong>n auch durci ein neues<br />

Dienstverhaltnis; die neuc Ansiediung war jedocli ein sturkerer Anlaf3 zur<br />

Entstehung eiiies nouen Ortsnaniens ais (lie Â11(lerung im Dienste. Desha]h<br />

offenbart sicli in (1er groBen Anzahl (1er Dorfnamen <strong>der</strong> Dienstieute bis zu einern<br />

gewissen Grade doeh die mit <strong>der</strong> Ansiedlung verbundene, lialbiarbarisehe<br />

Einriehtung.<br />

112 EtSz 1. 1455; TES,. 1. 693. Dn8îïok irnd tor16 'Vachszinskr'<br />

Vgl. P. X. 409 -412; Str. lU. 253 und mi nachstchenden Verzeichnis <strong>der</strong> siawisehen<br />

Namen unter Nr. 172— 175.<br />

Stt,dia .' igviea Hu.ng. XXII. 1976.


<strong>Zur</strong> Frage <strong>der</strong> Herhunfi <strong>der</strong> ungark2ndischen Dientk'ue 79<br />

In <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Staatsgrinduiig ging die Ansiediung einer aus 10 bis 20<br />

Familien hestehenden Menschengruppe, 01) es sicli mn Ungarn o<strong>der</strong> uni<br />

handelte. selLr leicht, weil dais Grubenhaus in cinigen Tagen erbaut werden<br />

konnte. Deshaib kiniieri die uni die Burgen und Herrenhôfe erseheinenden, mit<br />

vershiedenen Berufsbezeichnungeri benaiinteri Dienstdôrfer hauptsiich1ieh<br />

ais Ergebnis bewuf3ter Ansiediungen betrachtet werden.<br />

Bisher versuehte ich eine Bilan zwischen den Denkmiilern <strong>der</strong> harbarischen<br />

Einriehtung <strong>der</strong> Dienstieute zur Zeit des Fflrstentums und <strong>der</strong> instittjtionellen<br />

zur Zeit <strong>der</strong> Staatsgriindung aufziistellen, und wenn da.s hier gebotene<br />

Bilci auch schwankend ist, und mehrere Fragen offen hiJ3t, schlagt die Biianz<br />

zugunsten <strong>der</strong> Staatsgriindung aus: man hat daraus den Eindruck, daB Kinig<br />

Stefan ait Einrichtung einen grôl3eren Anteil hatte, ais his1ng gemeint<br />

wurde.<br />

Zum SchluB stelie ich die in den Urkunden vorkornmenden lateinisehen<br />

und in ungar1ndischen Ortsnamen auftretenden ungarischen und siawisehen<br />

Benennungen verschiedener Dienstieute zusammen (die nachgesetzten Buchstahen<br />

bezeichnen die Gutskategorie, wo die Benennung verbreitet ist, aiso H:<br />

Hof, B: Burg, die Zahi das Vorkommen in Ortsnamen).114<br />

Nach <strong>der</strong> Art des Dienstes k6nnen wir mit den folgenden sechs Gruppen<br />

<strong>der</strong> Dienstieuten in den Hofwirtschaften <strong>der</strong> friihen Arpadenzeit rechnen:<br />

aral,or, agricola H<br />

udvornicu8 = pani.sdotor<br />

vin itor H, B<br />

vin idator, tributariuR ad<br />

dand,uni rio u,a.<br />

braxator<br />

api(n)urvu, c,,,st.o<br />

(conrvator) apum, molledator,<br />

qui dan4 mcl H<br />

marcidator, qui parant marci1<br />

04<br />

8Zaflté 28<br />

udvarnok 22<br />

8Z43l158 er. 40<br />

boradô<br />

1. Ackerbauer<br />

2. Viehzjichter<br />

f&lirne8 10, 8QflkOiyOS 2.<br />

é/ae 3, mLad6 2, mézes(?),<br />

méhész 1<br />

mdrcad6 1, mézin irei,5 I<br />

orati (Ars 3), ralej<br />

(Ratej 2)<br />

î dvorjani (Davorén 2),<br />

dvoranj (Davorcé.n,<br />

Dorestn 3)<br />

vinar (Vintr, Vinér 4)<br />

11b,jar (Olviir, 2, 011r 1)<br />

tedcjr (Medare 1)<br />

medovar (Medovsce 2)<br />

114 Das Iateinisch, ' VVortmaterial <strong>der</strong> nachstehenden Zusanirnonste11wg ist im WSrterbtwh<br />

von A. T1ARPAL ((Iossariurn rnediae et infimae lat initatis regni Hungariae. Budapest<br />

1901) und in don ungarliindisvhen Urkunden, haiiptsiiIilirli in kirehiichen Konskriptionon<br />

<strong>der</strong> Arpadenzeit zu finden. Viel&, von dieson wtirden von F. ASINEK in einem kleinen<br />

Olossar gesammeit: 'F6rtiri1nii Tl.- 1893: 5 -32. Fur 41es ungariseho Narnenniaterial s.<br />

E. J.'KUB0VTCU: MNy 17 (1921) 119-120 und Lwson<strong>der</strong>s HECKENAST. Fur die siawisehen<br />

Nanwn s. Ineineit riachstehendt'n, die Zusammonsteihing VOfl R. KRA-léoVnè kurrigierenden<br />

nliang, woiterhin die historisehe Geogi-aphie von D. CsÀuxi (Us. I—V.), dcii ersehienonen<br />

ersten (Gy.) irnd (Ion druekfertigen zweiten Band <strong>der</strong> historisehen Geographie <strong>der</strong> Arpadenzeit,<br />

voiterhin die sonstigen historisehen Ortsnainenbiiehez iiiid Iokaihistorisehen Monographien.<br />

Sudia Slarica flung. XXII. 197e.


80<br />

patOr, ductor an.rnalium<br />

paor ovium, opilio H<br />

cu8t8 porcorum, porcarius,<br />

8ubu1cus 11<br />

bubtd,cw H<br />

ajazo (-campestrts), armentari<br />

U8<br />

eques, 8en'2en8 cum quis,<br />

(8ervier8) eque8tri8, equitans<br />

currifer, currus 1?rcparan.8,<br />

sert'iens cum curri&u8,<br />

(1T(ttOT plaustrcdi9 H<br />

piscator H, B<br />

retifer<br />

drauckarius ir, B<br />

venator H, B<br />

canifer, besnucus<br />

licicariu, ieporarifer H<br />

catoriariue H<br />

/alCOnariU8 H<br />

auceps H<br />

cuMos nemoium, (- silvarum)<br />

H (B)<br />

artifex, operariu8, operator<br />

,nolendinarius, molarius<br />

piator, pitardus<br />

pellipar, peUif ex<br />

cerdo, 8utor (8ubulariu8),<br />

coriarius<br />

textor, lanijez, linifex H<br />

8ellipar, vgl. sellifer<br />

carpentariu8, doLacn-, faber<br />

lignarius B<br />

tornator, qui parant 80Utell"<br />

H<br />

lapicida<br />

kzgenarivs, qui parent lagena8,<br />

preparator vasorum,<br />

figidus<br />

baccinifer<br />

tributarius ferri<br />

f aber H (B)<br />

scutarius, vgl. soutif er B<br />

parator arcuvrn<br />

aurif ex, aurif aber<br />

auridator, dalor quinque<br />

pond erum<br />

qui tenent reficere caldaria<br />

Gy. GyÔrfhj<br />

? pàsztor<br />

iha8z 1<br />

dizn66(v6) 3<br />

? bivalô(v6) 1<br />

lovâsz 14<br />

lovas<br />

Sisdia Siavice Hung. XXII. 1976.<br />

szekeres 8<br />

3. Ficher - Jer - Vogler<br />

!zaidsz 20<br />

-<br />

darôc >21<<br />

vadcicz 4<br />

ebes?<br />

agaras?, hortos 1<br />

hédâsz 6, hédos?<br />

h45lqy8z 3<br />

80lmdr 1, Solymos 19<br />

madardsz 3, madaras<br />

erd66v6, ardô 17<br />

4. flandwerker<br />

urrnbye8?, moln'ir > 3 <<br />

nyérsiU5 2<br />

8ZtC8 9<br />

timâr 3<br />

fon63, 8ZiVô 1, takdcs> 1<<br />

nyerges 3<br />

des 13<br />

esterqdr > 3 <<br />

kôvdgô I<br />

fazekas 5?, gerencsér> 9 <<br />

P<br />

va8a8 3<br />

(vas)verô 2, tdrkijny 15, ko-<br />

VdC8 > 54 a<br />

t'értes, c8at4r > 34 <<br />

k-ardos 1<br />

8ar168 2<br />

q51 vi$s 3<br />

aranyos ?<br />

pa.stwh (Pszt6 4)<br />

ov&zr (Ôco.rd, Oksé.r? 2)<br />

sv-injar (Szonyér, Sziny6r 7)<br />

konjar (Konyé.r, Kanyar 2)<br />

T vozar (Vaszar 2)<br />

rybar (RiMr 2)<br />

dravec<br />

lovai (L6c, Lôcsa 6)<br />

pesar (Pezér 6)<br />

vaznik<br />

bobrovnik (Bobrovnik 2)<br />

sokokir (Szoko1r 1),<br />

80k014e (Sokolce)<br />

hajnik (Htjnik)<br />

miynar<br />

e7nhiaT (Zeenilér 2)<br />

J&zvnik (Savnik 1)<br />

ka<br />

tesar (Taszdr, Teszér 2)<br />

8turgar (Esztergr)<br />

frnoseki (Zsarn6zeg 1)<br />

g?ir,u4ar<br />

rudnik (Rudnok, Rendek<br />

22)<br />

kovar (Kové.r, Kové.rc),<br />

kovd, kuznbcb (Kazino 2.)<br />

4.6itdr (CBitér), àtitnik (Osetnek<br />

2)<br />

me&r (Mecsér 2, T Mocsârl)<br />

ziat4r (Zlatâr 1)<br />

zlatnik (Szalatnak 3)


8ervien8 curialis<br />

COCU8, coqunarin.8, cU8O8<br />

coquine H, B<br />

du pifer<br />

pincerna., buchar(d)iiis.<br />

lagenarum custos, celtariw,<br />

cticiarivs H, B<br />

tat'arnuYU8 H, B<br />

camerariv8, ctd.?eU/.arîus<br />

lotor, aUutor ve8tzum<br />

balneor1Lm operariu.8, 8tu-<br />

&ularitf 8<br />

cale factor<br />

lecti8ternara48<br />

jani.tor, Ct18t08 (cu8todien8)<br />

portae<br />

praeco<br />

armiger<br />

tubic'inariu8<br />

ioctilator<br />

<strong>Zur</strong> Fraye <strong>der</strong> l-terkunfl <strong>der</strong> émgarlândischen Den.stleute 81<br />

8z(i1,1d8a4o<br />

kapus<br />

5. Hofgeinde<br />

!Lorô C, 8zaliaCS 7 kohr (Kohàr 2)<br />

t.rilnok 1<br />

poh#irnok, boc8eir(d) 7<br />

td.riwk > 17 < (ovarnik<br />

karnaris 4<br />

,n06 prae (Pr.csa, Perec8e)<br />

c85s 10, bort3n 4,<br />

€toniôcôvé I<br />

fegyternek 3<br />

Jciirki8 4<br />

reg68, gajdo8, igric > 4 <<br />

8ip08<br />

6. Versorgung im Landeunaflstab (z. B.)<br />

igrbCb<br />

/0C\<br />

allator 8a1i8. 8alifer scZhtO8 I Olyo<br />

nana, naucler, czrinariu8, haj68 , rérész<br />

colnucha ri us<br />

tributarius vdmos ,nitar (Mitir 1)<br />

Zusammensetzungen (Berufsbezeichnung ± Ortsnaine). bei denen die<br />

Berufsbezeichnung sekundar zurn Ortsnamen kam, sind: Ebesharsny, Gajdohogdnv,<br />

Kirt8rnegyer, Igrickarcsa, Siposkrcsa, Soliimoskarcsa, Szô<strong>der</strong>neter,<br />

Sz61lô.'megyer. Tirnrfony, Vasakereki.<br />

Obige Zusammenstellung ist ein erster Versuch, die lateiriisch-ungarischalawisehen<br />

Benennungen <strong>der</strong> Dienstieute des Hofes <strong>der</strong> Arpadenzeit nebeneinan<strong>der</strong>zustellen.<br />

Die zuktinftige Forschung hat die Aufgabe, diese Zusammenstellung<br />

weiter zu korrigieren und zu ergauzen.<br />

Abkurzungen<br />

A. = Anjoukori okmiinyt.r. - Codex diplomatieus Hungaricus Andegavenais,<br />

1-VII. Budapest 1878 - 1920<br />

AECO = Archivum Eur9pae (entro-Orienta1is, Budapest 1(1935) - 10 (1944)<br />

ArehErt = Archaeolôgiai Ertesitô, Budapest 1869-<br />

Bakttes BAKÂCS I., Hont vrmegye Mohtias el6tt. Budapest 1971<br />

BistrO! FINÂLY H., A Bpszter i Szôszedet. Budapest 1802<br />

Briihi = 0.-R. BRtYRL, Fodniiii, gisturil, servitium regis. KIn -Graz 1966<br />

CI-)B = G. Frnxiucg, Codex dipluinaticus et epistolaris regni Bohemiae,<br />

I. Pragae 1904--1907<br />

Ce CSÀNKI D., Magyarorszg tôrténelmi fôldrajza a Flunyadiak kor.<br />

ban, 1—V. Budapest 1890 -1913<br />

DI = OL: Mittelalterliche Urkunden bis zuxn Jahre 1526<br />

6<br />

.ttdia Stance ffug. 11(1. 1976.


82<br />

Ethn<br />

EtSz<br />

11'<br />

Gy<br />

GyTan<br />

H.<br />

Heckenast<br />

lia<br />

Jakô<br />

Kidôr<br />

Kizmi'<br />

Lipszky<br />

Melich HonfMg<br />

-Németh<br />

MG II<br />

MiLIPON I.<br />

).JiklPON Il.<br />

NI Ny<br />

M'rÀ 11. 0K<br />

Ntrrwtii<br />

HonfKial<br />

OkISz<br />

OL<br />

(5MO<br />

P.<br />

Pesty<br />

RegArp<br />

SCII1U1<br />

SiniLHST<br />

SRG<br />

Str<br />

SzIEmI<br />

Szljaz<br />

SzôfSz<br />

TESz<br />

Teleki Huny.<br />

TSz<br />

Gy. Gyâr//y<br />

Ethnographia, Budapest. 1890 if.<br />

= UOMBOCZ Z,- MELICH J., Magyar (,tyn]ologiai s'.Ô1tir - Lexikon<br />

oritieo .etyrnologitum linguac Hungarieuc, 1— Il. Budapest 1914-<br />

1944<br />

= G. F:,iÉx, Codex dipioniatieus Hungariae eeelcsiasticus ac civili,<br />

I--XI. Budae 1829-1844<br />

= GYÔRFFY Gy., Aï Arpi-kori Magyarorszg tôrtncti f6ldrajza,<br />

I. Budapest 1963<br />

(IvOnrFv Gy-, Tanu1inmnyok a magyar à1lain oredetér6l. Budapest<br />

1959<br />

Ilazai okinnytt1r. Codex diplornatieus patrius, I—Viii. Gyôr-<br />

Budajxst 1865-1891<br />

= HECKENAST G.. Fejedelini (kiMlyi) szoig16népek u korai Arpé.dkorban.<br />

Budapest 1970<br />

= Ii B., Gxn6r mnegye. 11-1V. Budapest 1944--1969<br />

= JAKÔ ZS., Bihar mtmgve u tôrk pusztilils elôtt.. Budapest, 1940<br />

KÂDÂR J., Szolnok-1)oboka vtlrmegye monogMfittja, [—VI I. Deés<br />

1900-19.<br />

= KÂzeÉu M., A ,,falu" u magyar helynevekben. Xiii—XIX. szzad.<br />

Budapest 1970<br />

= J. Ln'sz y, Repertoriurn loconim objectorumque in XII. labulis<br />

mappue regnoruru ITungariae . . . occurrentiuni ... Budac 1808<br />

= MELIeH J.. A hon1g1a1âskori Magyarorszg. Budapest 1925-1929<br />

(A Magyar Nye1vtu(lonuny Kzikônyve, 1/6)<br />

== MEZÔ A. --NÉJET1m P., Szahoks-Szatinâr megyc t&téneti - etimolégiai<br />

he1ységnviuia. Nvirvgyii&iza 1972<br />

Monuinenta Germaniac Historica<br />

F. MiLosIdn, Die Bildung <strong>der</strong> ()rtsnamen und Personennamen im<br />

Siavisehen, \Vien 1864<br />

- F. MIxLosrcH, Die slavisehtn Ortsnamen ans Appellativen. Wien 1874<br />

-- Magyar Nyrlv. Budapest 1905 fi'.<br />

= A Magyar rfu(IOmnn,OS Akadémia TéradaImi —T'iiténeti Tudornmlnyok<br />

(li.) OszUtlydnak K6zItméiiyei. Budapest 1950 if.<br />

N1,1t1ETH G y.,A Iionfoglal6 magyarség kialakuliismi. Budapest 1930<br />

= SZAMOTA 1. —ZOLNAY 0v., Iagyar (>k1evd1-szôt.r - Lexieon vota.<br />

hulorum Hwigaricorum in diplomatibus aliisque nriptis quac repe<br />

riri possunt vetustorum. Budapest 1902-1906<br />

= Magyar Orsz*igos Levéitttr [Ungarisehes StaRt8archiv], Budapest<br />

= .JAKUROVICH E. - PATS D., O-magyar o1vakônyv. Fées 1929<br />

= A pannoiihaltni Szent.-Benedvk-rend tôrt(nete, I--XII. Budapest<br />

1902-1916.<br />

= Die ()rtsnamllvnslumlmlung von F. Pi. S y (Manuskript un Handsehril'tt'narehiv<br />

dci' Széchnyi . NatipnaIbib1iot.hek, Budapest-)<br />

SZENTPkrEILY 1. -BORSA I., Az Ai d-Mi.i kirtIyok okloveleiriek<br />

kritikai jegyzéki - Regest.a regurn stirpis Arpaclianue iriticodiplomatiea,<br />

1-11. Budapest 1923-1961<br />

-= SZAMUTA I., A Schliigli Magyar Szôjegyzék. Budapest 1894<br />

-- Vi.. SMIT.AUER, Handhueh <strong>der</strong> sJawisrhcii Topoiiomnatik. Praha<br />

1970<br />

Seriptores Rerum Gerjîtanieurum in usuin scholarum<br />

= F. KN-uz, Monunienta eeelesiae Si rigoniensis, T - li. Strigonii<br />

1874-1882<br />

Ein1ékknyv Si.ent Istvn kir1y haIitinak kilencs,.dzatlik tvfordu1ôjmia.<br />

Szerk. [Red. von] Serédi J. 1-111. Budapest 1938<br />

KNIEZSA J., A magyar nyelv sziâv jôvevényszavai, 1/1-2. Budapest<br />

1955<br />

BÂxczi G., Magyar szôfejtl% szôtÀr. Budapest 1941<br />

= A magyar nyelv Utrténeti—etiinoiôgiai sz6téra, 1—II. F6szerk.<br />

[Haupt-red.] B1Nxô L. Budapest 1967— 1970<br />

= TELEXI J.-.-SZABÔ K., A Hunyadiak kora Magyarorszgon, VI/1.<br />

Pest 1863<br />

= Torténelmi Szemle. Budapest 1958 ff.<br />

Studio SIoiwa Hung. XXii. 1978.


<strong>Zur</strong> Frage <strong>der</strong> Herlcun/t <strong>der</strong> tsngark1ndi8chen Dienstletae 83<br />

Vaskohzat = H1CXENAST G.—N0vÂKI G y .—VASTAH G,— ZOLTAY E., A magyarorsz.gi<br />

vaakohzat torténete a korai kôzépkorbark. Budapest 1968<br />

Z. = A ziehi és véonke6i gréf Ziehy-esalé4 id6sb àgémak okmé.nytra. -<br />

Codex diplomatious domus senioris comitum Zichy, 1—XII. Pesten<br />

[spter] Budapest. 1871-1931<br />

ZFIF1JK = Zbornfk Filozofickej Fakulty University Koxnenského. Bratislava<br />

Zs. = MÀLYusz E., Zsigmondkori oklevéltâr, T—H. Budapest 1951-1958<br />

(j Sttsdia Skicsc.a Hte. XIII. 1976.


<strong>Zur</strong> Frage <strong>der</strong> <strong>Herkunft</strong> <strong>der</strong> ungarliindischen<br />

Dieustieute<br />

Y. (YOIFFY<br />

'T<br />

(tioTHÈQ(LE<br />

Nach den Ilauptiragen (lei 111 %ulan(li1 (lien Dieiaticute hesehiLfiigen wir<br />

iiiis mit einigen einischiiigigon Meiiiungen.<br />

\Vas die Foi schungsgcschichte <strong>der</strong> Frage anhelangt, ist es beaehteiiivert.<br />

da6 (lie H istoriker durh die soit Jalirhun<strong>der</strong>ten bekannten urkutidlichen<br />

Relege nicht. veraniaF3t wurden clic Frage nlclnogril 1 >hicIi zu hearbeiten,<br />

soit au<strong>der</strong>t .halh 1alirzeh nteii liingegen, ais (lie svstemat.ische Ertorsehung (1er<br />

ails Berufi4lwzeichnung gel}i1(leten ()rtsiiamoii mi niittieren ( )st- Europa hegarin,<br />

ei'sehien eine Reihe von Abharidlungen, die <strong>der</strong> Forschung dieser Frage<br />

gewidniet wurdcn, und zwar in Pole.n, in (lei , Tsche' oidowakei und in Lngarn.<br />

Die niiihtern orwgendon Foi sciier, die die urkundhichon und t oponvrnischen<br />

Belege fur Ersciieinungen ein und clesscll)en S ystems auf verschiedenen Ebonon<br />

hlLlten, suchten den Ursprung des Svstenis <strong>der</strong> Dienstieute in (ler poinisciien,<br />

tscheehisehen 1)v. ungarisehen Staatsorganisierung. I )as Svstenm wurcle<br />

in Be.folgung des Bahiibrecliers Grodeck j (1913) von K. Buczek (1958) und<br />

K. Modzelewski (1961, 1964) in dor polmiisehen Gescliichtssc.hreihung auf die<br />

Piasten, von B. Krzeniieiiska und 1). TFot.ik (1 964, 1976) in Rdlirnen ;tuf die<br />

PFOniVSIi(ien i1E1(1 schliefilich Von (lem TJngarri Gustav 1-leckenast. (1968, 1970)<br />

hill (ICifi Siowaken M. Kuera (D70) auf die Ârpaden zui iickgefiihrt<br />

Einige .l(\vLk ische Foischer prUfen die ungailan(lischen Ortsnanien au,,,<br />

1erufsbezei4'h1i1i ii'cn nu'ht ais E]enje.nte eineu funktioniereri(len Geselkciiaftsnidriung,<br />

mil<strong>der</strong>il greifen ( )i tsnainen tatiic'h1ieher odei' angenonimener siawischer<br />

Herk unft heraus und fiihren sie ais Beweise fur Theoi'ien an, die<br />

einei scits leu feudalisi isehen Entwichlungsstand und die grol3e Ausdehiiung<br />

des 01 oLhrUlu'isclien Fiirstentunms, anclererseits las Uralter <strong>der</strong> siowakisehen<br />

Nation zu <strong>der</strong>nonstrieren bei ufen wUren. Sic tun ail dies, ('hile mit den historiseh-snziologischen<br />

Foi sc'hurmgen zul rechnen, clic ais grite En iimigenschaft<br />

(lie muttela]tei lichen Ersrheiiiungen nicht nielir ULs clem Gciehtspunkt de;<br />

116 l)i' liI'W(IIi&6t}1,', polriisrhe 011(1 i4IowaIi('1Ie Lit'Lui lit \ti(I F'Ingchvnd von<br />

B. Knzi:nri:rsi


M 2 (ly. r1!/df!/<br />

1)Orgerli(iien Nal ionalismiis des 19-20. J h. 1 etraehten sÙn(IeI'll ans den<br />

T)enkfoi'nien (1ci Mittclaltei'' zu begreifcn versuciien. 117 i)er 14ozef3 (les \Vei'_<br />

(Ietw ciller N it ion 1m 1iitelaiter luit seine Keimnzeiuiïen, die ()rtsnaruen ans<br />

Rei uIJiezeichiiiirigeii gelu) ' ('n jedoeli itn'ht da y. ti aoinlern uind Eleinente eine'<br />

Ohei'nat ioltaleit Ktiukt ni'.<br />

Iitt Zusn. inenhang ni it ('1 viitologisehen und sicdluiigshistorircheii Forsihunget<br />

t kam es aiiftngs zut' int•ersuriiuiig oint iger utigai kindLeher 1tiwi -<br />

('lier ( )itsitaniet t nus iBerufslwzeichnuiigen. in den etviïitilogist'tieii l'o' e1i ittgetI<br />

al licitete .J 'iitos Melieli eine 1)eisiiie1i.ei )Cil(1t' Met ltodt' z. R. ini Zusaniittetihang<br />

mit den ( )rtsnamen L)urdr, Dej/dr. DU.)?(,k' aiLs. ci weitdet ('rIC',LUCIl hei<br />

einen sie(llnngsitistoiischett Fnt'sehunget t au, ais er z. B. wi(lei1ei.te. dal.') Lei'<br />

()itsnaitte S,oIno/ ails einer Bet iils i ie.cic1iitunt stnnt nie. "Il Bel (ter 'Ei'loisehung<br />

von Ortsntmen in \Vcstiiitgmirn cieulete dci' ( ei'iitaiiist Eleitiei M(4'o'<br />

ineluei e siaiviseite BeInfshezeic'hnhllILeit , von detien 5i('h mnehrere (z. B. ( '.'ifr,<br />

Tfç((' /110d)(t,() als d;uiei'lmaft crwiesen)19<br />

Die ciste siediungsliist ol'is('he Zitsa (Ici- ni nienfassung l walei alis tseheeh(lsloWnkis('hent<br />

(esiehts1 ,unkte ist nach dci' ( riiin1itng (lei' rl(.he(,tt()sl\\.akci<br />

las \\'et'k von V. ('tma1oupeck' »Star 1oveiisko, (tas ii'lt s'lIOn mLil(h niif<br />

C1n7 i.O jOilvin isihe S1 il ei ial. (l;ii'ii itt ('r IL mli tut' Beriitshezeich n u tige n si iitzt<br />

Ï)m \Verk von Ch4L1onpei'k erfolgte dus Ziel . (,eiizeii 1111(1 et hniclmè Ei ulieit<br />

<strong>der</strong> neiten Tseheeitoslowakei Iuisttsi'tsch zu hest atigen. I )eshalb versuelite<br />

el' ztt 1 eweisen , lal. eiiiei seuls Boltnieii titul \Iii,hren nul ((('1' '1oivakci<br />

ente lIiStOl'ist'li-geogi'IipItis('ttt' Einheil hildeit, und die i)onm.i.t Tus zitul 1 I. .111.<br />

(lie »TaiIdesgl'efl7.es ZW'iS(' lien deit t'ngiti'tt 1111(1 deit 'I'sehec'lioslowakeii \ViLi'.<br />

ttnmletetseits, daU sich clas tstli rliis('h-sJOWitkiS('he Et ltii t Lunt t,ci'eits i itt<br />

n uihi'iseheii Reich lieimuishuidc'te. bzw. die Bewoliner ' Jet' alteu 1owahee< , J. Il.<br />

<strong>der</strong> Ehet te voit Neut ta uis1n'ii itglit'h i 'sthe'tien wmreit . Der \'cr tasser des<br />

1111(11 Ci iie t eiuk'nziise Mi LLlemttuiig dci' histoi iseheti Qmielleii ges('haIlcnet t<br />

ltii Ol'iS('liCil 'l'i'auitii ri h les I Iellt('rkte tletiiiot'li (lie dal. mittelail el'linlien hist<br />

i i5('heit Qnellen titis slowttkisnlie \olk nic'ht ketiiteit, muid tttth (lei 1ltttigt'tdiOltI.n<br />

uzt't.) <strong>der</strong> slow akisehen Sjii'mtelie imus e sehiedenen siawiselien \I tiFt(IIii'tetl titI'<br />

zuitt heul ige.n Tag nietit alnzesc'lmlosseit P. und er ci kaituite Y.ugleic'h auprtuid<br />

lei' tFc'lte('liiS('hen Sied 11litgsge5CluiC1tte. dail das unhem lu itt e W'ttld gehiel vol,<br />

(.)hevungarit, SU iVie (lit' uttetcti -. (lui('lt clic mit (lefli 11. Jti. t)egtnnett-<br />

(1(it À ltsie(lel u ngeit 1 revIkcrt WllI( le.<br />

Die sanhiiehe Etfois('hutig (les alteil siawisehen 10 1 jonvniisclien iMtmtei iais<br />

117 )ie \i'i's'l',k'n1ir'il It'i Z't '1 AIr'Ir;rrlrLng''rI miii t (ULI ls'Ktl'n III) U(ILILI('iI(UI1,I<br />

\'IIv/'t 51g LI h'Ll4I(LIi.IlLII5 I )1i(I)L1JL(' ( Uudapr'si 1972> 7.11111 \Oi'SC}(PiIL,<br />

IL" VI. lii' ijIFi\vr9iei in 1'iSz 11111 EIniLIMt 232 -240. -<br />

II MlIIiI 22 t5. 49. .\ul' lir' 511 islisII''IL I",hII'I' von Mnr w k's S. NIE:zSA,<br />

\VI'strrIlgLIl'isIIl' ()r(snLuLLI'IL: L'16 U ( I9aT) 275 29E liin. -<br />

Bl(O i1nv1i. 1923, Iii' SuCILIWII'' 1,71-ifilz dur \V'rI' VOIL ('liii] IL I H ' I ' I \' 5. 11 oLtx:<br />

I','str'r LIov,I, 14 Mai 1922 3--4 IItuan HL1IIILt iiiiiiik4ii, i. Ii1i,1t1rr'st 19:1k. 159 196;<br />

.1. hill KNI:ti: 11H) 6 (1926) .160-462; 1)i:Éut .1.: Szlzln]ok 66 f L92) 13— 34.<br />

.'i(ldl(l .5/(/1110 11,1/1,1....


<strong>Zur</strong> Fraje (1fr Jferknn/t <strong>der</strong> ujnrliaéii.c1n'n Dieiud1cute 313<br />

von ( )berungarn ist zwei ausgezeichneteu Spia.ehwis VI. ci Siiiilauer<br />

eliaftIern,<br />

aus i'rag und lstvitn Kniezsa aus Budapest zu verdaiiken. ie leisteten hedeutende<br />

Vorarbeiten zii <strong>der</strong> Erforscliuiig dci' ethnis1ien \'erhi1t,li8se von Obei'ungarn<br />

in <strong>der</strong> Arpa4lenzeit, itidem sic clic in T Trkunde]I voit Il. Jh. an<br />

l)ewahrten Ort•snamen untersiwhlen, ersterer in eineiii \Verk iher (lie Hvclrographie<br />

<strong>der</strong> nach ()stcn ausgedehnten »allen Slowaken, 1 Ietzterer in cinem<br />

\Verk »lingarns \>Ikeishaften lin X L Jahrhun<strong>der</strong>tt 1 und iii an<strong>der</strong>on Ahhandiungen.<br />

Kniezsa wertete gleichzeitig clas historisehe toj)onvinis('he Mate-<br />

rial. (las in den von E1enir MUvusz herausgegebcncii. volkstnrnshistorischen<br />

Reihen erschieii. l-'3 in liiiguistiseher }Iinsiclit aus. Ah4 Reaktion auf die siediungshistorischen<br />

Forshungen über die Ausbreitung des niittelaiterliehen<br />

ungarischeii Ethiiiktinis entseh1013 sicli Jan Stanislav in <strong>der</strong> selbstindigerr<br />

Slowakoi mit ()rtsnainen nachzuweisen, daB clas von den t inrar'rr howohnte<br />

Gebiet (im Siiden bis zur Drau. Zenta und Nagvszeru in iihis. im<br />

Osten bis Torda uu(1 Klausenhurg. im Norden bis .Kaschau, Neutra trial PieIhurg,<br />

un \Veslen bis Ôst.erreich) urs)rung1ieh cia von Siowaken bewohntes<br />

Land war. und verffentIichte seine diesbezirglichen liriguistischen und historisehen<br />

Erirterungen in cinein dieihindigen Werk »SIovcnsk r .JuIi stredovekus<br />

(Vorwort : 1942, Ershcinung : 1948). 121 St•anislav leitete riieht nui' cml'ache,<br />

aus l'ersonenrianien st .ammende Ortsnaiiien (z. B. Boqdt, Bogyiszk)<br />

und ans ungarisclien \irtern siawiseher <strong>Herkunft</strong> gehildete (Jitsnainen (z. B.<br />

Kiniliji, Palofu) ans dent Siowakisehen ah, son(Iern auch von dent Siawisehen<br />

unahhiingige, ungarisehe Benennunge.n (z. B. Ntrd, oiMgq, Kopts usw.).<br />

Auf die linguistisclien Unzulii.nglicltkeiten des \Vei'kes von Statiislav wies<br />

schon K n iezsa km ,in von <strong>der</strong> Geschichtswissenschaft wurde aller keine Krit.ik<br />

an dciii Buch geiibt, olnvohl seine irrtiimliche Auffkssung bis zum heutigert<br />

Tage wirkt. Stariislav vertrat die Ansicht, daB iiacli dciii Sturz des (1rof.miihrisehen<br />

Reiches die dort leitenden Siowaken den lan(lnehmerlden Lugain<br />

(lie miiluisclien Inst itutinnen und ( )rtstiaineri hherlick'rt.en, <strong>der</strong>nnach crk Liirte<br />

er aiteli die aus l3erufsbezei('hnungen gebil(letel] Dorfitaujen nus dent Zerfail<br />

(lei' grollniithriselioii Institut ion dci' Dienstieute.<br />

Die I(ont inuitiit dei , xniihriscii-slowakischen Ortsehaft .snanien wirft eine<br />

iiber'aiis wescntliche Fi'age auf : \Vie weit kiniien (lie ( )rtscliaftsnamen des<br />

Karpat cri heckeris zeitlich zur iclgefUhrt werden ? .Hiitten nirn1ieh clic Forscher<br />

redit, die die Kontiuuitit <strong>der</strong> in (liesem Rairin wohiicnde,i Viilker 1 ichaupten<br />

121 j[ I\11 • R \'otlupis o4taI(}i() SIoveskit I'i8J1u Rrai isIaa 1932.<br />

.1 (L938) 241—,112.<br />

123 vgl. S USI 12 (M36) 465 450, wtit tiliiti \Iagvarsig<br />

ès nrI1Iz(t.is'g. Budapest<br />

1935—, Ni. I 5.<br />

' 11 11 Veik ini t fluill Un t n j t ii : o L 's régions Sin vtu ii s i\ I titi i niales au vei t<br />

Age» ('I'uiitinskv Sv. IIutt in, o. 1. T. f07) hann nian z. FLI igenles Ioseri: «Ait TX sièl'<br />

et dans les ske]o's jtti stuvent, h tiiiluii' de la 1ovelnie s'otndnit à la presque tçtalii(<br />

du bassin du I)ariuiw, enfuir j)Itts tari eonnra Etat de F{onWj'.<br />

I2t51 I (1955) 29-47.<br />

6 Shidia "M(w 1f,ty. XXII. i76'.


314 !J (h»5rff!,<br />

so niiBten vil- in Siehenhiirgen (Ikisehe und riituisehe Stiultenainen . iii<br />

Ostuiigarn gepidisehe Ortsehaftsnaineii, tiherail im Lande ;twarisehc Laeinanien,<br />

und in <strong>der</strong> wcstiirheii Halfte des Landes iiiiihrisehe. sIuvenischc und<br />

haveristhc 1)orfnamen fitiden. Nichts ist ieichter ais eiiiigeii siiaftsiuiiii<br />

ge 1)i(1u(he.awa1ische o<strong>der</strong> niahriseiie Hcrkunft aiizuhngen. Bevor aber ein<br />

Forseiier so etwas beliauptet, miil3te zucrst gekliirt 'werden, ()Il euler<br />

Sie(ilungskont i nuitt iiii Kaipatenhecken vor, und naeh 90() gerechne.t• wei'deii<br />

diuf. und oh clic uns iiherlieferten Beie.gc tins Weiterlebeii <strong>der</strong> Dorfuainen,<br />

die nus <strong>der</strong> Zeit vol- (1er ungarischeii Landnahnie stamnien, glauhhaft maclien.<br />

M'iner iei nutig naeh haheii wir im Kaq)atenhecken flhc'rwiegeiid nur<br />

mit ciller >Ruincti1aiiitimniitatt zii tun clic aile Bewohnersclinft wurde zunichte<br />

otier flUic'htete sich weiter, er1ie[ ihre nus primitiven Erdhiiusern hestehenden<br />

Siecilungen und fiihite ilir Lehen in den von den Siegorn zugewiesenen iluinenstiidten,<br />

in dcii neuen Winterlagern html in deim in einiger l'age aufgebmwteii<br />

Sie(llulIgen weiter. 1.'ntei soichen Fmst .iindcii werdeti aber nul- tue Namen<br />

<strong>der</strong> F1{isse, einzeincr i3iirgen. Stiidte weiter vcrerbt, die <strong>der</strong> vc.riasseneii Sied-<br />

lungen nicht . Damit stelit mi Einklamig. dali (lie Komit iiniitat <strong>der</strong> zu dcii Siedlungen<br />

gchireiideim Friedhùfe un Karpatenheckemi mit 1er Landintimnie tinter-<br />

hiochen wurt le.<br />

Tri den (ehieten iistltt'lm und nindli


<strong>Zur</strong> Frw,e (1cr Hir.'vn/t rlpr ijrirlilseJic,, D;c,,lin 315<br />

Da haben wir aber (lie M]ilikeit (lie t oponvmisehe Kont iiiuitiit in<br />

Keiintnis <strong>der</strong> Dorfnamen des 9. Jh. ull(l (1er Arpadenzeit zu knntrol!ieren,<br />

iiiid knnnen die Erfahrung machen, daB 1ein einziger von deii etwa clii halbes<br />

l-1 undeit. frauki h-i lnnoIislawiscIiei Doi fiiameti ini toponyinisolien %IateiiaI<br />

<strong>der</strong> Arpadenzeit zu f1(le.i1 ist. NUI' <strong>der</strong> von (leil (lelliseheil (eist1icheii tiher-<br />

liefei-te. kirililiche Wortgebra-uch rettele ti(ltenaineii wie Qiiw 1 uc ceclexiac<br />

(Fiiiifkirclwu ik(S) iiiiit abarici. (Stei t LimUlgei—SzOnlhatllelv )<br />

und ()l)W(il)1<br />

es angellonunen wer(len kann, dal!) die Landne]nnet au(11 dcii Namen dci<br />

lurgen ilberiioninien hatten kann kein einziges T3eispiel aiigefiiliit werden<br />

mii (las ZU l)e\vei5en. wei 1 mis J?iqJ i.s/i jrad '--_ iïosabu-q .ZaIu ,ir nus lln ia<br />

11e9. aus Raba O16r wiirde. Nur die. Entlehnung von FluBnamen kanii tat-<br />

sàehlicli bewiesen werdcii. uvie afa—Zq la il ,'r.11a-3Iarea/ [)urnf,ea-<br />

Toma. usw.12<br />

Die Erfiduung zeigt. , daB die mingarisclie Landnahme un tol)onvmis(Il(.11<br />

Material des Karpatenheckens cine tabula rasa inachte. aueh lehit die uni hodologisehe<br />

(rund1age (lie Ortschnftsiiaiiieii<br />

<strong>der</strong> \rpa(lenzeit dariititer J)oifnanien<br />

au"; Ieiuf'shezeiehiiungen ouf die Zeit vor <strong>der</strong> Landnaluiie zuiihkzuliilireii.<br />

\\enn xvii- soiche ,Dorfsna.meii siawiseher <strong>Herkunft</strong> hegegiien, siini ,ie<br />

Spwen des duri'h (lie neue Herrschaft nusgelntuteii S ystems, Wie es von He(kenos!<br />

und Kuora behau1itct wird. In (liesen Fl1eim IiiUt sich nur dariîl)er sti eitcn,<br />

oh die ortsansiissige, s.Iawische Bewohiiei sehaft (leu) i)oi f einen Nanien in<br />

j hrer eigenen Sprache gai), o<strong>der</strong> 01) die Bewohnei S(haft (lie Siedlung<br />

mit cineni in ihre Spriulie iihernoni itienen. siawisclien Lelmnwoi t benaniite.<br />

Iii Kemuitnis dessen miiUsseii wir es ffir unhegriin(let lialteli, wemin die<br />

)rtschaftsnaiiieii cleu Jm l)a ( len ze.it OU! die Zeit <strong>der</strong> awarise lieu ge)i(1isehueIl<br />

fritnk iSch-h4\ei'is('hem ) , hiilgarisehen odet' iii luisehieim lien schaft ziiriickgefiiliit<br />

odei mit, \'iikein (I.'ngarui Rijiminvri Kionten, Rutheneim Si( ->waken ) in<br />

Zusaitinuen hong gehruht weuden die in (liesenu Rauni ver <strong>der</strong> nulgam'is(lwn<br />

1 :i iicuiahuie fich! uiacli weish)uur simud.<br />

Dos jia.uislowak %Verk von iche Staiiislav Miel) nicht ohimue \Vi u'k u ng, seine<br />

Methode hiLl lwmmden in (ICI' Slowutkei Auuluiinger, so dcii Slawisl.eiu Ku'j'uvii<br />

1111(1 den J-1 si oriker Rat k'o.<br />

Mit den siawiseliemu 'Berufshezeichnungen des Karpateimbecketus beschid't<br />

igte sieli Rudohf Kru t. jéoviê seit 1950 in inehreren Abhandlungeiu. Tm .Juchie<br />

127 Fi. l' \Iittiiitttgzt (li'] I n'sellscJittfi liii' ScLI'/i)uig( •r Laii1i'sktiti,li 101 ( [961)<br />

243-263; ziti n('u(i'i'il Lit t iii' dit 1"r'a 11v % «gi.: (v. (.,'ku1i't'v: Su Si S (1059) 12-13; 11.<br />

K(ILLIm: Bitrg*itli j itdjsi}ii' Ilijiijiti hIfi! kv 22 (1960) S) 06: T. Fitu;\A\, Sitdost-<br />

Fost'liutgin 1 .1 (1955) :iTs 32 19 (1960) 52--70: .\i'uit ('ongrssiIs liis!uriue Sht\ira(<br />

Saiishuureiiis il. 1963. \Vji'liitlt 1961;. 62 lis. Der ()Ilr)li1t1I' <strong>der</strong>»(Oit\''I'SjO5<br />

I'Aii.i.F (. Szir.;vu S.. A Ittagvar Itonki.ilitik Liii 1fi. Itiiditjx'st 1900. 313) wir! itiit<br />

seliif1lt _-lNom jiit Eis'tu1>i 121 hornitat (('s. 1!. 7:11) liii jhzit ii: wiltit litii' Itiintige<br />

sinwiin}te OrU'illttItn mit ilr ltekuturig 'Apk'l' tamsiili!ili Itiir zu lokalisi ton ist, dann<br />

lianlili ''s ii1i itiurlu hum' tint di, 1.oiitirj,tjtfit voi, FliiOnaitiin. s. 1233: iH iullrj,,<br />

(l-l. \V.Nm':R, tirs UrkiinI'nh,aJ I'nitginlands. i<br />

u raz— Kfihmt 1955. 150, 151);<br />

1255: ï, iii ii u ()I,Lqtti'/,. (}i la . '223-N-239).<br />

(j*<br />

S'u'lui zia,'k4 H,w,.X XI!. 1f176.


316 (;.<br />

965 fa.f3te eT seine Ergebnisse zusammen und stelite aucli eine Liste tiet,<br />

hehandeltcn ()rtsnaiiien auf.' 28 Er erfnLte dureli (lie freie Ausleguitg des<br />

»SIovensk's Juh auch (Lis toponviiiische M;Ltortai von Traninlaniihieii und <strong>der</strong><br />

Ungarisclien Tielebene diesseits <strong>der</strong> r1jp<br />

Krajêovié schuieSt in seineiti \Verk ans deiii inittela Iteiliciien toponvmischen<br />

Material aul' eiiie Reille von »slowak isv}ieii I n'llf'sI)eZeiCliilUUgefl(, Von<br />

denen nicht i)ewieseu werden kann . cia 13 sie Ilernfshezeiehnu ngen wareii<br />

Seine Eiiiseitigkeit wird auch noch daduNh gesteigert, da(3 er von deit unga-<br />

ris('llerl Bei-ufshezeiehnungen kaum Kenntnis nimmt, und die tiiigarischen<br />

BeI'ti1i1)ezeicht1ungen slawischer o<strong>der</strong> vermeintiih siawiselier Flerkunft in<br />

i'tiiowakisiertei' Forni ais »slowakisehc Bc,rufsbe,zei(htlnngen< i)ehandelt . sol-<br />

('he sind Boesrir(d), Csakir. Di.snoh E.gzterqéir, Dartc, (ireIie.ér, Iqric. 1.'%d(h-<br />

Kurdes, Pecér, SzaÂdcs, 'J'd.rnok, ?'.r und (Jdt'i r,wL'. Bei sog. )at'ahleIeîi,<br />

d. h. gieiclizeitigcn unga.r)seh-siawis('heii l3enennungen erwhnt ci fters gar<br />

iii(—lit, (ia13 aueh cilie ungarisehe Reiiennung vorhaîideii WIU, sti z. B. hei<br />

Bo1.rot'fl?I (KOfliitat Trentsehin), dcsseii Urkun(ili('h heiegter ungarisciier Naine<br />

iai.<br />

Durrli die 1Iierpriif\iiig de y von Krajèovié vorgehrachteii wèitei'eti skwiseheii<br />

Ortsiianien nus ]lerufsbezeirhiingeii konirnen wir 'iII (1cm Ergehnis.<br />

daR <strong>der</strong> iilnrwiegeiitie Teil davtiii ni(Itt ais Bezeichnung <strong>der</strong> Dienstleute <strong>der</strong><br />

r J >(ieiizeit hetrachtct wet-deti kami. Aufgrund ciller einl'achen Etviuologie<br />

kiiniieii sic Iliilnhi(h tin-lit liiehet' geziIilt werden, es illiissen mehrere Gesichtspunkte<br />

heriieksichtigt wci'deii. Nachsteheiul fasse ich (lie Voraussetzungen fur<br />

(lie Einreiiiiiiig iii die Bezeiclinungen <strong>der</strong> J.)ienstleute zusanimen<br />

1. Die Berufshezeiehnung koiiiiiit- in enter inittelait-erlichen S(hiiltIi(,1WII<br />

Quelle s-or (z. B. dar6e, boes(ir), eventueil mit <strong>der</strong> lateinis('hen 1)cutung zusaninien<br />

(z. B. kdl6s ' refiler' .soltnios '(i.riceplor ' ), odet' die Berufsbezeirliuuiig<br />

mittelalterliclier Ortsnanien kanu in dci' heutigen Umgangssprarhe Odet' Volks-<br />

siilache nitchgewiesen werden.<br />

2. Die- et yniologiscli erschiossenen Berufshezeichiiu ltg ist itiOr1 thologisch<br />

und semantiscli einwamifrei und eindeutig, (1. h. tue Bezeitiiniing kann<br />

auf keine anciere WTeisc, z. P. ans Ikrsoriennauien 0(1er Volksiiaiiien abgeleitetwerden<br />

die erschlossene Bezeichnung kommt- niclit 11111' Ifl einem eiflzigefl<br />

1)orfnanien vol-,<br />

:3. Es iu,,inleit situ uni einen Berul, von dent ais wali i's('IiVi 1111(11 augenommen<br />

werden kaun, cia13 ev im [ugarti <strong>der</strong> Ar 1ntdenzeit von ( ritppen nusgeiiht<br />

wurde. uiui clessen \orliaiulensein un Svstem (lei l-i nHienstkute môgli('ikts<br />

mit einer eiitsprechenden iateinischen Berufbezeichnumig hekiiftigt wer-<br />

(leu kanu,<br />

12i H ( 4 (1956) 222 234; Iov'nsk Niolopis 4 (I 956) 337- :o;T ah'r ltaul) i -<br />

iieIi1iuIi mi Ailikil (vgl. I'ul3note 7) Z hisioi'kij typol6gh' H111i01)I1i('ky&'It osudnuh<br />

n{tzvov y I'u lii: ijku (Zlioi'nik o 1ioiatkoh iIo'nsk'1i 1ij in. II ii-. I'. I tvia>).<br />

J3ratis]nva 1965. 205-252.<br />

&udia bue,iHang. XXII. 1976.


,<strong>Zur</strong> 1"iv:qe <strong>der</strong> !It'rkuitft (lrr unqarlii p l'.'rle'n i)ienslleiite 317<br />

4. Der Ortname aus einer Berufsbezeichnung konimt in eiiieiii in <strong>der</strong><br />

frùhen Arpadetizeit. lmwohnt-en Gebiet und an einejn fOr (lie Âusiibung (les<br />

Beruftis geeigneteti Oit vor.<br />

herbiicketi wir tin n die von Krajèoviè. voi'geschlageiieii slktwisclieii<br />

Berufsbezeichnungen (lei' Ât'padenzcit-. 1-lier behandie ich mir diejenigen, die<br />

iii <strong>der</strong> Aufstellung von J Je('kettnttt nicht. vorkominen . in sonstigen Fi,1]en verweise<br />

idi auf dits \'i'r'k Von HN'kenast. Die in ( )itsnainen beIegtn . aner-<br />

kaflntet] 1erutshezeichnnngeti liche jeb clurch Fettdi'uek liervor.<br />

2. bebrovbnicj s. Hodsz lT'i'ki'nast 105 106: j tatitlli'lle On Szinrr'ngehuiiir<br />

3, *b.1tpj ( Komitat. 'lient st'liin<br />

1323: Brolup) ist dit' Zti lnnnensetznng uti<br />

brezrf 'Bii'k&' ' iriil liijiat alis' hi1en '. Ohzwar <strong>der</strong> Oit sItar i)' h<br />

du l itlich ut if Birken.<br />

absc'ltiSlen ltIii\vcist , kann ii' st'}iwi'rlieh ais Name von 1)li'rrsi but ('n gr'th'trt et. werden,<br />

di'nn F'Ot 't'a 'its sugt'n tilt ri iii i'lai t erlichen tia'het'hisehen polnisi'lii 'ut i tri I iiiganisi'hen<br />

Qrui'lh'ii von df,s 1-lofes niehi s alus. an ii'r'enst'ii s gil ii t 's nu ii' einen einzigen<br />

(ht. dieses Nmnrns liii l,iiiitlt'<br />

•1. h7,'; s. Bocsar I lt't'ki'tiast. 93- 94.<br />

5. ht'di,n iS', (Kotiti t itt Nr'i ut ra 1156: Bt'orlrinr t: Brodn tic, vgl . K nh-'zsa: Sziizii lok<br />

1939. 1M]). lias slaw, hrodh ' l'uit l"ii}in'' mit <strong>der</strong>u Suiffix -it' kartut tOi' Frurt (so Kiii('zsiL)<br />

und ili.'ui F5 'u'gi 'n nih't' Fiilii'n tiil)ut Lei li'r u ten . Let zter(i 1)i 'titi r ng toit O al s' r al s zwei b 'II ii ft.<br />

erscljejuu&'ri, Nveil Reste les iist siita iseln'n Voikes bi'odnik niait in Ungai'it<br />

gewohut liai Un. unit tilt' Oit ai iii [t t'rt utana'ns Bt'udn iL' wer' Ii 'n ihi'eii Nirr tin in 'tsr ru'<br />

Unie naeh ilti't'it \Vohrisiiitti'nu ''t'Fialteui Iiais'n ((viirffv: t1 195!1. 15). 1h ugi'gen sti'('kt<br />

die mit dom M ii Vii x -/tirt t i,t' t t t t' V( iii ... ' ahgt'leit tI t' FOFII1 Voit /iI'tttfb Ii r ri iii rit er z wej<br />

Mieilitungsnauni'ut tut iii-ii l'itt ti itit Kounilat Rats: .1?itctt tut (1(1 t tari ( 1075/-. I 124/<br />

I 1217 : v'r qrtoddani t'itlitu itixuit villain ('asti'(nsitiiui Rot'stu, ]s'/'ti(u,t rii)iflht)t' t ;. .<br />

und Brriqt,o rt t' 1 293 : flttttttt -<br />

.. JrJL(i 'h( la 436)) t lii' Nanti 'ri il tir' fi t titi Ot't 'ii' iii \V iii rut'ri<br />

an ('iri('r Fort mlii' I"huire aui'ti <strong>der</strong>) I )li'nst des Fithi'itianris aui ' lt 'tut 'ri.<br />

6_11. 't'/'utIr, ((I (h'tsrittnui'ti C.'ttIqt1; 3 ira Koniitat Neutra, 2 iiii Kutujtt Ôi0-<br />

htunc, I iuii I'iseutliuit'gt't' Kitutiitin). liii ilkis tungaristlut' Wor't slawiselit'u- I Itrkuirtlt u"ailid<br />

hit \Jit tt'laiter (h'i'ungi'rurt', K rut't'lut ' i,l'tit'iuteti' (vj]. I 40 : ,i'ajutj\os 'intuit trtt'jus(tr<br />

st'xtts lioniini's tu ' partibus liu'irit'rusilttus t' hotus, vrulgti t'/uiltttl Viut'rilttst C; kilh'us Ï.,A ji'tsz-<br />

kunok (liii init g '. Mzolrutk I 5S3. III. 55.1, tinth TESz 1. 471), kanri es itii'Iit ois Iii'i'trf}n'zi'ji'Ji.<br />

riuing Lit u'aeltt et o u't'i lin ; titi l3i't't Ii'iti konirut dieser I )oi'lnanu' in t'irgur'ur F ti'wulrrut ('n<br />

('gent lin vor, su battit t'r itt iii t ri iii ii als Eu'i.'hnis sla wisclie Ou'r srianii',igu'I itt r i ;iu t tr'!'aI3t<br />

wei'tlt'ri (vgl. Krtii'zsui. 17:3).<br />

: Szhzudok I 9:19,<br />

12-15. *(,.iat.i (Ortsnain'ru : ('.rt',)L' irntl Cs'natt'felia itt tutu Kiuîttiititt'ri Nt'nrtr'a,<br />

Zal ri, undI Ejsei titi ui'g) . I )li'si' Ntu tuer t airs ttnit b mb wu ix ' mil di 'iii S u iii z - itX t s j rit I kci ni'<br />

]it'l'tuliiliext'li'lituiui L'l'jt. I rit Fall e von C.st,rjut,i[tult'a kanru es situ titir'u'huinjs tint 'itou I<br />

utaIItl'n }uuiriilt'ln. I lit' I )u'uutrurg von Kt'aj'ur i ('unit st'Fuwat'zt'rn Xii'IIo l"iit'Itu'ritltr') 151unaxmelturilau',<br />

es griit ki'inen Iluftlir'nist tlh'si'i' _ ti.rt, (\'gl. Knit'zsa : i'btla 176.)<br />

16 - 1 7. dcgtari ( l)ej(tlr lin Koituit itt Xi'ograti 1252 : I)-/fr, W. \' li. :142 und<br />

T'Uh$J61(ie lin Lij,tiuut'r' Korrutiit sik, Jk'/' ttb'fJ I MOS : Lipszky lT6luavit 21). \Vjt bruits<br />

t1eIi'h duu'autf iulrtoit's (MN 1906. 57 Et Mx 1. 1300), isi tin_s tUiS (1(10 slair , /ty .f 'i'etlt'<br />

abg&'li'iti'it' (l'ltth' 'I't't'lultt'i'ririt'r'' tin' Il''rtilslut'i.i'jc'burtrru,'.<br />

Die lriet'zttziihulr'ntlt'it unit telalter'Iit'jji'n<br />

()risuiartiu'rt sinuil : I. Djeii' Koriiivat Neogr'ad 1356 : i)tu/eti, ()hhi'vi"lti'u' a<br />

Biinffy csitliriI t i'trra'tt1ii'z. I fig. voit E. \'iu'ju'u. iltutiapt'st 1008. I. 351 tutu (5_ T. 92;<br />

O Ait djesei' Mi 'i lu' titi ri ke it'h H el'nii Pt' tet' Ki u'i'ilv fil u' (lit! genau tri'.' Ai uslegir ng ries<br />

Ar'tikels vol, Kt'ajèovi' tirai 11Fr seine Rutseluliige in Fu'agen uk'i' Slawistik,<br />

&ridig ,S'bii'k'a- lInq, ,1',Vlj, j'a't


318<br />

(;IorjI,<br />

2. J)t1ér On Komitat (eiii0i' 121J17 : DeJtIcr (HOkI). 157 uni (s. I 133. s. utaelisl eluentl atreh<br />

tinter Xi'. 19; 3. Difrr Pullta lin Koniitat. Béké, 141 M 1)rltter ('s. I. 650 ; 4. Dotr Komitat<br />

l3ihar 1354: J)ehle, A. VI. 221 ,Juk6 233 Gv. 1. 5117.<br />

i M. (Kottuititi 1 t i'e131,utrg 1:12:3: Dii:,tuk) sol! arts 10 'flou Oit, Trog'<br />

mit dent suffix . ,k in titi' Ht'leutuiiig '1 ,tiivlurttaelter' enttstanden sein. 03w oIt! 1er<br />

]ihriul' 'ltt cuti' utittl (luth tin' slut\viselLe lt't'u1si>ezeicIinuiit g 1ei,tik liii \Iit t,'IuIl'u' ls'li'gt<br />

iuitI (Il'\' 11 8). k0uirci'n zwei ( O'sieltts1,uirukte t] egen tutfgebrnehil wt'u'th'ui : uitierseits<br />

iai z <strong>der</strong> N'aiuteru hriu i Ikf'z,i uk hein . stintierir tuitti .- tsitr t 'in 'n z-LtLtit<br />

tin] su kann 1)eeznuk atielu ails dei' rail deuil suffix -k abgeleiiettii Fojiti von iIti.w.<br />

'rt'eht ' enlst antien sein, ivit z. B. dur dttw tri isel e ( )rt suai ne J)c'titjirX' (iiii1 HST 34<br />

ani prerseits 15f iiiii . i . irI einZigtt' vt'it'Fuiiittht'itei' (.)r'tsniarute tiavout zut<br />

19. (J)(fr Kttuniutu (OindO' 1246/1343/I8. -Ili,: Ihitut' 1". i\',i. 40M, Urkuiuitln<br />

mit ft'hlerluaf't ('111 Tt 'xt ! ) sol] ei tue titiS (11ff', ' Brett ' gebiltiete Ueru tfsl tt''j.eiel titi zig Sein. N Oh t<br />

aulel n di 'r t 'lnz igi' I h 'I t 'g vi 'tint lauit uns, t hiese .1 nnahnie z un 1 ;ezwt 'i O 'lit, oui n k'i'jn au tel n du Il<br />

dey Naitiv des h)t tu'h's Jî in tien Oi'igiicauuti'kttntlen ais I)c/tt/tcr, Lk(Jo,. Dtqt)tc',' vorkommt,<br />

und so w tlr(it e!' mit 1 t 'eh t I tt'ut 'il s von K n jt'zsa nuit rkhltkr '1 >eclibrezrner' identifi".iert<br />

(lia Il. 200).<br />

20-25. (heib,te, s. Dusnok i'tSz 1. 1455, dit- LitFratur TF,Sz 1. 693. flasnok ist.<br />

hein ]h'utifsnuaznti' vont Holdiensi leuten, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> von Frt'igt'lasst'nt'n titiS Met'lgutl)i'.<br />

uit'n 50g. \'acltsittsigen r ihre tungarisehe Entsprechung, tor1 huant t' sieh in On srtuuuutt'ti<br />

iuit'hut enliaIt en. weil sic mit ( 'si'lu Stoppelft-'lt]' gieiehlatitt'nd var.<br />

26 us. d,orbnict s, Udvarnok l-It'ekenast 12M-130. Tuig. tt'/i'uru.ok ISI wauui'selut'iiiluIt<br />

itielit die Ent.lehnung des siti w ilt'r,t',t t k '11011 j rug von I tibia t Rang ', soittlei'ri eiite<br />

u trigarisehe Ableitung des ungarist'hti 'n \Vtiu'i es 4uLvi5elti't' II i'u'k t urifi odeur '1-lof', u urtpt'ifrtg.<br />

licli in <strong>der</strong> Bedeut ong 'Hofknet'lii ' , suit lit t 't il spl'ieIn I es in tien Bet 1 'uuti mg un gruLli 'n t uni]<br />

ganz.en (lem s1w. 'lt'or -- j,, n t' 'I t'u itt' lus II ales, vgh . lie I )ou'l'tuatu eut !)o t'ot'ei,t J)ro,"i o t?<br />

in t lei' \Vt'stsluwakei ( Koniil itt Neutra) : I'ulkmd'tt'ordt 1253 : Ï)u),"t,t, FI. VI. 314. I 358<br />

Du uuu»rit , Zs. T. 74;Nuqq- Dot,oru,t 1,515 : Nog/t J)r,u't,,'un .A I '0 z net nzn'l s0g À upOt1''i unganctk<br />

. . . oklev 'lei, lIte IaIa'st. 1906. 1. 4:31 u tut I don aus ilern'ei' ' 1-1011cm -1 gt'hildeten<br />

Ortsucutrnen D'rî'oresa;tt,' - Dt'ot't'rt1 : 1245/1323 : terrant r.'galem Deuorelnin ( F. TV/2.<br />

459) Koniitat Neutra,wt'itt'i'Iiiiu Zitt'i I'tulltti irti Kùinit.itt Hont, bt'i OlvOr 1292 : Doorelttutu<br />

(BakOes 164) und bei 'I',iz'estuitv 135N : 1)t,tt 'jt'c/tuu (ebda 20!).<br />

39-416. tJt,'(t t'i,(' S. DaMe I-Ieckeiiast 9S- 99 tuai oht'n tinter l'ut l3itot t G.<br />

47. qujnh' S. Ardô Kurtiesonvi : Ethn, 1902. :317 : 1 h'u'kertast III - 93.<br />

48. *qofruf,z (Kouailut Nt-uuira 11.56 : ('Iuii'na inuxta (ulttf,n). Kiiie'i,sa huit ilin fOr<br />

oubli uutbekannten C)rtsnauueri (ut. n. O. I 73). 1)0' Lt'stnug ties Naicteuts ttnuh tue Luge des<br />

Ortes qind tinsiu.'ht'i ; ilie Tilenmtihziem'iiucg titit dent s!owakisel,u'ii ()rtsnumen HoTu! ko utiti<br />

mit lit-Ili \Voi't Itolofa 'K nt't'ltt utietlnigent Stutiit lus, Sellifidet ., ist noelu unsit'h oit'!', I lut iuuit<br />

cm einzigei'zweifidhuif I en IIeltg t'ot'Iiegl<br />

49-54. ip'IttoSiri s. Gerencsér FIt'ckenast 102 104.<br />

33 57. *e//(( (3 I )Ou'O'i' nan;t'rts Hu!uîp iii don K oui iii al et I Ntogt'at I, Kotnorn<br />

tutu I Zalu) kanit titis altslaw eItolj, situ. r/1c» 'J ttuugt', l5izrs&'hie, Matin. Bauer' stammt'iu<br />

\L'l. tuii1 HST 79). es ist aber kt'itct' tt'ziehle II't'utkhez:ielmung, dt'mnaeh kanii es rt0.'lit<br />

lti('i'zugeziihit wertlen, fIuIdj ]owIt atu'hu titis i'titt'it) E'c'u'sont-'nna.men stainnuen.<br />

59-60. *rIt rfi (:5 uuuro'i' uuau;tens H 'ui in tlt'ut Koituitul oit Neogrutl, HeveuiunulT-Tont).<br />

AhtsIttw. e/,r1b '\Vi rie lhtuntl' kant ais Lt'ltîiwoi't ut Lui t iii, I.'ugui'iselie (TESz Ii. 149) dii<br />

i ru fuit' h ni' Mcl urzahl I s't lotit et n iel ut ei un tul iuuu S Iatt iseheti ' \V j nt lie'! zen', I O el usl t 'lis u lus<br />

t ehti 'cli. ('/trf,t iky (irtil I NT 82 Ku'zeuo iouis!, u 11)6-4. TfeTtt 1k 96) uttutl dus u u ntg. 11m-tus<br />

(t lk!Sz :39:3) Oui Koinitat Hevi's, stiunit iii 's von illui Btz'itl'sls'zeieltutungen zut streielcen.<br />

Di'' Ont snlamon staniunt'n wuhi'sehit'iuu! elle, I 'u'u'st it'lu iunnztauiuen<br />

.Sluut/iu ,,Ïtitt,uu I!itit,,V.tII. J:t7f,


<strong>Zur</strong> Fra,je <strong>der</strong> !-Icrkua/t (le? unj(rlEïrtdisclidn Dieiistkutc 319<br />

61 -65. igrbc (5 Dirfer naint'ns Igric(i) in <strong>der</strong>i Koinitaten Pre6hurg, Zain, Borsod<br />

nwl Baranya). Sic statnmen ans (lei' tingariselieri B rufsliei.riehiiiing i gric, diese ans ileni<br />

sltiw. igrbCb 'Spielmuriti' (Szl.Jsz 221 TESz IL. 192) : 1. Iqrir Kuntitat 11rel3liurg<br />

1214/1364 tjreeh ,'i//,z joculalorum nostrurua( Cntri .PoSOnyrashS 1-10k! 11 vgl. Reg.<br />

Ai -p. Nr. 798. tintergangenes 1)orfbei Kapeln und Igrdin; 2. Igrc-Karcsa ( ./alru) Kamitat<br />

E'retilairg 1253 z . . . 'h 1T/(t cilla Recelez - . . jaculetorum et coquetas ('oru?('lr,, po,w.ila. -<br />

castri j'usonirnsix W. Il. 242 1329: 'l/,(,???(i, iocul(7tor (le Iqrceli/oli-, Et liii. 1902. 2S5<br />

I 37 : Iqr&rla i-riez Zs. I .33, viii. l'ais I). : Ernlikk6nvv Kuliuiy Zoit ,in 70. siiIet isnupjiira.<br />

Bit lapesl. 195:3. 19 102 : 3. .lqrke it,niil ut Zala - 1019/1 32 z ïqricii I'. V li.<br />

405 1251/1255 : tere' g m jiiciile.'toîii,,, saoruiu 'k cilla 1rqc/, W Vii. 3211 ; vgi. ('s. 111, 63<br />

l'ais a. a. 0. 104 107 4. Iijrce Komitat I1uruz.iva 1410 :.l ' rr/u- Zs. [1.. 423 ; ('s [1. 491.<br />

11 lit I )orf I,ei Oszrô 5. ïqre Komitat Borsu&i 1 1237 1k ïrr/. 1288 z !qrici<br />

v. L. 777 6. hji,ci 1z,initat SZitbi)1(S in ,1i'i' Gemarhiiriz voit Oros titi I l'azortv, 1.125<br />

Ijriuliuj A. 11. 175. vgi. Me-ilS---N'itiet h 9N nnd I : 75(H)() Karl' 7. Jqric.- ihop Komitat.<br />

SzuI,,,ies in


320 (ii,. Gyôrjjy<br />

71. janu,nic (2 Drfcr nainens ,Jam-ntk Koiriiiut Zips 1287 .1emnk F. F1'3. 391<br />

und Komitat Liptau 13GO ,Jcmnk HorvtIi S.,A Liptôi és Tizr'ei n'gistriim. lhidajx'st<br />

1 902. li) ist die mit dent Suffix •iuk abge.leilel e j-"oi'm ties ail skw. joue '( rtibe. Farig-<br />

grilla ., 1 lidiir'' (nii] Il T N'5). .4uJler (Jan zaliireichen Bedeittiingeit (i.. B. '(rulaet,<br />

iJaciisitiinu') batte es im Tschec'hischen auch die Bedeul itiig '( rribenarbcitt'i''. k'shallj<br />

uni] Tf'et.jk in (km Namen Jeunnk in Biimen (lie BritfsIuezi'ltnitiig<br />

Ei'zgriibenurbeit ii'. dut (las ais solelti's gt'deutet.e rwinik in Ortsnainen niehi vorkomitii<br />

(1967. 80) . Ait dcii behien ( )rien tout ions .Ju,a nik wissen wir aber tiber ei nen (_ri ii an hutrt<br />

niehts, deslialb dacbtc K la jUV nueit art vineri I )iensi ''uVild in viner (ruhe Ihrigcn',<br />

was genausO fraglieh isI wie t lie 1)etitiiitg von Melheh : '(i'nbe' (s. 1"ekete INusry'.<br />

113). Da es sich uni eût spit besiedelti's ( ebiei handcil, itiol dic Bedeutiing Iast i't'itltai'<br />

bit, kann es nirht fOr ein Eiem:'nl des Svsteiiis doi' It'ulLl.'fl Ar1nuienzeit gi'lutltcn wcrdcn.<br />

72. *jq.st,.çJfl,u(jei (Tôt-.Jrs:freb 1363 : Jatrcb Koinit at Zeinjdiit Cg . 1. 351 wid<br />

Lipszky) spi die vorausgere'tzto Forrn des aitsiaw. ju1u'.b '$pei'lx'r toit dciii Suffbi -aiR'.<br />

iii dci' Bedi'tti tt1IZ 'Fa]knter (11'!' gewiinsehti Ortsnanie Ja.szti'rhro'R' isi alter im mittelaltcria'lieit<br />

Uttgarn nielit zit f'inden, mir vier 1)ort'namen Jes:trr'h (2 mi Komitai 8ih'((s.<br />

1 iiii Kojititai [ ' 11g. I ittt Komit aL Zein1,lizi), diesei' kunn aber ais eitifaeiier Persoitettiiniiten<br />

ans Tiernameit staiiiitii.'n (s. z. B. 1274 : Jczlrcb T'erson(niniamcn W. X Ii. 125). Der<br />

Fluflname Jc,trebnidla von 1258 in Nie<strong>der</strong>slawonn'n i'eiclit ulicin riielit nus, cule Berufsbezeichnung<br />

zu bu'weisr'n.<br />

74 75. kadeui s. Kâdlr 'flOt tciwr' Heekenast 107. Es jst 7w pjfelhat , oh KOd.jrfrr<br />

Kon,itat- \Vosprim bicher geziililt wn'rrIen kann wie es Kraj ^o\ iê, titi<br />

76- 77. kolari (I )orf Ko cOr im Kiani t u t T [rtnt ; <strong>der</strong> net izeit I ie}a' siowakische Natte'<br />

bit Kohir, rias kanti niai' luit' 't>lksetvniulogie sein, 'eil dci' Natta' des 1)orfes 1257 -- 1526<br />

iii iiieltrcren Huxuilei'teii von Beiegt'n mir in ilr'zi Furirien J',,,eur --. Rouez,' Kou'ar voikuinnit,<br />

vgi. Bakiies 144-146; Koht-roeice Konuitat Tn'uitsehin 1393 Kolarov'ice).<br />

Obwohl die Bei'iifsbezi'iehnuung kohiï' 'rotifex, Ratl.'niai'le'i'' u.itcii hit AI I tschechischen<br />

nachgowiesvn wi'i'di'n kit tu ((Oh. iI. 77), kann nov Dorfname Kni'uu' itit'ht hierziigeziihit<br />

werilen, nnii kann aut'li tins iuiut 0cm Possessivsuf'fix verselienc hril ',rni'u'e citer atis eirii'ln<br />

Persiunetiitamen al igi 'Ii 'il et vte't1eni . I;mllO SCI i'ttt wit'keite A t'l)('it rit ciii 111g bit iii <strong>der</strong> fr01 1111<br />

Ar-padenzeitt n jeu I vn1 t l't4cIIciiIiiel t. il a13 Oie Let U P l'ines 1)i n'ln's m ir die H iG k'i' Ii ii' duit<br />

\Vage,i hergest clii liOt (cii, aber in t'uigai'ii ist iitL('lt kn'iii 1)oi'i' itamens Kohir la'ktinnt,<br />

78 80. krqi 'uu (3 Doi'fei' fltiuiii'tiS Kojxir'.s iiii Ei'iI'lil)nuI'g('r Koiiiitntt . il) (l('fl Koittit iL'<br />

ten Bai'anya und St uhl wei Bort btut') st Uli iii)' angehl ii 'li mis 1cm si aw Ru pu! i 'lu nsk 'n, itntuit'ri',<br />

<strong>der</strong> bi t Wt'i rtgartcn arla'i t ('ni li' Il iii tel' wi r( I und tsi'l ierh isi'li cG (wal( isci t t ut cru'l il ii'lt SII<br />

geltaluit t . il 0-se gesellscl itifI lieu'' Sclu&'}i t exil rIt 111111 aheu' ('[SI itneh (IL'l' Art iIi.tst ing t11'i'<br />

Nui tii'aiwji'tscitaft. tdso uiac'h 1200. Ungtu'iseiie $prac'Itwiss'iisi'luoit ln'i' ir'it ('li tlt'ut (li' sukatiicn<br />

ans ung. ko pOrc 'Sehale, Rinde' und 'Sparte.' ai, (TESz Il. 5GO --- 561); dailie t )Oi'fei'<br />

ntulfltT'rIs Kopdes im ungarisehen Sprachgehiet ru. finik'n sind, bit (lies die<br />

Dent ung.<br />

Si 96. R'ot'ur't s. Kovâesi llcekenast 107 113, iloeli titi'urita'll 'l'cw ".'IkobieSi (fini.<br />

191:1) K. 39 111111 Ko'Oc.$ bei zolnok'AIc'si (I: 75 1100 Kiu'te) iioeh liii ii-u igefiigt<br />

7 9$. R-reini (Kie'Or jm Koinitat T-lrint 1257 Fuit,' r, ola'n ilnrer R'oltu,'i uitd<br />

Fore-ne - Ko rdo'r' K ami titi Xciii t'a 1 280 K'u t-eh P', K ii O n\' h, 1\ FI tn fluait t n 11111 uga l'utc<br />

Tlistork'au'. P( .sI. 1867. I. 120). Nac'Ji Kt'tnjivi kann <strong>der</strong> Oit outille auts dru' v ('ci san isehen<br />

k't'ulrIb€'Zi'ir'l iulung L-ou'O n 'Sehntii 'ut' cl it'nso vie tUIS O. 'iii \'oi ksnan e 'n itt r' ' Kntvat'''<br />

stainnui'n, liait 0niIatjer ontra'Iit'i.let su'li t'Ou' ie Ib'i'ot 'shezi'iehnung (tuhII 18T 9M),<br />

99— 106. ko:au't (8 l)Orli't' K,,zO,' '--'- Ku.:bi' in loti Kotuittiten Ni'ut(i'a, Neogu'ad,<br />

Zala. I bti'anya uiul S t u lii weiben biirg) ha I tiar'i t K rnj o vi t 'ii te ti ti-, s tan , R'onz 'Z ii 'go'<br />

gel Oh let e Br't'ufsbt'zi ' Ohm tng, a-1 go kozdu' 'Z it'gt-ti h hu't ' ; kann al cl' tu ieh dci' \-'otksnaiia'<br />

,tw1aI .tcnci,'a Hupu ,X,l'lt. 1!i76.


<strong>Zur</strong> Fraqe <strong>der</strong> Herkun/t <strong>der</strong> ;ril0disehen Dirnstkute 321<br />

kuzir '( hasare' sein. Ai1j Kniezsa nahm scliun (AEC() 4 : 251 ) gegen den \Tolksnaineii<br />

f111 , (11e Bedeutung 'Ziegenhii't ' Stellung. Dies ist aise nielit \vahvnlkeinhieb, weil ruait in<br />

Tjngarn in <strong>der</strong> Arpadenzeit lçanm Ziegen hieli (lie Ziege kornmt in 1*'n Koiiskripl ionen<br />

des \ielibestandes <strong>der</strong> k-0tiii1u1ien itnd <strong>der</strong> privaten Gâter nue nU un vor, soniit. lutrin<br />

ein 1)orf mit lauter Ziegenliirten in von Fngarn bewohntein t h'hiet ni(-lit angenuniirlen<br />

werulen -<br />

107- 1 08. kucharj (Koluuir Komitat Wesprini 1274 : terrant retinahm Koliir<br />

('OflI ingens t.en'am ioluagioniun 'ocoru in (Ioflhin(' reL'in(' .Reg. Arp. N r. 251 7 undI Koh ii<br />

PuiBta Kornita.t Neograul Hnt. I S). Die Herkwift nuis slaw. kw-hur 'Ko-h' wirul ulaulureh<br />

hewit'sen, daB Khehe im .Jalu'e 1274 in Koleir (Koniitat Wesprim) gelebi bat 1 en.<br />

1 09 11 5. lOvbci (G I )iii'fer naines Lue iii leu Koinit al en I ru' fibtii'g, Neut ru- I lai-s,<br />

Hont. Nowratl, (leiiihr, Lot un homilat hoinoru) i-ut einu' ans s1av. !ou'ut; jagen' .tdii1ul,'tu'<br />

Berufsbezeiultnung, also !ou'c 'luger-', vgi lie tseheehiselieii irrkuiiullieiuen Be1ee 1241<br />

('enulor sire lu ,ee Ju (Cl ) U 1V. 71) ; forestar qu eniqo louchi u'l hit hi '/ ?in/ul r (el )(Ili :313).<br />

Die Belegreiiie von Krajovi ist irrig, siuhu nu-Iii ig : 1 109.1 Lue - Lou'uee homO ut<br />

PreBhiirg (1270 : Loch H. VT 1. 210) 2. 1110.1 Lue - Locce Komil ai. Bars (1388 : Loch Zs.<br />

1. 72) : 3. [112.] Luc Komilat \cotirad (1 2.O 90 : Loueh l-10k! 110. vgl. Cs. 1. 10:1)<br />

4. [11:1] Le Puilta Komitat Uemiii' (1232 > 1:174 : Loueh A. V. 83 ; Os. I. 140 lia II.<br />

1105) [114.] ist mit ,iem vot-aritrehenden identisch [115.] Lot honiitat KOfi)OrlI (-a. 1 274<br />

Louth (('s. 111. 306) kanu aucli ans dent biblischen PersOnelIfl[ilnl_'fl Loth stamnicu (s. z. Il.<br />

W. V. 202) hierzttzuiihlcn sinul aber: 5. L ' e. Kornitat Odenbiti'g. Ende des 13. .1 h.<br />

Loue!, (W. X. 466 (s. III. (i 18) und 6. Lrcx(i, - Lou'(e homO ut Bars 1283 : Loochu<br />

(Gy. T. 458) ; dur ursprûng]ic]rere Teil tics niif Xeqq . und Kske.wr geteillen ilorfes Nagv-<br />

Iôcsa koniriit in tien Steuetkonskript ionen iint.-i' folgenden Nanien vue 1,531 : Nutqu<br />

Loch q, 15:33: Naqiiloeze. 1534 ..a-j/u Loeze, 1548: Nrtqh Lou.szc (Csanki D., Bais<br />

Manuskripi ). 1_)aB <strong>der</strong> Ort hieliei- z.0 zh1en ist., wii'd dadurcli bcwiesen, daB er <strong>der</strong> cinzige<br />

ist, wo 9.111 <strong>der</strong> linken Seit e <strong>der</strong> (liait ciii von .liitu-nn bewolunt es (lubiet dciii 1)orf <strong>der</strong><br />

recliteri (.il(, gu-gcni ber u-rwiihnt wii'ul (1209: trrru:u .....uou .....enotoribus 0v. 1. 425).<br />

116- I 17. ,ue (rur i Se]iwurin-Jiniie,le' s. 1%Iecsér iIu-ekt-iiai-ui 1 15.<br />

II 8. niedovarj .- medovarbci (Tiéz ecd, ernst Mézinivelô On homitat. Hont 1:102<br />

Mc:,,, uileu.' Tlnk,ics: Huai Iuiu-gvu' 156, die slowakisclie l'ara]ieIc dazu ist %iedotsir-r)<br />

staitunt ans slaw. inuit, 'Tlonig' imul venu 'koclien, zuherejl un heu Iciitet also<br />

bruiner'. Aile Belege file iIeuio,'u, PuBta mi Kornil al Turôe (Lipszkv) : 1426: (h-or-gins<br />

filins Stcj ui,unj dii'fj ( !) M'uJo,to, (tatltarchiv voir 17. 2. 37) ; 1524 : (ieurgii<br />

et La,ii-cja'i j dc Me(iouu-,, r (el,ula, 17. 1. 87 1J sinul mit Mt na hcnaclibart . (Freunu Ilielut-<br />

Mitteiluing VOli Esi ci' Magyar).<br />

119- 122. *mwc,.i (2 ()rt.snamen il!o,uOr in den Kotint aten 1 'ieBburg tinul Xcutra,<br />

1'Ioïuor im Konijtat Pest) isi ciii unbegriindeter Einfall von St aitislav. <strong>der</strong> sjch u-iriejscits<br />

auf eincn sci-hjschen Ortsnarnen 1Iolt )ur. andcrei-seits auf clii,' liv! uot hct isel uu- fi '('(u f.0<br />

hezeielinitng, grOle Ici, die ans uu0lslaw . uaon isto 'À ndaehtu-ugegenstun, 1'. p!n . nu'u u e<br />

nuon u-c 'Selum tek' lited t seliec] t. nilihi-. ,auuia, moue uka 'Liilici-' III -bi blet sei (S.J 11. 140)<br />

(las VOfl Stanislav voi'gesu-lilagcis' \Voi-t isi in den slawiscliu-n Sprachen rinlnknnnt.<br />

12:1. mytari (Muter On Kuuinitat Baranva, +1015/1403: 1iitur suie G \-, I. :142).<br />

Das ans slaw. ,nqto 'Zoli' e1iiIu!et e ,uitr 'ZIllInci'' ist im Sitdsiawisu-Iiu'n vorliandu'n. Es<br />

gibt zwar nui- euneli Bt'1- u luflir, u loch kann es dcrn lat. tri hutqriu und <strong>der</strong> ung. flet-efshezeieh<br />

nu mg v(ivaoz ('lit Sj ur,e! un,<br />

124. . ecu (Mi.s:uir On Kcuniitat Somogy 1443 : Mqzuar Os, 11 629) kanri ans<br />

allslaiv. ,u':nuu- Ficha-le-i-' stamnmen, (io('h (lie Altlu'itung ans einer Reruf's-bezeichnung


322 (,'y.<br />

\Vort nue in einem einzigen Ortsnamen erscheint, zi(hlen mîr es nieht zu dcii Nainezi <strong>der</strong><br />

1I)ienstleute. \Vas i leu Ort betrifft, halle er im lient h.en inner('ri <strong>der</strong> (ehi't Sikvit Kitjs>svdr<br />

gel(-gi-'n aber lie eiiiscliliigitzen Uilninden di-r -\ il tatiirizii t ciwitluit II miii ttiliiiiii<br />

Ortsnariien nitht lias ungtuisclie nvf'Mz(Ir ist iiiiili tint spiitcle Ent1eliintn (TIz 11. OOt)).<br />

125 126. cirai (2 D5rIîer nainins -1rre. im Koniitat Soliiogy 1269 -. .lrnr/<br />

5S7 und jm Komilat Zala 1 1003/1121 A i 'meh Es. 111. 29 al, drit tes isi 1rtics im<br />

Komitat Tentes Es II. 24 hinziizuf0ien) ist die Partiii1,firrn oro 'l'fliiger von oral<br />

'pfliigen ' die au eh heute in den 1-und w si siawisehen lprae1uri lelit . Sie eut sprii.ht<br />

<strong>der</strong> hit fin(] einisehen lier i ingarjenhen Bern fslxzciehni mg unit on. ltzw. .$Z ut<br />

127 131. *o,,i,/(,rj (4 (Lq !4r in tien Konutateii Niogriul, Sorilogy, l'est und Borend).<br />

Dit . Altleituiig ntts siitlslaw. ouilur 'Esiltriilici' kariai riielit uiigclIoiIlIll4'1) werilin, weii<br />

1(11111 liii Engain dci .. ijiitdt'nzejt EeI kitiiiii L(Iiiil t (II IL1It t ( ciii von latater Esil t itil iii<br />

hetvolinie's 1 )orf isI i.eratlezit unvorsielibar. Es liniideIt sil-Il eigentlieli tam elen tiirkisiIttn<br />

t. olksnanttn ti..l'iî Alanen, Osseten', aber nuit lOTI tien Nainen ilur •Jassen. wie Zoit in<br />

(tnitlttcu',. nttmnte (sszegv0jtitt nfivei, T. Biidcjiest 193 g . 05) .iiiser ()rtsrtame isi stiittit<br />

ans (1--l' Zt ii \((r lier ci i'r Jassin . iii i J al in 1 229 1 tt'lcgt . clic Dürfer n Liii ii ris<br />

():Iuit siitti-mit Orisiloit 1,11 tilts nngariscliin I ttniiiiesnahlun heanuhhart , clentiintIi kunn<br />

(:it;i dur Naine tir ies sit ii di-ii huit I nibniti ni tri 1 ' i tgurn angesclilossenen alan Itl tin \o I ks -<br />

iliinintes sein (C-Tan. 55Si iiclia Trirei(-a. Budapest 1971. 201. 211).<br />

112. o.troe (-1 truk - OtnoL-tn'ce jan Keuintat Neutra 11.50 Ottoc) stamiiil ans<br />

slaw. otrolc 'k1avc'. isi alter keijie Beiiihdiezeichneing, son<strong>der</strong>n die Bcncnriiing tiller<br />

geselisel I tilt I icI leu i L le itt, <strong>der</strong>en tu iii' t' cliii teil aIS 1 tc'rson n en n an ii z ii timati I I ri s -<br />

namen c q tl lc le.<br />

1:33 135. /FItu4t (/'t; Itu.stotet no Konuitat Ibid II1566 : ï'ttttt/t<br />

ilakiins tilt !(I-StO - 1 ilu Kiunutot Niut rlt 1279 J'tsz(tt/: I.ts.:t. mu Konuittit<br />

1-1eves II t!1 3 '-) 9 : ahitate I'n.itt/t-,.s i'iiNv iO3. :15 Es. 1. 55 hinzuliigin sinci iitxh<br />

7tjsi.zt l'tallta iîui 1eiiituct Szoltiok 1-2 ,S 1 1:324 : '/tcc-po:tuJttz Eeheinuoulnv tics Erlauca<br />

Fizhisehots, \Vjitselialtsnrthiv. 4 (s. I 671): Es weirtIt hirtits von SItIi.lt nui slk.<br />

pti.tltn/7. (vrsiv lbdeiut 101g : 'li irt ) virgiiehin, ahvv vtIcIuesun<br />

iitis14wistIieni 111 14-1) die<br />

lietitut 011g 'liengst' liai (vgl. aiuIEl'i 140), c'r .titsi'lotti si(-h liii clic lutzteit' nittglit'ii<br />

keit , inchin ce dun Nnuii.it aiLs villeni 1'.rsont'nntmten ahIeitttt (I lonifit.lg 223 224). ber<br />

nhenienrlitlie Vt'rgleieh eiucs l'ui-i.liuh mit i%1in-Maact ist zwar onannelunitar, tittelu<br />

kann die .- hIeitun(r ans ciniun Peisoneuirtuanen bei tien Nainen Putoe5 (ais 1ler<br />

siawisi-lien ii nzal il) noelu ehea tinnerit ianiiuen wi ri km al die vouatusgesetzt e Heiutiibci.eiei t<br />

niinag in titi ?ilclurzalil.<br />

136. *jjt.ti(r.)rle.t (1e ,t'iit. ïtnnstarlLq un Koruitat flius 12N3<br />

flt4Â - Gy. j'(.t:(o/tiu) T. 467). Dir Dit I)euturuit von Krttj5iuvi 'dt-r eiiien gigeat \ViiIfi'<br />

s(hiit7.t'ntltnt llau liant' kann ni lit itiugiiioiiiliti'uI cctitii'ui, itititi iota. wc'iI w'ir von t'ineuia<br />

suleltert I )iinst nui'ltt s wismn'ui soiitlt'rn, weil E i'ajovi(' tIit' hislorimuliv Nuiotns9nni iilttrgelu<br />

t . i nt I shit ai if cille u tien. volksi t vtoologist Fit Nanienstitian si iii zt . Es kanai cher an<br />

eine liii tait luit licite, mit dent iitlix -e k versehene Variante tics lut iiiisit'it cii slawisthen<br />

Nt-t-rut. 'us ttsttiH us ung. j>ttioxzM .-. j oros:ti get laeltl. werdc'n . Beziigi kb s<br />

SzlJsz .1:11).<br />

1:17-- I :io phsut S. Pesr I-leekcatast 117, (for Pesér 1m ioitiittit liais ittit- viner<br />

iiutaielttigeit Beguiindung titi 6er acht Iir'fI (Ev. 1. 466) bain es kaaiai vor 1075 dia Wttlinort<br />

on ki5nimcliehien Sthindeun gew-esfn sein. iTinziuiiigt'it ist : 1-'sutjtvo un Agmklnwr Kontitat<br />

222: T'er (Tkalié 1. 50).<br />

140. *ph,tolorbri (l'urcoiuj ()h.solt.t'r- ho Komitat Xciat ra 11(6 : Poseolou)<br />

Kaaj'uvic lt'itei es ans slaw pi.Sb 'Hitnti' itntl lotK 'jugeai' iii dur l ' 'tlt'titung 'Tinrudefiiauger'<br />

( ?) tilt ltiltluatg itntl liedeul ong titi nus titi antiticunt'n slowttkisi'itiit Nariertsforiui<br />

'Oitditi '1attctt !Jint. LI'!!. !et.


.<strong>Zur</strong> J"ruqP (111 ller/.unfI (!('r 111f /ur/iin'Ii,'le/f en f)ie(jcu/e 323<br />

t.rst1ilossenen Berufsb ziehnl ing sind niclit kitti, iJshai b konio'n wir niit. Kniezsa ilen<br />

I.Jrspi'ting des alieinstelienluit Ortsnainens aucli wiii erhin fur iinsieher halt.en (Si.i.ailrik<br />

3939. 179).<br />

141. pbkbinici (P'li - l'ektuny 1m Komitut S kiroq 1:373-1447: Pekelnt1k<br />

fun (s. I. :306; liitiz q ifiigen ist tiocli I'tkrlu 1111 koinitai Arva ail (111F \'Vserselteidi'<br />

<strong>der</strong> J )unnje. Lipszkr) enl.spricht <strong>der</strong> t sihisehen Bernfsia'zeieliriiizig ans M"111 2.<br />

.Th. /iuuru qui duuntnI (las (('DU. 1. :ti ) t huiniwort isi aitslaw. /)bkbli)<br />

'Fi'iiir. FliMie', clas Suffix . n J. vgi. 1ini1i-N'I' 49), (lits sieli mit dom Siilfix -11fl5 'Seine<br />

Lento' im Ortsnamen J'-/,/iu. wcehst'It, vol, duni es 1101 1m Kuitiil (1± SAros gai ) . 1)io Boden-<br />

1111g von puuri us ist '1 'il i brenner'<br />

142. rataji (Pffl(J iiiiteigangenes Porf iiit komn jtnt To]iiioi 1325: Rq(eij Gs. Tir.<br />

447. Jiierzu gi'hiirt. ho Koinilat Szaboles. in lier Geiiiarkiini. voit Kanymii : 1214/133 I<br />

Res(Iel/f-o F. 111/1. 473) isI. eine ans aitsiaw. ortuj st anitneiu.le Bei'i&fsls'ztielini.ing, alsu<br />

t'atuj • Pf]uiger' (vgi. mni]T1ST 133), die andi're Ent spreiliiing des lat . urufor (s. KrzI rijii'tska<br />

- TeHk 1967. H).<br />

14:1. rOlbi,.,(i (/'ol#ek? 1m Eisenl>urgei KlrliitIt 1 : Ro/iJ' ('s. il. 7x9) ; (]lis ans<br />

altslaw. orl(,)i .Aekt-i staiiflhiin(J(' sik. rol'z iLtit (1111' luit 111111 (Ili jx -uI v&I's('JI(n(l Form<br />

ro/'n,k 'Ackeilninii, UluLer ' (vgl. inj111 ...33). F10 11111 gt'fiiltrti'n Ort giltt es ilion<br />

ni igi n zweifi'll iaft iii I leg. I )a ('S I LII ter (lin Z i igel)iin I ng 'n dur voi li 13. J]1. ai,Ix's ('dell 'ii<br />

Doniàriv von Burrist ein an ,li'i' iist ('l'r. '(L rig. (renie irstIui liii . ko n n es al s S RI Il1lra.<br />

hzw. 13eriifsiwzei&luiuuiit <strong>der</strong> Arpadeuzeit nieht betrat'Jitet WeiuIIi( . Naeiidem d i us tu1111,!wort.<br />

rirbiji On Bulgaiisehin iii den ()rtsnaini'ri Opiii, liii M;w.edoitiselu',i in don Ditsnami<br />

'n Orirt vorkoinmnt. kiuiri die- ungarliijo J lsehr t oJ)(nivrililOJi( ' Eut spreolu mg vieJJl'iellt<br />

aueh citer il) don Oitsiiariteii .1 il, (r16. ()i'll/uru gesitelit werileii (Lipszkv), luit lier<br />

Bemerkiing. ilal3 aiieh I1h5l'II kiine Bertifsl>ezeielinungi'ii zlIgl'llndf' liegeIl, 111111 aiit'ii<br />

ails orbib 5Ad ier , ei'klii,rt wi 'r Ion kiin ni ru.<br />

144- 145. rudnhi (2 t)itsiitiiii1 Rudnok /i'1,iJ.' lii ilr'ii KoIlIitat('uI N(I(gIa.Ii ititil<br />

A I )iiIlj ) jst, (lie mit den t Si if! ix ',f J. a.hgclei t (t I' 1


324 Gy. (?Y'JJ!/<br />

0. I(1?('k, Bach im Kornitat Sâros in <strong>der</strong> Gemarkung von a1zliirg (o1ivar) in itOrct.<br />

licher Ihelitnra (1 283/1 l67 : 1-1u13 R&hujXfci' Tz. 1964. 16 = 128;-): - Rrd L-1cc W<br />

XII. 4:17, 441 ; 1347 : Flii(1 llwlnuL- A. V. 30; FliifI llcnni,kf.0 A. V. 5-t -5G; 1:349:<br />

I?eda ,ik 1siukn -- 1'r1nf/1a/cn eh' la. 342) -, 1 0. /?cdnk ' I liait ira N ni iii ut ,i eus<br />

Ka1,i tau Nulthruiinen (1349: riv. Rjdtt,k, Firi1 Eleu'ii'Iayk A. VIL 102) ; Il. Tut Ra,Inuih<br />

lin .Koiiiitat Soniogy in ui,n (4ernnrkititg von Magyan ( tliizstik) itoniwest lit-lu von S(>Illogvvâr<br />

(1270: in vaile RoflflOk H. 111. 16) ; 12 13. Bath irnul 1)orf Rr)dtnq, sowie Bach<br />

Rejdhig mi homO at Ôdenhurg zwiselien Ôdenborg und (4iins (1222 : per niitiorein I'cJnil<br />

tadjt in majorent J?c(1tlik. Iu'elnik polok Bgi. T. 8) : 1225 riv. I?iui.'uqk Eiiu. 104 ; vgl -<br />

Mo'w 19. 100) ; 14. Rc'IorL- lut Norititat Szaholts (heu) e Nom. 11ujuIi) in uhur t uitiuiikittu<br />

von Nul,ui ta Ivar (1795: /'cad 'k jsifuik 11 ajciti- Ilihari kuzi rai os t urku1 tuk . 1 )ehrei.tzi 1970.<br />

320; J?rrulek PuLlia 1-lot, 1913); 15. Ortsehaft uni hlutg fle.uuilck irti Korriit itt vr-rili'n<br />

(1315 : ileinuL- A. I. 380 : C- il. 237; boute Vrdnik in <strong>der</strong> Friika-goi'a, ntir'ulcustlich von<br />

Srt'rnska i\litrovica 16. Iu'inu'/.fc j . lin Komitat Toi-ait, in Ocr Gci)tarktizig von Teresztenyt<br />

(1272 : Rcdnekf vi, Z. 1. 11) 17. RcduueJ. im ioiititut Ugoesu, in 1er Cernaikimg<br />

von $nluliik (1205 : 1-itifi ak A nagv-ktirolyi gri'O Ki'u'olyi csalâui oki,-i'uItilra. Eu.<br />

K. (hreei. Ilirulapesi 1882. I. 2:1 ; 1425: Fiu13 /?n,1,uu.k- 8.zahu 1.. Ugoesa nii'gvu. 13au1aast<br />

1937. 39S : 1411. 1551 : Rc/nek thula. 465) ; 1S. Ajkm-wlek ira Koinilat Weeprini (1268<br />

J?e'lnek F. \1I/5. 34$ ; 1270 : IId,uutk ('s. ii L. 249) ; 19. (.subrt,ulck ira Kuirnitat Zuila.<br />

(1344 : Rvincl', 1:155 : Redunil,' Cs. B I. 2$) ; 20. Bacli und T)orf J?cti p u cL- ait Kuinit al Zala<br />

auf dei TOur Hailiinsel (129$ : 1?edj, uk W. X. 326 327 ; ('s. 111. 150) ; 21. Rcuuld' Ortlin<br />

1oirijt rit Zain ( 1024/1350 : Apuui liv pence Ru /uuuk P. Vil. 480; heiite Jkuudt'ku ,uut(uLin<br />

uier' t eniar'kutng von Aliuturuaiesujuihi : Zain rage f'Oiulriij'/.i rievei. liiiuluJu(e1 1964.<br />

43/5:1) ; 22. 1-inelu / i'u-n (If ?' hit Kuuntiia! Znin in lu-r t urnarisung voit ( sonkaliugvhal niai<br />

Kieinlern[l (u-hum. u3'68, 78, 84, 72/22) ; 23. Hua-h- nnul ()rtsnunrju Rcn'/t-L- lin Koijiitat<br />

Zain in ter t. €'rnar'kitng von ('sesl.tru'g, Zutlahaksu, Kerka und hjatul.uii Lent s ikîj ui na<br />

(ch(1u. 134/119, 137/6, 141.46, 148/28). 24. I?illi?uikjXttUL'(i, Oit lfl ti pt' Zips zwisehen $elttgra<br />

un'! Szck ( 1246/1:188 : aquti RndueL-palluukuu Szentputery : Reg. Ni-- $32) : 25. JVugi iuii-<br />

K;s -i-u•jTijiu-t 1m Koittital Boi-oui, in <strong>der</strong> tlemarkirng Voir unyi ( l'est)<br />

26. ! ut viuuu cL- A iki 'r titi la. in dei' t ii iuirk t r rg von $zaion n u ( K art u 10.000) 27. -,Ii' '/a cL- Z-u t<br />

'Ui'urtitu'n ira Komilat Zent1ulin, iii


<strong>Zur</strong> PrO(/C itt,' !!'u,ift dei. iiiii'tî(4ilerIitii I)ienst!eute 325<br />

1.50. i ,Ii,ii ai (Szo/wk - inik. ini Kornitat (_emir 1247 : iS'nsrilnuh')<br />

slaniint wal,,'sel,einljc'jj mus .onolO 'l'm'eli, 1-lan.' mit liii l),iffix -nik. abc,' wje seluori aiuh<br />

Krajiuvi iloratif liinweisL, kaun es ant'h die Hczi'ii'liniinz fOr vine 'hurzig', ptcIiije Stelir'<br />

sein. lier I ;i' nzbischreil)ung von .Jdszô nus 1255 uiufniit' wur ('ii i1iii'i'liaii tin J3aehnmiii'<br />

anti dus I )orf Si,molnok cxiii ii'rti' iioc}I fich! (vgl. G .Y. 1. 98- 99) die \'ei'wendturig ais<br />

Berufsln'zi'ich titi ng ut nielil iiigr!iui let.<br />

151 154. xokw'i s. Szakâc.s flm'ckeimast 119.<br />

155-162. *.sokoli (* $oko/ h ji) (Szokol '--..S:ukei1j, in den Komitaten Neora1, Abnij,<br />

Suros und Tomait ; SzoÀoléjc - Sokoiovcc ha Koinituit Neiiti'a) ; sue kônnen ails<br />

'.F'alke' abgeleitet vci'i1t'n, aber die Mt'him'i.a]i] •sol,'oli 'Faiken' kaun genauiso wenig (lii'<br />

eine Bvrufsbczeichuiuizig gehait in wt'rilen wie die mit 1cm Suffix -bje vorausgeset.i.te Forai.<br />

Fa lir Tat iii <strong>der</strong> slawtselii' Namiie ii(-s Pitlkiiers sokoln(k uinu.1 .îokolar : crsterer ut in M'iilurt'u,<br />

und in Polio, iii fiiideii ( Knui'niier'isk,u Ttet ik 196 Î. 90), fehlt- alx'i' in [Ingarit, htzt t'rrl'<br />

koiniuut mi Kl)iflht,ti h.i',.iiui 'i iii IItO l"lO'lfl '.:oko1ii-r \oi' (1313.3 Zokoirir Ci. II. 107). lin<br />

tscheriiisehi'mi Nainerunatenial wrd ulcr Nainu hiem'zmigeziihult (vgi. no('it mruil<br />

1-181' 166). Die iingarliindiseln'n Faikni'i'si.'dluxigin uv'rdcri aufier dein cinzigcn 1)oi'f<br />

iS'o/?pniir mil gleil I )i'isnainen Solvmos lwzeiehnet (vgi. aiuiu'unl von DI. 26359 1). Csuttiki<br />

Szuuza(lok I 883. 545). 1 oi'fei' mimons 8olynuos gab es in dcii OiIw'ndcn Kornitaten Anni<br />

(Gy. I. 114) Bais (ebda. 473), 2 in Bihar (ebda. 601) ; Botlrog (('s. H. 207) : 1)otmka<br />

(A. 1, 516) ; Fehr in iebenl,ûrgen (Tczkovits, Ai. Ei'lu1vi F'cItir Illegve n kOuipkorbnn.<br />

Budapest 1939, 61); 1 k-vas (('s. T. 94) : j hniva,1 (('s. V. 94) ; Klausenburg (cbda. 401);<br />

Kokai (obi la. 893) Lijit ami (1 liavu 21 -22). Ni-nt-ra (Str. 1. 510), Szolnok, Polit)-<br />

)ioiiiiik (( 's. 1. 503) ; T'ait-s (Cs. TE. 61) ; Tuirc (IYi'hagvi E., 'rlim'(c niegye helvnevei.<br />

1939. 24) ; 2 iii Uitvanliciv (Lipszky) Fng (Ci. 1. :198) ; ZaMnd (cula. 744<br />

Sol ipmmjirli'i), schiieBlicli die Kôvuum' .Gegm'xid (Lipszkv). Von dcm'n bat. Solynios ira<br />

Liptat icr Kianital den paralli-ilt'n, slowakisehemi Naunen Sokolir, di'mnachi kann walirselu'inli(-Ii<br />

atm&'Ii diasci' zi, don Falk iiernann'ri geziililt- wealen.<br />

16:1. soriri (Szaldrd nui Kisenhuirgai' Komitat 1428 : Z,,lur(l (.s. If. 801) wird ais<br />

oint' amis siaw. solb 'Sali.' gebiirli-te Beu'imfsbezm'iehnuing gedotifit. (in (I',u Iteuitigen slawisciii'n<br />

' lien 'Salzhiiniller'). lias huer., tgez)thil ti' 5',l?7'd ira Eitieni)ul m'ger Iu,mnitat und On<br />

KI)lnil at Biluar (G y . 1. 6(14) kamin aber tuer nuis cita-mil Personeiuuianit'n starrunen ; Salardu.s<br />

wam' cia an den treifziigen teiiiu'hinii'ndes uinguu'ischies Oberhaupt ira 10. Jh. (Gombos H.<br />

1473). Ein Oi'tsnalTw wie Szal')r lit- mdiii!. bekarint -<br />

164-166. .selhniei (3 ()rtscliaft en naineuis Szolnok in dcii Kornitaten Szolnok,<br />

Zeinp]in uni \Viist'lhurg) ici eh,u'nf'ahhs eino ans $Olb 'Sali' mit deun Suffix -nik abgeleitt'te,<br />

voi'a,usi eset iii' 1li'm'u&fii1('zi-'j('hr1itmi. I )iese soit afui'ik verbreit4't e Meituuig wurde<br />

von Meljeh s'ilu'm'I,'t ( l]onfMi. 232-242). Eint'rsejtii hs'deutete uns nuieh im Ait-siawi-<br />

S('ht'li voihulLiidt'nr' .w,hiinik keiuteri Beruif som.lern uinen Gegenstamiul o<strong>der</strong> Ort ira Zusamiurnenbang<br />

nul du'iri Sali., ami mn'rsi-its erhjelt, (lie Burg, einst Zounuk geichrielien. ihren Namen<br />

nacli ilureni m'nstm'n Gespan. ZounuL-, dessert .AbkOunmlinge, die ans dciii Gesehicehit von<br />

Zona-miL- stamunl( ,n, in iler Ar1,amlt'nzeit. Gi'it-cr unin dit' Burg bernai besullen (ebiln.<br />

Kuniiesonvj MNernz. M. 73- 75; UvTan. 14, 20-21).<br />

167. *,qtreqczri (sfraqar-i?) (,S:ti'war in dci' Zips 1286: soll vine Abkitniig<br />

alus t irslw. *.4(lrb '\V)jt'ht u-i' ' hzw. *iI,jr,1 \Vache' (vgl. nii1H .'L' I 70) in dii' lIai li'uttung<br />

'\Va.lulhtegei-, ()renzvenhiuuluiter ' ui'iri. j )iesi' I)eu,tung iii, aber in lingiustisubier Ilinsichit<br />

niOlut iii akzeptieren, lai \Vort kouu unit niimiilicli ira I oponvmist'hemi \raterual aIs tS'tr,iq.<br />

't1r (m'bdu). T)ic Alileit.uiiig ans .sPrqori 'I)i'eehsler' euitspriichie in rnorphologist'}im'r<br />

.1 hinsiu'hut, es ut bloI3 fi'aglia]i, umh es tm'iilwr cia flanilwem'kerdorf in dom atieh ira Jabre<br />

1286 nnu'h triibewoluiteri (ebiet von Zireqar an, Futile <strong>der</strong> 'l'al na gegeben ha)ue (vgi.<br />

Fmk,'(c Nagy: Szepesség 232-234).<br />

St,,ditr S),u u'i,',u Ifunq..X'..VII. 1976.


326 (i!! (irf/t<br />

168- 171. ..It u, s. Es7.tPrgr (Esztergâly) He.kunast 99 100.<br />

172-- 17.5. svifiari (4 I)i9tr nUiiiens t ':ett#/tt in don hOlititiitefl '/.iiïiplin.<br />

I Ievt. 'l'oman itiil Suiiiu,.v) isi vilw nus .r ' uu 'SeIiitE'ifl' )Zehihlelt' flei'ii1sluii'iehnhtrit4, Iii-'<br />

i let lioltttiitIieti Kt.iiiskri1,tioti iO8,1 2. .Oi. ais p'nrurto qut sltzott ,i,e/ttr :ltuLtlr<br />

I) u 1. 3,2) iu jtit . u UIiiII lisc'hu I leisj)iele : 1. . ,,tt/%feIi itit h n titat .11 'ves<br />

(1 .121 : Zqoertel/'e ('s. L.71); 2. .':ett/"r 1m Nuttii& Somog (1331 •: ,'toïJ ('s.<br />

Il. .5 1%3); 3. im kotuitat Szatimir (1490 : ZJ,t!p (s. I. 467) 4.<br />

1m Kuittitat Toititiit (1403: Ztpttter Cs. III. 452) .5. liii IÇomiitit. Zempliit (143$<br />

Zper (', 1. 3(13) Ii. :t'ittt/t1r -t'ittjtt,' mi Kitiijittit Pit'ga )Lips/.kv) ; 7. u'iltyueez' - -<br />

.$ ';o juic itit Koni t ut Kiiris (ehda) j )ji' ting. I't il sj a''eli t ii ig ist. Diszn&5v (Gy.:iu)<br />

vgl . 1. J)s,:,,rk un Koitiit al Somogy, Dhirfer von S('ltweint'iiirten im \VaI Igebirge Zseiic<br />

(t'a. 1240 :X '11e .'oihu/to,u,,, ... que aigu )itoo'O])uutui' quttote 1'. 1. 7S6. vgl. (v. T. 35)<br />

*2 . Lhis:ot itit Komi t al Si ttnoLrV bt'i ( a4tin , wo ai wii S.:ti11,' 2. zi t f lut leu ist (133',<br />

Geijtioiu A. LII. 462 ; ('s. Ii. 601) ; ( IkLi kaitri iu'1t titi ciiifiu'itt'i' 'I'iernatnt' sein. wia J)is:it-<br />

.!ptit un Kuittitat Sonmg (1(155 (Ti.-mur P. X. .191 1267/1297 : (nu' vel Al)(it .il ebulut.<br />

7 6) , ive!, 'itt's tIlt Erin t ii 'titi g an Seliweit tehal luit ' 6e wah relu kan n. ivit' f ,i,lnd ( S t t. , ITT.<br />

253 ; vtd. I 1't'ku'ttttsl 10). 3. J)s:utt -----, Ortsttame hit Koitiltiil Haab (1228,1491<br />

(!gooit) tut1 I W. I. 251 ) ; i-.ii . 110(11 OklSz 1140.<br />

176. * ,odwii, i('Z(tJ,'ioi@,' I 'ii 13I n 1m Niniijl li t Szabolcs'. - - 1067/1 267 : Zoitdoit-eh') ;<br />

st'j ruait \Iott' oui atiii.'rctt (ZONF \'l. 119; vgl. Kniezsa : AE(O 4 : 405 ; Statiislav : S.)<br />

III. 464) die AbIt-'ituittg nuis ttlislai' . .lp(I 7 't u'riil , I t'seltit'r. ScIiitï' (vgl. sik .sit'! 'Full')<br />

mit (1,1(1 Suff'jx -til. uni ]thitit' liii Heislt'IIt'r i'tlt'uii'i . 'iVir kennt'n ttl,t't' in tien situwiseltemi<br />

$tt'ac'ht'n kejnt sutiulie ii'i'uifsltt'zeit'hnittig. Es kutiti t'iii'r titi lie .-1i1eitutrig auis alt slaw.<br />

,irwI, 'Oesu't,z. 1TJt'teii. (4ei'it'iii ' geuluelit wei'ile,i, in iHtiI3la111 kiutiml iiiees tiiitulieh aiteit in<br />

Oi'I srianwn wie ('VdJluKu, ( 'vhinuKo6o (ntiI I ISI' I 6) vttr. Da kt'iit 'inzigt'r Ortsnainu<br />

tiavi itt in ITnga t 'it zit l'iut leu ist-, kuut n dur s litwisdio on smn n' utiiit'ht l'en E It'rki unfl ni ii'<br />

zweif'lliaft in tien Ot'tsnatnt'n nus B.'tiifslit'-it'iehniuutgt .tt geziiluil wertleu.<br />

I 77-- 191. é(tts,, s...satâr (Csitâr) 1-[t'ki'tiast 94 97: zut bemt'rkt-'n isi . dio<br />

.-\ngabi' utuitei' let' Nu'. ('s. 1 I. eig'ni luit ziv'i ()rlsehat'ten hezt'ii'hnet : C.'?o' jsuttil' tint1<br />

(1.. frfrj L'r11t,lot g I iu'gen shit von hisI iletu la'Ii I)oi'f' Il ont . viiit tt'tit I ( . ttitJ)t.'t/ii itivt itt soi 1ii'stlieit,<br />

liii iebiel von Bt'u'tteet'bau'ijii zu fitilen isi (s. I : 75.000 Kutrit). HinzuI')tgt'n ist<br />

('. :i:i. (.'.vuttlr major ho Kititilai Olenhiurg in tien (i'inarkung voit ( (I 'sonna bit. 1 $2<br />

vgi. lInt. 1913).<br />

192. uinS (Vsetnek un Koinitat Gviniir 1258/13:34 : via C/otui ' titi Il. 150) ist.<br />

lie A Huit 110g toit tutu Suiffix -roL' utits slaw. 'Sehiiti' itt fler lb'tlt'ut tttiL 'SeiilIltout'Io'i'',<br />

vgl . leu toi n istiit' n Oit snarni'n e:Jt, t7'i (n iii il ST 1 74S) und duit siawunisu ht'ti () t'i sitatoen<br />

.ttit4 Dio (ts. [L 425)<br />

ist lit' Eit;s1it'eluitng in u'inri'<br />

alu lereti i iii ni lait<br />

19:1 - 200. lc.qt,ri. s. Toe-(ir Il t'ekeutttst 12(1-- 127.<br />

201 - 204, (4 1 )hiu'fer titi tiens in 'J 'itou don ,zt'.t Nom i t in iii \ titI t'a, I ut's.<br />

Xeogt'uutl ont I Zala) si ai itt ne ut igebi hi t titis tu 'r I su hu'tt isel tin ltniI au ii l'itt si ii w isi 'Iii 'n<br />

fieu'ufsltt'zt'it'lmutli!.t titi tt,tu '1 )uuituietc'itet'' titi lttt it las Dort' voit I )t,Iuut-'t si l'itt F,t'z,'iu'hnt't<br />

l':s ist zut ii'ntu't'ku'tt. daB I ilt'k. t 11ouu,e 'I iutltjtu'tst'liu'n' nit'ItI tittnuli diu<br />

dvs<br />

Siaiviseltt'it in li' uinguuisu'ltt' Sitt'ti'lit_' gt'Itiiiuu' uttiul si(-Il in Uttittrti t'iiiltiii'gt'ni t' (vgl.<br />

SzI.Jsz 772 p . l)it' jttiuIt'jt,ittt titi' ()ttsttutuu'n FLui let' li't'nfsIu'zu'it'hnutig tIit,ttt.'u ist ititituthi'selit'iiiliu'h,<br />

tv,'il bolillut toi i,tuu5 '<br />

Vill Tiotitint nuit ku'ine I )iu'nstleuit' iti I)bi'l't't'tt bez.'iu'liuete.<br />

Dci' Ot'isutantt' kann in t'st 'u Lima' tilts ittit 1iu'tst'io'ni'gist'ltt'ut Sfttiniiiesuttttut'tt<br />

'I'/atuu1 geuletil il. ivt'i'ilu'ti, n-as lu uis'it ht' petst'Iti'itt'Lhist'ht' ntgeI u unt. t I,'s I)ttuIe4 '/'1nt,les<br />

in) KottiiLat Szibi'n liestiitigt- 'viri (vpil. t 'uSt'l!v , K('s.- 1. Erg. III. 442 ; Sz.u'w.utlok 19.5x.<br />

576-577 ; TSz 1964. 4). Dei' Niitute tii's zutt' Zt'ii lis l"ïii'sit'n Taksoitv (955 - 970) tiau'ii<br />

."Itt,tt ,SItu'i's if tl1t5.


Zu,' b'ru'jr 1r'r Hrkunft 'ter jarl/i,lisc/,en DienxIloni 327<br />

V iigal-n un I iii 1er W si gTenZO *ing itoiel t 'il >' t ot h 'rigistla', Ta! nu-cn kan n<br />

iii t Nan o 'ii von 7Iu,nne' t j in M an lit al ii r,lI idi von Uli, 'j'sk, Eli'ad it o ii iii von 'l'Un, U.ele<br />

ii ii Mi iii ai in iii -t- I oit 'rmark W) I t tige] ni, t liai ni,, w iii iii i I Tin 11)11(53 t', oine ( i'enzw!isl itt 'rsirdiung<br />

iii de, ljavriselt-tsolineiiischen (heu?.,', mil ilu'n Vngarn ziititi in Zusanimenhi.titg<br />

• hraeli t veru loti kaun (1325 I)Iu mur:o ho t', Un (.i?1uu1oo o,n, S. A. F' rofi IS -T. S vobi 'dit,<br />

Mfstnf jititia y ('oeliti.dt. [']agae 1957. IV. 342, wo e/nuI di,' Ileleiti uioz '(IheuzwSolit,'r'<br />

bat mjI1-IST 7M). Es isi aber aucli nielil uiinihtht.'h. IIOB t kilt riat.suli-petc'iiiio t istii (ren',.wiiohter<br />

ai tel t un I )ienst r' 1er t schec] tisu 'lien R t'rzogen si an' ion, wie audit lei' liv<br />

Kaiser ir,iht iiriseiie Hjlfsvhiki'r nanens i'oi',/iuîwi lait t e (vgl. Moravi'sik : ivzunt tulureica<br />

112 31 M) .ÀuoI, muB es iheringt w,'i'ul,'ut, oh mut nui' Noti nuls r'llsiawise],t'n<br />

,lon torr hin t ri' llom Nation Diaour:'treo si hi<br />

205- 21:1. lot ru s. Trnok IJn'u'kejttist 11-5 I 2h.<br />

214. */pqr,ri ('l'i,ir l'Unr ut, Koijiitat Noogiiuul I 103 113 - lb. : Tnir»,, u)<br />

soi oint' nus *1(11/,, 'Daube' abt.rt'iu'jiu_'tn' H'rnitsls'i.'u 'lunming 'dot' mit inuit] Seil rias Holz<br />

I,it'gt'. o ii n I ei'n if kan n al ni' iii(-Iii aol Igi 'wh-'su 'ii w, 'i'l,'m t, attfi,'i'iit'n] oui''' im Uuigarise[a'ri<br />

tier Nasal ni, 'h t v,'i'st'hwn iii hit. I )r's f5, 'bru . , si a., poiit. tint I s,'i'Inilçroam i ')I,ar 'J )i'r.'elisler'<br />

kann omit 1li titi ist'I,,' t 1 iwiu 't'igkeiten obenfalls iiir'ii t in Bot i'iu'ht kou,nen<br />

215. (i,kwh s. Takes Hr','konasf 124.<br />

21G - 222. vinari (5 ()rtsmiauia'n Viniir und 2 Vun,im'e) ; voit iit'n ()rtsitnmien kiiitnon<br />

ai us Ht'rn t 'si nu 'i.dclunt u tgen fui' \ti n z, 't' '-'n t si ancien sein: l'oua' 11,1 lita ii ii Koinit at<br />

Hont ( 13SM : Il'n,utn' Bak,ur's 219); 2. i',nar un Koniilat \V,'spriin (1221 : iVi,rnin' P. J.<br />

651, vgl. eirula, 2 . 1 .1 und ('s. III. 260); 3. I'in5' (I'imîr) PiuBta im Kort,iiiii 1tt1i1veiBonbur1g<br />

(1369 : II'unur ('. 111. 357) ; 4. Undi' tin Komutat Toltiini (12.50 : Jl'nrir Cs. III.<br />

4511) ; si,' statnnn'n nus u'iu,r 'viititor, Winz&'r' (vgl. slaw. toto 'Wu'in ') iriS ,ii,t,'r dicil tsn'i,oehiochen<br />

, ii uiilurisel,.'ii u nd F"'' nisel an On suait n 'n <strong>der</strong> Djt'tust let tin I n 'kaitii t isi<br />

- TFet jk 1967. !tt]) . Roui u sl,m-,tkisu'}ieii ( lit snai tan T-'rsjiw,'i in] h uiiijtat 1 'i' III, n'g han luit<br />

es sicli niehi non slw. l'ion', T'njoiiru isi niuii1u'h die Ent]elniuitig des di, 1I'cqn.arn. luts<br />

Iiimiwind,'r nu' Ïbot'si'tziung des u umir. Ot'tsttamens S7611Ô., (1291 : Zele-u.s 'J'olu'ki : Htuzi y<br />

. V1.<br />

199) ist titi' an<strong>der</strong>.', von lien Uutgai'n gt'Iurotuohl u' Naine des Doi'h's, nini1i,'ii i'i'dc..s'ï (1290<br />

P,z,u1i.rt, t'},da.) staninti aits lit' pi'ai'Itu' ,i,'r e'jnst ltjei' w'olttieiit]eri I )ouiutttsloweitu'iu.<br />

I hill leizterer Nrune mit 1'r',s,e 'Wiisc'Itr'm" (vgl . li( ts,'hi'ohisol,t'n, n')iillnist'lit'uI tuai politiselon<br />

Oi'I snantt 'ri) mu Zn isarnnit'ttltang si 'lu t. w ii I von K r, 'iniei'iska I111.1 'I'i''t (k aufgi'm iriti<br />

dot' Verniiti ung von Stanislav (.) J'T. 432) fOi' tiihgliu.'Ii g'-liait(-ii (('SITu 1964. 64M). I ri<br />

ungai'isi'l,u'm' H insh'ht kaittt iih'se \'ci'inut t mg dOl lii 'iii r'rst iit'kt w t 't', lr'ii, lit B ira .Jahre ] 221<br />

5 'Wiist'lit '1' ' tint er- anni or, 'ii Let f en in d ent ait U 'u'gu 'go ngt 'mil lb,'!' I'i'n.s'.tc (1' i,'i(-.te) (lit<br />

Koinitat. Itou]) ('s. lIT, 555 ; 1'. T. 21M 221> woltiut 'n : qunqiie jteclis't'qtw.s tel lau'r,nda<br />

r't'ntcnti, altur,r, c( m,'t,,qal,'u tzhloztis ,,t,j nc foui',,,, (o. u, O.). F)ia Nauutensf'orinen tins<br />

lin zwt'i 611 taIt in 1.'lt 'g Pr'ri.r: ut is ri, 'ni J tilt t'' 11 53 (r'b(ia. 1102) itti Ber ail t t<br />

gela.ss,'ti. oint 1221: Prcer'i 'r (t'lirlit, 651). en. 1240: Pu'rn'/re (elola. 774 775).<br />

1)u dif . Br'i'itfsbezt'iu'ltitimug 'un,' ''iVinzt.'r' iii bJihittisc'ht'n Oi't.sitaiuiu'n untel, in luit<br />

Foi'nit'n eio 'rri'e' l)ZW, i'r 11111Cr voi'koirnnt ( z. B. I I 77 : T,',ne,,',- ('DB 1. 224 13. Iii<br />

IJ'iiurd r'bria. If, 422), ist es l,t'gt'iindet sit- in iingai'liimtIiseht'n ,<br />

Ortsnauiuu't, 'iii suu.'itu'tt.<br />

Mont' ziUiltt' nue itngar]iirutlisohen t )u'tsnnuin'n l'uio,arc .... lonjarr ln,'i'zu (ZONI' VI. I 13),<br />

WLLS titii'h von Kt'ajéovi ttiulZ('nOiiliuiL'ui wtmi',le, I )iesu' Dit timing oit', I air 't' u In itou tIns r'tvnii, r -<br />

logisehu - 'Y!- in den'n Non tort 1 'w jure - Vouyrnu'c zweif'u 'litait r'tian, 'lii , r la,s ht .'i'u'it s in<br />

don mit tel, iii u'i'lielieit Bolt'gt'i, nm'l igt'wiese ii w' ei'nlu 'n kw iii Von ('or On Kn u util a-1 7ala (1:1:15<br />

1J,t.orelt, 1133 : TI'uitqurc (s. Ii E. 12 .1; in-1 Tji'r n:,ti Kouitit iii Nu' )gi'iel 12›1'0/1 291 îVorir:n'n'/n<br />

H. VI. 315. 1:191: lVrrnujnrrlr ('s. T. 110. I'r',ninn'ec: --. I 'nn,'nu'n'z in, Kon,ivat. KOt'ïus,<br />

Lipszkv). Es miutufi aiieh mit d pi' 'tlbglicitki'it gt'i'u't'hnet w'n'i'nl,'tt, uiaB clui , Oit snamnc ni,'ltt<br />

titiS dei- ,"tl,It'it uutg Von i'ntno '\'t'in', sondei'n von n'q'j'niu 'Seltjuth',ie. Esse ; T-Bitte' (iiuil<br />

,S'tudirn .Sha','a !ïunug,X Vil, 197G,


328 (;. C;'yrfJ,<br />

HST 194) stamnit; lutzt-eres hileb un Ortsnantcti T'oqr ira Kotntitat Wesprini crltalttn<br />

(VaskoMs'i.at 140, 157), Ieht ahui aticli mm $cklcr I)inlukt ivort rtnye (Si,l.Isz 7.-',]). \Vuitri<br />

<strong>der</strong> Nnme Vuslteqq ' Eisenbei'g' in Vunvarc itt tins Mit tulullci' zunic krufi)hi'i ivi'nkn kann,<br />

ilfltOrst . i 'ltZt ci' hi, LL't/,kl'è ])crit.ting.<br />

I)ic von 1 fuckciiast (u. u. 0. 123) atiBti' aeht gtlasseiiun Ortsiiunien Szilli, diu wir<br />

fût' die ungariselic Entspreclii iiig von t'n tor hahtun, iiililcn wir na I istehit 'it I k ii'z., t loti<br />

Kornilaten nacli, lit if'-. I. Àhaiij (('s. 1. 219); 2. A rail (Gv. 1. VU); 3 4. 1 ûûseh (chda. 234<br />

(J5. 11. 164); 5-7. 1-laranva (G. 1. 393-394); S. Bars (cula. 478) ; U. Bilitir (ub1a. 672)<br />

10. Ilodrog (el)(la. 729) J I -12. ilorsod (ehda. 809) ; 13 14. Csand (elula. N 72 ; ('s. I.<br />

704) z 16. Jioboka (I". IV/l . 393) ; 17. Stulilweilli'nburg ((s. 11. 351); 18. RuaIt SZfM11jR.<br />

Meqqr (Cs. III.. 552) z 19. Huvt's (('s. T. 72) ; 20. Haut (Bakt(-s 172); 21. Keve (('s. Il. 120)<br />

22-2:3. Kou'n (('s. LIT. 51F>); 24. Krassô (('s. il. 104) ; 25. Kokt'l ((2s. V. 898) ; 26.<br />

Nt'ogrud ((si. I OS) ; 27. Netit rit (Kariiescniyi MN(tiiiz. 11. 348) ; 28. PrelJIatrtr (Ti'icki<br />

}{iiny. VI, 199) ; 29. Somogv ((s. 11. 648) ; 30. Szaljolt's (A. 1, 458) ; 31 Stirliseulanil,<br />

Scitii13bttr'r Stiilil (ZW 11. 56) ; 32. Srmjn ('s. IL 254) 33. Tomait (('s. Ill. 453)<br />

34. 'l'ornait lks.,1r/' (Cs. 1. 237) ; 35. 'ror'irit iii (('s. Il. 128) ; I'go'sit. ('s. I. 430)<br />

:17 -:38. Valki'i (('s. il. 355) ; 39, Eisunbui'g (r'lxla. 801): -t) 42. Vesprini (('s. lii. 254)<br />

43- 45. Zala ('bIo. 11:3); 46. Zariintl (Cs. 1. 745) ; Zernplin (ebila. :36:3).<br />

223-224. vo<strong>der</strong>adi (Vedr/d - Voclerady bu Komitat Prt'flbiir 1213 : Il Itïei Sti'.<br />

1. 347 ; Vogyerdd - Vs1cridti hit Komitat Nuit) ra 1113 : Fveiler'ri L. It'jt'ptit skv : KrUniin<br />

kirtily oklevelci. Budapest 1592. 57) kn.nii aufgrund des Bt'Iegt's von 1Iirncu airs<br />

-f- I0SS/12..Jh.: Fo<strong>der</strong>ode) tenu ....are ,,tiri.ttCrt(,lilnts (iqwrriis ((1DB T. :375) ais Or'tsnanu'<br />

dci' I )ienstleute angt'nornmun wertien, mir ist us i irikiar, was fOr iVasru'r1i'i1tur (Itll'Ufltt'r<br />

verstanden w('r(ien sollen ; ])il (Jauge (t ;lossariuiT> nui sci'iptores meiliuc et intiitini' la) iriitalis,<br />

Niort 18,S3. E. 346) lu'gt ut 'rit luit t ellateinist'lieii \\TOr.t uquarius dit' Bedu'i t t t t ii> 'ut I icitun<br />

nronast iii ii ri, eui tiq t tari titi sert listai ioi>iS Cilla i HCU t nla'bat k in) ci'. Dur V ui'i tubait vol,<br />

Hcu'lç&'nnsi . dur suit aiif die Dr'iitiing '\Vasscrli&'hhaix'r' gi'iinuh'I. (n. n. (). 131), ist nieht<br />

bugi'iintlt'i<br />

225 - 2:33. * .t .o_okcn t j (9 DLiib'r nurla'ns j u . ( 5q - Vookr,,i ii> (lt'fl Ku,mitat.cri<br />

Bars, Neutra, PrcLhburg, dunbiii'g, 1 levi's und 1 h)it) Soifnus slaw. '0:1, \VaL't'ii' anti<br />

kaniti 'w(insclicrt, vei'lani.i',i ' si antmcri und die sluwisehi'n Bezeiclirtiing dur Diensi-It'ute<br />

'I"uhrmann, Rt,llfiihrtini u'iii,'Itriiu'r' sein. 1)ie I Iauptsc'ltwier'igkt'it diuser Diii) iing liegr<br />

dan, daB dur 1)orfnaiiiu Il iinilt'rteri von Bult'gc'n zufolge in dcii Former> VC:'?('rit-kit><br />

erschit'int, (vgl. z. B. t)v. E. 485-486). i)erNtune des (iesehltchit-s Ve.:ekn?, irit Komitat<br />

Ôdt'nhiii'g (Kanu'u'snnvi : MNentz. Iii. 1:1:3) bat. eine }iochvokalisciie 1"ur'rn Vr:eken aber<br />

ails t'iflCni tiefvOkuLiiSCIlt3fl Vo:okuni- hutte sicli Fr.két mm I Tngtu'iselicn rtit'ht ('rit<br />

kjintiu'ti. Dafûr gU)) es au('li kt'inen Bu'lcg, ,lail tue Bewuhiner des l)orfi's 1 ezeUtt.y ais<br />

l)ieitst las Ftilii'wei'ken vurst'lien hiiittcri ; aIlt'iii von Froiibot,'ri hiaberi wir Ku'rirrtnis<br />

1 269 : terra li 'ezeL'en vta'a,la in t 'tuai t ii) u Hur ii 'risj ,,,, (jitani (liii (nu ttiiïi j)rt. u'on ut itt lii issu<br />

usst'rel>ant (Str. L 565 566 ; (v. I. 485) ; dcii shtiwiscli khingt'i>tlt'ri Nuinen luit tlit'st'ni<br />

I )it 't ist iii Z t_tsar umenliur ig in bib igt'ri, itt t nit.'Iit ht 'gril rit h').. Dus si ii Islaw . t'o:'ir ' Fi iI>i'i> ta ii n'<br />

kant> kant» in luit bu'iult'n ti'anstlannitisclu'rt Onisuariici> Vas,:t,' (Cs. 111. 259, 457) t'stitItl<br />

wei' li 'n, (lit dus lu iL'. S: tus des slaw, z t lahingest('llt ist<br />

234-238, ziatnici (5 utngu'IAh'hit' I)ilrkr nalitt'iis Z/u,tu k in tien Ku,initut ('ri Bars,<br />

Neut t'a. Stiros uni zain); tu izwar die But leu ttong voit :1,/o.k (airs z1it) ' t iii h') itt (Il il<br />

wu'stslawisehen Spnti'lit'n '( di Isc'hniit'u I' ist. und es uut'h iii ( )i't snaint'n t'r'su li ' ' ii>) ( K ticitiici'iska<br />

TFetjk 1967. 17), o)> item ()jLsnameii Zlotnik iiii Mittt'lalter tint' 13tritfsbcieii'hnutig<br />

zu t ; i't in, I' lttg, und inwit'weit en omet ii Ortsrturiten iiiit tient Attribut .tgoli] ig><br />

en) spricht. (su Kr>it'zsa : Si,uizitxl(?k 1939. 174), ktuui katirri t'i>tst'hiu'dt'ti wt'i'den. Die<br />

Angulx'n von Ki'ajlttvi1' sinul lu'lilct'Iiaft, 1)1,' Ment ilïzierung de., I )oi'i'nanit'iis Z.tl/,oc nus<br />

.50'j 't ,'Cbiui,'a 1Itttt1t,A'X!I, f1i,..


Zu,' I"i"iq" <strong>der</strong> IIerlu,,ft <strong>der</strong><br />

1136 1231.] mit iluni 1)oti' Ziutno - Ki .'-iur'fiuIu.8 iiii Koinitat Bars (1106 Zii/o//orn Zs. JE.<br />

I'r. 4441) isr zw*'ifelliaft. ; ilieses, sowie (]as t)orf Zlut,c ik un Koinhnt N'.'utra (1390<br />

Zs. I. 160, ni. 1:l98) liegen so lineli in eineni Bergtal, ' mU ilit' Vorliainlensein in<br />

tl,'r fi'iihuii Ai'j»ilenzeit hi Zweifel gezoguzi wi'i'li'u ktuui_ Der BuIt'g ats 1 156 wiril von<br />

K nu 'zsa mit S'zl':tno1' un K III 11 t tif Bars (1 34 I : ZuIiuh,nuk ni. a. O.) ii Ii'nt if'izini't so !hlI,'n<br />

ch p M. 2:34 tiisl 235 mtmnuwn. Zi'i • im Koinitut Sàros 1236.] ist iiielit r'iuhtig belt'gt<br />

stt'ht ;t,'n,,,m ((s, I. 2S0) dahjntt'r, 'I'titsii,'hlie}, w,u' mi Kornitar Zeni1,lin<br />

iii , /05/hill,' ( Lipszkv ) u Or ii ngai'isehe Naine von Zlst ii i' undI un Dort, -- É rua os in dur<br />

Zips voIiiitun 1262 lilliuf,'rnuleI k6nigliuhe I )i'ristivnti' (F'eki'ti' Xativ ep('ssg 167).<br />

Die l{i'iliu 1 ii'i 't' Oit snii.iiit'ii ist liii t Ziul in il,' (C' . 1 I . 70) in] Koii iiial Ternis sowi,' mit<br />

zulilrui'Iwn I )oi'trn naui ii 'us Aranvos zu ergiiuuzi'ut Eigi'ntlk'Ii kann tuigi 'noniunen wi'ri1,n<br />

da 14 siv iliren Narneui von t iIi] wast'li pn ei'lial 'ii luit t en, ala'i' wauti t dort (o1dt5cj,u'<br />

t ii t ig wnnr( 'u , iuiid in w 'Iii ii n 1"ii Iii 'II mit iii uieii 1-r'r Niu IiI ji n Z t usann iii 'iii tang st eh t, kan ri<br />

nue dirruit i'inu' t'inguliu'uiilu' siu'ullungsliistorisuliu I'uui'tu'liung entscltii'rlu'n v&'rdun. IMs sud.<br />

s1a . :10(0,' '( , ilijsi'hint,'u I ' i 'in'! i'int iii d,i n I a'l t - uni! I)oi'fimu tari Z/u(ur uni Koniit at<br />

\\arasu lin (I ij uszky) , den vI . nui iii t 'iii t in lien iselien t N'aunen Z(uu,'r,g - Z1u1uro'r (les<br />

Do'f,'s UtviisOilva mit Muti'tn,tt'ust'lii'i' Koinitiit, ('hda,).<br />

2:01 240. iemliari (Z.s'nult',' - Z',,110,-i, I)oi't' mi Kuinittit Bais - 1075,71217<br />

Sen,/ur, 1209 ,'r',,,eUu u- Gy. 1. 49 und Zsemkr l'ut 134 ni mi lionsi itt. \V's 1 )'iunt 14 36 : Senilcer<br />

('s. 11 1. in 26m) dor stnntrttt lk'uleninng 'Sinn'Iluili'kei'' vui'nttitlit'h ans skw, i einfil<br />

'u'ninit'I' d''utsi'luu'r I lu'rkuunf't , W&'it,j unis ulentsu'Itu %Vort. schout trOu iii ' lii' Ort.lieht'ut<br />

s1avin'1n'n Muni lait ei t einiu lrang (es ui'si'liuii, t im Risi 'il zut' von, ( Iossr I' ii h' il- 1,1. Jh<br />

niaIt ais ungar'in'hes \Vut't !), kann ulu'r Ont sutuina' Itiit lut' Bu'uleutung 'Iit'ot luiiu'k&'r' ange.<br />

IlOit III tilt W'l'l'u li 'ii I ) I l ' ' 'rit 4JM'i'Cln'ndt' ii flL'tti' jSC}tu 1 lent t lit lu '1,1 'h'hnung mir J,iii /e' ,- i/i if)<br />

Doi'lnuine'n, Kenvrs j'nt im Kojijit al Tomait (1396: Ko',, /'r,n///ueu,' (t. [if. 434) ttnuil<br />

K» ouIS'. t ' -.'u 'j in] K nu t tif. Ôc len li urg (1257: Keiiei'.su?iu u Saaglt et )j la, 627). Das slaw.<br />

il itt ii ituin'isc1itin t oponvuniis('lti'fl Matri'iutl nicht<br />

24i. 2mmed (Z.sui,'uusv-q PiuBta iuii Konnit tif, 1-Jont 1293 : uS 'u,ruit:eq F. VII. 2621<br />

staninut, 11115 shtiv, bra,I 'tIii1i1slt'in' und .9u('uuti 'st1nneiulen' (iiiiIauit' Vodopis 497),<br />

was filirril i lie 1 uat'u lie lu' ii n gint'isi 'In' 1 lii ten n 1111g iIi 'ssu,,I lu 'n Oi'tes Bd ,,qu (1246 : fuira<br />

I3akth's 224)) ttntul den 'rit -il 'I 'il tu 'nu tua tscl tet'it isl'lieul Ortnain,'rus .eritosek,, bu'st/t tigi<br />

lvii" I. 'uvu dii' .A r'ultOologen liaI lu Oit ig' T\ Ei.ihlst i'int l'reigu'legt liai t en (K t',,u'nt niei'tska 'F'tik<br />

1967. NI 1. Obwolnl tnrtg. IidoI/u slawis,'Iier H','rknnif't ist, entw'h'kr'Itu' suit ulie Bu' Leuttutnuz<br />

1'Ju'rgw- 'iL' itunn' 1m 't,'ngnin'isi'I tin (vgl. zI,Jsz 76),<br />

ii It timl (lei' lhei'1n'i.ifung dei , von Ki'tjnvi i'egisti'ierten Rci'ufsheze.iclttiii<br />

ngen ktnncn wil' t'stste!leti, dal,1 ungel'idii' (lie l-JiIf'te ilet' 68, ails<br />

Bei'ufsl).'zeiehnungen ei'kliii'teti ()rtsriaiuieut niuht tus slawisc'iit' ictiennuiig von<br />

Hofihieuistleuten dci' f'i'iiheii Àt'padenzcit- ttkze1>t ici't-. daI3 (let' t) I let'wiegendel'<br />

Teil gai' iiic'ht ais 'Bei'ufshczciehnung heti'ac'htet wet'den kattn, 13 lIuvun wai'eii<br />

auch in (Let' ungarischeii Sprache Bei'ufsbezeiclinungen, luit deneti hesondei's<br />

die Ungat'n Dili fer dci' Dieuist-leute benauint halien, und 111,1]' u ttgef'iuhi' 20 kiinnen<br />

liii' stiluhe ei'kldi't wci'deii, die nui' voit <strong>der</strong> i sitiwiselien Bewolinei'n des<br />

J(ai'pttt'nluiukeiis (lei' .\n' j tadcnzeit vei'wcndet wni'(ien w;it'ert. Dtu'tius f1gt<br />

auch, dal.; die moi'jiholugisulie Klassifiziei'uiig luth die s uu'iu'ligcogt'a1>hisehe<br />

SchluJ.i1'olgerung atifgi'it ttd dci' ohigen Nanien je<strong>der</strong> ftst.eii (i-iindIage eutbehi'cn,<br />

7 ."tu,dit, ,"luu,'ieuu Jfuii'uj,,l' .t'ïï. 1976,


330 (ly. (Jyôr/fy<br />

Voit Typen <strong>der</strong> Berufsbezeichnungen konnen tatsihuich fo]geiide<br />

angenoiiuïien wcrden (was auc.h von Slnilauer behauptet vin1) :130 A1,leit ungen<br />

mit dent (lenomiI1aen -arb (z. B. t( .rb) iiiid ge]egeiitlich mit (1cm tiicIit<br />

t.vpis(h herufsbczciehnenden -ni1 (z. B. b(trInmk), sowie mit dciii deverbitleu<br />

-wb (-b) (z. B. Lorwb). hzw. -beb (z. B. lovbrb). Aber zweifelhaft ist die<br />

Aufnahme <strong>der</strong> keinen Beruf bezeichneii(leII \VÔrter im Noniinativ Singular<br />

(z. B. (etWlb), bzw. ihrer einfachen For men im Plural (z. B. .so/foli). \Vas<br />

schliel3lieh die zusammengesetzten Berufsbezeichnungen anbclaiigt, gil)t es<br />

neben <strong>der</strong>i annehmbaren Namendeutungen (z. U. 5rno.e,i) aueh mehrere uiilmesttigte<br />

Deutungen (z. B. ro:okani).<br />

Es steht auler Zweifel, daB die Benennung des ()rtes de y Ausiihung<br />

(z. B. Brbupr, fi (a,f—Ribnik) aurh ciii dort hetiiebene, spezielle Tiitigkeit<br />

voraussetzt, weiterhin, daf3 <strong>der</strong> Gegeristan(l (icrTatigkeit (z. B. Va.,; 'Eisen', &sht<br />

'Saiz'. Artânil ' Uarch' mit dem doit ausgeiiltcn Beruf im Zusani inenhang stehen<br />

kami, aber keine diesel- Beiienntiiigcn ist Fezeichming dues Bciules o<strong>der</strong><br />

Dienstes geworden (ung. Aqr und slmi.w. So1ol, .Ja.strcl stamnien ans Personenitaineti),<br />

So kumirien sic mit Bestimnmtheit nicht hierzugezi1i1t verden.<br />

Ciiter den Ableitungen 'Dienstort . i)ieristgegenstand' + jame 'irgendwohin<br />

gehorende Leute' gibt es welChe. (lie eiiie Art Berufsbezekhrmung sind<br />

. B. die Ableituiiugen von slaw. (hv)r und (J"oree 'Hof, Hiflein' vgl. i)arordii<br />

- J)rora.ng und De ore.'nij - 1)voranij. Hie cnt.spreclien in <strong>der</strong> I3edeutung<br />

mchr 0(1er weriger dciii ung. ndra.rnek. HieIzu kauti brod ± )ane (aus slaw.<br />

hrod 'Furt, Fiihre') gezihlt wcrdcn (vgl. Brogyrhc und Brayn). Diese Ahicitung<br />

kann au dent 13cr \\ohneii lit Fuit 0(1er Fihre auch auf den Beruf<br />

(les Fiihi maiuiies hiflWeisen. \oIi (ileser Ait ist SChIiCI3liCh <strong>der</strong> onwiihnte. aus<br />

peklo .Iech' gel lil(iCtC (irt .sname I'e/d/'n.!/ (s. lIn 1.<br />

Die weitere ErforschLlng (lei , f,iihen slawis(IieIl ( )rtstianien aus Berufshezeichnungen<br />

konzentrierte siCli auf das Svsteiii ilci i)ieiistleutc im \littelalter<br />

und auf die ErschlieBuug <strong>der</strong> in (leu latCiflis(heIl Quclien nacliweisbaron<br />

slawischen Bezeiclinungen fOr die J)ieristleuite. Die.-sen \Veg betrat<br />

IMatu Kuiera, <strong>der</strong> in seinen historisch begriindeten Forsehungen etwas recileren<br />

Ergebnisseum kain.<br />

Xu'era beliandelt dos Hvstem <strong>der</strong> I)ienstleute <strong>der</strong> Ar 1 nuknzeit iii deutschen<br />

Auszug semer H ahulitationsschrift : Anmerkungen zui . I)ietist Igallisation<br />

iumi IrOhiuuittelalteiliehen Limgaiw< (1970) aufgrund ciel- sclriftlichen Quelleu.<br />

in seiuier sozialgesehulutlichen Hviuthese stiitzte er sieh nieist auf liistorisches<br />

Mateiial. \eusuhte seine Auftiuei'ksamkeit (len Funktioneiu (les nuit.leIalteiliclien<br />

Staates zu \vencleul und kiun von nielireren ( esichtspunkleuu aus<br />

zu richtigerem Ergehnis, zu (leuul ihn in iiirlit gel ingem 1laBe die Auiscliauung<br />

0sid1'nf ('cli v e RV?t1( I11flI1Ii(11 jitiui. E'iaha 190.<br />

5i,idia 'ai'iu Et4nJ. XXII. 176.


<strong>Zur</strong> Frczge <strong>der</strong> ïïerX'un/t fier ?tn.qarilin'1i.9c1en Dienitleutc 331<br />

verhL1f. (lie ni('ht ausschliel3licli auf Gr LIn ihren-Sluwakei hezogcii ist, son<strong>der</strong>n<br />

auc'h die itra1ie1e tseheehisclie und 1)olnisehe Entwicklung verfoigt.13'<br />

Da13 er in vicier 1-1 insicht nicht zu lieruhigenden Ergebnissen kam,<br />

daran hin<strong>der</strong>ten ihn seine einscitige slowakische Einsteiiung und Schulung,<br />

die iiuLerst mangelhafte iKenntnis <strong>der</strong> ungiuischen Literatur und in nicht<br />

geringem Maf3e<br />

<strong>der</strong> Umstitnd, daf3 die Erfbrschung <strong>der</strong> \Virtschitfts- mu!<br />

Sozialgesc'hiciite des Kurpatenheckens dci' frùhen Arpadenzeit ilene W'ege<br />

anl.ialinte, die Xiiera ignoriert u<strong>der</strong> mit Resentiniejit ableliiit. in <strong>der</strong> Frage<br />

des ungarisch-slawischen Vcrhiiitnisscs stûtzte sic.}i Kuera nui' auf die Artikel<br />

von MoÔr, clic iiherholte Mcinungen des 19. 3h. mit nenen, uliI)cgriindetefl<br />

ideen vermisehen, und grerizte sich von ileii Ergchnissen des fur voreingenonimen<br />

erkiijrtcn Kniezsa sunirnaj'isc'h ai). Kuei'a erkanntc nielit, (aB die<br />

GroI3e von Kniezsa diii'iri hestaiid, dal3 Cr 10 dci' Forst'huiig sacIlli('h I)liel)<br />

trotz semer siowakisclien Àhstamniung lehute er die triiuinel'is(he und mvtho-<br />

Iogisierencle siowakisehe ergangenheitsforschuiig ah, genauso, wie er auch<br />

(1er romantischen. hunniseli-ungarisehen Urgeschichtsfoi'sehung verstiindnislos<br />

gegeiiiiherstaud.<br />

Bei dci' Kori ektur <strong>der</strong> kleineren Veisclu'eihiingen von Kuera k'a.nn das<br />

gleichzeit.ig ersc'hienene Werk von Hcckenast gute H iik' leisten. Die Ahhand-<br />

lllIIg von Kuèera gehmirt ru clexi wenigen slowakisclien, ciii frliuiiiijltejalt.ei'-<br />

1 i'lies 'Fhejna hehalideln(lell hiStOliS('hefl St udien, aus ilenen juan lernen kami.<br />

Zui' Fi'agc <strong>der</strong> l-lerausl iildung <strong>der</strong> ungarliindischeii Divristicut.e iiuBei'te<br />

sii'h 1971 Peter Ratko in dci' Besprecliung des \Verkes von Heekenast,1<br />

Ohwohi ci' die Meinung von Heckenast auna hni, (1013 niiinlieh dieses Svstein<br />

in Ungaiti von Jutas, deiu Solin Arpads ausgebaut wurde (so kaiii or (lev<br />

Voi'ausgesetzten 4fi'of3niiihrischen und pannonsiawisehen J-Iei'kunft. zeitiicli<br />

iiiLher), verurteilte er Heckcnast scharf und mit ihm auch Kuei'a wcgen <strong>der</strong><br />

ungarliirulisehen Ahleitung des Systems.<br />

Ili dieer lk'so'ecl1ung und auch in aiidei'en Abhandlungen hegelit<br />

:Ratko tien gruiolirgenden ["chier, daB or die Erscliemnungcn (lei' Verginigenheit<br />

nie.ht saehlich zu ei'sc'lilieBen, son<strong>der</strong>n cirre ruhnu'eiche Vei'gangeirhcit des<br />

slowakischeii Voihes ru zeichnen versucht, eine Vergangeriheit, die iiu'eii<br />

Anhiingei'n und Bekenner'n cm Ï'lui'Iegenheitsgefiihl an<strong>der</strong>en Volket'n gegenuher<br />

si('licl'fl sou,<br />

Dus W'esentlichc bei (lei , Netliode von Ratke ist, daB ci' die Ireutigeri<br />

ethnischen Ver hiiitnisse und gelegentii('h aucli die politic1ien Grenzen In (laS<br />

fiuhe Mittelalter zui ttckvet Iegt, und sic manc'lrnai sogar über dus Wohii-<br />

131 • l"IILIII(}tf' 10. \it'l ('inseitigur ist 5('ifl(' 91013t' ZIIR UhtlI('flfl(ssItI!g: Slovensko po<br />

piicle Vf'Tkf'j \IO!'OVV. Bratislava 1974, in wolcher, Vie (las 5(1101! (1f'! 'l'ue] (lOifl('S B!I('1)('i6<br />

vei'i'àt, ouf don Baluilauf 011f'!' natioiutlistisc'hezi Vorstelliingen zl!Iiivkkehrt und elfe<br />

UI1fl('hi'O!ljSl isc1ii' h 0!el1!Ik( ion (le!' fl'jillfeudal('I( VerhiIt nisse von 'g I<br />

' HC 11)71, :155 - IOn,<br />

7*<br />

8!UU4 SlU('ù'(( if 511g. .1' ,l'll. 1976,


332<br />

(1/. (7t1ir(Ji<br />

gciiiet des heutigeri Slowaketitunis weit iiiiiaus ei streckt. ( 1ciuhzeit ig set zt eu<br />

einen Ent virkiiingsstanti des kultureilen Niveaus des auf die \ 'oi zeitcii zurikgef'ithiteii<br />

siowakisuheri Voikes voraus, was fhr einen <strong>der</strong> Slowakentum<br />

1(111 Etide (les Mittelaitei's besaiL mol die dciii KLt1otteflhCckefl erschei -<br />

nenden Ungai'n stout or ais eine unentWi(kelte, ha;ii>aiisel)c Ho de dar. Ails<br />

(lieselli Neheiicinan<strong>der</strong> folgt nicht 1111",- ich zitiete Hat Iai - - dal.i »die<br />

nijul j JItiicii lm)dclIr- chareii ais »Eroberer von ci nem niedrigeren<br />

kuit urel len iiiid wirtscha!tiichen Ni veau die entwickelteie, et ho isch fretielo<br />

1ievidkcïurig. besondeis (lie Slowake.ii »uhiteijO(.hteiii sondent auch. dal.i sic<br />

Bililung in nieht gei ingem Masse on den'h waketi e1eteii.1<br />

i)iese Vcn'steilung liber dus s1ovaki-ch-ungui isclie \ci huit ni im I l ). -fil.<br />

vii'd aber (lunch keine eitgeiiissisehe Quelle unterstutzt tuai weno lu sic<br />

niit ahideni konfioiit icien, was (lie histonisehe soziologie ithet die ( estaltutig<br />

<strong>der</strong> ethnischen eihiiiltnissc ii id (lie S i ediungsgeschiichte aber clic Kolonisation<br />

<strong>der</strong> liewakleten Berge von iistlieheti M ittelelaolta feststellten, siiid wir \Vi<strong>der</strong><br />

5111û(hen gegenUl)eigesteIit <strong>der</strong>en AuluIsu iig (lei] siowakisclien Fmschern<br />

niclit gelang. Duichi die FOrs(huflgeii <strong>der</strong> ietztereii •J aiirzcliiite - iii Ungarn<br />

durch die Eigebnisse von Jend Sz j cs 1 ° - vutde es iiiiiiier mciii' offensicht huit,<br />

dal.') Europa (les ersi cii J alirtauseiids in et hiniseher Hi nsicht ais ci ne h )iodein(le<br />

HUtte zu betraehteii ist- ; versciiiedenc Stilinine schloss"ii sich dai'in 'ziisain-<br />

H1CU, 1111(1 festigt-en iich uin die ,J iihrtausendvciidc ii iiviier .Anordnung. Dits<br />

Volkswenlen volizog siuh den zu diesel' Zeit ausgebildeton. politiuhen<br />

Rit]inien geiuiiU iiiai dahei liatten (lie liber ciii staikes bewalTi tetes ( eiiige<br />

vei fihendeii Dviiast icii C ne hest itiitiiende Relie Nach deni Verlahi <strong>der</strong> Awaren<br />

kinnte Jojniii mit scineili Iicwilhicten Geflge die in (leu Marcligogend<br />

\Vohnenden S1a'ven vereinigeii. seine Na(htah1t'(ii koniit€'ii i l,, t). J h. eine<br />

Zentral ntacht ausbauen iii (bren Rahi inen (las iiiiihliS(he \ il k ziistandeka in,<br />

sic koiiiitcn gleiulizeit g diircli (lie Eniberung von Neutra niai die Verjagung<br />

voii Piibina veiliin<strong>der</strong>ti daili die Showenen VOIl <strong>der</strong> Nciitiagei.rnd ciii Land<br />

mit se11istlnchigein henisciicni ihiciii Rahmen gitinden und nue L inteitaneit zu<br />

einem \olk otgiinisieleli. I hie Il ei1S(h]ilt daiteite al)€9' 71] uni 1iiiz -l'itt<br />

grolles<br />

iniihtiinhcs \oik durcit die t iitetu('i tiiiig <strong>der</strong> ii i]iliegeii(leii slavisuhien Sttiniiie<br />

mi huhcl('iL, flic' loti (ICI' miihiischen I Ierrsehaft freigcwonieiicii \\cil.ikioaten<br />

\Vislanen ) voit Galiziei n l:onitten voiil)ergeliend ciii Luta ! unit K rakau ais<br />

Zentru in giiiitdcn, aber zivisrhcn 935 und Ç)63 ci'stieekten <strong>der</strong> lubie Ruiesiav I<br />

und im ,Jahre 1.)12 <strong>der</strong> Pole M ieko (hic I Icrrs('haft iibei' 51e. 50 hùit e dire Volkeigenheit<br />

auf, sic gingeli in dciii 1odtiiclwii Stait <strong>der</strong> Piasteit in (lcn Poieti auf<br />

)I t Mit dein SI w z (lei' awaiischen Ma-dit gcgeil 8) zogeit nette iawis(hie<br />

Stiiinme ans tiiehi ieicn R ichtungen il, (las Kaipateiib c(kcli. £% i r kw nien nanieutiiuh<br />

clic in Paiuiiotiien Wohiiien(Icti »Donausbowenietis itiiti (lie ILIL!a!eli, sûWie<br />

I rftI lo ii)ii fl\. (S 'l'tiisudal>ii. IiitiiSIL\t I !iii9. Xi'. 1. 11— 12.<br />

ZuIftit iii Boni Nizi ig u Iii liliziis korilu. Ri1a1si 1472. 1) :1<br />

V VIT 1,.


Zen- Frwje 4' i Jfrkuu/t <strong>der</strong> trtr/'/u'n I)ittruie 333<br />

moi voiu Balkan ii1)enie(1e1te Stininie (timxan und brodn ik) ; iher einen<br />

41OWaki4eIieii Stami,i odor eiii siowakisehes \'olk 1ir)ren vir aber nocli liber ciii<br />

hallitausend Jabre hindurch niclits. liii frùhen ii\iittela]tcr waren fir die<br />

llerausbhlung eines Voikes in (lei) Norilkai'paten we<strong>der</strong> die geogra;IIis(he11<br />

nocli die wirtscha.ft.lichen noeli die gesellscliaftliehen Voraussetzungen voriiandeii.<br />

Das heutige siowakisehe \\ohngebie.t war lus zum il. JIi. ciii unhesie(ieltes<br />

%\aldgebiet. (lie siuiiriiehe IBewohnerschaft eiiizelner FIul3t alor hildete<br />

noch keine etnisehc Einheit sie War aucli wirtscliaftiieh k i'itftlos,<br />

uni<br />

cinen ausbeutcnden Apparat. xii uruteihalten. Es gibt lktisch keiiien Beleg<br />

dafili', dal3 (luis Gehiet <strong>der</strong> hoLitigen S'owaIei von einer Dvna,st•ie mit cineni<br />

starken bewaffneteui Gefcï'ge heherrsch( worilen wre, welche (las in (Joli<br />

ivohnende, 5 1 ;arli('he Slaveiituni xi uiuuineiugefutLt hutte.<br />

ilatko vei'siiu'ht (liese ScIiwie'igkeit zu iilue.i]irjiekeii, 111(1cm or ho 9-11.<br />

.Th. in <strong>der</strong> Neut .ragegend aus seifleiii tauh auferstandeiies Hei'zogtum voraus-<br />

setzt Diesel- Annalinie stehen aber grundiegencle Schwierigkeit Cil entgegen.<br />

I. Zwischen <strong>der</strong> awarisc'hen und <strong>der</strong> iiiigarischen Herrsc'haft, also fur<br />

i;ts t). Jh. kami nachgewiesen werden, dal. N'entra <strong>der</strong> Sitz von Pribiiia, spiiter<br />

eines iniilit'isehen Herzogs war, Ausbreitung dieses Territo iums wie<br />

sjira(hliche \orteilung semer Unteitanen sind jed(c'h ltill)elÇunhlt . 1)ieses luizlebige<br />

Territoriujo ging allerdiuigs <strong>der</strong> }lei aushiiclung <strong>der</strong> CUl t'1,iii'hcn Et hiiika.<br />

varan, aber vir diirfen nieht y ergenen, daB sieh zu diesel- Zeit uuicht einiiial<br />

(lie tiiin me <strong>der</strong> eichselgegend zuin iucliuisolien Volk integrierten.<br />

2• Die territoriale Vertei liung <strong>der</strong> ippeii <strong>der</strong> lan(lneh ynen<strong>der</strong>I t ngarn<br />

wur(le nicht dureh die friilier hier bestandejien, lockei'en , mut ischci u<br />

Rahnien, n iolit durcit die Einteilung (les friiiikiscben, b ulgarischen und miilirisclien<br />

»(.i'enzlandes


334<br />

(;q. (}ffirf/q<br />

seits <strong>der</strong> oberen und <strong>der</strong> untereii Thei I (die .Koinitate Borsova-.Nvfr und<br />

Krtu.. t..6) lagen, cEns Zentrum hiugegen anfangs die Burg Szaboks, bzw. die<br />

Burg ]3i1tai' jenseits <strong>der</strong> TheiLI war. Die tuchiiologisehen Funde u iiterstiitzen<br />

iminer meli!' die Nleinting. daI3 die \nrstulen <strong>der</strong> lierzoglit!ien K011iittttC (lie<br />

Wohngehiete <strong>der</strong> mit den 7 uiigarischen Stiimmen eintzevan<strong>der</strong>ten knwari-<br />

sc'hen (elialisiseli alaniscli -- Seki(r 1) Si ppen wuen.1<br />

3. Die Beispiele <strong>der</strong> gesellsehaftlieheii Euitwicklung leliren, daLI cm<br />

Territorium (z. B. ciii Ilerzogtum iiinerhaih dues Kônigst .ums) kein o1kHbi1deii<strong>der</strong><br />

Fa.ktor war. 1m Gegenteil: die ('tiinisehe lsoliertheit <strong>der</strong> Provence,<br />

Burgiiruls unci an<strong>der</strong>er fraiiziwis(-hec Territorieii wurde geriide durch da';<br />

f]'LLllZÉisiSClle .Kinigtuni aufgeltoben. 1)aB auc'h (lie (lienzeii (les ungarisclien<br />

h..uiiiigtiiiiis due Et hnikum I)iE(len konuiteui, WiI'(I (td(IUICh IleWiCSdIi, daB die<br />

.Ausl)Ieitung (les shiwi1iselieu EtIiuiikUulIs III dci Ri(htUiIg uItLCh Ruhinen und<br />

Poleii, solvie die des siawonisehen (kajkavis(.-hen) Et huikunts in dci' Rich<br />

tu Iig nacli Slawonien (lilrch die uuigarische Lanciesgrenze bestimmt wunle.<br />

Aufgrund des Gesagten kann mit Recht die Frage gestelit werden<br />

\\orm bestiinden die suzialgesc.hieiit licheut Vorausset'.ungcn [iii' clic Aushildung<br />

eines slowakischen Voikes itti friihen 1 ittclaiteu' ?<br />

01) wir aber (laiflit ais mit. einem Iriihen Ethiiikum, las sicli dtirch die<br />

geogni1)his(1 te Niihe, durcit das Nelieneiniin<strong>der</strong> ausge1)ildet luclie. ii ilit retit-<br />

mien diiriteit<br />

Iii diesci' Bezeiclinung fehit zuniichst (las geogra 1)his(he Nei.ei ici iii! nier.<br />

In dci' Ausbiidung (1er shtw. ethniselien Griqcn ka.nii beohachtet werdcit. daB<br />

die in einer und <strong>der</strong>selbeim Fluij'gegend Lehenden. 50 (lie Mii.Iiren an <strong>der</strong> [arcli.<br />

die Tiinoanen an dci' Tiniok. die Wislanen an dci' ohereui \Veiehsel zu je eiiieuui<br />

Stamm wurden. Pas si(h bis mir Neuzeit ausgebilclete Slnwakent um integrierte<br />

sicli huiigegen nus l3cwnlinerii vouieinali(ECr dIitIeluit gcie.genei' FI uBgegendeui. Das<br />

Nel)eneïnandldu witr in sicli sowieso kei u priniiiier ethnikumhi]dcii<strong>der</strong> Faktor.<br />

Ias Ethuikumu huit sicli bei <strong>der</strong> iorsehung dci' Vergaiigciilieit auigahenniiiLiig<br />

mit zwei 1'(riterien erf'.usseii : (lei gC.flleiulSa]nefl Sprache nuni clein dVir-<br />

BCWUfitSeiIiS tier Geiiteinscliitft, vas sicli in erster Unie un \'nlksnamen iuf3ert<br />

\Vas (las ciste Ki'iterium allhelangt , kaun es ais gewifi auigefloniiuefl<br />

w'eiden. clati bereit s zur Zeit dci' imuigarisehen Landuialmie in verschiedenen<br />

Teilen (les Xarpatcubeckcns Slawcii lebten, die verseliiedeuc Muiidarten 5 11m -<br />

cheti. Wami, wie weit sicli (lie westsl;i.wische. die sids1uwciuische itiul die<br />

bulgar-siawisclie Mundart ei'stiecktc. wt (lahingestelit . D 'as kanii aber kaum<br />

bestritteu wer(letl. clati sur Zeit dci' Ar1iaden in &lei' \\aag- und (rangcgcud<br />

an<strong>der</strong>e siawisehe Mundart spree ller ais iii <strong>der</strong> oheremi Thei ilgegeuci iehten. Aimcli<br />

Ratko naltuit va1u', daB clar(('. die Bczeichnuuig slawisc'hei' Hc'rkunft (le"<br />

( Y j EVFFY, Die EiltSt,('JIt1ILi. I,!r uuga .riselieui Rurgorittnisatioii: Aria Ar(liaco-<br />

1ogia 28 (197G) 323-358; GyTait. 44<br />

1 I':STEflHJZY K.: N'unzl'tgi 7Aiv'Z't s ai.<br />

osznilvviszorivok kiaIakth'tsa kt 1n,uttoc!nl magvarokntil. I 97 T (Unit I)iiak)<br />

Studia 81, g eie(I Ji'.ni/. X.Vif. I,'76.


<strong>Zur</strong> 1ruqe (kT Iferkunît 'lir wigarkinfli8rhen Den1leuie 335<br />

'Jjge1" nur im ôstiichen 1511 des Karpatenbeckens, bzw. Oberungarus vorkoinmt,<br />

deni noeh hinzugefiigt werden kann, dali die aus <strong>der</strong> Bezeichnung<br />

loeci 'Juger' geliildeten Ortsiiaiien Ldc, L6c,, Ldcsa nur im westli('hen Toi1<br />

erst'heinen. Ratkof zieht aI,et' (laraus nicht . (lie Folgerung. (1a13 im Osten<br />

an<strong>der</strong>e Mundartspreeher ais mi \Vest .en wohnt.en, sondent nui' tue, dali aio'h<br />

die Bezei'hnung darc toit don Siowaken in Zitsanimeiih;uig gehracht wcrdeu<br />

kann, auf dci' Grundiage, daB die obere Theiligegend einst. zur »Altslowakei<br />

(Sta.ré Slovensko) gehôrte ( !). Staré Slovensko ist aber ein von Historikern<br />

gebildeter, nio<strong>der</strong>ner Begriff, den <strong>der</strong> Beniitzcr seinem Belieben imeli in <strong>der</strong><br />

Richtung iiaeh Siiden und midi Osten ausdehnt.<br />

Ratkoi fblgert llLl11)tsi('h1ic')l aufgiiiin1 (let, vorausgesetzten TJnentwikkeltheit<br />

(1er Lngarn darauf. daB das Svst.eni <strong>der</strong> Dienstleute mi KarI)atenbeeken<br />

von den entwickelteren Siawon - Mahreii und L'a.nnonslawen<br />

gel)allt wurcie. und daB (lie landnelunendeii Iieerfiihrer die Bewohner (lei' von<br />

tien Siawen angelegteii, mit ciner RCrufhdzei(hflulig benaunteti 1)rfer weit•erion<br />

1)es(hiiftigten. Auf die.ser Gruncliage ninimt Ratko an, tlaU z. B. Gercncsér<br />

ii ncl Tah'dc,i 1m »Ftrs1.ent um von Transdaiiuhjeit (9. J h.) entsta ri<strong>der</strong>i, und hjlt.<br />

dl Dirfer Ke1ecsénj (Kiaaat1) Veze/'ény (o,:o,'a.n!/) und Jlo.9Jr)l(iu/ (JTosto-<br />

Ia,) in lier Neutragegencl. <strong>der</strong>en Naine kauiii aus einer Berufsbezeichnuug<br />

cntslaiiclt'ii sein kann selbst eiii 1)oi f ivie [)?t.no,(' (!) in (lei' rIIie i r l (,e4re iu1 fur<br />

die Reste des groLlniiiltrischen S ystems dci' Dienstleute,136<br />

Lassen wir es jetzt au[3cr acht. (1a13 keirie Grundiage vorhanden isi., clic<br />

Dorfuamen auf die pa.nnonslawisclie und clic iniihriselie Zeit zuriiekzufUhren<br />

wir erwiihnen bloli, clafi jenel Teil <strong>der</strong> Gutskonskription von Sziz(l (1067),<br />

in dent die Tochter des Ktifters (1er Ahtei inehrei'e du.mnok geiranni e Ft'eigelassene,<br />

hzw, \Vac'hszinsige (obscquiaforc.) des l)orfes 'Dusnokt sc'herikt, cule<br />

spuitere I literiiolat ion ist,' 37 und dits T)orf offensichulicli nieht nit.eh (leu groBmahi'ischen<br />

(lu.(ooI,',<br />

mondent nueh (letton benanut wurile, (lie VOU <strong>der</strong> Guts-<br />

1)esitzerin au('Il ais Seelgabe versehcnkt worden warc.n. Es gil)t aber auelt<br />

kcinen giaubwiirdigen Belcg. (1er (lie He.ru'sehaft <strong>der</strong> Nhi'en in dci' TheiC-<br />

' 36 A a O niicl Ii1yoljSt.r n %'ncic-tli,ciiirs korciluni, 1043. I1jej' ss'tzt; or viedoiholi<br />

die Lit'blingsideo ausc'inuiicicr, cluB clic' itiit.tc'Jitlt p rlir'liin ungurisclien glaubwitrcligen Oit e'<br />

lie Hill jsc'}cc'n t )rts- imcl t'isOfl€'I lilcUitifi iris . ' 11go rist'liit ûbt'rsc't id liitt teri . Die Zri rOok<br />

vorlegung clii' un 1,9 20. Iii., in Ici' f rnosjcliiirr' des Natiojialixiirris c'ntw jekelten Praxis<br />

in dus \! j tt,'IcL]lcr' ixt vin Anac'liicniisriiris, ck'rsii'h luit de y Scllnuuiufionalen Aiisc'haci.<br />

ong dis Mit tclicItc'r's iii(l'llt \'(ti'i!LI)flii'fl Ici6t. l)er' t rcnzhc'siehrigc'i' 1m MirtelaIt'r nul ic'rte<br />

lit' Niiiti,.'ii lii('lIt, LIIII toit 511011 \liit t('li'cJ)VLLI'liC xci pi'ahleri. xoncIt'rn, cuit I utsre.clit,' iii<br />

hc'stiitigrc. Je gc'IIclrIc'r flic' Âcitic'j'Iucciiig W81', (1(540 nielir ''ntspr'aeli SiC (leur Zwec'k <strong>der</strong><br />

ï.-(i'i'htxver'wa luuitg . Es kiwi s, 'ltei t von tuB del . Nota r Nar r titi ii bersi'tzt.e, ais-1. werii t or'<br />

es tut, clan,c in Ii' Spraclu' 1er T bersotzcc,ci,r. niinilioh iris Lut c:'inisehe. I)aB dei -<br />

ho taIc'inisohe ltint'rlciIti omit Ncunc'ii ans oinm'r drittc'n<br />

Spr'aelic' iris Uriercirisehe i Is 'rsi' t itt', ist vin :csve'hologisr I ''r Vnsinn, I.)us vir,1 aueh cliireli<br />

clii fi'upjumt e flirt c'r'kung von 'tl i k ls N cjZII1tI' toit ers t iii z t 11 11 Mit telait.ur wui'de dii<br />

Nuine slavisc'1ier IIerkrinf t T'serj,4i1 \On 11011 eingarisc'irm'n Notarm'cc ciriziiltligeiital niedei'gesehi'ieben<br />

, roui obi i tu] ai i oit hm Lut ei n iselo' iihei'xutzt (ici _1 1t' ('Os ce i, abt'i' iris LTngnri -<br />

seime nu ! (:\ . ami 50.)<br />

13' \V. J, 26-27; (viRFrv Gy .: Ethn. 81 (1970) 215.<br />

.Stcuiic, .Sic(n',,c &lcccq, XXII, 1t71J,


336<br />

(b,. (iff(f/<br />

egend bewiesc Tuer bemerke ich, (laU es au('h voni Gesielitspniikt V(>II<br />

Ratko- eine riskaiie Tlieoric ist die Namen (lev T)irft'r (lev Dienstieuten in<br />

die Zeit vor de- Lancinalime zurih'kzuverlegen. Ninimt . H;i,tko iiilith (liesen<br />

Standpunkt ciii daiiii kiniien (lie die zweilaelie I i ndnahnie heliatipi ('ildcii<br />

ungarisc'heii Forseher dcii Nanwii (l('s in <strong>der</strong> I.'rkii aie vain \\ 'espri ml al<br />

saint dein .Dorf Gerene.,'er ei'wihntcmi .Dorfes &4,k auf las 8. J h. zmii'iekfiihren,<br />

und (latin liefert (lie r1l1 eo ).ie dci' siawisehemi Dorfkunt immu il. it citie Analogie<br />

fur die Theorie <strong>der</strong> awarisch-ungarischeii Dom fkontinuit•iit<br />

Da die sonstigen Bemerkungen von llatko, miter deiien es auc'h beachtenswertc<br />

Prublernestellungen gilit von seinen hier kritisierteim Arisiehi en<br />

ahhiUiLig simiil , eruhrigt es sich aimch daraut ci miziigeliemi \Vir kiiiinen muid' demi<br />

absehliej3eiiden Gedanken von Ratko mit Fi'eudc begi'iWen, Wonach wir amis<br />

l)eiiiiIhen sollen , in de y Erhwseliung <strong>der</strong> Aiifinge (les tselicchischen, des 1) 0 1111selien<br />

und (les ungarisclien Staateseiiie gemeinsame Spraclie 7.0 s1n'eelien.<br />

iii Ikeiiiitnis (lei' pam'allelen Entwic'kluiig <strong>der</strong> drei Staateil mimuB tatsii.elilieli<br />

uiberlcgt . mver(len, (lie fruhe Geschichtc des ist .1ic1ien Mittel-Europa encilieli ionl<br />

iiiht' ans eifleni nationaleii. soiidei'n P.illeiii siipl'a.iiaI ioflaleil sûzialhistoiisclicii<br />

Aspekt zu hehandeln. Aus clicsei' Perspel<br />

JT(,<br />

llOkt<br />

uni<br />

I-1 II.>(\R<br />

h.ar>icsoii j<br />

MNrrtti.<br />

Abkiir,.ii ngen<br />

Tigiii'.iung zun \'4'J'zeirliiIis tri- clus ri-st, il '1'.'iIr<br />

"(mli» .',(ireku Il>,,,,. ,V.\JI .<br />

AirIiivitii> Iiiiot;u' ('rriIt>-(.)rinta1is. ]>iutu>rsi I ( 1U35) --U. ICI<br />

([91:1.14)<br />

E. IEi(NEiiER, ]a\ i('I1r I'tvikLo1ogi4rl14 O1'ti'Il)1i>'1L, I [I.<br />

II>'i>I>'II>ri'g 1905 [Ut 1<br />

11. \\-' _ ozi:a A. I.iNtIi.:CK-I')zz,i., 1ikiiialr,ib>irt><br />

des, J —I!. (I'az— Kuti> 1I)5— 19(7<br />

( 'rskoslovi 'r>ski ('>isH pi H isi oii&'k'. I 'ralia<br />

Egvrtrîiirs !'liiIolc>i>ti K?iiiiiv. fl>LrhiJ)rst t ( 1`'. 77) --71 ( 11145)<br />

1'InogiaiIiia. Itic1n1>rsi I (I 5R)) ff.<br />

I"l:Ki-:'I'I: N-i A .,\. Si.ri,'ss>r irifllrti >'s ti.tsalotiiii ktLtII((LIHH>L.<br />

Riihij>a lU:!!.<br />

1EIITi-\ r' .i,., 'I'iI'I)i'"iL \ 11Lil'5V('. IiiIaj>''sl 191E.<br />

.1. t-:nLI:t(, tovriik I'i-h>t 1970.<br />

I ii u>kv (>JiA. litai iIvLi<br />

I luzai 0t(Ir(It 1, I 21-L 1::ii. EI.: I. .Na gv. rt(. Flii,Iajx'sl<br />

'>IHLva iorsztig l'tv. u'', - Ï H Il-L. I iii> IajWRt<br />

- .\ . FI (' (- .\ v-%, I'.)toinz.arin t..iI.LtO\a. Iltatislava 19:10.<br />

K R.((5l r', i J, A iiiagvar niii,.'l u>grk ii XLV. l/.li/.l-I(I<br />

p>ir. I III. 1i>i,t>t1irt 1900-1901<br />

[579.<br />

koze-


KC'sA<br />

F(r.<br />

h 1ZPfltj t1E41u1 -<br />

Tfttfl<br />

L.<br />

Striilut r \o Ii pi<br />

Staxtislav:<br />

Si Si<br />

Sztiirtix<br />

FJ},<br />

W'<br />

z v<br />

ZONi'<br />

<strong>Zur</strong> /'r':qe lr Hi.rkuitft <strong>der</strong> Uw/o.rl/ilt(ihScltCM J),s(leute 337<br />

l'toi C'soniu \tiIiitii. i3iIili-11)i't<br />

- R. lÇjtovii, Z Iiistorickj t V))lO4i( SlI101)fli(k'Il1 osadri'eh<br />

IILiZVOV V I'()iIiUIi-tj4kll. Zl,(.ItJik I) poéiatkooli SIOV ii4l\'(l1 d(jfn.<br />

Hts.: l, 13a1 kir. Unit islavu 1.945. 205 252<br />

-- 1). 'E'f&I:TiK - R. I'ItZI •:Mt E.sR.t. ilIiin ittul Virfasstuig Rhijiiqis<br />

in lin J'iitltzii( - %Viesliiltti I<br />

E. \\ist Ittigur -li un \Eit tilulfur in SpigI lit Ottnatiwi.<br />

Szgtd 1936<br />

M1LAUER. \nIopis staniho SIo\l-tiskH.. Praha Uiittislaa [9:32<br />

J. STNISLAV. SIoviiisk' jith V stn((InVekll, L III. TtiiiianskÇ'<br />

5v. Martin n. J<br />

- 5ttlitt Siavitit, Uti4ltI]sst 1 (1955) fI.<br />

A nagvrnilitulvi is sz(trLLv gi-I Sztiui-ay isu1.I olifiv-Iti'ti'a. I— II.<br />

(k. Xv. ]til 1t 1S7 -<br />

\1•1(", iIr,ttt1inititit Iiistotutt (pjs(o)altls Zngi'it(iir -is. I— E<br />

ZagliLiliai I 73 l'7i.<br />

= 1ngui-isnite .JalinIni('ltIi-. 13411in<br />

VI-:N7.t-:r, (4., -\rp (Ikitri (ij kutnvt&tr. t—)1 I. Fiitilnpisr. ii6O-<br />

1 s74.<br />

F. ZIMMF;RMANN C. VEI{NER, t nkiiiuliithiuh zur (4es-Iiieht <strong>der</strong><br />

I)IitSIlt'Il iii Sihiniiigen. IlninnttitstaIt 1892- 1SJ7.<br />

Ziitsltiift ('iii OrtsnaitauforuJittng.<br />

0L<br />

\ £s C%?<br />

.Ste,Iiii ?ne, g liant S Vil. !i;,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!