GOLFMODE: - Golf Leader

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4 golfleadeR ALFRED KÄLIN 1000 BÄLLE pro Tag schlagen Alfred Kälin, Olympiabronzemedaillen-Gewinner im Langlauf und Präsident des Golf Club Ybrig, über den mangelnden Ehrgeiz der Schweizer Junioren, die fehlende Regionalisierung im Schweizer Golf und den langen Weg zum Golfplatz im Ochsenboden.
Berühmt wurden Sie durch den Langlauf mit dem Gewinn der Bronzemedaille in Sapporo vor 40 Jahren, wurde das gefeiert? Wir 4 Staffelläufer haben uns genau auf den Tag am 13. Februar, 40 Jahre später, in Einsiedeln getroffen. Die Golfspielenden treffen sich jeweils zum jährlichen Sapporo-Golfturnier, das ich organisiere, wo viele ehemalige Spitzensportler, die Golf spielen, zusammenkommen. Das sind jeweils 30 bis 35. Haben Sie mit der Staffel, mit der Sie damals Bronze holten, noch Kontakt? Am meisten noch mit Giger Albert. Mit meinem Namensvetter Wisel Kälin und Edi Hauser weniger. Wann haben Sie das erste Mal Golf gespielt? Das war auch 1972, und zwar in Davos. Dass so viele ehemalige Spitzensportler, gerade aus dem nordischen und alpinen Bereich, Golf spielen, ist erstaunlich. Haben Sie eine Erklärung dafür? Im nordischen Bereich sind das Koni Hallenbarter, Andi Grünenfelder, Jeremias Wigger, und Markus Fähndrich wie auch Simon Amman, Walter Steiner und Andreas Schaad. Bei den Alpinen sind es sehr viele. Es fällt einem als ehemaligem Spitzensportler leichter, Golf zu lernen, weil man weiss, dass man intensiv trainieren muss, um etwas zu erreichen. Ich teile den Sport in drei Kategorien ein: Die eine ist der Hobbysportler, die zweite der Wettkampf sportler und die dritte der Spitzensportler. Der Wettkampfsportler ist der, welcher regelmässig Turniere spielt. Spitzensportler dagegen sind Berufssportler, die müssen pickelhart trainieren. Die müssen bis zu einem gewissen Grad Spinner sein, sonst würden sie das nicht machen. Sie selber würden sich als Wettkampfsportler bezeichnen? Im Golf, ja, vielleicht als Hobby-Wettkampfsportler. Bis jetzt habe ich im Übrigen noch nicht viele gesehen, die im Golf Spitzensportler sein möchten. Bei den meisten geht es nicht über den Wettkampfsportler hinaus. Und das auch bei den Junioren. Als Spitzensportler müssten die 1000 Bälle pro Tag schlagen. Das beinhaltet die langen Schläge genauso wie das kurze Spiel, das Spiel im Bunker und das Putten. Dazu braucht es aber einen unglaublichen Willen. Dem Wettkampfsportler dagegen reicht es, wenn er 100 Bälle schlägt und dann noch eine Runde spielt. Und der Hobbysportler will in erster Linie spielen und sich nicht auf der Driving Range abmühen. Dabei muss ich als Clubpräsident zugeben, dass die Letzteren für den Club interessanter sind, weil sie nach der Runde noch ins Restaurant kommen. Die bringen dem Club mehr Einnahmen als die, welche am Abend kommen und nur ein paar Bälle schlagen. Am meisten bringen die, welche über 50 sind und ein Handicap über 50 haben. Wieso gibt es demzufolge im Golf keinen Cologna wie bei den Skilangläufern oder einen Federer im Tennis? Man könnte aber auch den Fussball, das Eishockey oder den Radsport nennen, wo viele Schweizer eine internationale Karriere machten. Im Golf haben wir einmal eine riesige Konkurrenz durch die anderen Sportarten, die grösste durch den Fussball. Meiner Meinung nach gehört aber der beste Schweizer Fussballer nicht zu den hundert besten der Welt. Daneben haben wir aber in jeder Sportart immer wieder Ausnahmetalente wie eben einen Federer, einen Cologna, einen Ammann, einen Röthlin oder einen Cancellara. Aber im Golf haben wir wirklich niemanden. ➔ FORUM. golfleadeR 5
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