Jahresbericht 2004 - Familienheim-Genossenschaft Zürich
Jahresbericht 2004 - Familienheim-Genossenschaft Zürich
Jahresbericht 2004 - Familienheim-Genossenschaft Zürich
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Sozialberatung FGZ<br />
>> Bericht<br />
Die Zahl der Neuanmeldungen im Berichtsjahr (98)<br />
lag leicht über dem Durchschnitt der vergangenen 5 Jahre<br />
(91). In mehr als der Hälfte aller Fälle wandten sich die<br />
Mieter/innen direkt an die Sozialberatung (55.1%). Dies<br />
lässt den Schluss zu, dass diese Stelle, die es seit 1998 in<br />
dieser Form gibt, bei den <strong>Genossenschaft</strong>erinnen und <strong>Genossenschaft</strong>ern<br />
bekannt ist und bei Problemen unterschiedlichster<br />
Form auch genutzt wird.<br />
Schwerpunktmässig kann die Arbeit wie folgt benannt werden:<br />
Anlauf- und Vermittlungsstelle<br />
Mieter/innen möchten Auskünfte über spezialisierte<br />
Beratungsstellen wie Ehe- und Paarberatung, Schuldenberatung,<br />
Sozialämter etc. Wenn nötig werden die entsprechenden<br />
Kontakte aufgegleist und begleitet.<br />
Abklärungsaufgaben<br />
Im Auftrag der Geschäftsleitung und/oder des Vorstandes<br />
wird die soziale Situation von Gesuchstellern umfassend<br />
abgeklärt. Dies selbstverständlich in Absprache<br />
und mit dem Einverständnis der Betroffenen.<br />
Auskunftsstelle<br />
Hier geht es häufig um Auskünfte über Rechte und<br />
Pflichten in Bezug auf diverse Sozialversicherungen.<br />
Konkrete Hilfeleistungen<br />
Das können Anmeldungen bei der Invalidenversicherung<br />
sein (für Wiedereingliederungsmassnahmen oder<br />
Renten). Betagte <strong>Genossenschaft</strong>er/innen benötigen oft<br />
Hilfe bei der Geltendmachung von Ansprüchen gegenüber<br />
dem Amt für Zusatzleistungen. Bei schwer pflegebedürftigen<br />
Menschen geht es um Anmeldungen für Hilflosenentschädigung.<br />
Oder es sind Gesuche um finanzielle Hilfe bei<br />
der Stiftung Hilfsfonds FGZ und/oder anderen externen<br />
Stiftungen.<br />
Ombudsfunktion<br />
Mieter/innen wenden sich an die Sozialberatung,<br />
wenn sie sich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
der <strong>Genossenschaft</strong> nicht richtig behandelt oder verstanden<br />
fühlen.<br />
>> Jahresstatistik<br />
Problembereiche Anzahl in % Vorjahr<br />
Finanzielle Probleme 24 24.5 % 25.6 %<br />
(davon Mietzins-Ausstände) (4)<br />
Gesundheit Sucht legal 1<br />
Gesundheit Invalidität 1<br />
Gesundheit Psyche 2<br />
Alter 17 17.3 % 12.8 %<br />
Nachbarschaftskonflikte 24 24.5 % 19.8 %<br />
Beziehungsprobleme/Familie 12 12.2 % 10.5 %<br />
Scheidung/Trennung 2<br />
interne Wohnungswechsel 8 8.2% 5.8 %<br />
Reklamationen 3<br />
Diverse 4<br />
Bei rund einem Viertel aller Anfragen geht es um<br />
finanzielle Probleme. Dabei kommt zum Ausdruck, dass<br />
das Budget vieler Familien sehr knapp bemessen ist und<br />
dass unvorhergesehene Auslagen (z.B. Zahnarzt, Umzug)<br />
schnell zu grossen Schwierigkeiten führen. Bei Mietzinsausständen<br />
werden Sanierungsvorschläge in Absprache<br />
mit der Buchhaltung ausgearbeitet (Ratenzahlungsvereinbarungen,<br />
Stundungen). Hilfsfondsgelder werden in solchen<br />
Situationen in der Regel nur beantragt, wenn die<br />
Klienten über eine gewisse Zeit ihren laufenden Verpflichtungen<br />
wieder nachgekommen sind. Meine Hauptaufgabe<br />
in solchen Situationen sehe ich darin, bei den Klienten auf<br />
eine nachhaltige Verhaltensänderung hin zu arbeiten, in<br />
dem zusammen mit ihnen Budgets überprüft, das bisherige<br />
Ausgabeverhalten kritisch hinterfragt und Anpassungen<br />
vorgenommen werden. Dies ist oft ein schmerzhafter<br />
Prozess, der aber unumgänglich ist, um ein Budget langfristig<br />
wieder ins Lot zu bringen.<br />
Markus Hofstetter<br />
Sozialberatung FGZ<br />
13