Schaffe, schaffe, Häusle baue - Wild und Hund
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Früher als „fahrende Schießbuden“ verpöhnt, sind mobile Ansitzwagen durchweg akzeptiert – vor<br />
allem dort, wo Sauen ihre Kreise ziehen. Denn sie lassen sich flexibel an die Brennpunkte im Revier<br />
stellen, ohne sämtliche Revierteile mit festen Ansitzen zu möblieren. Und selbst im Winter kann der<br />
Fuchsjäger in diesen mobilen Kisten ohne Probleme mehrere St<strong>und</strong>en verbringen. Für den Bau eines<br />
Ansitzwagens kann jeder Kastenanhänger Verwendung finden, dessen Achse <strong>und</strong> Unterbau noch in<br />
Ordnung sind. Auf Gr<strong>und</strong> der verschiedenen Maße der Anhänger lässt sich keine Bauanleitung<br />
schreiben, die für alle Modelle passgenau ist. Das Wichtigste ist daher, das Prinzip der Konstruktion<br />
nachzuvollziehen. Die Maße müssen dementsprechend variiert werden.<br />
58<br />
WILD, JAGD, JÄGER<br />
BAU EINES ANSITZWAGENS<br />
<strong>Schaffe</strong>, <strong>schaffe</strong>,<br />
<strong>Häusle</strong> <strong>baue</strong><br />
WILD UND HUND 21/2006
Bevor der Aufbau beginnt, werden die Felgen von der anderen Seite<br />
montiert, um die Standfestigkeit zu erhöhen. Aus demselben Gr<strong>und</strong><br />
wird der Boden mit einer etwa zwölf Zentimeter dicken Betonplatte<br />
ausgegossen. Danach kommt ein Teppich (gummierte Seite nach<br />
unten) als Dämmung <strong>und</strong> vier Bohlen als Gerüst darauf. Das vordere<br />
<strong>und</strong> hintere Holz sollten fixiert werden. In die Zwischenräume gibt<br />
man Isolier-Material, damit weniger Kälte von unten heraufzieht.<br />
Ein angeschweißtes Trittgitter vor dem Einstieg sollte nicht fehlen<br />
Von innen angeschraubte Spanplatten geben der Konstruktion die<br />
richtige Form. Die Ecken werden vorher rechtwinklig zum Boden<br />
ausgerichtet. Der Abstand vom Boden zur Gewehrauflage beträgt<br />
100 Zentimeter. Es folgen 30 Zentimeter Fensteröffnung <strong>und</strong> die<br />
obere Blende (45/40 cm) mit fünf Zentimeter Gefälle. Dann schraubt<br />
man die Dachlatten als Trägerkonstruktion für die Außenhaut auf<br />
Auf den Boden nagelt man eine beschichtete Spanplatte mit<br />
„Kammnägeln“. Diese vermeiden knarrende Geräusche. An<br />
die vier Ecken werden rechtwinkelige Profile gesetzt, die je aus<br />
zwei vier Zentimeter starken Brettern bestehen. Die Höhe ist<br />
beliebig – hier zwei Meter. Die hinteren Profile werden fünf<br />
Zentimeter tiefer fixiert, damit eine Neigung entsteht. Um die<br />
Ecken später auszurichten, wird nur ein Nagel eingeschlagen<br />
Wer seine Fenster nicht über die komplette Breite haben will,<br />
fixiert an beliebiger Stelle ein Holz zwischen die horizontal<br />
verlaufenden Dachlatten <strong>und</strong> schraubt eine Spanplatte von<br />
innen davor (siehe Bild). Die Fugen zwischen den Platten,<br />
JÖRG<br />
insbesondere in den Ecken, werden anschließend mit Silikon<br />
ausgespritzt FOTOS: RAHN<br />
WILD UND HUND 21/2006 59
WILD, JAGD, JÄGER<br />
Der Innenraum wird mit Teppichboden zur<br />
Schall- <strong>und</strong> Wärme-Isolierung<br />
ausgeschlagen. Danach werden die<br />
Armauflagen eingebaut. Dazu fixiert man<br />
an den beiden Seitenwände, der Stirnseite<br />
sowie rechts <strong>und</strong> links von der Türöffnung<br />
Dachlatten (6x4 cm) etwa 25 Zentimeter<br />
unter den Fenstern. Als nächstes nagelt<br />
man ein schmales Brett an der Stirnseite<br />
auf die Dachlatten der Seitenwände. Dann<br />
werden rechts <strong>und</strong> links die Armlehnen<br />
aufgebracht, bevor zum Schluss ein Brett<br />
an der Stirnseite dazwischen gesetzt wird.<br />
Durch diese Verschachtelung erzielt man<br />
mehr Stabilität. Um nicht anzuecken,<br />
werden die Armlehnen vorne abgeschrägt<br />
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WILD UND HUND 21/2006<br />
Bevor die Außenhaut aufgebracht wird,<br />
müssen in unserem Fall ein paar Bretter an<br />
die Originalwände des Anhängers genagelt<br />
werden. Sie gleichen die Schräge der<br />
Anhängerwand aus. Zusammen mit den<br />
Dachlatten bilden sie den Unterbau für<br />
die Außenwand.<br />
Die äußere Verschalung besteht aus vier<br />
Zentimeter starken Rausp<strong>und</strong>-Brettern.<br />
Eine spätere Fugenbildung durch den<br />
natürlichen Trocknungsprozess ist zu<br />
tolerieren. Wer es besonders gut machen<br />
will, kann Nut-<strong>und</strong>-Feder-Bretter nehmen.<br />
Sie sind aber in der Regel um Einiges<br />
teurer. Um die Lebensdauer des Wagens<br />
zu verlängern, werden die Bretter zum<br />
Schluss mit einem Holzschutzmittel<br />
behandelt<br />
Die Fenster werden aus Siebdruck-Platten<br />
<strong>und</strong> Plexiglasscheiben montiert. Dabei<br />
sollte vor dem Zuschnitt darauf geachtet<br />
werden, dass die Platten an jeder Seite der<br />
Fenster etwa vier Zentimeter überstehen.<br />
In die Siebdruckplatte wird eine Öffnung<br />
gesägt, auf die dann die Plexiglas-Scheibe<br />
geschraubt wird. Deshalb auch hier drei<br />
bis vier Zentimeter überlappen lassen.<br />
Zwei Scharniere verbinden das Fenster<br />
mit einer schmalen Siebdruck-Platte.<br />
Diese wird dann an die Kanzelwand<br />
geschraubt. Damit das leichter von der<br />
Hand geht, schlägt man zwei Nägel in die<br />
Wand, auf denen das Fenster beim<br />
Festschrauben aufsitzt. Zwei weitere<br />
provisorische Nägel geben dem Fenster<br />
seitlich Halt, bis es fest verschraubt ist
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WILD, JAGD, JÄGER<br />
Um die Kanzel von oben vollkommen<br />
dicht zu halten, wird zunächst eine<br />
modifizierte Spanplatte aufgesetzt <strong>und</strong><br />
angeschraubt. Modifiziert deshalb, weil<br />
sie auf der Innenseite mit Teppichboden<br />
versehen ist <strong>und</strong> auf der Oberseite<br />
Rausp<strong>und</strong>-Bretter aufgenagelt werden.<br />
Um es sich einfach zu machen, sollte die<br />
Spanplatte die exakten Maße der oberen<br />
Öffnung haben. Die Rausp<strong>und</strong>-Bretter<br />
stehen allerdings um die Wandstärken – in<br />
diesem Fall etwa zehn Zentimeter – über<br />
die Platte hinaus. Dadurch fügt sich das<br />
Element passgenau ein<br />
62<br />
WILD UND HUND 21/2006<br />
Ähnlich der Seitenwände besteht das<br />
Türelement aus Spanplatten, auf die eine<br />
stabilisierende Verlattung genagelt wird<br />
(linkes Bild). Dieses „Innenleben“ ist oben<br />
<strong>und</strong> unten jeweils fünf Zentimeter kürzer<br />
als die eigentliche Öffnung der Kanzel,<br />
sowie rechts <strong>und</strong> links je vier Zentimeter<br />
schmaler. Nur so lässt sich die Tür später<br />
auch wirklich schließen. Dafür lässt man<br />
die Verschalung wieder gleichweit über<br />
das Untergestell hinausstehen (rechtes<br />
Bild). Ist die Tür eingesetzt, sollte sie an<br />
jeder Kante etwa einen halben bis einen<br />
Zentimeter Luft zu der Kanzelverschalung<br />
haben. Das Fenster ist ähnlich zu <strong>baue</strong>n<br />
wie bei den seitlichen Elementen<br />
Auf dem Dach wird Onduline-Wellpappe<br />
aufgebracht. Dazu sollte ein kleiner<br />
Trägerrahmen montiert werden, der den<br />
Überstand der Pappe sicher trägt. Hierfür<br />
nagelt man an der Front- <strong>und</strong> Rückseite<br />
ein etwa vier Zentimeter starkes Brett<br />
bündig mit dem Dach auf (im Bild<br />
verdeckt). Sie stehen zu jeder Seite etwa<br />
fünf Zentimeter über. Daran werden die<br />
seitlichen – hier angeschrägten – Bretter<br />
fixiert. Zum Schluss vorne <strong>und</strong> hinten<br />
eine weitere Schutzleiste einsetzen<br />
Eine exakte Bauanleitung, Materialliste sowie<br />
weitere Bilder zu diesem Ansitzwagen finden<br />
Sie im Dossier unter www.wild<strong>und</strong>h<strong>und</strong>.de
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