Naturschutzprogramm 2006 - Zoologische Gesellschaft Frankfurt
Naturschutzprogramm 2006 - Zoologische Gesellschaft Frankfurt
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ZGF Projekte <strong>2006</strong><br />
Kurzprofile der Naturschutzprojekte weltweit
<strong>Naturschutzprogramm</strong><br />
2<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Afrika<br />
� Schutz der Berggorillas im Virunga Nationalpark Seite 6<br />
� Flugzeugunterhalt, ZGF-Flugzeug im Kongo Seite 7<br />
� Schutzprogramm Äthiopischer Wolf Seite 8<br />
� Naturschutz im Bale Mountains Nationalpark Seite 9<br />
� Schutzprogramm Spitzmaulnashorn Seite 10<br />
Schutz der Nashörner im Ngorongoro Krater Seite 11<br />
Schutz der Nashörner in der Serengeti (Moru) Seite 12<br />
Nashornschutzprojekt Masai Mara Wildschutzgebiet Seite 13<br />
� Serengeti Luangwa Ökosystem Management Projekt (SLEMP) Seite 14<br />
� Naturschutz im Rubondo Nationalpark Seite 15<br />
� <strong>Naturschutzprogramm</strong> North Luangwa Nationalpark Seite 16<br />
� <strong>Naturschutzprogramm</strong> Mahale Nationalpark Seite 17<br />
� Grumeti Ikorongo Schutzgebiet Seite 19<br />
� Programm Sicherung des Serengeti Nationalparks Seite 20<br />
Wildlife Management Areas Seite 21<br />
GIS Datenzentrum Serengeti Seite 21<br />
Werkstatt & Fahrzeuge für Serengeti Seite 22<br />
Ökologisches Programm für den Serengeti Nationalpark Seite 23<br />
Serengeti Biodiversitätsprogramm Seite 24<br />
Maswa Wildschutzgebiet Seite 24<br />
Veterinär-Projekt Serengeti Seite 25<br />
� Pasiansi Rangerschule Seite 26<br />
� Forschungsinstitut TAWIRI Seite 27<br />
� Ngorongoro Krater Management Seite 28<br />
� Impfkampagne Masai Mara Wildschutzgebiet Seite 29<br />
Asien/Lateinamerika<br />
� Schutz des Südlichen Fischotters und des Südbuchenwaldes Seite 30<br />
� Schutz des Andenhirschs in den Nevados de Chillán Seite 31<br />
� Galápagos Programm Seite 32<br />
Natur- und Umwelterziehung Seite 32<br />
Charles Darwin Forschungsstation Seite 33<br />
Rettung bedrohter Pflanzenarten Seite 33<br />
Riesenschildkröten und Landleguane Seite 34<br />
� Regenwaldschutzprogramm Ost-Anden Seite 36<br />
Überwachung und Schutz des Riesenotters Seite 37
� Wiedereinbürgerung des Goldgelben Löwenäffchens Seite 38<br />
� Krankheitesübertragung von Haustieren auf Wildtiere in Amazonien Seite 39<br />
� Utila-Leguan- und Mangrovenschutz Seite 40<br />
� Orang-Utan Auswilderungsstation Bukit Tigapuluh Seite 41<br />
� Primatenschutz und Nationalparkprogramm Seite 42<br />
� Hornvogel- und Regenwaldschutz auf Panay Seite 43<br />
Europa<br />
� Geierschutzprogramm Alpen, Mittelmeerraum, Balkan und Seite 44<br />
Schwarzmeerraum<br />
Wiedereinbürgerung des Bartgeiers Seite 44<br />
Aktionsplan Balkan-Geier Seite 45<br />
Balkangämse in Bulgarien Seite 46<br />
Transhumanz in Bulgarien Seite 46<br />
Geierprogramm auf der Krim Seite 47<br />
� Schutz der Rothalsgans Seite 48<br />
� Bulgarian Environmental Partnership-Foundation Seite 49<br />
� Lebensraumvernetzung für den Wisent Seite 50<br />
� Schutz der Saiga - ALTYN DALA Schutzgebietssystem Seite 51<br />
� Bulgarian Biodiversity Foundation (BBF) - Balkan Green Belt Seite 52<br />
� Bärenschutz in Bulgarien Seite 53<br />
� Steppenrenaturierung Dniestr-Nationalpark Seite 54<br />
� Großsäugerkorridore Seite 55<br />
� Polessie Programm Seite 56<br />
� Schutz von Schell- und Schreiadler Seite 57<br />
� Artenschutzprogramme Seite 57<br />
Wanderfalken- und Uhuschutz Seite 57<br />
Wisent im Rothaargebirge Seite 58<br />
� <strong>Naturschutzprogramm</strong> Hessen Seite 59<br />
Streuobstwiesen <strong>Frankfurt</strong>-Maintal Seite 59<br />
Auenschutz Main-Kinzig Seite 60<br />
� <strong>Naturschutzprogramm</strong> Rhön Seite 62<br />
Sinntal - Bayerische Röhn Seite 62<br />
Biotop- und Artenschutz - Röhn Seite 62<br />
� Wildnis in Deutschland, Schutz und Wiederherstellung<br />
von naturnahen Ökosystemen Seite 63<br />
Wildkatzenhabitate Seite 63<br />
Nationalpark Nordeifel Seite 64<br />
Monitoringprogramm Waldschutz Hessen Seite 65<br />
Konversion von Militärflächen in Naturschutzgebiete Seite 66<br />
<strong>Naturschutzprogramm</strong><br />
3
<strong>Naturschutzprogramm</strong><br />
4<br />
� Landkauf und Flächenregenerierung in Deutschland Seite 67<br />
Pfäfflinger Wiesen - Nördlinger Ries Seite 67<br />
Flächenerwerb Naturlandschaften Brandenburg Seite 67<br />
Günztal - Bayern Seite 68<br />
ZGF Projekte <strong>2006</strong><br />
Kurzprofile der Naturschutzprojekte weltweit<br />
Die vorliegende Zusammenstellung gibt einen Überblick über<br />
alle im Jahr <strong>2006</strong> von der ZGF durchgeführten bzw.<br />
geförderten Projekte im Bereich Naturschutz. Sie soll Ihnen als<br />
Journalistin und Journalist einen Einblick in das breit gefächerte<br />
Programm der ZGF geben.<br />
Detailliertere Information zu einzelnen Projekten erhalten Sie<br />
auf Anfrage selbstverständlich von uns.<br />
Ausführlichere Informationen und Hintergründe<br />
zu den einzelnen Projekten:<br />
<strong>Zoologische</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>Frankfurt</strong><br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Dipl.Biol. Dagmar Andres-Brümmer<br />
Telefon: 069 - 94 34 46 11<br />
E-Mail: andres-bruemmer@zgf.de
Impressum:<br />
<strong>Zoologische</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>Frankfurt</strong> von 1858 e.V.<br />
Alfred-Brehm-Platz 16<br />
60316 <strong>Frankfurt</strong><br />
Tel. 069 - 94 34 46 0<br />
Fax 069 - 439 348<br />
E-Mail: info@zgf.de<br />
www.zgf.de<br />
Redaktion & Layout:<br />
Dagmar Andres-Brümmer, Susanne Schick<br />
verantwortlich für den Inhalt:<br />
Dr. Markus Borner (Afrika), Antje Müllner (Asien,<br />
Lateinamerika), Wolfgang Fremuth (Europa)<br />
Fotos:<br />
alle Fotos ZGF, sofern nicht anders angegeben<br />
Titelfoto: Norbert Guthier<br />
© ZGF <strong>2006</strong><br />
<strong>Naturschutzprogramm</strong><br />
5
6<br />
Kongo<br />
Fotos: U. Zimmermann<br />
Schutz der Berggorillas<br />
im Virunga Nationalpark<br />
Hintergrund<br />
Der Virunga Nationalpark, Weltnaturerbe der UNESCO, wurde schon<br />
1925 gegründet und ist der älteste Park Afrikas. Er ist etwa 8.000 qkm<br />
groß und erstreckt sich von Norden nach Süden über 300 km. Mit 210<br />
Säugetierarten und über 700 Vogelarten ist der Park einer der diversesten<br />
Schutzgebiete Afrikas und umfasst ein Mosaik von verschiedensten<br />
Ökosystemen: vom Tieflandwald im Norden des Parks, über Savannen,<br />
Feuchtgebiete, Bergregenwald, hochalpine Vegetation bis zum ewigen<br />
Schnee auf den Spitzen der Ruwenzori Berge. Die Wälder des Virunga Parks<br />
sind die Heimat von mehr als der Hälfte der noch rund 670 freilebenden<br />
Berggorillas (Gorilla beringei beringei). Trotz anhaltender Kriegswirren<br />
konnte Dank des außerordentlichen Einsatzes des ZGF-Projektleiters vor<br />
Ort in den letzten zwei Jahren der Park weiter stabilisiert werden, und erste<br />
Naturschutzerfolge sind zu vermelden. Helen Hague wird Ende des Jahres<br />
nach England zurückkehren. Als Nachfolger wird Urbain Ngobobo, ein<br />
kongolesischer Mitarbeiter für die administrativen Aufgaben im Projekt<br />
eingestellt. Projektleiter Robert Muir wurde als Pilot ausgebildet und fliegt<br />
nun das ZGF-Flugzeug, das zuvor in Garamba/Ituri im Einsatz war, im<br />
Virunga Nationalpark.<br />
Projektziel<br />
Schutz der letzten Berggorillas und Erhaltung ihres Lebensraums in den<br />
Virunga Bergen<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Renovierung und Bau von Infrastruktur (Rangerposten u.<br />
Patrouillenwege), Grenzmarkierungen<br />
� Wildhüterausbildung und Ausrüstung vor Ort und an der<br />
Wildhüterschule in Mweka/Tanzania<br />
� Aufbau einer Wildhüterschule im Land<br />
� Instandsetzung und Erweiterung des Funksprechsystems im Park<br />
� Unterstützung aller Aktivitäten für die Überwachung und den Schutz<br />
der Gorillas; Schutz und Überwachung der habituierten Schimpansen<br />
von Tongo<br />
� Umsiedlung von im Park lebenden Flüchtlingen in Zusammenarbeit mit<br />
der Deutschen Welthungerhilfe<br />
� Ausarbeitung eines General Management Planes für den Virunga Park<br />
� Konfliktvermeidung zwischen Elefanten und Siedlern an den<br />
Parkgrenzen
Projektleiter Robert Muir (ZGF-Projektleiter)<br />
Projektpartner Institute Congolaise por la Conservation de la<br />
Nature (ICCN), Int. Gorilla Conservation<br />
Programme, Welthungerhilfe<br />
Mehr zum Projekt<br />
� ZGF Gorilla 1/<strong>2006</strong>, 4/2005, 2/2004, 2/2003, 4/2002<br />
� TV Doku. des BR (2003): Gorillas zwischen den Fronten<br />
Flugzeugunterhalt,<br />
ZGF-Flugzeug im Kongo<br />
Hintergrund<br />
Die Cessna mußte nach einem Unfall im vergangenen Jahr einer größeren<br />
Reparatur in einer Werkstatt in Nairobi unterzogen werden. Das Flugzeug<br />
ist inzwischen wieder in den Kongo zurückgekehrt und wird nun vor allem<br />
für unser Projekt im Virunga Park eingesetzt. Das Projektflugzeug wird weiter<br />
von der ZGF gewartet und instand gehalten und hat sich in den letzten<br />
Jahren als absolut lebenswichtig erwiesen. In den momentan unsicheren<br />
Zeiten kann auch innerhalb des Virunga Parks alles nur über den Luftweg<br />
geschehen: der Transport von Wildhütern, die Verteilung von Löhnen, die<br />
Parküberwachung und Evakuierung im Notfall. Das Flugzeug soll aber<br />
weiter auch im ganzen östlichen Kongo eingesetzt werden und bei Bedarf<br />
auch das Okapi-Projekt in Ituri unterstützen.<br />
Projektziel<br />
Schutz des Virunga Nationalparks mit seinen Berggorillas<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Unterhalt der ZGF Cessna 206 für Virunga und Ituri<br />
� Ausarbeitung eines Projektentwurfs zum Aufbau eines „Air Wing” für<br />
den östlichen Kongo (mit finanzieller Unterstützung der EU)<br />
Projektleiter Robert Muir (ZGF-Projektleiter)<br />
Projektpartner Institute Congolaise pour la Protection de la<br />
Nature (ICCN)<br />
Kongo<br />
Fotos: R. Muir / U. Zimmermann<br />
7
8<br />
Äthiopien<br />
Fotos: M. & A. Shah<br />
Schutzprogramm<br />
Äthiopischer Wolf<br />
Hintergrund<br />
Die afro-alpinen Hochländer Äthiopiens gehören mit ihrer einzigartigen<br />
Flora und Fauna weltweit zu den erhaltenswertesten Ökosystemen. 80%<br />
der Gebiete Afrikas mit einer Höhe über 3.000 m ü.M. liegen in Äthiopien.<br />
Der hier lebende, hoch gefährdete Äthiopische Wolf (Canis simensis),<br />
ist mit nur 500 Individuen die seltenste Canidenart der Welt. Die letzten<br />
Rückzugsgebiete des Wolfes sind immer mehr von einer Expansion der<br />
armen Landbevölkerung bedroht, die die wenigen noch bestehenden<br />
naturnahen Gebiete bebauen oder mit ihren Haustieren beweiden.<br />
Projektziel<br />
Erhaltung der afroalpinen Ökosysteme im Norden Äthiopiens, Schutz des<br />
seltenen Äthiopischen Wolfes<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Entwicklung einer Naturschutz-Strategie zum Schutz der letzten<br />
afroalpinen Systeme im nördlichen Äthiopien<br />
� Verhandlung mit der lokalen Bevölkerung und Einrichtung von lokal<br />
geleiteten Schutzgebieten<br />
� Überwachung der Situation des Äthiopischen Wolfs: Bestand, Verteilung<br />
und Bedrohung<br />
� Informations- und Aufklärungskampagnen<br />
� Aufbau von Ökotourismusstrukturen, die durch die lokale Bevölkerung<br />
getragen werden - in Abune Josef, Aboi Gara und Guassa-Menz<br />
� Evaluierung des Mt.-Choke-Wolf-Wiedereinbürgerungsprogrammes<br />
� Kontinuierliche Übergabe des Projektes an eine lokale<br />
Naturschutzorganistation<br />
Projektleiter Dr. Zelealem Tefera (ZGF-Projektleiter)<br />
Projektpartner Äthiop. Wolfschutzprogramm, Äthiop.<br />
Wildschutzbehörde<br />
Mehr zum Projekt<br />
� ZGF Gorilla 1/<strong>2006</strong>, 2/2005, 4/2003<br />
� Rabies in Endangered Ethiopian Wolves, (Publikationen/Reports auf<br />
www.zgf.de)
Naturschutz im Bale<br />
Mountains Nationalpark<br />
Hintergrund<br />
Die Bale Berge sind das größte alpine Habitat auf dem afrikanischen<br />
Kontinent. Sie zeichnen sich durch eine hohe Biodiversität mit vielen<br />
endemische Tier- und Pflanzenarten aus. Der Anteil der endemischen<br />
Arten ist derart groß, dass beim Verlust des Bale Mountains Nationalparks<br />
mehr Arten von der Erde verschwinden würden als in irgendeinem anderen<br />
vergleichbar großem Gebiet. Die Hälfte der noch etwa 500 Äthiopischen<br />
Wölfe und ungefähr die Hälfte aller Berg-Nyalas leben in diesem Park.<br />
Die Bale Berge sind der Wasserspeicher für große Gebiete des südlichen<br />
Äthiopiens und Somalias. Teile des Nationalparks sind besiedelt und stehen<br />
unter zunehmendem Bevölkerungsdruck. Parkschutz und Unterhalt sind<br />
bisher kaum existent. Im kommenden Jahr wird die Ökologin Deborah<br />
Randall mit unserem ZGF-Team in den Bale Bergen arbeiten und für die<br />
Koordination von Monitoring und wissenschaftlichen Studien sowie zur<br />
Einrichtung eines GIS-Zentrums verantwortlich sein. Durch Vermittlung des<br />
EU Botschafters in Äthiopien mit höchsten Regierungsstellen soll die ZGF<br />
stärker in den Naturschutz in Bale eingebunden werden.<br />
Projektziel<br />
Schutz und Management des Nationalparks<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Verbesserung der Infrastrukturen des Parks, Renovierung des<br />
Park-Hauptquartiers, Aufbau eines Radio-Kommunikations-<br />
Netzwerkes<br />
� Intensivierung des Parkschutzes, Bau eines Wildhüterpostens in<br />
Sodota/Morobwa, Ausrüstung der Wildhüter mit Uniformen, Zelten,<br />
Schlafsäcken und Benzin<br />
� Entwicklung eines „General Management Plans“ für den Park<br />
� Entwicklung eines Planes zur Förderung von Ökotourismus im Park<br />
� Aufbau eines GIS-Zentrums<br />
� Bau eines Besucher- / Ausbildungszentrums im Park<br />
� Ausbildung von Wildhütern und Bereitstellung von Ausrüstung<br />
� Grenzmarkierung<br />
� Verhandlungen mit der lokalen Bevölkerung zur Grenzfestlegung<br />
zusammen mit den Partnern von „FarmAfrica”<br />
Projektleiter Alastair Nelson (ZGF-Projektleiter)<br />
Projektpartner Oromia Regional Agricultural Bureau (ORAB),<br />
Ethiopian Wildlife Organisation (EWO)<br />
Äthiopien<br />
Fotos: M. & A. Shah<br />
9
Tansania/Kenia/Sambia<br />
10<br />
Fotos: ZGF / R. Künkel<br />
Mehr zum Projekt<br />
� ZGF Gorilla 2/2005, 4/2003<br />
� GEO Spezial Dez 2004<br />
Schutzprogramm<br />
Spitzmaulnashorn<br />
Hintergrund<br />
Durch die Fokussierung auf den Nashornschutz in mehreren Ländern<br />
ist die ZGF in den letzten Jahren zu einem wichtigen Akteur auf diesem<br />
Gebiet geworden. Schwerpunkte liegen in Tansania, Kenia und Sambia.<br />
Vor allem durch Beratung, aber auch durch praktische Hilfe des Nashorn-<br />
Koordinators der ZGF wird der Nashornschutz auch in Äthiopien, Ruanda,<br />
Uganda, Simbabwe und Namibia gefördert.<br />
Projektziel<br />
Schutz des hochgradig bedrohten Spitzmaulnashorns in Afrika<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Beratung der Partnerländer in Fragen des Nashornschutzes<br />
� Technische Unterstützung der Nashornprojekte (Fahrzeuge, Flugzeug,<br />
Equipment etc.)<br />
� Vernetzung aller ZGF Nashornprojekte, Austausch von Erfahrungen<br />
und Personal<br />
� Ausbildung von Veterinären und Wildhütern<br />
� Erarbeitung einer Schutzstrategie für die Nashörner im Serengeti<br />
Ökosystem<br />
Projektleiter Dr. Pete Morkel (ZGF-Projektleiter),<br />
Koordinator aller Nashornprojekte<br />
Projektpartner Kenya Wildlife Service, Narok Country Council,<br />
Ngorongoro Conservation Area Authority (NCAA),<br />
TANAPA, Zambia Wildlife Authority (ZAWA)
Mehr zum Projekt<br />
� Projekte/Afrika/Nashornschutzprogramm unter ww.zgf.de<br />
Wiederansiedlung Spitzmaulnashörner in Sambia<br />
� ZGF Gorilla 1/<strong>2006</strong>, 2/2003<br />
� TV Dok. des BR (2004): Wenn Nashörner fliegen<br />
Nashörner in Ngorongoro<br />
� Management of Black Rhino in the Ngorongoro Crater<br />
(Publikationen/Reports auf www.zgf.de)<br />
Nashörner in Südafrika<br />
� TV Dok. des BR (2005): Happy End für ein Nashorn<br />
Schutz der Nashörner im<br />
Ngorongoro Krater<br />
Hintergrund<br />
Der geringe Bestand der letzten Spitzmaulnashörner im Ngorongoro<br />
Krater Schutzgebiet muss ständig überwacht werden. Dazu sind rund<br />
um die Uhr Ranger im Einsatz. Mindestens zwei Fahrzeuge sind ständig<br />
auf Patrouille, andere Ranger beobachten die Tiere im Krater von festen<br />
Posten aus. Die Wildhüter dieser Nashornschutztruppe sind Ranger, die<br />
speziell für das Monitoring von Nashörnern ausgebildet wurden. Ein Radio-<br />
Kommunikationssystem unterstützt die Schutztruppe bei den Beobachtungen<br />
und der Erfassung der Daten. Erfreulicherweise hat die Nashornpopulation<br />
im Krater wieder zugenommen und zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder<br />
einen Bestand von 24 Tieren erreicht.<br />
Projektziel<br />
Sicherung der Nashornpopulation im Ngorongoro Krater<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Anschaffung von Ausrüstung für die Rangertruppe zum Nashornschutz<br />
� Prämien zum Nashornschutz<br />
� Intensivierter Schutz der neugeborenen Nashornkälber vor Löwen und<br />
Hyänen<br />
� Kontrolle der Besucheranzahl zur Reduzierung des Stresses für die<br />
Nashornpopulation<br />
� Veterinärmedizinische Untersuchungen im Krater<br />
Sambia/Tansania<br />
Fotos: ZGF / R. Künkel<br />
11
Tansania / Kenia<br />
12<br />
Fotos: ZGF / V. Turisi<br />
Projektleiter Dr. Pete Morkel (ZGF-Projektleiter)<br />
Projektpartner Ngorongoro Conservation Area<br />
Schutz der Nashörner in der<br />
Serengeti (Moru)<br />
Hintergrund<br />
Die Moru-Population des Spitzmaulnashorns im Serengeti Nationalpark<br />
hat sich dank ständiger Überwachung und konsequenter Abschirmung der<br />
Tiere vom Tourismus in den letzten Jahren gut entwickelt. Inzwischen sind<br />
es wieder 16 Nashörner im Moru Gebiet der Serengeti. Weiterhin werden<br />
die Tiere rund um die Uhr bewacht. Besucher dürfen das Gebiet nur auf<br />
wenigen Wegen befahren.<br />
Projektziel<br />
Erhaltung und Vergrößerung der Population von Spitzmaulnashörnern in<br />
der Serengeti durch Unterstützung aller Aktivitäten zum Nashornschutz und<br />
Nashorn-Monitoring<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Unterhalt der Fahrzeuge der Rangereinheiten zum Nashornschutz- und<br />
Monitoring<br />
� Wildhüter-Prämien für den Nashornschutz<br />
� Anschaffung von Rangerausrüstung<br />
� Ausbildung der Wildhüter im Nashorn-Monitoring<br />
Projektleiter Dr. Pete Morkel (ZGF-Projektleiter)<br />
Projektpartner TANAPA
Naturschutzprojekt, Masai Mara<br />
Wildschutzgebiet<br />
Hintergrund<br />
Die kleine Population von 25 bis 30 Spitzmaulnashörnern im Grenzgebiet<br />
zwischen Kenia und Tansania wird rund um die Uhr bewacht. Tiere, die die<br />
internationale Grenze zwischen der Serengeti und dem Mara Game Reserve<br />
überschreiten oder in peripheren Gebieten des Mara Reservates leben,<br />
werden an den Ohren markiert und teilweise mit Peilsendern versehen. Das<br />
langfristige Ziel ist es, die Mara-Population mit den bestehenden Serengeti/<br />
Ngorongoro-Populationen zu vernetzen.<br />
Projektziel<br />
Schutz und Überwachung der Nashörner im Grenzgebiet zwischen Tansania<br />
und Kenia, Schutz des Trockenzeit-Verbreitungsgebietes der Gnus und<br />
Zebras im Serengeti-Ökosystem<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Unterstützung der Nashornüberwachungstruppe, Koordinierung von<br />
Nashornschutzaktivitäten<br />
� Markierung der grenzüberschreitenden Nashörner<br />
� Ausrüstung der Wildhüter mit einem neuen Fahrzeug, Uniformen,<br />
Ferngläsern, Teleskopen und Nachtsichtgeräten<br />
� Unterhalt der beiden Fahrzeuge der Nashorn-Schutztruppe<br />
� Ausbau des Nashorn Radio-Kommunkationssystems<br />
Projektleiter Samson Lenjir, Veterinäre ohne Grenzen,<br />
Gabriel Turasha<br />
Projektpartner Kenya Wildlife Service, Narok County Council<br />
Kenia<br />
Fotos: F. Borner<br />
13
Sambia / Tansania<br />
14<br />
Foto: N. Guthier<br />
Serengeti Luangwa<br />
Ökosystem Management<br />
Projekt (SLEMP)<br />
Hintergrund<br />
Komplexe Ökosysteme brauchen ein ganzheitliches Management,<br />
das das Spektrum der verschiedenen Akteure in einem gemeinsamen<br />
Naturschutzbestreben zusammenbringt. Die Biodiversitätskonvention vom<br />
Erdgipfeltreffen in Rio im Jahre 1992 hat das schon klar erkannt und in ihren<br />
Richtlinien zum Management von Ökosystemen festgehalten. Grundlegend<br />
für diesen Ansatz ist die Erkenntnis, dass die lokale Bevölkerung um die<br />
Schutzgebiete nicht nur eine Bedrohung für den Naturschutz darstellt,<br />
sondern auch am stärksten von den natürlichen Ressourcen profitiert. Nur<br />
durch die Integration der lokalen Bevölkerung in den Naturschutz kann<br />
ein Ökosystem langzeitig erhalten bleiben. Obwohl viel diskutiert, ist das<br />
Ökosystem-Management-Konzept kaum umgesetzt worden und soll nun in<br />
der Serengeti und in North Luangwa zu ersten Mal in die Praxis übertragen<br />
werden.<br />
Projektziel<br />
Schutz und nachhaltige Nutzung von zwei der wichtigsten afrikanischen<br />
Ökosysteme durch Integration der lokalen Bevölkerung in den Naturschutz<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Dezentralisierung der Ökosystemverwaltung mit mehr Verantwortung für<br />
die lokalen Kommunen<br />
� Förderung eines besseren Verständnisses der ökologischen und<br />
sozioökonomischen Faktoren des Ökosystems<br />
� Stärkung der lokalen Strukturen zur Verwaltung des Ökosystems und<br />
Koordination aller Partner<br />
� Neue Einschätzung der Werte des Ökosystems und bessere Verteilung<br />
des Ökosystem–Einkommens<br />
� Unterstützung der lokalen Bevölkerung auf dem Wege zu<br />
verantwortungsvollen Ökosystempartnern<br />
Projektpartner Tanzania National Parks, Wildlife Division<br />
und Ngorongoro Conservation Area Authority<br />
mit den Serengeti Regionalbehörden,<br />
Zambia Wildlife Authority mit den Sambischen<br />
Regionalbehörden im Luangwa Tal
Naturschutz im<br />
Rubondo Nationalpark<br />
Hintergrund<br />
Der Nationalpark Rubondo wird seit 1977 durch die ZGF unterstützt. Der<br />
Aufbau der Infrastruktur des Parks ist im Wesentlichen dieser Förderung<br />
zu verdanken. Die Zunahme der Bevölkerung, die sich rings um den Park<br />
angesiedelt hat, und die damit verbundene verstärkte Nutzung natürlicher<br />
Ressourcen des Sees (insbesondere Fischfang) bewirken einen verstärkten<br />
Druck auf den Park.<br />
Projektziel<br />
Erhaltung des Parks als funktionierendes Ökosystem und attraktives Ziel für<br />
Besucher<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Verbesserung und Instandsetzung der Infrastrukturen im Park (z.B.<br />
Straßen, Patrouillenboote)<br />
� Unterstützung des Parkschutzes<br />
� Ersatz eines Patrouillenbootes<br />
� Eliminierung eingeschleppter Baum-Arten<br />
� Unterstützung des Parkökologen zur Überwachung der Tierbestände,<br />
Kontrolle der Wasserqualität<br />
� Unterstützung wissenschaftlicher Studien: Fischotterstudie / auf<br />
Rubondo angesiedelte Schimpansen<br />
Projektpartner TANAPA<br />
Mehr zum Projekt<br />
� TV Doku. des BR (2002): Arche im Viktoriasee<br />
Tansania<br />
Fotos: S. Hausmann<br />
15
16<br />
Sambia<br />
Fotos: ZGF / V. Turisi<br />
<strong>Naturschutzprogramm</strong><br />
North Luangwa Nationalpark<br />
Hintergrund<br />
Aufgrund des jahrelangen Einsatzes der ZGF gilt der North Luangwa<br />
Nationalpark heute als das sicherste Schutzgebiet Sambias, und die<br />
Elefantenbestände wachsen kontinuierlich. Die Aktivitäten der ZGF<br />
umfassen alle Bereiche der Kontrolle (Rangerposten, Funkgeräte, Fahrzeuge,<br />
Ausrüstung, Uniformen, Patrouillensystem), des Parkunterhalts (Straßenbau,<br />
Infrastruktur), der Planung und des Monitorings. Wie in der Serengeti<br />
besteht die größte Herausforderung aber darin, für die umliegenden<br />
„Game Management Areas“ (GMA) nachhaltige Landnutzungskonzepte zu<br />
entwickeln und umzusetzen. Die ersten fünf Schwarzen Nashörner wurden<br />
2003 erfolgreich ausgewildert und seit über 20 Jahren wurde 2005<br />
erstmals wieder ein Jungtier in Sambia geboren. Die Wiedereinbürgerung<br />
soll <strong>2006</strong> durch Umsiedlung einer weiteren Gruppe Nashörner von<br />
10 Tieren abgeschlossen werden. Die langjährigen Projektleiter Hugo<br />
und Elsabe van der Westhuizen werden Mitte des Jahres mit der Familie<br />
nach England ziehen und Frank Hajek, bisher als Projektleiter im Projekt<br />
Regenwaldschutzprogramm in Peru tätig, wird diese Aufgabe übernehmen.<br />
Jessica Groenendijk, ebenfalls bisher für die ZGF in Peru im Einsatz, wird<br />
als Ökologin im Park tätig sein. Für die Leitung der Arbeit mit der lokalen<br />
Bevölkerung wurde Moses Nyirenda, ein neuer sambischer Mitarbeiter,<br />
angestellt.<br />
Projektziel<br />
Schutz der Wildnis im North Luangwa Nationalpark und in den umliegenden<br />
Schutzgebieten<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Weiterführung aller direkten Parkschutzaktivitäten, Unterhalt und Ersatz<br />
der Parkfahrzeuge<br />
� Ausbildung von Wildhütern im mobilen Trainingslager und an der<br />
Mweka Wildhüterschule<br />
� Zweite und letzte Phase der Nashornwiederansiedelung: Aufstockung<br />
der kleinen Gründerpopulation mit weiteren 10 Nashörnern<br />
� Förderung von Monitoring und wissenschaftlichen Studien im Park<br />
� Aufbau eines „Ökosystem Management Plans“ für das Projektgebiet<br />
� Erstellung von Zonennutzungsplänen in den umliegenden lokalen<br />
Schutzgebieten<br />
� Durchführung von <strong>Naturschutzprogramm</strong>en in Schulen und Dörfern<br />
Projektleiter Hugo & Elsabe v. d. Westhuizen, ab Mitte des<br />
Jahres Frank Hajek mit Jessika Groenendijk<br />
(ZGF-Pojektleiter)
Projektpartner Zambia Wildlife Authority (ZAWA), Tudor<br />
Foundation, Prinz Bernhard Foundation,<br />
US Fish & Wildlife Agency<br />
Mehr zum Projekt<br />
� Projekte/Afrika/Nashornschutzprogramm unter ww.zgf.de<br />
� ZGF Gorilla 2/2003 (Wiederansieldung), ZGF Gorilla 1/2003<br />
� TV Dok. des BR (2004): Wenn Nashörner fliegen<br />
<strong>Naturschutzprogramm</strong><br />
Mahale Nationalpark<br />
(beinhaltet das von der EU geförderte Mahale Ecosystem Management Project)<br />
Hintergrund<br />
Der Mahale Nationalpark am Tanganjikasee im Nordwesten Tansanias<br />
ist ein traumhaftes Gebiet mit reicher Tier- und Pflanzenwelt und der<br />
größten Schimpansenpopulation der Welt. Damit dies auch zukünftigen<br />
Generationen erhalten bleibt, haben ZGF und Tansania National Parks<br />
(TANAPA) ein Projekt gestartet, um die an den Park angrenzenden Dörfer<br />
im Rahmen sog. „Community Conservation“ Programme naturverträglich<br />
zu entwickeln.<br />
Gefördert wird das Projekt von der Europäischen Union. Neben Verbesserung<br />
von Kommunikation und Infrastruktur innerhalb des Parks, wird eine<br />
umfassende Bestandserhebung des gesamten Ökosystems, inklusive der<br />
landwirtschaftlich genutzten Bereiche, durchgeführt und das Personal der<br />
Gemeinden von TANAPA in effektivem Naturschutzmanagement geschult.<br />
Das Projekt wird von zwei neuen Projektleitern, Dr. Zoe Balmforth als<br />
Ökologin und Kathryn Doody als Expertin für Entwicklungsprojekte geführt.<br />
Sie werden, zusammen mit den Verantwortlichen in den Gemeinden,<br />
Programme entwickeln, die den Menschen ein Einkommen verschaffen, die<br />
aber dennoch mit den Schutzzielen für das Ökosystem in Einklang stehen.<br />
Projektziel<br />
Erhaltung und Schutz der natürlichen Ressourcen des Mahale Mountains<br />
National Park (MMNP) durch Unterstützung sämtlicher Aktivitäten des Park<br />
Managements<br />
Tansania<br />
Fotos: ZGF<br />
17
18<br />
Tansania<br />
Fotos: ZGF<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Anschaffung von Rangerausrüstung<br />
� Bau eines Wildhüterpostens<br />
� Ausbildung von Wildhütern in Monitoring-Techniken<br />
� Publikation und Umsetzung des neuen in Zusammenarbeit mit der ZGF<br />
erstellten „General Management Plans“<br />
� Entwicklung eines Buchungssystems für Schimpansen-<br />
Beobachtungstouren für Besucher und Umsetzung der Richtlinien zum<br />
Schimpansentourismus<br />
� Unterhalt von Booten für die Patrouille<br />
� Kontrollmaßnahmen für eingeschleppte, exotische Pflanzen<br />
� Mit EU-Mitteln finanziert werden: Schutzmaßnahmen für den Park,<br />
Projekte zur Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung,<br />
Parkplanung, Entwicklung von Ökotourismus, Aufbau der<br />
Parkinfrastruktur, Bereitstellung von Ausrüstung zum Parkschutz,<br />
Durchführung ökologischer Studien, Ausarbeitung eines „Ökoystem<br />
Management Plans“<br />
Projektleiter Dr. Zoe Balmforth und Kathryn Doody<br />
(ZGF-Projektleiterinnen) mit Nicolas Kinyau und<br />
Hassan Mohamed<br />
Projektpartner TANAPA, EU<br />
Mehr zum Projekt:<br />
�ZGF Gorilla 3/2003
Grumeti Ikorongo<br />
Schutzgebiet<br />
Hintergrund<br />
Dieses Projekt wurde vor zwei Jahren an eine andere Nicht-Regierungs-<br />
Organisation übergeben, muss aber wieder aufgenommen werden. In<br />
dem Projekt wrden alle Schutzaktivitäten des Wildreservats im Rahmen des<br />
Serengeti Ökosystems unterstützt. Dazu gehören beispielsweise der Aufbau<br />
der Infrastruktur, die Lieferung und der Unterhalt von Ausrüstung, sowie<br />
die Grenzfestlegung, Aufklärung und Unterstützung der Bevölkerung an der<br />
Reservatsgrenze.<br />
Projektziel<br />
Schutz der Serengeti-Pufferzonen und Erhaltung der Gnu-Migration im<br />
Ökosystem<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Unterstützung der Schutzmaßnahmen des Reservats<br />
� Unterhalt der Wildhüterfahrzeuge<br />
� Unterstützung bei der Erstellung einer Grenzmarkierung<br />
Projektpartner Wildlife Division<br />
Tansania<br />
Foto: S. Hausmann<br />
19
Tansania<br />
Fotos: Okapia / R. Frommann / ZGF<br />
20<br />
Programm zur Sicherung des<br />
Serengeti Nationalparks<br />
Rahmenprojekt zum Schutz der Serengeti<br />
Hintergrund<br />
Die Serengeti ist seit den Tagen von Bernhard und Michael Grzimek<br />
der Arbeitsschwerpunkt der ZGF. Seit fast einem halben Jahrhundert ist<br />
„<strong>Frankfurt</strong>“ ein zuverlässiger und konstanter Partner von Tansania National<br />
Parks (TANAPA). In enger Kooperation mit TANAPA stellt die ZGF eine<br />
wichtige Säule des Parkschutzes und sorgt mit ihrer logistischen, personellen<br />
und finanziellen Unterstützung dafür, dass der Park und mit ihm eines der<br />
bedeutendsten Ökosysteme unserer Erde eine sichere Zukunft hat.<br />
Unter diesem Projekttitel wird die Wildhütertruppe im Park regelmäßig<br />
mit Ausrüstung und Fahrzeugen ausgestattet. Der von der ZGF mit der<br />
Parkbehörde ausgearbeitete „General Management Plan“ muss publiziert<br />
und umgesetzt werden. Dieses Jahr sollen auch in Seronera wieder Häuser<br />
für Wildhüter gebaut werden und die ZGF wird sich dafür einsetzten, dass<br />
dies in einer umweltgerechten Art durchgeführt wird. Da unser Partner<br />
TANAPA finanziell stärker geworden ist, wird generell versucht, in allen<br />
Projekten die Unterhaltskosten an die Parkbehörden zu übergeben.<br />
Projektziel<br />
Bereitstellung von Logistik für die Wildhütereinheit, sowie Unterstützung<br />
aller weiteren Management-Aktivitäten zur Sicherung des Parks<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Ersatz von Fahrzeugen der Wildhüterschutztruppe<br />
� Finanzielle Unterstützung für die Publikation und Umsetzung des<br />
Serengeti „General Management Plans“<br />
� Lieferung von Ausrüstung für die Wildhüter: Zelte, Schlafsäcke, Stiefel,<br />
GPS und Nachtsichtgeräte<br />
� Ausbau des Radio-Kommunikationssystems<br />
� Bau von vier Häusern für Wildhüter in Seronera<br />
Mehr zum Projekt<br />
� 5-teilige TV Dokumentation (BR; 2002): Habari Serengeti<br />
� TV Dokumentation (arte/ZDF; 2005):<br />
Bernhard Grzimek - eine deutsche Legende<br />
� ZGF Gorilla 1+ 3/2004, 1,2,3/2003, 2/2003, 2/2002, 2/2001<br />
� Cameron Diaz in der Serengeti (MTV, 2005): Trippin‘<br />
� TV Dokumentation über Markus Borner (HR, 2005): Das Herz<br />
der Serengeti
Wildlife Management Areas (WMA)<br />
Hintergrund<br />
Die lokale Bevölkerung, die die an den Park angrenzenden Gebiete besiedelt,<br />
soll durch Aufbau lokal verwalteter Wildschutzgebiete in den nationalen<br />
Naturschutz einbezogen werden. Nach einer längeren Pause hat die<br />
Regierung 2004 zugesagt, dass der Prozess zur Bildung der lokal verwalteten<br />
Gebiete weitergeführt werden kann. Die entsprechenden Schritte müssen<br />
nun zusammen mit der Dorfbevölkerung umgesetzt werden. Dabei ist es<br />
besonders wichtig, dass nicht nur Strukturen aufgestellt, sondern gleichzeitig<br />
auch Fachkräfte entsprechend ausgebildet werden. Zwei Gebiete, Ikoma<br />
im Westen und Makao im Süden des Serengeti Nationalparks, haben<br />
inzwischen alle Bedingungen für die Bildung einer lokal verwalteten Wildlife<br />
Management Area (WMA) erfüllt und sollten in Kürze von der Regierung<br />
bestätigt werden. Ein neues EU Projekt macht es möglich, die Unterstützung<br />
der lokalen Bevölkerung durch die ZGF zu intensivieren.<br />
Projektziel<br />
Befähigung der lokalen Bevölkerung, die natürlichen Ressourcen ihres<br />
Lebensraumes zu nutzen und zu schützen<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Ausbildung von Personal für die „Authorized Associations“<br />
(Verbundsgemeinschaften) in den neu gegründeten WMAs Ikoma und<br />
Makao<br />
� Weitere Unterstützung für die Dorfgemeinschaften im Osten des Park<br />
„Hilfe zur Selbsthilfe“<br />
� Erstellung von Management Plänen und Zonen-Nutzungsplänen zur<br />
Erhaltung der natürlichen Ressourcen<br />
� Formulierung von Gesetzesgrundlagen für die verschiedenen WMAs<br />
� Grenzvermessung und Markierung der lokalen Schutzgebiete<br />
� Politische Aufklärung und Ausbildung in den WMAs durch Experten<br />
und in Workshops<br />
Projektleiter Joe Ole Kuwai (ZGF-Team Seronera)<br />
Projektpartner District Councils, TANAPA, Tanzania Wildlife<br />
Department, lokale Dorfgemeinschaften<br />
GIS Datenzentrum Serengeti<br />
Hintergrund<br />
In einem Geographical Information System (GIS) werden alle Grunddaten der<br />
Tansania<br />
Fotos: R. Frommann<br />
21
22<br />
Tansania<br />
Fotos: ZGF<br />
Serengeti gesammelt, verarbeitet und den Parkmanagern, Wissenschaftlern,<br />
Naturschützern und Regierungsstellen in verständlicher Form zugeführt.<br />
Projektziel<br />
Betrieb eines GIS-gestützten Datenzentrums zur Unterstützung des Serengeti<br />
Nationalpark Managements.<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Logistik für die GIS-gestützte Datenbank und Ausbildung des Personals<br />
� Einrichtung eines Monitoring-Programms als Basis für die<br />
Datenerfassung durch Ranger<br />
� Einrichtung eines Datenbankprogramms zur Erfassung und Sicherung<br />
der gesammelten Daten des Monitoring-Programms<br />
� Weitergabe von Expertise und Unterstützung bei GIS-Datenmanagement<br />
in anderen Projekte der ZGF<br />
� Produktion einer Serengeti Karte in Kooperation mit TANAPA<br />
� Produktion von Informationskarten zu den Managementplänen in<br />
Serengeti, Mahale und Bale<br />
Projektleiter Grant Hopcraft (ZGF-Team Seronera)<br />
Projektpartner TANAPA, TAWIRI,UNEP, University of Colorado,<br />
University of Minnesota, University of Dar es<br />
Salam, u.a.<br />
Werkstatt & Fahrzeuge Serengeti<br />
Hintergrund<br />
Die ständige Bereitschaft des Fuhrparks für die Rangertruppe des Parks sowie<br />
weiterer ZGF-Landrover im Serengeti Nationalpark erfordern eine Werkstatt<br />
im Zentrum der Serengeti. Die Instandhaltung der Fahrzeuge auf einem<br />
professionellen Niveau ist im Interesse der ZGF, da sie die Lebensdauer der<br />
Fahrzeuge verlängert und die Anzahl der Neuwagen, die jährlich angeschafft<br />
werden müssen, langfristig senkt. Zusätzlich zu diesen Fahrzeugen werden<br />
auch die Fahrzeuge der Ngorongoro-Wildhütereinheit in Ngorongoro<br />
gewartet und von dem Leiter der Werkstatt in Seronera betreut. Ein Teil der<br />
Ersatzteilbeschaffung zum Fahrzeugunterhalt soll dieses Jahr erstmals an den<br />
Nationalpark übergeben werden.<br />
Projektziel<br />
Sicherstellung der Einsatzbereitschaft von Fahrzeugen der ZGF und der<br />
Serengeti Wildhütertruppe
Was machen wir konkret?<br />
� Finanzielle Unterstützung durch Gehaltszahlungen für den<br />
Werkstattleiter und die Mechaniker<br />
� Bereitstellung von Ersatzteilen und Werkzeug für den Unterhalt von<br />
18 Landrover Fahrzeugen<br />
� Ausbildung von lokalen Mechanikern<br />
Projektleiter Leonardo Fungo (ZGF-Team Seronera)<br />
Projektpartner TANAPA<br />
Ökologisches Programm für<br />
den Serengeti Nationalpark<br />
Hintergrund<br />
Die Abteilung für ökologisches Monitoring des Serengeti Nationalparks wird<br />
seit vielen Jahren von der ZGF unterstützt. Die Tierzählungen gehen sogar<br />
auf die Studien von Bernhard und Michael Grzimek zurück. Die Ökologen<br />
des Nationalparks sammeln vor allem Daten, die für das Parkmanagement<br />
gebraucht werden: Vegetationsveränderungen, Regenfall und Wasserhaushalt,<br />
Erosion, Einfluss von Touristen, Tierzählungen, Verbreitung von<br />
eingeschleppten exotischen Pflanzen etc. Das Feuermanagement und das<br />
Studium zum Einfluss des Feuers auf die Vegetation ist weiterhin ein wichtiger<br />
Teil des Ökologie-Projektes.<br />
Projektziel<br />
Erfassung wichtiger ökologischer Daten zum nachhaltigen Management<br />
des Serengeti Nationakparks<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Routine-Tierzählungen: In diesem Jahr sollen die Bestände folgender<br />
Tierarten neu erfasst werden: Gnus, Zebras, Büffel, Elefanten, Gazellen,<br />
„Brown Animals“ (Antilopen)<br />
� Erhebung von Klimadaten<br />
� Aktion zur Ausrottung nicht heimischer Opuntien im Park<br />
� Umweltverträglichkeitsprüfungen von Tourismusprojekten<br />
� Durchführung von Zählungen nachtaktiver Tiere<br />
� Erarbeitung eines Feuer Managementplanes. Anlegen von Frühbränden<br />
und Feuerbekämpfung von heißen Bränden in der Trockenzeit<br />
� Lieferung eines Feuerwehr LKWs zur Brandbekämpfung<br />
� Monitoring von Wasserqualität, Vegetation und Tourismuseinflüssen<br />
Tansania<br />
Fotos: R. Künkel / R. Frommann / ZGF<br />
23
24<br />
Tansania<br />
Fotos: R. Frommann / ZGF<br />
Projektleiter Ephrahim Mgowo<br />
Projektpartner TANAPA<br />
Serengeti Biodiversitätsprojekt<br />
Hintergrund<br />
Unterstützung wissenschaftlicher Studien zur Biodiversität und zum<br />
Naturschutz in der Serengeti.<br />
Projektziel<br />
Erhaltung der Biodiversität im Ökosystem<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Unterstützung der Serengeti Biodiversitäts-Studie von Prof. Anthony<br />
Sinclair<br />
� Erforschung der Serengeti Migration<br />
� Elefanten- und Büffelzählung im Ökosystem (alle Zählungen vom<br />
Kleinflugzeug aus)<br />
� Gazellen- und Gnuzählung, sowie Zählung der „Brown animals“,<br />
d.h. aller Antilopen außer Gazellen<br />
� Bereitstellung von Mitteln für Kleinprojekte<br />
Projektleiter Grant Hopcraft (ZGF-Team Seronera)<br />
Projektpartner TANAPA, TAWIRI<br />
Maswa Wildschutzgebiet<br />
Hintergrund<br />
Langzeitprojekt im Wildreservat im südlichen Teil des Serengeti Ökosystems.<br />
Es werden sämtliche Schutzaktivitäten im Reservat als Teil des Serengeti<br />
Ökosystems unterstützt. Dazu gehören Maßnahmen wie Grenzfestlegung,<br />
Aufklärung und Unterstützung der Bevölkerung an den Grenzen des<br />
Reservates, Einbeziehung in den „Wildlife Management Area-Prozess“ in<br />
Makao.<br />
Projektziel<br />
Unterstützung der tansanischen Naturschutzbehörde (Tanzania Wildlife<br />
Department) beim Schutz des Maswa Wildschutzgebietes als Teil des<br />
Serengeti Ökosystems
Was machen wir konkret?<br />
� Unterstützung aller Management-Aktivitäten für das Schutzgebiet<br />
� Unterhalt von Patrouillenfahrzeugen und Lieferung von<br />
Rangerausrüstung<br />
� Bau eines neuen Wildhüterpostens<br />
� Grenzmarkierungen und -Unterhalt, Grenzmarkierung im benachbarten<br />
Kijereshi Game Reserve<br />
Projektleiter William Ngowo<br />
Projektpartner Wildlife Department<br />
Veterinär-Projekt Serengeti<br />
Hintergrund<br />
Durch die Bevölkerungszunahme an den Serengeti-Grenzen intensiviert<br />
sich auch der Kontakt zwischen Wildtieren und Haustieren, und damit<br />
steigen die Risiken von Krankheitsübertragungen. Die Hauptaufgabe der<br />
Veterinäre ist die Überwachung der Wildtierpopulationen auf mögliche<br />
Epidemieausbrüche. Aktiv wird außerhalb des Parks durch Impfung von<br />
Haustieren das Krankheitsrisiko für Wildtiere verringert. Kurativ schreiten<br />
die Veterinäre nur ein, wenn Tiere durch Einfluss von Menschen leiden,<br />
zum Beispiel durch Schlingenfallen. Eine weitere wichtige Funktion ist die<br />
Unterstützung von Forschern bei der Besenderung von Wildtieren wie Gnus,<br />
Eland-Antilopen und Löwen.<br />
Projektziel<br />
Unterstützung der veterinärmedizinischen Abteilungen von TANAPA,<br />
die wesentlich zum Schutz der Wildtiere innerhalb und außerhalb der<br />
Schutzgebiete Tansanias beitragen<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Weiterbildungsmaßnahmen für die Serengeti-Veterinäre<br />
� Wartung der Fahrzeuge<br />
� Ausrüstung für das veterinärmedizinische Labor in der Serengeti<br />
� Kauf von Impfstoffen und veterinärmedizinischen Chemikalien<br />
Projektleiter Dr. Titus Mwlengeya<br />
Projektpartner TANAPA<br />
Tansania<br />
Fotos: R. Frommann / ZGF<br />
25
26<br />
Tansania<br />
Fotos: R. Frommann / ZGF<br />
Pasiansi Rangerschule<br />
Hintergrund<br />
Die Pasiansi Ranger Training School ist eine lokal verwaltete Schule für<br />
die Ausbildung tansanischer Ranger. Der Standard der Ausrüstung von<br />
Rangertruppen entwickelt sich auf immer höherem technischen Niveau.<br />
Deshalb ist es unerlässlich, dass auch die Curricula den neuen Erfordernissen<br />
angepasst werden.<br />
Projektziel<br />
Unterstützung des Instituts, um eine fundierte Wildhüterausbildung zu<br />
gewährleisten, die die zukünftigen Ranger zum Einsatz in verschiedenste<br />
Einrichtungen des Naturschutzes in Tansania befähigt<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Überarbeitung des Curriculums, Einführung von neuen<br />
Unterichtsfächern wie gewaltfreie Konfliktlösung, veterinärmedizinisches<br />
Wissen, GIS-Technik<br />
� Unterhalt der vorhandenen Fahrzeuge<br />
� Anschaffung von Rangerausrüstung (z.B. Uniformen, Stiefel)<br />
� Bau eines Schlafsaales für weibliche Studenten<br />
Projektleiter Prinzipal der Pasiansi Schule<br />
Projektpartner Pasiansi Ranger Training School, Wildlife Devision
Forschungsinstitut TAWIRI<br />
Hintergrund<br />
Das Tansania Wildlife Research Institute (TAWIRI), von Prof. Bernhard Grzimek<br />
in den 60er Jahren gegründet, ist nach einer Krise im Wiederaufbau. Das<br />
Institut koordiniert alle Wildstudien im Lande. Der Beitrag der ZGF wird<br />
vor allem dazu verwendet, um naturschutzorientierte Forschungsvorhaben<br />
tansanischer Wissenschaftler zu fördern.<br />
Projektziel<br />
Förderung des Forschungsinstituts zur angewandten naturschutzorientierten<br />
Forschung in Tansania<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Durchführung von Tierzählungen im Serengeti Ökosystem<br />
� Unterstützung der TAWIRI Wissenschaftler zur Teilnahme an jährlichen<br />
wissenschaftlichen Konferenzen<br />
� Unterstützung bei der Herausgabe wissenschaftlicher Publikationen<br />
� Publikation der Ergebnisse aus dem Symposium „Long Term Research<br />
and Conservation“ in der Fachzeitschrift Conservation Biology<br />
� Unterstützung von tansanischen Forschungsprojekten: Elefanten-<br />
Mensch Konflikt, Wildhunde und Flamingos im Serengeti Ökosystem<br />
Projektleiter Dr. Simon Mduma<br />
Projektpartner TAWIRI, Regionalbüro Afrika<br />
Tansania<br />
Foto: N. Guthier<br />
27
28<br />
Tansania<br />
Fotos: F. Borner / ZGF<br />
Ngorongoro Krater<br />
Management<br />
Hintergrund<br />
Schutzmaßnahmen zur Erhaltung des Ngorongoro Kraters, seiner Fauna<br />
und Flora. Dabei geht es vor allem um die Unterstützung der Rangertruppe<br />
im Krater zur kontinuierlichen Bewachung der letzten Nashörner. Sämtliche<br />
Projektfahrzeuge werden in der kleinen ZGF-Werkstatt am Kraterrand<br />
regelmäßig gewartet, um zu gewährleisten, dass rund um die Uhr<br />
mindestens zwei Fahrzeuge im Krater im Einsatz sind. Durch die Zunahme<br />
der Touristen, aber auch der Bevölkerung im Schutzgebiet selbst, steht<br />
das Kraterökosystem zunehmend unter Druck. Studien und Maßnahmen<br />
zum Erhalt des ökologischen Gleichgewichts in dem kleinen, touristisch<br />
stark frequentiertem Kratergebiet werden durchgeführt. Aktive Projekte<br />
zum Gebietsmanagement wie Feuer-Einsatz und -Kontrolle, Ausrottung<br />
und Kontrolle eingeschleppter Pflanzen, Renaturierung des Wassersystems<br />
etc. werden umgesetzt. Da Tierkrankheiten in einem kleinen System wie<br />
dem Krater und bei sehr kleinen Populationen wie den Nashörnern eine<br />
entscheidende Rolle spielen, wird ein Veterinärposten aufgebaut.<br />
Projektziel<br />
Verbesserung des ökologischen Managements im Krater zum Schutz und<br />
zur Erhaltung der Nashornpopulation und der ökologischen Vielfalt des<br />
Ökosystems Ngorongoro. Erweiterung veterinärmedizinischer Kenntnisse<br />
zur Wildbiologie der Tiere im Krater<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Anschaffung von Fahrzeugen und Ausrüstung<br />
� Unterhalt aller Fahrzeuge der Nashornschutztruppe<br />
� Tourismusplanung<br />
� Durchführung von kurzen ökologischen Forschungsvorhaben durch<br />
Spezialisten<br />
� Ausbildung von Rangern in Techniken des ökologischen Monitorings<br />
� Kontrollmaßnahmen für eingeschleppte Pflanzen<br />
� Weide- u. Feuermanagement<br />
� Studie und Aktionen zur Renaturierung des Wasserhaushalts im Krater<br />
Projektleiter Dr. Pete Morkel (ZGF-Projektleiter)<br />
Projektpartner Ngorongoro Conservation Authority
Impfkampagne, Masai Mara<br />
Wildschutzgebiet<br />
Hintergrund<br />
Durch die Zunahme der Bevölkerung und ihrer Haustiere an den Grenzen<br />
der Serengeti–Mara Schutzgebiete wird die Krankheitsübertragung<br />
von Haus- auf Wildtiere zu einer immer größeren Bedrohung für den<br />
Wildbestand der Parks. Rinderpest reduzierte den Büffelbestand des Mara<br />
Schutzgebietes in den 80er Jahren, ein Drittel der Löwen erlag im Jahr<br />
2000 der Hundestaupe, und die Wildhunde starben an den Folgen einer<br />
Kombination von Hundestaupe und Tollwut. Durch die Mitarbeit der ZGF<br />
werden seit einigen Jahren in der Umgebung des Serengeti Nationalparks<br />
und des Ngorongoro Schutzgebietes die Haushunde gegen Staupe und<br />
Tollwut geimpft, mit dem Resultat, dass seit einigen Jahren Wildhunde<br />
wieder im Ökosystem aufgetaucht sind und sich auch wieder vermehren.<br />
Das Serengeti-Impfprogram soll nun auch auf die Grenzgebiete des Mara<br />
Schutzgebietes erweitert werden, um so den „Cordon Sanitair“ um das<br />
Ökosystem schließen zu können.<br />
Projektziel<br />
Schutz der Wildpopulationen des Serengeti Ökosystems vor<br />
Krankheitsübertragungen durch Haustiere<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Impfung der Masai Hunde im und um das Mara Wildschutzgebiet<br />
gegen Tollwut und Hundestaupe<br />
� Bestandsaufnahme von Haustieren im Reservat und angrenzenden<br />
Gebieten<br />
� Aufklärungskampagne über die Gefahr vom Krankheitsaustausch<br />
zwischen Haustier und Wild<br />
� Kooperation mit dem „Life Lion“ Program und dem Serengeti<br />
Veterinär Projekt.<br />
Projektleiter Gabriel Turasha<br />
Projektpartner Veterinäre Ohne Grenzen / Deutschland<br />
Mehr zum Projekt<br />
� ZGF Gorilla 1/<strong>2006</strong><br />
Kenia<br />
Foto: ZGF<br />
29
30<br />
Chile<br />
Foto: CODEFF<br />
Schutz des Südlichen Fischotters<br />
& des Südbuchenwaldes<br />
Hintergrund<br />
Der Südliche Fischotter (Lontra provocax) hat ein kleines Verbreitungsgebiet<br />
in Argentinien und Chile. Obwohl seit 1929 rechtlich geschützt,<br />
ist er inzwischen vom Aussterben bedroht. Wilderei und vor allem<br />
Lebensraumzerstörung setzen dem verbliebenen kleinen Tierbestand zu.<br />
Feuchtgebiete werden zur Weide- und Ackerlandgewinnung trockengelegt,<br />
Flüsse kanalisiert und Galeriewälder zerstört. Deswegen gibt es für die<br />
Otter nur noch wenige Rückzugs- und Nahrungsgebiete. Schwerpunkte<br />
des Projektes sind Umweltbildung sowie die naturnahe Wiederherstellung<br />
von Uferabschnitten. Vor allem hat sich das Projekt die letzten Jahre der<br />
umfangreichen Bestandsaufnahme der Ottervorkommen und der Kartierung<br />
der von Ottern bewohnten Habitate gewidmet. Mit diesen Daten wird<br />
ein geografisches Informationssystem (GIS) aufgebaut, das Verbreitung<br />
und Gefährdungsursachen in Verbindung bringt und als Instrument zur<br />
Landnutzungsplanung dient. Es liegt nun ein neuer Drei-Jahres-Plan<br />
vor, der neben oben genannten Schwerpunkten die Ausweitung dieser<br />
Kartierungen in sich anschließende Otterverbreitungsgebiete vorsieht. Die<br />
ZGF sieht jedoch den Fokus in den Renaturierungsmaßnahmen, sowie in der<br />
Verschneidung der GIS-Daten wichtiger Habitateigenschaften für Otter (wie<br />
z.B. Vegetation, Entfernung zur nächsten Siedlung und tatsächlichen Otterverbreitungsgebieten),<br />
die dann für andere Gebiete analytisch angewendet<br />
werden könnten.<br />
Projektziel<br />
Erhaltung des Südlichen Fischotters und der natürlichen Fließgewässer in<br />
Chile<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Überwachung und Aufnahme der Otterbestände<br />
� Beratung der Behörden bei Planungen<br />
� Schulbesuche, Kinderaktionen, Flusspatenschaften<br />
� Renaturierung von Uferrandstreifen durch Aufforstung, künstliche<br />
Bauten, Schutz vor Viehtritt<br />
Projektpartner Comité nacional pro defensa de la fauna y flora<br />
(CODEFF)
Schutz des Andenhirschs<br />
in den Nevados de Chillán<br />
Hintergrund<br />
Der Südliche Andenhirsch (Huemul) kommt nur noch im Süden Chiles in<br />
Patagonien und in Zentralchile am Gebirgsstock Nevados de Chillán vor.<br />
Dieser Gebirgsstock ist zugleich eines der wenigen Zentren für Artenvielfalt<br />
außerhalb der Tropenzone. In Zusammenarbeit mit der Partnerorganisation<br />
CODEFF und der chilenischen Forstbehörde CONAF wurde mit ZGF-<br />
Mitteln ein ganzes Tal inklusive der Bergkämme gekauft, das als wichtiges<br />
Rückzugsgebiet für Andenhirsche bekannt ist. Dem Projekt gelang es, das<br />
Tal als Schutzgebiet auszuweisen (Santuario Los Huemules del Niblinto) und<br />
in Folge durch Verhandeln mit Farmern oder Holzfirmen weitere Flächen für<br />
die Huemuls zu gewinnen. Durch Flächenkäufe und Abkommen mit privaten<br />
Eigentümern konnte CODEFF Korridore zwischen einzelnen Huemul-<br />
Gruppen herstellen. Durch die breite Aufklärung der Bevölkerung über die<br />
Bedrohung der Huemuls wurde die Bejagung der Tiere eingestellt.<br />
Die Begutachtung durch einen 2004 von der ZGF beauftragten externen<br />
Berater ergab, dass die Huemulpopulation trotz aller Schutzmaßnahmen<br />
vor allem durch wildernde Hunde stagniert und weiterhin aus unter<br />
hundert Tieren in den Nevados de Chillán besteht. Der Berater schlug ein<br />
Zuchtprogramm zur Erhöhung der Gesamtpopulation vor. Entscheidungen<br />
bezüglich des Zuchtprogramms sind für Ende <strong>2006</strong> geplant.<br />
Projektziel<br />
Rettung der zentralchilenischen Population des Südlichen Andenhirsches<br />
und ihres Lebensraums<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Monitoring der Huemul Population durch Surveys<br />
� Unterstützung der Ranger des Santuario Los Huemules del Niblinto<br />
� Eventuell Start eines Zuchtprogramms, Bau von Käfigen und<br />
Organisation der Translokation von Huemuls aus anderen Populationen<br />
Projektpartner Comité nacional pro defensa de la fauna y flora<br />
(CODEFF)<br />
Mehr zum Projekt<br />
� ZGF Gorilla 3/2005<br />
Chile<br />
Fotos: CODEFF<br />
31
32<br />
Ecuador<br />
Fotos: ZGF / CDRS<br />
Galápagos Programm<br />
Natur- und Umwelterziehung<br />
Hintergrund<br />
Im Jahr 2004 wurde vom Galápagos Nationalpark und der Charles-<br />
Darwin-Station eine Strategie zur Bekämpfung von eingeschleppten<br />
Arten verabschiedet, bei der die ZGF ein Schlüsselpartner für die<br />
Ausarbeitung und der Umsetzung in den lokalen Dorfgemeinschaften<br />
war. Das Projekt führt vor allem umfassende Umwelterziehungsmaß-<br />
nahmen durch, ohne die es nicht möglich sein wird, eingeschleppte Arten<br />
zu kontrollieren bzw. wieder auszurotten. Die Bewohner von Galápagos<br />
fördern die Etablierung von standortfremden Tier- und Pflanzenarten sowohl<br />
unabsichtlich als auch absichtlich. Diese eingeschleppten Arten haben auf<br />
Galápagos keine natürlichen Feinde, und die heimische Flora und Fauna<br />
hat gegen diese Fressfeinde noch keine Schutzmechanismen ausgebildet.<br />
Als Folge graben Schweine die Gelege der Riesenschildkröten aus, fangen<br />
Katzen junge Leguane, und überwuchern Brombeeren die einheimische<br />
Flora. Die eingeschleppten Arten stellen die größte Bedrohung des fragilen<br />
Ökosystems auf Galápagos dar. In 2005 waren zahlreiche Projekte<br />
erfolgreich: die eingeführten Tauben auf Isabella konnten ausgerottet<br />
werden, und Nage- sowie Haustiere auf Isabela, Santa Cruz und San<br />
Cristobal wurden stark dezimiert.<br />
Projektziel<br />
Vermittlung der Einzigartigkeit der Tier- und Pflanzenwelt von Galápagos<br />
und Förderung ihrer Wertschätzung<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Aktualisierung und Publikation einer Risikoanalyse für invasive Arten auf<br />
Galápagos<br />
� Unterstützung der Umweltzentren (centros de educación ambiental) auf<br />
den Inseln Isabela, San Christóbal und Santa Cruz, und Teilfinanzierung<br />
der Lehrer<br />
� Aufklärung vor allem in Schulen (Kinder, Eltern), aber auch in<br />
Dorfgemeinschaften auf Isabela, San Christóbal und Santa Cruz<br />
� Stärkung des interinstitutionellen Komitees zur Kontrolle eingeführter<br />
Arten (CIMEI) auf den Inseln Isabella und Santa Cruz<br />
� Rundfunk- und Fernsehbeiträge
Charles Darwin Forschungsstation<br />
Hintergrund<br />
In den Tropen muss kontinuierlich in die Instandhaltung bestehender<br />
Gebäude investiert werden. Vor allem die hohe Luftfeuchtigkeit und<br />
der hohe Salzgehalt der Luft greifen die Bausubstanz an. Aber auch die<br />
modernen Kommunikationsmittel (EDV) erfordern Wartung und wiederum<br />
Modernisierung. Da eine intakte Infrastruktur die Grundlage für die<br />
Durchführung der vielfältigen Aufgaben und Vorhaben der Charles Darwin<br />
Forschungsstation ist, unterstützt die ZGF die aufwändige und kostenintensive<br />
Aufrechterhaltung der Station.<br />
Im kommenden Jahr soll Raum für die Archivierung von alten Daten<br />
geschaffen, die Einrichtung des Büros in Isabela teilweise ersetzt, die<br />
Küche des Praktikantenhauses renoviert, und dringende Verbesserungen<br />
des Sicherheits- und Kommunikationssystems durchgeführt werden. Es<br />
ist geplant einen Mitarbeiter der Station als Repräsentant der ZGF nach<br />
Galápagos zu entsenden. Galápagos ist in Hinblick auf Spenden und<br />
Mitglieder für die ZGF ein strategisch wichtiger Ort und sollte daher stärker<br />
mit einem permanenten Ansprechpartner dort vertreten sein.<br />
Projektziel<br />
Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit der Charles Darwin Station<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Einrichtung eines Servers für die ganze Station<br />
� Instandhaltung der Stationsgebäude (vor allem Fenster und Türen ) auf<br />
Santa Cruz, Isabella und San Cristóbal<br />
� Bau eines kleines Archivraums, speziell für Buchhaltungsdokumente<br />
� Erneuerung der Netzwerkkabel<br />
Rettung bedrohter Pflanzen<br />
Hintergrund<br />
Die Sonnenblumenbäume stehen im Schatten der berühmten Darwinfinken<br />
und anderen, nur auf den Galápagos Inseln heimischen, so genannten<br />
endemische Arten. Durch die lange Isolation des Archipels vom<br />
südamerikanischen Kontinent haben sich jedoch nicht nur neue Tier- sondern<br />
auch zahlreiche Pflanzenarten entwickelt. Ein Beispiel dafür ist die Gruppe<br />
der Sonnenblumenbäume oder Scalesien–Pflanzen, die Verwandte der<br />
Sonnenblumen und Margariten sind. Leider sind viele einheimische Pflanzen<br />
durch die auf Galápagos eingeschleppten Ziegen von der Ausrottung<br />
bedroht. Von den vielen endemischen Pflanzen fokussiert sich dieses ZGF<br />
Projekt zunächst vor allem auf die Erhaltung von durch IUCN als „kritisch<br />
gefährdet“ eingestufte Arten: Scalesia spp. und Linum cratericola auf den<br />
Inseln Santiago und Floreana. Das Projekt führt Bestandsaufnahmen der<br />
Ecuador<br />
Fotos: ZGF<br />
Fotos: ZGF<br />
33
34<br />
Ecuador<br />
Fotos: CDRS / ZGF<br />
Pflanzenbestände durch und fördert in geringerem Umfang auch Nachzucht<br />
und Wiederansiedlung in wieder ziegenfreie Gebiete.<br />
Projektziel<br />
Erhaltung einzigartiger Pflanzenarten, besonders der Gattung Scalesia<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Überwachung der Versuchsflächen auf Santiago nach Ende des<br />
Ziegenfraßes<br />
� Feldexkursionen in neue Gebiete auf der Suche nach zusätzlichen<br />
Populationen aktuell gefährdeter Arten<br />
� Biologische Studien zur Inter- und Intrapopulären genetischen Vielfalt<br />
� Regelmäßige Aktualisierung der „Roten Liste“ der Pflanzen von<br />
Galápagos<br />
� Wiederansiedlung einer auf Santiago ausgestorbenen Scalesien-<br />
Populationen<br />
� Aufklärung der Bevölkerung<br />
Riesenschildkröten & Landleguane<br />
Hintergrund<br />
Die Besiedlung der vulkanischen Galápagos Inseln gelang nur wenigen<br />
Tiergruppen, welche die weite Reise über das Meer überstanden. Dazu<br />
gehören die genügsamen Reptilien, die wahrscheinlich auf Baumstämmen<br />
oder Vegetationsflößen vom südamerikanischen Festland dorthin getrieben<br />
wurden. In der Vergangenheit waren Riesenschildkröten massenhaft als<br />
Fleischversorgung für Seefahrer geschlachtet worden, heutzutage machen<br />
ihnen Ziegen das Leben schwer, die ihnen ihre Nahrung wegfressen.<br />
Außerdem graben Ratten und Schweine die Gelege der Reptilien aus und<br />
gefährden somit das Fortbestehen der Populationen. Landleguane werden<br />
von Hunden gefangen, da sie im Laufe der Evolution in einer Umwelt<br />
ohne Raubtiere ihre natürliche Wachsamkeit verloren haben. Da die<br />
Überlebensrate vor allem junger Schildkröten und Leguane gering ist, führt<br />
das Projekt zum Schutz der Reptilien schwerpunktmäßig Nachzucht und<br />
Wiederansiedlung durch, während der Nationalpark versucht, Schweine und<br />
Ziegen zu reduzieren. Nach dem Ausbrüten der Gelege werden die jungen<br />
Schildkröten und Landleguane etwa fünf Jahre lang im Schutz der Station<br />
aufgezogen, bis sie eine kritische Größe überschritten haben und durch<br />
Fressfeinde weniger gefährdet sind. Erst dann findet die Wiederansiedlung<br />
der jeweiligen Unterarten auf den verschiedenen Inseln statt.<br />
Projektziel<br />
Verbesserte Überlebenschancen und Reproduktionserfolg für die frei<br />
lebenden Riesenschildkröten und Landleguane.
Was machen wir konkret?<br />
� Nachzucht und Wiederansiedelung von Riesenschildkröten und<br />
Landleguanen<br />
� Monitoring der freigesetzten Schildkröten auf Española, Santiago, Santa<br />
Cruz, Pinzón, San Cristóbal und Isabela und der Leguane auf Baltra<br />
und Plaza Sur<br />
� Feldexkursionen zum Auffinden von Populationen, die als<br />
Nachzuchtquelle dienen<br />
� Lokalisierung von Gebieten, wo die Reptilien sicher und nachhaltig<br />
wieder ausgesetzt werden können, Identifizierung von Faktoren, wie<br />
Räuber und Habitat, die sich negativ auf den Auswilderungsprozess<br />
auswirken könnten<br />
Projektpartner für das gesamte Galapagos<br />
Programm Charles Darwin Forschungsstation,<br />
Charles Darwin Foundation, Galápagos<br />
Nationalpark, Ecuadorianische Marine<br />
(Eigentümer der Insel Baltra)<br />
Mehr zum Projekt<br />
� www.galapagos.org<br />
� TV Dokumentation (ZDF, 2004): Hotspots / Hüter der Arche<br />
� ZGF Mitteilungen 2/2004, 1/2002<br />
Ecuador<br />
Fotos: T. de Roy<br />
35
36<br />
Peru<br />
Fotos: ZGF / A. Bärtschi<br />
Regenwaldschutzprogramm<br />
Ost-Anden<br />
Hintergrund<br />
Der tropische Teil der Anden gehört zu den Regionen mit der weltweit<br />
höchsten Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. In Peru wurde im letzten<br />
Jahrzehnt ein wegweisendes Schutzgebietsnetz eingerichtet, das jedoch der<br />
dringenden Unterstützung bedarf. Das Budget dieses Projekts wurde dafür<br />
aufgestockt. Mit diesen Mitteln soll vor allem der Parkschutz in Alto Purus<br />
etabliert werden, durch den Bau von Rangerposten und der Anstellung<br />
von Rangern (die mittelfristig von der nationalen Naturschutzbehörde<br />
übernommen werden sollen). Das bisherige Engagement im Departamento<br />
Madre de Dios und den dortigen Schutzgebieten Tambopata, Bahuaja<br />
Sonene, Manu und Amarakaeri wird fortgeführt. Die Schwerpunkte liegen<br />
nach wie vor neben Parkschutz und den Hilfen für Naturschutzbehörde<br />
und den Parkverwaltungen bei Monitoring, Tourismusmanagement und<br />
Umweltbildung. Die ZGF unterstützt ein Bildungsprogramm für im Manu<br />
Nationalpark wohnende Machiguenga-Indianer außerhalb der Parkfläche,<br />
das neben der kulturellen Integration vor allem dem Schutz des Parks<br />
durch langsame Entvölkerung dienen soll. Dieses Projekt wird bis April<br />
<strong>2006</strong> vor Ort von den ZGF-Projektleitern Jessica Groenendijk und Frank<br />
Hajek geführt, und wird dann an Robert Williams als neuen Projektleiter<br />
übergeben.<br />
Projektziel<br />
Sicherung der artenreichen Wälder am Ostabhang der Anden und im<br />
angrenzenden Tiefland<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Bau eines Kontrollpostens in Alto Purus, Anstellung von zehn<br />
Parkrangern<br />
� Entwicklung und Umsetzung eines Bildungsprogramms für<br />
Machiguenga-Indianer durch Bau einer Sekundärschule außerhalb der<br />
Parkfläche<br />
� Sonder-Patrouillen in abgelegene Zonen des Projektgebietes<br />
� Aushandeln und Umsetzen einer Strategie für Schutzgebiete<br />
� Fortführen des Ottermonitorings<br />
Projektleiter Bis April Frank Hajek, Jessica Groenendijk, dann<br />
Robert Williams (ZGF-Projektleiter)<br />
Projektpartner Peruanische Naturschutzbehörde (INRENA),<br />
Centro de Datos de Conservación
Überwachung und Schutz der<br />
Riesenotter<br />
Hintergrund<br />
Riesenotter leben im tropischen Tiefland Südamerikas. Sie beanspruchen<br />
weitgehend unbeeinflusste, artenreiche Waldgebiete und sind durch<br />
Waldzerstörung und (Über-)Nutzung der Flüsse bedroht. Als tagaktive<br />
Säugetiere mit interessantem Sozialverhalten sind sie attraktive<br />
„Aushängeschilder“ für die Öffentlichkeit, als Räuber am Ende der<br />
Nahrungskette und mit großem Flächenbedarf sind sie „Regenschirm-Arten“,<br />
deren Schutz gleichzeitig die Erhaltung vieler anderer Arten garantiert.<br />
Die Bestandserfassungen im Feld des langjährigen und erfolgreichen<br />
Riesenotterprogramm werden künftig stärker an peruanische Mitarbeiter<br />
übergeben.<br />
Projektziel<br />
Sicherung der Riesenotterbestände und ihres Lebensraumes in Peru und<br />
Aufbau eines südamerikanischen Netzwerks<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Monitoring der Riesenotterbestände in den Schutzgebieten Manu,<br />
Bahuaja Sonene und Tambopata<br />
� Erstellen wissenschaftlicher Publikationen mit den Ergebnissen der<br />
langjährigen Untersuchungen, Vorstellen der Ergebnisse auf Tagungen<br />
� Pflege des aufgebauten internationalen Riesenotternetzwerkes<br />
� Erstellung des Otter Bulletins<br />
Projektleiter Bis April Frank Hajek, Jessica Groenendijk, dann<br />
Robert Williams (ZGF-Projektleiter)<br />
Projektpartner Peruanische Naturschutzbehörde (INRENA)<br />
Mehr zum Projekt<br />
� www.giantotters.com<br />
� TV Dokumentation (BR): Riesenotter - Die Wölfe des Rio Manu<br />
� TV Dokumentation (ZDF, 2004): Hotspots - Manu Brennpunkt der<br />
Evolution<br />
� Gorilla 1/2005<br />
Peru<br />
Foto: A. Bärtschi / ZGF<br />
37
38<br />
Brasilien<br />
Fotos: R. Hausmann<br />
Wiedereinbürgerung des<br />
Goldgelben Löwenäffchens<br />
Hintergrund<br />
Seit fast 20 Jahren setzt sich die ZGF für die im atlantischen Küstenregenwald<br />
endemischen Goldgelben Löwenäffchen ein. Zunächst konzentrierte sich<br />
das Projekt auf die Erhaltung der genetischen Vielfalt durch ein weltweites<br />
Zuchtprogramm, an dem sich 140 Zoos beteiligten, darunter auch der Zoo<br />
<strong>Frankfurt</strong>. Parallel zum Zucht- und Wiederaus-siedlungsprogramm setzte sich<br />
das Projekt nicht nur zur Erhaltung des vorhandenen geeigneten Habitates<br />
für die Äffchen ein, sondern konnte auch durch Überzeugungsarbeit von<br />
Privatgrundbesitzern weitere Flächen dazu gewinnen. Da es inzwischen über<br />
1.200 Tiere im Freiland gibt, wurden seit 2003 keine weiteren Zootiere<br />
ausgesetzt. Vielmehr arbeitet das Projekt seit 1999 daran, die isolierten<br />
Waldstücke durch Waldkorridore zu verbinden. Bis diese gepflanzten<br />
Bäume groß genug sind, um einen natürlichen Austausch der genetischen<br />
Vielfalt zu gewährleisten, müssen Tiere, bzw. ganze Gruppen, noch zwischen<br />
Fragmenten transportiert werden. Zur weiteren Vergrößerung geeigneter<br />
Lebensräume sollen weitere private Flächen gewonnen werden.<br />
Projektziel<br />
Aufbau einer Population von mindestens 2000 Goldgelben Löwenäffchen<br />
in mindestens 25.000 Hektar atlantischem Küstenregenwald.<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Monitoring der ausgewilderten Löwenäffchen und deren Nachkommen<br />
� Monitoring von besenderten Tieren zur Überprüfung der Nutzung<br />
gepflanzter Korridore und zur Kontrolle des genetischen Austausches<br />
� Überprüfung der Qualität von verfügbaren Habitaten, und von<br />
Löwenäffchen genutzten Habitaten mit auf GIS/GPS basierenden<br />
Techniken<br />
� Unterstützung der Farmer, die einen Teil ihres Grundes als privates<br />
Schutzgebiet erklären wollen<br />
� Untersuchungen zur genetischen Variabilität (Heterozygosis) und<br />
Metapopulation-Planung<br />
Projektpartner: Associação Mico Leäo Dourado (AMLD)<br />
Mehr zum Projekt<br />
� ZGF Gorilla 4/2005<br />
� www.micoleao.org.br
Krankheitsübertragung von<br />
Haustieren auf Wildtiere in<br />
Amazonien<br />
Hintergrund<br />
Die Übertragung von Krankheiten von Haus- auf Wildtiere stellt ein<br />
ernstzunehmendes Problem dar, das in der Öffentlichkeit wenig bekannt ist.<br />
Während in den offenen Landschaften Afrikas Kontakte zwischen Haus- und<br />
Wildtieren offensichtlicher sind und die damit verbundenen Konsequenzen<br />
anerkannt sind, werden sie für den Regenwald noch immer unterschätzt.<br />
Diese Einzelmaßnahme ist eingebettet in ein größeres Forschungsprogramm<br />
des Amazonischen Forschungsinstituts INPA, des Museums Emilio Goeldi<br />
und der staatlichen Wildtierabteilung von IBAMA. Im Rahmen des Pogramms<br />
wird die Zusammensetzung der Fauna im amazonischen Schutzgebiet<br />
Tucurui untersucht, das im Südosten des Bundesstaats Pará liegt. Das Ziel<br />
dieses Projekts ist es, den Gesundheitsstatus von carnivoren Wildtieren<br />
sowie von den in derselben Region lebenden Haushunden zu ermitteln.<br />
Anhand von Blutproben werden verschiedene Krankheitsbilder geprüft,<br />
besonderes Augenmerk wird dabei auf Staupe gelegt. Als ein Resultat soll<br />
ein Impfprogramm entwickelt werden. Wir erwarten von den Ergebnissen<br />
Einblicke und Relevanz auch für andere ZGF-Projekte, wie z.B. Otterschutz<br />
und Waldschutz Ost-Anden in Peru.<br />
Projektziel<br />
Vermeidung von Haustierkrankheiten bei Raubtieren des amazonischen<br />
Regenwaldes<br />
Projektpartner Museum Emilio Goeldi und Staatsuniversität Pará<br />
Mehr zum Projekt<br />
� ZGF Gorilla 2/<strong>2006</strong><br />
Brasilien<br />
Fotos: ZGF<br />
39
40<br />
Honduras<br />
Fotos: G. Köhler<br />
Utila-Leguan- und<br />
Mangrovenschutz<br />
Hintergrund<br />
Die nur 41 qkm große karibische Insel vor der Küste von Honduras ist<br />
Heimat des Utila-Leguanes. Seit 1997 unterstützt die ZGF Maßnahmen<br />
zum Schutz und zur dauerhaften Erhaltung dieser Tiere im natürlichen<br />
Lebensraum. Die Hauptbedrohung des Utila-Leguanes ist die Zerstörung der<br />
Mangrovenwälder und des ungestörten natürlichen Sandstrandes, ebenso<br />
wie die massive Bejagung der Tiere, bzw. ihrer Eier. Das Bewusstsein der<br />
Bevölkerung über die Besonderheit des Utila-Leguanes, sowie für Umwelt-<br />
und Naturschutz, wurde durch die Präsenz des Projektes erheblich gesteigert.<br />
Dies führte auch zu einem vermehrten Einsatz von lokalen Umweltbehörden<br />
und Naturschutzorganisationen. So wird zunehmend auf behördlichem<br />
Wege gegen die Zerstörung von Mangroven und gegen nicht nachhaltigen<br />
Tourismus vorgegangen. Außerdem steht die Gründung eines nationalen<br />
Vereins, der Träger des Projektes sein wird, kurz vor dem Abschluss.<br />
Projektziel<br />
Erhaltung des endemischen Schwarzleguans und der Inselmangroven auf<br />
Utila<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Aufbau einer honduranischen Organisation, die künftig Träger des<br />
Projekts werden soll<br />
� Abschluss der Gründung einer Nicht-Regierungs-Organisation, Utila<br />
Conservation Association als lokater Projektträger<br />
� Aufrechterhaltung der Programms zur Nachzucht und Freisetzung von<br />
Schwarzleguanen<br />
� Umweltbildung für Schulklassen und Inselbesucher<br />
Projektpartner Senckenbergische Naturforschende <strong>Gesellschaft</strong>,<br />
BICA (Bay Islands Conservation Association,<br />
lokaler Meeresschutzverein)<br />
Projektleiter Gunther Köhler (SNG)<br />
Mehr zum Projekt<br />
� Projektwebsite: www.utila-iguana.de<br />
� TV Dokumentation (BR, 2001): Utila - Ein Überlebender der Urzeit<br />
� TV Dokumentation (SWR, 2001): Im Reich de Schwarzen Legunas<br />
� Gorilla 2/2005
Orang-Utan Auswilderungsstation<br />
Bukit Tigapuluh NP<br />
Hintergrund<br />
Trotz der schwierigen Bedingungen in Indonesien verzeichnet dieses Projekt<br />
in Zentralsumatra große Erfolge. Diese betreffen sowohl die Aufzucht<br />
konfiszierter Orang-Utans in der durch Mittel der ZGF gebauten Station, als<br />
auch deren Auswilderung im Nationalpark Bukit Tigapuluh nach intensivem<br />
Training. Schon über 20 Sumatra Orang-Utans konnten im Herzen des<br />
Bukit Tigapuluh Nationalparks angesiedelt werden und bis 2005 wurden<br />
zwei Babys in Freiheit geboren. Somit wächst neben der bisher einzigen<br />
freilebenden Population des Leuser-Gebirges hier eine zweite heran. Außer<br />
dem Auswilderungsprogramm konzentriert sich das Projekt zunehmend<br />
auf Gebietsschutz, da illegaler Holzeinschlag auch vor den Grenzen eines<br />
Nationalparks nicht Halt macht. Vier Rangerpatrouillen sind ausgebildet und<br />
ausgerüstet worden, und eine Zusammenarbeit mit der Tiger Foundation<br />
ist etabliert, die im Norden des Parks ebenfalls Rangerpatrouillen einsetzt.<br />
Durch den unermüdlichen Einsatz vor Ort durch den Projektleiter Dr. Peter<br />
Pratje steht der Abschluss einer Parkerweiterung bevor. Dadurch wird<br />
die Kernzone des Schutzgebietes Bukit Tigapuluh um fast die Hälfte der<br />
bestehenden Fläche vergrößert. Die Umweltbildungsarbeit wird weiter<br />
ausgebaut, und die ausgebildeten Lehrer besuchen die umliegenden<br />
Dörfer und informieren über die Orang-Utan Wiederansiedlung und den<br />
Waldschutz.<br />
Projektziel<br />
Aufbau einer neuen Orang-Utan Population unabhängig vom Leuser-<br />
Ökosystem im Norden der Insel und Schutz des Bukit Tigapuluh<br />
Nationalparks<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit für das Wiederansiedlungsprogramm<br />
� Umsetzung der Parkerweiterung<br />
� Aufzucht, Training und Auswilderung konfiszierter Orang-Utans<br />
� Monitoring der freigesetzten Orang-Utans im Park<br />
� Schulbesuche und Aufklärungsarbeit in den umliegenden Dörfern<br />
� Koordination der begleitenden wissenschaftlichen Arbeit<br />
Projektleiter Dr. Peter Pratje (ZGF-Projektleiter)<br />
Projektpartner Nationalpark, Naturschuztbehörde der Provinz<br />
Jambi, PanEco<br />
Mehr zum Projekt<br />
� ZGF Gorilla 1/<strong>2006</strong>, www.orangutan-lifeboat.de<br />
� 13 Hügel für die Orang Utans (BR, 13.03.05), Auslandsjournal<br />
(ARD, 9.06.05), Felix und die wilden Tiere (WDR, 2.08.05),<br />
Tropenzauber - Tropenfieber (ZDF, 14.07.05), Planet Wissen, Dr.<br />
Pratje im Studio (SWR 10.10.05)<br />
Indonesien<br />
Fotos: B. Jonkmans / P. Jäggi<br />
41
42<br />
Vietnam<br />
Foto: T. Nadler<br />
Primatenschutz und<br />
Nationalparkprogramm<br />
Hintergrund<br />
Auch Vietnam gehört im globalen Vergleich zu den wichtigen Gebieten<br />
biologischer Vielfalt. Der Druck auf die wenigen verbliebenen Wälder im<br />
bevölkerungsstarken Land ist jedoch sehr groß. Schwerpunkt des ZGF–<br />
Engagements ist die Unterstützung für die Schutzgebiete Cuc Phuong und<br />
Van Long sowie Maßnahmen zur Erhaltung bedrohter Affenarten. Die<br />
Aktivitäten sind daher zum einen praktische Hilfen für die Parkverwaltungen<br />
und zum anderen Bestandserfassungen der bedrohten Langurenarten,<br />
Publikation der Ergebnisse, Unterstützung der Naturschutzbehörde bei der<br />
Beschlagnahmung und Haltung konfiszierter Tiere. Ein wichtiger Baustein<br />
im Primatenschutz ist das Endangered Primate Rescue Centre (EPRC), das<br />
konfiszierte Affen aufnimmt, betreut und die bedrohten Arten durch exzellente<br />
Haltungsbedingungen erfolgreich weiterzüchtet. Das EPRC hat sich zur der<br />
führenden Institution im Primatenschutz in Vietnam, wenn nicht gar in ganz<br />
Indochina, entwickelt. <strong>2006</strong> soll mit der Wiederansiedlung von Hatinh-<br />
Languren und Roten Kleideraffen aus dem EPRC in das Schutzgebiet Phong<br />
Nha Ke Bang begonnen werden, das 2003 zum UNESCO Weltnaturerbe<br />
erklärt wurde. Dies ist ein Gemeinschaftsprojekt in dem Bernhard Forster ist<br />
für den Zoo Köln als Projektmanager aktiv ist.<br />
Projektziel<br />
Schutz seltener Langurenarten und ihrer Lebensräume in Vietnam<br />
Aktivitäten<br />
� Rangertraining, Ausrüstung und Unterstützung des Forstschutzes<br />
� Bau einer weiteren Rangerstation<br />
� Unterstützung der Infrastruktur in Van Long<br />
� Monitoring von Delacour-Languren und Grauen Kleideraffen,<br />
Beratung der Behörde im Management des Parks<br />
� Unterstützung der Auffang- und Zuchtstation für beschlagnahmte<br />
Affen (Endangered Primate Rescue Centre EPRC)<br />
� Wiederansiedlung von Hatinh-Languren und Roten Kleideraffen in<br />
Phong Nha Ke Bang<br />
Projektleiter Tilo Nadler (ZGF-Projektleiter)<br />
Projektpartner Vietnamesische Naturschutzbehörde, Zoo Köln
Hornvogel- und<br />
Regenwaldschutz auf Panay<br />
Hintergrund<br />
Auf den vielen philippinischen Inseln hat sich eine tropische Vielfalt an Tier-<br />
und Pflanzenarten entwickelt, die nur dort und nirgendwo anders auf der<br />
Welt vorkommt. Nur noch kleine Waldflächen sind übrig geblieben, die<br />
nach wie vor erst teilweise unter Schutz stehen. Dem Projekt ist es gelungen,<br />
für die Nordwest-Halbinsel von Panay einen Schutzstatus zu bekommen,<br />
daran wird nun auch für den Gebirgszug in Zentral-Panay gearbeitet. Dort<br />
wurden letztes Jahr 360 besetzte Nisthöhlen des vom Aussterben bedrohten<br />
Korallenschnabelhornvogels registriert und erfolgreich bewacht. Dies ist von<br />
ausschlaggebender Bedeutung für die Bemühungen, den Wald noch <strong>2006</strong><br />
unter Schutz stellen zu lassen. Das philippinische Umweltrecht besagt, dass<br />
das Vorkommen von vom Aussterben bedrohter Arten die Unterschutzstellung,<br />
des von diesen Tieren bewohnten Habitates, rechtfertigt.<br />
Große Erfolge hat das Projekt beim illegalen Holzeinschlag erzielt, der<br />
durch die konsequente Arbeit der Ranger in enger Zusammenarbeit mit<br />
der philippinischen Armee im Schutzgebiet völlig gestoppt ist. Leider ist es<br />
noch nicht gelungen, die Ranger über die Naturschutzbehörde anzustellen<br />
und zu finanzieren, und der Reaktion der Behörde auf zahlreiche Vorstöße<br />
nach zu schließen, wird es auch <strong>2006</strong> noch nicht gelingen. Gemeinsam<br />
mit dem United Nations Development Programm und der EU finanziert<br />
die ZGF ein Aufforstungsprogramm. Inzwischen gibt es sieben Pflanzungen<br />
einheimischer Baumarten im Gebiet.<br />
Projektziel<br />
Rettung der Nashornvögel und tropischer Waldgebiete auf der Insel Panay<br />
Was machen wir konkret?<br />
� Training und Einsatz von Rangereinheiten<br />
� Umweltbildungsprogramm, Schulbesuche und Theatergruppen<br />
� Aufforstungsmaßnahmen im Bergwald von Zentral-Panay<br />
Projektleiter Thomas Künzel und Prof. Eberhard Curio<br />
(ZGF-Projektleiter)<br />
Projektpartner Philippines Endemic Species Conservation Project,<br />
Prof. Eberhard Curio (Universität Bochum),<br />
Department of Environment and Natural<br />
Resources (DENR), Aklan State University,<br />
Centrum für Internationale Migration (CIM)<br />
Philippinen<br />
Foto: E. Curio<br />
43
44<br />
Europa<br />
Foto: EGS Archiv<br />
Geierschutzprogramm Alpen,<br />
Mittelmeerraum, Balkan und<br />
Schwarzmeerraum<br />
Hintergrund<br />
Die <strong>Zoologische</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>Frankfurt</strong> fördert seit vielen Jahren den<br />
Geierschutz im westlichen Mittelmeer- und Alpenraum. Mit beachtlichen<br />
Erfolgen: die vier in Spanien vorkommenden Geierarten Gänsegeier,<br />
Mönchsgeier, Bart- und Schmutzgeier haben dort die besten Brutbestände<br />
in ganz Europa. Die Nachzuchten von Bartgeiern und die Wiederansiedlung<br />
der nachgezüchteten Tiere im Alpenraum zeigen nun ebenfalls positive<br />
Tendenzen in Form der ersten Freilandbruten des Bartgeiers in den Alpen.<br />
Die Erhaltung der Mönchsgeier auf Mallorca sowie die Wiederansiedlung<br />
von Gänse- und Mönchsgeiern in den Cevennen und der Haut Provence in<br />
Frankreich sind auch auf Erfolgskurs. Ein neuer Schwerpunkt im Geierschutz<br />
wurde auf den östlichen Mittelmeerraum mit Kern im Balkan bis hin zum<br />
westlichen Schwarzen Meer gelegt.<br />
Projektziel<br />
Schutz und Entwicklung der vier Europäischen Geierarten<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Umsetzung von Schutzmaßnahmen und Aktionsplänen<br />
� Zucht der jeweiligen Arten und Wiedereinbürgerung<br />
� Direkte Schutzmaßnahmen zur Bestandssicherung<br />
� Verbesserung der Nahrungsgrundlage<br />
� Ausweisung von Schutzgebieten<br />
Wiedereinbürgerung des Bartgeiers<br />
Hintergrund<br />
Seit mehr als 25 Jahren fördert die ZGF das Zuchtprogramm zur<br />
Wiedereinbürgerung des Bartgeiers in seinen angestammten Lebensräumen.<br />
Die ersten Jungtiere sind in Freiheit erfolgreich aufgezogen worden. Die<br />
Bartgeier-Aufzuchtstation in Wien wird auch zukünftig die Nachzucht von<br />
Bartgeiern koordinieren, die in weiten Teilen Europas wieder heimisch<br />
gemacht werden sollen.
Projektziel<br />
Aufbau einer lebensfähigen Population von Bartgeiern in den Alpen,<br />
Förderung der Ausbreitung im Mittelmeerraum, Sicherung der bisherigen<br />
Investitionen<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Zucht von Bartgeiern zur Wiedereinbürgerung im Alpenraum<br />
Projektpartner Bartgeierstiftung (FCBV), EGS-Österreich, Vienna<br />
Breeding Unt (VBU)<br />
Mehr zum Projekt<br />
� ZGF/Europa/Artenschutzprogramm unter www.zgf.de<br />
� Mitteilungen 4/2003: Schwerpunkt „Bartgeier“<br />
� Der Bartgeier (Bildband), Klaus Robin, 2003<br />
Aktionsplan Balkan-Geier<br />
Hintergrund<br />
Für den gesamten Balkanraum wurde ein Aktionsplan für alle vier<br />
europäischen Geierarten entwickelt, der bisher von Verbänden aus fünf<br />
Ländern mitgetragen wird und nun als gemeinsame Aktionsplattform dient.<br />
Mit den Regierungen Albaniens, Mazedoniens und Bulgariens wurden<br />
„Memorandi of Understanding“ unterzeichnet. Mit Griechenland und<br />
Serbien und Montenegro werden solche Vereinbarungen vorbereitet.<br />
Projektziel<br />
Schutz, Erhaltung und Wiederaufbau von selbsterhaltenden Populationen<br />
der vier Geierarten im Balkanraum<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Einzelmaßnahmen entsprchend des logistischen Rahmenkonzeptes des<br />
Balkanaktionsplanes<br />
� Derzeit 21 Einzelmaßnahmen in sechs Ländern<br />
Projektpartner Koordination durch die Mönchsgeierstiftung<br />
Alpen/Balkan<br />
Fotos: EGS Archiv / ZGF / K. Robin<br />
45
Ukraine /Rumänien<br />
46<br />
Foto: ZGF<br />
Foto: ZGF<br />
Geierprogramm auf der Krim<br />
Hintergrund<br />
Auf der Krimhalbinsel wurde festgestellt, dass es nur noch etwa 25 bis<br />
30 Individuen des Gänsegeiers gibt und etwa 10 bis 15 Individuen des<br />
Mönchsgeiers. Für beide Geierarten wurden Brutnachweise geführt. Dies war<br />
Grund genug, Sofortmaßnahmen in Form von Futterplätzen einzuleiten.<br />
Projektziel<br />
Sofortmaßnahmen zur Erhaltung der Gänse- und Mönchsgeierkolonien auf<br />
der Halbinsel Krim<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Bestandsstützung durch temporäre Futterplätze<br />
� Untersuchung und Bewertung der Gefährdungssituation, Einleitung<br />
entsprechender Gegenmaßnahmen<br />
� Ausweitung und Ergänzung des bestehenden Schutzgebietssystems<br />
auf der Krim<br />
� Analyse und ggf. Verbesserung der natürlichen Nahrungsgrundlagen<br />
der Geier auf der Krim<br />
Projektpartner Scientific Centre for Nature Conservation, Kiev;<br />
National Park Krimskyi<br />
Balkangämse in Bulgarien<br />
Hintergrund<br />
Durch intensive Bejagung an den Rand der Ausrottung gebracht, wurde die<br />
Balkangämse in die Liste der europäischen prioritär schutzwürdigen Arten<br />
der Fauna-, Flora- und Habitat Richtlinie aufgenommen. Ein Zucht- und<br />
Wiedereinbürgerungsprogramm im Gebiet des Naturparkes Vitosha soll<br />
einen lebensfähigen Bestand der Balkangämse in den Gebirgslagen des<br />
Vitosha Gebirges, des Rila- und Pirin-Massivs sowie in den angrenzenden<br />
Rhodopen an der Grenze zu Griechenland wieder herstellen.<br />
Projektziel<br />
Die Balkangämse soll in den südlichen Grenzgebirgen Bulgariens wieder<br />
heimisch gemacht bzw. noch vorhandene Restbestände gefördert werden
Was machen wir konkret ?<br />
� Vermehrung von Gämsen in Gehegen<br />
� Wiederansiedlung von Gämsengruppen<br />
� Monitoring der freigelassenen Gruppen<br />
Projektpartner Balkani Wildlife Society und Verwaltung des Vitosha<br />
Naturparks<br />
Transhumanz in Bulgarien<br />
Hintergrund<br />
Über viele Jahrhunderte wurden über die bulgarischen Gebirgsketten<br />
Schafe bis nach Istanbul getrieben. Diese traditionelle Form der Schafhaltung<br />
wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Zuge der Zwangskollektivierung<br />
aufgegeben. Während des Schaftriebes verunglückte Schafe stellten für die<br />
dortigen Geier immer eine wichtige Nahrungsgrundlage dar. Daher bildet<br />
dieses Projekt auch eine ideale Begleitmaßnahme, um das Geierprogramm<br />
auf dem Balkan erfolgreich zu gestalten.<br />
Projektziel<br />
Wiederaufbau einer Herde der angepassten lokalen Landrasse der<br />
Karakachan-Schafe zur Wiederbelebung des traditionellen Schaftriebes in<br />
den südwestlichen Grenzgebirgen Bulgariens<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Ausbau der Winterstallungen und Unterstände auf den<br />
Sommerbergweiden<br />
� Vergrößerung der Herden, Vermarktung der Produkte (Schafe,<br />
Pferde, Hunde)<br />
� Angebotsentwicklung für den Tourismus<br />
Projektpartner Semperviva (Society of conservation of local breed<br />
of livestock)<br />
Bulgarien<br />
Fotos: ZGF<br />
47
48<br />
Bulgarien<br />
Foto: ZGF<br />
Schutz der Rothalsgans<br />
Hintergrund<br />
Die küstennahen Seen Shabla und Durankulak an der bulgarischen<br />
Schwarzmeerküste, unweit der rumänischen Grenze, stellen neben den<br />
angrenzenden Habitaten in Rumänien die wichtigsten Überwinterungsquartiere<br />
für die weltweit bedrohte Rothalsgans dar. Allein in Bulgarien<br />
überwintern knapp 60.000 Gänse. Dies entspricht 80 % der gesamten<br />
Welt-Population, während weitere 14.000 Tiere in der engeren<br />
Umgebung auf rumänischer Seite überwintern. Damit erklärt sich die<br />
hohe ökologische Bedeutung des Gebietes.<br />
Bulgarische Verbände (Green Balkans, Le Balkan) haben bereits vor<br />
wenigen Jahren den Versuch unternommen, die wichtigsten Grundstücke<br />
um die Seen Shabla und Durankulak zu erwerben. Dies scheiterte an dem<br />
relativ hohen Landpreis. Nun werden in Form einer konzertierten Aktion<br />
unter Beteiligung der ZGF die benötigten Mittel aufgebracht werden,<br />
um die Landtitel erwerben zu können. Der Landprivatisierungsprozess<br />
in Bulgarien ist mittlerweile soweit fortgeschritten, dass einem formellen<br />
Landkauf seitens bulgarischer NGOs nichts im Wege steht.<br />
Projektziel<br />
Erhaltung der Winterhabitate der Rothalsgans an der bulgarischen<br />
Schwarzmeerküste durch Ankauf und gezieltes Flächenmanagement<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Ankauf der wichtigsten Flächen um die Seen Shabla und Durankulak<br />
und Ausgleichsflächen im küstenfernen Hinterland<br />
� Erarbeitung eines Managementkonzeptes<br />
� Umsetzung geeigneter Managementaktivitäten<br />
� Entwicklung von Strategien, die Managementaktivitäten dauerhaft<br />
finanziell abzusichern<br />
Projektpartner Bulgarian Society for Protection of Birds, Green<br />
Balkans, Le Balkan, EECONET Action Fund,<br />
Royal Society for Protection of Birds,<br />
BirdLife International.<br />
Mehr zum Projekt<br />
� ZGF Gorilla 2/<strong>2006</strong>
Bulgarian Environmental<br />
Partnership-Foundation<br />
(BEPF) - Biodiversitätsschutz<br />
Hintergrund<br />
Die im Jahr 2004 begonnene Partnerschaft soll auch <strong>2006</strong> weiter geführt<br />
werden. Für die ZGF fungiert die bulgarische Partnerschafts-Stiftung als<br />
wichtige Einrichtung zur wirkungsvollen Projektimplementierung. Zehn<br />
Projekte zum Geierschutz in Bulgarien wurden explizit aus den Mitteln der<br />
ZGF durch BEPF (s.u.) gefördert. Leider waren die in 2004 zur Verfügung<br />
gestellten Mittel nicht ausreichend, um alle vorgeschlagenen Maßnahmen<br />
im notwendigen Umfang zu fördern. Daher wurde ein Antrag an die<br />
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) vorbereitet, damit die Fehlbeträge<br />
aus diesen Mitteln gefördert werden können. Wie bereits im vergangenen<br />
Jahr sollen auch die im Jahr <strong>2006</strong> von der ZGF zur Verfügung gestellten<br />
Mittel wiederum zweckgebunden für die bulgarischen Geierschutzprojekte<br />
ausgegeben werden und dienen so als Kofinanzierung für das von der<br />
DBU geförderte Projekt. Die ZGF wird durch den Referatsleiter bei der<br />
Projektauswahl der zu fördernden Projekte vertreten. Hierbei wird er fachlich<br />
von den Experten der Mönchsgeier-Stiftung (BVCF) unterstützt.<br />
Projektziel<br />
Förderung von Naturschutzmaßnahmen in Bulgarien mit Fokus auf<br />
Geierschutzmaßnahmen<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Förderung von Maßnahmen aus dem Aktionsplan zum Schutz der<br />
europäischen Geier in Bulgarien<br />
Projektpartner The Bulgarian Environmental Partnership<br />
Foundation (BEPF), Black Vulture Conservation<br />
Foundation (BVCF), The Environmental Partnership<br />
for Bulgaria, The German Marshall Fund of the<br />
United States, Charles-Stewart Mott-Foundation,<br />
Rockefeller Brothers Fund, Nordeco, Deutsche<br />
Bundesstiftung Umwelt (DBU)<br />
Bulgarien<br />
Foto: BVCF<br />
49
50<br />
Bulgarien<br />
Foto: ZGF<br />
Bulgarian Biodiversity-<br />
Foundation (BBF) - Balkan<br />
Green Belt<br />
Hintergrund<br />
Bereits im Jahr 2000 wurde in Rahmen einer internationalen Konferenz<br />
mit Regierungsvertreten Bulgariens, Mazedoniens, Griechenlands und<br />
Albaniens ein Schutzgebietskonzept für die Grenzregionen unter dem Titel<br />
„Balkan Green Belt“ entwickelt. Dieses Konzept wurde mittlerweile von der<br />
Internationalen Naturschutzunion IUCN als Teil des europäischen Green Belt<br />
entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs anerkannt. Die Regierungen der<br />
beteiligten Länder haben sich zu einer grenzüberschreitenden Kooperation<br />
und Projektförderungen bereit erklärt. Darüber hinaus fördert nun die<br />
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) zwei bulgarische Stipendiaten, die<br />
bei der ZGF im Rhön Projekt hospitieren. Der erste Stipendiat hat bereits<br />
seinen Aufenthalt begonnen und wird ein Konzept zur Schaffung eines<br />
grenzüberschreitenden Schutzgebietes in den Osogovo Bergen zwischen<br />
Bulgarien und Mazedonien entwickeln, die ein grenzüberschreitenden<br />
Gebirgsstock mit einer Ausdehnung von ca. 250.000 ha darstellen und sich<br />
nicht nur durch unberührte naturnahe Wälder auszeichnet, sondern weder<br />
besiedelt noch durch Verkehrsinfrastruktur erschlossen sind. Die politische<br />
Zustimmung beider Seiten zur Schaffung dieses Schutzgebietes liegt bereits<br />
vor. Ergebnis der Hospitanz soll daher ein Projektantrag an die DBU sein,<br />
die durch die ZGF kofinanziert wird.<br />
Projektziel<br />
Schaffung eines Netzwerkes von Schutzgebieten im Balkanraum,<br />
modellhaft in den Osogovo-Bergen als grenzüberschreitendes<br />
Schutzgebiet<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Entwicklung der Planungsgrundlagen und Erhebung der nötigen<br />
Planungsdaten<br />
� Erarbeitung der rechtlichen Grundlagen zur Einrichtung eines<br />
grenzüberschreitenden Schutzgebietes<br />
� Partizipative Planung und Umsetzung des Schutzgebietes<br />
� Erarbeitung von sozioökonomischen Entwicklungspfaden für die<br />
Gesamtregion<br />
� Einrichtung des Schutzgebietes und Öffentlichkeitsarbeit<br />
� Aufbau von gleichertigen Verwaltungsstrukturen beiderseits der<br />
Grenze<br />
Projektpartner The Bulgarian Biodiversity Foundation (BBF),<br />
Bulgarisches Ministerium für Umwelt und Wasser,<br />
Mazedonisches Ministerium für Umwelt und<br />
Physische Planung, DBU
Bärenschutz in Bulgarien<br />
Hintergrund<br />
Die Größe der Bärenpopulation in Bulgarien ist unklar. Die Angaben<br />
schwanken zwischen 600 und 1.200 Individuen. An der Nutzung der Bären<br />
als Jagdtrophäen Interessierte geben zu hohe Bestandszahlen an. Experten<br />
glauben, dass die Bärenpopulationen einen negativen Trend aufweisen.<br />
Verantwortlich hierfür machen sie den Wegfall des Bärenmanagements,<br />
das unter der kommunistischen Führung des Landes in der Zeit nach dem<br />
zweiten Weltkrieg zu einer positiven Bestandsentwicklung geführt hatte.<br />
Ein weiteres Problem ist die touristische Erschließung der Gebirgslagen,<br />
die Rückzugsgebiete der Bären sind. Selbst die Nationalparks bleiben von<br />
alpinen Skipisten und den dazu nötigen Aufstiegshilfen nicht verschont.<br />
Die Bärenpopulationen Bulgariens verteilt sich auf die drei vorhandenen<br />
Nationalparke Pirin, Rila und Zentraler Balkan. Unklar ist, ob die<br />
Populationen in direktem Austausch stehen und somit eine überlebensfähige<br />
Metapopulation bilden. Falls dies der Fall ist, wäre zu klären, welches<br />
die wichtigsten Wanderkorridore der Bären sind, und wie diese zu einem<br />
Vernetzungskonzept führen können.<br />
Projektziel<br />
Schutz und Entwicklung des bulgarischen Braunbärenbestandes<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Erhebung der Populationsgrößen<br />
� genetische Untersuchung der Verwandtschaftsstrukturen der<br />
bulgarischen Teilpopulationen<br />
� Aufklärung des Migrationsverhaltens<br />
� Identifizierung potentieller Wanderkorridore<br />
� Identifizierung von potentiellen Hemmnissen oder Hindernissen für die<br />
Ausbreitung<br />
� Erarbeitung eines Aktionsplanes mit einem Maßnahmenkatalog<br />
� Umsetzung des Maßnahmenkatalogs<br />
� Geeignete Öffentlichkeitsarbeit<br />
Projektpartner Balkani Wildlife, Verwaltungen der drei<br />
Nationalparke, Bulgarische Forstverwaltung,<br />
Bulgarische Jagdvereinigung, Deutsche Bundes-<br />
stiftung Umwelt (DBU)<br />
Bulgarien<br />
Fotos: ZGF<br />
51
52<br />
Polen<br />
Fotos: ZGF/Kaminski<br />
Lebensraumvernetzung<br />
für den Wisent<br />
Hintergrund<br />
Das im Jahr 2004 begonnene Projekt wird fortgesetzt. Die vorbereitenden<br />
Arbeiten sind abgeschlossen, Wisente wurden mit Telemetrie-Sendern<br />
ausgestattet, und nun können deren Wanderungsbewegungen studiert<br />
werden. Im kommenden Winter werden wieder die Winterfütterungen<br />
ausgesetzt bzw. reduziert. Es gilt nun, zunächst die Wanderhemmnisse<br />
zwischen den bestehenden polnischen Herden zu beseitigen.<br />
Projektziel<br />
Schaffung einer physischen Verbindung der isolierten Wisent-Herden in<br />
Nordost-Polen zur Verbesserung des Genaustausches und zur Stabilisierung<br />
der Populationen<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Gebietsvernetzung, Schaffung von Verbindungen zwischen den<br />
einzelnen freilaufenden Herden in Polen<br />
� Telemetrie und Beobachtung des Wanderverhaltens<br />
� Verbesserung der Nahrungsgrundlagen<br />
Projektpartner Mammal Research Institute of the Polish Academy<br />
of Sciences, Nationalpark Bialowieza,<br />
Forstverwaltung Knyzynski Forst<br />
Mehr zum Projekt<br />
� In Service Natur (HR, 2005): Wisentschutz im Bialowieza
Schutz des Saiga-ALTYN DALA<br />
Schutzgebietssystem<br />
Hintergrund<br />
Die Saiga hat in den vergangenen Jahren erhebliche Bestandsverluste<br />
hinnehmen müssen. Von etwa 1 Mio. Tieren Anfang der neunziger Jahre<br />
sind derzeit lediglich knapp 40.000 übrig geblieben. Der Schutz der<br />
traditionellen Wandergebiete in den kasachischen Steppen ist praktisch<br />
nicht existent. Die Regierung Kasachstans ist jedoch bereit, große Gebiete<br />
unter Schutz zu stellen und entsprechende Maßnahmen zum Schutz der<br />
verbliebenen Restpopulationen zu ergreifen. In der Planung befindet sich<br />
nun ein Schutzgebietssystem (ALTYN DALA) in der Größe von 6 Mio.<br />
ha (etwa der Größe Bayerns), die dank der positiven Einstellung der<br />
kasachischen Regierung schnell fortschreitet. Der bisherige Schwerpunkt<br />
der Wildererbekämpfung zeigt erste Erfolge, der dramatische Absturz der<br />
Population scheint gestoppt. Wichtig ist nun, großräumige Systeme von<br />
Schutzgebieten zu schaffen, die das dauerhafte Überleben der Saigas<br />
sichern. Dafür werden derzeit Maßnahmen vorbereitet. Insbesondere<br />
auf Wunsch der kasachischen Regierung wird dieses Jahr ein Experten-<br />
austausch zwischen den Experten für Wildttierzählungen der Serengeti und<br />
den kasachischen Experten eingerichtet.<br />
Projektziel<br />
Erhaltung der Restpopulation der Saiga-Antilope durch Wildereibekämpfung<br />
und Ausweisung großflächiger Schutzgebiete in den kasachischen<br />
Steppenlandschaften<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Verbesserung des Rangersystems (Anti-Wilderer Einheit) durch<br />
Verbesserung der Ausrüstung und Aufbau weiterer Einheiten<br />
� Problemanalyse in den Schlüsselgebieten<br />
� Bewertung der sozioökonomischen Situation und deren Effekt auf die<br />
Saiga-Bestände<br />
� Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs<br />
� Erarbeitung eines Aktionsplans mit folgenden Elementen: Schutzgebietssystem,<br />
mobile Anti-Wilderer Einheit, Kontrolle des illegalen<br />
Handels<br />
� Gebietsabgrenzung zur Errichtung eines 6 Mio. Hektar großen<br />
Schutzgebietes unter dem Titel ALTYN DALA (Goldene Steppe)<br />
im Berreich der Turgai-Steppe<br />
� Verbesserung des Saiga-Schutzes durch gesetzliche Grundlagen und<br />
finanzielle Anreize<br />
� Konferenz der Interessenvertreter<br />
� Verbesserung der Datengrundlage<br />
Projektpartner WWF-International<br />
Kasachstan<br />
Fotos: ZGF / P. Sorokin<br />
53
54<br />
Moldawien<br />
Foto: ZGF<br />
Steppenrenaturierung<br />
Dniestr-Nationalpark<br />
Hintergrund<br />
Im Rahmen eines größer angelegten Projektes zur Einrichtung eines<br />
Nationalparks am Unterlauf des Dniestr in der ehemaligen Sowjetrepublik<br />
Moldawien sollen speziell die Steppenhabitate einem Schutzmanagement<br />
unterzogen werden. Ferner sollen überweidete Steppenbereiche renaturiert<br />
werden, um den für diesen Lebensraum typischen Schlangen zu schützen:<br />
• Glattnatter (Coronella austriaca)<br />
• Aeskulap-Natter (Elaphe longissima)<br />
• Vierstreifennatter (Coluber quatorlineata)<br />
• Pfeilnatter (Coluber jugularis)<br />
Das Projekt kofinanziert eines von der GEF (Gobal Environmental<br />
Facilities) finanzierten Projektes zur Einrichtung des Nationalparks, das<br />
vom Projektpartner Biotica getragen wird.<br />
Projektziel<br />
Schutz gefährdeter Schlangen (Nattern) durch Erhaltung und<br />
Wiederherstellung ihrer Steppenlebensräume<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Detaillierte Erfassung und Kartierung der Schlangenpopulationen<br />
� Verbesserung der Kenntnisse der Populationszusammensetzung und<br />
ihrer Verbreitung<br />
� Managementpläne für die Steppenhabitate<br />
� Entwicklung von Renaturierungsmaßnahmen<br />
� Samenzuchtstationen zur Anzucht und Vermehrung der typischen<br />
Steppenvegetation zu Renaturierungszwecken<br />
� Öffentlichkeitsarbeit<br />
Projektpartner Biotica Moldawien
Großsäugerkorridore<br />
Hintergrund<br />
Das relative kleine EU-Neumitglied Slowakei verfügt in seinen<br />
bisherigen Nationalparks (Hohe Tatra, Mala Tatra und Fatra) über einen<br />
Braunbärenbestand von 600 bis 800 Tieren. Die Bestände zeigen deutliche<br />
Ausbreitungstendenzen. Hierbei stoßen sie aber an physische Grenzen, wie<br />
Autobahnen, Bahnlinien oder wachsende Siedlungsgebiete. Das Projekt<br />
soll die Grundlagen für die ungehinderte Ausbreitung großer Säugetiere<br />
in die Nachbarregionen hinein schaffen.<br />
Projektziel<br />
Vernetzung von Schutzgebieten im Karpatenraum<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Untersuchung der Hauptmigrationswege großer Säugetiere<br />
insbesondere Braunbär, Wolf, Luchs, Reh, Hirsch und Gämse<br />
� Feststellung bestehender Ausbreitungshindernisse und potentieller<br />
neuer Ausbreitungshemmnisse aufgrund des EU-Beitritts, wie<br />
beispielsweise der Neubau von Autobahnen<br />
� Vorschläge für Abhilfemaßnahmen<br />
Projektpartner Carpathian Wildlife Society Slovakia<br />
Slowakei / Ukraine<br />
Foto: H. Meckelmann<br />
55
56<br />
Ukraine<br />
Fotos: ZGF<br />
Polessie Programm<br />
Hintergrund<br />
Die politischen Widerstände bei der Einrichtung eines Nationalparks sind<br />
nun nach der „orangenen Revolution“ überwunden. Die neue Regierung hat<br />
offensichtlich eine großes Interesse, das Schutzgebietssystem einzurichten.<br />
Diesem Umstand wurde bereits letztes Jahr Rechnung getragen, in dem eine<br />
Sonderzuwendung für die dringende Ausweisungsarbeit für den Tsuman<br />
Nationalpark gewährt wurde.<br />
Nun soll dieses Jahr schwerpunktmäßig die Umsetztung des Nationalparks<br />
Tsuman gefördert werden. Nach der Konstituierung des Nationalparks<br />
durch den Präsidenten soll dann speziell der Aufbau der Verwaltungsstruktur<br />
unterstützt, und die Akzeptanz in der Bevölkerung gefördert werden.<br />
Projektziel<br />
Schaffung eines Schutzgebietssystems entlang des oberen und mittleren<br />
Pripyat im Polessie Feuchtwaldgebiet<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Kofinanzierung ukrainischer Haushaltsmittel zum Ausbau der<br />
Verwaltung des Schutzgebietes Pripyat-Stohid<br />
� Erweiterung des bestehenden Schutzgebietes auf 6.060 km² und<br />
Verbindung der bestehenden Gebiete zu einem kohärenten System<br />
� Renaturierung von Niedermoorstandorten als Lebensraum, z. B. für den<br />
Seggenrohrsänger<br />
� Entwicklung von Tourismuseinrichtungen wie etwa Wanderpfade,<br />
Kanu-Routen, Pferde-Touren etc.<br />
� Ausbildung von Nationalparkbotschaftern (voraussichtlich im NP<br />
Nordeifel)<br />
� Lobby-Arbeit in Kiew für die Schutzgebiete<br />
� Öffentlichkeitsarbeit und Aufbau eines Infozentrums<br />
Projektpartner Scientific Centre for Nature Conservation,<br />
National Board of Natural National Parks and<br />
Nature Reserves, National Parks Shatsk, Regional<br />
Landscape Park Pripyat-Stochid, Friends of Polessia,<br />
Birdlife Belarus, Birdlife Ukraine, Royal Society for<br />
Protection of Birds
Schutz von Schell- und<br />
Schreiadlern in Belarus<br />
Hintergrund<br />
Der Schelladler gilt als seltener und hochgradig bedrohter Adler. Derzeit<br />
wird sein Bestand mit 890 bis 1100 Brutpaaren weltweit angegeben. Er<br />
brütet in den ausgedehnten Wäldern und Feuchtniederungen des Baltikums,<br />
Weißrusslands, Russlands und der Ukraine. Der Schelladler (Aquila clanga)<br />
ist im Feld nur schwer vom sehr ähnlichen Schreiadler (Aquila pomarina)<br />
zu unterscheiden. Die Verbreitung und Biologie der beiden Arten sind<br />
sehr ähnlich. Schutzmaßnahmen, die der einen Art hilfreich sind, fördern<br />
mit Sicherheit auch die andere Art. Wichtig ist die genaue Kenntnis der<br />
Horststandorte. Diese sollen während der Brutphase überwacht werden.<br />
Die Nestlinge der beiden Arten lassen sich zuverlässig unterscheiden. Dieses<br />
Projekt setzt die im Jahre 2004 in Litauen begonnen Maßnahmen auf der<br />
weißrussischen Seite fort.<br />
Projektziel<br />
Schutz der beiden Adlerarten Schrei- und Schelladler<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Identifikation der Horststandorte<br />
� Bewachung der Horste<br />
� Gefährdungsabschätzung<br />
� Entwicklung geeigneter Schutzmaßnahmen<br />
� Umsetzung der Schutzmaßnahmen<br />
Projektpartner ABP BirdLife Belarus<br />
Artenschutzprogramme<br />
Wanderfalken- und Uhuschutz<br />
Hintergrund<br />
Neben allgemeinen Umwelteinflüssen (Gifte, Besiedlung, Beutepopulationen)<br />
ist die Nistmöglichkeit und Horstsicherheit für beide<br />
Arten, WAnderfalke und Uhu, von primärer Bedeutung. Da beide Arten<br />
überwiegend Felsbrüter sind, ergänzen sich die Maßnahmen.<br />
Weißrussland<br />
57
58<br />
Deutschland<br />
Foto: ZGF<br />
Projektziel<br />
Bestandssicherung und -stärkung von Wanderfalken und Uhus<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Betreuung von rund 100 Wanderfalken- und rund 100 Uhuhorsten in<br />
Hessen, Bayern, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen<br />
Projektpartner Arbeitsgemeinschaft Wanderfalken- und Uhuschutz<br />
(AWU)<br />
Wisent im Rothaargebirge<br />
Hintergrund<br />
Der letzte Wisent in Deutschland wurde im Jahr 1746 erlegt. Die letzten frei<br />
lebenden Wisente in Europa wurden 1919 im Bialowieza Urwald gewildert.<br />
Daraufhin wurde eines der ersten internationalen Zuchtprogramme für die<br />
restlichen 53 in menschlicher Obhut verbliebenen Tiere unter der Leitung<br />
des damaligen <strong>Frankfurt</strong>er Zoodirektors Dr. Kurt Priemel aufgebaut. Nach<br />
den Zweiten Weltkrieg konnten dann die ersten Zoonachzuchten des Wisents<br />
wieder in ihrem zuletzt bevölkerten Areal des heutigen Nationalparks<br />
Bialowieza wieder angesiedelt werden. Mittlerweile ist die dortige<br />
Wisentpopulation auf 350 Tiere angewachsen. Neue Herden wurden in<br />
Polen, Litauen, Weißrussland, der Slowakei und Kirgisien begründet. Der<br />
Aufbau weiterer Herden ist auch in Frankreich geplant.<br />
In Deutschland hat sich nun ein privater Waldbesitzer bereit erklärt,<br />
Wisenten in seinem 12.000 ha großen Wald in Nordrhein-Westfalen<br />
einen Lebensraum zu bieten. Mit angrenzenden Staatswaldgebieten von<br />
weiteren 8.000 ha würden einer Wisentsubpopulation rund 20.000 ha<br />
Wald, der nur von zwei Landesstraßen durchschnitten wird, zur Verfügung<br />
stehen. Diese Fläche bietet genügend Raum für eine sich selbst tragenden<br />
Subpopulation.<br />
Projektziel<br />
Aufbau einer Wisentherde im Rothaargebirge<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Machbarkeitsstudie (Klärung von Detailfragen wie Monitoring und<br />
genetische Vielfalt der Tiere)<br />
� Aufbau eines Auswilderungsgeheges und Lenkungsfütterung<br />
� Besenderung der Wisentbullen und der Leitkuh<br />
� Monitoring der Wisentwanderungen<br />
Projektpartner Taurus Naturentwicklung e.V., Bundesamt für<br />
Naturschutz BfN, Wittgenstein-Berleburgsche<br />
Rentkammer, LÖBF, Verband Deutscher<br />
Zoodirektoren
<strong>Naturschutzprogramm</strong> Hessen<br />
Streuobstwiesen <strong>Frankfurt</strong>-Maintal<br />
Hintergrund<br />
Die geplante Schaffung einer dauerhaften Einrichtung, die die Pflege<br />
und den Erhalt der Streuobstwiesen im Maintal garantiert, ist nun in eine<br />
Umsetzungsphase getreten. Hierzu wurde eigens der Verein „MainÄppelHaus<br />
– Streuobstzentrum-Lohrberg e.V.“ gegründet, in dessen Vorstand<br />
die ZGF durch den Referatsleiter vertreten wird. Partner sind der<br />
Obst- und Gartenbauverein Bergen-Enkheim, die Stadt <strong>Frankfurt</strong>,<br />
die Stadt Maintal, der BUND-<strong>Frankfurt</strong> und andere. Ein Wirt-<br />
schaftlichkeitskonzept für den Betrieb eines solchen Zentrums wurde<br />
entwickelt. Die konzeptionellen Grundlagen sind im Jahr 2004 geschaffen<br />
worden, und weitere Sponsoren wurden mit sich inzwischen abzeichnendem<br />
Erfolg kontaktiert: Die EU Kommission gewährt aus ihrem Interreg-Programm<br />
einen Zuschuss für die Dauer von drei Jahren. Ebenso konnte ein Sponsor aus<br />
dem Rhein-Main-Gebiet gewonnen werden. Ferner stellt die Stadt <strong>Frankfurt</strong><br />
ihren Beratungsgarten Lohrberg als Standort für das Zentrum zur Verfügung.<br />
Da das Projekt nicht im Fokus der neuen strategischen Ausrichtung der ZGF<br />
liegt, wurde mit den Partnern vereinbart, die Förderung in diesem Jahr zu<br />
reduzieren, und sie dann bis 2008 vollständig auslaufen zu lassen.<br />
Projektziel<br />
Erhaltung artenreicher Streuobstwiesen im Ballungsraum <strong>Frankfurt</strong> – Main<br />
- Kinzig - Taunus<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Pflege der Streuobstbestände in Bergen-Enkheim/Maintal und im<br />
Taunus<br />
� Koordination von Maßnahmen im weiteren Umfeld von <strong>Frankfurt</strong><br />
� Bildungsmaßnahmen rund um den Apfel, Ausbau des Hofladens<br />
� Seminar- und Workshop-Programm und Öffentlichkeitsarbeit<br />
� Kommunikationskonzept für den Streuobstwiesenschutz und dessen<br />
Umsetzung<br />
� Erreichen einer Wirtschaftlichkeit durch Aufbau von Produktlinien<br />
(Apfelsaft, -wein, -essig, -sherry, Trockenobst, Honig, Kräutertees,<br />
Liköre, Konfekt , Marmelade)<br />
� Einführung einer Apfelgastronomie am Lohrberg (zunächst<br />
Saisonbetrieb)<br />
� Internationale Vernetzung und Akquise von weiteren Förderern<br />
Mehr zum Projekt<br />
� ZGF Gorilla 2/<strong>2006</strong><br />
Deutschland<br />
Fotos: HGON / ZGF<br />
59
60<br />
Deutschland<br />
Fotos: HGON<br />
Projektpartner Streuobstzentrum e.V., Landschaftspflegeverband<br />
Main-Kinzig, Garten- und Obstbauverein Bergen-<br />
Enkheim, Hessische <strong>Gesellschaft</strong> für Ornithologie<br />
und Naturschutz (HGON), Naturschutz-Zentrum<br />
Hessen (NZH), Stadt <strong>Frankfurt</strong> Grünflächen- und<br />
Umweltamt<br />
Auenschutz Main-Kinzig<br />
Hintergrund<br />
Auenlandschaften gehören zu den Ökosystemen, die in den vergangenen<br />
Jahren durch vielfältige Eingriffe zerstört oder erheblich verändert wurden.<br />
Der Abschnitt der unteren Kinzig ist noch relativ natürlich und soll nun in ein<br />
Schutzkonzept eingebunden werden, das auch die Feuchtwiesenökosysteme<br />
flussaufwärts miteinbezieht. Das Projekt sieht die Entwicklung und<br />
Umsetzung eines Managementkonzepts für die nachhaltige Nutzung der<br />
Feuchtwiesenökosysteme vor, das auch darauf abzielt, das Projekt langfristig<br />
eigenständig lebensfähig zu machen. Für die Antragstellung wurde eigens<br />
die <strong>Gesellschaft</strong> für Natur- und Auenschutz (GNA) gegründet.<br />
Projektziel<br />
Schutz, Pflege und Wiederherstellung der Auenlandschaft entlang der<br />
unteren Kinzig<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Entwicklung eines Schutzgebietskonzeptes<br />
� Renaturierungsmaßnahmen entlang der Kinzig<br />
� Öffentlichkeitsarbeit<br />
� Entwicklung von Nutzungs- und Verwertungskonzepten, um das<br />
Projekt langfristig eigenständig zu machen<br />
Projektpartner <strong>Gesellschaft</strong> für Natur und Auenschutz (GNA);<br />
HGON - AK Main-Kinzig, Landschaftspflegeverband<br />
Main-Kinzig<br />
Mehr zum Projekt<br />
� ZGF Gorilla 2/<strong>2006</strong>
<strong>Naturschutzprogramm</strong> Rhön<br />
Sinntal – Bayerische Rhön<br />
Hintergrund<br />
Die Sinn entwässert auf der bayerischen Seite die Hohe Rhön und fließt<br />
dem Main zu. Im Unterlauf wurden - finanziert durch die ZGF und durch<br />
die Kreisgruppe Main-Spessart des Bund Naturschutz in Bayern - 1978<br />
bereits 4.3515 ha angekauft und unter Schutz gestellt. Das nun seit 2002<br />
laufende Projekt der BN-KG Bad Kissingen bezieht sich auf den Oberlauf<br />
der Sinn. Dieser Abschnitt des Fließgewässers ist als Wildbach kategorisiert<br />
und somit weitgehend natürlich. Jedoch wurden auch hier in den<br />
vergangenen Jahren Verbauungen und Meliorationen der angrenzenden<br />
Feuchtwiesenökosysteme durchgeführt. Das Projekt beabsichtigt, im<br />
Zeitraum von fünf Jahren mit Mitteln des Bayerischen Naturschutzfonds<br />
die Natürlichkeit des Fließgewässers wieder herzustellen und somit die<br />
Lebensraumqualitäten für aquatische Arten wie Edelkrebs, Biber oder<br />
Otter zu verbessern. Die Sinn hat darüber hinaus eine große Bedeutung<br />
als Biotopvernetzungselement zwischen dem Naturschutzgebiet Schwarze<br />
Berge und dem Truppenübungsplatz Wild-flecken (ca. 7.000 ha), der nach<br />
Abzug der Truppen nationalparkwürdig ist.<br />
Projektziel<br />
Schutz des naturnahen Oberlaufes der Sinn, Beseitigung von Problemlagen<br />
im Flussabschnitt, Ankauf schutzwürdiger Uferrandstreifen im Oberlauf,<br />
Renaturierungsmaßnahmen, Artenschutzmaßnahmen für Edelkrebs, Biber<br />
und Otter<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Ankauf von Flächen im Wassereinzugsgebiet entlang des Oberlaufs<br />
der Sinn und Renaturierung von degradierten Gewässerabschnitten<br />
� Sicherstellung ausreichender Restwassermengen in der Sinn,<br />
Vereinbarungen mit Mühlbauern und Kontrolle der Einhaltung dieser<br />
Vereinbarungen, Beseitigung von Strömungshindernissen<br />
� Öffentlichkeitsarbeit<br />
Projektpartner Bund Naturschutz in Bayern Kreisgruppe Bad<br />
Kissingen<br />
Biotop- und Artenschutz – Rhön<br />
Hintergrund<br />
Die DBU fördert die Renaturierung der Ulster, Streu und Brend für drei<br />
Deutschland<br />
Fotos: ZGF<br />
61
62<br />
Deutschland<br />
Fotos: ZGF<br />
Jahre. Das hessische Umweltministerium finanziert den Flächenkauf<br />
entlang der Ulster aus der Abwasserabgabe der Gemeinden sowie die<br />
modellhafte modellhafte Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie an der<br />
Ulster. Ferner wurden Artenschutzmaßnahmen für den Schwarzstorch<br />
und die Kreuzotter umgesetzt. Um diese Aktivitäten enger miteinander<br />
zu verzahnen wurde in der bayerischen Verwaltungsstelle des BR Rhön<br />
ein ZGF-Projektbüro eingerichtet. Es wird nun versucht, das mit der ZGF<br />
entwickelte Zielartenkonzept in die Praxis umzusetzen. Die drei Leiter<br />
der Biosphärenreservatsverwaltungen begrüßen diese Aktivitäten und<br />
plädieren für eine Verankerung der Projektstelle vor Ort. Daher wurden<br />
erste Überlegungen zur Schaffung einer länderübergreifenden Rhönstiftung<br />
angestellt. Das gesamte Programm wird von PD. Dr. Eckhard Jedicke<br />
geleitet. Ihm konnte, durch die Förderung der DBU, mit Matthias Metzger<br />
ein fachlich versierter Mitarbeiter zur Seite gestellt werden, der das ZGF-<br />
Büro in der Rhön organisiert und die Arbeit vor Ort umsetzt. Mittlerweile<br />
wurde ein zweites Projektbüro im Infozentrum Rasdorf im nördlichen Teil<br />
der Rhön eingerichtet. Durch die Programme „Freiwilliges Ökologisches<br />
Jahr“ und „Ein Euro-Job“ des Arbeitsamtes konnte das Rhönteam zusätzlich<br />
mit Helfern unterstützt werden. Letztes Jahr konnten Zuwendungen zur<br />
Gewässerrenaturierung von der Allianz-Stiftung und der Kurt-Lange Stiftung<br />
für Rücknahmen von Längsverbauungen an Streu und Brend eingeworben<br />
werden. Die DBU bewilligte ein weiteres Projekt, das über einen Zeitraum<br />
von drei Jahren eine Extensivierung der Grünlandbewirtschaftung entlang<br />
des Einzugsbereiches der Fließgewässer erbringen soll. Im diesem Jahr soll<br />
nach zehnjähriger Förderung von Artenschutzmaßnahmen in der Rhön eine<br />
Zwischenbilanz gezogen werden.<br />
Projektziel<br />
Erhaltung von Zielarten und ihren Lebensräumen in der Kulturlandschaft,<br />
Renaturierung von Fließgewässern (Ulster, Brend, Streu, Sinn) in der Rhön<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Rückbau von Abflusshindernissen in den Rhönflüssen Ulster, Streu,<br />
Brend und Sinn,Einrichtung ausreichender Retentionsräume<br />
� Gewährleistung ausreichender Wasserführung in den Rhönflüssen<br />
� Ankauf von Auen und Retentionsräumen<br />
� Umsetzung von Schutzmaßnahmen basierend auf dem früher<br />
entwickelten Zielartenkonzept<br />
� Vorbereitung einer Rhönstiftung<br />
Projektpartner Hessische <strong>Gesellschaft</strong> für Ornithologie und<br />
Naturschutz (HGON), AGN-Rhön, Bund<br />
Naturschutz in Bayern Kreisgruppe Bad Kissingen,<br />
drei Verwaltungsstellen des Biosphärenreservates<br />
Rhön<br />
Mehr zum Projekt<br />
� ZGF Gorilla 2/<strong>2006</strong>
Wildnis in Deutschland, Schutz<br />
und Wiederherstellung von<br />
naturnahen Ökosystemen<br />
Wildkatzen-Habitate<br />
Hintergrund<br />
Der BUND hat seit Mitte der achtziger Jahre mit Unterstützung der ZGF<br />
vorwiegend in Bayern begonnen, Wildkatzen wiederanzusiedeln. Allerdings<br />
sind die nun vorhandenen Populationen in Bayern und auch in Thüringen<br />
weitgehend isoliert, da die dazwischen liegenden Landwirtschaftsflächen<br />
kaum für Wildkatzen geeignet sind und Ausbreitungsbarrieren darstellen.<br />
Über die Verbreitung der Wildkatze in Hessen ist noch wenig bekannt.<br />
Lediglich im hessischen Spessart und im Westtaunus gibt es sichere<br />
Nachweise. Allerdings ist die Chance sehr groß, dass es auch in der Rhön<br />
Wildkatzen gibt, die mit den Katzen des Thüringer Waldes in Verbindung<br />
treten könnten.<br />
Eigentlich geht es bei diesem Projekt darum, Waldlebensräume großflächig<br />
zu vernetzen. Das Wildkatzenprojekt kann auch als wichtige Maßnahme<br />
zur Förderung der Wiederausbreitung anderer großer Säuger, wie etwa<br />
Luchs oder Wolf dienen. Damit ist der Effekt dieses Projektes sicherlich sehr<br />
umfassend und nicht nur auf die Zielart Wildkatze beschränkt. Das Projekt<br />
ist auf eine Laufzeit von fünf Jahren angelegt.<br />
Projektziel<br />
Vernetzung der bestehenden Wildkatzenlebensräume in Thüringen,<br />
Hessen und Bayern, Verbesserung der Kenntnisse über Migrationen und<br />
Lebensraumansprüche<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Erfassung geeigneter Wanderungskorridore zwischen bestehenden<br />
Wildkatzenlebensräumen<br />
� Entwicklung einer Vernetzungskonzeption<br />
� Monitoring der Wanderungsbewegung der Wildkatzen durch<br />
Radiotelemetrie<br />
� Öffentlichkeitsarbeit, Erfolgskontrolle<br />
� Kooperation mit Straßenbauämtern und Kommunalverwaltungen<br />
� Verbesserung der Vernetzungshabitate<br />
� Ankauf von Schlüsselgebieten<br />
Projektpartner BUND Landesverbände Bayern, Hessen, und<br />
Thüringen (koordiniert)<br />
Deutschland<br />
Fotos: Grabe<br />
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64<br />
Deutschland<br />
Fotos: ZGF<br />
Nationalpark Nordeifel<br />
Hintergrund<br />
Der Nationalpark Nordeifel ist seit Anfang 2004 eingerichtet und hat<br />
rechtliche Verbindlichkeit . Die belgischen Truppenkontingente werden den<br />
Truppenübungsplatz (TÜP) Vogelsang bis Ende 2005 verlassen. Die bisherigen<br />
Planungen sahen vor, lediglich den eigentlichen Truppenübungsplatz und<br />
den angrenzenden Wald von ca. 6.000 ha Größe als NP auszuweisen. Eine<br />
Vorstudie der Landesanstalt für Ökologie NRW empfahl allerdings, dass<br />
auch die angrenzenden Waldgebiete bis zur belgischen Grenze (weitere<br />
2.500 ha), in den Nationalpark eingegliedert werden sollten.<br />
Hiergegen formiert sich in der Forstverwaltung, bei privaten Waldbesitzern,<br />
aber auch in angrenzenden Gemeinden Widerstand. Eine von der<br />
ZGF finanzierte Akzeptanz- und Partizipationskampagne hat einem<br />
umfassenden Schutzkonzept zum Durchbruch verholfen. Derzeit umfasst<br />
das Planungsgebiet des Nationalparks bereits rund 11.000 ha und weitere<br />
Waldflächen sollen noch eingegliedert werden. Eine Gesamtfläche von<br />
rund 12.000 ha wird damit möglich. Nachdem der Nationalpark schon im<br />
Januar 2004 „de jure“ eingerichtet wurde kann der eigentliche „Betrieb“<br />
erst Anfang dieses Jahres aufgenommen werden. Inzwischen gibt es ein<br />
neue (alte) Widerstandsfront gegen den Nationalpark. Trotzdem ist der<br />
Nationalpark in das allgemeine öffentliche Bewustsein in NRW gerückt.<br />
So werben mittlerweile Verkehrsverbünde mit Spezialtickets für eine Fahrt<br />
mit öffentlichen Verkehsmitteln in den Nationalpark. Die Gastronomie im<br />
Umfeld weist Umsatzsteigerungen auf und die Zahl der Übernachtungsgäste<br />
hat zugenommen. Die Landesregierung hat dennoch ein weiteres<br />
Nationalparkvorhaben in NRW (Senne-Eggegebirge) auf Eis gelegt. Um<br />
die aufkommenden Widerstände zu überwinden, müssen die positiven<br />
Entwicklungen öffentlich gemacht und um Akzeptanz geworben werden,<br />
um Kritiker zu widerlegen.<br />
Projektziel<br />
Verbesserung der Akzeptanz und offensive Kommunikation der offenkundigen<br />
sozioökoomischen Begleiteffekte der Nationalparkeinrichtung<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Lobbyarbeit<br />
� Öffentlichkeitsarbeit<br />
� Umsetzen einer Kommunikationsstrategie<br />
Projektpartner BUND-LV NRW, Förderverein NP Nordeifel,<br />
NABU-LB NRW, Landesnaturschutzverband
Monitoringprogramm Waldschutz<br />
Hessen<br />
Hintergrund<br />
Der BUND Hessen hat bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ein<br />
Waldnaturschutzprojekt beantragt. Dessen Bewilligung ist seitens der DBU<br />
in Aussicht gestellt worden. Allerdings sollte ein Monitoringprogramm<br />
begleitend zum Projekt durchgeführt werden. Dies wird im Verlauf der<br />
Projektumsetzung durch den BUND eingerichtet und soll über einen<br />
längeren Zeitraum mit ZGF Mitteln durchgeführt werden.<br />
Projektziel<br />
Beobachtung der Veränderungen der Waldbiozönosen aufgrund<br />
der Interventionen im Rahmen des von der DBU geförderten<br />
Waldnaturschutzprojektes des BUND-Hessen<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Erarbeitung eines Monitoringkonzepts<br />
� Aufbau einer Datenbank<br />
� Durchführung des Monitorings<br />
� Auswertung und Rückkopplung mit Projektbeteiligten<br />
Projektpartner BUND-Hessen<br />
Deutschland<br />
Fotos: ZGF<br />
65
66<br />
Deutschland<br />
Fotos: ZGF<br />
Konversion von Militärflächen in<br />
Naturschutzgebiete<br />
Hintergrund<br />
Bereits Mitte der neunziger Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung<br />
und dem Abrücken der ersten alliierten Truppenkontingente aus Deutschland<br />
wurde das naturschutzfachliche Potential der freiwerdenden Militärflächen<br />
offenbar. Die ZGF hat sich im Verbund mit anderen Organisationen<br />
schon sehr frühzeitig um den Erhalt einzelner größerer Flächenkontingente<br />
bemüht. Die TÜPs Jüterbog und Lieberose wurden der Naturlandstiftung in<br />
Brandenburg zur weiteren Betreuung zugeführt. Der TÜP Vogelsang in der<br />
Nordeifel wurde ebenfalls in einen Nationalpark überführt. Weitere Flächen<br />
werden derzeit von militärischer Nutzung befreit und könnten aufgrund ihrer<br />
Schutzwürdigkeit in entsprechende Naturschutzgebiete überführt werden.<br />
Die DAVID Stiftung hat mit finanzieller Hilfe der DBU die frei werdenden<br />
Flächen bewertet und bisher rund 300.000 ha als naturschutzwürdig<br />
identifiziert. Potentiell werden aber fast 700.000 ha militärische Nutzfläche<br />
in absehbarer Zeit frei und könnten dem Naturschutz zugeführt werden.<br />
Hierunter fallen auch viele so genannte Standortübungsplätze, die in einem<br />
eben veröffentlichten Szenario des Bundesverteidigungsministeriums in<br />
den nächsten Jahren aufgeben werden sollen. Hinzu kommen die aktuellen<br />
Ankündigungen der amerikanischen Streitkräfte einen großen Teil ihrer<br />
Stützpunkte in Deutschland (z.B Baumholder) aufgeben zu wollen.<br />
Projektziel<br />
Die Naturschutzbehörden in die Lage zu versetzen, die wichtigsten frei<br />
werdenden Militärflächen zu übernehmen und in ein Naturschutzmanagement<br />
zu überführen<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Erstellen einer Prioritätenliste<br />
� Bildung von Allianzen zwischen staatlichen und nichtstaatlichen<br />
Naturschutzeinrichtungen<br />
� Überführung einiger Pilotgebiete in großflächige Schutzgebiete<br />
� Überführung der Datenbank in ein geographisches Informationssystem<br />
Projektpartner David-Stiftung Thüringen<br />
Mehr zum Projekt<br />
� TV Dok. des HR (2005): Truppenübungsplatz Jüterborg West<br />
(in Service Natur)<br />
� ZGF Gorilla 2/<strong>2006</strong>
Landkauf und Flächen-<br />
regenerierung in Deutschland<br />
Pfäfflinger Wiesen – Nördlinger Ries<br />
Hintergrund<br />
Das Projektgebiet wird seit 1981 durch die <strong>Zoologische</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>Frankfurt</strong> gefördert. Die ZGF finanzierte den Ankauf von 26.6881 ha<br />
Feuchtweisen im Wemdinger Ried. Das Projekt reiht sich in das Kulturlandschaftsprogramm<br />
der ZGF ein.<br />
Projektziel<br />
Sicherung von Feuchtwiesenökosystemen in Pfäfflingen als Lebensraum für<br />
Wiesenbrüter durch Ankauf geeigneter Flächen<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Ankauf geeigneter Flächen<br />
� Flurbereinigung<br />
� Naturschutzfachliches Management der Flächen<br />
Projektpartner Rieser Naturschutzverein, Schutzgemeinschaft<br />
Wemdinger Ried<br />
Flächenerwerb Naturlandschaften<br />
Brandenburg<br />
Hintergrund<br />
Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg hat sich in der Region<br />
etabliert. Mittlerweile wurden über 8.000 ha in das Eigentum der Stiftung<br />
überführt. Positive Entwicklungen zeichnen sich um den ehemaligen<br />
Truppenübungsplatz Lieberose ab. Lokale Initiativen bemühen sich um<br />
die Schaffung eines Nationalparks. Ferner wurden Vernetzungskonzepte<br />
zur Verbindung wichtiger Naturräume wie Lieberose, Biosphärenreservat<br />
Spreewald, Urstromtal Schlaube mit den Truppenübungsplätzen Jüterbog<br />
Ost und West bis hin zu den Trappeneinstandsgebieten bei Belzig entwickelt.<br />
Dieses umzusetzen wird neben dem weiteren Flächenerwerb eine wichtige<br />
Aufgabe der Stiftung in den nächsten Jahren sein.<br />
Deutschland<br />
Foto: ZGF<br />
Foto: ZGF<br />
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68<br />
Deutschland<br />
Fotos: ZGF<br />
Projektziel<br />
Vergrößerung des Flächenbestandes durch Ankauf oder Übernahme<br />
geeigneter Flächen, Umsetzung des Vernetzungskonzeptes, Beförderung<br />
des Nationalparks Lieberose<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Ankäufe von geeigneten Flächen<br />
� Entwicklung einer Vernetzungskonzeption<br />
Projektpartner Stiftung Naturlandschaften Brandenburg<br />
Günztal – Bayern<br />
Hintergrund<br />
Die Günz stellt mit ihren Nebenflüssen ein ausgedehntes Fließgewässerökosystem<br />
im Voralpenbereich dar. Sie durchzieht einen<br />
intensiv bewirtschafteten Grünland-Bereich und war in der Vergangenheit<br />
durch Verbauungen und direkte Veränderung im Lauf des Fließgewässers,<br />
aber mehr noch durch die stoffliche Belastung der intensiven<br />
Grünlandwirtschaft im gesamten Einzugsbereich, in Mitleidenschaft<br />
gezogen worden. Umwelt- und Naturschützer haben schon vor einiger<br />
Zeit begonnen, Schutz- und Renaturierungsmaßnahmen einzuleiten.<br />
Mittlerweile sind die Aktivitäten in ein sehr professionelles Stadium getreten,<br />
das die Schaffung einer dauerhaften Struktur erforderte, um die bisherigen<br />
Erfolge auch zukünftig abzusichern. Daher wurde die eigenständige und<br />
unabhängige Stiftung „Kulturlandschaft Günztal“ geschaffen. Sie bemüht<br />
sich um den Schutz und die Wiederherstellung eines naturnahen Zustandes<br />
entlang der Günz und ihrer Zuflüsse bis zu ihrer Mündung in die Donau.<br />
Projektziel<br />
Schutz und Wiederherstellung des Auen- und Fliegewässerökosystems der<br />
Günz bis zu Mündung in die Donau<br />
Was machen wir konkret ?<br />
� Koordination der Renaturierung<br />
� Ankäufe von Flächen entlang des Gewässerverlaufes<br />
� Extensivierungen der Landbewirtschaftung<br />
� Öffentlichkeitsarbeit, Bewusstseinsbildung, Lobbying<br />
Projektpartner Stiftung Kulturlandschaft Günztal, Bayerischer<br />
Naturschutzfond<br />
Mehr zum Projekt<br />
� ZGF Gorilla 2/<strong>2006</strong>