EnErgiE kompakt - Vaillant
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REMSCHEID, JANUAR 2009 | ERSTE AUFLAGE
<strong>EnErgiE</strong> <strong>kompakt</strong><br />
Energie ist das dominierende Thema des 21. Jahrhunderts. Ressourcenknappheit, hohe Kosten für Öl und Gas sowie<br />
eine zunehmende Belastung der Umwelt durch Treibhausgase stellen die Menschen vor eine große Herausforderung<br />
und zwingen zu einem neuen, nachhaltigen Denken. Erneuerbare Energien geben dabei klar die Richtung vor:<br />
Die Solarbranche wächst, Windenergie, Wasserkraft und Biomasse steigen deutlich in der Verbrauchergunst.<br />
Marktanreizprogramme, Fördergelder und zinsgünstige Darlehen erleichtern den Konsumenten den Umstieg auf<br />
neue Technologien. Für die Industrie ist nachhaltiges Handeln auch und gerade auf ökologischer Ebene zu einem<br />
wichtigen Wettbewerbsfaktor geworden.<br />
Als einer der weltweit führenden Anbieter energieeffizienter Heiztechnik beschäftigen wir uns täglich mit dem<br />
Thema Energie. Schließlich werden in Deutschland und Europa rund 40 Prozent der gesamten Primärenergie für die<br />
Beheizung von Gebäuden und für die Warmwasserbereitung genutzt. Mit welcher Technologie lässt sich die Energie-<br />
effizienz weiter steigern? Wie schaffen wir es, dass eine warme Wohnung nicht zum Luxus wird? Was müssen wir tun,<br />
um CO 2 -Emissionen noch weiter zu reduzieren? Dies sind Fragen, denen wir uns als Technologieführer und Spezialist<br />
für regenerative Energien immer wieder stellen und für die wir schon heute Lösungen sowie einfache Anwendungen<br />
anbieten.<br />
Energie ist ein globales Thema, das keine Grenzen kennt. Entsprechend unübersichtlich ist hier allerdings auch<br />
die Informations- und Datenlage. Das vorliegende Nachschlagewerk fasst neutral und verständlich aktuelle Zahlen,<br />
Daten und Fakten rund um das Thema Energie zusammen. Das Spektrum reicht von Klimawandel und Rohstoff-<br />
märkten über Preisentwicklungen bis hin zu nationalem Energieverbrauch und energieeffizienten Zukunftstechno-<br />
logien. Die aktuelle Situation und die zukünftigen Entwicklungen werden umfassend und übersichtlich beschrieben.<br />
Einen nachhaltigen Blick auf das spannende Thema Energie wünscht Ihnen<br />
Ralf-Otto Limbach<br />
Geschäftsführer der <strong>Vaillant</strong> Group<br />
3
<strong>EnErgiE</strong> <strong>kompakt</strong><br />
VORWORT<br />
01 | KLIMASCHUTZ UND ENERGIEPOLITIK 6<br />
Klimawandel und Energiewende, Risiken der 6<br />
globalen Erwärmung, Treibhausgase und<br />
Verursacher<br />
Der weltweite Energieverbrauch 8<br />
Reichweite der weltweiten Energievorräte 9<br />
Das Energie- und Klimaprogramm der 11<br />
Europäischen Union, Energiepolitische Vorgaben<br />
für Deutschland<br />
Verbesserte Energieausnutzung 13<br />
02 | ENERGIEMARKT UND -PREISE 14<br />
Energiepreise im globalen Wettbewerb 14<br />
Importabhängigkeit und Energiekosten 16<br />
Der Handel mit Energie 17<br />
Zusammensetzung der Energiepreise, 18<br />
Preisbildung bei den privaten Haushalten<br />
Energieversorger und Regulierungsbehörde 20<br />
Der EU-Emissionsrechtehandel 21<br />
03 | ENERGIEqUELLEN 22<br />
Brennstoffe und Energieträger 22<br />
Kohle 23<br />
Erdöl 24<br />
Erdgas, Methanhydrat 25<br />
Nukleare Brennstoffe 26<br />
Sonnenenergie 27<br />
Photovoltaik, Solarthermie 28<br />
Solarthermische Kraftwerke, Geothermie 30<br />
Biomasse 31<br />
Windkraft 32<br />
Wasserkraft 33<br />
04 | ENERGIESPEICHERUNG/-UMWANDLUNG 34<br />
Gespeicherte Energie, Ausgereifte 34<br />
Speichersysteme<br />
Speicherung von Wärme 35<br />
Speicherung von Wasserstoff 36<br />
Magnetspeicher und Doppelschichtkondensatoren 37<br />
4 INHALT
inHaLt<br />
05 | ENERGIENUTZUNG UND -VERbRAUCH 38<br />
Sichere Energieversorgung, Der Energiever- 38<br />
brauch in Deutschland<br />
Deutschlands Energiemix 40<br />
Energieverbrauch der Haushalte 43<br />
06 | ENERGIE IM HAUSHALT 44<br />
Klimaschutz durch effiziente Haustechnik 44<br />
Wärmepumpen, Sole-Wasser-Wärmepumpen 45<br />
Wärmequelle Grundwasser, Wärmequelle Luft 46<br />
Zeolith-Heizung, Solarthermie 47<br />
Photovoltaik 48<br />
Brennwerttechnik 49<br />
Pelletheizung 50<br />
Mini-Blockheizkraftwerke 51<br />
Kohle, Dämmen und Modernisieren 52<br />
Energieeffizienz bei Elektrogeräten 53<br />
07 | ENERGIE DER ZUKUNFT 54<br />
Sonnenenergie: langfristig großes Potenzial, 54<br />
Solarthermische Kraftwerke<br />
Dünnschichtmodule: preiswerte Alternative 55<br />
Massenproduktion und Automatisierung 56<br />
Höhere Wirkungsgrade mit Konzentratormodulen 57<br />
Biomasse: das Multitalent, Synthetische 58<br />
Biokraftstoffe: keine Konkurrenz<br />
zur Lebensmittelindustrie<br />
Kohlekraftwerk mit CO 2 -Abscheidung, 59<br />
Kernfusion<br />
Osmose 61<br />
Dezentrale Energieerzeuger: neue Heraus- 62<br />
forderungen für das öffentliche Netz<br />
Pilotprojekte zur Vollversorgung mit 63<br />
erneuerbaren Energien, Vollversorgung mit<br />
erneuerbaren Energien<br />
Waschen mit der Sonne, Strom und Wärme 64<br />
aus der Brennstoffzelle<br />
08 | AKTEURE IM ENERGIEMARKT 66<br />
Politik, Verbände und Organisationen 66<br />
09 | ANHANG 70<br />
Links und Inhalte 70<br />
Register 78<br />
Tabellen und Grafiken im Überblick 82<br />
Umrechnungstabelle Energieeinheiten 83<br />
INHALT 5
kLimaSCHUtZ UnD <strong>EnErgiE</strong>poLitik 01<br />
Kapitel 01<br />
IPCC R Intergovernmental Panel<br />
on Climate Change<br />
www.mnp.nl/ipcc<br />
KLIMAWANDEL UND ENERGIEWENDE<br />
Laut aktuellem Bericht des Intergovernmental Panel on Climate Change<br />
(IPCC), dem Klimarat der Vereinten Nationen, hat sich die Erde in den<br />
vergangenen 100 Jahren um rund 0,7 Grad Celsius erwärmt. Die Folgen<br />
waren weniger kalte Tage und Frostperioden, dafür mehr heiße Tage,<br />
Hitzeperioden, Dürren und heftige Niederschläge sowie deutlich intensivere<br />
tropische Stürme.<br />
RISIKEN DER GLObALEN ERWäRMUNG<br />
Ohne Gegenmaßnahmen rechnet die Mehrheit der IPCC-Mitglieder bis<br />
Ende des 21. Jahrhunderts mit einem weiteren Temperaturanstieg von 1,1 bis<br />
6,4 Grad. Unterhalb von 1 Grad Celsius ist der Schaden für die Öko-<br />
systeme gering. Zwischen 1 und 2 Grad Celsius wächst das Risiko auf<br />
regionaler Ebene. Über 2 Grad Celsius sind zahlreiche Tier- und Pflanzenar-<br />
ten vom Aussterben bedroht, ab 3 Grad Celsius ganze Ökosysteme in<br />
Gefahr. Insbesondere in Entwicklungsländern drohen Hunger- und Wasser-<br />
krisen sowie weitere sozioökonomische Schäden. Die globale Erwärmung<br />
lasse sich schon jetzt nicht mehr aufhalten, allerdings sei eine Stabilisierung<br />
möglich, so der Weltklimarat. Seine Vorgabe heißt: Begrenzung des Tempera-<br />
turanstiegs bis zum Jahr 2099 auf maximal 2 Grad Celsius.<br />
TREIbHAUSGASE UND VERURSACHER<br />
Das Klima wandelt sich. Wie schnell und mit welchen Konsequenzen, darüber<br />
entscheidet auch der Mensch. Zwischen 1970 und 2004 stieg der Anteil<br />
anthropogener, das heißt vom Menschen verursachter Emissionen um rund<br />
6 KLIMASCHUTZ UND ENERGIEPOLITIK
80 Prozent von 21 auf 38 Gigatonnen (IPCC). Eine besondere Rolle spielte<br />
dabei das Kohlendioxid (CO 2 ): Nicht zuletzt die Verbrennung fossiler<br />
Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas treibt die globale Erwärmung<br />
voran. 2004 betrug der CO 2 -Anteil an den gesamten anthropogenen<br />
Emissionen 77 Prozent.<br />
56,6 % CO 2 , Verbrennung fossiler Energieträger<br />
17,3 % CO 2 , Abholzung, Abbau Biomasse<br />
2,8 % CO 2 , Andere<br />
14,3 % CH 4 , Erdöl-/Erdgasförderung,<br />
Kohlebergbau, Reisanbau,<br />
Massentierhaltung, Müllentsorgung<br />
7,9 % N 2 O, Landwirtschaft<br />
(Stickstoffdünger), chemische Industrie,<br />
Verbrennung von Biomasse<br />
1,1 % F-Gase, Treibmittel für Sprays,<br />
Schaum- und Dämmstoffe, Kältemittel<br />
in Kühlaggregaten, Halbleiterproduktion<br />
25,9 % Energieerzeugung<br />
19,4 % Industrie<br />
17,4 % Forstwirtschaft<br />
(v. a. durch Abholzungen)<br />
13,5 % Landwirtschaft<br />
13,1 % Verkehr (inkl. Schifffahrt,<br />
Eisenbahn- und Flugverkehr)<br />
7,9 % Haushalte, büros<br />
2,8 % Abfall und Abwasser<br />
VOM MENSCHEN VERURSACHTE<br />
TREIbHAUSGASEMISSIONEN<br />
WELTWEIT<br />
CO 2 | Kohlendioxid<br />
CH 4 | Methan<br />
N 2 O | Distickstoffmonoxid/Lachgas<br />
F-Gase | fluorierte Kohlenwasserstoffe<br />
(H-FKW) und perfluorierte<br />
Kohlenwasserstoffe (FKW)<br />
quelle: IPCC, 4 th Assessment Report<br />
(AR4), 2007<br />
ANTEILE AN DEN WELTWEITEN<br />
ANTHROPOGENEN<br />
TREIbHAUSGASEMISSIONEN<br />
(2004)<br />
quelle: IPCC, Climate Change 2007<br />
KAPITEL 01 7
ANTHROPOGENE EMISSIONEN UND NATÜRLICHER TREIbHAUSEFFEKT<br />
CO 2 ist das wichtigste anthropogene, das heißt vom Menschen verursachte Treibhausgas. Ebenso wie Distickstoffoxid<br />
(N 2 O, Lachgas), Ozon (O 3 ), Methan (CH 4 ) und Wasserdampf (H 2 O) wird es aber auch natürlich freigesetzt. Etwa<br />
400 Gigatonnen CO 2 werden nach Schätzung des Bremer Instituts für Umweltphysik (IUP) jährlich in die Atmosphäre<br />
abgegeben, davon sind 38 Gigatonnen vom Menschen verursacht (IPCC-Bericht). Zusätzliche Mengen CO 2 geben unter<br />
anderem aktive Vulkane frei. Der natürliche Treibhauseffekt hält die Durchschnittstemperatur der Erde bei plus 15 Grad<br />
Celsius. Ohne dieses Phänomen läge der Wert bei frostigen minus 18 Grad Celsius. Weitere Erhöhungen würden nach<br />
Berechnungen der Forscher Tier- und Pflanzenarten sowie Ökosysteme bedrohen, den Meeresspiegel ansteigen lassen<br />
und damit Lebensräume von vielen Menschen und Tieren gefährden.<br />
IUP R Institut für Umweltphysik<br />
an der Universität Bremen<br />
www.iup.uni-bremen.de<br />
Bereits 1997 legte die Internationale<br />
Staatengemeinschaft in Kyoto<br />
verbindliche Handlungsziele und<br />
Umsetzungsmaßnahmen für den<br />
globalen Klimaschutz fest. Download<br />
Kyoto-Protokoll: www.bmu.de<br />
Auswärtiges Amt R<br />
www.auswaertiges-amt.de<br />
IEA R International Energy Agency<br />
www.iea.org<br />
bGR R Bundesanstalt für<br />
Geowissenschaften und Rohstoffe<br />
www.bgr.bund.de<br />
DER WELTWEITE ENERGIEVERbRAUCH<br />
Mit dem 2005 in Kraft getretenen Kyoto-Protokoll haben sich die UN-Mitglie-<br />
der dazu verpflichtet, ihre Gesamtemissionen zwischen 2008 und 2012 um<br />
5 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Allerdings: Die Menschheit wächst und<br />
damit der weltweite Energieverbrauch. Allein die beiden aufstrebenden neuen<br />
Wirtschaftsgroßmächte China und Indien verzeichnen ein jährliches<br />
Bevölkerungswachstum von 0,6 bzw. 1,9 Prozent (Auswärtiges Amt). Die<br />
Internationale Energie-Agentur IEA geht davon aus, dass sich der globale<br />
Energieverbrauch bis 2030 um 50 bis 70 Prozent erhöht. Damit ist zurzeit<br />
ein weiterer Anstieg der Treibhausgasemissionen unvermeidlich, denn neben<br />
Uran decken Kohle, Erdgas und Erdöl laut Bundesanstalt für Geowissenschaf-<br />
ten und Rohstoffe (bGR) noch immer über 80 Prozent des Welt-Primärener-<br />
giebedarfs. Bei deren Verbrennung entsteht CO 2 .<br />
8 KLIMASCHUTZ UND ENERGIEPOLITIK
ANTEILE ENERGIETRäGER AM WELT-<br />
PRIMäRENERGIEVERbRAUCH 2005<br />
35,0 % Erdöl<br />
25,4 % Kohle<br />
20,6 % Erdgas<br />
REICHWEITE DER WELTWEITEN ENERGIEVORRäTE<br />
Die Vorräte an nicht erneuerbaren Energieträgern sind begrenzt. Die<br />
BGR schätzte die weltweiten Reserven Ende 2006 auf rund 11 Billiarden<br />
Kilowattstunden (kWh). Das sind 1.348.000 Millionen Tonnen Steinkohle-<br />
einheiten (Mt SKE) und entspricht etwa dem 90-fachen weltweiten Primär-<br />
energieverbrauch (PEV) an fossilen Energierohstoffen im Bemessungs-<br />
jahr. Hinzu kommen Ressourcen in Höhe von ca. 95 Billiarden kWh bzw.<br />
11.650.000 Millionen Tonnen SKE. Die Schätzungen, wie lange diese Vorräte<br />
reichen, sind unterschiedlich. Auf der Grundlage der Verbrauchsdaten der<br />
OECD geht das Berliner Energieforschungsinstitut EEFA davon aus, dass<br />
konventionelles – also leicht und ohne hohen Kostenaufwand zu gewinnendes<br />
– Erdöl noch bis ca. ins Jahr 2048 verfügbar ist. Erdgas reicht demnach bis<br />
ca. 2068, Steinkohle bis ca. 2156 und Uran bis ca. 2075. Nicht nur der Klima-<br />
schutz macht somit eine Energiewende erforderlich.<br />
12,7 % Erneuerbare Energien:<br />
Biomasse, Wasserkraft,<br />
Geothermie, Wind-,<br />
Solar- und Meeresenergie,<br />
Abfälle, Biogas<br />
6,3 % Kernenergie<br />
quelle: IEA Key Statistics World 2007<br />
ENTWICKLUNG DES WELTWEITEN<br />
PRIMäRENERGIEbEDARFS 1990–2030<br />
(in Mio Tonnen Steinkohleeinheiten/Mt SKE 1 )<br />
1990 6.124,3<br />
1995 6.450,0<br />
2000 7.013,4<br />
2005 7.995,7<br />
2015 10.042,7<br />
2030 12.392,3<br />
quelle: OECD Factbook 2008<br />
1 Umrechnung Energieeinheiten s. Seite 83<br />
Reserven sind die Mengen, die sich<br />
technisch und wirtschaftlich tatsächlich<br />
gewinnen lassen.<br />
Ressourcen umfassen Potenziale, deren<br />
Erschließung derzeit noch zu unwirtschaftlich<br />
bzw. technisch nicht machbar ist.<br />
OECD R Organisation for Economic<br />
Co-operation and Development<br />
www.oecd.org<br />
EEFA R Forschungsinstitut für<br />
Energie- und Umweltprobleme<br />
www.eefa.de<br />
KAPITEL 01 9
STATISCHE REICHWEITEN NICHT<br />
ERNEUERbARER ENERGIETRäGER<br />
bezogen auf die Förderung des<br />
Jahres 2006 bzw. 2005 (Uran)<br />
quelle: bMWi, berechnungen<br />
von EEFA nach OECD/NEA, bGR<br />
RESERVEN/RESSOURCEN<br />
NICHT ERNEUERbARER<br />
ENERGIETRäGER 2006<br />
quelle: bGR, Reserven, Ressourcen und<br />
Verfügbarkeit von Energierohstoffen 2006<br />
URAN<br />
KOHLE<br />
ERDGAS<br />
ERDÖL<br />
Reserven<br />
Ressourcen<br />
46,4 % Hartkohle<br />
17,4 % Konv. Erdgas<br />
0,2 % Nicht-konv. Erdgas<br />
17,2 % Konv. Erdöl<br />
7,0 % Nicht-konv. Erdöl<br />
7,4 % Weichbraunkohle<br />
2,3 % Thorium<br />
2,0 % Uran<br />
65,3 % Hartkohle<br />
2,3 % Konv. Erdgas<br />
17,1 % Nicht-konv. Erdgas<br />
1,0 % Konv. Erdöl<br />
3,1 % Nicht-konv. Erdöl<br />
9,4 % Weichbraunkohle<br />
0,3 % Thorium<br />
1,5 % Uran<br />
10 KLIMASCHUTZ UND ENERGIEPOLITIK<br />
Uran<br />
Weichbraunkohle<br />
Hartkohle<br />
konventionell und<br />
nicht konventionell<br />
konventionell<br />
konventionell und<br />
nicht konventionell<br />
konventionell<br />
1.348.000<br />
mt SkE<br />
RESERVEN<br />
Jahre<br />
> 1.000<br />
> 1.000<br />
658<br />
0 40 80 120 160 200 240 280 320 1.000<br />
11.650.000<br />
mt SkE<br />
RESSOURCEN
DAS ENERGIE- UND KLIMAPROGRAMM DER<br />
EUROPäISCHEN UNION<br />
Auf der Grundlage des Kyoto-Protokolls brachte die Europäische Union<br />
im Jahr 2000 ihr „Europäisches Programm zur Klimaänderung“ (ECCP)<br />
auf den Weg: ein Maßnahmenpaket zum Klimaschutz für den Zeitraum<br />
2008 bis 2012. Darin verpflichteten sich die 15 „alten“ Mitgliedsstaaten,<br />
ihre Emissionen bis zum Ende der Periode statt um 5 um insgesamt<br />
8 Prozent zu reduzieren. Seit März 2007 steckt das ECCP-Nachfolge-<br />
programm den Rahmen für die Zeit zwischen 2012 und 2020 ab. Gemäß<br />
dieser Vereinbarung wollen die Mitgliedsstaaten<br />
• ihre Treibhausgasemissionen im Verlauf der neuen Dekade um<br />
mindestens 20 Prozent gegenüber 1990 reduzieren. Eine Reduzierung<br />
um 30 Prozent ist zugesagt, falls andere Industriestaaten mitziehen<br />
und die Schwellenländer einen „angemessenen“ Beitrag zum globalen<br />
Klimaprogramm leisten,<br />
• den für 2020 prognostizierten Primärenergieverbrauch<br />
(s. Kasten Seite 39) um 20 Prozent senken,<br />
• den Anteil erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch<br />
der Mitgliedsstaaten auf 20 Prozent erhöhen.<br />
Geplant ist darüber hinaus, die EU-Treibhausgasemissionen bis 2050 um<br />
50 Prozent zu verringern.<br />
ENERGIEPOLITISCHE VORGAbEN FÜR DEUTSCHLAND<br />
Deutschland ist unter den EU-15-Staaten mit einem Anteil von 25 Prozent an<br />
den Gesamtemissionen der größte Treibhausgasemittent. Entsprechend hoch<br />
liegt die länderspezifische Reduktionsverpflichtung bis 2020. Von den vorge-<br />
gebenen minus 21 Prozent hatte die Bundesrepublik bereits 2006 18,2 Prozent<br />
ECCP R European Climate<br />
Change Program<br />
http://ec.europa.eu/environment/<br />
climat/eccp.htm<br />
KAPITEL 01 11
CO 2 wird nicht als Emission, sondern<br />
über die chemische Umsetzung als<br />
CO 2 -äquivalent gemessen. Mit dem<br />
CO 2 -Äquivalent wird das Gefährdungspotenzial<br />
anderer Treibhausgase in eine<br />
äquivalente Menge umgerechnet, um so<br />
die unterschiedlichen Gase vergleichbar<br />
zu machen.<br />
Ecofys R Umweltinstitut<br />
www.ecofys.de<br />
quelle: IEA, Key World<br />
Energy Statistics 2007<br />
erreicht. Die Bundesregierung nahm das gute Ergebnis 2007 zum Anlass,<br />
das nationale Ziel nochmals zu erhöhen: Bis 2020 will sie die Emissionen nun<br />
statt um 21 Prozent um insgesamt 40 Prozent bzw. um 270 Millionen Tonnen<br />
CO 2 -äquivalent senken. Allein der Stromverbrauch soll sich bis 2020 um<br />
11 Prozent reduzieren. Hilfestellung leistet das „Integrierte Energie- und Kli-<br />
maschutzprogramm“, das die sparsame Energienutzung und den Ausbau re-<br />
generativer Energien forciert. Allerdings ist die Wirksamkeit der Maßnahmen<br />
nicht unumstritten: Das Nürnberger Umweltinstitut Ecofys ermittelte, dass<br />
sich auf dieser Basis lediglich weitere 10 Prozent an Treibhausgasemissionen<br />
und nur 6 Prozent des Strombedarfs einsparen lassen (Ecofys Kurzgutachten<br />
2008). Großes Potenzial zur Senkung der CO 2 -Emissionen ist auch in Gebäu-<br />
den bei Heizung und Warmwasserbereitung vorhanden. Die energetischen<br />
Anforderungen an Gebäude (Wärmedämmung, Heiztechnik) werden daher in<br />
Stufen dem Stand der Technik und der Energiepreisentwicklung angepasst.<br />
Ab dem Jahr 2020 soll die Wärmeversorgung von Neubauten weitgehend<br />
unabhängig von fossilen Energieträgern sein. Gleichzeitig soll der Anteil von<br />
erneuerbaren Energien an der Wärmeversorgung im gesamten Gebäudebe-<br />
stand auf 14 Prozent steigen.<br />
CO 2 -EMISSIONEN EU-15-STAATEN 2005 (in Mio t)<br />
Deutschland 813,48<br />
Vereinigtes Königreich 529,89<br />
Italien 454,00<br />
Frankreich 388,38<br />
Spanien 341,75<br />
Niederlande 182,95<br />
Belgien 111,70<br />
Griechenland 95,67<br />
Österreich 77,18<br />
Portugal 63,01<br />
Finnland 55,42<br />
Schweden 50,95<br />
Dänemark 45,51<br />
Irland 43,77<br />
Luxemburg 11,35<br />
12 KLIMASCHUTZ UND ENERGIEPOLITIK
VERbESSERTE ENERGIEAUSNUTZUNG<br />
Das deutsche Energie- und Klimaschutzprogramm setzt auf Maßnahmen,<br />
welche die Energieeffizienz verbessern. Höhere Effizienz bedeutet weniger<br />
Verluste bei der Umsetzung von Energie. Dies reduziert den Verbrauch und<br />
somit die Treibhausgasemissionen, verringert die Importabhängigkeit und<br />
erhöht die Versorgungssicherheit bei niedrigeren Kosten. Bis 2020 soll sich<br />
die Energieproduktivität in Industrie, Verkehr, Gewerbe und Haushalten<br />
gegenüber 1990 verdoppelt haben. Erste Resultate sind bereits erzielt:<br />
2007 benötigte die Stromerzeugung dank neuer, effizienterer Anlagen nur<br />
noch 8,4 Megajoule Brennstoffe pro erzeugter Kilowattstunde gegenüber<br />
9,9 Megajoule im Jahr 1990. Damit stieg die Brennstoffausnutzung von<br />
36,5 auf 42,6 Prozent (bMWi). Der verbesserten Energieeffizienz steht al-<br />
lerdings in allen Sektoren ein steigender Strombedarf entgegen – ein Effekt,<br />
der in der Industrie nicht zuletzt durch zunehmende Automatisierung und<br />
elektronische Prozesssteuerung verstärkt wird. Gemäß dem Erneuerbare-<br />
Energien-Wärmegesetz wird zudem auf dem Heiztechnikmarkt eine Pflicht<br />
zur anteiligen Nutzung von erneuerbaren Energien eingeführt. Dabei können<br />
neben solarer Strahlungsenergie und Wärmepumpen auch Kraft-Wärme-<br />
Kopplung (inklusive Brennstoffzellen) oder Fernwärme zum Einsatz kommen.<br />
Foto: iStockphoto<br />
Energieproduktivität und Energie-<br />
effizienz sind eng miteinander verbunden:<br />
Die Energieproduktivität stellt das Brutto-<br />
inlandsprodukt dem Primärenergieverbrauch<br />
gegenüber (BIP/PEV). Das heißt:<br />
Je mehr eine Volkswirtschaft aus einer<br />
Primärenergieeinheit herausholt, desto<br />
größer ist deren Energieeffizienz.<br />
bMWi R Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
www.bmwi.de<br />
KAPITEL 01 13
<strong>EnErgiE</strong>markt UnD -prEiSE 02<br />
Kapitel 02<br />
AGEb R Arbeitsgemeinschaft<br />
Energiebilanzen<br />
www.ag-energiebilanzen.de<br />
bMWi R Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
www.bmwi.de<br />
tabelle zum Umrechnen der<br />
Energieeinheiten s. Seite 83<br />
ANTEILE DER ENERGIETRäGER<br />
AN DER ENERGIEVERSORGUNG<br />
IN DEUTSCHLAND 2007<br />
quelle: AGEb 2008<br />
ENERGIEPREISE IM GLObALEN WETTbEWERb<br />
Die Energiepreise sind ein wichtiger Wettbewerbsfaktor und entscheiden<br />
unter anderem mit über die Standortwahl von Unternehmen. Deutschland<br />
ist laut der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEb) bei seiner<br />
gesamten Energieversorgung zu 71,5 Prozent von Importen (Öl, Gas, Stein-<br />
kohle, Strom) abhängig. Insgesamt betrug der Verbrauch im Jahr 2007<br />
473,6 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE, s. auch Seite 41) an<br />
Primärenergie. Das Ausland, allen voran Russland, Norwegen und die<br />
Niederlande, lieferte 2007 106,6 Millionen Tonnen Rohöl, 923,3 Terawatt-<br />
stunden Erdgas, 47,5 Millionen Tonnen Steinkohle und 3.190 Tonnen Uran<br />
(bMWi).<br />
41,1 % braunkohle<br />
17,8 % Übrige erneuerbare<br />
Energien<br />
16,4 % Steinkohle<br />
13,6 % Erdgas<br />
3,7 % Mineralöl<br />
3,6 % Windkraft<br />
1,9 % Wasserkraft<br />
1,9 % Sonstige<br />
14 ENERGIEMARKT UND -PREISE
ENERGIEIMPORTE NACH DEUTSCHLAND 1991–2007<br />
STEINKOHLE (in Mio t) 1991 1995 2000 2005 2007<br />
Europa 6,8 7,3 12,2 9,4 9,2<br />
Nordamerika 1,9 2,8 1,8 3,0 4,7<br />
Südafrika 5,5 4,2 4,7 8,2 6,5<br />
Russland 0,2 0,3 1,3 6,8 8,6<br />
Pazifik 1,8 1,6 5,4 5,0 8,8<br />
Übrige 0,6 1,6 8,5 7,5 9,7<br />
ROHÖL (in Mio t)<br />
Europa 22,7 39,1 31,6 33,8 32,8<br />
Russland 14,0 20,6 29,8 38,2 34,0<br />
Naher Osten 18,2 12,9 13,5 20,5 16,5<br />
Afrika 27,1 23,6 21,3 7,7 5,8<br />
Übrige 6,8 4,4 7,4 12,0 17,5<br />
ERDGAS (in TWh)<br />
Niederlande 219,3 233,6 174,4 204,2 204,8<br />
Norwegen 94,7 130,4 215,7 305,0 289,3<br />
Russland 249,8 334,8 376,0 396,1 398,8<br />
Übrige 9,4 16,2 57,5 44,9 30,3<br />
URAN (in t)<br />
Frankreich 400 300 430 250 910<br />
Kanada 60 100 300 1340 800<br />
Großbritannien 520 930 770 630 780<br />
USA – – 330 790 360<br />
Übrige 60 200 170 340<br />
quelle: bMWi, nach berechnungen von EEFA,<br />
bGR, Destatis, AGEb<br />
KAPITEL 02 15
IMPORTPREISE ENERGIE-<br />
TRäGER JUNI 2007–JUNI 2008<br />
ENERGIETRäGER TEUERUNGSRATE<br />
quelle: Destatis 2008<br />
Destatis R Statistisches Bundesamt<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
www.destatis.de<br />
IMPORTAbHäNGIGKEIT<br />
VERSCHIEDENER<br />
ENERGIETRäGER<br />
quelle: AGEb 2008<br />
IN %<br />
Rohöl +58,4 %<br />
Erdgas +42,9 %<br />
Steinkohle +60,3 %<br />
Jahresteuerungsrate +49,7 %<br />
Importe<br />
Inlandsgewinnung<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Mio t SKE<br />
IMPORTAbHäNGIGKEIT UND ENERGIEKOSTEN<br />
Seit 1991 ist die Abhängigkeit der Bundesrepublik Deutschland von<br />
Energieimporten stetig gewachsen, weil die heimischen Reserven nicht<br />
ausreichen und weil die heimische Förderung teurer war als der weltweite<br />
Einkauf. Die höchste Abhängigkeitsquote besteht beim Mineralöl, das<br />
2007 zu 97 Prozent aus anderen Ländern bezogen wurde. Beim Erdgas<br />
ist Deutschland zu 83 Prozent auf Fremdlieferungen angewiesen. Bei der<br />
Steinkohle betrug der Anteil 68 Prozent. Nur der Braunkohlebedarf wurde<br />
ausschließlich aus inländischer Förderung gedeckt. Braunkohle ist bis heute<br />
der wichtigste Energieträger der deutschen Stromerzeugung.<br />
Die Beschaffung der Brennstoffe im Ausland ist teuer, die Preise ziehen<br />
immer weiter an. Laut Statistischem Bundesamt Destatis lag die deutsche<br />
Jahresteuerungsrate für die Einfuhr von Energieträgern im Juni 2008<br />
bei fast 50 Prozent. Parallel dazu stiegen auch die inländischen Energie-<br />
kosten für Industrie, Verkehr, Gewerbe und Haushalte. Trotz verbesserter<br />
Mineralöl Erdgas Steinkohle Braunkohle Wasserkraft Windkraft<br />
97 %<br />
3 %<br />
83 %<br />
17 %<br />
100 % 100 %<br />
16 ENERGIEMARKT UND -PREISE<br />
68 %<br />
32 %<br />
100 %
Energieproduktivität erhöhten sich die Preise zwischen 1998 und 2008<br />
um 30 Prozent (BMWi): In der Industrie kletterten die Ausgaben von<br />
22 Milliarden auf 30 Milliarden Euro. Die privaten Verbraucher gaben in der<br />
gleichen Zeit 30 Prozent mehr für Brennstoffe zur Wohnraumbeheizung<br />
und Warmwasserbereitung aus sowie 65 Prozent mehr für Primärenergie-<br />
träger zu Kochzwecken.<br />
PREISVERäNDERUNGEN PRIVATE HAUSHALTE<br />
ENERGIETRäGER EINHEIT 1990 2000 2005 2007 2008 PREISANSTIEG<br />
(Jan.–Juni) 1990–2008 in %<br />
Motorenbenzin €/l 0,61 1,02 1,21 1,33 1,44 136,1<br />
Dieselkraftstoff €/l 0,53 0,80 1,07 1,17 1,36 156,6<br />
Heizöl, leicht €/l 0,22 0,37 0,49 0,57 0,78 254,5<br />
Erdgas c/kWh 2,81 3,77 5,11 6,22 6,68 137,7<br />
Strom, Industrie/Gewerbe c/kWh 5,8 5,9 7,3 9,1 9,5 63,8<br />
Strom, Haushalte c/kWh 15,3 15,6 19,4 21,6 23,0 50,3<br />
Fernwärme €/GJ 10,88 12,45 15,52 18,49 k. A. (bis 2007) 69,9<br />
DER HANDEL MIT ENERGIE<br />
Verstärkte Nachfrage nach Energieträgern und zunehmend knappe Reserven<br />
und Ressourcen beeinflussen die Rohstoffpreise. Daneben spielt der Handel<br />
an den internationalen Börsen eine wichtige Rolle: Rohstoffe haben sich zum<br />
be lieb ten Spekulationsobjekt für die Anleger entwickelt. Die Folge: Selbst ein<br />
ausreichendes Angebot schützt nicht vor starken Preisausschlägen. Für 2007<br />
ermittelte die International Energy Agency (IEA) zum Beispiel ein welt weites<br />
Angebot von 89,23 Millionen Barrel Rohöl pro Tag gegenüber einem Ölbedarf<br />
von 86,13 Millionen Barrel pro Tag. Dennoch wurde das Rohöl teurer: Die Sorte<br />
Brent UK (Nordsee) war im November 2007 mit 93 US-Dollar pro Barrel 57 Pro-<br />
zent teurer als ein Jahr zuvor (AGEb). Seitdem sind die Preise weiter gestiegen.<br />
quelle: bMWi, nach berechnungen von EEFA<br />
nach Destatis, Verivox, Mineralölwirtschafts-<br />
verband<br />
IEA R International Energy Agency,<br />
Oil Market Report 2007<br />
www.oilmarketreport.org<br />
AGEb R AG Energiebilanzen,<br />
Energieverbrauch in Deutschland 2007<br />
www.ag-energiebilanzen.de<br />
KAPITEL 02 17
DIE ÖLPREISbINDUNG<br />
Seit den 1960er Jahren folgen die Erdgasimportpreise in Deutschland den Preisentwicklungen des Rohöls –<br />
zeitlich verzögert um etwa ein halbes Jahr. Hintergrund ist eine internationale Branchenvereinbarung zwischen den<br />
ausländischen Produzenten, den deutschen Importeuren und den Gasversorgungsunternehmen. Ursprünglich sollte<br />
auf diese Weise die Förderung des „neuen“ Energieträgers Erdgas unterstützt werden: Die Produzenten, meist zugleich<br />
Ölförderer, sicherten so ihre hohen Investitionen ab und schlossen aus, sich mit dem neuen Produkt selbst Konkurrenz<br />
zu machen. Das Bundeskartellamt und Verbraucherschutzorganisationen kritisieren die Ölpreisbindung als überholt,<br />
zumal sie für eine Reihe anderer Staaten nicht gegeben ist. Dabei soll allein die Ölpreisbindung Grund für die Preis-<br />
explosion beim Gas gewesen sein. Große Gasexporteure wie zum Beispiel Gazprom in Russland bestehen weiterhin<br />
auf der Ölpreisbindung, weil sie dem Verbraucher auf der anderen Seite Versorgungssicherheit gewährleiste und<br />
auch Preissenkungen garantiere, falls der Ölpreis wieder fällt.<br />
Endenergie bezeichnet die Energie-<br />
menge, die – zum Beispiel in Form von<br />
Strom – tatsächlich beim Verbraucher<br />
a nkommt.<br />
bMWi R Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
www.bmwi.de<br />
ZUSAMMENSETZUNG DER ENERGIEPREISE<br />
Der Rohstoffhandel ist nur einer von vielen Faktoren der Preisbildung auf<br />
dem Energiemarkt. In die Preise für Endenergie fließen neben Beschaffungs-<br />
und Transportkosten auch Steuern, Netznutzungsgebühren und staatlich<br />
verordnete Sonderbelastungen ein.<br />
PREISbILDUNG bEI DEN PRIVATEN HAUSHALTEN<br />
Die Energiekosten für private Verbraucher setzen sich je nach Energieträger<br />
und Verbrauchergruppe unterschiedlich zusammen. So tragen die privaten<br />
Haushalte beim Erdgas einen deutlich höheren Netznutzungs- und Personal-<br />
kostenanteil als die Industrie. Die Abhängigkeit von den Weltmarktpreisen<br />
ist dagegen wesentlich geringer. Beim Kraftstoff treiben vor allem die Ver-<br />
brauchssteuern die Kosten in die Höhe: 2007 betrug der Anteil am Produkt-<br />
preis 55,5 Prozent bei Diesel und 64,5 Prozent bei Superbenzin (bMWi).<br />
18 ENERGIEMARKT UND -PREISE
Beim Strom machten Steuern und staatlich auferlegte Abgaben rund<br />
47 Prozent der Energiekosten aus. Ein zusätzlicher Preistreiber ist der<br />
sogenannte Peak-Strom: Dieser teure Spitzenlaststrom deckt die verbrauchs-<br />
starke Zeit der privaten Haushalte zwischen 8.00 und 20.00 Uhr an Werk-<br />
tagen. Die Industrie profitiert von geringen Lastschwankungen: Der preis-<br />
wertere Base-Strom sichert hier die Grundlastzeiten über 24 Stunden.<br />
PRIVATE HAUSHALTE (2007)<br />
PREISbILDUNG STROM<br />
35,0 % Strombeschaffung<br />
17,8 % Netznutzungsentgelt<br />
15,9 % Mehrwertsteuer<br />
10,3 % Konzessionssteuer<br />
10,0 % Stromsteuer<br />
9,8 % Sonderbelastung EEG<br />
1,4 % KWK-Umlage<br />
quelle: bMWi, Energie in Deutschland 2008<br />
PREISbILDUNG ERDGAS<br />
72,0 % Import/Produktion, Transport,<br />
Speicherung, Verteilung<br />
16,0 % Mehrwertsteuer<br />
9,0 % Erdgassteuer<br />
2,0 % Konzessionsabgabe<br />
1,0 % Anteilige Förderabgabe<br />
quelle: bGW/bDEW, 1. Januar 2007<br />
PREISbILDUNG LEICHTES HEIZÖL<br />
49,0 % Mineralöl- und Ökosteuer<br />
28,0 % Import/Produktion, beschaffung<br />
16,0 % Mehrwertsteuer<br />
7,0 % Vermarktung<br />
quelle: Mineralölwirtschaftsverband<br />
FAKTOREN DER<br />
ENERGIEPREISbILDUNG<br />
Die Endenergiepreise setzen sich<br />
aus den folgenden Kostenbestand-<br />
teilen zusammen:<br />
STROM<br />
• Stromerzeugung/-beschaffung<br />
• Netznutzungsentgelte<br />
• Konzessionsabgabe<br />
• Stromsteuer<br />
• EEG-Einspeisevergütung<br />
• KWK*-Umlage<br />
• Mehrwertsteuer<br />
ERDGAS<br />
• Gasbeschaffung/-gewinnung<br />
• Transport- und Verteilerkosten<br />
• Mineralöl-/Ökosteuern<br />
• Netznutzungsentgelte<br />
• Personalkosten etc.<br />
KRAFTSTOFF (TANKSTELLE)<br />
• Produkt-/Warenpreis<br />
• Energiesteuer (früher Mineralölsteuer)<br />
• Mehrwertsteuer<br />
• Erdölbevorratungsabgabe<br />
• Marge und Verarbeitungskosten,<br />
Transport, Logistik<br />
*KWK: Kraft-Wärme-Kopplung<br />
quelle: bMWi, Energie in Deutschland 2008<br />
KAPITEL 02 19
DEW R Bundesverband der Energie-<br />
und Wasserwirtschaft<br />
www.bdew.de<br />
bNetzA R Bundesnetzagentur für<br />
Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />
Post und Eisenbahnen<br />
www.bundesnetzagentur.de<br />
quelle: Fortune (USA), Global 500, Juli 2008<br />
www.money.cnn.com<br />
ENERGIEVERSORGER UND REGULIERUNGSbEHÖRDE<br />
In der deutschen Energieversorgung sind über 1.300 Unternehmen tätig<br />
(Stand 2007, Destatis), davon allein mehr als 900 im Strombereich. Dazu<br />
zählen zahlreiche kleinere und mittlere regionale Versorger und Stadtwerke<br />
und vor allem die großen Verbundunternehmen E.on, RWE, Vattenfall und<br />
EnBW. Diese vier sind in Deutschland auch verantwortlich für die Stromer-<br />
zeugung: Sie bündeln über 80 Prozent der Kraftwerkskapazität (BMWi) und<br />
betreiben zugleich die Fernleitungen für den überregionalen Strom- und<br />
Gastransport: Das gesamte Übertragungsnetzsystem erstreckt sich auf<br />
einer Länge von 1,7 Millionen Kilometern (bDEW). Seit 2006 beaufsichtigt<br />
und reguliert die Bundesnetzagentur (bNetzA) den deutschen Strom- und<br />
Gasmarkt. Sie ergänzt die Landesregulierungsstellen, die für regionale<br />
Versorger mit bis zu 100.000 Kunden zuständig sind. Die Bundesbehörde<br />
kontrolliert und genehmigt die Netznutzungsentgelte für die Durchleitung<br />
von Strom und Gas. Darüber hinaus stellt sie den freien Zugang der<br />
Lieferanten und Verbraucher zu den Energieversorgungsnetzen sicher,<br />
die bislang noch den vier Großversorgern gehören.<br />
DIE UMSATZSTäRKSTEN ENERGIEUNTERNEHMEN WELTWEIT 2007<br />
UNTERNEHMEN LAND UMSATZ IN MIO US-$<br />
Gazprom Russland 98.642<br />
E.on Deutschland 94.356<br />
Électricité de France Frankreich 81.629<br />
Suez Frankreich 64.983<br />
Enel Italien 59.778<br />
RWE Deutschland 58.383<br />
Tokyo Electric Power Japan 47.980<br />
GasTerra Niederlande 24.245<br />
Iberdrola Spanien 23.910<br />
Kansai Electric Power Japan 23.549<br />
20 ENERGIEMARKT UND -PREISE
DER EU-EMISSIONSRECHTEHANDEL<br />
Um die Klimaschutzziele des Kyoto-Protokolls zu erreichen, führte die<br />
EU 2005 den europäischen Emissionsrechtehandel ein: Zu Beginn jeder<br />
Handelsperiode legen die EU-Staaten fest, wie viel Kohlendioxid jeder<br />
größere Emittent in einem Land ausstoßen darf. Auf dieser Grundlage<br />
erhalten die Unternehmen entsprechende Zertifikate. Jedes davon berech-<br />
tigt zum Ausstoß einer Tonne CO 2 . Werden die Vorgaben überschritten,<br />
müssen weitere Lizenzen zugekauft werden – von anderen Unternehmen<br />
oder über eine der internationalen Klimabörsen. In Deutschland werden die<br />
zusätzlichen Emissionsrechte vor allem an der Leipziger Strombörse (EEX)<br />
gehandelt. In der ersten Handelsphase von 2005 bis 2007 legte die Bundes-<br />
regierung nach Angaben der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) ein<br />
Kontingent von 499 Millionen Zertifikaten für die deutschen Unternehmen<br />
fest: zu viele, wie sich herausstellte, denn dank der hohen Anzahl sah sich<br />
kaum ein Unternehmen zu verstärkten Klimaschutzaktivitäten gezwungen.<br />
Für die aktuelle Periode (2008–2012) sind die Lizenzen auf 452 Millionen be-<br />
grenzt. 40 Millionen Zertifikate können zudem nur am Markt gekauft werden.<br />
Ein Anreiz für die Unternehmen, ihre Maßnahmen zum Klimaschutz weiter<br />
voranzutreiben.<br />
DIE LEIPZIGER STROMbÖRSE<br />
EEX R European Energy Exchange<br />
www.eex.de<br />
DEHSt R Deutsche Emissionshandelsstelle<br />
www.dehst.de<br />
An der European Energy Exchange (EEX) werden unter anderem Strom und Gas sowie CO 2 -Zertifikate gehandelt. Laut<br />
Verbraucherzentrale Bundesverband (www.verbraucherzentrale.de) reicht die hier gehandelte Strommenge allerdings<br />
nur für 15 Prozent des deutschen Strombedarfs. 85 Prozent werden über direkte Lieferverträge mit den ausländischen<br />
Lieferanten bezogen.<br />
KAPITEL 02 21
<strong>EnErgiE</strong>qUELLEn 03<br />
Kapitel 03<br />
Internetadressen und nähere<br />
Informationen zu den quellen<br />
finden sich im Anhang ab<br />
Seite 70.<br />
ANGAbEN AUF bASIS<br />
bMU: Erneuerbare Energie in Zahlen,<br />
Juni 2008<br />
bMWi: Primärenergieverbrauch nach<br />
Energieträgern, 2007<br />
bRENNSTOFFE UND ENERGIETRäGER<br />
Die Energiewirtschaft unterscheidet drei Primärenergiequellen: fossile<br />
Brennstoffe, regenerative Energiequellen und nukleare Brennstoffe.<br />
Die fossilen Energielieferanten Erdöl, Erdgas und Kohle sind derzeit mit<br />
einem Anteil von 82,3 Prozent die Hauptstütze des deutschen Primärenergie-<br />
verbrauchs. Sie sind technisch gut nutzbar, weil sich die Stromproduktion<br />
in entsprechenden Kraftwerken einfach regeln und rasch an den Bedarf<br />
anpassen lässt. Die Verbrennung fossiler Energieträger gilt wegen der<br />
hohen CO 2 -Emissionen als Hauptverursacher des durch Menschen bedingten<br />
Klimawandels. Hohe Preise und weltweite Verknappung zwingen langfristig<br />
zur Nutzung anderer Energiequellen.<br />
Regenerative Energien sind Quellen, die auf der Erde unbegrenzt zur Ver-<br />
fügung stehen, weil natürliche Kreisläufe sie ständig erneuern. Dazu zählen<br />
Sonnenstrahlung, Wind, Wasser und Erdwärme. Holz und weitere Biomasse<br />
zählen ebenfalls zu den erneuerbaren Energien, weil sie nachwachsen kön-<br />
nen. Die Nutzung dieser Quellen wird in Deutschland finanziell stark geför-<br />
dert und hat sich von 1991 bis 2007 verfünffacht. Heute werden bereits 6,6<br />
Prozent des Primärenergieverbrauchs und 14,2 Prozent des Bruttostromver-<br />
brauchs durch klimaneutrale Energiequellen abgedeckt – Tendenz steigend.<br />
Nukleare Energie wird aus den spaltbaren Metallen Uran und Plutonium<br />
gespeist. Sie werden als Brennstäbe in Kernkraftwerken genutzt und liefern<br />
in Deutschland derzeit 11,1 Prozent des Primärenergiebedarfs. Wegen der pro-<br />
blematischen Lagerung von radioaktivem Atommüll und hoher Sicherheits-<br />
risiken bei Störfällen hat Deutschland am 26. April 2002 den schrittweisen<br />
Ausstieg aus der Kernenergie per Gesetz verabschiedet.<br />
22 ENERGIEqUELLEN
91,4 % Fossile Energieträger:<br />
z. B. Steinkohle,<br />
Braunkohle,<br />
Mineralöle,<br />
Erdgas<br />
8,6 % Anteile erneuerbare<br />
Energien<br />
KOHLE<br />
5,9 % Biomasse 1<br />
1,5 % Wind<br />
0,8 % Wasser<br />
0,4 % Restliche erneuerbare<br />
Energien<br />
PJ = Petajoule<br />
(Umrechnungstabelle s. Seite 83)<br />
Kohle (Braun- und Steinkohle) ist eine der wichtigsten Energiequellen<br />
der Welt. In Deutschland decken über 140 Kohlekraftwerke 25,9 Prozent<br />
des benötigten Primärenergiebedarfs. Weltweit liegt der Anteil bei<br />
25,3 Prozent. Ausgehend vom weltweiten Energiebedarf aus dem Jahr 2006<br />
reichen die Braunkohlereserven noch mindestens 320 Jahre (Steinkohle etwa<br />
150 Jahre). Nimmt man die noch nicht erschlossenen Kohleressourcen hinzu,<br />
so schätzt man die Reichweite auf mehr als 1.000 Jahre. Die energiereichere<br />
Steinkohle wird unter Tage in bis zu 1.500 Meter tiefen Stollen oder Schäch-<br />
ten abgebaut. Braunkohle liegt dichter an der Erdoberfläche und wird mit<br />
Hilfe von Braunkohlebaggern im Tagebau bis zu einer Tiefe von 450 Metern<br />
großflächig abgetragen. Kohlekraftwerke erhitzen durch die Verbrennung<br />
von Kohle Wasser und erzeugen Dampf, der Turbinen antreibt. Diese treiben<br />
Generatoren an, die elektrischen Strom erzeugen.<br />
9.154 pJ<br />
GESAMT-<br />
VERbRAUCH<br />
ANTEIL DER ERNEUERbAREN<br />
ENERGIEN AM GESAMTEN<br />
ENDENERGIEVERbRAUCH<br />
IN DEUTSCHLAND 2007<br />
1 feste, flüssige, gasförmige Biomasse,<br />
biogener Anteil des Abfalls, Deponie-<br />
und Klärgas<br />
quelle: bMU und bMWi, nach AGEb<br />
VORTEILE<br />
R relativ hoher Wirkungsgrad von<br />
43 bis 45 Prozent<br />
R weltweite Kohleressourcen reichen<br />
über 1.000 Jahre<br />
R technisch gut nutzbar<br />
R Kohlestrom benötigt keine<br />
Schattenkraftwerke (s. Seite 28)<br />
NACHTEILE<br />
R hohe CO 2 -Emissionen<br />
R hohe Umweltschäden durch<br />
Tagebau (Braunkohle)<br />
R Abbau verbraucht ca. 10 Prozent<br />
der erzeugten Energie<br />
KAPITEL 03 23
ANGAbEN KOHLE UND ERDÖL AUF bASIS<br />
bMWi: Energie in Deutschland, 2008<br />
bMWi: Primärenergieverbrauch nach<br />
Energieträgern, 2007<br />
IEA: Key World Energy Statistics, 2007<br />
VORTEILE<br />
R sehr energiereich<br />
R liefert zahlreiche Kraftstoffe<br />
R als Flüssigkeit leicht zu lagern<br />
und sehr flexibel einsetzbar<br />
NACHTEILE<br />
R sehr hohe CO 2 -Emissionen<br />
R Förderung wird schwieriger<br />
R große Abhängigkeit der<br />
Weltwirtschaft vom Ölpreis<br />
R Reserven reichen noch maximal 65 Jahre<br />
R Unfälle und Havarien beim<br />
Transport schädigen die Umwelt<br />
Moderne Kohlekraftwerke erreichen einen Wirkungsgrad von rund<br />
43 Prozent (Braunkohle) bis 45 Prozent (Steinkohle) und sind wegen ihrer<br />
gut steuerbaren Stromproduktion derzeit für die Sicherung der Grundlast<br />
im Stromnetz unverzichtbar. Die Effizienz von Kohlekraftwerken könnte über<br />
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) weiter steigen. Wegen der meist abgelegenen<br />
Standorte der Kraftwerke ist die Nutzung der entstehenden Abwärme<br />
problematisch. Lange Transportwege verursachen hohe Wärmeverluste.<br />
Im Hinblick auf den Klimawandel steht der Kohlestrom wegen der hohen CO 2 -<br />
Emissionen zunehmend in der Kritik. Mit neuen Technologien soll das entste-<br />
hende CO 2 flüssig oder als „Trockeneis“ unter der Erde eingelagert werden<br />
und auf diese Weise nicht mehr in die Atmosphäre gelangen. Der Aufwand<br />
für die Speicherung von CO 2 ist immens. Dabei sind vor allem die heute noch<br />
deutlich überhöhten Kosten das Hauptproblem dieser Technologien.<br />
ERDÖL<br />
Erdöl ist ein Gemisch unterschiedlicher Kohlenwasserstoffe und wird<br />
über Pumpen aus bis zu 2.500 Meter Tiefe gefördert. Das Rohöl wird in<br />
Raffinerien hauptsächlich zu Kraftstoffen und Schmiermitteln verarbeitet<br />
und dient als Ausgangsstoff für viele Kunststoffe und Medikamente. Erdöl<br />
deckt in Deutschland 33,9 Prozent des Primärenergiebedarfs ab, weltweit<br />
liegt der Anteil bei 35 Prozent. Wegen der einfachen Handhabung wird Erdöl<br />
überwiegend als Treibstoff für Verbrennungsmotoren für Transport und<br />
Mobilität verbraucht. Außerdem erzeugen Haushalte mit Heizöl Raum- und<br />
Wasserwärme. Die Herstellung von elektrischem Strom mit Hilfe von Diesel-<br />
generatoren ist in Deutschland mit einem Anteil von 1,3 Prozent sehr gering.<br />
Öl verbrennt zwar sauberer als Kohle, ist aber trotzdem sehr CO 2 - und<br />
schadstoffintensiv. Die Ölreserven reichen bei konventioneller Förderung<br />
noch geschätzte 42 Jahre, mit neuen Fördermethoden noch etwa 65 Jahre.<br />
24 ENERGIEqUELLEN
ERDGAS<br />
Erdgas besteht hauptsächlich aus Methan, das in riesigen Blasen 1.000<br />
bis 3.500 Meter tief im Erdreich eingeschlossen liegt. Über Pipelinenetze<br />
mit einer Gesamtlänge von mehreren 100.000 Kilometern wird das Gas vom<br />
Förderort zu den Abnehmern gepumpt oder als Flüssiggas in Tankern ver-<br />
schifft. Das energiereiche Gas ist wenig verunreinigt und wird zur Stromer-<br />
zeugung in Gasturbinenkraftwerken und zum Heizen in Haushalten genutzt.<br />
In jüngster Zeit setzt sich Erdgas auch als günstiger und sauberer Kraftstoff<br />
für Verbrennungsmotoren durch. Deutschland deckt 22,5 Prozent des<br />
Primärenergiebedarfs mit Erdgas, weltweit sind es derzeit 20,7 Prozent.<br />
Erdgas produziert wegen des hohen Wasserstoffanteils wesentlich weniger<br />
CO 2 als Erdöl. Allerdings ist unverbrannt in die Atmosphäre gelangtes<br />
Methan ein etwa 25-mal wirksameres Klimagas als Kohlendioxid. Das farblose<br />
Gas lässt sich unter hohen Drücken (bis 150 bar) stark komprimieren und<br />
bei niedrigen Temperaturen verflüssigen (ca. –161,5 Grad Celsius), was die<br />
Lagerung und den Transport vereinfacht. Gasturbinenkraftwerke sind mit<br />
einem Wirkungsgrad von 55 bis 60 Prozent sehr effizient und können<br />
zudem ihre Leistung kurzfristig hochfahren oder reduzieren. Die konven-<br />
tionell geförderten Gasreserven reichen nach aktuellen Prognosen noch<br />
etwa 62 Jahre. Durch die Förderung von bisher unerschlossenen Gas-<br />
ressourcen könnte der Brennstoff noch ungefähr 130 Jahre zur<br />
Verfügung stehen.<br />
METHANHyDRAT<br />
Methanhydrat ist Methangas, das unter hohem Druck und bei niedrigen<br />
Temperaturen im Eis eingefroren ist. Methanhydrat kommt in riesigen Men-<br />
gen in der Tiefsee und an den Hängen der Kontinentalschelfe vor. In dieser<br />
bisher ungenutzten Ressource ist mehr Energie gespeichert als in allen Gas-,<br />
VORTEILE<br />
R wenig Verunreinigungen<br />
R saubere Verbrennung<br />
R keine Schattenkraftwerke nötig<br />
R auch als Kraftstoff verwendbar<br />
R lässt sich leicht lagern und<br />
sehr flexibel einsetzen<br />
R hohe Reserven (60 bis 190 Jahre)<br />
NACHTEILE<br />
R hohe CO 2 -Emissionen<br />
R Unverbranntes Erdgas (Methan)<br />
ist hochschädliches Klimagas<br />
R Abhängigkeit der Weltwirtschaft<br />
von Gasimporten<br />
R Unfälle und Havarien beim Transport<br />
schädigen die Umwelt<br />
ANGAbEN AUF bASIS:<br />
bMWi: Primärenergieverbrauch nach<br />
Energieträgern, 2007<br />
IEA: Key World Energy Statistics, 2007<br />
CH4 VORTEILE<br />
R kann wie Erdgas eingesetzt werden<br />
R hat die gleichen Vorteile wie Erdgas<br />
R könnte Energie für mehrere hundert<br />
Jahre liefern<br />
KAPITEL 03 25
DER KONTINENTALSCHELF<br />
Der Kontinentalschelf bezeichnet den flachen, küstennahen Meeresboden, der bis zu 200 Meter unter dem Meeres-<br />
spiegel liegt. Die Hänge bilden den Übergang zur Tiefsee.<br />
NACHTEILE<br />
R zusätzliche CO 2 -Emissionen<br />
R Unverbranntes Methan ist ein<br />
hochschädliches Klimagas<br />
R extrem schwer zu fördern<br />
R Abbau an den Hängen der<br />
Kontinentalschelfe könnte<br />
Naturkatastrophen auslösen<br />
VORTEILE<br />
R Die Kernspaltung setzt riesige<br />
Energiemengen frei<br />
R Es entstehen keine klimaschädlichen Gase<br />
R Atomstrom ist hochverfügbar<br />
R verbraucht geringe Brennstoffmengen<br />
R Uranreserven reichen noch<br />
60 bis 70 Jahre<br />
NACHTEILE<br />
R Radioaktiver Müll ist hochgiftig<br />
und schwer zu lagern<br />
R Störfälle können Katastrophen<br />
wie Reaktorbrände verursachen<br />
R Reaktoren und Urangewinnung<br />
sind aufwändig und teuer<br />
Öl- und Kohlevorräten der Erde. Jedoch ist der Abbau technisch extrem<br />
schwierig, da sich die instabile Verbindung des eingefrorenen Gases bei<br />
abnehmendem Druck löst und so beim Heben zu Wasser und Methan zerfällt.<br />
Sollte die Förderung gelingen, so könnte das gewonnene Methan genau wie<br />
Erdgas verbrannt werden. Als weitere CO 2 -Quelle würde Methanhydrat das<br />
Klima zusätzlich belasten. Außerdem sind die ökologisch-tektonischen Folgen<br />
eines kommerziellen Abbaus derzeit nicht kalkulierbar.<br />
NUKLEARE bRENNSTOFFE<br />
In Kernkraftwerken dienen spaltbare Isotope der Elemente Uran, Plutonium<br />
oder Thorium als Brennstoff. Bei der Kernspaltung wird ein Atomkern in zwei<br />
oder mehr Bestandteile zerlegt. Dabei entsteht eine gewaltige Energiemenge.<br />
Diese Energie wird in Kernreaktoren mit Hilfe von Wasserdampf- oder Gas-<br />
turbinen (bei Hochtemperaturreaktoren) in elektrischen Strom umgewandelt.<br />
Weltweit decken rund 440 Kernkraftwerke etwa 6,6 Prozent des Primär-<br />
energiebedarfs. In Deutschland liegt der Anteil bei 11,1 Prozent. Wegen der<br />
kontinuierlichen Verfügbarkeit sind Atomkraftwerke hervorragend für<br />
die Deckung der Grundlast des Stromnetzes geeignet. Hier lag der Anteil<br />
der Kernenergie 2007 in Deutschland bei 45 Prozent. Die Herstellung von<br />
Atomstrom ist zwar frei von klimaschädlichen Abgasen, dafür ist die Lage-<br />
rung der hochgiftigen radioaktiven Abfälle ein ungelöstes Problem: Hochra-<br />
dioaktiver Müll muss mindestens 250.000 Jahre* sicher aufbewahrt werden,<br />
26 ENERGIEqUELLEN
ehe die Strahlung auf ein für Mensch und Tier ungefährliches Maß abgebaut<br />
ist. Hierzu werden die verbrauchten Brennstäbe in Glas eingegossen und in<br />
300 bis 2.000 Meter tiefen Salzstöcken gelagert. Die Reichweite der Uranre-<br />
serven wird auf 60 bis 70 Jahre geschätzt, mit hohem technischen Aufwand<br />
könnten die nuklearen Brennstoffe noch bis zu 280 Jahre halten. Neben den<br />
schwer kalkulierbaren Risiken ist Atomstrom sehr teuer. Die Internationale<br />
Energie-Agentur (IEA) kalkuliert derzeit bei Kernreaktoren Investitionen von<br />
2.000 US-Dollar je Kilowatt. Zum Vergleich: Moderne Gaskraftwerke liegen<br />
bei 500 US-Dollar je Kilowatt.<br />
SONNENENERGIE<br />
Die Sonne sendet täglich 960 Billionen Kilowattstunden Energie auf die Erd-<br />
oberfläche. Diese Energiemenge könnte den Weltenergiebedarf theoretisch<br />
180 Jahre lang decken. Sonnenenergie ist eine nahezu unerschöpfliche Quelle,<br />
die noch geschätzte vier Milliarden Jahre zur Verfügung steht. Derzeit gibt es<br />
drei unterschiedliche Prinzipien, um Sonnenenergie zu nutzen: Solarthermie<br />
wird für die Unterstützung von Raumheizung und zur Brauchwassererwär-<br />
mung verwendet. Zudem wird Solarthermie zur Erzeugung von Strom und<br />
Prozesswärme genutzt. Durch die Erhitzung von Flüssigkeiten werden Dampf-<br />
turbinen angetrieben, die Prozesswärme liefern und über Generatoren<br />
Strom erzeugen. Die Photovoltaik wird zur direkten Stromerzeugung<br />
eingesetzt. Deutschland ist bei der Nutzung von Sonnenener-<br />
gie – auch dank hoher Subventionen – die weltweite Nummer<br />
eins. 2007 wurden in Deutschland 3,5 Terawattstunden<br />
Sonnenstrom produziert. Das entspricht einem Anteil<br />
von 0,6 Prozent an der gesamten Stromerzeugung.<br />
Dazu kommen 3,7 Terawattstunden Heizenergie aus<br />
Sonnenkollektoren.<br />
KAPITEL 03<br />
*Die Halbwertzeit von hochradioaktivem<br />
Plutonium 239 PU beträgt 24.110 Jahre.<br />
Nach mindestens zehn Zerfallszyklen<br />
(rund 250.000 Jahre) gilt die Strahlung<br />
laut Bundesamt für Strahlenschutz als<br />
unbedenklich. www.bfs.de<br />
ANGAbEN AUF bASIS<br />
IEA: Key World Energy Statistics, 2007<br />
bMWi: Primärenergieverbrauch nach<br />
Energieträgern, 2007<br />
Informationskreis Kernenergie:<br />
Kernenergie-Weltreport, 2007<br />
bFS: bundesamt für Strahlenschutz<br />
UMWANDLUNG IN<br />
STROM UND WäRME<br />
1 SOLARZELLEN | Dünnschicht-Solarzelle,<br />
Bifaciale Solarzelle, Konzentratorzelle<br />
2 KOLLEKTOREN | Flachkollektoren,<br />
Vakuumröhrenkollektoren<br />
3 KRAFTWERKE | Aufwind-, Solarturm-,<br />
Paraboloid-, Parabolrinnenkraftwerke
VORTEILE<br />
R keine CO 2 -Emissionen<br />
R rasche energetische Amortisation<br />
R wartungsfrei<br />
R Lebensdauer mehr als 20 Jahre<br />
R zentrale Energiequelle<br />
NACHTEILE<br />
R hohe Einstiegsinvestitionen nötig<br />
R ohne Subventionen noch<br />
nicht konkurrenzfähig<br />
R benötigt Schattenkraftwerke*<br />
R Gleichstrom muss zur Einspeisung<br />
in Wechselstrom gewandelt werden<br />
*Schattenkraftwerk: Kraftwerk, das<br />
Leistungsschwankungen von Wind- und<br />
Sonnenenergie ausgleicht und so die<br />
Grundlast im Stromnetz sichert.<br />
ANGAbEN AUF bASIS<br />
bMU: Erneuerbare Energie in Zahlen,<br />
Juni 2008<br />
VORTEILE<br />
R keine CO 2 -Emissionen<br />
R rasche energetische Amortisation<br />
R zentrale Energiequelle<br />
PHOTOVOLTAIK<br />
Solarzellen bestehen aus mehreren Schichten Silizium, die Sonnenlicht direkt<br />
in elektrischen Strom umwandeln können. Ein Photovoltaikmodul besteht<br />
aus einem Verbund von mehreren Solarzellen. Diese produzieren auch bei<br />
bewölktem Himmel Strom und sind deswegen auch für Regionen mit gerin-<br />
ger Sonneneinstrahlung geeignet. Der Wirkungsgrad kristalliner Silizium-<br />
solarzellen hat mit 15 bis 17 Prozent derzeit sein Maximum erreicht – poly-<br />
kristalline Zellen erreichen in der Regel einen Wirkungsgrad um 15 Prozent,<br />
monokristalline Solarzellen um 17 Prozent. Aus diesem Grund ist ein Anstieg<br />
von Solarstrom vor allem durch die Nutzung größerer Flächen und über die<br />
Kostensenkung in der Großserienfertigung zu erreichen. Photovoltaikmodule<br />
haben die zur eigenen Herstellung benötigte Energie nach etwa drei Jahren<br />
produziert. Der Wirkungsgrad von Dünnschichtmodulen befindet sich<br />
zwischen 6 und 12 Prozent. Dennoch spielen sie aufgrund deutlich geringe-<br />
rer Produktionskosten durch die Abkehr von Silizium als wesentlichem Halb-<br />
leitermaterial die investierte Energie noch früher ein. Die Lebensdauer liegt<br />
bei mindestens 20 Jahren. Eines der größten Photovoltaikkraftwerke der<br />
Welt steht im bayerischen Arnstein und leistet 12,0 Megawattpeak (MWp).<br />
Der Anteil der Solarenergie am deutschen Primärenergiebedarf lag 2007<br />
bei 0,00014 Prozent (Berechnung auf Basis der Zahlen von BMU).<br />
SOLARTHERMIE<br />
Solarkollektoren setzen Sonnenstrahlung in Wärme um. In sogenannten<br />
Vakuumröhrenkollektoren oder Flachkollektoren auf Hausdächern zirku-<br />
liert eine Trägersubstanz, die sich durch Sonneneinstrahlung auf bis zu<br />
200 Grad Celsius erhitzt. 95 Prozent des Lichts kann in einem markt-<br />
üblichen Kollektor in Wärme umgewandelt werden. In Röhrenkollektoren<br />
ist zusätzlich ein Spiegel integriert, der das Sonnenlicht auf einen Absorber<br />
28 ENERGIEqUELLEN
konzentriert. Dadurch erreicht der Röhrenkollektor einen höheren Wirkungs-<br />
grad – auch bei diffusen Lichtverhältnissen. Bei beiden Kollektortypen wird<br />
die Wärme über die Trägersubstanz in Rohrleitungen aus dem Kollektor<br />
zu einem Warmwasserspeicher geführt. Ein Wärmetauscher überträgt die<br />
Energie der Trägerflüssigkeit auf das Brauchwasser oder speist Wärme in<br />
das Heizungssystem ein.<br />
DIE 25 GRÖSSTEN SOLARSTROMANLAGEN DER WELT<br />
LEISTUNG IN MWp * LAND STADT<br />
20,0 Spanien Jumilla (Murcia)<br />
20,0 Spanien Beneixama (Alicante)<br />
14,0 USA Nellis, NV<br />
13,8 Spanien Salamanca<br />
12,7 Spanien Lobosillo (Murcia)<br />
12,0 Deutschland Erlasee (Arnstein)<br />
11,0 Portugal Serpa (Alentejo)<br />
10,35 Deutschland Brandis<br />
10,0 Deutschland Pocking<br />
9,55 Spanien Milagro<br />
8,76 Spanien Viana (Navarra)<br />
8,4 Deutschland Göttelborn<br />
8,22 USA San Luis Valley, Alamosa, CO<br />
6,3 Deutschland Mühlhausen<br />
6,277 Spanien Aldea del Conde (Extremadura)<br />
6,0 Spanien Olmedilla (Castilla la Mancha)<br />
6,0 Deutschland Doberschütz<br />
5,8 Spanien Darro (Granada)<br />
5,568 Deutschland Oberottmarshausen<br />
5,27 Deutschland Miegersbach<br />
5,21 Japan Kameyama<br />
5,076 Deutschland Kleinaitingen<br />
5,04 Spanien Alvarado (Badajoz)<br />
NACHTEIL<br />
R In Mitteleuropa ist im Winter eine<br />
zusätzliche Energiequelle notwendig<br />
SONNENSTRAHLUNG<br />
Kollektor (Kraftwerk) = Wärme für<br />
Stromerzeugung<br />
Solarkollektor (Haus) = brauchwasserbereitung<br />
und Heizwärme<br />
Photovoltaikmodul (Haus, Kraftwerk) = Strom<br />
*MWp: Megawattpeak (s. Seite 63)<br />
quelle: Solarreport 2008<br />
www.solarserver.de<br />
KAPITEL 03 29
VORTEILE<br />
R keine CO 2 -Emissionen<br />
R liefern bis zu 800-mal mehr Strom<br />
als Photovoltaik<br />
R liefern auch nachts Strom<br />
NACHTEILE<br />
R extrem hohe Investitionen nötig<br />
R ohne Subventionen noch nicht<br />
konkurrenzfähig<br />
R dezentrale Lage<br />
R nur in Gegenden mit sehr hoher<br />
Sonneneinstrahlung geeignet<br />
ANGAbEN AUF bASIS<br />
Der Solarserver: Agentur für Erneuerbare<br />
Energien, Juni 2008<br />
GEOTHERMIE ALS WäRMEqUELLE<br />
VORTEILE<br />
R keine CO 2 -Emissionen<br />
R unerschöpfliche Energiequelle<br />
R zum Heizen auch in geringen<br />
Tiefen ausreichend Wärme vorhanden<br />
R keine Schwankungen wie bei<br />
Solarthermie<br />
NACHTEILE<br />
R Erdbohrung notwendig<br />
R geologische Voraussetzungen<br />
nicht überall gegeben<br />
R Wärmepumpen benötigen Strom<br />
SOLARTHERMISCHE KRAFTWERKE<br />
In solarthermischen Kraftwerken wird das Sonnenlicht meist über<br />
parabolische Spiegel gebündelt und mit der über 100-fachen Energie auf<br />
ein Trägermedium wie Thermo-Öl (Parabolrinnenkraftwerk), Salzschmelzen<br />
(Solarturmkraftwerk) oder Edelgase (Paraboloidkraftwerke) übertragen. Die-<br />
se erreichen Temperaturen von 400 bis 2.500 Grad Celsius. Die Hitze<br />
des Trägermediums wird dann mit Hilfe von Dampfturbinen in elektrischen<br />
Strom und Prozessdampf umgewandelt. Das größte solarthermische Kraft-<br />
werk der Welt steht in der Wüste Kaliforniens. Das Parabolrinnenkraftwerk<br />
leistet 354 Megawatt und erzielt einen Strompreis von umgerechnet<br />
12 Eurocent je Kilowattstunde. Aufwindkraftwerke zählen ebenfalls zu den<br />
Solarthermieanlagen, weil sie mit Hilfe des Sonnenlichts Luft unter einem<br />
Glasdach erwärmen. Die bis zu 70 Grad Celsius warme Luft entweicht über<br />
einen Turm und treibt dabei Turbinen an, die elektrischen Strom erzeugen.<br />
Die Nutzung von Solarthermie zur Stromerzeugung steht derzeit noch<br />
am Anfang, die meisten Anlagen sind noch im Prototypenstadium.<br />
GEOTHERMIE<br />
Die Erde ist ein gigantischer Energiespeicher. Wenige Meter unter der<br />
Oberfläche speichert sie die Wärme der Sonnenstrahlung, von innen<br />
strahlt der 6.500 Grad Celsius heiße Erdkern Wärme in die äußeren Erd-<br />
schichten ab. Bei Bohrungen ins Erdinnere steigt die Temperatur alle<br />
100 Meter um etwa 3 Grad Celsius. In der Nähe von erloschenen Vulkanen<br />
herrschen zum Teil schon in 1.000 Meter Tiefe über 100 Grad Celsius. Mit<br />
Hilfe von Wärmepumpen kann man Erdwärme zum Heizen und zur Brauch-<br />
wasserbereitung nutzen. 2007 haben in Deutschland etwa 300.000 Haus-<br />
halte (BWP) auf diese Weise Heizenergie und Warmwasser gewonnen.<br />
In Geothermiekraftwerken werden heißwasserführende Schichten in<br />
30 ENERGIEqUELLEN
2.000 bis 3.000 Meter Tiefe angezapft (hydrothermale Geothermie).<br />
Der aufsteigende Wasserdampf treibt Turbinen an, die Strom erzeugen.<br />
Das abgekühlte Wasser wird wieder in die Tiefe zurückgepumpt. Beim<br />
Hot-Dry-Rock-Verfahren werden etwa 200 Grad Celsius heiße, trockene<br />
Gesteinsschichten in 4.000 bis 5.000 Meter Tiefe angebohrt und mit<br />
Wasser geflutet. Das verdampfende Wasser strömt über Förderbohrungen<br />
unter hohem Druck zur Erdoberfläche und treibt im Kraftwerk stromerzeu-<br />
gende Turbinen an. Derzeit sind in Deutschland drei Geothermiekraftwerke<br />
in Neustadt-Glewe, Landau und Unterhaching am Netz. Die Stromleistung<br />
der Geothermiekraftwerke ist in Deutschland mit 400.000 Kilowattstunden<br />
pro Jahr derzeit unbedeutend. Auch die weltweite Stromproduktion ist mit<br />
9.000 Megawatt noch sehr gering.<br />
bIOMASSE<br />
Biomasse ist die vielseitigste erneuerbare Energiequelle: Sie liefert Wärme,<br />
Strom und Kraftstoffe. Zur Biomasse zählen Pflanzenreste und -abfälle aller<br />
Art, Holz, Energiepflanzen wie Raps oder Zuckerrohr sowie Gülle, Kuh- oder<br />
Hühnermist. Aus diesen organischen Stoffen wird über gesteuerte Zerset-<br />
zungsprozesse Biogas gewonnen, durch chemische Prozesse Kraftstoff<br />
hergestellt oder durch Trocknung und Verpressen Festbrennstoff produziert.<br />
Der nachwachsende Rohstoff gilt als klimaneutral, weil bei der Verbrennung<br />
nur so viel CO 2 freigesetzt wird, wie zuvor durch das Pflanzenwachstum<br />
gebunden wurde. Die Verbrennung von Biomasse liefert in Deutschland<br />
87,5 Prozent der aus erneuerbaren Quellen stammenden Heizenergie.<br />
83.000 deutsche Haushalte bezogen 2007 Wärme und Warmwasser durch<br />
Pelletheizungen (DEPV). Die Stromerzeugung aus fester und flüssiger Bio-<br />
masse sowie aus Klär- und Biogas übertraf 2007 mit 23,8 Terawattstunden<br />
erstmals die von Wasserkraftwerken. Rund 3.500 Biogasanlagen produzie-<br />
GEOTHERMISCHE KRAFTWERKE<br />
VORTEILE<br />
R keine CO 2 -Emissionen<br />
R Kraftwerke liefern auch nachts Strom<br />
NACHTEILE<br />
R hohe Investitionen nötig<br />
R Zur Stromerzeugung sind sehr<br />
tiefe Bohrungen nötig<br />
R Stromerzeugung trotz Subventionen<br />
nicht konkurrenzfähig<br />
R geologisch-tektonische Probleme<br />
erschweren Anlagenbau<br />
ANGAbEN AUF bASIS<br />
bMU: Erneuerbare Energie in Zahlen, Juni 2008<br />
bWP: bundesverband Wärmepumpe<br />
VORTEILE<br />
R CO 2 -neutral<br />
R liefert Strom, Wärme und Treibstoffe<br />
R hohe Verfügbarkeit<br />
R wächst nach<br />
R Chance für die Landwirtschaft<br />
NACHTEILE<br />
R Anbau von Energiepflanzen verstärkt<br />
weltweite Nahrungsmittelknappheit<br />
und -teuerung<br />
R Gefahr von zunehmender Überdüngung<br />
R versteckte CO 2 -Emissionen durch<br />
Biomassetransport<br />
KAPITEL 03 31
ANGAbEN AUF bASIS<br />
bMU: Erneuerbare Energie in Zahlen, Juni 2008<br />
DEPV: Deutscher Energie-Pellet-Verband<br />
VORTEILE<br />
R keine Emissionen<br />
R hohe Verfügbarkeit<br />
R kurze Amortisationszeit<br />
R zum Teil ohne Subventionen<br />
konkurrenzfähig<br />
R hohes Zukunftspotenzial<br />
R lokale Energiequelle<br />
R neuer Industriezweig<br />
NACHTEILE<br />
R Leistungsschwankungen, besonders<br />
von Onshore-Anlagen<br />
R optische Umweltverschmutzung,<br />
Vogelschlag und Eiswurf im Winter,<br />
Verschattung<br />
R aufwändige Installation von<br />
Offshore-Anlagen<br />
R weite Wege vom Stromproduzenten<br />
zum Verbraucher (Offshore)<br />
ANGAbEN AUF bASIS<br />
bEW: bundesverband Windenergie, 2008<br />
bMU: Erneuerbare Energie in Zahlen, Juni 2008<br />
ren in Deutschland Strom. Sie sind vor allem als lokale Minikraftwerke für<br />
landwirtschaftliche Betriebe geeignet. Groß dimensionierte Anlagen sind aus<br />
logistischen Gründen weniger umweltfreundlich – die Biomasse muss über<br />
weite Strecken transportiert werden, was die Umwelt belastet. Biokraftstoffe<br />
decken in Deutschland derzeit 7,6 Prozent des Kraftstoffbedarfs ab.<br />
WINDKRAFT<br />
Windkraftanlagen nutzen die natürliche Luftbewegung zum Antrieb eines<br />
Rotors. Dessen Drehbewegung wird über ein Getriebe auf einen Generator<br />
übertragen, der elektrischen Strom produziert. „Onshore-Anlagen“ gewinnen<br />
die Windenergie auf dem Festland, „Offshore-Kraftwerke“ stehen im Meer<br />
und nutzen den konstanten Wind der Küstengebiete. Mit bis zu 65 Meter<br />
langen Rotorblättern erreichen die bis zu 500 Tonnen schweren Windräder<br />
eine Spitzenleistung von bis zu sechs Megawatt.<br />
Dank gesetzlich geregelter Einspeisevergütung ist Deutschland heute der<br />
größte Windstromerzeuger der Welt. Mit 22.247 Megawatt ist Windenergie<br />
die größte Stromquelle aller erneuerbaren Energien. Fast 40 Terawatt-<br />
stunden speisten die Windräder 2007 ins deutsche Netz ein. Tendenz<br />
steigend: In Nord- und Ostsee sollen in den nächsten Jahren riesige Wind-<br />
parks entstehen. Ende 2007 wurden 19 Offshore-Projekte genehmigt, über<br />
20 weitere Windparks sind geplant. Durch die Realisierung der beantragten<br />
Windparks könnte in den nächsten sieben Jahren allein in deutschen<br />
Küstengebieten eine Kapazität von rund 5.000 Megawatt hinzukommen,<br />
bis 2020 sind etwa 10.000 Megawatt angepeilt. Die Herstellung und Installa-<br />
tion von Windkraftanlagen entwickelt sich in Deutschland zu einem wichtigen<br />
Industriezweig. Der Weltmarktanteil deutscher Hersteller liegt bei 37 Prozent.<br />
Rund 85.000 Arbeitsplätze sind direkt an die Windenergieindustrie gekoppelt.<br />
32 ENERGIEqUELLEN
WASSERKRAFT<br />
Wasserkraftwerke setzen die Strömungsenergie von Wasser über Turbinen<br />
in elektrischen Strom um. In Laufwasserkraftwerken wird Flusswasser<br />
gestaut und auf die Generatoren geleitet. Pumpspeicherkraftwerke können<br />
zusätzlich bei Überkapazitäten Wasser in ein hoch gelegenes Becken pum-<br />
pen – um das Wasser bei erhöhtem Strombedarf durch Schwerkraft wieder<br />
als Energiequelle nutzen zu können. In Deutschland lag die Stromeinspeisung<br />
durch Wasserkraftwerke 2007 bei 20,7 Terawattstunden – etwa halb so viel<br />
wie durch Windkraftwerke. Das Potenzial der Laufwasserkraftwerke ist in<br />
Deutschland weitgehend ausgeschöpft, Steigerungen sind vor allem über<br />
Modernisierungen bestehender Anlagen möglich. Weltweit hat Wasserkraft<br />
einen Anteil von etwa 17 Prozent an der gesamten Stromerzeugung. Theore-<br />
tisch könnte der weltweite Strombedarf über Wasserkraft gedeckt werden.<br />
Doch die Nutzung von Wasserkraft ist immer an erhebliche Eingriffe in die<br />
Landschaft und gewachsene Bevölkerungsstrukturen gebunden. Stauseen<br />
verschlingen ganze Städte und Täler: Für die Realisierung des umstrittenen<br />
Dreischluchten-Staudamms in China wurden eine Million Menschen umge-<br />
siedelt. Die größten Wasserkraftreserven gibt es in Russland, China, Indien,<br />
Indonesien und im Kongo. Mit neuen Technologien versuchen die Europäer,<br />
bisher ungenutzte Formen der Wasserkraft zu erschließen. In Wellenkraft-<br />
werken drückt die Brandung in einer Art Kamin Luft in die Höhe und zieht sie<br />
mit dem Wellental wieder heraus. Eine spezielle Turbine wandelt die erzeugte<br />
Luftbewegung in elektrische Energie um. Gezeitenkraftwerke nutzen den<br />
natürlichen Tidenhub, ähnlich wie ein Pumpspeicherkraftwerk, indem der<br />
Zufluss einer Meeresbucht bei Ebbe und Flut jeweils über Turbinen geleitet<br />
wird. Strömungskraftwerke funktionieren im Prinzip wie eine Windkraftan-<br />
lage unter Wasser: Die Meeresströmung wird über Rotoren in elektrische<br />
Energie umgewandelt. Der aktuelle Anteil der Wasserkraft zur Deckung des<br />
Primärenergiebedarfs liegt bei etwa 0,5 Prozent.<br />
VORTEILE<br />
R keine Emissionen<br />
R Laufwasserkraftwerke sind<br />
hochverfügbar<br />
NACHTEILE<br />
R in Deutschland weitestgehend ausgereizt<br />
R sehr große Eingriffe in Landschaft<br />
und Natur<br />
R sehr hohe Investitionen<br />
R unstete Leistung von Gezeiten-,<br />
Strömungs- und Wellenkraftwerken<br />
ANGAbEN AUF bASIS<br />
bMU: Erneuerbare Energie in Zahlen, Juni 2008<br />
bMWi: Primärenergieverbrauch nach<br />
Energieträgern, 2007<br />
IEA: Key World Energy Statistics, 2007<br />
KAPITEL 03 33
<strong>EnErgiE</strong>SpEiCHErUng UnD -UmWanDLUng 04<br />
Kapitel 04<br />
05<br />
GESPEICHERTE ENERGIE<br />
Im Energiemix der Zukunft spielen erneuerbare Energien eine wichtige<br />
Rolle. Bei Wind- und Solarstrom bestimmen allerdings Wetter und Tageszeit,<br />
wie viel Strom ins Netz eingespeist werden kann. Um Versorgungslücken<br />
zu vermeiden, müssen die Anbieter deshalb konventionelle Kraftwerke als<br />
sogenannte „Schattenkraftwerke“ mit reduzierter Leistung im Dauerbetrieb<br />
halten. Bei Bedarf können diese Anlagen schnell auf Volllast hochgefahren<br />
werden.<br />
AUSGEREIFTE SPEICHERSySTEME<br />
Ziel der Forschung ist es, die Lieferung von Wind- und Sonnenenergie<br />
genauso berechenbar zu machen wie Strom aus fossilen Quellen und auf<br />
diese Weise die Zahl der Schattenkraftwerke zu verringern. Eine wichtige<br />
Rolle spielen hierbei leistungsfähige Energiespeichersysteme. Die derzeit<br />
verbreitetste Lösung sind Pumpspeicherkraftwerke. Sie pumpen bei geringer<br />
Stromnachfrage mit dem überflüssigen Strom Wasser in ein hoch gelegenes<br />
Reservoir. Wird während Lastspitzen wieder mehr Strom gebraucht,<br />
wird das gespeicherte Wasser auf Turbinen geleitet, die Strom erzeugen.<br />
Pumpspeicherwerke sind deshalb typische Spitzenlastkraftwerke. In<br />
Deutschland sind aktuell 32 Pumpspeicherwerke mit einer Gesamtleistung<br />
von rund 6,7 Gigawatt in Betrieb.<br />
34 ENERGIESPEICHERUNG UND -UMWANDLUNG
Eine technisch ebenfalls ausgereifte Alternative sind Druckluftspeicher-<br />
kraftwerke. Bei Stromüberangebot wird Luft komprimiert und unter hohem<br />
Druck in unterirdischen Kavernen eingeschlossen. Steigt die Nachfrage nach<br />
Strom, wird die Druckluft zur Energieerzeugung in eine Turbine geleitet.<br />
Dieses System bietet sich in Deutschland vor allem in den windreichen<br />
nördlichen Bundesländern an, in denen die Topographie den Bau von Pump-<br />
speicheranlagen verhindert. Die Energie aus küstennahen Windparks und<br />
geplanten Offshore-Windkraftanlagen lässt sich hier erzeugernah speichern,<br />
ohne das Leitungsnetz zu überlasten.<br />
SPEICHERUNG VON WäRME<br />
Eine Lösung zum Speichern von Solarenergie sind Salzspeicher. Dabei<br />
heizt die Sonnenwärme ein spezielles Trägeröl auf knapp 400 Grad<br />
Celsius auf. Dieses wird verwendet, um Dampf zu erzeugen und Turbinen<br />
anzutreiben. Überschüssige Wärme wird in Speichern mit einer Kalium-<br />
Natriumnitrat-Schmelze zwischengelagert. Nach Sonnenuntergang<br />
kann die im Salz gespeicherte Hitze abgerufen und wieder<br />
der Dampfturbine zugeführt werden. Eine erste An-<br />
lage arbeitet erfolgreich in Spanien. Weitere<br />
PUMPSPEICHERKRAFTWERK<br />
01 Generator, 02 Pumpe, 03 Turbine,<br />
04 Transformator, 05 oberes Staubecken<br />
Stromerzeugungsbetrieb<br />
Pumpbetrieb<br />
01<br />
KAPITEL 04 35<br />
02<br />
03<br />
04
DER WIRKUNGSGRAD VON<br />
STROMSPEICHERTECHNOLOGIEN<br />
Doppelschichtkondensator 90 %<br />
Supraleitende Magnetspule 80–90 %<br />
Pumpspeicherkraftwerk 70–80 %<br />
Batteriespeicher 65–80 %<br />
Schwungradspeicher 70 %<br />
Druckluftspeicher 65–70 %<br />
Wasserstoffspeicher 30–50 %<br />
quelle: VDI-Lexikon Energietechnik<br />
sind geplant. Ein großes Zukunftspotenzial besitzen auch Latentwärmespei-<br />
cher. Bei ihnen nimmt ein Speichermedium wie beispielsweise Paraffin oder<br />
spezielle Salze während der Änderung des Aggregatzustands Wärmeenergie<br />
auf oder gibt sie wieder ab. Die Temperatur der Speichersubstanz bleibt dabei<br />
weitgehend konstant, denn schon durch eine minimale Temperaturänderung<br />
können Latentwärmespeicher eine hohe Wärmemenge konservieren. Sie las-<br />
sen sich unter anderem zur Langzeitspeicherung solarer Heizenergie verwen-<br />
den. Allerdings sind gegenwärtig erst sehr wenige praxistaugliche Systeme auf<br />
dem Markt. Im Zuge einer Dezentralisierung der Energieversorgung dürfte ihre<br />
Bedeutung künftig jedoch zunehmen.<br />
SPEICHERUNG VON WASSERSTOFF<br />
Während Pumpspeicher- und Druckluftspeicherwerke elektrische Energie<br />
in mechanische Energie verwandeln, setzen sowohl Salzspeicher Solarenergie<br />
als auch Wasserstoffspeicher den Strom in chemische Energie um. Die Techno-<br />
logie der Wasserstoffspeicher befindet sich aktuell noch im Versuchsstadium.<br />
Ihr Prinzip: Überschüssiger Windstrom wird genutzt, um Wasser per<br />
Elektrolyse in Sauerstoff und Wasserstoff aufzuspalten. Ähnlich wie es<br />
bereits mit Erdgas geschieht, ließe sich der erzeugte Wasserstoff in großen<br />
Salzkavernen zwischenlagern und dann entweder in Blockheizkraftwerken,<br />
Gasturbinen oder Brennstoffzellen wieder verstromen.<br />
Alternativen: Der Wasserstoff wird Erdgas beigemischt und ins Gasnetz<br />
geleitet oder als Kraftstoff für Brennstoffzellen genutzt, die Automobile<br />
elektrisch antreiben oder dezentral Strom und Wärme erzeugen.<br />
36 ENERGIESPEICHERUNG UND -UMWANDLUNG
SPEICHERUNG VON WASSERSTOFF<br />
1 Ein 600-kW-Windrad erzeugt Strom für<br />
zehn Haushalte. Überschussenergie wird<br />
durch Elektrolyse in Wasserstoff (H ) umge-<br />
2<br />
wandelt oder ins Festlandnetz eingespeist.<br />
2 Kurzzeitige Stromschwankungen<br />
werden mit einem Schwungrad bis zu<br />
wenigen Minuten und mit Batterien bis<br />
zu einer halben Stunde ausgeglichen.<br />
1<br />
2<br />
SCHWUNGRAD bATTERIE<br />
3 Durch Wind gewonnener Strom spaltet<br />
durch Elektrolyse Wasser in Sauerstoff<br />
und Wasserstoff. Ein Tank speichert genug<br />
Wasserstoff, um zehn Haushalte drei Tage<br />
lang mit Strom zu versorgen.<br />
4 Ein Generator und Brennstoffzellen<br />
erzeugen Strom aus Wasserstoff, wenn<br />
das Windrad nicht läuft.<br />
WINDENERGIE VERbRAUCHER<br />
AUTARKES<br />
STROMNETZ<br />
Schwankungsausgleich Überschussstrom<br />
ELEKTROLySEUR<br />
Strom<br />
Strom<br />
Überschussstrom<br />
Wasserstoff<br />
WASSERSTOFFTANK<br />
MAGNETSPEICHER UND<br />
DOPPELSCHICHTKONDENSATOREN<br />
Wasser<br />
H 2 -<br />
Generator<br />
55 kW<br />
Wasserstoff<br />
3 4<br />
Neben den genannten Systemen befinden sich noch andere Speichertech-<br />
nologien im Entwicklungsstadium wie zum Beispiel der supraleitende magne-<br />
tische Energiespeicher. Er speichert die Energie in einem Magnetfeld, das in<br />
einer supraleitenden Spule erzeugt wurde. Darüber hinaus experimentieren<br />
Forschungsinstitute, Stromerzeuger und die Anbieter von Energiesystemen<br />
mit Doppelschichtkondensatoren und Schwungradspeichern.<br />
brennstoff-<br />
zellen<br />
10 kW<br />
Wasserstoff<br />
FESTLAND-<br />
NETZ<br />
KAPITEL 04 37
<strong>EnErgiE</strong>nUtZUng UnD -vErbraUCH 05<br />
Kapitel 05<br />
OECD R Organisation for Economic<br />
Co-operation and Development<br />
www.oecd.org<br />
UN Popin R United Nations<br />
Population Information Network<br />
www.un.org/popin<br />
*geschätzt<br />
quelle: UN Popin, United Nations Population<br />
Information Network<br />
SICHERE ENERGIEVERSORGUNG<br />
Die Weltbevölkerung wächst – und mit ihr der Energiebedarf. Im Jahr<br />
2005 verbrauchten nach Angaben der OECD 6,5 Milliarden Menschen<br />
11,434 Milliarden Tonnen Rohöleinheiten. Bis 2030 wird die Nachfrage<br />
Schätzungen zufolge um mehr als die Hälfte auf 17,721 Milliarden Tonnen<br />
steigen. Für rund 8,3 Milliarden Menschen (Bevölkerungsstatistik UN Popin)<br />
muss dann eine sichere Energieversorgung gewährleistet sein.<br />
WELTbEVÖLKERUNGSWACHSTUM 1990–2030<br />
1990 5,294 Milliarden<br />
1995 5,719 Milliarden<br />
2000 6,124 Milliarden<br />
2005 6,514 Milliarden<br />
2010* 6,906 Milliarden<br />
2015* 7,295 Milliarden<br />
2020* 7,667 Milliarden<br />
2025* 8,010 Milliarden<br />
2030* 8,317 Milliarden<br />
DER ENERGIEVERbRAUCH IN DEUTSCHLAND<br />
In Deutschland geht der Primärenergieverbrauch (PEV) seit Jahren langsam<br />
zurück: Wurden 1990 noch 508,6 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten<br />
(36 Mt RÖE) benötigt, sank der Bedarf bis 2007 um fast 7 Prozent auf<br />
473,6 Millionen Tonnen. Zu diesem Ergebnis haben neben den verstärkten<br />
Klimaschutzaktivitäten auch sinkende Bevölkerungszahlen (seit 2002),<br />
38 ENERGIENUTZUNG UND -VERbRAUCH
DURCHSCHNITTLICHER PRO-KOPF-VERbRAUCH<br />
PRIMäRENERGIE 2005 (in GJ/Kopf)<br />
USA 330,2<br />
EUROPA (EU 27) 154,5<br />
CHINA 55,4<br />
INDIEN 20,6<br />
teilweise veränderte Witterungsbedingungen sowie geänderte Industrie-,<br />
Siedlungs- und Verkehrsstrukturen beigetragen. Nach wie vor nimmt die<br />
Bundesrepublik Deutschland beim Gesamtverbrauch den Spitzenplatz<br />
innerhalb der EU ein. Beim Pro-Kopf-Verbrauch liegt sie mit 175 Gigajoule<br />
pro Einwohner 14 Prozent über dem europäischen Durchschnitt, wenn auch<br />
die Niederlande hier mit 211,4 Gigajoule die Tabelle anführen (BMWi).<br />
ENERGIE IST NICHT GLEICH ENERGIE<br />
Niederlande 211,4<br />
Frankreich 184,1<br />
Deutschland 175,3<br />
Großbritannien 163,1<br />
quelle: bMWi, nach Angaben IEA 2008<br />
dena R Deutsche Energie-Agentur<br />
www.dena.de<br />
Der Energieverbrauch ging 2007 laut AGEB in Deutschland von 497 in 2006 auf 474 Millionen Tonnen Steinkohleein-<br />
heiten zurück. Rund 23 Millionen Tonnen SKE weniger – aber wovon genau? Die Primärenergie umfasst alle natürlichen<br />
Energiequellen wie Kohle, Erdöl und Erdgas. Nach ihrer Umwandlung, zum Beispiel in Strom oder Heizöl, werden<br />
diese zur Sekundärenergie. Die Endenergie ist schließlich die Energiemenge, die den Verbraucher in Form von Heizöl,<br />
Benzin oder Strom erreicht. Um eine Kilowattstunde Strom zu erzeugen, werden ca. drei Kilowattstunden Primärenergie<br />
benötigt (dena). Basis für die Berechnungen der AGEB ist der Primärenergieverbrauch, kurz PEV.<br />
KAPITEL 05 39
AGEb R AG Energiebilanzen<br />
www.ag-energiebilanzen.de<br />
bMU R Bundesministerium für Umwelt,<br />
Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
www.bmu.de<br />
DEUTSCHLANDS ENERGIEMIX<br />
In der Energieversorgung stützen sich die Länder auf einen Primärenergie-<br />
mix, der den nationalen Verhältnissen angepasst ist. Deutschland strebt<br />
eine umweltverträgliche, nachhaltige und wirtschaftliche Zusammensetzung<br />
der Energieträger an. Dabei stellen die fossilen Brennstoffe nach wie vor<br />
den Hauptanteil: Öl, Gas, Kohle und Kernenergie decken 93,4 Prozent der<br />
deutschen Primärenergie ab (AGEb). Die erneuerbaren Energien erreichen<br />
6,6 Prozent, davon sind 1,0 Prozent Windenergie, 0,5 Prozent Wasserkraft<br />
und 0,2 Prozent Solarenergie.<br />
Die ungleiche Gewichtung von regenerativen und nicht erneuerbaren<br />
Energiequellen wird in einigen Bereichen besonders deutlich: So setzte der<br />
deutsche Heizenergiemix 2007 vor allem auf Gas und Heizöl, zu erheblich<br />
geringeren Anteilen auf Fernwärme, Kohle und Strom. Regenerative Energien<br />
spielten hier bislang in geringer Form von Ökostrom, Erdwärme, Biomasse<br />
und Solarthermie eine Rolle. Dennoch: Die erneuerbaren Energien verzeich-<br />
nen seit Jahren einen stetigen Aufwärtstrend. Durch die Nutzung erneuer-<br />
barer Energien konnten im Jahr 2007 rund 47 Millionen Tonnen Steinkoh-<br />
leeinheiten (1.389 Petajoule) an fossilen Energieträgern eingespart werden<br />
(bMU). Ihr Anteil an der Strom- und Wärmeproduktion wird sich bis zum Jahr<br />
2020 nicht zuletzt auf Grund der gesetzlichen Vorgaben verdoppeln.<br />
40 ENERGIENUTZUNG UND -VERbRAUCH
PRIMäRENERGIEVERbRAUCH IN DEUTSCHLAND 2007<br />
ENERGIETRäGER<br />
MINERALÖLE<br />
ERDGAS<br />
STEINKOHLE<br />
bRAUNKOHLE<br />
KERNENERGIE<br />
WASSERKRAFT<br />
WINDENERGIE<br />
AUSSENHANDELSSALDO<br />
STROM<br />
SONSTIGE<br />
gESamt<br />
DAVON ERNEUERbARE<br />
ENERGIEN<br />
VERbRAUCH<br />
IN MT SKE<br />
160,4<br />
106,4<br />
67,9<br />
55,0<br />
52,3<br />
2,5<br />
3,8<br />
–2,3<br />
26,5<br />
473,6<br />
31,4<br />
ANTEIL GESAMT-<br />
VERbRAUCH IN %<br />
quelle: AGEb, Energieverbrauch in Deutschland 2007<br />
Foto: iStockphoto<br />
VERäNDERUNG<br />
GEGENÜbER 2006 IN %<br />
KAPITEL 05 41<br />
33,9<br />
22,5<br />
14,3<br />
11,6<br />
11,1<br />
0,5<br />
1,0<br />
–0,5<br />
4,6<br />
100,0<br />
6,6<br />
–9,2<br />
–5,0<br />
+3,5<br />
+2,4<br />
–16,1<br />
+3,3<br />
+28,6<br />
–3,9<br />
+13,9<br />
–4,8<br />
+15,2
ENTWICKLUNG DER WäRMEbEREITSTELLUNG AUS<br />
ERNEUERbAREN ENERGIEN IN DEUTSCHLAND 1990–2007<br />
JAHR<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
bIOMASSE 1<br />
(GWh)<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
45.646<br />
48.625<br />
47.811<br />
51.036<br />
52.043<br />
51.302<br />
62.555<br />
66.251<br />
72.190<br />
73.892<br />
79.289<br />
quelle: bMU auf basis der Arbeitsgruppe<br />
Erneuerbare-Energien-Statistik (AGEE-Stat)<br />
bIOGENER<br />
ANTEIL DES<br />
AbFALLS 2<br />
(GWh)<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
2.900<br />
2.988<br />
3.140<br />
3.278<br />
3.283<br />
3.324<br />
3.806<br />
3.694<br />
4.692<br />
4.911<br />
4.910<br />
SOLAR-<br />
THERMIE<br />
(GWh)<br />
130<br />
166<br />
218<br />
279<br />
351<br />
440<br />
550<br />
695<br />
857<br />
1.037<br />
1.279<br />
1.612<br />
1.919<br />
2.183<br />
2.487<br />
2.828<br />
3.274<br />
3.700<br />
GEO-<br />
THERMIE<br />
1 abweichend zu den Vorjahren ab 2003. Angaben nach §§ 3, 5 (Heizkraft- und Heizwerke)<br />
und § 8 (Industrie) des Energiestatistikgesetzes von 2003 sowie Direktnutzung von Klärgas<br />
2 Anteil des biogenen Abfalls in Abfallverbrennungsanlagen zu 50 % angesetzt<br />
42 ENERGIENUTZUNG UND -VERbRAUCH<br />
(GWh)<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
1.425<br />
1.383<br />
1.335<br />
1.384<br />
1.429<br />
1.433<br />
1.447<br />
1.483<br />
1.532<br />
1.558<br />
1.601<br />
1.934<br />
2.299<br />
SUMME<br />
WäRME-<br />
ERZEUGUNG<br />
(GWh)<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
50.576<br />
53.854<br />
53.417<br />
57.026<br />
58.385<br />
58.028<br />
70.076<br />
73.990<br />
81.311<br />
84.011<br />
90.198<br />
ANTEIL<br />
AM WäRME-<br />
VERbRAUCH<br />
(%)<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
3,5<br />
3,5<br />
3,9<br />
3,8<br />
3,9<br />
4,6<br />
4,9<br />
5,4<br />
5,8<br />
6,6
ENERGIEVERbRAUCH DER HAUSHALTE<br />
Heizöl und Strom zählen zur sogenannten Endenergie, deren bundes-<br />
deutscher Verbrauch im Jahr 2007 bei 188,3 Millionen Tonnen Steinkohle-<br />
einheiten (5.538 Petajoule) lag. Davon entfielen allein 40,2 Millionen Tonnen<br />
auf die Haushalte (1.181 Petajoule): Das entspricht ca. 27 Prozent und damit<br />
mehr als einem Viertel des Gesamtbedarfs. Industrie und Verkehrssektor<br />
lagen mit jeweils fast 29 Prozent nur unwesentlich höher. Vor allem für<br />
die Beheizung der 38 Millionen Wohnungen wurde ein hoher Anteil der<br />
Endenergie genutzt: 85 Prozent des Verbrauchs der Haushalte wurden<br />
für die Erzeugung von Raumwärme und Warmwasserbereitung verwendet.<br />
Die übrigen 15 Prozent verteilten sich auf Elektrogeräte und Beleuchtung.<br />
ANTEIL AM ENDENERGIE-<br />
VERbRAUCH 2007<br />
29 % Verkehr<br />
29 % Industrie<br />
27 % Haushalte, davon<br />
85 % Raumwärme und Warmwasser<br />
15 % Elektrogeräte/Beleuchtung<br />
15 % Handel/Gewerbe<br />
quellen: AGEb, dena, bMWi<br />
ENDENERGIEVERbRAUCH<br />
IN DEUTSCHLAND 2007<br />
ENERGIETRäGER PJ<br />
MINERALÖLPRODUKTE<br />
Haushalte 671<br />
Industrie 196<br />
Verkehr 2.406<br />
Handel, Gewerbe 363<br />
Gesamtverbrauch 3.636<br />
KOHLE<br />
Haushalte 234<br />
Industrie 586<br />
Verkehr 0<br />
Handel, Gewerbe 18<br />
Gesamtverbrauch 838<br />
GAS<br />
Haushalte 985<br />
Industrie 909<br />
Verkehr 3<br />
Handel, Gewerbe 487<br />
Gesamtverbrauch 2.384<br />
STROM<br />
Haushalte 510<br />
Industrie 888<br />
Verkehr 59<br />
Handel, Gewerbe 445<br />
Gesamtverbrauch 1.902<br />
ÜbRIGE (FERNWäRME,<br />
SONSTIGE ENERGIETRäGER)<br />
Haushalte 132<br />
Industrie 70<br />
Verkehr 155<br />
Handel, Gewerbe 97<br />
Gesamtverbrauch 394<br />
quelle: bMWi, nach berechnungen von EEFA<br />
nach AGEb<br />
KAPITEL 05 43
100 %<br />
80 %<br />
60 %<br />
40 %<br />
20 %<br />
0 %<br />
<strong>EnErgiE</strong> im HaUSHaLt 06<br />
Kapitel 06<br />
ENERGIEVERbRAUCH<br />
IM VERGLEICH<br />
Alter Standardheizkessel<br />
bW<br />
bW: brennwertkessel | ST: Solarthermie |<br />
WW: Warmwasser<br />
ANGAbEN AUF bASIS<br />
bW + ST<br />
(nur WW)<br />
bW + ST<br />
(WW + Heizung)<br />
bDH: bundesindustrieverband Deutschland<br />
für Haus-, Energie- und Umwelttechnik<br />
bMU: bundesministerium für Umwelt,<br />
Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
bWP: bundesverband Wärmepumpe<br />
Wärmepumpe + ST<br />
(nur WW)<br />
KLIMASCHUTZ DURCH EFFIZIENTE HAUSTECHNIK<br />
Der sparsame Umgang mit Energie und die Investition in moderne Haustechnik<br />
bieten ein großes Potenzial, um Kosten zu reduzieren und die Abhängigkeit<br />
von fossilen Energiequellen zu verringern. Bei steigenden Preisen amortisieren<br />
sich die neuen Anlagen immer schneller. 2007 verbrauchten in Deutschland<br />
38 Millionen private Haushalte rund 27 Prozent der Gesamtenergie. Davon<br />
entfallen 85 Prozent allein auf die Beheizung von Wohnräumen und die<br />
Warmwasserbereitung. Stromversorgung für Elektrogeräte und Beleuchtung<br />
verbrauchen zwar nur etwa 15 Prozent der Gesamtenergie im Haushalt, aber<br />
auch hier lässt sich mit effizienter Technik und energiebewusstem Verhalten<br />
Energie einsparen – ohne auf den gewohnten Komfort verzichten zu müssen.<br />
Veraltete Heizungssysteme sowie schlechte Gebäudeisolierungen verursachen<br />
enorme Energieverluste in den Haushalten. Laut Angaben des Bundesindus-<br />
trieverbands Deutschland für Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) sind<br />
90 Prozent der bundesweit 17 Millionen Heizungen nicht auf dem aktuellen<br />
Stand der Technik – ein Viertel der Anlagen ist sogar älter als 24 Jahre.<br />
Die Bundesregierung fördert daher im Rahmen des Klimaschutzprogramms<br />
die Sanierung von Gebäuden und den Einbau von energieeffizienten Heiz-<br />
technologien wie Wärmepumpen, Solarthermie sowie Biomasse- und Brenn-<br />
wertkessel. 2009 werden erneuerbare Energien mit der Rekordsumme von<br />
500 Millionen Euro gefördert. Das Förderprogramm im Rahmen des Erneu-<br />
erbare-Energien-Wärmegesetzes wird vom Bundesministerium für Umwelt,<br />
Naturschutz und Reaktorsicherheit laufend aktualisiert und auf der Website<br />
www.erneuerbare-energien.de bereitgestellt.<br />
44 ENERGIE IM HAUSHALT
WäRMEPUMPEN<br />
Wärmepumpen nutzen die natürliche Umweltwärme aus dem Erdreich, dem<br />
Grundwasser oder der Umgebungsluft zum Erwärmen von Trinkwasser und<br />
Wohnräumen. Diese Technologie funktioniert nach dem umgekehrten Prinzip<br />
eines Kühlschranks: Die im Grundwasser, im Erdreich oder in der Umgebungs-<br />
luft gespeicherte Wärme wird von einem thermischen Arbeitsmittel aufge-<br />
nommen, durch Kompression verdichtet, auf ein nutzbares Temperaturniveau<br />
gehoben und dann zum Heizen von Innenräumen eingesetzt. Wärmepumpen<br />
arbeiten äußerst effizient: Bis zu 75 Prozent der benötigten Energie beziehen<br />
Wärmepumpen kostenfrei aus der Umwelt. Nur ca. 25 Prozent müssen dem<br />
System in Form von Strom zugeführt werden. Wärmepumpen sind besonders<br />
für Heizsysteme mit niedrigen Vorlauftemperaturen von 35 bis 40 Grad<br />
Celsius geeignet, etwa für Fußbodenheizungen oder in das Mauerwerk<br />
integrierte Flächenheizsysteme. Im Jahr 2007 wurden in Deutschland<br />
45.000 Wärmepumpen installiert. Der Bestand liegt derzeit bei etwa<br />
300.000 (BWP). Mit 2,3 Milliarden Kilowattstunden Wärmeleistung ist der<br />
Beitrag von Wärmepumpen in Deutschland insgesamt noch sehr gering.<br />
SOLE-WASSER-WäRMEPUMPEN<br />
Sole-Wasser-Systeme beziehen ihre Energie aus dem Erdreich – je nach örtli-<br />
chen Möglichkeiten über eine tief reichende Erdsonde oder einen Flächenkol-<br />
lektor, der rund anderthalb Meter unter der Erdoberfläche im Garten verlegt<br />
wird. Die Vorteile der Wärmegewinnung über eine Erdsonde sind hohe<br />
Effizienz und geringer Platzbedarf. Flächenkollektoren eignen sich nur für<br />
größere Grundstücke: Für jeden Quadratmeter beheizter Wohnfläche sind<br />
etwa zwei Quadratmeter Kollektorfläche erforderlich. Seit kurzem ist auch ein<br />
Kompaktkollektor für den Einsatz im Boden erhältlich, der deutlich weniger<br />
Platz beansprucht und dadurch auch für kleinere Grundstücke geeignet ist.<br />
100 Meter tief reichende Erdsonde<br />
Erdkollektor<br />
WäRME AUS DEM ERDREICH<br />
VORTEILE<br />
R keine fossilen Brennstoffe für<br />
die Wärmeerzeugung<br />
R kann auch zum Kühlen dienen<br />
R kein direkter CO 2 -Ausstoß<br />
R niedrige Betriebskosten<br />
R hohe Energieeffizienz<br />
NACHTEILE<br />
R hoher Erstinstallationsaufwand<br />
R abhängig von geologischen<br />
Gegebenheiten<br />
R Wärmepumpe wird mit Strom betrieben<br />
KAPITEL 06 45
WäRME AUS DEM GRUNDWASSER<br />
VORTEILE<br />
R keine fossilen Brennstoffe für<br />
die Wärmeerzeugung<br />
R sehr effizient<br />
R Kühlfunktion möglich<br />
R kein direkter CO 2 -Ausstoß<br />
R niedrige Betriebskosten<br />
NACHTEILE<br />
R hoher Erstinstallationsaufwand<br />
R Wärmepumpe wird mit Strom betrieben<br />
R abhängig von Grundwasser und von<br />
der Grundwasserqualität<br />
WäRME AUS DER LUFT<br />
VORTEILE<br />
R Keine Bohrungen nötig<br />
R auch für Nachrüstung/<br />
Sanierung geeignet<br />
R kein direkter CO 2 -Ausstoß<br />
R keine fossilen Brennstoffe notwendig<br />
NACHTEILE<br />
R geringere Leistungsausbeute<br />
R für große Heizleistung weniger geeignet<br />
R benötigt bei tiefen Temperaturen<br />
Zuheizung<br />
WäRMEqUELLE GRUNDWASSER<br />
Wasser-Wasser-Wärmepumpen nutzen über Saug- und Schluckbrunnen die<br />
Wärme des Grundwassers. Eine Sauganlage pumpt hierzu Grundwasser zu<br />
einer Wärmepumpe. Die Wärme des<br />
Grundwassers wird zur Beheizung des<br />
Gebäudes und der Brauchwasserberei-<br />
tung genutzt. Das abgekühlte Grund-<br />
wasser gelangt über den Schluckbrun-<br />
nen zurück in den natürlichen Kreislauf.<br />
Durch die hohe Durchschnittstempe-<br />
ratur des Grundwassers (etwa 10 Grad<br />
Celsius) sind Wasser-Wasser-Systeme<br />
sehr effizient. Zusätzlich bieten Grundwasser-Wärmepumpen im Sommer die<br />
Möglichkeit, Wohnräume umweltfreundlich zu klimatisieren.<br />
WäRMEqUELLE LUFT<br />
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe benötigt weder eine Erdsonde noch einen<br />
Brunnen oder Platz für Flächenkollektoren. Sie ist deshalb ideal für die<br />
Modernisierung von bestehenden Heizanla-<br />
gen geeignet und bietet sich zudem für<br />
Immobilien mit schwer zugänglichen<br />
Grundstücken an. Diese Heizsyste-<br />
me entziehen die Wärme für den<br />
Heizkreislauf ausschließlich der<br />
Umgebungsluft. Luft-Wasser-Wärme-<br />
pumpen sind in der Anschaffung die günstigste<br />
Variante, da aufwändige Erdbohrungen entfallen. Allerdings ist die Leistungs-<br />
ausbeute deutlich geringer als bei anderen Systemen.<br />
46 ENERGIE IM HAUSHALT
ZEOLITH-HEIZUNG<br />
Zeolith-Heizgeräte koppeln effiziente erdgasbetriebene Brennwerttechnik<br />
mit kostenloser Umweltwärme. Durch das Zeolith – ein Mineral mit<br />
besonderen thermodynamischen Eigenschaften – ist es möglich, 25 Prozent<br />
der zum Heizen von Gebäuden benötigten Primärenergie durch Umwelt-<br />
wärme bereitzustellen. Dies senkt die Kosten für die eingesetzte Energie<br />
und verringert Emissionen. Erste Vorserienmodelle erreichten bereits<br />
einen Wirkungsgrad von rund 130 Prozent. Mit dieser Zukunftstechnologie<br />
lässt sich die Effizienz von Brennwertsystemen noch einmal deutlich stei-<br />
gern. Zeolith-Heizgeräte sind noch nicht auf dem Markt. Prototypen werden<br />
derzeit in Feldtests erprobt.<br />
SOLARTHERMIE<br />
Moderne Heizungen können mit Solarkollektoren kombiniert werden, die<br />
Sonnenenergie zur Brauchwassererwärmung nutzbar machen und zum Teil<br />
zusätzlich Wärme in den Heizkreislauf einspeisen. Fünf Quadratmeter Kollek-<br />
torfläche genügen, um in einem durchschnittlichen Vierpersonen-Haushalt<br />
bis zu 60 Prozent des Jahres-<br />
energiebedarfs zur Trinkwas-<br />
sererwärmung über Sonnen-<br />
energie zu decken. Kernstück<br />
einer Solarthermieanlage sind<br />
Kollektoren, die in der Regel<br />
auf dem Hausdach montiert<br />
sind. Es gibt zwei unterschiedli-<br />
che Kollektortypen: Flach- und<br />
Röhrenkollektoren. Bei beiden<br />
Kollektortypen wird die Wärme<br />
SOLARTHERMIE<br />
VORTEILE<br />
R erneuerbare Energie<br />
R absolut sauber, CO 2 -frei<br />
R Kollektor nutzt sich nicht ab<br />
R kann in das bestehende System<br />
integriert werden<br />
NACHTEILE<br />
R zusätzliche Heizung erforderlich<br />
durch die Jahresschwankungen<br />
bei der Sonneneinstrahlung<br />
R große Speichervolumina nötig,<br />
um Wärme zu bevorraten<br />
KAPITEL 06 47
ANGAbEN AUF bASIS<br />
bMU: Arbeitsgruppe Erneuerbare-<br />
Energien-Statistik<br />
bMU: Erneuerbare Energien in Zahlen 2008<br />
PHOTOVOLTAIK<br />
VORTEILE<br />
R erneuerbare Energie<br />
R absolut sauber, CO 2 -frei<br />
R praktisch wartungsfrei<br />
R Solarmodule nutzen nicht ab<br />
R geringe Stromverluste durch direkte<br />
Einspeisung ins Netz am Erzeugungsort<br />
NACHTEILE<br />
R relativ hohe Einstiegsinvestition<br />
R hohe Jahresschwankungen<br />
R Technik stark subventioniert<br />
des Sonnenlichts über eine frostsichere Flüssigkeit aus dem Kollektor zum<br />
Speicher geführt und von einem Solarwärmetauscher auf das Brauchwasser<br />
übertragen. Röhrenkollektoren verfügen zusätzlich über einen Spiegel,<br />
der das Sonnenlicht konzentriert. Dadurch erreichen Röhrenkollektoren<br />
einen höheren Nutzungsgrad – auch bei diffusen Lichtverhältnissen. Die<br />
Amortisationszeit ist im Vergleich zu anderen Systemen mit fünf bis acht<br />
Jahren relativ kurz, hängt aber sehr stark von den örtlichen Sonnenein-<br />
strahlzeiten ab.<br />
Der Anteil der Solarthermie an der bundesweiten Wärmeerzeugung wächst<br />
stetig: 2007 stieg die produzierte Wärmemenge durch Sonnenkraft um<br />
12,1 Prozent auf 3,7 Milliarden Kilowattstunden. Die in Deutschland 2007<br />
installierte Sonnenkollektorfläche von insgesamt 9,5 Millionen Quadrat-<br />
metern erreicht eine Leistung von rund 6,7 Megawatt. Der Installationsauf-<br />
wand für Solarthermie und die benötigten Brauchwasserspeicher werden<br />
durch ein Marktanreizprogramm finanziell unterstützt.<br />
PHOTOVOLTAIK<br />
Deutschland ist mit 3,5 Terawattstunden (2007) der größte Solarstrom-<br />
produzent der Welt. Solarmodule produzieren mit Hilfe des Sonnenlichts<br />
Gleichstrom, der über einen Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt<br />
wird. Der produzierte Strom wird über den Stromanschluss in das öffent-<br />
liche Netz eingespeist. Dank hoher staatlicher Förderung und sinkender<br />
Herstellungskosten ist der Photovoltaikboom in Privathaushalten ungebro-<br />
chen. Solarstrom wird über Investitionshilfen und ab 2009 mit garantierter<br />
Einspeisevergütung bei Aufdachanlagen von bis zu 43,01 Cent je Kilowatt-<br />
stunde bezuschusst. Ab 2010 sinkt die Einspeisevergütung nach dem am<br />
6. Juni 2008 verabschiedeten Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) um<br />
48 ENERGIE IM HAUSHALT
8 Prozent und ab 2011 um 9 Prozent. Danach verringern sich die Degressi-<br />
onssätze um jeweils einen Prozentpunkt je Kalenderjahr. Neue Modultech-<br />
nologien werden künftig verstärkt Hausfassaden als Kollektorfläche nutzbar<br />
machen. Solarstrom ist besonders umweltfreundlich, weil die Module<br />
geräuschlos und praktisch wartungsfrei für mindestens 20 Jahre Strom<br />
liefern. Die Fördermittel und Einspeisevergütungen für die bis Ende 2007<br />
installierten Anlagen addieren sich auf 23,3 Milliarden Euro (RWI Essen).<br />
bRENNWERTTECHNIK<br />
Bei der Verbrennung von Gas oder Öl entsteht nicht nur Wärme, sondern<br />
auch eine große Menge Wasserdampf. Bei konventionellen Heizungen<br />
entweicht der Wasserdampf ungenutzt durch den Schornstein – ein Energie-<br />
potenzial von zusätzlich rund 40 Prozent geht verloren. Moderne Öl- oder<br />
Gas-Brennwertgeräte nutzen die im Wasserdampf enthaltene Energie und<br />
erreichen dadurch einen Normnutzungsgrad von 110 Prozent (Gas) und<br />
105 Prozent (Öl). Diese Wirkungsgrade liegen kurz vor der physikalischen<br />
Grenze. Eine weitere Effizienzsteigerung bei der Ausnutzung von Gas und Öl<br />
ist kaum noch möglich. Ein Brennwertgerät benötigt gut 30 Prozent weniger<br />
Energie als herkömmliche Heizkessel, der Schadstoffgehalt der Abgase sinkt<br />
um bis zu 30 Prozent.<br />
Um die im Wasserdampf enthaltene Energie zu nutzen, werden die Abgase<br />
in einem Wärmetauscher bis auf die Betriebstemperatur des Heizgerätes<br />
von rund 30 bis 60 Grad Celsius heruntergekühlt. Der Dampf kondensiert<br />
zu Wasser und gibt dabei Wärme an den Heizkreislauf ab. Moderne Geräte<br />
können ihre Heizleistung modulieren, das heißt exakt an den jeweils benö-<br />
tigten Energiebedarf anpassen. Der Aufwand für die Umrüstung auf Brenn-<br />
werttechnologie ist relativ gering. Deswegen ist die Heiztechnik sehr gut für<br />
RWI R Rheinisch-Westfälisches Institut<br />
für Wirtschaftsforschung<br />
www.rwi-essen.de<br />
bRENNWERTTECHNIK MIT<br />
ÖL ODER GAS<br />
VORTEILE<br />
R sehr hoher Wirkungsgrad<br />
R leichte Montage<br />
R geringe Investitionen<br />
R hohe Verfügbarkeit<br />
NACHTEILE<br />
R verbrennt fossile Energieträger<br />
R Abhängigkeit von Energiepreisen<br />
KAPITEL 06 49
HOLZPELLETS –<br />
GEPRESSTE SäGESPäNE<br />
VORTEILE<br />
R klimaneutral<br />
R hohe Effizienz<br />
R unabhängig von Gas-/Ölpreisen<br />
NACHTEILE<br />
R Pelletlager erfordert zusätzlichen Platz<br />
R hohe Einstiegsinvestition erforderlich<br />
ANGAbEN AUF bASIS<br />
bMU: Erneuerbare Energien in Zahlen 2008<br />
DER PUFFERSPEICHER<br />
die Altbausanierung geeignet. Die Umstellung von alten Heizwertgeräten auf<br />
die klimafreundlichere Brennwerttechnik wird – insbesondere in Kombination<br />
mit einem Solarsystem – derzeit im Rahmen eines Marktanreizprogramms<br />
finanziell vom Staat gefördert.<br />
PELLETHEIZUNG<br />
In Pelletheizungen werden verpresste Sägespäne und Sägemehl verfeuert.<br />
Die aus naturbelassenem Restholz ohne chemische Bindemittel hergestellten<br />
Pellets sind ein Nebenprodukt der Holzindustrie. Neben dem Holzpelletkessel<br />
ist – wie bei einer Ölheizung – ein Lagerraum für den Brennstoff erforderlich.<br />
Ein Zufuhrsystem versorgt den Pelletkessel per Luftsog oder über eine För-<br />
derschnecke automatisch und kontinuierlich mit Brennstoff. Besonders ener-<br />
gieeffizient arbeiten Pelletheizsysteme in Kombination mit Sonnenkollekto-<br />
ren und einem Pufferspeicher. Diese Heizsysteme sind klimaneutral, weil sie<br />
ausschließlich nachwachsende Rohstoffe verfeuern. Bei der Verbrennung<br />
der Holzpellets wird die CO 2 -Menge ausgestoßen, die der Baum zu Lebzeiten<br />
gespeichert hat. Somit setzt der natürliche Verwesungsprozess des Baumes<br />
dieselbe CO 2 -Menge frei wie das Verfeuern der Holzpellets. Biomassekessel<br />
deckten 2007 laut Angaben des BMU in Haushalten 1,5 Prozent des Primär-<br />
energiebedarfs ab. Im Rahmen des Klimaschutzprogramms werden Pellethei-<br />
zungen über Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen in Deutschland gefördert.<br />
Bis 2007 wurden in Deutschland 134.000 Pelletheizungen installiert.<br />
Ein Pufferspeicher ist in einer Heizungsanlage ein Wärmespeicher, der mit Wasser befüllt ist. Er dient dazu, Differenzen<br />
zwischen der erzeugten und der verbrauchten Wärmemenge auszugleichen und Leistungsschwankungen zu glätten.<br />
50 ENERGIE IM HAUSHALT
MINI-bLOCKHEIZKRAFTWERKE<br />
Mini-Blockheizkraftwerke produzieren mit Hilfe eines Verbrennungsmotors,<br />
der einen Generator antreibt, elektrischen Strom und heizen gleichzeitig<br />
mit der Abwärme Gebäude und Brauchwasser auf. Sie werden meist mit<br />
Erdgas oder Diesel angetrieben und kommen häufig in gewerblich genutzten<br />
Gebäuden oder in der Landwirtschaft zum Einsatz. Inzwischen werden<br />
auch andere Formen mit Stirlingmotoren, Mikroturbinen, Dampfmotoren<br />
oder Brennstoffzellen entwickelt. Durch die Kombination von Strom- und<br />
Wärmeerzeugung erreichen Mini-Blockheizkraftwerke Wirkungsgrade<br />
von über 90 Prozent. Im direkten Vergleich mit einer herkömmlichen<br />
Gebäudeheizung erscheint dieser Wert zunächst niedriger. Da bei Mini-<br />
Blockheizkraftwerken jedoch gleichzeitig auch noch Strom erzeugt wird,<br />
ist der effektive Wirkungsgrad dieser Technologie deutlich höher und kann<br />
zu einer CO 2 -Einsparung von bis zu 50 Prozent führen.<br />
Die Netzbetreiber sind per Gesetz dazu verpflichtet, den Strom von<br />
Mini-Blockheizkraftwerken abzunehmen. Für den Einsatz im Privathaushalt<br />
ist das Prinzip dann wirtschaftlich, wenn die Erzeugung von Wärme auch im<br />
Sommer notwendig ist, zum Beispiel für die Beheizung eines Schwimmbads.<br />
Für große Einfamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser kann sich der Einsatz<br />
eines Mini-Blockheizkraftwerks rechnen, zumal diese Technologie durch das<br />
KWK-Gesetz sehr stark vom Staat gefördert wird. Rentabel ist der Betrieb<br />
eines Mini-Blockheizkraftwerks auch dann, wenn sich mehrere Hausbesitzer<br />
an ein Kraftwerk anschließen und einen gemeinsamen Warmwasserspeicher<br />
nutzen. Durch die wachsende Einspeisung von Solarstrom könnten Mini-<br />
Blockheizkraftwerke in Zukunft als Grundlastkraftwerke über intelligente<br />
Netze eine größere Bedeutung erlangen.<br />
MINI-bLOCKHEIZKRAFTWERKE<br />
MIT ERDGAS, bIOGAS, DIESEL<br />
VORTEILE<br />
R hohe Effizienz<br />
R produzieren Strom und Wärme vor Ort<br />
R als Schattenkraftwerk geeignet<br />
R keine Netzverluste bei der Einspeisung<br />
des Stroms und der Nutzung von Wärme<br />
NACHTEILE<br />
R hohe Einstiegsinvestitionen<br />
R nicht uneingeschränkt für alle<br />
Wohnimmobilien rentabel<br />
KAPITEL 06 51
JAHRESHEIZWäRMEbEDARF<br />
NIEDRIGENERGIE- UND<br />
PASSIVHAUS<br />
Haushaltsstrom<br />
Warmwasser<br />
Heizung<br />
kWh/m 2 im Jahr<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
bestand<br />
WSchVO 1984<br />
WSchVO 1995<br />
Niedrig-<br />
energiehaus<br />
WSchVO: Wärmeschutzverordnung (gesetzliche<br />
Mindestanforderung), 2002 abgelöst durch die<br />
Energieeinsparverordnung (EnEG)<br />
Passivhaus solare<br />
Nahwärme<br />
Mini-Blockheizkraftwerke für Ein- und Mehrfamilienhäuser, bei denen der<br />
Strom über eine Brennstoffzelle gewonnen werden kann, befinden sich in<br />
einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium. Sie wandeln Erdgas mit Hilfe<br />
eines Katalysators in ein wasserstoffreiches Gasgemisch um, das sogenannte<br />
Reformat. In der Brennstoffzelle reagiert der Wasserstoff mit dem Luft-<br />
sauerstoff zu Wasser. Dabei werden elektrischer Strom und gleichzeitig<br />
Wärme erzeugt.<br />
KOHLE<br />
Während Kohlebriketts in der Nachkriegszeit die Heizenergiequelle<br />
Nummer eins waren, spielt der fossile Brennstoff bei der Wohnraum-<br />
beheizung in Deutschland heute keine Rolle mehr. Kohle wird zum Teil<br />
noch neben Holzscheiten in Kachelöfen und Kaminen verfeuert.<br />
DäMMEN UND MODERNISIEREN<br />
Ein großes Energieeinsparpotenzial liegt in der Modernisierung von<br />
Gebäuden. Schlecht isolierte Fenster, ungedämmte Dächer, Außenfassaden<br />
und Kellerdecken können den Wärmebedarf gegenüber einem gut isolierten<br />
Haus verdreifachen. Neben den Marktanreizprogrammen für umweltfreund-<br />
liche Heiztechnologie gibt es auch für die Gebäudesanierung Zuschüsse<br />
und zinsgünstige Kredite vom Staat. Bis 2009 fließen in Deutschland rund<br />
5,6 Milliarden Euro in das Förderprogramm. Mit dem 2008 eingeführten<br />
Energiepass soll der Energiebedarf von Gebäuden für Käufer und Mieter<br />
vergleichbar gemacht werden.<br />
Extrem energieeffizient sind sogenannte Passivhäuser. Das sind Gebäude, die<br />
wegen ihres geringen Heizwärmebedarfs keine separate Heizung benötigen.<br />
52 ENERGIE IM HAUSHALT
In Deutschland liegt die Grenze bei einem Jahresheizwärmebedarf von<br />
15 Kilowattstunden pro Quadratmeter (kWh/m 2 ). Passivhäuser erreichen<br />
diese Werte durch konsequente Wärmedämmung bei Dach, Außenwänden<br />
und Kellerdecke. Diese Häuser vermeiden darüber hinaus Wärmebrücken,<br />
besitzen eine hohe Windgeschütztheit, sehr gut isolierende Dreifachvergla-<br />
sung und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung aus der Abluft.<br />
Gleichzeitig nutzen Passivhäuser durch großzügige Fensterflächen auf der<br />
Südseite die Sonneneinstrahlung zur Raumwärmegewinnung.<br />
ENERGIEEFFIZIENZ bEI ELEKTROGERäTEN<br />
Bei den elektrischen Verbrauchern wie Waschmaschine, Wäschetrockner,<br />
Kühlschrank und Herd liegt ebenfalls ein hohes Einsparpotenzial. Geräte<br />
der höchsten Energieeffizienzklasse holen die höheren Anschaffungskosten<br />
rasch über den eingesparten Strom wieder herein. Ein heimlicher<br />
Energiefresser ist der „Stand-by-betrieb“ von Unterhaltungselektronik<br />
wie Stereoanlage, Fernseher oder Computer. Die Leerlaufverluste betragen<br />
in Deutschland pro Jahr 22 Milliarden Kilowattstunden – das entspricht<br />
dem jährlichen Energiebedarf von Hamburg und Berlin. Wer Energiespar-<br />
lampen sinnvoll einsetzt, kann rund 80 Prozent der Beleuchtungsenergie<br />
einsparen, jedoch stellt die Beleuchtung im Vergleich zur gesamten im<br />
Haus eingesetzten Energie nur einen sehr geringen Anteil.<br />
Verluste durch Stand-by-Betrieb lassen sich durch<br />
Steckerleisten mit An-/Aus-Schalter vermeiden.<br />
EU-LAbEL „ENERGIEEFFIZIENZ”<br />
KÜHLSCHRANK<br />
Foto: dena, Deutsche Energie-Agentur<br />
KAPITEL 06 53
<strong>EnErgiE</strong> DEr ZUkUnft 07<br />
Kapitel 07<br />
bINE R BINE Informationsdienst<br />
www.bine.info<br />
SONNENENERGIE: LANGFRISTIG GROSSES POTENZIAL<br />
Erneuerbare Energien könnten in Zukunft den weltweiten Energiebedarf<br />
decken. Kurzfristig haben Windkraft und Biomasse das größte Potenzial,<br />
langfristig ist es aber die Sonnenenergie. 1 Prozent der Sahara-Wüstenfläche<br />
würde für die weltweite Stromversorgung mit Solarenergie ausreichen.<br />
SOLARTHERMISCHE KRAFTWERKE<br />
Eine technisch weit fortgeschrittene Lösung sind derzeit solarthermische<br />
Parabolrinnenkraftwerke. Bei diesem Konzept bündeln Spiegel das<br />
Sonnenlicht auf einem Stahlrohr, in dem ein Öl als Wärmeträger zirkuliert.<br />
Über einen Wärmetauscher gelangt die Energie zu einem Dampferzeuger.<br />
Der heiße Dampf treibt wiederum einen Generator an.<br />
Solarthermische Turmkraftwerke bestehen dagegen aus einem zentralen,<br />
50 bis 170 Meter hohen Turm mit Strahlungsempfänger und einem Feld<br />
von darauf ausgerichteten, ebenen Spiegeln (bINE). Sie konzentrieren das<br />
Sonnenlicht auf eine Zielfläche am Turm, bevor es zu dem Dampferzeuger<br />
gelangt.<br />
In beiden Fällen werden die Spiegel der Sonne nachgeführt. Die Kraftwerke<br />
sind vor allem im Sonnengürtel zwischen dem nördlichen und dem südlichen<br />
35. Breitengrad nutzbar, denn die Spiegelsysteme können nur direktes Licht<br />
fokussieren.<br />
54 ENERGIE DER ZUKUNFT
SOLARES KÜHLEN<br />
Solarenergie lässt sich auch zum Kühlen verwenden: Die Kollektoren auf dem Dach wandeln die Energie der Sonne<br />
zunächst in Wärme um, bevor sie zu einer thermisch angetriebenen Kältemaschine gelangt. Der Einsatz ist rentabel:<br />
Die Stromkosten lassen sich auf diese Weise um mehr als 50 Prozent reduzieren. Der größte Kühlungsbedarf besteht<br />
an heißen Tagen, wenn die Sonne besonders stark strahlt.<br />
In den USA produziert man mit dieser Technologie bereits seit 20 Jahren<br />
umweltfreundlichen Strom. In Europa ging im Spätsommer 2008 in Süd-<br />
spanien das erste Parabolrinnenkraftwerk in Betrieb. Zwei weitere werden<br />
innerhalb der nächsten zwei Jahre folgen. Jedes einzelne versorgt etwa<br />
200.000 Menschen mit Strom (BINE).<br />
Die Investitionskosten für die Errichtung dieser Kraftwerke sind hoch<br />
und werden staatlich gefördert. Preistreibend wirken die erforderlichen<br />
Energiespeicher, die tagsüber Energie aufnehmen und nachts wieder<br />
abgeben können. Die Erzeugung des Stroms ist dagegen preiswert.<br />
DÜNNSCHICHTMODULE: PREISWERTE ALTERNATIVE<br />
Die Photovoltaik liefert im Vergleich zu den anderen erneuerbaren<br />
Energien noch recht wenig Strom bei gleichzeitig hohen Kosten. Bei der<br />
ländlichen Elektrifizierung kann sie jedoch schon heute mit konventionellen<br />
Technologien wie Dieselgeneratoren konkurrieren.<br />
Seit einigen Jahren sucht die Solarindustrie verstärkt nach kostengüns-<br />
tigeren Alternativen zum kristallinen Standardprodukt. Mit Erfolg: Dünn-<br />
schichttechnologien haben das Potenzial, die Produktionskosten auf unter<br />
KAPITEL 07 55
Dünnschichtmodul Foto: iStockphoto<br />
Kupfer Dünnschicht<br />
Leiterbahnen<br />
Die Dünnschichtsolarzelle besteht aus<br />
einer extrem dünnen Halbleiterverbindung,<br />
die sich inklusive der Kontakte auf Glas<br />
aufdampfen lässt.<br />
einen Euro pro Watt zu senken. Anstatt Silizium-Kristalle zu ziehen, bringen<br />
die Hersteller bei dieser Technik photoaktive Halbleiter in dünnen Schichten<br />
auf ein Trägermaterial auf. Neben dem Rohstoff sparen sie<br />
Energie, denn für Dünnschichtmodule benötigt man deutlich niedrigere<br />
Produktionstemperaturen als für die Herstellung kristalliner Solarzellen.<br />
Dünnschichtmodule verzeichnen derzeit Steigerungsraten von rund<br />
30 Prozent pro Jahr. Bis 2010 wird ihr Anteil an der Photovoltaik auf mehr<br />
als 20 Prozent wachsen.<br />
MASSENPRODUKTION UND AUTOMATISIERUNG<br />
Die Verschaltung der Einzelzellen zum Modul ist bereits in den Herstellungs-<br />
prozess integriert. Dünnschichtmodule lassen sich hochautomatisiert und<br />
deutlich kostengünstiger fertigen als Solarmodule aus kristallinen Zellen,<br />
die zusätzlich zu einem Modul montiert werden müssen.<br />
Großes Potenzial bei den Dünnschichtverfahren haben Module auf Basis von<br />
amorphem Silizium, Kupfer-Indium-Diselenid und Cadmium-Tellurid. Die drei<br />
Technologien haben gemeinsam, dass die photoelektrisch aktive Schicht nur<br />
wenige Mikrometer dünn ist – deutlich dünner als ein menschliches Haar. Als<br />
Trägermaterial verwenden die Hersteller preiswertes Glas, Metall- oder Plas-<br />
tikfolie. Wegen des geringeren Wirkungsgrads im Vergleich zur kristallinen<br />
Technik sind Dünnschichtmodule derzeit vor allem dort sinnvoll, wo es große<br />
Flächen gibt – beispielsweise auf Industriedächern, in der Landwirtschaft<br />
oder als Freiflächensystem. Höhere Wirkungsgrade lassen sich mit Tandem-<br />
oder Tripelzellen erreichen, die aus mehreren dünnen Schichten bestehen.<br />
Sie nutzen das Sonnenspektrum besser aus, weil die einzelnen Schichten<br />
Sonnenlicht verschiedener Wellenlängen absorbieren und so den Wirkungs-<br />
grad steigern.<br />
56 ENERGIE DER ZUKUNFT
DÜNNSCHICHTTECHNOLOGIEN IM ÜbERbLICK<br />
HÖHERE WIRKUNGSGRADE<br />
MIT KONZENTRATORMODULEN<br />
Ebenso wie solarthermische Kraftwerke bündeln und fokussieren auch<br />
Konzentratorsysteme das Sonnenlicht. Sie erzeugen jedoch keine Wärme,<br />
sondern produzieren auf direktem Weg Sonnenstrom. Im Wesentlichen<br />
besteht ein Konzentratorsystem aus einer Glas-Box, an deren Oberseite<br />
Linsen das Sonnenlicht auf winzige Solarzellen konzentrieren. Ein<br />
bewegliches Montagesystem richtet die Zellen zur Sonne aus.<br />
Wegen des geringen Materialbedarfs greifen die Hersteller zu teuren<br />
Hochleistungszellen, die bisher nur in der Weltraumtechnologie eingesetzt<br />
wurden. Die Module erreichen Wirkungsgrade von 28,5 Prozent (Fraunhofer<br />
ISE). Auf der gleichen Fläche produzieren sie deutlich mehr Strom als ein<br />
kristallines Modul.<br />
Ebenso wie solarthermische Kraftwerke spielen Konzentratormodule ihre<br />
Stärken insbesondere dort aus, wo die Tage klar sind und das Sonnenlicht<br />
direkt auf die Solarzellen fällt. In Spanien wurden bereits zahlreiche Test-<br />
anlagen installiert.<br />
Wirkungsgrad 2007 Wirkungsgrad 2010<br />
Kupfer-Indium-Diselenid 9–12 % 14 %<br />
Cadmium-Tellurid 7–10 % 12 %<br />
Amorphes Silizium/<br />
Mikrokristallines Silizium 6–7 % 10 %<br />
quelle: Michael Powalla, Zentrum für<br />
Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung<br />
baden-Württemberg: Einführung in die<br />
Dünnschichtphotovoltaik, 4. Anwenderforum<br />
Dünnschichtphotovoltaik 2008<br />
http://www.zsw-bw.de<br />
FRAUNHOFER ISE R<br />
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme<br />
www.ise.fhg.de<br />
Solarzelle<br />
Optischer<br />
Konzentrator<br />
WäRME<br />
KONZENTRATOREN<br />
Linsen fokussieren das Licht auf millimeterkleine<br />
Solarzellen. Dadurch erzielen Konzentratormodule<br />
einen hohen Wirkungsgrad bei<br />
niedrigen Materialkosten.<br />
KAPITEL 07 57
Photosynthese<br />
CO 2 -Aufnahme<br />
Verarbeitung<br />
z. b. zu Pellets<br />
CO 2 -Abgabe<br />
Wärme-<br />
gewinnung<br />
EU-Strategieplan R<br />
http://europa.eu/scadplus/leg/en/<br />
lvb/l27079.htm<br />
RENEW R www.renew-fuel.com<br />
bIOMASSE: DAS MULTITALENT<br />
Bioenergie ist die einzige erneuerbare Energiequelle, die alle fossilen<br />
Energien direkt ersetzen kann. Aus Biomasse lassen sich Wärme, Strom,<br />
Treibstoffe und Kunststoffe gewinnen. Die Europäische Union will bis<br />
2020 den Anteil der Biokraftstoffe am Kraftstoffverbrauch auf 10 Prozent<br />
steigern. Die wettbewerbsfähige Alternative zu den fossilen Brennstoffen<br />
sieht der EU-Strategieplan bei den Biokraftstoffen der zweiten Generation.<br />
SyNTHETISCHE bIOKRAFTSTOFFE: KEINE<br />
KONKURRENZ ZUR LEbENSMITTELINDUSTRIE<br />
Für die Produktion von Biokraftstoffen der ersten Generation werden derzeit<br />
Getreide, Zuckerrüben und Mais zu Bioethanol vergärt, Raps, Sonnenblumen<br />
und Palmöl werden zu Biodiesel verarbeitet. Hier konkurriert die Biokraft-<br />
stoffindustrie mit den Nahrungsmittelherstellern, was zu Versorgungseng-<br />
pässen führt und daher keine zukunftsfähige Lösung ist.<br />
Ein neues Verfahren umgeht dieses Problem. Ausgangsmaterialien für die<br />
Biokraftstoffe der zweiten Generation sind Abfälle wie Stroh, Holz und Schilf<br />
sowie speziell für die Kraftstoffnutzung angebaute Energiepflanzen, die nicht<br />
in Konkurrenz zum Nahrungsmittelanbau stehen.<br />
Bei hohen Temperaturen zerlegen die Hersteller die getrocknete Biomasse<br />
in ihre Bestandteile, trennen unerwünschte Nebenprodukte ab und bilden ein<br />
Synthesegas. Anschließend verflüssigen sie das Gas zu dem gewünschten<br />
Kraftstoff. Er hat, je nach Verfahren, die Eigenschaften von Diesel oder<br />
Benzin. Für diese Technologie hat sich der Name BtL (Biomass-to-Liquid)<br />
durchgesetzt, weil feste Biomasse zu einer Flüssigkeit umgewandelt wird.<br />
In dem EU-Projekt RENEW (renewable fuels for advanced powertrains)<br />
58 ENERGIE DER ZUKUNFT
haben 32 Partner aus acht Ländern – darunter vier Automobilhersteller –<br />
von 2004 bis 2008 sechs Verfahren zur Herstellung von BtL-Kraftstoffen<br />
untersucht. Nach Abschluss des Projekts sind zwei dieser Technologien<br />
reif für den Einsatz in Demonstrationsanlagen. Sie können künftig je<br />
15.000 Tonnen Treibstoff im Jahr produzieren.<br />
KOHLEKRAFTWERK MIT CO 2 -AbSCHEIDUNG<br />
Der Energieversorger Vattenfall hat im September 2008 das weltweit erste<br />
Kohlekraftwerk mit Kohlendioxidabscheidung in Betrieb genommen. In der<br />
30-Megawatt-Pilotanlage in Brandenburg verbrennt Vattenfall die Kohle nicht<br />
mit Umgebungsluft, sondern in einer Atmosphäre aus Rauchgas und reinem<br />
Sauerstoff. Anschließend wird das Kohlendioxid aus dem Rauchgasstrom<br />
getrennt und mittels Druck verflüssigt. So lässt es sich transportieren und<br />
tief unter der Erdoberfläche oder unter dem Meeresgrund speichern. Das<br />
Treibhausgas Kohlendioxid wird also nicht wie im konventionellen Kohlekraft-<br />
werk in die Atmosphäre entlassen.<br />
Bis 2015 will Vattenfall zwei Demonstrationskraftwerke in Deutschland und<br />
Dänemark mit einer elektrischen Leistung von bis zu 500 Megawatt bauen.<br />
2020 soll die Technologie serienreif sein.<br />
KERNFUSION<br />
Unter Kernfusion versteht man die Verschmelzung leichter Atomkerne<br />
zu einem neuen, schwereren Atomkern. In der Sonne verschmelzen<br />
Wasserstoffatome zu Helium und setzen seit mehreren Milliarden Jahren<br />
gigantische Energiemengen frei. Die Kernfusion von einem Kilogramm<br />
Wasserstoff liefert so viel Energie wie die Verbrennung von 11.000 Tonnen<br />
VATTENFALL R www.vattenfall.de<br />
KAPITEL 07 59
60 ENERGIE DER ZUKUNFT
Steinkohle. Die Wasserstoffisotope Deuterium (schwerer Wasserstoff) und<br />
Tritium (überschwerer Wasserstoff) dienen im Fusionsreaktor als Brennstoff.<br />
Deuterium kommt in den Weltmeeren nahezu unbegrenzt vor, Tritium kann<br />
aus dem häufig in der Erdkruste vorhandenen Lithium gewonnen werden.<br />
Für die Kernfusion sind extreme Temperaturen von 100 Millionen Grad Cel-<br />
sius erforderlich. Diese Hitze wird mit Hilfe von riesigen Magnetfeldern und<br />
Strömen von mehreren Millionen Ampere erreicht. Am 13. Juni 2008 nahm<br />
in Südkorea der Kernfusionsreaktor KSTAR seinen Betrieb auf. Der Versuchs-<br />
reaktor soll schrittweise den Weg zum Dauerbetrieb ebnen. Im französischen<br />
Cadarache begann 2007 der Bau des internationalen Gemeinschaftsprojekts<br />
ITER. Der 4,6 Milliarden Euro teure Experimentalreaktor soll in etwa 15 bis 20<br />
Jahren soweit sein, zehnmal mehr Energie zu produzieren, als er für den eige-<br />
nen Betrieb benötigt (Angaben IPP, Berichte aus der Forschung – Kernfusion).<br />
Bis zur wirtschaftlichen Nutzbarkeit der Kernfusion werden noch etwa<br />
50 bis 100 Jahre vergehen. Bei der Kernfusion entstehen keine klimaschäd-<br />
lichen Gase. Darüber hinaus fällt die radioaktive Kontamination wesentlich<br />
geringer aus als bei der Kernspaltung in Atomkraftwerken. Die im Reaktor–<br />
betrieb entstehende schwache Radioaktivität an der Wandung ist – bei<br />
entsprechender Rezyklierung – nach etwa 50 bis 100 Jahren vollständig<br />
abgebaut. Bei einem heutigen Atomkraftwerk dauert der Abbau der<br />
Strahlung etwa 250.000 Jahre (bFS).<br />
OSMOSE<br />
Osmosekraftwerke nutzen das Bestreben zweier Flüssigkeiten mit unter-<br />
schiedlichem Salzgehalt nach einem Konzentrationsausgleich. Verhindert<br />
man mit einer speziellen Membran den Durchtritt der gelösten Teilchen, so<br />
bewegt sich nur die Flüssigkeit zur höher konzentrierten Lösung hin.<br />
bild links: Brennendes Plasma im<br />
Magnetfeld eines Fusionsreaktors.<br />
Foto: EFDA-JET (European Fusion<br />
Developement Agreement)<br />
www.jet.efda.org<br />
IPP R Max-Planck-Institut für Plasmaphysik<br />
www.ipp.mpg.de<br />
bFS R Bundesamt für Strahlenschutz<br />
www.bfs.de<br />
ANGAbEN AUF bASIS<br />
Max-Planck-Institut für Plasmaphysik:<br />
berichte aus der Forschung – Kernfusion<br />
www.ipp.mpg.de/ippcms/de/pr/<br />
publikationen/berichte.html<br />
KAPITEL 07 61
IPP R Max-Planck-Institut für Plasmaphysik<br />
www.ipp.mpg.de<br />
Salzwasser<br />
Süßwasser<br />
Dadurch entsteht hoher Druck, der eine stromproduzierende Turbine<br />
antreibt. Osmosekraftwerke könnten vor allem in Flussmündungen<br />
installiert werden, weil hier große Flüssigkeitsmengen mit unterschied-<br />
lichem Salzgehalt (Süß- und Salzwasser) zusammentreffen. Die erste<br />
Osmosekraftanlage ist im Hafen Trondheim, Norwegen, installiert<br />
(IPP, Energie-Pers pektiven 3/2005).<br />
Mischwasser<br />
Filter<br />
Filter<br />
Druckaustauscher<br />
Membranenmodule<br />
Süßwasser<br />
Strom<br />
Turbine<br />
Mischwasser<br />
DEZENTRALE ENERGIEERZEUGER: NEUE<br />
HERAUSFORDERUNGEN FÜR DAS ÖFFENTLICHE NETZ<br />
Die steigende Anzahl dezentraler Energieerzeuger schafft neue Heraus-<br />
forderungen für das öffentliche Netz, das die vorgenannten kleinen und<br />
mittleren Generatoren integrieren muss. Massiv fluktuierender Strom aus<br />
erneuerbaren Energien – insbesondere aus Offshore-Windparks – erfordert<br />
darüber hinaus einen zügigen Netzausbau. Lastmanagement und die<br />
gezielte Steuerung von dezentralen Generatoren könnten einen Teil<br />
dieser Fluktuationen ausgleichen.<br />
62 ENERGIE DER ZUKUNFT
PILOTPROJEKTE ZUR VOLLVERSORGUNG<br />
MIT ERNEUERbAREN ENERGIEN<br />
Das Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) aus Kassel<br />
hat Ende 2007 in einem Modellprojekt die Vollversorgung mit Strom aus<br />
erneuerbaren Energien demonstriert. Das Kraftwerk verknüpft und steuert<br />
36 in Deutschland verteilte Wind-, Solar-, Biomasse- und Wasserkraft-<br />
anlagen, die rund um die Uhr und bei jedem Wetter den Strombedarf<br />
von 12.000 Haushalten decken. Die wetterabhängigen Quellen Wind und<br />
Sonnenenergie laufen jederzeit auf vollen Touren. Überschüssigen Strom<br />
nimmt ein Pumpspeicherkraftwerk auf. Bei Windstille und Dunkelheit<br />
speist es den Strom wieder ins Netz ein. Die Biogasanlagen nutzen dagegen<br />
das Erdgasnetz als Speicher. Bedarfs- und Kapazitätsanalysen geben vor,<br />
welches Kraftwerk wann und wie viel Energie liefern muss.<br />
Im schwäbischen Beuren begann im Oktober 2008 der Bau eines<br />
autarken Mehrfamilienhauses, bei dem Heizenergie und Warmwasser<br />
ganzjährig durch die Kombination von Solarthermie und Erdwärme<br />
bereitgestellt werden sollen. Herzstück der innovativen Anlage ist ein<br />
riesiger Solarspeicher mit einem Fassungsvermögen von 104.000 Litern.<br />
Der aufwändig isolierte Wassertank speichert nahezu verlustfrei Wärme<br />
und gibt sie bei Bedarf an das Heizsystem oder an das Brauchwassersystem<br />
ab. Eine zusätzliche Photovoltaikanlage mit einer Spitzenleistung von<br />
17,6 Kilowattpeak liefert genügend Strom für den Antrieb von Wärmepumpe,<br />
Heizungsvorlauf und die Zirkulation in den Sonnenkollektoren. Das über<br />
300 Quadratmeter große Gebäude kann so ganzjährig zu 100 Prozent mittels<br />
Solarenergie und Erdwärme beheizt werden. Saisonale Wärmespeicher mit<br />
derart großen Volumina waren bislang nur für Großverbraucher wie Kranken-<br />
häuser oder ganze Siedlungen im Einsatz (Der Solarserver).<br />
ISET R Institut für Solare<br />
Energieversorgungstechnik<br />
www.iset.de<br />
Das regenerative Kombikraftwerk<br />
www.kombikraftwerk.de<br />
Kilowattpeak (kWp): Maßeinheit für die<br />
maximale Leistung von Photovoltaikmodulen.<br />
Ein Photovoltaikmodul mit einer Maximalleistung<br />
von 1 kWp erreicht bei idealen Bedingungen<br />
(optimale Außentemperatur, maximale Sonnen-<br />
einstrahlung) eine Leistung von einem Kilowatt.<br />
Der Solarserver R<br />
Internetportal Sonnenenergie<br />
(Agentur für Erneuerbare Energien)<br />
www.solarserver.de<br />
KAPITEL 07 63
ild rechts: Solarthermisches Kraftwerk in<br />
Nevada. Die 64-Megawatt-Turbine versorgt<br />
14.000 Haushalte mit elektrischer Energie.<br />
Foto: Siemens AG<br />
www.siemens.de<br />
Dispower R Distributed<br />
Generation with High Penetration<br />
of Renewable Energy Sources<br />
www.dispower.org<br />
<strong>Vaillant</strong> R www.vaillant.de<br />
WASCHEN MIT DER SONNE<br />
Ein anderes Modell erprobt die Stadt Stutensee bei Karlsruhe. Dort<br />
schauen die Einwohner auf ihr Mobiltelefon, bevor sie die Waschmaschine<br />
einschalten – „Waschen mit der Sonne“ heißt das Pilotprojekt. Die Bewohner<br />
der Siedlung Am Steinweg erfahren per SMS, wie viel Solarstrom gerade<br />
zur Verfügung steht. Lastspitzen werden ausgenutzt, um große Stromver-<br />
braucher zu betreiben. In Schwachlastperioden bleiben dagegen Wasch- oder<br />
Spülmaschine aus. Das schont die Umwelt und den Geldbeutel, weil kein<br />
zusätzlicher Strom aus fossilen Energiequellen ergänzt werden muss. Als<br />
Energiespeicher dient eine Batterie. Das Testsystem in Stutensee wurde im<br />
Rahmen des Dispower-Projekts installiert. Zu den weiteren Projekthighlights<br />
zählt die Entwicklung eines Vorhersagemodells für die Windenergie.<br />
STROM UND WäRME AUS DER bRENNSTOFFZELLE<br />
Eine weitere zukunftsträchtige Technologie sind Brennstoffzellen-Heizgeräte.<br />
Dabei handelt es sich um Kraft-Wärme-Kopplungsgeräte, die auf Wasserstoff-<br />
basis effizient und umweltfreundlich gleichzeitig Wärme und Strom erzeugen.<br />
Bei diesem Prozess werden 50 Prozent weniger CO 2 erzeugt und ca. 25 Pro-<br />
zent weniger Primärenergie benötigt. Als erster Heizgerätehersteller hat<br />
<strong>Vaillant</strong> mit seinen Brennstoffzellen-Heizgeräten in mehr als 400.000 Be-<br />
triebsstunden die Marke von einer Million Kilowattstunden Strom und gleich-<br />
zeitig 2,5 Millionen Kilowattstunden Wärme in seinen europaweiten Feldtests<br />
erreicht und damit wertvolle Erfahrungen für die weitere Entwicklung<br />
gesammelt.<br />
64 ENERGIE DER ZUKUNFT
KAPITEL 07 65
aktEUrE im <strong>EnErgiE</strong>markt 08<br />
Kapitel 08<br />
SET-Plan R<br />
http://europa.eu/scadplus/leg/en/<br />
lvb/l27079.htm<br />
POLITIK<br />
Die Europäische Kommission hat im November 2007 einen Strategieplan<br />
für Energietechnologie (SET-Plan) veröffentlicht. Er fordert, Treibhausgas-<br />
emissionen und Primärenergieverbrauch zwischen 2008 und 2020 um<br />
20 Prozent zu senken, während der Anteil erneuerbarer Energien am<br />
europäischen Energiemix im selben Zeitraum auf 20 Prozent steigen soll.<br />
Mit der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Jahr 2000<br />
hat Deutschland weltweit eine Vorreiterrolle in der Förderung erneuerbarer<br />
Energien eingenommen. Wesentlichen Anteil am Erfolg haben nicht zuletzt<br />
die günstigen Einspeisetarife. Andere Regierungen folgten mit ähnlich<br />
vorteilhaften Tarifsystemen für erneuerbare Energien. So veröffentlichte<br />
die spanische Regierung 2004 den Real Decreto 436/2004, ein italienisches<br />
Einspeisegesetz nach deutschem Vorbild folgte 2005.<br />
VERbäNDE UND ORGANISATIONEN<br />
Informationsvermittlung und Lobbyarbeit findet im Energiesektor sowohl auf<br />
nationaler als auch auf internationaler Ebene statt. Die folgende Zusammen-<br />
stellung enthält eine Auswahl der wichtigsten Verbände und Organisationen<br />
auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Auch Forschungsins-<br />
titute aus aller Welt wurden integriert: Sie stehen für die Entwicklung neuer<br />
Energietechnologien, die mehr leisten, weniger kosten und den Energiever-<br />
brauch senken.<br />
66 AKTEURE IM ENERGIEMARKT
IN DEUTSCHLAND<br />
bDH Bundesindustrieverband Deutschland Haus-,<br />
Energie- und Umwelttechnik | www.bdh-koeln.de<br />
bEW Bundesverband Windenergie | www.wind-energie.de<br />
bHkS Bundesindustrieverband Heizungs-, Klima-, Sanitärtechnik<br />
Technische Gebäudesysteme | www.bhks.de<br />
bSW Bundesverband Solarwirtschaft | www.solarwirtschaft.de<br />
bWp Bundesverband Wärmepumpe | www.waermepumpe.de<br />
fvS ForschungsVerbund Sonnenenergie<br />
www.fv-sonnenenergie.de<br />
ZvSHk/ Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima/Gebäude- und<br />
gED Energietechnik Deutschland | www.shk-portal.de<br />
Informationen s. Seite 72<br />
Informationen s. Seite 72<br />
Fachinformationen und Downloads zur Energiesparverordnung,<br />
Lieferantenverzeichnis für Gebäudetechnik, Messekalender,<br />
Seminare, Artikelreihe „Bonner Themen“.<br />
Informationen s. Seite 72<br />
Informationen zur Technik, Zahlen/Daten/Fakten,<br />
Heizkostenvergleich, Förderdatenbank, Planungsratgeber,<br />
Wissensportal, Downloads (Grafiken, Broschüren),<br />
z. B. zum Thema Energieeinsparverordnung.<br />
Kooperation außeruniversitärer Forschungsinstitute auf<br />
dem Gebiet der erneuerbaren Energien. Informationen<br />
zu Forschungsaktivitäten des Verbunds im Bereich der<br />
erneuerbaren Energien, Kontaktdaten zu Experten.<br />
Interessensverband SHK-Handwerk. Informationen<br />
zum Thema Wärme in der Haus- und Gebäudetechnik.<br />
Haus-/Gebäudecheck, Heizungscheck, aktuelle<br />
Gesetzeslage „Erneuerbare Energien“, Fördermittel.<br />
Foto: iStockphoto<br />
KAPITEL 08 67
IN EUROPA<br />
aEbiom European Biomass Association | www.aebiom.org<br />
EgEC European Geothermal Energy Council | www.egec.org<br />
Epia European Photovoltaic Industry Association | www.epia.org<br />
ESHa European Small Hydropower Association | www.esha.be<br />
EStif European Solar Thermal Industry Federation | www.estif.org<br />
EUbia European Biomass Industry Association | www.eubia.org<br />
EWEa European Wind Energy Association | www.ewea.org<br />
WELTWEIT<br />
WCrE World Council for Renewable Energy | www.wcre.org Informationen s. S. 77<br />
Europäischer Biomasseverband. Hintergrundinformationen<br />
zur Biomassenutzung. Downloads von Informationen zu<br />
europäischen Biomasseprojekten.<br />
Europäischer Geothermieverband. Downloads u. a. ein monatlich<br />
erscheinender Newsletter zum Thema Geothermie.<br />
Broschüren, u. a. Geothermie in der Landwirtschaft.<br />
Größter europäischer Photovoltaikindustrieverband.<br />
Informationen zu gesetzlichen Rahmenbedingungen für<br />
die Photovoltaik in Europa. Publikationen zur Photovoltaik,<br />
Szenarien, Marktinformationen, Roadmaps.<br />
Europäischer Verband für kleine Wasserkraftwerke. Hintergrundinformationen<br />
zur Wasserkraft. Potenzial, installierte<br />
Leistung, Kosten.<br />
Europäischer Solarthermieverband. Branchenplattform.<br />
Downloads u. a. „Solar Thermal Markets in Europe”, „Solar<br />
Thermal Action Plan for Europe”.<br />
Europäischer Biomasseverband. Hintergrundinformationen<br />
zur Biomasse und zu Biokraftstoffen, Informationen über<br />
gesetzliche Rahmenbedingungen, Forschungsprojekte und<br />
Veranstaltungen im Biomassesektor.<br />
Informationen s. S. 76<br />
68 AKTEURE IM ENERGIEMARKT
FORSCHUNGSINSTITUTE<br />
aiSt National Institute of Advanced Industrial Science<br />
and Technology, Japan | www.aist.go.jp/index_en.html<br />
ECn Energy Research Centre of the Netherlands,<br />
Niederlande | www.ecn.nl<br />
Epri Electric Power Research Institute<br />
USA | www.epri.com<br />
fraunhofer iSE Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme,<br />
Deutschland | www.ise.fhg.de<br />
fZ Jülich Forschungszentrum Jülich, Deutschland<br />
www.fz-juelich.de<br />
gZb Geothermiezentrum NRW, Bochum<br />
www.geothermie-zentrum.de<br />
iSEt Institut für solare Energieversorgungstechnik,<br />
Deutschland | www.iset.de<br />
www.dispower.org<br />
nrEL National Renewable Energy Laboratory,<br />
USA | www.nrel.gov<br />
Nationales Forschungsinstitut. Downloads,<br />
u. a. „Flexible CIGS Photovoltaic Cell with Energy<br />
Conversion Efficiency of 17.7 % – Enabling development<br />
of a sticker-type high-performance solar cell”.<br />
Forschungsaktivitäten, u. a.: Solarenergie, Windenergie,<br />
Wasserstoff, Biomasse, Energieeffizienz in der Industrie,<br />
intelligente Netze, rechtliche Rahmenbedingungen. Downloads<br />
u. a. Energieszenarios, Informationen zur Energieversorgungssicherheit,<br />
„Biofuels Roadmap for Europa“ etc.<br />
Forschungsinstitut, Bereiche u. a. Technologie und Umwelt.<br />
Downloads von Informationen zu den Forschungsprojekten.<br />
Informationen zu Forschungsthemen und -ergebnissen sowie<br />
zu Testzentren des Instituts, Jahresberichte, Lizenz- und<br />
Patentangebote, Veröffentlichungen und Konferenzbeiträge.<br />
Institut für Energieforschung. Informationen zu Forschungsprojekten,<br />
u. a. aus den Bereichen Brennstoffzellen<br />
und Photovoltaik. Downloads u. a. zu Veröffentlichungen<br />
über Dünnschichtsolarzellen und zur Anwendung von<br />
Brennstoffzellen.<br />
Verbundforschungseinrichtung der Wissenschaft und<br />
Wirtschaft. Hintergrundinformationen zur Geothermie,<br />
Online-Branchenverzeichnis, Projekte, Förderprogramme<br />
und Standort-Check für „Bauwillige“, weiterführende Links.<br />
Informationen zu Forschungsprojekten. Forschungsbereiche:<br />
Anlagentechnik und Leistungselektronik, Energiewandlung<br />
und Regelungstechnik, Energetische Biomassenutzung,<br />
Information und Energiewirtschaft.<br />
Europäisches Gemeinschaftsprojekt:<br />
Distributed Generation with High Penetration of<br />
Renewable Energy Sources.<br />
Nationales Forschungsinstitut. Forschungsbereiche: Biomasse,<br />
Konzentrator-Photovoltaik, Geothermie, Wasserstoff,<br />
Brennstoffzellen, Photovoltaik, Windkraft. Downloads u. a.<br />
„From Biomass to Biofuels”, „Parabolic Trough Technology”.<br />
KAPITEL 08 69
LinkS UnD inHaLtE<br />
agEb<br />
binE<br />
DiW<br />
EEfa<br />
fiZ<br />
DEUTSCHLAND<br />
Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen | www.ag-energiebilanzen.de<br />
BINE Informationsdienst | www.bine.info<br />
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung | www.diw.de<br />
Ecofys | www.ecofys.de<br />
Energy – Environment – Forecast – Analysis | www.eefa.de<br />
Energy Watch Group | www.energywatchgroup.org<br />
Fachinformationszentrum Karlsruhe | www.fiz-karlsruhe.de<br />
1971 von Verbänden der deutschen Energiewirtschaft<br />
und Instituten der energiewirtschaftlichen Forschung<br />
gegründet. Auswertung vorhandener Statistiken aus<br />
allen Gebieten der Energiewirtschaft, Energiebilanzen<br />
(z. B. jährliche Energiebilanz BRD).<br />
Informationsdienst des FIZ Karlsruhe. Kooperiert<br />
mit Einrichtungen und Organisationen aus Forschung,<br />
Ausbildung, Praxis, Fachmedien und Politik. Gefördert<br />
durch BMWi.<br />
Gemeinnütziges und unabhängiges Institut für Grundlagenforschung<br />
und wirtschaftspolitische Beratung.<br />
Forschungsabteilung u. a. für Energie, Verkehr, Umwelt.<br />
Wochen- und Vierteljahresberichte zur deutschen Wirtschaft<br />
als Download. Monatliches Konjunkturbarometer.<br />
Beratungsunternehmen im Bereich Energieeffizienz,<br />
erneuerbare Energien und Klimapolitik. Downloads u. a.<br />
Ecofys-Studie für Allianz und WWF: aktuelle Klimapolitik<br />
der G8-Staaten im Vergleich, Studie zu Energie- und<br />
Klimazielen der Bundesregierung.<br />
Forschungsinstitut für Energie- und Umweltprobleme.<br />
Auftraggeber u. a. BMWi, AG Energiebilanzen,<br />
Umweltbundesamt. Ausgewählte Analysen und<br />
Prognosen zum Download.<br />
Projekt der Ludwig-Bö kow-Stiftung. Unabhängige<br />
Studien über die Verknappung der fossilen und<br />
atomaren Energieressourcen, Ausbauszenarien<br />
für die Regenerativ-Energien.<br />
Gemeinnützige Serviceeinrichtung der Leibniz-<br />
Gemeinschaft (WGL). Im BMBF-Auftrag Kooperationen<br />
mit IAEA und IEA. Im BMWi-Auftrag verantwortlich für<br />
den BINE-Informationsdienst.<br />
70 LINKS UND INHALTE
gtZ<br />
ipp<br />
Lak<br />
rWi<br />
agsn<br />
bDEW<br />
Fraunhofer-Gesellschaft<br />
www.fraunhofer.de |<br />
http://publica.fraunhofer.de/starweb/pub08/index.htm<br />
Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GmbH<br />
www.gtz.de<br />
Max-Planck-Institut für Plasmaphysik | www.ipp.mpg.de<br />
KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung<br />
www.katalyse.de<br />
Länderarbeitskreis Energiebilanzen | www.lak-energiebilanzen.de<br />
Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung<br />
www.rwi-essen.de<br />
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH<br />
www.wupperinst.org<br />
DEUTSCHLAND – VERbäNDE, PORTALE, FOREN<br />
Agentur für Erneuerbare Energien<br />
www.unendlich-viel-energie.de | www.solarserver.de<br />
architectural green solar network | www.agsn.de<br />
Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V.<br />
www.bdew.de<br />
Organisation für angewandte Forschung in Europa.<br />
Angegliederte Forschungseinrichtungen „Energie” im<br />
Überblick. Studien, Aufsätze etc. zum Thema Energie<br />
in Fraunhofer-ePrints (elektronische Publikationen/<br />
Volltextserver) und Fraunhofer-Publica (Datenbank).<br />
Schwerpunktthema Umwelt und Infrastruktur:<br />
Vorstellung der verschiedenen GTZ-Projekte inklusive<br />
Hintergrundinformationen.<br />
Erforschung der Grundlagen eines Fusionskraftwerks.<br />
Informationen zu Projekten, Glossar, themenspezifische<br />
Broschüren zum Download.<br />
Unabhängiges Umweltinstitut; sozial-ökologische<br />
Forschung. Umweltlexikon online.<br />
Energiebilanzen der Bundesländer.<br />
Zentrum für wissenschaftliche Forschung und<br />
evidenzbasierte Politikberatung.<br />
Anwendungsorientierte Nachhaltigkeitsforschung.<br />
2005 Gründung des UNEP/Wuppertal Institute<br />
Collaborating Centre on Sustainable Consumption and<br />
Production (CSCP www.scp-centre.org) gemeinsam<br />
mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen.<br />
Downloads diverser Publikationen zum Thema Energie.<br />
Informationsportal für erneuerbare Energien, finanziert<br />
zu je 50 Prozent von BMU und BMELV (Bundesministerium<br />
für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz)<br />
sowie von Unternehmen der Branche.<br />
Hintergrundinformationen, News, Studien, Grafiken und<br />
Fotos (Fotodatenbank) zu allen regenerativen Energien.<br />
Glossar zum Thema. Zusätzlich Betreiber der<br />
Solarenergie-Internetplattform „Der Solarserver”.<br />
Informationen für Architekten und Bauplaner<br />
zum Thema Solararchitektur.<br />
Gegründet im Herbst 2007. Zusammenschluss von<br />
BGW, VDEW, VDN und VRE (s. Kürzel).<br />
71
DH<br />
bEW<br />
bgW<br />
bSW<br />
dena<br />
Dgap<br />
DgS<br />
grE<br />
BDEW-Fachkongress | www.treffpunkt-netze.de<br />
Bundesindustrieverband Haus-, Energie- und Umwelttechnik<br />
www.bdh-koeln.de<br />
Bundesverband Windenergie e. V. | www.wind-energie.de<br />
Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft:<br />
heute BDEW | www.bundesverband-gas-und-wasser.de/bgw<br />
Bundesverband Solarwirtschaft | www.solarwirtschaft.de<br />
Deutsche Energie-Agentur | www.initiative-energieeffizienz.de<br />
Der Solarserver | www.solarserver.de<br />
Deutsche Gesellschaft für auswärtige Politik e. V.<br />
www.internationalepolitik.de<br />
www.weltpolitik.net<br />
Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e. V. | www.dgs-solar.de<br />
Forum für Zukunftsenergien e. V. | www.zukunftsenergien.de<br />
Gesellschaft für Rationelle Energieverwendung | www.gre-online.de<br />
Zentrale netzwirtschaftliche Veranstaltung des BDEW.<br />
Jährliches Diskussionsforum der Netzbetreiber.<br />
Informationen zur Energieeinsparverordnung EnEV<br />
und zur EU-Richtlinie „Gesamtenergieeffizienz von<br />
Gebäuden” EPBD. Informationsblätter zur Heizungstechnologie<br />
zum Download.<br />
Branchenplattform. Informationen zur Windkraft – von<br />
der Windentstehung bis zum Kraftanlagenbau (im Detail).<br />
Statistiken, Events etc.<br />
s. BDEW. Archivseiten des BGW. Informationen rund ums<br />
Erdgas: Transport, Gashandel, Konzessionsabgaben –<br />
Studien, Berichte, Marktdaten etc. bis Juni 2007.<br />
Daten und Informationen zur deutschen Solarbranche.<br />
Branchenprofil, Special Dünnschichttechnologie.<br />
Kooperationsinitiative von dena, EnBW, E.on, RWE<br />
und Vattenfall, gefördert vom BMWi: Aktionsplattform<br />
für Projekte zur effizienten Stromnutzung in allen<br />
Verbrauchssektoren.<br />
s. Agentur für Erneuerbare Energien.<br />
„Internationale Politik”: Monatszeitschrift der DGAP<br />
(unabhängiger, gemeinnütziger Verein, nationales<br />
Netzwerk der deutschen Außenpolitik).<br />
Onlineportal für internationale Beziehungen des<br />
Forschungsinstituts der DGAP. Informationen zur Euro–<br />
päischen Union, zu Weltwirtschaft und Globalisierung<br />
sowie zu globalen Zukunftsfragen (u. a. Energie und<br />
Ressourcen). Downloads u. a. von „Energy Sources of<br />
the Future – Implications and Consequences for Europe”<br />
(04/2008).<br />
Technisch-wissenschaftlicher Verband für erneuerbare<br />
Energien und Energieeffizienz in Deutschland.<br />
Unabhängige Institution der Energiewirtschaft.<br />
Plattform für den energiepolitischen Dialog,<br />
aktuelle Informationen zur Energiepolitik.<br />
Gemeinnützige bundesweite Organisation zur Förderung<br />
von Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz.<br />
72 LINKS UND INHALTE
iWr<br />
mWv<br />
vDE<br />
vDEW<br />
vDn<br />
vrE<br />
bafa<br />
bfai<br />
bfS<br />
bgr<br />
bmbf<br />
Internationales Wirtschaftsforum Regenerativer Energien<br />
www.iwr.de<br />
Mineralölwirtschaftsverband | www.mwv.de<br />
Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik<br />
www.vde.com<br />
Verband der Elektrizitätswirtschaft: heute BDEW<br />
www.bdew.de<br />
Verband der Netzbetreiber: heute BDEW | www.bdew.de<br />
Verband der Verbundunternehmen und<br />
Regionalen Energieversorger: heute BDEW<br />
http://vre-archiv.bdew.de<br />
DEUTSCHLAND – bUND UND LäNDER<br />
Auswärtiges Amt | www.auswaertiges-amt.de<br />
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle | www.bafa.de<br />
Bundesagentur für Außenwirtschaft | www.bfai.de<br />
Bundesamt für Strahlenschutz | www.bfs.de<br />
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe<br />
www.bgr.bund.de<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung | www.bmbf.de<br />
www.energieforschung-bmbf.de<br />
Geschäftsklimaindex der Regenerativen<br />
Energiewirtschaft, Börsenkurse etc.<br />
Statistiken zu Kraftstoff- und Heizölpreisen.<br />
Ölprognose bis 2006 zum Download.<br />
Informationen u. a. zum Forum Netztechnik/<br />
Netzbetrieb (FNN), ehemals VDN.<br />
s. BDEW<br />
s. BDEW und VDE (FNN)<br />
s. BDEW. Archivseiten des VRE. Pressemitteilungen<br />
und Mitgliederrundschreiben bis Juni 2007.<br />
Aktuelles unter www.bdew.de.<br />
Informationen zu Energie und Klima (Rubrik Außenpolitik),<br />
Länderinformationen auf einen Blick: aktuelle<br />
Lage Politik, Wirtschaft (inklusive Energiesektor), Kultur,<br />
bilaterale Beziehungen etc.<br />
Durchführung des Programms des Bundesministeriums<br />
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zur<br />
Förderung erneuerbarer Energien.<br />
s. GTaI (seit Januar 2009)<br />
Informationen u. a. zu Strahlenschutz sowie Transport<br />
und Lagerung radioaktiver Stoffe. Infoblätter, Unterrichtsmaterial,<br />
Jahresberichte etc. zum Download.<br />
Fachbehörde des BMWi. Beratung der Bundesregierung<br />
zur regionalen und quantitativen weltweiten Verfügbarkeit<br />
von Energierohstoffen (Erdöl, Erdgas, Kernbrennstoffe<br />
und Kohle).<br />
Energieforschungsprogramme. Downloads u. a.<br />
„Grundlagenforschung Energie 2020” (2008).<br />
Solarenergienutzung, Bioenergiekonversion, effiziente<br />
Energieumwandlung, CO 2 -Speicherung, Kernfusion,<br />
nukleare Sicherheitsforschung.<br />
73
mU<br />
bmvbS<br />
bmWi<br />
bmZ<br />
bnetza<br />
bpb<br />
dena<br />
destatis<br />
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
www.bmu.de<br />
www.erneuerbare-energien.de<br />
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
www.bmvbs.de<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />
www.bmwi.de<br />
Bundesministerium für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung | www.bmz.de<br />
Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />
Post und Eisenbahnen | www.bundesnetzagentur.de<br />
Bundeszentrale für politische Bildung | www.bpb.de<br />
Deutsche Energie-Agentur GmbH | www.dena.de<br />
Statistisches Bundesamt | www.destatis.de<br />
Energie-Agentur NRW | www.ea-nrw.de<br />
Energiesparberatung, Zulassungsstelle und Information<br />
Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen, Förderungsmöglichkeiten<br />
für erneuerbare Energien etc.<br />
Informationsplattform für erneuerbare Energien,<br />
nationale und internationale Gesetze und Verordnungen,<br />
Datenservice, Forschung, Förderung. Downloads u. a.<br />
„EEG”, „EEWärmeG”, „Struktur der Windenergieforschung”<br />
(Studie 2008), „Entwicklung erneuerbarer<br />
Energien in Deutschland” (Grafiken/Tabellen der<br />
Arbeitsgruppe Erneuerbare-Energien-Statistik –<br />
AEEG-Stat 2007).<br />
Informationen zu Klimaschutz und Energiesparen:<br />
Energieausweis, CO 2 -Gebäudesanierung, Niedrigenergiehäuser,<br />
Contracting etc.<br />
Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung.<br />
Energiedaten national und international, Energieeffizienz,<br />
Energieforschung, Energiegesetze. Downloads u. a.<br />
von „Energieversorgung für Deutschland” (03/2006),<br />
„Energie in Deutschland” (05/2008).<br />
Themenschwerpunkt Energie und Klimaschutz.<br />
Regulierungsbehörde des Bundes. Aufrechterhaltung<br />
und Förderung des Wettbewerbs in „Netzmärkten”.<br />
Untersteht dem BMWi.<br />
Umfangreiche Informationen zu Klimawandel, Klimapolitik<br />
etc. Downloads zahlreicher Publikationen, u. a.:<br />
„Umweltpolitik” (Informationen zur politischen Bildung,<br />
2008).<br />
Kompetenzzentrum für Energieeffizienz und Regene–<br />
rative Energien.<br />
Statistiken zur Bundesrepublik Deutschland. Downloads<br />
u. a. „Daten zur Energiepreisentwicklung”.<br />
Unabhängige Beratungsstelle für mittelständische Unternehmen<br />
zu Energieeffizienz und Einsparpotenzialen.<br />
Onlineportale Energieeffizienz, Förderprogramme,<br />
Emissionshandel etc. Grafiken u. a. Energiepreise Haushalte,<br />
CO 2 -Preisindex etc.<br />
74 LINKS UND INHALTE
fnr<br />
gtai<br />
lpb<br />
Uba<br />
WbgU<br />
ZSW<br />
bfE<br />
ECCp<br />
EEa<br />
EEX<br />
EUa<br />
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.<br />
www.bio-energie.de<br />
Germany Trade and Invest – Gesellschaft für Außenwirtschaft<br />
und Standortmarketing mbH | www.gtai.de<br />
Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg<br />
www.lpb-bw.de<br />
Umweltbundesamt | www.umweltbundesamt.de<br />
www.dehst.de<br />
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung<br />
Globale Umweltveränderungen | www.wbgu.de<br />
Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung<br />
Baden-Württemberg | www.zsw-bw.de<br />
EUROPA<br />
Bundesamt für Energie, Schweiz | www.bfe.admin.ch<br />
European Climate Change Program<br />
http://ec.europa.eu/environment/climat/eccp.htm<br />
European Environment Agency | www.eea.europa.eu<br />
European Energy Exchange | www.eex.com<br />
Europäische Umweltagentur | www.eea.europa.eu/de<br />
Europäische Kommission<br />
http://ec.europa.eu/energy/index_en.htm<br />
Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz.<br />
Aktuelle Situation auf ausländischen Märkten. Umfangreiche<br />
Datenbank (Marktanalysen, Wirtschaftsdaten,<br />
Länderberichte, Informationen zu Zoll und Recht etc.).<br />
s. auch bpb. Schwerpunkt Klima: Berichte IPCC,<br />
Kyoto-Protokoll etc.<br />
Energie- und Stromsparratgeber. Karten zur<br />
Stromversorgung.<br />
Deutsche Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt.<br />
Rechtliche Vorgaben und Hintergrundinformationen zum<br />
Download.<br />
Schwerpunktthema Umweltveränderung. Meta-Portal<br />
„Global Change”. Downloads u. a. von „Sicherheitsrisiko<br />
Klimawandel” (Hauptgutachten 2007).<br />
Informationen rund um Energiespeicherung,<br />
Brennstoffzellen, Photovoltaik und Energiewirtschaft.<br />
Datenbank Energieforschung.<br />
Informationen zum Klimaschutzprogramm der EU.<br />
s. auch EUA. Zahlreiche Informationen zu Klimawandel<br />
und Energiepolitik der EU in den verschiedenen<br />
Verbrauchsgruppen. Downloads u. a. von „Climate for a<br />
transport change” (2008), „Greenhouse gas emission<br />
trends and projections in Europe” (2007).<br />
Aktuelle Marktdaten der Leipziger Strombörse und<br />
Hintergrundinformationen.<br />
Deutsche Seite der EEA. Aktuelle Informationen und<br />
Lageberichte, u. a. „Die Umwelt in Europa” (4. Lagebericht,<br />
10/2007), „Weniger Treibhausgasemissionen<br />
durch bessere Siedlungsabfallwirtschaft” (01/2008).<br />
Veröffentlichungen der EU zum Thema Energie .<br />
75
eurosolar<br />
eurostat<br />
EWEa<br />
rEnEW<br />
bp<br />
EErE<br />
Eia<br />
iaEa<br />
iEa<br />
iiaSa<br />
Europäische Vereinigung Erneuerbare Energien<br />
www.eurosolar.de<br />
Statistisches Amt der Europäischen Gemeinschaften<br />
www.epp.eurostat.ec.europa.eu<br />
European Wind Energy Association | www.ewea.org<br />
Renewable Fuels of Advanced Powertrains | www.renew-fuel.com<br />
INTERNATIONAL<br />
British Petroleum Company<br />
www.bp.com | www.deutschebp.de<br />
www.co2-handel.de<br />
U. S. Department of Energy<br />
Energy Efficiency and Renewable Energy | www.eere.energy.gov<br />
Energy Information Administration | www.eia.doe.gov<br />
International Atomic Energy Agency | www.iaea.org<br />
International Energy Agency | www.iea.org<br />
www.oilmarketreport.org<br />
Internationales Institut für angewandte Systemanalyse<br />
www.iiasa.ac.at<br />
Gemeinnützige und unabhängige europäische<br />
Vereinigung für erneuerbare Energien. Handlungsentwürfe<br />
und Konzeptionen zur Einführung erneuerbarer<br />
Energien. Artikel zu aktuellen Themen.<br />
Statistiken der EU zu allen Bereichen, u. a. Umwelt<br />
und Energie.<br />
Europäischer Windverband. Downloads u. a. von<br />
„Wind Energy Scenarios up to 2030” (04/2008),<br />
„EWEA Annual Report” (2007), „Delivering Offshore<br />
Windpower in Europe” (2007).<br />
Europäisches Gemeinschaftsprojekt.<br />
Weltklimabericht (Statistical Review World Energy 2008)<br />
zum Download. Die veröffentlichten Daten basieren auf<br />
den offiziellen Quellen der Länder und sind laut BP nicht<br />
von Unternehmensinteressen beeinflusst.<br />
Onlineportal zu Emissionshandel und Klimaschutz. Informationen<br />
für Anlagenbetreiber, politische Hintergründe.<br />
Zahlreiche Informationen, auch zum Download,<br />
zu Energieeffizienz und erneuerbaren Energien.<br />
US-Energiestatistiken je Staat, differenziert nach<br />
Verbrauchergruppen.<br />
Weltweite Energie-Statistik, herausgegeben von<br />
der US-Regierung. Herausgeber des International<br />
Energy Outlook (IEO) 2008. Download unter:<br />
www.eia.doe.gov/oiaf/ieo/index.html<br />
Internationale, wissenschaftlich-technisch tätige<br />
„Atombehörde“ unter dem Dach der UN. Fördert<br />
und überwacht die friedliche Nutzung von Kernenergie<br />
sowie die Anwendung radioaktiver Stoffe.<br />
OECD-Institution. IEA Energy Statistics.<br />
Key Statistics 2007 zum Download.<br />
Oil Market Report der IEA 2007.<br />
Forschungen – in Abstimmung mit der UNO – für dynamische<br />
Systeme in Forschung, Wirtschaft, Umweltschutz etc.<br />
76 LINKS UND INHALTE
ipCC<br />
irEna<br />
nEa<br />
oECD<br />
Un popin<br />
WCrE<br />
WEC<br />
Wir<br />
Wna<br />
Intergovernmental Panel on Climate Change | www.ipcc.ch<br />
IPCC Working Group III, „Mitigation of Climate Change”<br />
www.mnp.nl/ipcc<br />
International Renewable Energy Agency | www.irena.org<br />
Nuclear Energy Agency | www.nea.fr<br />
Organisation for Economic Co-operation and Development<br />
www.oecd.org<br />
United Nations Population Information Network<br />
www.un.org/popin<br />
World Council for Renewable Energy<br />
www.wcre.de | www.wcre.org<br />
World Energy Council | www.worldenergy.org<br />
Deutsches Nationales Komitee (DNK)<br />
des Weltenergierats | www.weltenergierat.de/dnkwebsite<br />
World Resources Institute | www.wri.org<br />
World Nuclear Association | www.world-nuclear.org<br />
Zwischenstaatliche Sachverständigengruppe zu<br />
Klimaveränderungen („Weltklimarat“), IPCC Report<br />
Klimawandel 2007 zum Download. Gegründet von WMO<br />
(World Meteorological Organization, UN-Organ Wetter,<br />
www.wmo.int) und UNEP (United Nations Environment<br />
Programme, UN-Organ Umweltschutz, www.unep.org).<br />
4. IPCC Energiereport (Kürzel: AR4, Stand 2007)<br />
inklusive hoch aufgelöster Grafiken zum Download.<br />
Datenbank „Erneuerbare Energien weltweit” unter:<br />
www.iea.org/textbase/pm/grindex.aspx<br />
Geplante internationale Organsiation der erneuer-<br />
baren Energien nach dem Vorbild der IAEA. Aufgabe:<br />
Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien.<br />
Gründungskonferenz für Ende Januar 2009 von der<br />
deutschen Bundesregierung geplant.<br />
Teilautonome Institution der OECD. Koordiniert<br />
wissenschaftliche und finanzielle Ressourcen der<br />
westeuropäischen Staaten für ein gemeinsames<br />
Nuklearforschungsprogramm.<br />
Internationale Organisation für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung, auch „Organisation<br />
der Industriestaaten“, 30 Mitgliedsstaaten. Beschlüsse<br />
der OECD sind völkerrechtlich bindend.<br />
Datenbank der UN zum Thema Weltbevö kerung.<br />
s. auch WEC. Verschiedene Artikel zu regenerativen<br />
Energien. Dokumente und Materialien zur Weltversammlung<br />
für erneuerbare Energien (World Renewable Energy<br />
Assembly, WREA: www.eurosolar.de, www.wrea2007.org).<br />
Weltenergierat. Mitglieder in über 90 Ländern, darunter<br />
Energieproduzenten und -händler, Forschungsinstitutionen,<br />
Umweltschutzorganisationen etc.<br />
s. auch WCRE. Jährliche Studie „Energie für<br />
Deutschland” zum Download. Schwerpunktthema 2007:<br />
„Transportinfrastrukturen für Energie”.<br />
Non-Profit-Organisation zum Schutz der Umwelt<br />
und zur Förderung nachhaltiger Entwicklungen.<br />
Verbund der Nuklearindustrie.<br />
77
EgiStEr<br />
Atomstrom 26 f.<br />
Atomkraftwerke 26, 61<br />
Aufwindkraftwerke 30<br />
Beleuchtung 43, 44, 53<br />
Biomasse 22, 31 f., 40, 44, 50, 54, 58, 63<br />
Biokraftstoff 32, 58<br />
Brauchwasser 27, 29, 30, 46, 47, 48, 51, 63<br />
Braunkohle 16, 23 f.<br />
Brennstoffe 13, 16 f., 22, 26, 27, 40, 58<br />
Brennstoffausnutzung 13<br />
Brennstoffzellen 13, 36, 51, 64<br />
Brennstoffzellen-Heizgeräte 64<br />
Brennwerttechnik 47, 49 f.<br />
CO 2 -Abscheidung 59<br />
CO 2 -Äquivalent 12<br />
CO 2 -Emissionen 12, 22, 24<br />
CO 2 -Zertifikate 21<br />
Doppelschichtkondensatoren 37<br />
Druckluftspeicherkraftwerke 35, 36<br />
Dünnschichtmodule/-technologien 28, 55 ff., 57<br />
EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) 48, 66<br />
EEWärmeG (Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz) 13, 44<br />
Einspeisevergütung 32, 48 f.<br />
Emissionen, anthropogene 6, 7, 8<br />
Emissionsrechtehandel 21<br />
Endenergie 18, 39, 43<br />
Energiebedarf 23, 38 ff., 47, 49, 52, 53, 54<br />
Energieeffizienz 13, 44, 53<br />
Energiehandel 17<br />
Energieimporte 14, 16<br />
Energiekosten 16, 18 f.<br />
Energiemarkt 14, 18<br />
Energiemix 34, 40, 66<br />
Energiepass 52<br />
Energiepreise 14, 18<br />
Energieproduktivität 13, 17<br />
Energiequellen 22 ff., 39, 40, 44, 64<br />
Energieträger 7, 9, 12, 16, 17, 18, 22 ff., 40<br />
Energie- und Klima(schutz)programm 11 ff., 44, 50<br />
Energieverbrauch 8 f., 22, 38 f., 43, 66<br />
Energieversorgung 14, 20, 36, 38, 40, 63<br />
Erdgas 7, 8, 9, 14, 16, 18, 22, 25, 26, 36, 39, 51 f.<br />
Erdöl 7, 8, 9, 14, 18, 22, 24, 25, 39<br />
Erdwärme 22, 30, 40, 45, 63<br />
Erneuerbare Energien 9, 11, 12, 13, 22, 27 ff., 31, 32, 34,<br />
40, 44, 48, 54, 55, 58, 62, 63, 66<br />
Fernwärme 13, 40<br />
Flächenkollektoren 45, 46<br />
78 REGISTER
Fossile Energieträger 7, 9, 12, 22 ff., 34, 44, 58, 64<br />
Gaskraftwerke 25, 27<br />
Geothermie 30 f.<br />
Geothermiekraftwerke 30 f.<br />
Gezeitenkraftwerke 33<br />
Globale Erwärmung 6 f.<br />
Grundlast 19, 24, 26, 51<br />
Heizenergie 27, 30, 31, 36, 40, 52, 63<br />
Heizsysteme 45, 46, 50<br />
Heizung/Wohnraumbeheizung 12, 17, 27, 29, 43, 44, 45,<br />
46, 47, 49, 51, 52<br />
Importabhängigkeit 13, 16<br />
IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) 6, 7, 8<br />
ITER 61<br />
Kernenergie 22, 26, 40<br />
Kernfusion 59 ff.<br />
Kernkraftwerke 22, 26<br />
Klimabörsen 21<br />
Klimarat 6<br />
Klimaschutz 8, 9, 11, 21, 44<br />
Klimawandel 6, 22, 24<br />
Kohle 7, 8, 9, 14, 16, 22, 23, 24, 39, 40, 52, 59<br />
Kohlekraftwerke 23 f., 59<br />
Kombikraftwerke 63<br />
Kontinentalschelf 25, 26<br />
Konzentratormodule/-systeme 57<br />
Kraft-Wärme-Kopplung 13, 24<br />
KSTAR 61<br />
Kyoto-Protokoll 8, 11, 21<br />
Latentwärmespeicher 36<br />
Laufwasserkraftwerke 33<br />
Magnetspeicher 37<br />
Methan 8, 25 f.<br />
Methanhydrat 25 f.<br />
Mini-Blockheizkraftwerke 51 f.<br />
Netznutzungsentgelte 20<br />
Nukleare Brennstoffe 22, 26 f.<br />
Ölpreisbindung 18<br />
Offshore-Windkraftanlagen 32, 35, 62<br />
Onshore-Windkraftanlagen 32<br />
Osmosekraftwerke 61 f.<br />
Paraboloidkraftwerke 30<br />
Parabolrinnenkraftwerke 30, 54 f.<br />
Passivhäuser 52 f.<br />
Pelletheizung 31, 50<br />
Photovoltaik 27, 28, 48, 55 f.<br />
Photovoltaikkraftwerke 28<br />
Plutonium 22, 26, 27<br />
REGISTER 79
EgiStEr<br />
Preisbildung 18 f.<br />
Primärenergie 14, 39, 40, 47, 64<br />
Primärenergiebedarf 8, 9, 22, 23, 24, 25, 26, 28, 33, 50<br />
Primärenergieverbrauch 9, 11, 13, 22, 38 f., 66<br />
Pro-Kopf-Verbrauch 39<br />
Pufferspeicher 50<br />
Pumpspeicherkraftwerke 33, 34, 35, 63<br />
Raumwärme 43, 53<br />
Regenerative Energien s. erneuerbare Energien<br />
Reserven 9, 16, 17, 23–25, 27, 33<br />
Ressourcen 9, 17, 23, 25<br />
Röhrenkollektoren 28, 47, 48<br />
Rohstoffe 8, 9, 17, 50<br />
Rohstoffpreise 17<br />
Schattenkraftwerke 34<br />
Salzspeicher 35, 36<br />
Schwungradspeicher 37<br />
Sekundärenergie 39<br />
Solarenergie 28, 35, 36, 40, 54, 55, 63<br />
Solarstrom 28-30, 34, 48, 49, 51, 64<br />
Solarthermie 27, 28, 30, 40, 44, 47 f., 63<br />
Solarthermische Kraftwerke 30, 54, 57<br />
Solarturmkraftwerke 30<br />
Solarzellen 28, 56, 57<br />
Sonnenenergie 27, 34, 47, 54, 63<br />
Sonnenkollektoren 27, 28, 47, 50, 63<br />
Stand-by-Betrieb 53<br />
Steinkohle 9, 14, 16, 23, 24, 61<br />
Steuern 18, 19<br />
Strombedarf 12, 13, 21, 33, 63<br />
80 REGISTER
Strombörse 21<br />
Stromerzeugung 13, 16, 19, 20, 25, 27, 30 ff., 35, 51<br />
Strommarkt 20<br />
Stromnetz 24, 26<br />
Strompreis 30<br />
Stromproduktion 22, 24, 31<br />
Strömungskraftwerke 33<br />
Stromverbrauch 12, 22, 64<br />
Stromversorgung 44, 54<br />
Treibhauseffekt, natürlicher 8<br />
Treibhausgas 6, 8, 59<br />
Treibhausgasemissionen 8, 11, 12, 13, 66<br />
Uran 8, 9, 14, 22, 26, 27<br />
Versorgungssicherheit 13, 18<br />
Wärmebrücke 53<br />
Wärmedämmung 12, 53<br />
Wärmepumpen 13, 30, 44, 45, 46, 63<br />
Wärmeversorgung 12<br />
Warmwasserbereitung 12, 17, 43, 44<br />
Wasserkraft 33, 40<br />
Wasserkraftwerke 31, 33<br />
Wasserstoffspeicher 36<br />
Wellenkraftwerke 33<br />
Wind(energie) 22, 32, 34, 40, 54, 63, 64<br />
Windkraftanlagen 32, 33, 35<br />
Windparks 32, 35, 62<br />
Windstrom 32, 36<br />
Zeolith-Heizung 47<br />
REGISTER 81
tabELLEn UnD grafikEn im ÜbErbLiCk<br />
KLIMASCHUTZ UND ENERGIEPOLITIK<br />
Vom Menschen verursachte Treibhausgas- 7<br />
emissionen weltweit, Anteile an den weltweiten<br />
anthropogenen Treibhausgasemissionen 2004<br />
Anteile Energieträger am Welt-Primärenergie- 9<br />
verbrauch 2005, Entwicklung des weltweiten<br />
Primärenergiebedarfs 1990–2030<br />
Statische Reichweiten nicht erneuerbarer 10<br />
Energieträger, Reserven/Ressourcen nicht<br />
erneuerbarer Energieträger 2006<br />
CO 2 -Emissionen EU-15-Staaten 2005 12<br />
ENERGIEMARKT UND -PREISE<br />
Anteile der Energieträger an der 14<br />
Energieversorgung in Deutschland 2007<br />
Energieimporte nach Deutschland 1991–2007 15<br />
Importpreise Energieträger Juni 2007–Juni 2008, 16<br />
Importabhängigkeit verschiedener<br />
Energieträger<br />
Preisveränderungen private Haushalte (2007) 17<br />
Preisbildung private Haushalte: Strom, Erdgas, 19<br />
leichtes Heizöl, Faktoren der Energiepreisbildung:<br />
Strom, Erdgas, Kraftstoff<br />
Die umsatzstärksten Energieunternehmen 20<br />
weltweit 2007<br />
82 TAbELLEN UND GRAFIKEN
UMRECHNUNGSTAbELLE ENERGIEEINHEITEN<br />
EINHEIT<br />
1 kWh<br />
Kilowattstunde<br />
1 TWh<br />
Terawattstunde<br />
1 GJ<br />
Gigajoule<br />
1 PJ<br />
Petajoule<br />
1 t SKE<br />
Steinkohle–<br />
einheiten<br />
1 Mt SKE<br />
1 t RÖE/RÖL 1<br />
Rohöleinheiten<br />
K (Kilo) 10 3 | M (Mega) 10 6 | G (Giga) 10 9 | T (Tera) 10 12 | P (Peta) 10 15 | E (Exa) 10 18<br />
1 international: (M)toe – (million) tonnes of oil equivalent<br />
ENERGIEEINHEITEN | UMRECHNUNG<br />
kWh TWh GJ<br />
1 0,000000001 0,0000000036<br />
1.000.000.000 1 3,6<br />
277,78 0,000000278 1<br />
277.777.777,78 0,278 1.000.000<br />
8.141 0,00000814 29,31<br />
8.141.111.111 8.141 29.308.000<br />
11.641,44 0,0000116 41,87
PJ t SKE Mt SKE t RÖE<br />
0,0036 0,000123 0,000000000123 0,0000859<br />
3.600.000 122.833 0,123 85,985<br />
0,000001 0,03412 0,000000034 0,024<br />
1 34.120 0,034 23.885<br />
0,00002931 1 0,000001 0,7<br />
29,31 0,000001 1 698.374<br />
0,00004187 1,43 0,00000143 1
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Vaillant</strong> GmbH<br />
Berghauser Str. 40<br />
42859 Remscheid<br />
www.vaillant.de<br />
Kontakt:<br />
Dr. Jens Wichtermann<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
Telefon: +49 (0) 21 91/18-27 54<br />
E-Mail: jens.wichtermann@vaillant.de<br />
Konzept:<br />
<strong>Vaillant</strong> und Oliver Schrott Kommunikation<br />
Grafik/Gestaltung, Redaktion:<br />
Oliver Schrott Kommunikation GmbH<br />
An den Dominikanern 11–27<br />
50668 Köln<br />
www.osk.de
ENERGIEqUELLEN<br />
Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten 23<br />
Endenergieverbrauch in Deutschland 2007<br />
Umwandlung Sonnenstrahlung 27<br />
in Strom und Wärme<br />
Die 25 größten Solarstromanlagen der Welt 29<br />
ENERGIESPEICHERUNG UND VERARbEITUNG<br />
Pumpspeicherkraftwerk 35<br />
Der Wirkungsgrad von Stromspeicher- 36<br />
technologien<br />
Speicherung von Wasserstoff 37<br />
ENERGIENUTZUNG UND -VERbRAUCH<br />
Weltbevölkerungswachstum 1990–2030 38<br />
Durchschnittlicher Pro-Kopf-Verbrauch 39<br />
Primärenergie 2005<br />
Primärenergieverbrauch in Deutschland 2007 41<br />
Entwicklung der Wärmebereitstellung aus er- 42<br />
neuerbaren Energien in Deutschland 1990–2007<br />
Anteil am Endenergieverbrauch 2007: Verkehr 43<br />
Industrie, Haushalte, Handel/Gewerbe,<br />
Endenergieverbrauch in Deutschland 2007<br />
(nach Energieträgern)<br />
ENERGIE IM HAUSHALT<br />
Energieverbrauch Heizungssysteme 44<br />
im Vergleich<br />
ENERGIE DER ZUKUNFT<br />
Jahresheizwärmebedarf von Niedrigenergie- 52<br />
und Passivhaus<br />
Wirkungsgrad Dünnschichttechnologien 57<br />
2007 und 2010<br />
83
<strong>Vaillant</strong> GmbH<br />
Berghauser Str. 40 42859 Remscheid Telefon +49 (0) 21 91/18-0<br />
Telefax +49 (0) 21 91/18-28 10 www.vaillant.de info@vaillant.de<br />
Energie <strong>kompakt</strong> – Daten und Fakten