WIFO-Layout Century Gothic 11 Punkt ("große Schrift") - FIW

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

2. Österreichs aktuelle Position, Überblick und internationaler Vergleich Ähnlich wie in Europa lag der Zustrom von passiven Direktinvestitionen nach Österreich mit 2,9 Mrd. € im Jahr 2010 unter dem Vorjahr. Dieser geringe Wert ergibt sich in Österreich einerseits aufgrund von leichten Abflüssen unter der Position sonstiges Direktinvestitionskapital (Rückführungen von konzerninternen Krediten) sowie andererseits aufgrund der hohen Desin- vestitionen, welche fast an die Höhe der Neuinvestitionen 2010 heranreichten. Somit ging der Großteil der passiven Direktinvestitionsflüsse nach Österreich im Jahr 2010 auf reinvestierte Gewinne zurück (2,6 Mrd. €). In den beiden Krisenjahren davor wies diese Position noch einen negativen Beitrag auf. Die österreichischen passiven Direktinvestitionsflüsse verschlechterten sich jedoch nicht nur in absoluten Werten gegenüber dem Vorjahr sondern auch relativ ge- sehen im Vergleich zu den gesamten weltweiten passiven Direktinvestitionsströmen, der öster- reichische Anteil daran sank (Übersicht 1). Im ersten Halbjahr 2011 wurden allerdings in Sum- me bereits wieder 8,6 Mrd. € in Österreich investiert, allein dieser Halbjahreswert übertrifft bereits die Werte der Krisenjahre davor. Gemäß OeNB (2011B) trugen teilweise Umstrukturierun- gen im Porschekonzern zum "Aufblähen dieser Bruttowerte" bei. Auch aktivseitig kam es, ebenfalls vor allem im I. Quartal 2011, zu deutlichen Kapitalflüssen Österreichs ins Ausland. Im ersten Halbjahr 2011 erreichten diese bereits 10 Mrd. €. Trotz dieser positiven Entwicklung Anfang 2011 sei aber auch hier vermerkt, dass 2010 auch aktivseitig noch ein Rückgang sowie ein geringerer Anteil an den weltweiten aktiven Direktinvestitionsflüssen zu verzeichnen gewesen waren. Die Hälfte der 6,3 Mrd. € österreichischer Direktinvestitionsströme 2010 ins Ausland ging auf reinvestierte Gewinne zurück, nachdem im Krisenjahr 2009 – erstmals seit 2001 – lediglich ein dreistelliger Millionenbetrag eingesetzt wurde, um die bereits bestehenden Beteiligungen im Ausland zu stärken. Die hier dargestellten Werte Österreichs beziehen sich auf Direktinvestitionen im engeren Sinn, d. h. ohne die Berücksichtigung von sogenannten Special Purpose Entities (SPEs). Bei SPEs handelt es sich um reine Durchlaufholdings, welche in Österreich nicht operativ tätig sind und kaum Beschäftigte aufweisen (OeNB, 2011A). Diese werden seit 2005 getrennt ausgewiesen. 2010 kam es erstmals in einem größeren Umfang zum Rückzug der Investitionen einer solchen Holding. Dieser reduzierte den Wert der Direktinvestitionen im weiteren Sinn um über 20 Mrd. € sowohl aktiv- als auch passivseitig (OeNB, 2011A). Direktinvestitionstätigkeit kann auf verschiedene Arten erbracht werden. Einerseits können sich Direktinvestoren an bereits bestehenden Unternehmen im Ausland beteiligen oder diese zur Gänze übernehmen. Andererseits besteht die Möglichkeit, ein neues Unternehmen im Ausland zu gründen – quasi ein Unternehmen auf der "grünen Wiese" aufbauen, daher auch oft die Bezeichnung "greenfield investments". In den World Investment Reports der UNCTAD werden zur Abschätzung dieser unterschiedlichen Arten die Entwicklungen von "cross-border mergers&acquisitions" sowie "greenfield investments" ausgewiesen1). Für das Jahr 2010 führt der World Investment Report 2011 (UNCTAD, 2011) eine Steigerung des Volumens von weltweiten grenzüberschreitenden Unternehmensübernahmen und Fusionen an, die sogenann- 1 ) Hier gilt allerdings zu beachten, dass diese nicht ganz mit der Definition von Direktinvestitionen des IMF übereinstimmen. Die M&A- Statistiken gehen auf Informationen von Thomson Reuters zurück, die Daten zu "greenfield investments" stammen aus der fDi markets Datenbank der Financial Times (UNCTAD, 2011). 2 FIW Special
ten "greenfield investments" gingen weltweit 2010 jedoch zurück. Für Österreich weist der UNCTAD-Indikator des Wertes von grenzüberschreitenden Unternehmenszusammenschlüssen und -akquisitionen volumensmäßig einen Rückgang – sowohl aktiv- als auch passivseitig aus. Die sogenannten "greenfield investments" konnten 2010 jedoch in Österreich gesteigert werden (auf 1,4 Mrd. € bzw. 1,9 Mrd. $), dies sogar entgegen dem weltweiten Trend. Die Anzahl der Projekte von Neugründungen stieg in Österreich 2010 sowohl aktiv- also auch passivseitig. Zumindest passivseitig wies auch die Anzahl der M&A-Deals 2010 in Österreich eine Steigerung auf 2 ). Übersicht 1: Entwicklung der Direktinvestitionen weltweit und in Österreich Q: Werte für Welt: UNCTAD, World Investment Report 2011; Werte für Österreich: OeNB. – Aufgrund von statistischen Abweichungen entsprechen die weltweiten aktiven DI-Flüsse nicht den weltweiten passiven DI-Flüssen – 1 ) 2010 vorläufige Werte. Die österreichischen Bestände im Ausland gingen weder in den Krisenjahren 2008, 2009 noch 2010 zurück. Gemäß der neuesten OeNB-Direktinvestitionserhebung betrug der Bestand an österreichischen Direktinvestitionen im Ausland 2009 113,3 Mrd. € (+6%). Für 2010 rechnet die OeNB anhand einer Fortschreibung der Transaktionswerte sowie einer Abschätzung der Ge- 2 ) Daten entnommen aus den Annex-Tabellen 9,10, 11, 12, 18, 19, 21 und 22 des World Investment Reports, www.unctad.org/wir. 3 FIW Special Welt Österreich Österreich Welt Österreich 1) Österreich 1) Aktiv e DI-Flüsse Aktiv e DI-Bestände Mrd. € Anteile Mrd. € Anteile in % in % Aktiv e DI-Bestände Österreich Anzahl österr. Beschäftigte Direkt- 1.000 inv estoren 1990 200 . . 1.536 3,7 0,24 679 44 1995 266 0,7 0,26 2.751 8,7 0,32 894 125 2000 1.337 6,0 0,45 8.557 26,7 0,31 917 249 2005 710 9,0 1,26 10.525 60,9 0,58 1.048 432 2006 1.120 10,9 0,97 11.859 80,3 0,68 1.006 479 2007 1.589 28,5 1,79 12.961 101,1 0,78 1.070 573 2008 1.305 20,1 1,54 11.488 106,9 0,93 1.149 675 2009 842 7,2 0,86 13.326 113,3 0,85 1.249 693 2010 999 6,3 0,63 15.273 128,7 0,84 . . 2011, 1. Hj. . 10,0 . . . . . . Welt Österreich Österreich Welt Österreich 1) Österreich 1) Passiv e DI-Flüsse Passiv e DI-Bestände Mrd. € Anteile Mrd. € Anteile in % in % Passiv e DI-Bestände Österreich Anzahl aus- Beschäftigte ländischer 1.000 Inv estoren 1990 171 . . 1.527 8,6 0,56 . 237 1995 251 1,3 0,52 2.582 15,7 0,61 2.847 208 2000 1.522 9,2 0,61 8.002 33,5 0,42 3.069 252 2005 791 8,7 1,10 9.782 70,0 0,72 3.153 221 2006 1.165 6,3 0,54 10.504 84,3 0,80 2.921 237 2007 1.440 22,8 1,58 12.125 110,4 0,91 2.890 235 2008 1.192 4,7 0,39 10.990 106,4 0,97 2.902 238 2009 853 6,7 0,79 12.460 119,8 0,96 2.996 227 2010 939 2,9 0,31 14.325 124,3 0,87 . . 2011, 1. Hj. . 8,6 . . . . . .
Seite 1: Autor: Susanne Sieber (WIFO) 2. FIW
Seite 6 und 7: winnentwicklung und unter Berücksi
Seite 8 und 9: aufwies, misst das zukünftige Dire
Seite 10 und 11: mit Anteilen zwischen 49,1% und 20,
Seite 12 und 13: schätzung anhand der Summe des Int
Seite 14 und 15: Nach 2007 ist auch 2009 erneut ein
Seite 16 und 17: einem Warenexportvolumen von 36,8 M
Seite 18 und 19: Abbildung 5: Eigenkapitalrentabilit
Seite 20: Übersicht A1: Marktanteile an den

WIFO-Layout Century Gothic 11 Punkt ("große Schrift") - FIW

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?