Luzern Weinmarkt 3/Zunfthaus zur Metzgern Archäologische ...
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<strong>Luzern</strong><br />
<strong>Weinmarkt</strong> 3/<strong>Zunfthaus</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metzgern</strong><br />
<strong>Archäologische</strong> Untersuchung von 2000/0 1<br />
Peter Eggenberger<br />
In Zusammenarbeit mit Elsbeth Wullschleser<br />
<strong>Luzern</strong>" Mai 2001<br />
Heinz Pantli Institut für Bauforschung, Inventarisation und Dokumentation<br />
Marktgasse 11<br />
CH-8400 Winterthur<br />
Telefon 052/2133571<br />
Fax 0szt2i33s71<br />
Mariahilfgasse I<br />
CH-6005 <strong>Luzern</strong><br />
Telefon 04 1 .52 87 28<br />
Fax 041.528728<br />
E
Fotos<br />
Dendrochronologie
Einleitung<br />
Im ltrnblick auf den Umbau des 3. Obergeschosses und des Dacluaums des Hauses<br />
<strong>Weinmarkt</strong> 4 (Architekt H. R. Stillhardt, Luzem) verlangte die Kantonale Denkmalpflege<br />
@arbera Bühler) und die Kantonsarchäologie <strong>Luzern</strong> (Jürg Manser) eine Untersuchung des<br />
Dachgeschosses sowie der Fassaden gegen das Brandgässli hin. Damit wurde das Institut flir<br />
Bauforschung, Inventarisation und Dokumentation (IBID), Winterthurlluzern @eter<br />
Eggenberger) beauftragt.<br />
Die Untersuchung und Dokumentation der Fassade fand am 4. Dezember 2000 (zeichnerische<br />
und fotografische Dokumentation: Peter Eggenberger), diejenigen im Innern im März 2001<br />
statt (zeichnerische Dokumentation: Elsbeth Wullschleger). Vollständig neu aufgenommen<br />
wurden ein verstärktes Gespärre des Dachstutils sowie die Lage der Fenster, die sich in der<br />
Brandmauer gegen das Haus Weinmarl
das <strong>Zunfthaus</strong> <strong>zur</strong> Schneidern steht. Osten liegt daher in Richtung Kornmarkt, Westen in<br />
Richtung Mühleplatz. Der Eingang öftret sich nicht wie an den anderen Häusern vom Platz<br />
her, sondern ist durch einen Durchgang (<strong>Metzgern</strong>bögli) zu eneicheq der an der östlichen<br />
Seite des l{auses entlang verläuft und zum Brandgässli führt. Dieses trennt die Häuserzeile<br />
am <strong>Weinmarkt</strong> bz.';lt . an der Komhausgasse von derjenigen, die am Reussufer, Unter der Egg,<br />
stehen. Über dem Eingang zum seitlichen Gang ist das Datum I 529 angebracht.<br />
Die drei Obergeschosse des [Iauses belegen auch die Fläche des Durchgangs, womit sie einen<br />
grösseren Grundriss aufireisen als das Erdgeschoss. Der langgestreckte Grundriss misst vom<br />
<strong>Weinmarkt</strong> bis <strong>zur</strong> südlichen Fassadenmauer am Brandgässli 8,50 x 15,50 m (ungefülre<br />
,,Aussenmasse"). An der Rückseite schliesst jedoch ein weiterer, um den Durchgang<br />
schmalerer Flügel an. Er nimmt eine Fläche von 7 x 6 m ein und besitzt vier Obergeschosse.<br />
Seine östliche Fassadenmauer steht am Brandgässli. Das gesamte Haus erreicht damit eine<br />
Ltinge von 21,50 m. Wie gesagt, erfolgt der Zugang von der Ostseite her, über ein<br />
Treppenhaus in der südöstlichen Ecke des Hauses. Es enthiilt in der Art angebauter<br />
TreppentüLr:me zwar eine Wendeltreppe, ordnet sich jedoch in den Winkel des Grundrisses ein.<br />
Es wurde bezüglich des urspninglichen Zustandes sichtlich stark verZindert. Damit erschlossen<br />
werden jedoch nur die beiden unteren Obergeschosse. Zum 3. Stock sowie zum Dachraunq<br />
dre anletzt mit ehemaligen Hotelzimmem belegt warerq führen Holztreppen jüLngeren Datums.<br />
Grosse Schleppgauben erlaubten, die Zimmer im Dachgeschoss mit Fenstern zu versehen.<br />
Das Haus der Metzgerzunft wird an seiner heutigen Stelle erstmals 1333 erwzihnt. Bis 1873,<br />
als sich die Zunft auflöste, verblieb es in deren Besitz. Bezeugt ist ein Neubau zwischen 1529<br />
und 1533, der weitgehend dem heutigen Gebäude entspracb jedenfalls was den ,,Rohbau'<br />
betrift. Allerdings geben die Veduten von Martin Martini (1597) und von Franz Xaver<br />
Schumacher (1792) von seiner Gestalt keinen aufschlussreichen Eindruck. Beide bilden die<br />
südliche Hinterseite des Gebäudes ab @eilage 2). Im l. Obergeschoss werden wie heute noch<br />
die Gaststube - die Zunfthäuser waren auch Wirtschaften -, im 2. Stock die Zunftstube und<br />
weitere Räume gelegen haben. Die gegen den <strong>Weinmarkt</strong> gerichtete repräsentative Fassade<br />
zeigt dies noch durch die reiche Befensterung. Die Stafelfenster des 1., die Kreuzstocldenster<br />
des 2. und die Zwillingsfenster des 3. Obergeschosses sind in spätgotischer Manier mit einer<br />
Doppelkehle verziert. Auf der Seite des Brandgässli sind die Fenster einfacher, nänrlich mit<br />
einer weiten Kehle geschmückt. Aber auch hier öffiren sich qualitätwolle Zwillings-,<br />
Kreuzstock- und Staffelfenster. Das ehemalige Kreuzstocldenster im 1. Stock des kleinen<br />
Flügels dürfte sich schon anr Zeit des <strong>Zunfthaus</strong>es in die Küche geöfriet haben. Reichen die<br />
Fenster an der schmaleq gegen die Reuss gewendeten Fassade des ,$auptteils" bis zum3.<br />
Obergeschoss, so enden sie an der Fassade des <strong>zur</strong>ückgesetzten Flügels nur bis zum2. Stock<br />
(Plan 0l und 02). Darüber folgen jüngere Fenster, darunter sicherlich diejenigeq die mit der<br />
ftir 1834 verbr.iLrgten Aufstockung entstanden sind. Diese erfolgte, nachdem das Quartier 1833<br />
bei einem Grossbrand zerstört worden war. Das llaus der Metzgerzunft war das westlichste<br />
Haus, dass vollständig erhalten geblieben war. Unter den in jüngerer Zeit folgenden<br />
Umbauten, die das Aussere der originalen Fassadenmalerei und das Innere der urspninglichen<br />
Organisation des Erdgeschosses sowie der originalen Ausstattung weitgehend beraubterq sind<br />
für unsere Untersuchungen wichtig: die 1908 erfolgte Ersetzung des Satteldachs des hinteren<br />
Gebäudeteils durch ein Flachdaclr, der Ausbau des unteren Dachgeschosses zum 4. Stock (der<br />
Zeitpunkt geht aus den Akten nicht hervor, auf den unter Beilage 4 und 5 angefügten Plänen<br />
von 1908 sind die Zimmer noch nicht eingezeichnet) sowie der Umbau des 3. Stockes im Jahr<br />
1952.
Die Ergebnisse der Untersuchungen<br />
I. Zusammenfassung<br />
Bis auf Anderungen im Dachgeschoss widerspiegelt das Haus mindestens äusserlich noch den<br />
Baukörper seiner Bauzeit und besitzt weitgehend auch die ursprüngliche Befensterung. Das<br />
ehemals viergeschossige Gebäude bildet an der Rückseite, gegen das Brandgässli hin, einen<br />
Winkel. An dieser Seite wurde der Verputz stellenweise entfernt. Es liessen sich für das<br />
älteste Bauwerk nrrar zltttei leicht unterschiedliche Mauerwerke erkennen doch dürften sie zu<br />
zwei Etappen derselben Bauphase gehören.<br />
Zum ältesten Baukörper zählt auch der Dachstuhl, der durch spätere Einbauten allerdings<br />
stark fragmentiert ist. Die dendrochronologische Untersuchung des dafür verwendeten Holzis<br />
ergab das Fälljahr 1528/29. Dies stimmt mit der ftr 1529-33 überlieferten Datieruns eines<br />
Neubaus sowie mit dem über dem Eingang zum seitlichen Gang angebrachten Daturi l5z9<br />
übereiq präzisiert jedoctr, dass der Baukörper schon 1529 bis zum First beendet war. Es<br />
handelt sich um einen zweigeschossigeq sogenannten ,,liegenden. Dachstuhl, d.h. die<br />
Tragkonstruktion, der Stuhl, besita die Form eines gleichseitigen Trapezes. Dessen obere<br />
Ecken sind der zeit gemäss mit langen, mit sägeschnitt geformten Kopfhölzern versteift, die<br />
an Spannriegel und Kehlbalken bzw. an den Sparren angeblattet sind. Der Dachstuhl besteht<br />
aus neun Gespärrer\ wovon fünf verstärkt sind. sie sind von westen nach osten mit<br />
römischen Ziffern nummeriert. sie wurden näinlich am Boden vorbereitet (abgebunden) uncl<br />
mit sogenannten Abbundzeichen markiert, damit man die einzeln aufgezogenen Balken den<br />
vorbereiteten verbindungen gemäss zusarnrnenfügen konnte. In unserem Fall besteht die<br />
Eigenheit, dass das erstg westlichste Gespärre keine Nummer besita, demzufolge die<br />
Nummer 0 ist. Erst mit dem zweiten - dem ersten einfachen Gespärre - begirxrt die<br />
Nummerierung und setzt sich gegen Osten fort: I, tr, Itr, Im, V, VI, VII und VIII, das letzte<br />
verstärkte Gesplirre an der östlichen Brandmauer. Die Dachdreiecke sind jedoch nicht mehr<br />
ursprtiLnglic[ sondern sind ersetzt worden. Tatsächlich wurden die Blätter der Kopftrölzer<br />
abgesägt, die einst an den sparren befestigt waren. Zudem sind die Spanen nicht von-westen<br />
nach Osten, sondern von Osten nach Westen nummeriert 0, [, III usw.).<br />
zu einem unbekannten Zeitpunkt öffirete (oder änderte?) man den seitlichen Durchgang der<br />
vom <strong>Weinmarkt</strong> zm Brandgässli führt, durch einen spitzbogigen Durchgang<br />
(Metzgembögli). 1834, nachdem das Quartier 1833 bei einem Grossbrand zerstört wo;den<br />
war, wurde der <strong>zur</strong>ückgesetzte hintere Teil um ein viertes obergeschoss aufgestockt. Der<br />
Ausbau des unteren Dachgeschosseg der auch hier zu einem eigentlichen vierten<br />
obergeschoss führte, sowie 1952 der umbau des 3. stockes betrafen sowohl die äussere als<br />
auch die innere Gestalt des Hauses.
II. Detaillierte Beschreibung<br />
1. Das Gebäude von 1529<br />
a) Die Fassadenmauern gegen das Brandgässli (Süd- und Ostfassade)<br />
Die Fassaden das Haus <strong>Weinmarkt</strong> 3 bilden gegen das Brandgässli hin einen Winkel. Die<br />
kurze Fassade des ,$auptteils" ist gegen die Reuss im Südeq die längere des <strong>zur</strong>ückgesetzten<br />
Flügels gegen den Kornmarll im Osten gerichtet. An der Ersteren wurde der Verputz<br />
vollst-indig, an der Letzteren stellenweise entfernt @lan 0l und 02). Im Ganzen konnten vier<br />
unterschiedliche Mauerwerke festgestellt werden. Davon gehören zwei mit grosser<br />
Wahrscheinlichkeit zum selben Baugeschehen.<br />
Das älteste Mauerwerk (gelb in Plan 01 und 02) findet sich sowohl an der östlichen<br />
Fassadenmauer des kleinen Flügels als auch an der südlichen des ,flauptteils". An der<br />
Ostmauer dürfte es auf dem Gehniveau des Brandgässli beginnen. Es reicht hier bis wenig<br />
über das Staffelfenster (2) des zweiten Obergeschosses. Das recht kompakt gefügte<br />
Mauerwerk besteht aus gebrochenen Sandsteinen (Foto l). Der kalkhaltige, beige Kalkmörtel<br />
ist feinsandig und besitzt wenig Zuschlag aus gröberer\ schwarz-blauem Sand. Einzelne<br />
Steine sind hitzebeschädigt und vemrsst; die beschadigte Seite liegt teils im Mörtel gefangen.<br />
Diese wieder verwendeten Steine dürften darauf hindeuterL dass älteres Mauerwerk<br />
abgebrochen und Material davon nochmals gebraucht worden ist. Ob allerdings ein Brand die<br />
Ursache ffir den Neubau war, bleibt fraglich. Die Steine von Kaminen, die bei Wirtsstuben<br />
mehrfach vorkommen könne4 vemrssten durch den Rauch und röteten sich ob der Hitze<br />
ebenfalls. Das ehemalige Kreuzstock-Fenster (1 in Plan 02) des 1. sowie das Staffelfenster (2<br />
in Plan 02) des 2. Obergeschosses sind darin eingebunden. Nur an einer Stelle ist das<br />
Mauerwerk der Ostmauer im Verband mit demjenigen der Südmauer, nämlich auf der Höhe<br />
des 2. Obergeschosses, unter dem Kreuzstocldenster (8 in Plan 01) der Südfassade @oto 2<br />
und 3). Dessen - stark lädierte - Bank sowie die seitlichen Pfosten sind darin eingebunden.<br />
Pfosteq Sturz- und Bank der Fenster sind aus Sandstein gehauen. Das Schaniereisen<br />
hinterliess einen regelmässigeq bahnenartigen Behau (Foto 4); dieser ist später stellenweise<br />
nachgearbeitet worden.<br />
Auf dem unteren Mauerwerk (gelb) der Ostmauer folgt ein Mauerwerk (orange in Plan 0 I und<br />
02) mit leicht unterschiedlichem Charakter. Die gebrochenen Sandsteine sind bisweilen<br />
kleineq dazwischen ist Baukeramik als Füllmatetrial vorhanden (Foto 5 und 6). Einzelne<br />
Steine sind hitzebeschädigt und vemrsst; die beschädigte Seite lieg teils im Mörtel gefangen.<br />
Wie für das oben besprochene Mauerwerk weist dies darauf hi4 dass älteres Mauerwerk<br />
abgebrochen worden ist und Steine davon für die neue Mauer gebraucht worden sind. Der<br />
Kalkmörtel ist weisslich und weist stärkeren Zuschlag aus gröberem schwarz-blauem Sand<br />
auf<br />
An der Ostmauer ist die Baunaht zum darunter liegenden Mauerwerk (gelb) unregelmässig<br />
und verläuft teils im Mauerwerk oder auf dem Rücken der Fensterstürze des 2. Stockwerks<br />
(Foto 7 und 8). Abbruchspuren auf der Krone des unteren Mauerwerks konnten in den<br />
begrenzten ,,Verputzf,enstern" nicht erkannt werden. Das Mauerwerk (orange) ist im Verband<br />
mit der Südmau6r und zwar zwischen dem zweiten und dritten Obergeschoss (Foto 5 und 6).<br />
An der Südmauer liegt es auf dem Sturz des Kreuzstocldensters (8 in Plan 0l) des 2.
Obergeschosses. Darin eingebunden ist auch die Bank sowie die Pfosten des Fensters (9 in<br />
Itan Ot; des dritten Stockwerks. Der Sandstein ist ebenfalls bahnenartig scharriert. Zwei<br />
kleine Quaderchen auf den beiden seitlichen Pfosten zeigen, dass es sich dabei um ein<br />
ehemaliges Kreuzstockfenster handelt. Der Stutz und die beiden obereq kleineren Offitungen<br />
wurden jedoch aufgegebeq entweder der alte (nachgearbeitet) oder ein neu gehauener Sturz<br />
über den ehemaligen Querarm gelegt und mit einem Entlastungsbogen verseheq der<br />
Mttelpfosten entfemt (he[grün in Plan 01; Foto 9 und 10)'<br />
Ob es sich bei der Baunaht (zwischen gelb und orange) um eine Zäsur im gleichen<br />
Baugeschehen oder um das Zeugrris zweier zeitlich getremter Bauphasen handelt, ist nur<br />
au$md äusserer Merkmale zu entscheiden. Keinerlei Anzeichen weisen darauf hin, dass ein<br />
niedereres Haus aufgestockt oder ein höheres teilweise abgebrochen und wieder hochgeftihrt<br />
worden ist. Sowohl das Mauerwerk als auch die Fenster unterscheiden sich nicht derart, dass<br />
auf zwei durch lZingere Zeit getrennte Bauphasen gesctrlossen werden könnte. Es ist mit zwei<br />
Etappen im gleichen Bauvorgang zu rechnen.<br />
b) Drittes Obergeschoss<br />
1952 wurde das 3. Obergeschoss weitgehend umgebaut. Spuren an der Unterseite der<br />
Deckenbalken zeigen jedoch, dass an gewissen Stellen ältere Wände ersetzt worden sind. Die<br />
Deckenbalken snd zugleich die Bundbalken der Dachstulrl-Gespärre und liegen daher in<br />
nordsüdlicher Richtung (Foto 1l-14). Die entsprechenden Stellen (11a, llb in Plan 12) sind<br />
von der weissen Bemalung des originalen Schiebbodens oder dessen Patinierung ausgespart<br />
(Foto 15 und 16). Gegen die Rückseite des Hauses lässt ein ursprünglicher unterzug (llc in<br />
it* tZ1 ebenfalls uti €-. Trennwand scbliessen. An der Unterseite weist eine Nut darauf<br />
hfuL dais hier die Zapfen von Ständem eingeschoben gewesen sein könnteq drh. eine<br />
Fachwerkwand vorhanden gewesen sein kann (der unterzug bildete das Rähm der<br />
Fachwerkwand). Auf dem Umbauplan von 1952 ist hier tatsächlich mindestens stellenweise<br />
eine alte Abtrennung eingezeichnet @eilage 3). Auch die andereg an der Decke ersichtlichen<br />
Wände sind darin festgehalten. Dazu kommen noch weitere, von denen sich jedoch keine<br />
Spuren erkennen lassen. Wahrscheinlich wird dieses Geschoss ursprünglich in kleinere und<br />
grör."." Kammern aufgeteilt gewesen sei4 die vielleicht <strong>zur</strong> Übernachtung dienten<br />
Idurchreisende oder arbJitsuchende Gesellen?). Die Decke ist jedenfalls ohne Schmuck' die<br />
Balken grob besäumt. Es ist nicht anzunehmerq eine reichere Verkleidung habe sie einmal<br />
verdeckl.<br />
Der Zugang erfolgte heute nicht über die in der südöstlichen Ecke des ,$auptteils"<br />
eingericftetö Wendeltreppg sondern ist davon getrennt. In der Öffirung der Treppe, die vom<br />
2. ntm3. Stock führt, sind jedenfalls durchsägte Balken der Decke des 2. obergeschosses<br />
sichtbar, die - hier ostwestlich verlegt - über dem Treppenhaus liegen und somit - wenn die<br />
Treppe ursprünglich überhaupt an dieser stelle lag - den Durchgang unmöglich machten<br />
(Plan 13). Es handelte sich um einen weiss gestrichenen Schiebboden aus grob zugerichteten<br />
Balke4 ähnlich demjenigen des 3. Stockes (Foto 17). Im einsehbaren Bereich kann die Frage<br />
nach der ursprünglichen Erschliessung weder für das 3. Obergeschoss noch die beiden unteren<br />
Stockwerke beantwortet werden. Eigenartig sind ja auch die repräsentativen<br />
Kreuzstockfenster, die sich ins heutige Treppenhaus öffiren und deren Nischen durch die<br />
Rundung der Wand unschön gestraft werden. Auch der Zugang ins Dachgeschoss, das wohl<br />
wie anderorts als Lagerraum, beispielsweise für Brennholz, gedient haben dürfte bleibt<br />
unklar. Ein sorgfültig zwischen zwei Deckenbalken eingepasster Wechsel (schwierig<br />
)
zugängliche Stelle; 12 in Plan t2 und Beilage 3) ist im Korridor des 3. obergeschosses über<br />
dem unterzug/Rähm (llc in Plan 12) zu erkennen. Beide Deckenbalken wurden seitlich<br />
nachtrag)ich abgeschrotet, als ob hier ein Durchgang leicht verbreitert worden ist. An dieser<br />
Stelle dtiLrfte mindestens zu einem gewissen zeitpunld der Aufgang ins Dachgeschoss<br />
eingerichtet gewesen sei4 als dieses noch nicht mit Zimmern unterteilt war. Als dies der FaIl<br />
war, liess der schmale Korridor diesen Treppenaufgang sicherlich nicht mehr zu. Auf den<br />
umbauplänen von 1908 ist noch kein zum 4. stock ausgebautes Dachgeschoss zu erkennen.<br />
Damals scheint der Aufstieg vom 3. obergeschoss in den Dachraum schon an der heutigen<br />
Stelle gelegen zu haben @eilage 4 und 5). Der Wechsel im südöstlichen Raum des 3.<br />
obergeschosses, an der Südmauer, lässt sich hingegen nicht unbedingt mit einem Aufstieg<br />
begründen (13 in Plan 12; Foto l4). Es handelt sich vielleicht um eine Reparatur, die im<br />
Zusammenhang mit der Aufstockung zum 4- obergeschoss oder später ausgeführt worden<br />
sein muss. Vorher wäre man hier gar nicht in das Dachgeschoss gekommen, da vor der<br />
Einrichtung der heutigen Schleppgaube die tid liegende Dachschräge einen Durchstieg<br />
verhinderte. Zudem ,Jr ägt' der Wechsel die abgeschnittenen Deckenbalken nicht.<br />
c) Dachstuhl<br />
Am Dachstulfehlt heute eine grössere Zahl der einst vorhandenen Elemente (die Pläne 04-<br />
08 zeigen den Zustand der einzelnen verstärf,1en Gespärre). Ein einziges Gespärre ist<br />
vollsttindig geblieben; es steht an der östlichen Brandmauer zum Haus weinmarkt 2 hin. Es<br />
handelt sich um einen zweigeschossigen, sogenannten ,,liegenden" Dachstuhl. Er besteht aus<br />
9 Gespäne4 wovon 5 verstäkte, welche die Tragkonstruktion, den Stuhl, sowie das<br />
Dachdreieck der Sparren umfassen. Je eines steht an der westlichen bzw. östlichen<br />
Brandmauer. Dazwischen ist je ein einfaches Gesplirre, einzig aus dem Dachdreieck<br />
bestehend, gestellt, was den Zwischenräumen gemäss 4 einfache Gespärre ergibt. Die<br />
Gesptine sind von Westen nach Osten mit römischen Zifern nummeriert (Foto lg, 19 und<br />
20). Sie wurden nämlich am Boden vorbereitet und mit sogenannten Abbundzeichen markiert,<br />
damit man die einzeln aufgezogenen Balken den vorbereiteten verbindungen gemäss<br />
zusammenfügen konnte. In unserem Fall besteht die Eigenheit, dass das erstg westlichste<br />
verstärkte Gespärre keine Nummer besitzt, demgemäss die Nummer 0 ist. Erst mit dem<br />
zweiten - dem ersten einfachen Gespärre - beginnt die Nummerierung und setzt sich gegen<br />
Osten fort: I, tr, m, mI, V, VI (hier manchmal irrtümlicherweise auch VII; nicht jeder<br />
Zimmermann beherrschte die Zahlenreihe einwandfrei!), MI und vltr, das letzte verstärkte<br />
Gespline an der östlichen Brandmauer. Die seiten - Norden oder Süden - sind nicht<br />
unterschieden.<br />
Sghen wir uns die Zusammensetzung eines verstärkten Gespärres an @lan 1l). Die<br />
Tragkonstruktiorq der Stuhl, besitzt die Form eines gleichseitigen Trapezes. Die Basis wird<br />
vom langen Bundbalken (14) - die Deckenbalken des 3. stockwerks - gebildet. Sie liegen auf<br />
wandpfetten (15 in Plan l1), die in der Mauerkrone eingebunden sind (nur auf der stidseite<br />
bgobachtet). Die symmetrisch gegen einander geneigten liegenden Streben (16 in plan ll)<br />
sind die Seiten. oben wird das Trapez vom Kehlbalken (17 in plan ll) gesclossen. Der<br />
darunter gesetzte spannriegel (18 in Plan 1l) versperrt den Kopf der liegenden Streben.<br />
zusammen mit dem Kehlbalken bildet er das Kehlgebalk. Kopfhölzer (19 in plan ll), welche<br />
die oberen Ecken des Trapezes versteifeq sind mit langen, mit sägeschnitt geformten Blättem<br />
an spannriegevKetrlbalken bzw. an den Sparren angeblattet (Foto 20 und 2l). Der Fuss der<br />
liegenden streben wird durch kleine, schräge ,flängepfeilerchen' (20 in plan ll) gesichert<br />
(Foto 18, l9). Das sparrendreieck (21 in plan ll) liegt auf den Rücken der Mttelpfetten (22<br />
6
in Plan ll) auf welche - auf der Höhe von Spannriegel und Kehlbalken - dre verstlirken<br />
Gespärre in der Längsrichtung versperren. Die Pfettenbalken sind nicht abgedreht, ,,diagonal",<br />
sondern senkecht aufgerichtet angeordnet. Das Sparrendreieck wird wenig unter dem First<br />
durch einen angeblatteten Flahnenbalken (23 in Plan ll) zusammengebunden. Ebenfalls der<br />
Längsverstrebung der verstärkten Gespärren dienen Andreaskreuze (24 in Plan 11; Foto 2l).<br />
An der Nordseite fehlte diese Verstärkung zwischen dem verstärKen Gespärre ITII und VI:<br />
Hier muss sich das Dachfenster geöftret habeq durch das die Lasten mit einer Winde<br />
aufgezogen werden konnten. Die liegenden Streben und die Sparren stehen auf den<br />
Bundbalkeq doch nicht wie üblich über den Mauern, sondern gegen innen versc,hoben. Um<br />
ein Vordach zu erhalten, musste das Dachdreieck durch Außchieblinge (25 in Plan 11) zum<br />
Vordach veduingert werden. Die Last der recht grossen Spannweite von 14 m wurde durch die<br />
Trennwlinde des 3. Obergeschosses mitgetragen.<br />
Die obige Beschreibung bezieht sich auf die intakten Gespärrg wie sie heute nicht mehr<br />
bestehen: Die Dachdreiecke der Sparren sind nänrlich ersetzt worden. Sie sitzen nicht mehr<br />
über den liegenden Streben, sondem sind seitlich verschoben, um für die dreieckigen Blätter,<br />
mit denen die Kehlbalken einst am Sparren angeblattet wareq Platz zt lassen (Foto 22). Die<br />
Blätter der Kopftrölzer des Trapezes, die heute nur noch an der liegenden Strebe angeblattet<br />
sind, waren ursprünglich auch an den Sparren befestigt. Die Blätter wurden entlang den<br />
Rücken der Strebe abgesägt (Foto 23). Zudem sind die Sparren sowie die daran befestigten<br />
Hahnenbalken nicht von Westen nach Osten, sondem von Osten nach Westen nummeriert (I,<br />
tr, Itr usw.). Die Ausstiche der Markierung sind dabei als schmale Halbmonde ausgeführt<br />
@oto 24 und 25).<br />
d) Östliche Brandmauer<br />
Die östliche Brandmauer dürfte zusammen mit dem Dachstuhl entstanden sein. Dieser wurde<br />
aufgerichtet, bevor man die Giebelmauer fertig aufrnauerte. Die Balkenlöcher (26 in Plan I 1)<br />
auf dem Niveau der Bundbalken gehören wohl zum Gerüst, so dass der Giebel schon<br />
begonnen worden war. Die Mttelpfetten des Dachstuhls (22 n Plan lI) wurden in das<br />
Mauerwerk eingebunden (gelb; Foto 26). Die Mauer besteht aus einem unregelmässigen<br />
Verband aus zugebrochenen Sandsteinen unterschiedlichster Grösse (Foto 27). Selten mischt<br />
sich einer der grossen mittelalterlichen Backsteine darunter. Der Kalkmörtel ist beigefarberl<br />
kreidig und besita als Zuschlag feinen Sand; er gleicht demjenigen der Mauerwerke (gelb und<br />
orange) der südseitigen Fassadenmauem. In der Giebelmauer öfheten sich im Bereich des<br />
trapedtirmigen Stuhles zwei Fenster, daniber ein einziges auf der Mttelachse; alle sind heute<br />
zugemauert (Foto 27). Die Abdeckung der Nischen besteht aus Holz. Fensterpfosten, Bank<br />
und Sturz aus Sandstein sind mit dem Scharriereisen in straffen Bahnen und tiefem Schlag<br />
zubehauen; auf der Innenseite ist für Läden ein Falz vorhanden. Die Lage der Fenster zeigt,<br />
dass die Giebelmauer einst weit über das Dach des Nachbarhauses <strong>Weinmarkt</strong> 2 hinausragte.<br />
Später, noch bevor Martini 1597 seine Vedute zeichnete, wurde das östliche Nachbarhaus<br />
<strong>Weinmarkt</strong> 2 erhöht. Martini bildete jedenfalls das Nachbarhaus schon fast gleich hooh ab<br />
(Beilage 2). Die Fenster in der östlichen Giebelmauer des Hauses <strong>Weinmarkt</strong> 4 mussten<br />
zugemauert werden; das Mauerwerk verputzte man über grössere Flächen (Foto 28).<br />
Vielleicht erhölrte man damals schon die seitlichen Dachscfuägen mit Mauerwerk (violett in<br />
Plan t l). Dessen Kalkmörtel ist grau und grobsandig.<br />
7
e) Datierung<br />
Die dendrochronologische Analyse datiert die Errichtung des Dachstuhls und somit<br />
mindestens die Fertigstellung des Rohbaus in das Jahr 1529 (die Deckenbalken des 3.<br />
Obergeschosses entsprechen den Bundbalken des Dachstuhls).2 Ebenso eindeutig ist, dass die<br />
Sparren jünger sind, da das dazu verwendete lIolz 1605/06 bzut. 1624125 geftillt worden ist.<br />
Das unterschiedliche Schlagdatum zeigt, dass es sich um ,,Sammelholz", mindestens teilweise<br />
aus Altbestand, handelt. Das genaue Datum der linderung selbst ist damit folglich nicht<br />
gegeben. Diese dürfte aber spätestens znm Zeitpurkt erfolgt sei4 als das untere Dachgeschoss<br />
ausgebaut worden ist.<br />
2. Das Baugeschehen von 1834<br />
Gegen das Brandgässli hin wurden 1834 sowohl die östliche Fassade des kurzen Flügels als<br />
auch die Südmauer des ,Jfauptteils" aufgestockt (hellblau in Plan 02; Foto 29). An der<br />
Ostmauer liegt die Baunaht zum darunter liegenden Mauerwerk (orange) auf der Höhe der<br />
Bank der beiden Fenster (3 und 4 in Plan 02; grau in Plan 02) des dritten Stockes. Diese<br />
wurden nachträglich in beide Mauerwerke eingesetzt. Die Reparatur besteht aus<br />
Lochbacksteinen, die mit Zementmörtel gefugt sind. Im Mauerwerk der Aufstockung<br />
eingebunden sind hingegen die beiden Fenster (5 und 6 in Plan 02) des vierten<br />
Obergeschosses. Sie bestehen aus gesägten und scharrierten Sandsteinstticken. Der heutigg<br />
glatte Kalkmörtel-Verputz, der beide Fassaden bedeckt, stammt aus dieser Bauphase (ohne<br />
der oberste Bereich der Südfassade um das Fenster l0 in Plan 0l). Der kleine Fltigel war<br />
ursprünglich von einem nordsüdlich gerichteten Satteldach bedeckt @eilage 4).<br />
3. Flachdach des kleinen Flügels von 1908<br />
1908 wurde anstelle des Satteldachs über dem kleinen Flügel ein Flachdach mit Terrasse<br />
aufgesetzt; dies im Zusammenhang mit der gleichzeitigen Einrichtung einer Waschküche im<br />
unteren Dachgeschoss @eilage 4 und 5). Die damals entstandene Mauerkrone besteht aus<br />
Flachziegeln (dunkelblau in Plan 02; Foto 30).<br />
4. Umbauvon 1952<br />
Gemäss den Bauplänen von 1952 können die Fenster, die sich im 3. Obergeschoss öffiren (3<br />
und 4 in Plan 02), mit diesem Umbau geändert worden sein. Mauerung und Verputz bestehen<br />
aus Zementmörtel bzw. Beton.<br />
2 Dendrolabor Heinz und Kristina Egger, Boll, Luzem-Weimnarkt 3, Berichtvon ?. Mai 2001.
5. Bestand unbestimmter Bauzeit<br />
a) Westliche Brandmauer<br />
Die westseitige Brandmauer springt an der Südseite um I m gegen das Innere des Dachraums<br />
ein. Sie ist vollständig mit grobem Verputz bedeckt. Im Prirzip lässt sich nicht erkenne4 zu<br />
welchem Zeitpunkt sie bezüglich des Dachstocks entstanden ist. Es fiillt einzig au{, dass die<br />
nördliche Mttelpfette des Dachstuhls in einer weiten Nische sita, das Mauerwerk das Holz<br />
daher nicht eng umfasst wie an der östlichen Brandmauer (Foto 3l). Die Unterseite der<br />
südlichen Pfette ist ersetzt, womit die Beziehung Holz-Mauer gestört worden ist (Foto 32).<br />
b) Durchgang gegen das Brandgässli<br />
Ein weiterer Bauvorgang lässt sich nicht genau einordnen. An der südlichen Fassadenmauer<br />
wurde das älteste Mauerwerk (gelb) durch jüngeres Mauerwerk (rot in Plan 0l) ersetzt. Zwar<br />
scheint ein Verband vorzuliege4 doch täuscht der Eindruck. Tatsächlich wurde die alte,<br />
verzahnte Ecke des Mauerwerks der Ostmauer zum Mauerwerk der Südmauer ausgerissen.<br />
Dabei entstanden durch das Herausbrechen der Verzahnung sowolim Ersteren als auch im<br />
Letzteren Löcher, die mit dem neuen Mauerwerk derart geflickt wurder; dass wiederum ein<br />
Verband entstand (Foto I und 33). Der Kallünörtel ist gelblich und weist stärkeren Zuschlag<br />
aus gröberem schwarz-blauem Sand auf Er klebt auch an Steineq die im älteren Mauerwerk<br />
(gelb) gefügt worden sind. Diesei wurde also abgebrochen und wahrscheinlich bis zum<br />
Gehniveau ersetä: Es handelt sich um eine Unterfangung. Der Mauercharakter unterscheidet<br />
sich ebenfalls. Die Sandsteine sind kleiner und unregelmässiger, weniger quaderhaft<br />
zugebrochen (Foto 34). Das Zwillingsfenster (7 in Plan 0l) des ersten Obergeschosses ist<br />
darin eingebunden. Vielleicht wurde es aus dem alten Bestand wiederverwendet. Der älteste,<br />
glatte Kalkmörtel-Verputz (27 in Plan 02), der unter dem heutigen Verputz stellenweise zum<br />
Vorschein gekommen ist, muss aus dieser Bauzeit stammen, da er über der Ecke zwischen<br />
altem Mauerwerk und Unterfangung [egt und sich auch auf deren Mauerwerk noch in<br />
kleinsten Fragmenten findet. Die rinderung dürfte vorgenommen worden sei4 als der heutigg<br />
spitzbogige Durchgang (28 in Plan 01) geschaffen worden ist. Vielleicht war urspninglich<br />
kein Durchgang gegen das Brandgässli vorhandeq so dass der Gang einzig dem Zugalg anm<br />
<strong>Zunfthaus</strong> diente, dessen Treppenhaus an der Rückseite lag. Er könnte erst später geöffiiet und<br />
zu einem öffentlichen Durchgang unfunltioniert worden sein.<br />
c) Ausbau des unteren Dachgeschosses<br />
Der Ausbau des Dachgeschosses nihrte dazu, dass auch die Südfassade des ,$auptteils" um<br />
ein 4. Obergeschoss aufgestoch wirkt. Die Mauer (hellgrtin in Plan 0l) ist mit einem<br />
Entlastungsbogen auf das verkleinerte Fenster (9 in Plan 01) des dritten Stockwerks gesetzt<br />
(Foto 9 und l0). Ursprünglich war anstelle des heutigen Fensters des Dachgeschosses (10 in<br />
Plan 01) eine hochrechteckige Öffirung ausgespart @oto 35). Wahrscheinlich handelte es sich<br />
um eine neue Aufzugsöffirung, die von der Nordseite, wo Zimmer eingerichtet worden sind,<br />
auf die Südseite verlegt worden ist. Sie wurde später zum heutigen Fenster verkleinert. Noch
1945 erscheint der Ausbau des unteren Dachgeschosses nicht auf den für einen Umbau<br />
eingereichten Plänen, doch muss dies nicht unbeding dem wirklichen Zustand entsprechen.<br />
d) Sprenger irn Dachraum<br />
In das vierte Gesptirre eingebaut ist ein Sprenger, der nicht die Aufgabe hattq den Dachstuhl<br />
zu verstärken. Am Querbalken sind zwei Eisenstangen aufgehäingt, welche den Dachboden<br />
durchqueren und an der Decke des dritten Obergeschosses abgesägt noch sichtbar sind. Sie<br />
dienten wohl dazu, die Decke im zweiten oder ersten Obergeschoss zu tragen, nachdem dort<br />
Bauarbeiten im 19./20. Jahrhundert die ursprüngliche Statik vertindert hatten (Foto 36).<br />
l0
I<br />
I<br />
Luzeln, <strong>Weinmarkt</strong> 3/Brandgässli, Bauuntersuchung 2000/01 , Zeichnungsliste<br />
ZeichnungsTitel<br />
Massnummef.stab<br />
01 Südfassade<br />
Bauphasenplan (Umzeichnuno)<br />
Ostfassade<br />
Bauphasenplan (Umzeichnung)<br />
03 Schnitt Dachstuhl, Binder Vlll<br />
Anslcht Ostwand (Aufnahmeplan)<br />
04 Schnitt Daohstuhl, Binder Vlll<br />
Ansicht gegen Osten (Umzeichnung)<br />
Erhaltungszustand<br />
05 Schnitt Dachstuhl, Binder Vl<br />
Ansicht gegen Osten (Umzeichnung)<br />
Erhaltunqszustand<br />
UO Schnitt Dachstuhl, Binder llll<br />
Ansicht gegen Osten (Umzeichnung)<br />
Erhaltunoszustand<br />
07 Schnitt Dachstuhl, Binder ll<br />
Ansicht gegen Osten (Umzeichnung)<br />
Erhaltunqszustand<br />
08 Schnitt Dachstühl, Binder 0, (entl. Westwand)<br />
Ansicht gegen Osten (Umzeichnung)<br />
Erhallunqszustand<br />
09 Grundriss 3. Obergeschoss mit<br />
Dachbalkenlage und Abbundnummerierung<br />
(Aufnahmeolan)<br />
10 Grundriss 3. Obergeschoss mit Balkenlage in<br />
SE-Ecke (über Treppe)<br />
(AufnahmeDlan)<br />
11 Schnitt Dachstuhl, Binder Vlll<br />
Ansicht Ostwand<br />
Bauphasenplan (Umzeichnung)<br />
12 Grundriss3. Obergeschoss mit<br />
Dachbalkenlage und Abbundnummerierung<br />
(Umzeichnunq)<br />
IJ Grundriss 3. Obergeschoss mit Balkenlage in<br />
SE-Ecke (über Treppe)<br />
(Umzeichnuno)<br />
Datum Gez. Planqrösse<br />
1:50 12.00 ew<br />
1:50 12.00 ew A3<br />
1:50 14.03.01 ew A3<br />
1:50 16.03.01 ew<br />
1:50 '16.03.01<br />
ew A3<br />
1:50 16.03.01 ew A3<br />
1:50 16.03.01 ew<br />
1:50 16.03.01 ew<br />
1:50 15.03.01 ew A3<br />
1:50 15.03.01 ew A3<br />
1:50 09.04.01 ew<br />
1:50 09.04.01 ew A3<br />
1:50 09.04.01 ew A3<br />
09.04.01
I<br />
I
sicht gegen Westen, (Umzeichnung)<br />
o 5M<br />
I I | | |<br />
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