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EnErgiE kompakt - Vaillant

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REMSCHEID, JANUAR 2009 | ERSTE AUFLAGE


<strong>EnErgiE</strong> <strong>kompakt</strong><br />

Energie ist das dominierende Thema des 21. Jahrhunderts. Ressourcenknappheit, hohe Kosten für Öl und Gas sowie<br />

eine zunehmende Belastung der Umwelt durch Treibhausgase stellen die Menschen vor eine große Herausforderung<br />

und zwingen zu einem neuen, nachhaltigen Denken. Erneuerbare Energien geben dabei klar die Richtung vor:<br />

Die Solarbranche wächst, Windenergie, Wasserkraft und Biomasse steigen deutlich in der Verbrauchergunst.<br />

Marktanreizprogramme, Fördergelder und zinsgünstige Darlehen erleichtern den Konsumenten den Umstieg auf<br />

neue Technologien. Für die Industrie ist nachhaltiges Handeln auch und gerade auf ökologischer Ebene zu einem<br />

wichtigen Wettbewerbsfaktor geworden.<br />

Als einer der weltweit führenden Anbieter energieeffizienter Heiztechnik beschäftigen wir uns täglich mit dem<br />

Thema Energie. Schließlich werden in Deutschland und Europa rund 40 Prozent der gesamten Primärenergie für die<br />

Beheizung von Gebäuden und für die Warmwasserbereitung genutzt. Mit welcher Technologie lässt sich die Energie-<br />

effizienz weiter steigern? Wie schaffen wir es, dass eine warme Wohnung nicht zum Luxus wird? Was müssen wir tun,<br />

um CO 2 -Emissionen noch weiter zu reduzieren? Dies sind Fragen, denen wir uns als Technologieführer und Spezialist<br />

für regenerative Energien immer wieder stellen und für die wir schon heute Lösungen sowie einfache Anwendungen<br />

anbieten.<br />

Energie ist ein globales Thema, das keine Grenzen kennt. Entsprechend unübersichtlich ist hier allerdings auch<br />

die Informations- und Datenlage. Das vorliegende Nachschlagewerk fasst neutral und verständlich aktuelle Zahlen,<br />

Daten und Fakten rund um das Thema Energie zusammen. Das Spektrum reicht von Klimawandel und Rohstoff-<br />

märkten über Preisentwicklungen bis hin zu nationalem Energieverbrauch und energieeffizienten Zukunftstechno-<br />

logien. Die aktuelle Situation und die zukünftigen Entwicklungen werden umfassend und übersichtlich beschrieben.<br />

Einen nachhaltigen Blick auf das spannende Thema Energie wünscht Ihnen<br />

Ralf-Otto Limbach<br />

Geschäftsführer der <strong>Vaillant</strong> Group<br />

3


<strong>EnErgiE</strong> <strong>kompakt</strong><br />

VORWORT<br />

01 | KLIMASCHUTZ UND ENERGIEPOLITIK 6<br />

Klimawandel und Energiewende, Risiken der 6<br />

globalen Erwärmung, Treibhausgase und<br />

Verursacher<br />

Der weltweite Energieverbrauch 8<br />

Reichweite der weltweiten Energievorräte 9<br />

Das Energie- und Klimaprogramm der 11<br />

Europäischen Union, Energiepolitische Vorgaben<br />

für Deutschland<br />

Verbesserte Energieausnutzung 13<br />

02 | ENERGIEMARKT UND -PREISE 14<br />

Energiepreise im globalen Wettbewerb 14<br />

Importabhängigkeit und Energiekosten 16<br />

Der Handel mit Energie 17<br />

Zusammensetzung der Energiepreise, 18<br />

Preisbildung bei den privaten Haushalten<br />

Energieversorger und Regulierungsbehörde 20<br />

Der EU-Emissionsrechtehandel 21<br />

03 | ENERGIEqUELLEN 22<br />

Brennstoffe und Energieträger 22<br />

Kohle 23<br />

Erdöl 24<br />

Erdgas, Methanhydrat 25<br />

Nukleare Brennstoffe 26<br />

Sonnenenergie 27<br />

Photovoltaik, Solarthermie 28<br />

Solarthermische Kraftwerke, Geothermie 30<br />

Biomasse 31<br />

Windkraft 32<br />

Wasserkraft 33<br />

04 | ENERGIESPEICHERUNG/-UMWANDLUNG 34<br />

Gespeicherte Energie, Ausgereifte 34<br />

Speichersysteme<br />

Speicherung von Wärme 35<br />

Speicherung von Wasserstoff 36<br />

Magnetspeicher und Doppelschichtkondensatoren 37<br />

4 INHALT


inHaLt<br />

05 | ENERGIENUTZUNG UND -VERbRAUCH 38<br />

Sichere Energieversorgung, Der Energiever- 38<br />

brauch in Deutschland<br />

Deutschlands Energiemix 40<br />

Energieverbrauch der Haushalte 43<br />

06 | ENERGIE IM HAUSHALT 44<br />

Klimaschutz durch effiziente Haustechnik 44<br />

Wärmepumpen, Sole-Wasser-Wärmepumpen 45<br />

Wärmequelle Grundwasser, Wärmequelle Luft 46<br />

Zeolith-Heizung, Solarthermie 47<br />

Photovoltaik 48<br />

Brennwerttechnik 49<br />

Pelletheizung 50<br />

Mini-Blockheizkraftwerke 51<br />

Kohle, Dämmen und Modernisieren 52<br />

Energieeffizienz bei Elektrogeräten 53<br />

07 | ENERGIE DER ZUKUNFT 54<br />

Sonnenenergie: langfristig großes Potenzial, 54<br />

Solarthermische Kraftwerke<br />

Dünnschichtmodule: preiswerte Alternative 55<br />

Massenproduktion und Automatisierung 56<br />

Höhere Wirkungsgrade mit Konzentratormodulen 57<br />

Biomasse: das Multitalent, Synthetische 58<br />

Biokraftstoffe: keine Konkurrenz<br />

zur Lebensmittelindustrie<br />

Kohlekraftwerk mit CO 2 -Abscheidung, 59<br />

Kernfusion<br />

Osmose 61<br />

Dezentrale Energieerzeuger: neue Heraus- 62<br />

forderungen für das öffentliche Netz<br />

Pilotprojekte zur Vollversorgung mit 63<br />

erneuerbaren Energien, Vollversorgung mit<br />

erneuerbaren Energien<br />

Waschen mit der Sonne, Strom und Wärme 64<br />

aus der Brennstoffzelle<br />

08 | AKTEURE IM ENERGIEMARKT 66<br />

Politik, Verbände und Organisationen 66<br />

09 | ANHANG 70<br />

Links und Inhalte 70<br />

Register 78<br />

Tabellen und Grafiken im Überblick 82<br />

Umrechnungstabelle Energieeinheiten 83<br />

INHALT 5


kLimaSCHUtZ UnD <strong>EnErgiE</strong>poLitik 01<br />

Kapitel 01<br />

IPCC R Intergovernmental Panel<br />

on Climate Change<br />

www.mnp.nl/ipcc<br />

KLIMAWANDEL UND ENERGIEWENDE<br />

Laut aktuellem Bericht des Intergovernmental Panel on Climate Change<br />

(IPCC), dem Klimarat der Vereinten Nationen, hat sich die Erde in den<br />

vergangenen 100 Jahren um rund 0,7 Grad Celsius erwärmt. Die Folgen<br />

waren weniger kalte Tage und Frostperioden, dafür mehr heiße Tage,<br />

Hitzeperioden, Dürren und heftige Niederschläge sowie deutlich intensivere<br />

tropische Stürme.<br />

RISIKEN DER GLObALEN ERWäRMUNG<br />

Ohne Gegenmaßnahmen rechnet die Mehrheit der IPCC-Mitglieder bis<br />

Ende des 21. Jahrhunderts mit einem weiteren Temperaturanstieg von 1,1 bis<br />

6,4 Grad. Unterhalb von 1 Grad Celsius ist der Schaden für die Öko-<br />

systeme gering. Zwischen 1 und 2 Grad Celsius wächst das Risiko auf<br />

regionaler Ebene. Über 2 Grad Celsius sind zahlreiche Tier- und Pflanzenar-<br />

ten vom Aussterben bedroht, ab 3 Grad Celsius ganze Ökosysteme in<br />

Gefahr. Insbesondere in Entwicklungsländern drohen Hunger- und Wasser-<br />

krisen sowie weitere sozioökonomische Schäden. Die globale Erwärmung<br />

lasse sich schon jetzt nicht mehr aufhalten, allerdings sei eine Stabilisierung<br />

möglich, so der Weltklimarat. Seine Vorgabe heißt: Begrenzung des Tempera-<br />

turanstiegs bis zum Jahr 2099 auf maximal 2 Grad Celsius.<br />

TREIbHAUSGASE UND VERURSACHER<br />

Das Klima wandelt sich. Wie schnell und mit welchen Konsequenzen, darüber<br />

entscheidet auch der Mensch. Zwischen 1970 und 2004 stieg der Anteil<br />

anthropogener, das heißt vom Menschen verursachter Emissionen um rund<br />

6 KLIMASCHUTZ UND ENERGIEPOLITIK


80 Prozent von 21 auf 38 Gigatonnen (IPCC). Eine besondere Rolle spielte<br />

dabei das Kohlendioxid (CO 2 ): Nicht zuletzt die Verbrennung fossiler<br />

Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas treibt die globale Erwärmung<br />

voran. 2004 betrug der CO 2 -Anteil an den gesamten anthropogenen<br />

Emissionen 77 Prozent.<br />

56,6 % CO 2 , Verbrennung fossiler Energieträger<br />

17,3 % CO 2 , Abholzung, Abbau Biomasse<br />

2,8 % CO 2 , Andere<br />

14,3 % CH 4 , Erdöl-/Erdgasförderung,<br />

Kohlebergbau, Reisanbau,<br />

Massentierhaltung, Müllentsorgung<br />

7,9 % N 2 O, Landwirtschaft<br />

(Stickstoffdünger), chemische Industrie,<br />

Verbrennung von Biomasse<br />

1,1 % F-Gase, Treibmittel für Sprays,<br />

Schaum- und Dämmstoffe, Kältemittel<br />

in Kühlaggregaten, Halbleiterproduktion<br />

25,9 % Energieerzeugung<br />

19,4 % Industrie<br />

17,4 % Forstwirtschaft<br />

(v. a. durch Abholzungen)<br />

13,5 % Landwirtschaft<br />

13,1 % Verkehr (inkl. Schifffahrt,<br />

Eisenbahn- und Flugverkehr)<br />

7,9 % Haushalte, büros<br />

2,8 % Abfall und Abwasser<br />

VOM MENSCHEN VERURSACHTE<br />

TREIbHAUSGASEMISSIONEN<br />

WELTWEIT<br />

CO 2 | Kohlendioxid<br />

CH 4 | Methan<br />

N 2 O | Distickstoffmonoxid/Lachgas<br />

F-Gase | fluorierte Kohlenwasserstoffe<br />

(H-FKW) und perfluorierte<br />

Kohlenwasserstoffe (FKW)<br />

quelle: IPCC, 4 th Assessment Report<br />

(AR4), 2007<br />

ANTEILE AN DEN WELTWEITEN<br />

ANTHROPOGENEN<br />

TREIbHAUSGASEMISSIONEN<br />

(2004)<br />

quelle: IPCC, Climate Change 2007<br />

KAPITEL 01 7


ANTHROPOGENE EMISSIONEN UND NATÜRLICHER TREIbHAUSEFFEKT<br />

CO 2 ist das wichtigste anthropogene, das heißt vom Menschen verursachte Treibhausgas. Ebenso wie Distickstoffoxid<br />

(N 2 O, Lachgas), Ozon (O 3 ), Methan (CH 4 ) und Wasserdampf (H 2 O) wird es aber auch natürlich freigesetzt. Etwa<br />

400 Gigatonnen CO 2 werden nach Schätzung des Bremer Instituts für Umweltphysik (IUP) jährlich in die Atmosphäre<br />

abgegeben, davon sind 38 Gigatonnen vom Menschen verursacht (IPCC-Bericht). Zusätzliche Mengen CO 2 geben unter<br />

anderem aktive Vulkane frei. Der natürliche Treibhauseffekt hält die Durchschnittstemperatur der Erde bei plus 15 Grad<br />

Celsius. Ohne dieses Phänomen läge der Wert bei frostigen minus 18 Grad Celsius. Weitere Erhöhungen würden nach<br />

Berechnungen der Forscher Tier- und Pflanzenarten sowie Ökosysteme bedrohen, den Meeresspiegel ansteigen lassen<br />

und damit Lebensräume von vielen Menschen und Tieren gefährden.<br />

IUP R Institut für Umweltphysik<br />

an der Universität Bremen<br />

www.iup.uni-bremen.de<br />

Bereits 1997 legte die Internationale<br />

Staatengemeinschaft in Kyoto<br />

verbindliche Handlungsziele und<br />

Umsetzungsmaßnahmen für den<br />

globalen Klimaschutz fest. Download<br />

Kyoto-Protokoll: www.bmu.de<br />

Auswärtiges Amt R<br />

www.auswaertiges-amt.de<br />

IEA R International Energy Agency<br />

www.iea.org<br />

bGR R Bundesanstalt für<br />

Geowissenschaften und Rohstoffe<br />

www.bgr.bund.de<br />

DER WELTWEITE ENERGIEVERbRAUCH<br />

Mit dem 2005 in Kraft getretenen Kyoto-Protokoll haben sich die UN-Mitglie-<br />

der dazu verpflichtet, ihre Gesamtemissionen zwischen 2008 und 2012 um<br />

5 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Allerdings: Die Menschheit wächst und<br />

damit der weltweite Energieverbrauch. Allein die beiden aufstrebenden neuen<br />

Wirtschaftsgroßmächte China und Indien verzeichnen ein jährliches<br />

Bevölkerungswachstum von 0,6 bzw. 1,9 Prozent (Auswärtiges Amt). Die<br />

Internationale Energie-Agentur IEA geht davon aus, dass sich der globale<br />

Energieverbrauch bis 2030 um 50 bis 70 Prozent erhöht. Damit ist zurzeit<br />

ein weiterer Anstieg der Treibhausgasemissionen unvermeidlich, denn neben<br />

Uran decken Kohle, Erdgas und Erdöl laut Bundesanstalt für Geowissenschaf-<br />

ten und Rohstoffe (bGR) noch immer über 80 Prozent des Welt-Primärener-<br />

giebedarfs. Bei deren Verbrennung entsteht CO 2 .<br />

8 KLIMASCHUTZ UND ENERGIEPOLITIK


ANTEILE ENERGIETRäGER AM WELT-<br />

PRIMäRENERGIEVERbRAUCH 2005<br />

35,0 % Erdöl<br />

25,4 % Kohle<br />

20,6 % Erdgas<br />

REICHWEITE DER WELTWEITEN ENERGIEVORRäTE<br />

Die Vorräte an nicht erneuerbaren Energieträgern sind begrenzt. Die<br />

BGR schätzte die weltweiten Reserven Ende 2006 auf rund 11 Billiarden<br />

Kilowattstunden (kWh). Das sind 1.348.000 Millionen Tonnen Steinkohle-<br />

einheiten (Mt SKE) und entspricht etwa dem 90-fachen weltweiten Primär-<br />

energieverbrauch (PEV) an fossilen Energierohstoffen im Bemessungs-<br />

jahr. Hinzu kommen Ressourcen in Höhe von ca. 95 Billiarden kWh bzw.<br />

11.650.000 Millionen Tonnen SKE. Die Schätzungen, wie lange diese Vorräte<br />

reichen, sind unterschiedlich. Auf der Grundlage der Verbrauchsdaten der<br />

OECD geht das Berliner Energieforschungsinstitut EEFA davon aus, dass<br />

konventionelles – also leicht und ohne hohen Kostenaufwand zu gewinnendes<br />

– Erdöl noch bis ca. ins Jahr 2048 verfügbar ist. Erdgas reicht demnach bis<br />

ca. 2068, Steinkohle bis ca. 2156 und Uran bis ca. 2075. Nicht nur der Klima-<br />

schutz macht somit eine Energiewende erforderlich.<br />

12,7 % Erneuerbare Energien:<br />

Biomasse, Wasserkraft,<br />

Geothermie, Wind-,<br />

Solar- und Meeresenergie,<br />

Abfälle, Biogas<br />

6,3 % Kernenergie<br />

quelle: IEA Key Statistics World 2007<br />

ENTWICKLUNG DES WELTWEITEN<br />

PRIMäRENERGIEbEDARFS 1990–2030<br />

(in Mio Tonnen Steinkohleeinheiten/Mt SKE 1 )<br />

1990 6.124,3<br />

1995 6.450,0<br />

2000 7.013,4<br />

2005 7.995,7<br />

2015 10.042,7<br />

2030 12.392,3<br />

quelle: OECD Factbook 2008<br />

1 Umrechnung Energieeinheiten s. Seite 83<br />

Reserven sind die Mengen, die sich<br />

technisch und wirtschaftlich tatsächlich<br />

gewinnen lassen.<br />

Ressourcen umfassen Potenziale, deren<br />

Erschließung derzeit noch zu unwirtschaftlich<br />

bzw. technisch nicht machbar ist.<br />

OECD R Organisation for Economic<br />

Co-operation and Development<br />

www.oecd.org<br />

EEFA R Forschungsinstitut für<br />

Energie- und Umweltprobleme<br />

www.eefa.de<br />

KAPITEL 01 9


STATISCHE REICHWEITEN NICHT<br />

ERNEUERbARER ENERGIETRäGER<br />

bezogen auf die Förderung des<br />

Jahres 2006 bzw. 2005 (Uran)<br />

quelle: bMWi, berechnungen<br />

von EEFA nach OECD/NEA, bGR<br />

RESERVEN/RESSOURCEN<br />

NICHT ERNEUERbARER<br />

ENERGIETRäGER 2006<br />

quelle: bGR, Reserven, Ressourcen und<br />

Verfügbarkeit von Energierohstoffen 2006<br />

URAN<br />

KOHLE<br />

ERDGAS<br />

ERDÖL<br />

Reserven<br />

Ressourcen<br />

46,4 % Hartkohle<br />

17,4 % Konv. Erdgas<br />

0,2 % Nicht-konv. Erdgas<br />

17,2 % Konv. Erdöl<br />

7,0 % Nicht-konv. Erdöl<br />

7,4 % Weichbraunkohle<br />

2,3 % Thorium<br />

2,0 % Uran<br />

65,3 % Hartkohle<br />

2,3 % Konv. Erdgas<br />

17,1 % Nicht-konv. Erdgas<br />

1,0 % Konv. Erdöl<br />

3,1 % Nicht-konv. Erdöl<br />

9,4 % Weichbraunkohle<br />

0,3 % Thorium<br />

1,5 % Uran<br />

10 KLIMASCHUTZ UND ENERGIEPOLITIK<br />

Uran<br />

Weichbraunkohle<br />

Hartkohle<br />

konventionell und<br />

nicht konventionell<br />

konventionell<br />

konventionell und<br />

nicht konventionell<br />

konventionell<br />

1.348.000<br />

mt SkE<br />

RESERVEN<br />

Jahre<br />

> 1.000<br />

> 1.000<br />

658<br />

0 40 80 120 160 200 240 280 320 1.000<br />

11.650.000<br />

mt SkE<br />

RESSOURCEN


DAS ENERGIE- UND KLIMAPROGRAMM DER<br />

EUROPäISCHEN UNION<br />

Auf der Grundlage des Kyoto-Protokolls brachte die Europäische Union<br />

im Jahr 2000 ihr „Europäisches Programm zur Klimaänderung“ (ECCP)<br />

auf den Weg: ein Maßnahmenpaket zum Klimaschutz für den Zeitraum<br />

2008 bis 2012. Darin verpflichteten sich die 15 „alten“ Mitgliedsstaaten,<br />

ihre Emissionen bis zum Ende der Periode statt um 5 um insgesamt<br />

8 Prozent zu reduzieren. Seit März 2007 steckt das ECCP-Nachfolge-<br />

programm den Rahmen für die Zeit zwischen 2012 und 2020 ab. Gemäß<br />

dieser Vereinbarung wollen die Mitgliedsstaaten<br />

• ihre Treibhausgasemissionen im Verlauf der neuen Dekade um<br />

mindestens 20 Prozent gegenüber 1990 reduzieren. Eine Reduzierung<br />

um 30 Prozent ist zugesagt, falls andere Industriestaaten mitziehen<br />

und die Schwellenländer einen „angemessenen“ Beitrag zum globalen<br />

Klimaprogramm leisten,<br />

• den für 2020 prognostizierten Primärenergieverbrauch<br />

(s. Kasten Seite 39) um 20 Prozent senken,<br />

• den Anteil erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch<br />

der Mitgliedsstaaten auf 20 Prozent erhöhen.<br />

Geplant ist darüber hinaus, die EU-Treibhausgasemissionen bis 2050 um<br />

50 Prozent zu verringern.<br />

ENERGIEPOLITISCHE VORGAbEN FÜR DEUTSCHLAND<br />

Deutschland ist unter den EU-15-Staaten mit einem Anteil von 25 Prozent an<br />

den Gesamtemissionen der größte Treibhausgasemittent. Entsprechend hoch<br />

liegt die länderspezifische Reduktionsverpflichtung bis 2020. Von den vorge-<br />

gebenen minus 21 Prozent hatte die Bundesrepublik bereits 2006 18,2 Prozent<br />

ECCP R European Climate<br />

Change Program<br />

http://ec.europa.eu/environment/<br />

climat/eccp.htm<br />

KAPITEL 01 11


CO 2 wird nicht als Emission, sondern<br />

über die chemische Umsetzung als<br />

CO 2 -äquivalent gemessen. Mit dem<br />

CO 2 -Äquivalent wird das Gefährdungspotenzial<br />

anderer Treibhausgase in eine<br />

äquivalente Menge umgerechnet, um so<br />

die unterschiedlichen Gase vergleichbar<br />

zu machen.<br />

Ecofys R Umweltinstitut<br />

www.ecofys.de<br />

quelle: IEA, Key World<br />

Energy Statistics 2007<br />

erreicht. Die Bundesregierung nahm das gute Ergebnis 2007 zum Anlass,<br />

das nationale Ziel nochmals zu erhöhen: Bis 2020 will sie die Emissionen nun<br />

statt um 21 Prozent um insgesamt 40 Prozent bzw. um 270 Millionen Tonnen<br />

CO 2 -äquivalent senken. Allein der Stromverbrauch soll sich bis 2020 um<br />

11 Prozent reduzieren. Hilfestellung leistet das „Integrierte Energie- und Kli-<br />

maschutzprogramm“, das die sparsame Energienutzung und den Ausbau re-<br />

generativer Energien forciert. Allerdings ist die Wirksamkeit der Maßnahmen<br />

nicht unumstritten: Das Nürnberger Umweltinstitut Ecofys ermittelte, dass<br />

sich auf dieser Basis lediglich weitere 10 Prozent an Treibhausgasemissionen<br />

und nur 6 Prozent des Strombedarfs einsparen lassen (Ecofys Kurzgutachten<br />

2008). Großes Potenzial zur Senkung der CO 2 -Emissionen ist auch in Gebäu-<br />

den bei Heizung und Warmwasserbereitung vorhanden. Die energetischen<br />

Anforderungen an Gebäude (Wärmedämmung, Heiztechnik) werden daher in<br />

Stufen dem Stand der Technik und der Energiepreisentwicklung angepasst.<br />

Ab dem Jahr 2020 soll die Wärmeversorgung von Neubauten weitgehend<br />

unabhängig von fossilen Energieträgern sein. Gleichzeitig soll der Anteil von<br />

erneuerbaren Energien an der Wärmeversorgung im gesamten Gebäudebe-<br />

stand auf 14 Prozent steigen.<br />

CO 2 -EMISSIONEN EU-15-STAATEN 2005 (in Mio t)<br />

Deutschland 813,48<br />

Vereinigtes Königreich 529,89<br />

Italien 454,00<br />

Frankreich 388,38<br />

Spanien 341,75<br />

Niederlande 182,95<br />

Belgien 111,70<br />

Griechenland 95,67<br />

Österreich 77,18<br />

Portugal 63,01<br />

Finnland 55,42<br />

Schweden 50,95<br />

Dänemark 45,51<br />

Irland 43,77<br />

Luxemburg 11,35<br />

12 KLIMASCHUTZ UND ENERGIEPOLITIK


VERbESSERTE ENERGIEAUSNUTZUNG<br />

Das deutsche Energie- und Klimaschutzprogramm setzt auf Maßnahmen,<br />

welche die Energieeffizienz verbessern. Höhere Effizienz bedeutet weniger<br />

Verluste bei der Umsetzung von Energie. Dies reduziert den Verbrauch und<br />

somit die Treibhausgasemissionen, verringert die Importabhängigkeit und<br />

erhöht die Versorgungssicherheit bei niedrigeren Kosten. Bis 2020 soll sich<br />

die Energieproduktivität in Industrie, Verkehr, Gewerbe und Haushalten<br />

gegenüber 1990 verdoppelt haben. Erste Resultate sind bereits erzielt:<br />

2007 benötigte die Stromerzeugung dank neuer, effizienterer Anlagen nur<br />

noch 8,4 Megajoule Brennstoffe pro erzeugter Kilowattstunde gegenüber<br />

9,9 Megajoule im Jahr 1990. Damit stieg die Brennstoffausnutzung von<br />

36,5 auf 42,6 Prozent (bMWi). Der verbesserten Energieeffizienz steht al-<br />

lerdings in allen Sektoren ein steigender Strombedarf entgegen – ein Effekt,<br />

der in der Industrie nicht zuletzt durch zunehmende Automatisierung und<br />

elektronische Prozesssteuerung verstärkt wird. Gemäß dem Erneuerbare-<br />

Energien-Wärmegesetz wird zudem auf dem Heiztechnikmarkt eine Pflicht<br />

zur anteiligen Nutzung von erneuerbaren Energien eingeführt. Dabei können<br />

neben solarer Strahlungsenergie und Wärmepumpen auch Kraft-Wärme-<br />

Kopplung (inklusive Brennstoffzellen) oder Fernwärme zum Einsatz kommen.<br />

Foto: iStockphoto<br />

Energieproduktivität und Energie-<br />

effizienz sind eng miteinander verbunden:<br />

Die Energieproduktivität stellt das Brutto-<br />

inlandsprodukt dem Primärenergieverbrauch<br />

gegenüber (BIP/PEV). Das heißt:<br />

Je mehr eine Volkswirtschaft aus einer<br />

Primärenergieeinheit herausholt, desto<br />

größer ist deren Energieeffizienz.<br />

bMWi R Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

www.bmwi.de<br />

KAPITEL 01 13


<strong>EnErgiE</strong>markt UnD -prEiSE 02<br />

Kapitel 02<br />

AGEb R Arbeitsgemeinschaft<br />

Energiebilanzen<br />

www.ag-energiebilanzen.de<br />

bMWi R Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

www.bmwi.de<br />

tabelle zum Umrechnen der<br />

Energieeinheiten s. Seite 83<br />

ANTEILE DER ENERGIETRäGER<br />

AN DER ENERGIEVERSORGUNG<br />

IN DEUTSCHLAND 2007<br />

quelle: AGEb 2008<br />

ENERGIEPREISE IM GLObALEN WETTbEWERb<br />

Die Energiepreise sind ein wichtiger Wettbewerbsfaktor und entscheiden<br />

unter anderem mit über die Standortwahl von Unternehmen. Deutschland<br />

ist laut der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEb) bei seiner<br />

gesamten Energieversorgung zu 71,5 Prozent von Importen (Öl, Gas, Stein-<br />

kohle, Strom) abhängig. Insgesamt betrug der Verbrauch im Jahr 2007<br />

473,6 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE, s. auch Seite 41) an<br />

Primärenergie. Das Ausland, allen voran Russland, Norwegen und die<br />

Niederlande, lieferte 2007 106,6 Millionen Tonnen Rohöl, 923,3 Terawatt-<br />

stunden Erdgas, 47,5 Millionen Tonnen Steinkohle und 3.190 Tonnen Uran<br />

(bMWi).<br />

41,1 % braunkohle<br />

17,8 % Übrige erneuerbare<br />

Energien<br />

16,4 % Steinkohle<br />

13,6 % Erdgas<br />

3,7 % Mineralöl<br />

3,6 % Windkraft<br />

1,9 % Wasserkraft<br />

1,9 % Sonstige<br />

14 ENERGIEMARKT UND -PREISE


ENERGIEIMPORTE NACH DEUTSCHLAND 1991–2007<br />

STEINKOHLE (in Mio t) 1991 1995 2000 2005 2007<br />

Europa 6,8 7,3 12,2 9,4 9,2<br />

Nordamerika 1,9 2,8 1,8 3,0 4,7<br />

Südafrika 5,5 4,2 4,7 8,2 6,5<br />

Russland 0,2 0,3 1,3 6,8 8,6<br />

Pazifik 1,8 1,6 5,4 5,0 8,8<br />

Übrige 0,6 1,6 8,5 7,5 9,7<br />

ROHÖL (in Mio t)<br />

Europa 22,7 39,1 31,6 33,8 32,8<br />

Russland 14,0 20,6 29,8 38,2 34,0<br />

Naher Osten 18,2 12,9 13,5 20,5 16,5<br />

Afrika 27,1 23,6 21,3 7,7 5,8<br />

Übrige 6,8 4,4 7,4 12,0 17,5<br />

ERDGAS (in TWh)<br />

Niederlande 219,3 233,6 174,4 204,2 204,8<br />

Norwegen 94,7 130,4 215,7 305,0 289,3<br />

Russland 249,8 334,8 376,0 396,1 398,8<br />

Übrige 9,4 16,2 57,5 44,9 30,3<br />

URAN (in t)<br />

Frankreich 400 300 430 250 910<br />

Kanada 60 100 300 1340 800<br />

Großbritannien 520 930 770 630 780<br />

USA – – 330 790 360<br />

Übrige 60 200 170 340<br />

quelle: bMWi, nach berechnungen von EEFA,<br />

bGR, Destatis, AGEb<br />

KAPITEL 02 15


IMPORTPREISE ENERGIE-<br />

TRäGER JUNI 2007–JUNI 2008<br />

ENERGIETRäGER TEUERUNGSRATE<br />

quelle: Destatis 2008<br />

Destatis R Statistisches Bundesamt<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

www.destatis.de<br />

IMPORTAbHäNGIGKEIT<br />

VERSCHIEDENER<br />

ENERGIETRäGER<br />

quelle: AGEb 2008<br />

IN %<br />

Rohöl +58,4 %<br />

Erdgas +42,9 %<br />

Steinkohle +60,3 %<br />

Jahresteuerungsrate +49,7 %<br />

Importe<br />

Inlandsgewinnung<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Mio t SKE<br />

IMPORTAbHäNGIGKEIT UND ENERGIEKOSTEN<br />

Seit 1991 ist die Abhängigkeit der Bundesrepublik Deutschland von<br />

Energieimporten stetig gewachsen, weil die heimischen Reserven nicht<br />

ausreichen und weil die heimische Förderung teurer war als der weltweite<br />

Einkauf. Die höchste Abhängigkeitsquote besteht beim Mineralöl, das<br />

2007 zu 97 Prozent aus anderen Ländern bezogen wurde. Beim Erdgas<br />

ist Deutschland zu 83 Prozent auf Fremdlieferungen angewiesen. Bei der<br />

Steinkohle betrug der Anteil 68 Prozent. Nur der Braunkohlebedarf wurde<br />

ausschließlich aus inländischer Förderung gedeckt. Braunkohle ist bis heute<br />

der wichtigste Energieträger der deutschen Stromerzeugung.<br />

Die Beschaffung der Brennstoffe im Ausland ist teuer, die Preise ziehen<br />

immer weiter an. Laut Statistischem Bundesamt Destatis lag die deutsche<br />

Jahresteuerungsrate für die Einfuhr von Energieträgern im Juni 2008<br />

bei fast 50 Prozent. Parallel dazu stiegen auch die inländischen Energie-<br />

kosten für Industrie, Verkehr, Gewerbe und Haushalte. Trotz verbesserter<br />

Mineralöl Erdgas Steinkohle Braunkohle Wasserkraft Windkraft<br />

97 %<br />

3 %<br />

83 %<br />

17 %<br />

100 % 100 %<br />

16 ENERGIEMARKT UND -PREISE<br />

68 %<br />

32 %<br />

100 %


Energieproduktivität erhöhten sich die Preise zwischen 1998 und 2008<br />

um 30 Prozent (BMWi): In der Industrie kletterten die Ausgaben von<br />

22 Milliarden auf 30 Milliarden Euro. Die privaten Verbraucher gaben in der<br />

gleichen Zeit 30 Prozent mehr für Brennstoffe zur Wohnraumbeheizung<br />

und Warmwasserbereitung aus sowie 65 Prozent mehr für Primärenergie-<br />

träger zu Kochzwecken.<br />

PREISVERäNDERUNGEN PRIVATE HAUSHALTE<br />

ENERGIETRäGER EINHEIT 1990 2000 2005 2007 2008 PREISANSTIEG<br />

(Jan.–Juni) 1990–2008 in %<br />

Motorenbenzin €/l 0,61 1,02 1,21 1,33 1,44 136,1<br />

Dieselkraftstoff €/l 0,53 0,80 1,07 1,17 1,36 156,6<br />

Heizöl, leicht €/l 0,22 0,37 0,49 0,57 0,78 254,5<br />

Erdgas c/kWh 2,81 3,77 5,11 6,22 6,68 137,7<br />

Strom, Industrie/Gewerbe c/kWh 5,8 5,9 7,3 9,1 9,5 63,8<br />

Strom, Haushalte c/kWh 15,3 15,6 19,4 21,6 23,0 50,3<br />

Fernwärme €/GJ 10,88 12,45 15,52 18,49 k. A. (bis 2007) 69,9<br />

DER HANDEL MIT ENERGIE<br />

Verstärkte Nachfrage nach Energieträgern und zunehmend knappe Reserven<br />

und Ressourcen beeinflussen die Rohstoffpreise. Daneben spielt der Handel<br />

an den internationalen Börsen eine wichtige Rolle: Rohstoffe haben sich zum<br />

be lieb ten Spekulationsobjekt für die Anleger entwickelt. Die Folge: Selbst ein<br />

ausreichendes Angebot schützt nicht vor starken Preisausschlägen. Für 2007<br />

ermittelte die International Energy Agency (IEA) zum Beispiel ein welt weites<br />

Angebot von 89,23 Millionen Barrel Rohöl pro Tag gegenüber einem Ölbedarf<br />

von 86,13 Millionen Barrel pro Tag. Dennoch wurde das Rohöl teurer: Die Sorte<br />

Brent UK (Nordsee) war im November 2007 mit 93 US-Dollar pro Barrel 57 Pro-<br />

zent teurer als ein Jahr zuvor (AGEb). Seitdem sind die Preise weiter gestiegen.<br />

quelle: bMWi, nach berechnungen von EEFA<br />

nach Destatis, Verivox, Mineralölwirtschafts-<br />

verband<br />

IEA R International Energy Agency,<br />

Oil Market Report 2007<br />

www.oilmarketreport.org<br />

AGEb R AG Energiebilanzen,<br />

Energieverbrauch in Deutschland 2007<br />

www.ag-energiebilanzen.de<br />

KAPITEL 02 17


DIE ÖLPREISbINDUNG<br />

Seit den 1960er Jahren folgen die Erdgasimportpreise in Deutschland den Preisentwicklungen des Rohöls –<br />

zeitlich verzögert um etwa ein halbes Jahr. Hintergrund ist eine internationale Branchenvereinbarung zwischen den<br />

ausländischen Produzenten, den deutschen Importeuren und den Gasversorgungsunternehmen. Ursprünglich sollte<br />

auf diese Weise die Förderung des „neuen“ Energieträgers Erdgas unterstützt werden: Die Produzenten, meist zugleich<br />

Ölförderer, sicherten so ihre hohen Investitionen ab und schlossen aus, sich mit dem neuen Produkt selbst Konkurrenz<br />

zu machen. Das Bundeskartellamt und Verbraucherschutzorganisationen kritisieren die Ölpreisbindung als überholt,<br />

zumal sie für eine Reihe anderer Staaten nicht gegeben ist. Dabei soll allein die Ölpreisbindung Grund für die Preis-<br />

explosion beim Gas gewesen sein. Große Gasexporteure wie zum Beispiel Gazprom in Russland bestehen weiterhin<br />

auf der Ölpreisbindung, weil sie dem Verbraucher auf der anderen Seite Versorgungssicherheit gewährleiste und<br />

auch Preissenkungen garantiere, falls der Ölpreis wieder fällt.<br />

Endenergie bezeichnet die Energie-<br />

menge, die – zum Beispiel in Form von<br />

Strom – tatsächlich beim Verbraucher<br />

a nkommt.<br />

bMWi R Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

www.bmwi.de<br />

ZUSAMMENSETZUNG DER ENERGIEPREISE<br />

Der Rohstoffhandel ist nur einer von vielen Faktoren der Preisbildung auf<br />

dem Energiemarkt. In die Preise für Endenergie fließen neben Beschaffungs-<br />

und Transportkosten auch Steuern, Netznutzungsgebühren und staatlich<br />

verordnete Sonderbelastungen ein.<br />

PREISbILDUNG bEI DEN PRIVATEN HAUSHALTEN<br />

Die Energiekosten für private Verbraucher setzen sich je nach Energieträger<br />

und Verbrauchergruppe unterschiedlich zusammen. So tragen die privaten<br />

Haushalte beim Erdgas einen deutlich höheren Netznutzungs- und Personal-<br />

kostenanteil als die Industrie. Die Abhängigkeit von den Weltmarktpreisen<br />

ist dagegen wesentlich geringer. Beim Kraftstoff treiben vor allem die Ver-<br />

brauchssteuern die Kosten in die Höhe: 2007 betrug der Anteil am Produkt-<br />

preis 55,5 Prozent bei Diesel und 64,5 Prozent bei Superbenzin (bMWi).<br />

18 ENERGIEMARKT UND -PREISE


Beim Strom machten Steuern und staatlich auferlegte Abgaben rund<br />

47 Prozent der Energiekosten aus. Ein zusätzlicher Preistreiber ist der<br />

sogenannte Peak-Strom: Dieser teure Spitzenlaststrom deckt die verbrauchs-<br />

starke Zeit der privaten Haushalte zwischen 8.00 und 20.00 Uhr an Werk-<br />

tagen. Die Industrie profitiert von geringen Lastschwankungen: Der preis-<br />

wertere Base-Strom sichert hier die Grundlastzeiten über 24 Stunden.<br />

PRIVATE HAUSHALTE (2007)<br />

PREISbILDUNG STROM<br />

35,0 % Strombeschaffung<br />

17,8 % Netznutzungsentgelt<br />

15,9 % Mehrwertsteuer<br />

10,3 % Konzessionssteuer<br />

10,0 % Stromsteuer<br />

9,8 % Sonderbelastung EEG<br />

1,4 % KWK-Umlage<br />

quelle: bMWi, Energie in Deutschland 2008<br />

PREISbILDUNG ERDGAS<br />

72,0 % Import/Produktion, Transport,<br />

Speicherung, Verteilung<br />

16,0 % Mehrwertsteuer<br />

9,0 % Erdgassteuer<br />

2,0 % Konzessionsabgabe<br />

1,0 % Anteilige Förderabgabe<br />

quelle: bGW/bDEW, 1. Januar 2007<br />

PREISbILDUNG LEICHTES HEIZÖL<br />

49,0 % Mineralöl- und Ökosteuer<br />

28,0 % Import/Produktion, beschaffung<br />

16,0 % Mehrwertsteuer<br />

7,0 % Vermarktung<br />

quelle: Mineralölwirtschaftsverband<br />

FAKTOREN DER<br />

ENERGIEPREISbILDUNG<br />

Die Endenergiepreise setzen sich<br />

aus den folgenden Kostenbestand-<br />

teilen zusammen:<br />

STROM<br />

• Stromerzeugung/-beschaffung<br />

• Netznutzungsentgelte<br />

• Konzessionsabgabe<br />

• Stromsteuer<br />

• EEG-Einspeisevergütung<br />

• KWK*-Umlage<br />

• Mehrwertsteuer<br />

ERDGAS<br />

• Gasbeschaffung/-gewinnung<br />

• Transport- und Verteilerkosten<br />

• Mineralöl-/Ökosteuern<br />

• Netznutzungsentgelte<br />

• Personalkosten etc.<br />

KRAFTSTOFF (TANKSTELLE)<br />

• Produkt-/Warenpreis<br />

• Energiesteuer (früher Mineralölsteuer)<br />

• Mehrwertsteuer<br />

• Erdölbevorratungsabgabe<br />

• Marge und Verarbeitungskosten,<br />

Transport, Logistik<br />

*KWK: Kraft-Wärme-Kopplung<br />

quelle: bMWi, Energie in Deutschland 2008<br />

KAPITEL 02 19


DEW R Bundesverband der Energie-<br />

und Wasserwirtschaft<br />

www.bdew.de<br />

bNetzA R Bundesnetzagentur für<br />

Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />

Post und Eisenbahnen<br />

www.bundesnetzagentur.de<br />

quelle: Fortune (USA), Global 500, Juli 2008<br />

www.money.cnn.com<br />

ENERGIEVERSORGER UND REGULIERUNGSbEHÖRDE<br />

In der deutschen Energieversorgung sind über 1.300 Unternehmen tätig<br />

(Stand 2007, Destatis), davon allein mehr als 900 im Strombereich. Dazu<br />

zählen zahlreiche kleinere und mittlere regionale Versorger und Stadtwerke<br />

und vor allem die großen Verbundunternehmen E.on, RWE, Vattenfall und<br />

EnBW. Diese vier sind in Deutschland auch verantwortlich für die Stromer-<br />

zeugung: Sie bündeln über 80 Prozent der Kraftwerkskapazität (BMWi) und<br />

betreiben zugleich die Fernleitungen für den überregionalen Strom- und<br />

Gastransport: Das gesamte Übertragungsnetzsystem erstreckt sich auf<br />

einer Länge von 1,7 Millionen Kilometern (bDEW). Seit 2006 beaufsichtigt<br />

und reguliert die Bundesnetzagentur (bNetzA) den deutschen Strom- und<br />

Gasmarkt. Sie ergänzt die Landesregulierungsstellen, die für regionale<br />

Versorger mit bis zu 100.000 Kunden zuständig sind. Die Bundesbehörde<br />

kontrolliert und genehmigt die Netznutzungsentgelte für die Durchleitung<br />

von Strom und Gas. Darüber hinaus stellt sie den freien Zugang der<br />

Lieferanten und Verbraucher zu den Energieversorgungsnetzen sicher,<br />

die bislang noch den vier Großversorgern gehören.<br />

DIE UMSATZSTäRKSTEN ENERGIEUNTERNEHMEN WELTWEIT 2007<br />

UNTERNEHMEN LAND UMSATZ IN MIO US-$<br />

Gazprom Russland 98.642<br />

E.on Deutschland 94.356<br />

Électricité de France Frankreich 81.629<br />

Suez Frankreich 64.983<br />

Enel Italien 59.778<br />

RWE Deutschland 58.383<br />

Tokyo Electric Power Japan 47.980<br />

GasTerra Niederlande 24.245<br />

Iberdrola Spanien 23.910<br />

Kansai Electric Power Japan 23.549<br />

20 ENERGIEMARKT UND -PREISE


DER EU-EMISSIONSRECHTEHANDEL<br />

Um die Klimaschutzziele des Kyoto-Protokolls zu erreichen, führte die<br />

EU 2005 den europäischen Emissionsrechtehandel ein: Zu Beginn jeder<br />

Handelsperiode legen die EU-Staaten fest, wie viel Kohlendioxid jeder<br />

größere Emittent in einem Land ausstoßen darf. Auf dieser Grundlage<br />

erhalten die Unternehmen entsprechende Zertifikate. Jedes davon berech-<br />

tigt zum Ausstoß einer Tonne CO 2 . Werden die Vorgaben überschritten,<br />

müssen weitere Lizenzen zugekauft werden – von anderen Unternehmen<br />

oder über eine der internationalen Klimabörsen. In Deutschland werden die<br />

zusätzlichen Emissionsrechte vor allem an der Leipziger Strombörse (EEX)<br />

gehandelt. In der ersten Handelsphase von 2005 bis 2007 legte die Bundes-<br />

regierung nach Angaben der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) ein<br />

Kontingent von 499 Millionen Zertifikaten für die deutschen Unternehmen<br />

fest: zu viele, wie sich herausstellte, denn dank der hohen Anzahl sah sich<br />

kaum ein Unternehmen zu verstärkten Klimaschutzaktivitäten gezwungen.<br />

Für die aktuelle Periode (2008–2012) sind die Lizenzen auf 452 Millionen be-<br />

grenzt. 40 Millionen Zertifikate können zudem nur am Markt gekauft werden.<br />

Ein Anreiz für die Unternehmen, ihre Maßnahmen zum Klimaschutz weiter<br />

voranzutreiben.<br />

DIE LEIPZIGER STROMbÖRSE<br />

EEX R European Energy Exchange<br />

www.eex.de<br />

DEHSt R Deutsche Emissionshandelsstelle<br />

www.dehst.de<br />

An der European Energy Exchange (EEX) werden unter anderem Strom und Gas sowie CO 2 -Zertifikate gehandelt. Laut<br />

Verbraucherzentrale Bundesverband (www.verbraucherzentrale.de) reicht die hier gehandelte Strommenge allerdings<br />

nur für 15 Prozent des deutschen Strombedarfs. 85 Prozent werden über direkte Lieferverträge mit den ausländischen<br />

Lieferanten bezogen.<br />

KAPITEL 02 21


<strong>EnErgiE</strong>qUELLEn 03<br />

Kapitel 03<br />

Internetadressen und nähere<br />

Informationen zu den quellen<br />

finden sich im Anhang ab<br />

Seite 70.<br />

ANGAbEN AUF bASIS<br />

bMU: Erneuerbare Energie in Zahlen,<br />

Juni 2008<br />

bMWi: Primärenergieverbrauch nach<br />

Energieträgern, 2007<br />

bRENNSTOFFE UND ENERGIETRäGER<br />

Die Energiewirtschaft unterscheidet drei Primärenergiequellen: fossile<br />

Brennstoffe, regenerative Energiequellen und nukleare Brennstoffe.<br />

Die fossilen Energielieferanten Erdöl, Erdgas und Kohle sind derzeit mit<br />

einem Anteil von 82,3 Prozent die Hauptstütze des deutschen Primärenergie-<br />

verbrauchs. Sie sind technisch gut nutzbar, weil sich die Stromproduktion<br />

in entsprechenden Kraftwerken einfach regeln und rasch an den Bedarf<br />

anpassen lässt. Die Verbrennung fossiler Energieträger gilt wegen der<br />

hohen CO 2 -Emissionen als Hauptverursacher des durch Menschen bedingten<br />

Klimawandels. Hohe Preise und weltweite Verknappung zwingen langfristig<br />

zur Nutzung anderer Energiequellen.<br />

Regenerative Energien sind Quellen, die auf der Erde unbegrenzt zur Ver-<br />

fügung stehen, weil natürliche Kreisläufe sie ständig erneuern. Dazu zählen<br />

Sonnenstrahlung, Wind, Wasser und Erdwärme. Holz und weitere Biomasse<br />

zählen ebenfalls zu den erneuerbaren Energien, weil sie nachwachsen kön-<br />

nen. Die Nutzung dieser Quellen wird in Deutschland finanziell stark geför-<br />

dert und hat sich von 1991 bis 2007 verfünffacht. Heute werden bereits 6,6<br />

Prozent des Primärenergieverbrauchs und 14,2 Prozent des Bruttostromver-<br />

brauchs durch klimaneutrale Energiequellen abgedeckt – Tendenz steigend.<br />

Nukleare Energie wird aus den spaltbaren Metallen Uran und Plutonium<br />

gespeist. Sie werden als Brennstäbe in Kernkraftwerken genutzt und liefern<br />

in Deutschland derzeit 11,1 Prozent des Primärenergiebedarfs. Wegen der pro-<br />

blematischen Lagerung von radioaktivem Atommüll und hoher Sicherheits-<br />

risiken bei Störfällen hat Deutschland am 26. April 2002 den schrittweisen<br />

Ausstieg aus der Kernenergie per Gesetz verabschiedet.<br />

22 ENERGIEqUELLEN


91,4 % Fossile Energieträger:<br />

z. B. Steinkohle,<br />

Braunkohle,<br />

Mineralöle,<br />

Erdgas<br />

8,6 % Anteile erneuerbare<br />

Energien<br />

KOHLE<br />

5,9 % Biomasse 1<br />

1,5 % Wind<br />

0,8 % Wasser<br />

0,4 % Restliche erneuerbare<br />

Energien<br />

PJ = Petajoule<br />

(Umrechnungstabelle s. Seite 83)<br />

Kohle (Braun- und Steinkohle) ist eine der wichtigsten Energiequellen<br />

der Welt. In Deutschland decken über 140 Kohlekraftwerke 25,9 Prozent<br />

des benötigten Primärenergiebedarfs. Weltweit liegt der Anteil bei<br />

25,3 Prozent. Ausgehend vom weltweiten Energiebedarf aus dem Jahr 2006<br />

reichen die Braunkohlereserven noch mindestens 320 Jahre (Steinkohle etwa<br />

150 Jahre). Nimmt man die noch nicht erschlossenen Kohleressourcen hinzu,<br />

so schätzt man die Reichweite auf mehr als 1.000 Jahre. Die energiereichere<br />

Steinkohle wird unter Tage in bis zu 1.500 Meter tiefen Stollen oder Schäch-<br />

ten abgebaut. Braunkohle liegt dichter an der Erdoberfläche und wird mit<br />

Hilfe von Braunkohlebaggern im Tagebau bis zu einer Tiefe von 450 Metern<br />

großflächig abgetragen. Kohlekraftwerke erhitzen durch die Verbrennung<br />

von Kohle Wasser und erzeugen Dampf, der Turbinen antreibt. Diese treiben<br />

Generatoren an, die elektrischen Strom erzeugen.<br />

9.154 pJ<br />

GESAMT-<br />

VERbRAUCH<br />

ANTEIL DER ERNEUERbAREN<br />

ENERGIEN AM GESAMTEN<br />

ENDENERGIEVERbRAUCH<br />

IN DEUTSCHLAND 2007<br />

1 feste, flüssige, gasförmige Biomasse,<br />

biogener Anteil des Abfalls, Deponie-<br />

und Klärgas<br />

quelle: bMU und bMWi, nach AGEb<br />

VORTEILE<br />

R relativ hoher Wirkungsgrad von<br />

43 bis 45 Prozent<br />

R weltweite Kohleressourcen reichen<br />

über 1.000 Jahre<br />

R technisch gut nutzbar<br />

R Kohlestrom benötigt keine<br />

Schattenkraftwerke (s. Seite 28)<br />

NACHTEILE<br />

R hohe CO 2 -Emissionen<br />

R hohe Umweltschäden durch<br />

Tagebau (Braunkohle)<br />

R Abbau verbraucht ca. 10 Prozent<br />

der erzeugten Energie<br />

KAPITEL 03 23


ANGAbEN KOHLE UND ERDÖL AUF bASIS<br />

bMWi: Energie in Deutschland, 2008<br />

bMWi: Primärenergieverbrauch nach<br />

Energieträgern, 2007<br />

IEA: Key World Energy Statistics, 2007<br />

VORTEILE<br />

R sehr energiereich<br />

R liefert zahlreiche Kraftstoffe<br />

R als Flüssigkeit leicht zu lagern<br />

und sehr flexibel einsetzbar<br />

NACHTEILE<br />

R sehr hohe CO 2 -Emissionen<br />

R Förderung wird schwieriger<br />

R große Abhängigkeit der<br />

Weltwirtschaft vom Ölpreis<br />

R Reserven reichen noch maximal 65 Jahre<br />

R Unfälle und Havarien beim<br />

Transport schädigen die Umwelt<br />

Moderne Kohlekraftwerke erreichen einen Wirkungsgrad von rund<br />

43 Prozent (Braunkohle) bis 45 Prozent (Steinkohle) und sind wegen ihrer<br />

gut steuerbaren Stromproduktion derzeit für die Sicherung der Grundlast<br />

im Stromnetz unverzichtbar. Die Effizienz von Kohlekraftwerken könnte über<br />

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) weiter steigen. Wegen der meist abgelegenen<br />

Standorte der Kraftwerke ist die Nutzung der entstehenden Abwärme<br />

problematisch. Lange Transportwege verursachen hohe Wärmeverluste.<br />

Im Hinblick auf den Klimawandel steht der Kohlestrom wegen der hohen CO 2 -<br />

Emissionen zunehmend in der Kritik. Mit neuen Technologien soll das entste-<br />

hende CO 2 flüssig oder als „Trockeneis“ unter der Erde eingelagert werden<br />

und auf diese Weise nicht mehr in die Atmosphäre gelangen. Der Aufwand<br />

für die Speicherung von CO 2 ist immens. Dabei sind vor allem die heute noch<br />

deutlich überhöhten Kosten das Hauptproblem dieser Technologien.<br />

ERDÖL<br />

Erdöl ist ein Gemisch unterschiedlicher Kohlenwasserstoffe und wird<br />

über Pumpen aus bis zu 2.500 Meter Tiefe gefördert. Das Rohöl wird in<br />

Raffinerien hauptsächlich zu Kraftstoffen und Schmiermitteln verarbeitet<br />

und dient als Ausgangsstoff für viele Kunststoffe und Medikamente. Erdöl<br />

deckt in Deutschland 33,9 Prozent des Primärenergiebedarfs ab, weltweit<br />

liegt der Anteil bei 35 Prozent. Wegen der einfachen Handhabung wird Erdöl<br />

überwiegend als Treibstoff für Verbrennungsmotoren für Transport und<br />

Mobilität verbraucht. Außerdem erzeugen Haushalte mit Heizöl Raum- und<br />

Wasserwärme. Die Herstellung von elektrischem Strom mit Hilfe von Diesel-<br />

generatoren ist in Deutschland mit einem Anteil von 1,3 Prozent sehr gering.<br />

Öl verbrennt zwar sauberer als Kohle, ist aber trotzdem sehr CO 2 - und<br />

schadstoffintensiv. Die Ölreserven reichen bei konventioneller Förderung<br />

noch geschätzte 42 Jahre, mit neuen Fördermethoden noch etwa 65 Jahre.<br />

24 ENERGIEqUELLEN


ERDGAS<br />

Erdgas besteht hauptsächlich aus Methan, das in riesigen Blasen 1.000<br />

bis 3.500 Meter tief im Erdreich eingeschlossen liegt. Über Pipelinenetze<br />

mit einer Gesamtlänge von mehreren 100.000 Kilometern wird das Gas vom<br />

Förderort zu den Abnehmern gepumpt oder als Flüssiggas in Tankern ver-<br />

schifft. Das energiereiche Gas ist wenig verunreinigt und wird zur Stromer-<br />

zeugung in Gasturbinenkraftwerken und zum Heizen in Haushalten genutzt.<br />

In jüngster Zeit setzt sich Erdgas auch als günstiger und sauberer Kraftstoff<br />

für Verbrennungsmotoren durch. Deutschland deckt 22,5 Prozent des<br />

Primärenergiebedarfs mit Erdgas, weltweit sind es derzeit 20,7 Prozent.<br />

Erdgas produziert wegen des hohen Wasserstoffanteils wesentlich weniger<br />

CO 2 als Erdöl. Allerdings ist unverbrannt in die Atmosphäre gelangtes<br />

Methan ein etwa 25-mal wirksameres Klimagas als Kohlendioxid. Das farblose<br />

Gas lässt sich unter hohen Drücken (bis 150 bar) stark komprimieren und<br />

bei niedrigen Temperaturen verflüssigen (ca. –161,5 Grad Celsius), was die<br />

Lagerung und den Transport vereinfacht. Gasturbinenkraftwerke sind mit<br />

einem Wirkungsgrad von 55 bis 60 Prozent sehr effizient und können<br />

zudem ihre Leistung kurzfristig hochfahren oder reduzieren. Die konven-<br />

tionell geförderten Gasreserven reichen nach aktuellen Prognosen noch<br />

etwa 62 Jahre. Durch die Förderung von bisher unerschlossenen Gas-<br />

ressourcen könnte der Brennstoff noch ungefähr 130 Jahre zur<br />

Verfügung stehen.<br />

METHANHyDRAT<br />

Methanhydrat ist Methangas, das unter hohem Druck und bei niedrigen<br />

Temperaturen im Eis eingefroren ist. Methanhydrat kommt in riesigen Men-<br />

gen in der Tiefsee und an den Hängen der Kontinentalschelfe vor. In dieser<br />

bisher ungenutzten Ressource ist mehr Energie gespeichert als in allen Gas-,<br />

VORTEILE<br />

R wenig Verunreinigungen<br />

R saubere Verbrennung<br />

R keine Schattenkraftwerke nötig<br />

R auch als Kraftstoff verwendbar<br />

R lässt sich leicht lagern und<br />

sehr flexibel einsetzen<br />

R hohe Reserven (60 bis 190 Jahre)<br />

NACHTEILE<br />

R hohe CO 2 -Emissionen<br />

R Unverbranntes Erdgas (Methan)<br />

ist hochschädliches Klimagas<br />

R Abhängigkeit der Weltwirtschaft<br />

von Gasimporten<br />

R Unfälle und Havarien beim Transport<br />

schädigen die Umwelt<br />

ANGAbEN AUF bASIS:<br />

bMWi: Primärenergieverbrauch nach<br />

Energieträgern, 2007<br />

IEA: Key World Energy Statistics, 2007<br />

CH4 VORTEILE<br />

R kann wie Erdgas eingesetzt werden<br />

R hat die gleichen Vorteile wie Erdgas<br />

R könnte Energie für mehrere hundert<br />

Jahre liefern<br />

KAPITEL 03 25


DER KONTINENTALSCHELF<br />

Der Kontinentalschelf bezeichnet den flachen, küstennahen Meeresboden, der bis zu 200 Meter unter dem Meeres-<br />

spiegel liegt. Die Hänge bilden den Übergang zur Tiefsee.<br />

NACHTEILE<br />

R zusätzliche CO 2 -Emissionen<br />

R Unverbranntes Methan ist ein<br />

hochschädliches Klimagas<br />

R extrem schwer zu fördern<br />

R Abbau an den Hängen der<br />

Kontinentalschelfe könnte<br />

Naturkatastrophen auslösen<br />

VORTEILE<br />

R Die Kernspaltung setzt riesige<br />

Energiemengen frei<br />

R Es entstehen keine klimaschädlichen Gase<br />

R Atomstrom ist hochverfügbar<br />

R verbraucht geringe Brennstoffmengen<br />

R Uranreserven reichen noch<br />

60 bis 70 Jahre<br />

NACHTEILE<br />

R Radioaktiver Müll ist hochgiftig<br />

und schwer zu lagern<br />

R Störfälle können Katastrophen<br />

wie Reaktorbrände verursachen<br />

R Reaktoren und Urangewinnung<br />

sind aufwändig und teuer<br />

Öl- und Kohlevorräten der Erde. Jedoch ist der Abbau technisch extrem<br />

schwierig, da sich die instabile Verbindung des eingefrorenen Gases bei<br />

abnehmendem Druck löst und so beim Heben zu Wasser und Methan zerfällt.<br />

Sollte die Förderung gelingen, so könnte das gewonnene Methan genau wie<br />

Erdgas verbrannt werden. Als weitere CO 2 -Quelle würde Methanhydrat das<br />

Klima zusätzlich belasten. Außerdem sind die ökologisch-tektonischen Folgen<br />

eines kommerziellen Abbaus derzeit nicht kalkulierbar.<br />

NUKLEARE bRENNSTOFFE<br />

In Kernkraftwerken dienen spaltbare Isotope der Elemente Uran, Plutonium<br />

oder Thorium als Brennstoff. Bei der Kernspaltung wird ein Atomkern in zwei<br />

oder mehr Bestandteile zerlegt. Dabei entsteht eine gewaltige Energiemenge.<br />

Diese Energie wird in Kernreaktoren mit Hilfe von Wasserdampf- oder Gas-<br />

turbinen (bei Hochtemperaturreaktoren) in elektrischen Strom umgewandelt.<br />

Weltweit decken rund 440 Kernkraftwerke etwa 6,6 Prozent des Primär-<br />

energiebedarfs. In Deutschland liegt der Anteil bei 11,1 Prozent. Wegen der<br />

kontinuierlichen Verfügbarkeit sind Atomkraftwerke hervorragend für<br />

die Deckung der Grundlast des Stromnetzes geeignet. Hier lag der Anteil<br />

der Kernenergie 2007 in Deutschland bei 45 Prozent. Die Herstellung von<br />

Atomstrom ist zwar frei von klimaschädlichen Abgasen, dafür ist die Lage-<br />

rung der hochgiftigen radioaktiven Abfälle ein ungelöstes Problem: Hochra-<br />

dioaktiver Müll muss mindestens 250.000 Jahre* sicher aufbewahrt werden,<br />

26 ENERGIEqUELLEN


ehe die Strahlung auf ein für Mensch und Tier ungefährliches Maß abgebaut<br />

ist. Hierzu werden die verbrauchten Brennstäbe in Glas eingegossen und in<br />

300 bis 2.000 Meter tiefen Salzstöcken gelagert. Die Reichweite der Uranre-<br />

serven wird auf 60 bis 70 Jahre geschätzt, mit hohem technischen Aufwand<br />

könnten die nuklearen Brennstoffe noch bis zu 280 Jahre halten. Neben den<br />

schwer kalkulierbaren Risiken ist Atomstrom sehr teuer. Die Internationale<br />

Energie-Agentur (IEA) kalkuliert derzeit bei Kernreaktoren Investitionen von<br />

2.000 US-Dollar je Kilowatt. Zum Vergleich: Moderne Gaskraftwerke liegen<br />

bei 500 US-Dollar je Kilowatt.<br />

SONNENENERGIE<br />

Die Sonne sendet täglich 960 Billionen Kilowattstunden Energie auf die Erd-<br />

oberfläche. Diese Energiemenge könnte den Weltenergiebedarf theoretisch<br />

180 Jahre lang decken. Sonnenenergie ist eine nahezu unerschöpfliche Quelle,<br />

die noch geschätzte vier Milliarden Jahre zur Verfügung steht. Derzeit gibt es<br />

drei unterschiedliche Prinzipien, um Sonnenenergie zu nutzen: Solarthermie<br />

wird für die Unterstützung von Raumheizung und zur Brauchwassererwär-<br />

mung verwendet. Zudem wird Solarthermie zur Erzeugung von Strom und<br />

Prozesswärme genutzt. Durch die Erhitzung von Flüssigkeiten werden Dampf-<br />

turbinen angetrieben, die Prozesswärme liefern und über Generatoren<br />

Strom erzeugen. Die Photovoltaik wird zur direkten Stromerzeugung<br />

eingesetzt. Deutschland ist bei der Nutzung von Sonnenener-<br />

gie – auch dank hoher Subventionen – die weltweite Nummer<br />

eins. 2007 wurden in Deutschland 3,5 Terawattstunden<br />

Sonnenstrom produziert. Das entspricht einem Anteil<br />

von 0,6 Prozent an der gesamten Stromerzeugung.<br />

Dazu kommen 3,7 Terawattstunden Heizenergie aus<br />

Sonnenkollektoren.<br />

KAPITEL 03<br />

*Die Halbwertzeit von hochradioaktivem<br />

Plutonium 239 PU beträgt 24.110 Jahre.<br />

Nach mindestens zehn Zerfallszyklen<br />

(rund 250.000 Jahre) gilt die Strahlung<br />

laut Bundesamt für Strahlenschutz als<br />

unbedenklich. www.bfs.de<br />

ANGAbEN AUF bASIS<br />

IEA: Key World Energy Statistics, 2007<br />

bMWi: Primärenergieverbrauch nach<br />

Energieträgern, 2007<br />

Informationskreis Kernenergie:<br />

Kernenergie-Weltreport, 2007<br />

bFS: bundesamt für Strahlenschutz<br />

UMWANDLUNG IN<br />

STROM UND WäRME<br />

1 SOLARZELLEN | Dünnschicht-Solarzelle,<br />

Bifaciale Solarzelle, Konzentratorzelle<br />

2 KOLLEKTOREN | Flachkollektoren,<br />

Vakuumröhrenkollektoren<br />

3 KRAFTWERKE | Aufwind-, Solarturm-,<br />

Paraboloid-, Parabolrinnenkraftwerke


VORTEILE<br />

R keine CO 2 -Emissionen<br />

R rasche energetische Amortisation<br />

R wartungsfrei<br />

R Lebensdauer mehr als 20 Jahre<br />

R zentrale Energiequelle<br />

NACHTEILE<br />

R hohe Einstiegsinvestitionen nötig<br />

R ohne Subventionen noch<br />

nicht konkurrenzfähig<br />

R benötigt Schattenkraftwerke*<br />

R Gleichstrom muss zur Einspeisung<br />

in Wechselstrom gewandelt werden<br />

*Schattenkraftwerk: Kraftwerk, das<br />

Leistungsschwankungen von Wind- und<br />

Sonnenenergie ausgleicht und so die<br />

Grundlast im Stromnetz sichert.<br />

ANGAbEN AUF bASIS<br />

bMU: Erneuerbare Energie in Zahlen,<br />

Juni 2008<br />

VORTEILE<br />

R keine CO 2 -Emissionen<br />

R rasche energetische Amortisation<br />

R zentrale Energiequelle<br />

PHOTOVOLTAIK<br />

Solarzellen bestehen aus mehreren Schichten Silizium, die Sonnenlicht direkt<br />

in elektrischen Strom umwandeln können. Ein Photovoltaikmodul besteht<br />

aus einem Verbund von mehreren Solarzellen. Diese produzieren auch bei<br />

bewölktem Himmel Strom und sind deswegen auch für Regionen mit gerin-<br />

ger Sonneneinstrahlung geeignet. Der Wirkungsgrad kristalliner Silizium-<br />

solarzellen hat mit 15 bis 17 Prozent derzeit sein Maximum erreicht – poly-<br />

kristalline Zellen erreichen in der Regel einen Wirkungsgrad um 15 Prozent,<br />

monokristalline Solarzellen um 17 Prozent. Aus diesem Grund ist ein Anstieg<br />

von Solarstrom vor allem durch die Nutzung größerer Flächen und über die<br />

Kostensenkung in der Großserienfertigung zu erreichen. Photovoltaikmodule<br />

haben die zur eigenen Herstellung benötigte Energie nach etwa drei Jahren<br />

produziert. Der Wirkungsgrad von Dünnschichtmodulen befindet sich<br />

zwischen 6 und 12 Prozent. Dennoch spielen sie aufgrund deutlich geringe-<br />

rer Produktionskosten durch die Abkehr von Silizium als wesentlichem Halb-<br />

leitermaterial die investierte Energie noch früher ein. Die Lebensdauer liegt<br />

bei mindestens 20 Jahren. Eines der größten Photovoltaikkraftwerke der<br />

Welt steht im bayerischen Arnstein und leistet 12,0 Megawattpeak (MWp).<br />

Der Anteil der Solarenergie am deutschen Primärenergiebedarf lag 2007<br />

bei 0,00014 Prozent (Berechnung auf Basis der Zahlen von BMU).<br />

SOLARTHERMIE<br />

Solarkollektoren setzen Sonnenstrahlung in Wärme um. In sogenannten<br />

Vakuumröhrenkollektoren oder Flachkollektoren auf Hausdächern zirku-<br />

liert eine Trägersubstanz, die sich durch Sonneneinstrahlung auf bis zu<br />

200 Grad Celsius erhitzt. 95 Prozent des Lichts kann in einem markt-<br />

üblichen Kollektor in Wärme umgewandelt werden. In Röhrenkollektoren<br />

ist zusätzlich ein Spiegel integriert, der das Sonnenlicht auf einen Absorber<br />

28 ENERGIEqUELLEN


konzentriert. Dadurch erreicht der Röhrenkollektor einen höheren Wirkungs-<br />

grad – auch bei diffusen Lichtverhältnissen. Bei beiden Kollektortypen wird<br />

die Wärme über die Trägersubstanz in Rohrleitungen aus dem Kollektor<br />

zu einem Warmwasserspeicher geführt. Ein Wärmetauscher überträgt die<br />

Energie der Trägerflüssigkeit auf das Brauchwasser oder speist Wärme in<br />

das Heizungssystem ein.<br />

DIE 25 GRÖSSTEN SOLARSTROMANLAGEN DER WELT<br />

LEISTUNG IN MWp * LAND STADT<br />

20,0 Spanien Jumilla (Murcia)<br />

20,0 Spanien Beneixama (Alicante)<br />

14,0 USA Nellis, NV<br />

13,8 Spanien Salamanca<br />

12,7 Spanien Lobosillo (Murcia)<br />

12,0 Deutschland Erlasee (Arnstein)<br />

11,0 Portugal Serpa (Alentejo)<br />

10,35 Deutschland Brandis<br />

10,0 Deutschland Pocking<br />

9,55 Spanien Milagro<br />

8,76 Spanien Viana (Navarra)<br />

8,4 Deutschland Göttelborn<br />

8,22 USA San Luis Valley, Alamosa, CO<br />

6,3 Deutschland Mühlhausen<br />

6,277 Spanien Aldea del Conde (Extremadura)<br />

6,0 Spanien Olmedilla (Castilla la Mancha)<br />

6,0 Deutschland Doberschütz<br />

5,8 Spanien Darro (Granada)<br />

5,568 Deutschland Oberottmarshausen<br />

5,27 Deutschland Miegersbach<br />

5,21 Japan Kameyama<br />

5,076 Deutschland Kleinaitingen<br />

5,04 Spanien Alvarado (Badajoz)<br />

NACHTEIL<br />

R In Mitteleuropa ist im Winter eine<br />

zusätzliche Energiequelle notwendig<br />

SONNENSTRAHLUNG<br />

Kollektor (Kraftwerk) = Wärme für<br />

Stromerzeugung<br />

Solarkollektor (Haus) = brauchwasserbereitung<br />

und Heizwärme<br />

Photovoltaikmodul (Haus, Kraftwerk) = Strom<br />

*MWp: Megawattpeak (s. Seite 63)<br />

quelle: Solarreport 2008<br />

www.solarserver.de<br />

KAPITEL 03 29


VORTEILE<br />

R keine CO 2 -Emissionen<br />

R liefern bis zu 800-mal mehr Strom<br />

als Photovoltaik<br />

R liefern auch nachts Strom<br />

NACHTEILE<br />

R extrem hohe Investitionen nötig<br />

R ohne Subventionen noch nicht<br />

konkurrenzfähig<br />

R dezentrale Lage<br />

R nur in Gegenden mit sehr hoher<br />

Sonneneinstrahlung geeignet<br />

ANGAbEN AUF bASIS<br />

Der Solarserver: Agentur für Erneuerbare<br />

Energien, Juni 2008<br />

GEOTHERMIE ALS WäRMEqUELLE<br />

VORTEILE<br />

R keine CO 2 -Emissionen<br />

R unerschöpfliche Energiequelle<br />

R zum Heizen auch in geringen<br />

Tiefen ausreichend Wärme vorhanden<br />

R keine Schwankungen wie bei<br />

Solarthermie<br />

NACHTEILE<br />

R Erdbohrung notwendig<br />

R geologische Voraussetzungen<br />

nicht überall gegeben<br />

R Wärmepumpen benötigen Strom<br />

SOLARTHERMISCHE KRAFTWERKE<br />

In solarthermischen Kraftwerken wird das Sonnenlicht meist über<br />

parabolische Spiegel gebündelt und mit der über 100-fachen Energie auf<br />

ein Trägermedium wie Thermo-Öl (Parabolrinnenkraftwerk), Salzschmelzen<br />

(Solarturmkraftwerk) oder Edelgase (Paraboloidkraftwerke) übertragen. Die-<br />

se erreichen Temperaturen von 400 bis 2.500 Grad Celsius. Die Hitze<br />

des Trägermediums wird dann mit Hilfe von Dampfturbinen in elektrischen<br />

Strom und Prozessdampf umgewandelt. Das größte solarthermische Kraft-<br />

werk der Welt steht in der Wüste Kaliforniens. Das Parabolrinnenkraftwerk<br />

leistet 354 Megawatt und erzielt einen Strompreis von umgerechnet<br />

12 Eurocent je Kilowattstunde. Aufwindkraftwerke zählen ebenfalls zu den<br />

Solarthermieanlagen, weil sie mit Hilfe des Sonnenlichts Luft unter einem<br />

Glasdach erwärmen. Die bis zu 70 Grad Celsius warme Luft entweicht über<br />

einen Turm und treibt dabei Turbinen an, die elektrischen Strom erzeugen.<br />

Die Nutzung von Solarthermie zur Stromerzeugung steht derzeit noch<br />

am Anfang, die meisten Anlagen sind noch im Prototypenstadium.<br />

GEOTHERMIE<br />

Die Erde ist ein gigantischer Energiespeicher. Wenige Meter unter der<br />

Oberfläche speichert sie die Wärme der Sonnenstrahlung, von innen<br />

strahlt der 6.500 Grad Celsius heiße Erdkern Wärme in die äußeren Erd-<br />

schichten ab. Bei Bohrungen ins Erdinnere steigt die Temperatur alle<br />

100 Meter um etwa 3 Grad Celsius. In der Nähe von erloschenen Vulkanen<br />

herrschen zum Teil schon in 1.000 Meter Tiefe über 100 Grad Celsius. Mit<br />

Hilfe von Wärmepumpen kann man Erdwärme zum Heizen und zur Brauch-<br />

wasserbereitung nutzen. 2007 haben in Deutschland etwa 300.000 Haus-<br />

halte (BWP) auf diese Weise Heizenergie und Warmwasser gewonnen.<br />

In Geothermiekraftwerken werden heißwasserführende Schichten in<br />

30 ENERGIEqUELLEN


2.000 bis 3.000 Meter Tiefe angezapft (hydrothermale Geothermie).<br />

Der aufsteigende Wasserdampf treibt Turbinen an, die Strom erzeugen.<br />

Das abgekühlte Wasser wird wieder in die Tiefe zurückgepumpt. Beim<br />

Hot-Dry-Rock-Verfahren werden etwa 200 Grad Celsius heiße, trockene<br />

Gesteinsschichten in 4.000 bis 5.000 Meter Tiefe angebohrt und mit<br />

Wasser geflutet. Das verdampfende Wasser strömt über Förderbohrungen<br />

unter hohem Druck zur Erdoberfläche und treibt im Kraftwerk stromerzeu-<br />

gende Turbinen an. Derzeit sind in Deutschland drei Geothermiekraftwerke<br />

in Neustadt-Glewe, Landau und Unterhaching am Netz. Die Stromleistung<br />

der Geothermiekraftwerke ist in Deutschland mit 400.000 Kilowattstunden<br />

pro Jahr derzeit unbedeutend. Auch die weltweite Stromproduktion ist mit<br />

9.000 Megawatt noch sehr gering.<br />

bIOMASSE<br />

Biomasse ist die vielseitigste erneuerbare Energiequelle: Sie liefert Wärme,<br />

Strom und Kraftstoffe. Zur Biomasse zählen Pflanzenreste und -abfälle aller<br />

Art, Holz, Energiepflanzen wie Raps oder Zuckerrohr sowie Gülle, Kuh- oder<br />

Hühnermist. Aus diesen organischen Stoffen wird über gesteuerte Zerset-<br />

zungsprozesse Biogas gewonnen, durch chemische Prozesse Kraftstoff<br />

hergestellt oder durch Trocknung und Verpressen Festbrennstoff produziert.<br />

Der nachwachsende Rohstoff gilt als klimaneutral, weil bei der Verbrennung<br />

nur so viel CO 2 freigesetzt wird, wie zuvor durch das Pflanzenwachstum<br />

gebunden wurde. Die Verbrennung von Biomasse liefert in Deutschland<br />

87,5 Prozent der aus erneuerbaren Quellen stammenden Heizenergie.<br />

83.000 deutsche Haushalte bezogen 2007 Wärme und Warmwasser durch<br />

Pelletheizungen (DEPV). Die Stromerzeugung aus fester und flüssiger Bio-<br />

masse sowie aus Klär- und Biogas übertraf 2007 mit 23,8 Terawattstunden<br />

erstmals die von Wasserkraftwerken. Rund 3.500 Biogasanlagen produzie-<br />

GEOTHERMISCHE KRAFTWERKE<br />

VORTEILE<br />

R keine CO 2 -Emissionen<br />

R Kraftwerke liefern auch nachts Strom<br />

NACHTEILE<br />

R hohe Investitionen nötig<br />

R Zur Stromerzeugung sind sehr<br />

tiefe Bohrungen nötig<br />

R Stromerzeugung trotz Subventionen<br />

nicht konkurrenzfähig<br />

R geologisch-tektonische Probleme<br />

erschweren Anlagenbau<br />

ANGAbEN AUF bASIS<br />

bMU: Erneuerbare Energie in Zahlen, Juni 2008<br />

bWP: bundesverband Wärmepumpe<br />

VORTEILE<br />

R CO 2 -neutral<br />

R liefert Strom, Wärme und Treibstoffe<br />

R hohe Verfügbarkeit<br />

R wächst nach<br />

R Chance für die Landwirtschaft<br />

NACHTEILE<br />

R Anbau von Energiepflanzen verstärkt<br />

weltweite Nahrungsmittelknappheit<br />

und -teuerung<br />

R Gefahr von zunehmender Überdüngung<br />

R versteckte CO 2 -Emissionen durch<br />

Biomassetransport<br />

KAPITEL 03 31


ANGAbEN AUF bASIS<br />

bMU: Erneuerbare Energie in Zahlen, Juni 2008<br />

DEPV: Deutscher Energie-Pellet-Verband<br />

VORTEILE<br />

R keine Emissionen<br />

R hohe Verfügbarkeit<br />

R kurze Amortisationszeit<br />

R zum Teil ohne Subventionen<br />

konkurrenzfähig<br />

R hohes Zukunftspotenzial<br />

R lokale Energiequelle<br />

R neuer Industriezweig<br />

NACHTEILE<br />

R Leistungsschwankungen, besonders<br />

von Onshore-Anlagen<br />

R optische Umweltverschmutzung,<br />

Vogelschlag und Eiswurf im Winter,<br />

Verschattung<br />

R aufwändige Installation von<br />

Offshore-Anlagen<br />

R weite Wege vom Stromproduzenten<br />

zum Verbraucher (Offshore)<br />

ANGAbEN AUF bASIS<br />

bEW: bundesverband Windenergie, 2008<br />

bMU: Erneuerbare Energie in Zahlen, Juni 2008<br />

ren in Deutschland Strom. Sie sind vor allem als lokale Minikraftwerke für<br />

landwirtschaftliche Betriebe geeignet. Groß dimensionierte Anlagen sind aus<br />

logistischen Gründen weniger umweltfreundlich – die Biomasse muss über<br />

weite Strecken transportiert werden, was die Umwelt belastet. Biokraftstoffe<br />

decken in Deutschland derzeit 7,6 Prozent des Kraftstoffbedarfs ab.<br />

WINDKRAFT<br />

Windkraftanlagen nutzen die natürliche Luftbewegung zum Antrieb eines<br />

Rotors. Dessen Drehbewegung wird über ein Getriebe auf einen Generator<br />

übertragen, der elektrischen Strom produziert. „Onshore-Anlagen“ gewinnen<br />

die Windenergie auf dem Festland, „Offshore-Kraftwerke“ stehen im Meer<br />

und nutzen den konstanten Wind der Küstengebiete. Mit bis zu 65 Meter<br />

langen Rotorblättern erreichen die bis zu 500 Tonnen schweren Windräder<br />

eine Spitzenleistung von bis zu sechs Megawatt.<br />

Dank gesetzlich geregelter Einspeisevergütung ist Deutschland heute der<br />

größte Windstromerzeuger der Welt. Mit 22.247 Megawatt ist Windenergie<br />

die größte Stromquelle aller erneuerbaren Energien. Fast 40 Terawatt-<br />

stunden speisten die Windräder 2007 ins deutsche Netz ein. Tendenz<br />

steigend: In Nord- und Ostsee sollen in den nächsten Jahren riesige Wind-<br />

parks entstehen. Ende 2007 wurden 19 Offshore-Projekte genehmigt, über<br />

20 weitere Windparks sind geplant. Durch die Realisierung der beantragten<br />

Windparks könnte in den nächsten sieben Jahren allein in deutschen<br />

Küstengebieten eine Kapazität von rund 5.000 Megawatt hinzukommen,<br />

bis 2020 sind etwa 10.000 Megawatt angepeilt. Die Herstellung und Installa-<br />

tion von Windkraftanlagen entwickelt sich in Deutschland zu einem wichtigen<br />

Industriezweig. Der Weltmarktanteil deutscher Hersteller liegt bei 37 Prozent.<br />

Rund 85.000 Arbeitsplätze sind direkt an die Windenergieindustrie gekoppelt.<br />

32 ENERGIEqUELLEN


WASSERKRAFT<br />

Wasserkraftwerke setzen die Strömungsenergie von Wasser über Turbinen<br />

in elektrischen Strom um. In Laufwasserkraftwerken wird Flusswasser<br />

gestaut und auf die Generatoren geleitet. Pumpspeicherkraftwerke können<br />

zusätzlich bei Überkapazitäten Wasser in ein hoch gelegenes Becken pum-<br />

pen – um das Wasser bei erhöhtem Strombedarf durch Schwerkraft wieder<br />

als Energiequelle nutzen zu können. In Deutschland lag die Stromeinspeisung<br />

durch Wasserkraftwerke 2007 bei 20,7 Terawattstunden – etwa halb so viel<br />

wie durch Windkraftwerke. Das Potenzial der Laufwasserkraftwerke ist in<br />

Deutschland weitgehend ausgeschöpft, Steigerungen sind vor allem über<br />

Modernisierungen bestehender Anlagen möglich. Weltweit hat Wasserkraft<br />

einen Anteil von etwa 17 Prozent an der gesamten Stromerzeugung. Theore-<br />

tisch könnte der weltweite Strombedarf über Wasserkraft gedeckt werden.<br />

Doch die Nutzung von Wasserkraft ist immer an erhebliche Eingriffe in die<br />

Landschaft und gewachsene Bevölkerungsstrukturen gebunden. Stauseen<br />

verschlingen ganze Städte und Täler: Für die Realisierung des umstrittenen<br />

Dreischluchten-Staudamms in China wurden eine Million Menschen umge-<br />

siedelt. Die größten Wasserkraftreserven gibt es in Russland, China, Indien,<br />

Indonesien und im Kongo. Mit neuen Technologien versuchen die Europäer,<br />

bisher ungenutzte Formen der Wasserkraft zu erschließen. In Wellenkraft-<br />

werken drückt die Brandung in einer Art Kamin Luft in die Höhe und zieht sie<br />

mit dem Wellental wieder heraus. Eine spezielle Turbine wandelt die erzeugte<br />

Luftbewegung in elektrische Energie um. Gezeitenkraftwerke nutzen den<br />

natürlichen Tidenhub, ähnlich wie ein Pumpspeicherkraftwerk, indem der<br />

Zufluss einer Meeresbucht bei Ebbe und Flut jeweils über Turbinen geleitet<br />

wird. Strömungskraftwerke funktionieren im Prinzip wie eine Windkraftan-<br />

lage unter Wasser: Die Meeresströmung wird über Rotoren in elektrische<br />

Energie umgewandelt. Der aktuelle Anteil der Wasserkraft zur Deckung des<br />

Primärenergiebedarfs liegt bei etwa 0,5 Prozent.<br />

VORTEILE<br />

R keine Emissionen<br />

R Laufwasserkraftwerke sind<br />

hochverfügbar<br />

NACHTEILE<br />

R in Deutschland weitestgehend ausgereizt<br />

R sehr große Eingriffe in Landschaft<br />

und Natur<br />

R sehr hohe Investitionen<br />

R unstete Leistung von Gezeiten-,<br />

Strömungs- und Wellenkraftwerken<br />

ANGAbEN AUF bASIS<br />

bMU: Erneuerbare Energie in Zahlen, Juni 2008<br />

bMWi: Primärenergieverbrauch nach<br />

Energieträgern, 2007<br />

IEA: Key World Energy Statistics, 2007<br />

KAPITEL 03 33


<strong>EnErgiE</strong>SpEiCHErUng UnD -UmWanDLUng 04<br />

Kapitel 04<br />

05<br />

GESPEICHERTE ENERGIE<br />

Im Energiemix der Zukunft spielen erneuerbare Energien eine wichtige<br />

Rolle. Bei Wind- und Solarstrom bestimmen allerdings Wetter und Tageszeit,<br />

wie viel Strom ins Netz eingespeist werden kann. Um Versorgungslücken<br />

zu vermeiden, müssen die Anbieter deshalb konventionelle Kraftwerke als<br />

sogenannte „Schattenkraftwerke“ mit reduzierter Leistung im Dauerbetrieb<br />

halten. Bei Bedarf können diese Anlagen schnell auf Volllast hochgefahren<br />

werden.<br />

AUSGEREIFTE SPEICHERSySTEME<br />

Ziel der Forschung ist es, die Lieferung von Wind- und Sonnenenergie<br />

genauso berechenbar zu machen wie Strom aus fossilen Quellen und auf<br />

diese Weise die Zahl der Schattenkraftwerke zu verringern. Eine wichtige<br />

Rolle spielen hierbei leistungsfähige Energiespeichersysteme. Die derzeit<br />

verbreitetste Lösung sind Pumpspeicherkraftwerke. Sie pumpen bei geringer<br />

Stromnachfrage mit dem überflüssigen Strom Wasser in ein hoch gelegenes<br />

Reservoir. Wird während Lastspitzen wieder mehr Strom gebraucht,<br />

wird das gespeicherte Wasser auf Turbinen geleitet, die Strom erzeugen.<br />

Pumpspeicherwerke sind deshalb typische Spitzenlastkraftwerke. In<br />

Deutschland sind aktuell 32 Pumpspeicherwerke mit einer Gesamtleistung<br />

von rund 6,7 Gigawatt in Betrieb.<br />

34 ENERGIESPEICHERUNG UND -UMWANDLUNG


Eine technisch ebenfalls ausgereifte Alternative sind Druckluftspeicher-<br />

kraftwerke. Bei Stromüberangebot wird Luft komprimiert und unter hohem<br />

Druck in unterirdischen Kavernen eingeschlossen. Steigt die Nachfrage nach<br />

Strom, wird die Druckluft zur Energieerzeugung in eine Turbine geleitet.<br />

Dieses System bietet sich in Deutschland vor allem in den windreichen<br />

nördlichen Bundesländern an, in denen die Topographie den Bau von Pump-<br />

speicheranlagen verhindert. Die Energie aus küstennahen Windparks und<br />

geplanten Offshore-Windkraftanlagen lässt sich hier erzeugernah speichern,<br />

ohne das Leitungsnetz zu überlasten.<br />

SPEICHERUNG VON WäRME<br />

Eine Lösung zum Speichern von Solarenergie sind Salzspeicher. Dabei<br />

heizt die Sonnenwärme ein spezielles Trägeröl auf knapp 400 Grad<br />

Celsius auf. Dieses wird verwendet, um Dampf zu erzeugen und Turbinen<br />

anzutreiben. Überschüssige Wärme wird in Speichern mit einer Kalium-<br />

Natriumnitrat-Schmelze zwischengelagert. Nach Sonnenuntergang<br />

kann die im Salz gespeicherte Hitze abgerufen und wieder<br />

der Dampfturbine zugeführt werden. Eine erste An-<br />

lage arbeitet erfolgreich in Spanien. Weitere<br />

PUMPSPEICHERKRAFTWERK<br />

01 Generator, 02 Pumpe, 03 Turbine,<br />

04 Transformator, 05 oberes Staubecken<br />

Stromerzeugungsbetrieb<br />

Pumpbetrieb<br />

01<br />

KAPITEL 04 35<br />

02<br />

03<br />

04


DER WIRKUNGSGRAD VON<br />

STROMSPEICHERTECHNOLOGIEN<br />

Doppelschichtkondensator 90 %<br />

Supraleitende Magnetspule 80–90 %<br />

Pumpspeicherkraftwerk 70–80 %<br />

Batteriespeicher 65–80 %<br />

Schwungradspeicher 70 %<br />

Druckluftspeicher 65–70 %<br />

Wasserstoffspeicher 30–50 %<br />

quelle: VDI-Lexikon Energietechnik<br />

sind geplant. Ein großes Zukunftspotenzial besitzen auch Latentwärmespei-<br />

cher. Bei ihnen nimmt ein Speichermedium wie beispielsweise Paraffin oder<br />

spezielle Salze während der Änderung des Aggregatzustands Wärmeenergie<br />

auf oder gibt sie wieder ab. Die Temperatur der Speichersubstanz bleibt dabei<br />

weitgehend konstant, denn schon durch eine minimale Temperaturänderung<br />

können Latentwärmespeicher eine hohe Wärmemenge konservieren. Sie las-<br />

sen sich unter anderem zur Langzeitspeicherung solarer Heizenergie verwen-<br />

den. Allerdings sind gegenwärtig erst sehr wenige praxistaugliche Systeme auf<br />

dem Markt. Im Zuge einer Dezentralisierung der Energieversorgung dürfte ihre<br />

Bedeutung künftig jedoch zunehmen.<br />

SPEICHERUNG VON WASSERSTOFF<br />

Während Pumpspeicher- und Druckluftspeicherwerke elektrische Energie<br />

in mechanische Energie verwandeln, setzen sowohl Salzspeicher Solarenergie<br />

als auch Wasserstoffspeicher den Strom in chemische Energie um. Die Techno-<br />

logie der Wasserstoffspeicher befindet sich aktuell noch im Versuchsstadium.<br />

Ihr Prinzip: Überschüssiger Windstrom wird genutzt, um Wasser per<br />

Elektrolyse in Sauerstoff und Wasserstoff aufzuspalten. Ähnlich wie es<br />

bereits mit Erdgas geschieht, ließe sich der erzeugte Wasserstoff in großen<br />

Salzkavernen zwischenlagern und dann entweder in Blockheizkraftwerken,<br />

Gasturbinen oder Brennstoffzellen wieder verstromen.<br />

Alternativen: Der Wasserstoff wird Erdgas beigemischt und ins Gasnetz<br />

geleitet oder als Kraftstoff für Brennstoffzellen genutzt, die Automobile<br />

elektrisch antreiben oder dezentral Strom und Wärme erzeugen.<br />

36 ENERGIESPEICHERUNG UND -UMWANDLUNG


SPEICHERUNG VON WASSERSTOFF<br />

1 Ein 600-kW-Windrad erzeugt Strom für<br />

zehn Haushalte. Überschussenergie wird<br />

durch Elektrolyse in Wasserstoff (H ) umge-<br />

2<br />

wandelt oder ins Festlandnetz eingespeist.<br />

2 Kurzzeitige Stromschwankungen<br />

werden mit einem Schwungrad bis zu<br />

wenigen Minuten und mit Batterien bis<br />

zu einer halben Stunde ausgeglichen.<br />

1<br />

2<br />

SCHWUNGRAD bATTERIE<br />

3 Durch Wind gewonnener Strom spaltet<br />

durch Elektrolyse Wasser in Sauerstoff<br />

und Wasserstoff. Ein Tank speichert genug<br />

Wasserstoff, um zehn Haushalte drei Tage<br />

lang mit Strom zu versorgen.<br />

4 Ein Generator und Brennstoffzellen<br />

erzeugen Strom aus Wasserstoff, wenn<br />

das Windrad nicht läuft.<br />

WINDENERGIE VERbRAUCHER<br />

AUTARKES<br />

STROMNETZ<br />

Schwankungsausgleich Überschussstrom<br />

ELEKTROLySEUR<br />

Strom<br />

Strom<br />

Überschussstrom<br />

Wasserstoff<br />

WASSERSTOFFTANK<br />

MAGNETSPEICHER UND<br />

DOPPELSCHICHTKONDENSATOREN<br />

Wasser<br />

H 2 -<br />

Generator<br />

55 kW<br />

Wasserstoff<br />

3 4<br />

Neben den genannten Systemen befinden sich noch andere Speichertech-<br />

nologien im Entwicklungsstadium wie zum Beispiel der supraleitende magne-<br />

tische Energiespeicher. Er speichert die Energie in einem Magnetfeld, das in<br />

einer supraleitenden Spule erzeugt wurde. Darüber hinaus experimentieren<br />

Forschungsinstitute, Stromerzeuger und die Anbieter von Energiesystemen<br />

mit Doppelschichtkondensatoren und Schwungradspeichern.<br />

brennstoff-<br />

zellen<br />

10 kW<br />

Wasserstoff<br />

FESTLAND-<br />

NETZ<br />

KAPITEL 04 37


<strong>EnErgiE</strong>nUtZUng UnD -vErbraUCH 05<br />

Kapitel 05<br />

OECD R Organisation for Economic<br />

Co-operation and Development<br />

www.oecd.org<br />

UN Popin R United Nations<br />

Population Information Network<br />

www.un.org/popin<br />

*geschätzt<br />

quelle: UN Popin, United Nations Population<br />

Information Network<br />

SICHERE ENERGIEVERSORGUNG<br />

Die Weltbevölkerung wächst – und mit ihr der Energiebedarf. Im Jahr<br />

2005 verbrauchten nach Angaben der OECD 6,5 Milliarden Menschen<br />

11,434 Milliarden Tonnen Rohöleinheiten. Bis 2030 wird die Nachfrage<br />

Schätzungen zufolge um mehr als die Hälfte auf 17,721 Milliarden Tonnen<br />

steigen. Für rund 8,3 Milliarden Menschen (Bevölkerungsstatistik UN Popin)<br />

muss dann eine sichere Energieversorgung gewährleistet sein.<br />

WELTbEVÖLKERUNGSWACHSTUM 1990–2030<br />

1990 5,294 Milliarden<br />

1995 5,719 Milliarden<br />

2000 6,124 Milliarden<br />

2005 6,514 Milliarden<br />

2010* 6,906 Milliarden<br />

2015* 7,295 Milliarden<br />

2020* 7,667 Milliarden<br />

2025* 8,010 Milliarden<br />

2030* 8,317 Milliarden<br />

DER ENERGIEVERbRAUCH IN DEUTSCHLAND<br />

In Deutschland geht der Primärenergieverbrauch (PEV) seit Jahren langsam<br />

zurück: Wurden 1990 noch 508,6 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten<br />

(36 Mt RÖE) benötigt, sank der Bedarf bis 2007 um fast 7 Prozent auf<br />

473,6 Millionen Tonnen. Zu diesem Ergebnis haben neben den verstärkten<br />

Klimaschutzaktivitäten auch sinkende Bevölkerungszahlen (seit 2002),<br />

38 ENERGIENUTZUNG UND -VERbRAUCH


DURCHSCHNITTLICHER PRO-KOPF-VERbRAUCH<br />

PRIMäRENERGIE 2005 (in GJ/Kopf)<br />

USA 330,2<br />

EUROPA (EU 27) 154,5<br />

CHINA 55,4<br />

INDIEN 20,6<br />

teilweise veränderte Witterungsbedingungen sowie geänderte Industrie-,<br />

Siedlungs- und Verkehrsstrukturen beigetragen. Nach wie vor nimmt die<br />

Bundesrepublik Deutschland beim Gesamtverbrauch den Spitzenplatz<br />

innerhalb der EU ein. Beim Pro-Kopf-Verbrauch liegt sie mit 175 Gigajoule<br />

pro Einwohner 14 Prozent über dem europäischen Durchschnitt, wenn auch<br />

die Niederlande hier mit 211,4 Gigajoule die Tabelle anführen (BMWi).<br />

ENERGIE IST NICHT GLEICH ENERGIE<br />

Niederlande 211,4<br />

Frankreich 184,1<br />

Deutschland 175,3<br />

Großbritannien 163,1<br />

quelle: bMWi, nach Angaben IEA 2008<br />

dena R Deutsche Energie-Agentur<br />

www.dena.de<br />

Der Energieverbrauch ging 2007 laut AGEB in Deutschland von 497 in 2006 auf 474 Millionen Tonnen Steinkohleein-<br />

heiten zurück. Rund 23 Millionen Tonnen SKE weniger – aber wovon genau? Die Primärenergie umfasst alle natürlichen<br />

Energiequellen wie Kohle, Erdöl und Erdgas. Nach ihrer Umwandlung, zum Beispiel in Strom oder Heizöl, werden<br />

diese zur Sekundärenergie. Die Endenergie ist schließlich die Energiemenge, die den Verbraucher in Form von Heizöl,<br />

Benzin oder Strom erreicht. Um eine Kilowattstunde Strom zu erzeugen, werden ca. drei Kilowattstunden Primärenergie<br />

benötigt (dena). Basis für die Berechnungen der AGEB ist der Primärenergieverbrauch, kurz PEV.<br />

KAPITEL 05 39


AGEb R AG Energiebilanzen<br />

www.ag-energiebilanzen.de<br />

bMU R Bundesministerium für Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

www.bmu.de<br />

DEUTSCHLANDS ENERGIEMIX<br />

In der Energieversorgung stützen sich die Länder auf einen Primärenergie-<br />

mix, der den nationalen Verhältnissen angepasst ist. Deutschland strebt<br />

eine umweltverträgliche, nachhaltige und wirtschaftliche Zusammensetzung<br />

der Energieträger an. Dabei stellen die fossilen Brennstoffe nach wie vor<br />

den Hauptanteil: Öl, Gas, Kohle und Kernenergie decken 93,4 Prozent der<br />

deutschen Primärenergie ab (AGEb). Die erneuerbaren Energien erreichen<br />

6,6 Prozent, davon sind 1,0 Prozent Windenergie, 0,5 Prozent Wasserkraft<br />

und 0,2 Prozent Solarenergie.<br />

Die ungleiche Gewichtung von regenerativen und nicht erneuerbaren<br />

Energiequellen wird in einigen Bereichen besonders deutlich: So setzte der<br />

deutsche Heizenergiemix 2007 vor allem auf Gas und Heizöl, zu erheblich<br />

geringeren Anteilen auf Fernwärme, Kohle und Strom. Regenerative Energien<br />

spielten hier bislang in geringer Form von Ökostrom, Erdwärme, Biomasse<br />

und Solarthermie eine Rolle. Dennoch: Die erneuerbaren Energien verzeich-<br />

nen seit Jahren einen stetigen Aufwärtstrend. Durch die Nutzung erneuer-<br />

barer Energien konnten im Jahr 2007 rund 47 Millionen Tonnen Steinkoh-<br />

leeinheiten (1.389 Petajoule) an fossilen Energieträgern eingespart werden<br />

(bMU). Ihr Anteil an der Strom- und Wärmeproduktion wird sich bis zum Jahr<br />

2020 nicht zuletzt auf Grund der gesetzlichen Vorgaben verdoppeln.<br />

40 ENERGIENUTZUNG UND -VERbRAUCH


PRIMäRENERGIEVERbRAUCH IN DEUTSCHLAND 2007<br />

ENERGIETRäGER<br />

MINERALÖLE<br />

ERDGAS<br />

STEINKOHLE<br />

bRAUNKOHLE<br />

KERNENERGIE<br />

WASSERKRAFT<br />

WINDENERGIE<br />

AUSSENHANDELSSALDO<br />

STROM<br />

SONSTIGE<br />

gESamt<br />

DAVON ERNEUERbARE<br />

ENERGIEN<br />

VERbRAUCH<br />

IN MT SKE<br />

160,4<br />

106,4<br />

67,9<br />

55,0<br />

52,3<br />

2,5<br />

3,8<br />

–2,3<br />

26,5<br />

473,6<br />

31,4<br />

ANTEIL GESAMT-<br />

VERbRAUCH IN %<br />

quelle: AGEb, Energieverbrauch in Deutschland 2007<br />

Foto: iStockphoto<br />

VERäNDERUNG<br />

GEGENÜbER 2006 IN %<br />

KAPITEL 05 41<br />

33,9<br />

22,5<br />

14,3<br />

11,6<br />

11,1<br />

0,5<br />

1,0<br />

–0,5<br />

4,6<br />

100,0<br />

6,6<br />

–9,2<br />

–5,0<br />

+3,5<br />

+2,4<br />

–16,1<br />

+3,3<br />

+28,6<br />

–3,9<br />

+13,9<br />

–4,8<br />

+15,2


ENTWICKLUNG DER WäRMEbEREITSTELLUNG AUS<br />

ERNEUERbAREN ENERGIEN IN DEUTSCHLAND 1990–2007<br />

JAHR<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

bIOMASSE 1<br />

(GWh)<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

45.646<br />

48.625<br />

47.811<br />

51.036<br />

52.043<br />

51.302<br />

62.555<br />

66.251<br />

72.190<br />

73.892<br />

79.289<br />

quelle: bMU auf basis der Arbeitsgruppe<br />

Erneuerbare-Energien-Statistik (AGEE-Stat)<br />

bIOGENER<br />

ANTEIL DES<br />

AbFALLS 2<br />

(GWh)<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

2.900<br />

2.988<br />

3.140<br />

3.278<br />

3.283<br />

3.324<br />

3.806<br />

3.694<br />

4.692<br />

4.911<br />

4.910<br />

SOLAR-<br />

THERMIE<br />

(GWh)<br />

130<br />

166<br />

218<br />

279<br />

351<br />

440<br />

550<br />

695<br />

857<br />

1.037<br />

1.279<br />

1.612<br />

1.919<br />

2.183<br />

2.487<br />

2.828<br />

3.274<br />

3.700<br />

GEO-<br />

THERMIE<br />

1 abweichend zu den Vorjahren ab 2003. Angaben nach §§ 3, 5 (Heizkraft- und Heizwerke)<br />

und § 8 (Industrie) des Energiestatistikgesetzes von 2003 sowie Direktnutzung von Klärgas<br />

2 Anteil des biogenen Abfalls in Abfallverbrennungsanlagen zu 50 % angesetzt<br />

42 ENERGIENUTZUNG UND -VERbRAUCH<br />

(GWh)<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

1.425<br />

1.383<br />

1.335<br />

1.384<br />

1.429<br />

1.433<br />

1.447<br />

1.483<br />

1.532<br />

1.558<br />

1.601<br />

1.934<br />

2.299<br />

SUMME<br />

WäRME-<br />

ERZEUGUNG<br />

(GWh)<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

50.576<br />

53.854<br />

53.417<br />

57.026<br />

58.385<br />

58.028<br />

70.076<br />

73.990<br />

81.311<br />

84.011<br />

90.198<br />

ANTEIL<br />

AM WäRME-<br />

VERbRAUCH<br />

(%)<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

3,5<br />

3,5<br />

3,9<br />

3,8<br />

3,9<br />

4,6<br />

4,9<br />

5,4<br />

5,8<br />

6,6


ENERGIEVERbRAUCH DER HAUSHALTE<br />

Heizöl und Strom zählen zur sogenannten Endenergie, deren bundes-<br />

deutscher Verbrauch im Jahr 2007 bei 188,3 Millionen Tonnen Steinkohle-<br />

einheiten (5.538 Petajoule) lag. Davon entfielen allein 40,2 Millionen Tonnen<br />

auf die Haushalte (1.181 Petajoule): Das entspricht ca. 27 Prozent und damit<br />

mehr als einem Viertel des Gesamtbedarfs. Industrie und Verkehrssektor<br />

lagen mit jeweils fast 29 Prozent nur unwesentlich höher. Vor allem für<br />

die Beheizung der 38 Millionen Wohnungen wurde ein hoher Anteil der<br />

Endenergie genutzt: 85 Prozent des Verbrauchs der Haushalte wurden<br />

für die Erzeugung von Raumwärme und Warmwasserbereitung verwendet.<br />

Die übrigen 15 Prozent verteilten sich auf Elektrogeräte und Beleuchtung.<br />

ANTEIL AM ENDENERGIE-<br />

VERbRAUCH 2007<br />

29 % Verkehr<br />

29 % Industrie<br />

27 % Haushalte, davon<br />

85 % Raumwärme und Warmwasser<br />

15 % Elektrogeräte/Beleuchtung<br />

15 % Handel/Gewerbe<br />

quellen: AGEb, dena, bMWi<br />

ENDENERGIEVERbRAUCH<br />

IN DEUTSCHLAND 2007<br />

ENERGIETRäGER PJ<br />

MINERALÖLPRODUKTE<br />

Haushalte 671<br />

Industrie 196<br />

Verkehr 2.406<br />

Handel, Gewerbe 363<br />

Gesamtverbrauch 3.636<br />

KOHLE<br />

Haushalte 234<br />

Industrie 586<br />

Verkehr 0<br />

Handel, Gewerbe 18<br />

Gesamtverbrauch 838<br />

GAS<br />

Haushalte 985<br />

Industrie 909<br />

Verkehr 3<br />

Handel, Gewerbe 487<br />

Gesamtverbrauch 2.384<br />

STROM<br />

Haushalte 510<br />

Industrie 888<br />

Verkehr 59<br />

Handel, Gewerbe 445<br />

Gesamtverbrauch 1.902<br />

ÜbRIGE (FERNWäRME,<br />

SONSTIGE ENERGIETRäGER)<br />

Haushalte 132<br />

Industrie 70<br />

Verkehr 155<br />

Handel, Gewerbe 97<br />

Gesamtverbrauch 394<br />

quelle: bMWi, nach berechnungen von EEFA<br />

nach AGEb<br />

KAPITEL 05 43


100 %<br />

80 %<br />

60 %<br />

40 %<br />

20 %<br />

0 %<br />

<strong>EnErgiE</strong> im HaUSHaLt 06<br />

Kapitel 06<br />

ENERGIEVERbRAUCH<br />

IM VERGLEICH<br />

Alter Standardheizkessel<br />

bW<br />

bW: brennwertkessel | ST: Solarthermie |<br />

WW: Warmwasser<br />

ANGAbEN AUF bASIS<br />

bW + ST<br />

(nur WW)<br />

bW + ST<br />

(WW + Heizung)<br />

bDH: bundesindustrieverband Deutschland<br />

für Haus-, Energie- und Umwelttechnik<br />

bMU: bundesministerium für Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

bWP: bundesverband Wärmepumpe<br />

Wärmepumpe + ST<br />

(nur WW)<br />

KLIMASCHUTZ DURCH EFFIZIENTE HAUSTECHNIK<br />

Der sparsame Umgang mit Energie und die Investition in moderne Haustechnik<br />

bieten ein großes Potenzial, um Kosten zu reduzieren und die Abhängigkeit<br />

von fossilen Energiequellen zu verringern. Bei steigenden Preisen amortisieren<br />

sich die neuen Anlagen immer schneller. 2007 verbrauchten in Deutschland<br />

38 Millionen private Haushalte rund 27 Prozent der Gesamtenergie. Davon<br />

entfallen 85 Prozent allein auf die Beheizung von Wohnräumen und die<br />

Warmwasserbereitung. Stromversorgung für Elektrogeräte und Beleuchtung<br />

verbrauchen zwar nur etwa 15 Prozent der Gesamtenergie im Haushalt, aber<br />

auch hier lässt sich mit effizienter Technik und energiebewusstem Verhalten<br />

Energie einsparen – ohne auf den gewohnten Komfort verzichten zu müssen.<br />

Veraltete Heizungssysteme sowie schlechte Gebäudeisolierungen verursachen<br />

enorme Energieverluste in den Haushalten. Laut Angaben des Bundesindus-<br />

trieverbands Deutschland für Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) sind<br />

90 Prozent der bundesweit 17 Millionen Heizungen nicht auf dem aktuellen<br />

Stand der Technik – ein Viertel der Anlagen ist sogar älter als 24 Jahre.<br />

Die Bundesregierung fördert daher im Rahmen des Klimaschutzprogramms<br />

die Sanierung von Gebäuden und den Einbau von energieeffizienten Heiz-<br />

technologien wie Wärmepumpen, Solarthermie sowie Biomasse- und Brenn-<br />

wertkessel. 2009 werden erneuerbare Energien mit der Rekordsumme von<br />

500 Millionen Euro gefördert. Das Förderprogramm im Rahmen des Erneu-<br />

erbare-Energien-Wärmegesetzes wird vom Bundesministerium für Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit laufend aktualisiert und auf der Website<br />

www.erneuerbare-energien.de bereitgestellt.<br />

44 ENERGIE IM HAUSHALT


WäRMEPUMPEN<br />

Wärmepumpen nutzen die natürliche Umweltwärme aus dem Erdreich, dem<br />

Grundwasser oder der Umgebungsluft zum Erwärmen von Trinkwasser und<br />

Wohnräumen. Diese Technologie funktioniert nach dem umgekehrten Prinzip<br />

eines Kühlschranks: Die im Grundwasser, im Erdreich oder in der Umgebungs-<br />

luft gespeicherte Wärme wird von einem thermischen Arbeitsmittel aufge-<br />

nommen, durch Kompression verdichtet, auf ein nutzbares Temperaturniveau<br />

gehoben und dann zum Heizen von Innenräumen eingesetzt. Wärmepumpen<br />

arbeiten äußerst effizient: Bis zu 75 Prozent der benötigten Energie beziehen<br />

Wärmepumpen kostenfrei aus der Umwelt. Nur ca. 25 Prozent müssen dem<br />

System in Form von Strom zugeführt werden. Wärmepumpen sind besonders<br />

für Heizsysteme mit niedrigen Vorlauftemperaturen von 35 bis 40 Grad<br />

Celsius geeignet, etwa für Fußbodenheizungen oder in das Mauerwerk<br />

integrierte Flächenheizsysteme. Im Jahr 2007 wurden in Deutschland<br />

45.000 Wärmepumpen installiert. Der Bestand liegt derzeit bei etwa<br />

300.000 (BWP). Mit 2,3 Milliarden Kilowattstunden Wärmeleistung ist der<br />

Beitrag von Wärmepumpen in Deutschland insgesamt noch sehr gering.<br />

SOLE-WASSER-WäRMEPUMPEN<br />

Sole-Wasser-Systeme beziehen ihre Energie aus dem Erdreich – je nach örtli-<br />

chen Möglichkeiten über eine tief reichende Erdsonde oder einen Flächenkol-<br />

lektor, der rund anderthalb Meter unter der Erdoberfläche im Garten verlegt<br />

wird. Die Vorteile der Wärmegewinnung über eine Erdsonde sind hohe<br />

Effizienz und geringer Platzbedarf. Flächenkollektoren eignen sich nur für<br />

größere Grundstücke: Für jeden Quadratmeter beheizter Wohnfläche sind<br />

etwa zwei Quadratmeter Kollektorfläche erforderlich. Seit kurzem ist auch ein<br />

Kompaktkollektor für den Einsatz im Boden erhältlich, der deutlich weniger<br />

Platz beansprucht und dadurch auch für kleinere Grundstücke geeignet ist.<br />

100 Meter tief reichende Erdsonde<br />

Erdkollektor<br />

WäRME AUS DEM ERDREICH<br />

VORTEILE<br />

R keine fossilen Brennstoffe für<br />

die Wärmeerzeugung<br />

R kann auch zum Kühlen dienen<br />

R kein direkter CO 2 -Ausstoß<br />

R niedrige Betriebskosten<br />

R hohe Energieeffizienz<br />

NACHTEILE<br />

R hoher Erstinstallationsaufwand<br />

R abhängig von geologischen<br />

Gegebenheiten<br />

R Wärmepumpe wird mit Strom betrieben<br />

KAPITEL 06 45


WäRME AUS DEM GRUNDWASSER<br />

VORTEILE<br />

R keine fossilen Brennstoffe für<br />

die Wärmeerzeugung<br />

R sehr effizient<br />

R Kühlfunktion möglich<br />

R kein direkter CO 2 -Ausstoß<br />

R niedrige Betriebskosten<br />

NACHTEILE<br />

R hoher Erstinstallationsaufwand<br />

R Wärmepumpe wird mit Strom betrieben<br />

R abhängig von Grundwasser und von<br />

der Grundwasserqualität<br />

WäRME AUS DER LUFT<br />

VORTEILE<br />

R Keine Bohrungen nötig<br />

R auch für Nachrüstung/<br />

Sanierung geeignet<br />

R kein direkter CO 2 -Ausstoß<br />

R keine fossilen Brennstoffe notwendig<br />

NACHTEILE<br />

R geringere Leistungsausbeute<br />

R für große Heizleistung weniger geeignet<br />

R benötigt bei tiefen Temperaturen<br />

Zuheizung<br />

WäRMEqUELLE GRUNDWASSER<br />

Wasser-Wasser-Wärmepumpen nutzen über Saug- und Schluckbrunnen die<br />

Wärme des Grundwassers. Eine Sauganlage pumpt hierzu Grundwasser zu<br />

einer Wärmepumpe. Die Wärme des<br />

Grundwassers wird zur Beheizung des<br />

Gebäudes und der Brauchwasserberei-<br />

tung genutzt. Das abgekühlte Grund-<br />

wasser gelangt über den Schluckbrun-<br />

nen zurück in den natürlichen Kreislauf.<br />

Durch die hohe Durchschnittstempe-<br />

ratur des Grundwassers (etwa 10 Grad<br />

Celsius) sind Wasser-Wasser-Systeme<br />

sehr effizient. Zusätzlich bieten Grundwasser-Wärmepumpen im Sommer die<br />

Möglichkeit, Wohnräume umweltfreundlich zu klimatisieren.<br />

WäRMEqUELLE LUFT<br />

Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe benötigt weder eine Erdsonde noch einen<br />

Brunnen oder Platz für Flächenkollektoren. Sie ist deshalb ideal für die<br />

Modernisierung von bestehenden Heizanla-<br />

gen geeignet und bietet sich zudem für<br />

Immobilien mit schwer zugänglichen<br />

Grundstücken an. Diese Heizsyste-<br />

me entziehen die Wärme für den<br />

Heizkreislauf ausschließlich der<br />

Umgebungsluft. Luft-Wasser-Wärme-<br />

pumpen sind in der Anschaffung die günstigste<br />

Variante, da aufwändige Erdbohrungen entfallen. Allerdings ist die Leistungs-<br />

ausbeute deutlich geringer als bei anderen Systemen.<br />

46 ENERGIE IM HAUSHALT


ZEOLITH-HEIZUNG<br />

Zeolith-Heizgeräte koppeln effiziente erdgasbetriebene Brennwerttechnik<br />

mit kostenloser Umweltwärme. Durch das Zeolith – ein Mineral mit<br />

besonderen thermodynamischen Eigenschaften – ist es möglich, 25 Prozent<br />

der zum Heizen von Gebäuden benötigten Primärenergie durch Umwelt-<br />

wärme bereitzustellen. Dies senkt die Kosten für die eingesetzte Energie<br />

und verringert Emissionen. Erste Vorserienmodelle erreichten bereits<br />

einen Wirkungsgrad von rund 130 Prozent. Mit dieser Zukunftstechnologie<br />

lässt sich die Effizienz von Brennwertsystemen noch einmal deutlich stei-<br />

gern. Zeolith-Heizgeräte sind noch nicht auf dem Markt. Prototypen werden<br />

derzeit in Feldtests erprobt.<br />

SOLARTHERMIE<br />

Moderne Heizungen können mit Solarkollektoren kombiniert werden, die<br />

Sonnenenergie zur Brauchwassererwärmung nutzbar machen und zum Teil<br />

zusätzlich Wärme in den Heizkreislauf einspeisen. Fünf Quadratmeter Kollek-<br />

torfläche genügen, um in einem durchschnittlichen Vierpersonen-Haushalt<br />

bis zu 60 Prozent des Jahres-<br />

energiebedarfs zur Trinkwas-<br />

sererwärmung über Sonnen-<br />

energie zu decken. Kernstück<br />

einer Solarthermieanlage sind<br />

Kollektoren, die in der Regel<br />

auf dem Hausdach montiert<br />

sind. Es gibt zwei unterschiedli-<br />

che Kollektortypen: Flach- und<br />

Röhrenkollektoren. Bei beiden<br />

Kollektortypen wird die Wärme<br />

SOLARTHERMIE<br />

VORTEILE<br />

R erneuerbare Energie<br />

R absolut sauber, CO 2 -frei<br />

R Kollektor nutzt sich nicht ab<br />

R kann in das bestehende System<br />

integriert werden<br />

NACHTEILE<br />

R zusätzliche Heizung erforderlich<br />

durch die Jahresschwankungen<br />

bei der Sonneneinstrahlung<br />

R große Speichervolumina nötig,<br />

um Wärme zu bevorraten<br />

KAPITEL 06 47


ANGAbEN AUF bASIS<br />

bMU: Arbeitsgruppe Erneuerbare-<br />

Energien-Statistik<br />

bMU: Erneuerbare Energien in Zahlen 2008<br />

PHOTOVOLTAIK<br />

VORTEILE<br />

R erneuerbare Energie<br />

R absolut sauber, CO 2 -frei<br />

R praktisch wartungsfrei<br />

R Solarmodule nutzen nicht ab<br />

R geringe Stromverluste durch direkte<br />

Einspeisung ins Netz am Erzeugungsort<br />

NACHTEILE<br />

R relativ hohe Einstiegsinvestition<br />

R hohe Jahresschwankungen<br />

R Technik stark subventioniert<br />

des Sonnenlichts über eine frostsichere Flüssigkeit aus dem Kollektor zum<br />

Speicher geführt und von einem Solarwärmetauscher auf das Brauchwasser<br />

übertragen. Röhrenkollektoren verfügen zusätzlich über einen Spiegel,<br />

der das Sonnenlicht konzentriert. Dadurch erreichen Röhrenkollektoren<br />

einen höheren Nutzungsgrad – auch bei diffusen Lichtverhältnissen. Die<br />

Amortisationszeit ist im Vergleich zu anderen Systemen mit fünf bis acht<br />

Jahren relativ kurz, hängt aber sehr stark von den örtlichen Sonnenein-<br />

strahlzeiten ab.<br />

Der Anteil der Solarthermie an der bundesweiten Wärmeerzeugung wächst<br />

stetig: 2007 stieg die produzierte Wärmemenge durch Sonnenkraft um<br />

12,1 Prozent auf 3,7 Milliarden Kilowattstunden. Die in Deutschland 2007<br />

installierte Sonnenkollektorfläche von insgesamt 9,5 Millionen Quadrat-<br />

metern erreicht eine Leistung von rund 6,7 Megawatt. Der Installationsauf-<br />

wand für Solarthermie und die benötigten Brauchwasserspeicher werden<br />

durch ein Marktanreizprogramm finanziell unterstützt.<br />

PHOTOVOLTAIK<br />

Deutschland ist mit 3,5 Terawattstunden (2007) der größte Solarstrom-<br />

produzent der Welt. Solarmodule produzieren mit Hilfe des Sonnenlichts<br />

Gleichstrom, der über einen Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt<br />

wird. Der produzierte Strom wird über den Stromanschluss in das öffent-<br />

liche Netz eingespeist. Dank hoher staatlicher Förderung und sinkender<br />

Herstellungskosten ist der Photovoltaikboom in Privathaushalten ungebro-<br />

chen. Solarstrom wird über Investitionshilfen und ab 2009 mit garantierter<br />

Einspeisevergütung bei Aufdachanlagen von bis zu 43,01 Cent je Kilowatt-<br />

stunde bezuschusst. Ab 2010 sinkt die Einspeisevergütung nach dem am<br />

6. Juni 2008 verabschiedeten Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) um<br />

48 ENERGIE IM HAUSHALT


8 Prozent und ab 2011 um 9 Prozent. Danach verringern sich die Degressi-<br />

onssätze um jeweils einen Prozentpunkt je Kalenderjahr. Neue Modultech-<br />

nologien werden künftig verstärkt Hausfassaden als Kollektorfläche nutzbar<br />

machen. Solarstrom ist besonders umweltfreundlich, weil die Module<br />

geräuschlos und praktisch wartungsfrei für mindestens 20 Jahre Strom<br />

liefern. Die Fördermittel und Einspeisevergütungen für die bis Ende 2007<br />

installierten Anlagen addieren sich auf 23,3 Milliarden Euro (RWI Essen).<br />

bRENNWERTTECHNIK<br />

Bei der Verbrennung von Gas oder Öl entsteht nicht nur Wärme, sondern<br />

auch eine große Menge Wasserdampf. Bei konventionellen Heizungen<br />

entweicht der Wasserdampf ungenutzt durch den Schornstein – ein Energie-<br />

potenzial von zusätzlich rund 40 Prozent geht verloren. Moderne Öl- oder<br />

Gas-Brennwertgeräte nutzen die im Wasserdampf enthaltene Energie und<br />

erreichen dadurch einen Normnutzungsgrad von 110 Prozent (Gas) und<br />

105 Prozent (Öl). Diese Wirkungsgrade liegen kurz vor der physikalischen<br />

Grenze. Eine weitere Effizienzsteigerung bei der Ausnutzung von Gas und Öl<br />

ist kaum noch möglich. Ein Brennwertgerät benötigt gut 30 Prozent weniger<br />

Energie als herkömmliche Heizkessel, der Schadstoffgehalt der Abgase sinkt<br />

um bis zu 30 Prozent.<br />

Um die im Wasserdampf enthaltene Energie zu nutzen, werden die Abgase<br />

in einem Wärmetauscher bis auf die Betriebstemperatur des Heizgerätes<br />

von rund 30 bis 60 Grad Celsius heruntergekühlt. Der Dampf kondensiert<br />

zu Wasser und gibt dabei Wärme an den Heizkreislauf ab. Moderne Geräte<br />

können ihre Heizleistung modulieren, das heißt exakt an den jeweils benö-<br />

tigten Energiebedarf anpassen. Der Aufwand für die Umrüstung auf Brenn-<br />

werttechnologie ist relativ gering. Deswegen ist die Heiztechnik sehr gut für<br />

RWI R Rheinisch-Westfälisches Institut<br />

für Wirtschaftsforschung<br />

www.rwi-essen.de<br />

bRENNWERTTECHNIK MIT<br />

ÖL ODER GAS<br />

VORTEILE<br />

R sehr hoher Wirkungsgrad<br />

R leichte Montage<br />

R geringe Investitionen<br />

R hohe Verfügbarkeit<br />

NACHTEILE<br />

R verbrennt fossile Energieträger<br />

R Abhängigkeit von Energiepreisen<br />

KAPITEL 06 49


HOLZPELLETS –<br />

GEPRESSTE SäGESPäNE<br />

VORTEILE<br />

R klimaneutral<br />

R hohe Effizienz<br />

R unabhängig von Gas-/Ölpreisen<br />

NACHTEILE<br />

R Pelletlager erfordert zusätzlichen Platz<br />

R hohe Einstiegsinvestition erforderlich<br />

ANGAbEN AUF bASIS<br />

bMU: Erneuerbare Energien in Zahlen 2008<br />

DER PUFFERSPEICHER<br />

die Altbausanierung geeignet. Die Umstellung von alten Heizwertgeräten auf<br />

die klimafreundlichere Brennwerttechnik wird – insbesondere in Kombination<br />

mit einem Solarsystem – derzeit im Rahmen eines Marktanreizprogramms<br />

finanziell vom Staat gefördert.<br />

PELLETHEIZUNG<br />

In Pelletheizungen werden verpresste Sägespäne und Sägemehl verfeuert.<br />

Die aus naturbelassenem Restholz ohne chemische Bindemittel hergestellten<br />

Pellets sind ein Nebenprodukt der Holzindustrie. Neben dem Holzpelletkessel<br />

ist – wie bei einer Ölheizung – ein Lagerraum für den Brennstoff erforderlich.<br />

Ein Zufuhrsystem versorgt den Pelletkessel per Luftsog oder über eine För-<br />

derschnecke automatisch und kontinuierlich mit Brennstoff. Besonders ener-<br />

gieeffizient arbeiten Pelletheizsysteme in Kombination mit Sonnenkollekto-<br />

ren und einem Pufferspeicher. Diese Heizsysteme sind klimaneutral, weil sie<br />

ausschließlich nachwachsende Rohstoffe verfeuern. Bei der Verbrennung<br />

der Holzpellets wird die CO 2 -Menge ausgestoßen, die der Baum zu Lebzeiten<br />

gespeichert hat. Somit setzt der natürliche Verwesungsprozess des Baumes<br />

dieselbe CO 2 -Menge frei wie das Verfeuern der Holzpellets. Biomassekessel<br />

deckten 2007 laut Angaben des BMU in Haushalten 1,5 Prozent des Primär-<br />

energiebedarfs ab. Im Rahmen des Klimaschutzprogramms werden Pellethei-<br />

zungen über Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen in Deutschland gefördert.<br />

Bis 2007 wurden in Deutschland 134.000 Pelletheizungen installiert.<br />

Ein Pufferspeicher ist in einer Heizungsanlage ein Wärmespeicher, der mit Wasser befüllt ist. Er dient dazu, Differenzen<br />

zwischen der erzeugten und der verbrauchten Wärmemenge auszugleichen und Leistungsschwankungen zu glätten.<br />

50 ENERGIE IM HAUSHALT


MINI-bLOCKHEIZKRAFTWERKE<br />

Mini-Blockheizkraftwerke produzieren mit Hilfe eines Verbrennungsmotors,<br />

der einen Generator antreibt, elektrischen Strom und heizen gleichzeitig<br />

mit der Abwärme Gebäude und Brauchwasser auf. Sie werden meist mit<br />

Erdgas oder Diesel angetrieben und kommen häufig in gewerblich genutzten<br />

Gebäuden oder in der Landwirtschaft zum Einsatz. Inzwischen werden<br />

auch andere Formen mit Stirlingmotoren, Mikroturbinen, Dampfmotoren<br />

oder Brennstoffzellen entwickelt. Durch die Kombination von Strom- und<br />

Wärmeerzeugung erreichen Mini-Blockheizkraftwerke Wirkungsgrade<br />

von über 90 Prozent. Im direkten Vergleich mit einer herkömmlichen<br />

Gebäudeheizung erscheint dieser Wert zunächst niedriger. Da bei Mini-<br />

Blockheizkraftwerken jedoch gleichzeitig auch noch Strom erzeugt wird,<br />

ist der effektive Wirkungsgrad dieser Technologie deutlich höher und kann<br />

zu einer CO 2 -Einsparung von bis zu 50 Prozent führen.<br />

Die Netzbetreiber sind per Gesetz dazu verpflichtet, den Strom von<br />

Mini-Blockheizkraftwerken abzunehmen. Für den Einsatz im Privathaushalt<br />

ist das Prinzip dann wirtschaftlich, wenn die Erzeugung von Wärme auch im<br />

Sommer notwendig ist, zum Beispiel für die Beheizung eines Schwimmbads.<br />

Für große Einfamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser kann sich der Einsatz<br />

eines Mini-Blockheizkraftwerks rechnen, zumal diese Technologie durch das<br />

KWK-Gesetz sehr stark vom Staat gefördert wird. Rentabel ist der Betrieb<br />

eines Mini-Blockheizkraftwerks auch dann, wenn sich mehrere Hausbesitzer<br />

an ein Kraftwerk anschließen und einen gemeinsamen Warmwasserspeicher<br />

nutzen. Durch die wachsende Einspeisung von Solarstrom könnten Mini-<br />

Blockheizkraftwerke in Zukunft als Grundlastkraftwerke über intelligente<br />

Netze eine größere Bedeutung erlangen.<br />

MINI-bLOCKHEIZKRAFTWERKE<br />

MIT ERDGAS, bIOGAS, DIESEL<br />

VORTEILE<br />

R hohe Effizienz<br />

R produzieren Strom und Wärme vor Ort<br />

R als Schattenkraftwerk geeignet<br />

R keine Netzverluste bei der Einspeisung<br />

des Stroms und der Nutzung von Wärme<br />

NACHTEILE<br />

R hohe Einstiegsinvestitionen<br />

R nicht uneingeschränkt für alle<br />

Wohnimmobilien rentabel<br />

KAPITEL 06 51


JAHRESHEIZWäRMEbEDARF<br />

NIEDRIGENERGIE- UND<br />

PASSIVHAUS<br />

Haushaltsstrom<br />

Warmwasser<br />

Heizung<br />

kWh/m 2 im Jahr<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

bestand<br />

WSchVO 1984<br />

WSchVO 1995<br />

Niedrig-<br />

energiehaus<br />

WSchVO: Wärmeschutzverordnung (gesetzliche<br />

Mindestanforderung), 2002 abgelöst durch die<br />

Energieeinsparverordnung (EnEG)<br />

Passivhaus solare<br />

Nahwärme<br />

Mini-Blockheizkraftwerke für Ein- und Mehrfamilienhäuser, bei denen der<br />

Strom über eine Brennstoffzelle gewonnen werden kann, befinden sich in<br />

einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium. Sie wandeln Erdgas mit Hilfe<br />

eines Katalysators in ein wasserstoffreiches Gasgemisch um, das sogenannte<br />

Reformat. In der Brennstoffzelle reagiert der Wasserstoff mit dem Luft-<br />

sauerstoff zu Wasser. Dabei werden elektrischer Strom und gleichzeitig<br />

Wärme erzeugt.<br />

KOHLE<br />

Während Kohlebriketts in der Nachkriegszeit die Heizenergiequelle<br />

Nummer eins waren, spielt der fossile Brennstoff bei der Wohnraum-<br />

beheizung in Deutschland heute keine Rolle mehr. Kohle wird zum Teil<br />

noch neben Holzscheiten in Kachelöfen und Kaminen verfeuert.<br />

DäMMEN UND MODERNISIEREN<br />

Ein großes Energieeinsparpotenzial liegt in der Modernisierung von<br />

Gebäuden. Schlecht isolierte Fenster, ungedämmte Dächer, Außenfassaden<br />

und Kellerdecken können den Wärmebedarf gegenüber einem gut isolierten<br />

Haus verdreifachen. Neben den Marktanreizprogrammen für umweltfreund-<br />

liche Heiztechnologie gibt es auch für die Gebäudesanierung Zuschüsse<br />

und zinsgünstige Kredite vom Staat. Bis 2009 fließen in Deutschland rund<br />

5,6 Milliarden Euro in das Förderprogramm. Mit dem 2008 eingeführten<br />

Energiepass soll der Energiebedarf von Gebäuden für Käufer und Mieter<br />

vergleichbar gemacht werden.<br />

Extrem energieeffizient sind sogenannte Passivhäuser. Das sind Gebäude, die<br />

wegen ihres geringen Heizwärmebedarfs keine separate Heizung benötigen.<br />

52 ENERGIE IM HAUSHALT


In Deutschland liegt die Grenze bei einem Jahresheizwärmebedarf von<br />

15 Kilowattstunden pro Quadratmeter (kWh/m 2 ). Passivhäuser erreichen<br />

diese Werte durch konsequente Wärmedämmung bei Dach, Außenwänden<br />

und Kellerdecke. Diese Häuser vermeiden darüber hinaus Wärmebrücken,<br />

besitzen eine hohe Windgeschütztheit, sehr gut isolierende Dreifachvergla-<br />

sung und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung aus der Abluft.<br />

Gleichzeitig nutzen Passivhäuser durch großzügige Fensterflächen auf der<br />

Südseite die Sonneneinstrahlung zur Raumwärmegewinnung.<br />

ENERGIEEFFIZIENZ bEI ELEKTROGERäTEN<br />

Bei den elektrischen Verbrauchern wie Waschmaschine, Wäschetrockner,<br />

Kühlschrank und Herd liegt ebenfalls ein hohes Einsparpotenzial. Geräte<br />

der höchsten Energieeffizienzklasse holen die höheren Anschaffungskosten<br />

rasch über den eingesparten Strom wieder herein. Ein heimlicher<br />

Energiefresser ist der „Stand-by-betrieb“ von Unterhaltungselektronik<br />

wie Stereoanlage, Fernseher oder Computer. Die Leerlaufverluste betragen<br />

in Deutschland pro Jahr 22 Milliarden Kilowattstunden – das entspricht<br />

dem jährlichen Energiebedarf von Hamburg und Berlin. Wer Energiespar-<br />

lampen sinnvoll einsetzt, kann rund 80 Prozent der Beleuchtungsenergie<br />

einsparen, jedoch stellt die Beleuchtung im Vergleich zur gesamten im<br />

Haus eingesetzten Energie nur einen sehr geringen Anteil.<br />

Verluste durch Stand-by-Betrieb lassen sich durch<br />

Steckerleisten mit An-/Aus-Schalter vermeiden.<br />

EU-LAbEL „ENERGIEEFFIZIENZ”<br />

KÜHLSCHRANK<br />

Foto: dena, Deutsche Energie-Agentur<br />

KAPITEL 06 53


<strong>EnErgiE</strong> DEr ZUkUnft 07<br />

Kapitel 07<br />

bINE R BINE Informationsdienst<br />

www.bine.info<br />

SONNENENERGIE: LANGFRISTIG GROSSES POTENZIAL<br />

Erneuerbare Energien könnten in Zukunft den weltweiten Energiebedarf<br />

decken. Kurzfristig haben Windkraft und Biomasse das größte Potenzial,<br />

langfristig ist es aber die Sonnenenergie. 1 Prozent der Sahara-Wüstenfläche<br />

würde für die weltweite Stromversorgung mit Solarenergie ausreichen.<br />

SOLARTHERMISCHE KRAFTWERKE<br />

Eine technisch weit fortgeschrittene Lösung sind derzeit solarthermische<br />

Parabolrinnenkraftwerke. Bei diesem Konzept bündeln Spiegel das<br />

Sonnenlicht auf einem Stahlrohr, in dem ein Öl als Wärmeträger zirkuliert.<br />

Über einen Wärmetauscher gelangt die Energie zu einem Dampferzeuger.<br />

Der heiße Dampf treibt wiederum einen Generator an.<br />

Solarthermische Turmkraftwerke bestehen dagegen aus einem zentralen,<br />

50 bis 170 Meter hohen Turm mit Strahlungsempfänger und einem Feld<br />

von darauf ausgerichteten, ebenen Spiegeln (bINE). Sie konzentrieren das<br />

Sonnenlicht auf eine Zielfläche am Turm, bevor es zu dem Dampferzeuger<br />

gelangt.<br />

In beiden Fällen werden die Spiegel der Sonne nachgeführt. Die Kraftwerke<br />

sind vor allem im Sonnengürtel zwischen dem nördlichen und dem südlichen<br />

35. Breitengrad nutzbar, denn die Spiegelsysteme können nur direktes Licht<br />

fokussieren.<br />

54 ENERGIE DER ZUKUNFT


SOLARES KÜHLEN<br />

Solarenergie lässt sich auch zum Kühlen verwenden: Die Kollektoren auf dem Dach wandeln die Energie der Sonne<br />

zunächst in Wärme um, bevor sie zu einer thermisch angetriebenen Kältemaschine gelangt. Der Einsatz ist rentabel:<br />

Die Stromkosten lassen sich auf diese Weise um mehr als 50 Prozent reduzieren. Der größte Kühlungsbedarf besteht<br />

an heißen Tagen, wenn die Sonne besonders stark strahlt.<br />

In den USA produziert man mit dieser Technologie bereits seit 20 Jahren<br />

umweltfreundlichen Strom. In Europa ging im Spätsommer 2008 in Süd-<br />

spanien das erste Parabolrinnenkraftwerk in Betrieb. Zwei weitere werden<br />

innerhalb der nächsten zwei Jahre folgen. Jedes einzelne versorgt etwa<br />

200.000 Menschen mit Strom (BINE).<br />

Die Investitionskosten für die Errichtung dieser Kraftwerke sind hoch<br />

und werden staatlich gefördert. Preistreibend wirken die erforderlichen<br />

Energiespeicher, die tagsüber Energie aufnehmen und nachts wieder<br />

abgeben können. Die Erzeugung des Stroms ist dagegen preiswert.<br />

DÜNNSCHICHTMODULE: PREISWERTE ALTERNATIVE<br />

Die Photovoltaik liefert im Vergleich zu den anderen erneuerbaren<br />

Energien noch recht wenig Strom bei gleichzeitig hohen Kosten. Bei der<br />

ländlichen Elektrifizierung kann sie jedoch schon heute mit konventionellen<br />

Technologien wie Dieselgeneratoren konkurrieren.<br />

Seit einigen Jahren sucht die Solarindustrie verstärkt nach kostengüns-<br />

tigeren Alternativen zum kristallinen Standardprodukt. Mit Erfolg: Dünn-<br />

schichttechnologien haben das Potenzial, die Produktionskosten auf unter<br />

KAPITEL 07 55


Dünnschichtmodul Foto: iStockphoto<br />

Kupfer Dünnschicht<br />

Leiterbahnen<br />

Die Dünnschichtsolarzelle besteht aus<br />

einer extrem dünnen Halbleiterverbindung,<br />

die sich inklusive der Kontakte auf Glas<br />

aufdampfen lässt.<br />

einen Euro pro Watt zu senken. Anstatt Silizium-Kristalle zu ziehen, bringen<br />

die Hersteller bei dieser Technik photoaktive Halbleiter in dünnen Schichten<br />

auf ein Trägermaterial auf. Neben dem Rohstoff sparen sie<br />

Energie, denn für Dünnschichtmodule benötigt man deutlich niedrigere<br />

Produktionstemperaturen als für die Herstellung kristalliner Solarzellen.<br />

Dünnschichtmodule verzeichnen derzeit Steigerungsraten von rund<br />

30 Prozent pro Jahr. Bis 2010 wird ihr Anteil an der Photovoltaik auf mehr<br />

als 20 Prozent wachsen.<br />

MASSENPRODUKTION UND AUTOMATISIERUNG<br />

Die Verschaltung der Einzelzellen zum Modul ist bereits in den Herstellungs-<br />

prozess integriert. Dünnschichtmodule lassen sich hochautomatisiert und<br />

deutlich kostengünstiger fertigen als Solarmodule aus kristallinen Zellen,<br />

die zusätzlich zu einem Modul montiert werden müssen.<br />

Großes Potenzial bei den Dünnschichtverfahren haben Module auf Basis von<br />

amorphem Silizium, Kupfer-Indium-Diselenid und Cadmium-Tellurid. Die drei<br />

Technologien haben gemeinsam, dass die photoelektrisch aktive Schicht nur<br />

wenige Mikrometer dünn ist – deutlich dünner als ein menschliches Haar. Als<br />

Trägermaterial verwenden die Hersteller preiswertes Glas, Metall- oder Plas-<br />

tikfolie. Wegen des geringeren Wirkungsgrads im Vergleich zur kristallinen<br />

Technik sind Dünnschichtmodule derzeit vor allem dort sinnvoll, wo es große<br />

Flächen gibt – beispielsweise auf Industriedächern, in der Landwirtschaft<br />

oder als Freiflächensystem. Höhere Wirkungsgrade lassen sich mit Tandem-<br />

oder Tripelzellen erreichen, die aus mehreren dünnen Schichten bestehen.<br />

Sie nutzen das Sonnenspektrum besser aus, weil die einzelnen Schichten<br />

Sonnenlicht verschiedener Wellenlängen absorbieren und so den Wirkungs-<br />

grad steigern.<br />

56 ENERGIE DER ZUKUNFT


DÜNNSCHICHTTECHNOLOGIEN IM ÜbERbLICK<br />

HÖHERE WIRKUNGSGRADE<br />

MIT KONZENTRATORMODULEN<br />

Ebenso wie solarthermische Kraftwerke bündeln und fokussieren auch<br />

Konzentratorsysteme das Sonnenlicht. Sie erzeugen jedoch keine Wärme,<br />

sondern produzieren auf direktem Weg Sonnenstrom. Im Wesentlichen<br />

besteht ein Konzentratorsystem aus einer Glas-Box, an deren Oberseite<br />

Linsen das Sonnenlicht auf winzige Solarzellen konzentrieren. Ein<br />

bewegliches Montagesystem richtet die Zellen zur Sonne aus.<br />

Wegen des geringen Materialbedarfs greifen die Hersteller zu teuren<br />

Hochleistungszellen, die bisher nur in der Weltraumtechnologie eingesetzt<br />

wurden. Die Module erreichen Wirkungsgrade von 28,5 Prozent (Fraunhofer<br />

ISE). Auf der gleichen Fläche produzieren sie deutlich mehr Strom als ein<br />

kristallines Modul.<br />

Ebenso wie solarthermische Kraftwerke spielen Konzentratormodule ihre<br />

Stärken insbesondere dort aus, wo die Tage klar sind und das Sonnenlicht<br />

direkt auf die Solarzellen fällt. In Spanien wurden bereits zahlreiche Test-<br />

anlagen installiert.<br />

Wirkungsgrad 2007 Wirkungsgrad 2010<br />

Kupfer-Indium-Diselenid 9–12 % 14 %<br />

Cadmium-Tellurid 7–10 % 12 %<br />

Amorphes Silizium/<br />

Mikrokristallines Silizium 6–7 % 10 %<br />

quelle: Michael Powalla, Zentrum für<br />

Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung<br />

baden-Württemberg: Einführung in die<br />

Dünnschichtphotovoltaik, 4. Anwenderforum<br />

Dünnschichtphotovoltaik 2008<br />

http://www.zsw-bw.de<br />

FRAUNHOFER ISE R<br />

Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme<br />

www.ise.fhg.de<br />

Solarzelle<br />

Optischer<br />

Konzentrator<br />

WäRME<br />

KONZENTRATOREN<br />

Linsen fokussieren das Licht auf millimeterkleine<br />

Solarzellen. Dadurch erzielen Konzentratormodule<br />

einen hohen Wirkungsgrad bei<br />

niedrigen Materialkosten.<br />

KAPITEL 07 57


Photosynthese<br />

CO 2 -Aufnahme<br />

Verarbeitung<br />

z. b. zu Pellets<br />

CO 2 -Abgabe<br />

Wärme-<br />

gewinnung<br />

EU-Strategieplan R<br />

http://europa.eu/scadplus/leg/en/<br />

lvb/l27079.htm<br />

RENEW R www.renew-fuel.com<br />

bIOMASSE: DAS MULTITALENT<br />

Bioenergie ist die einzige erneuerbare Energiequelle, die alle fossilen<br />

Energien direkt ersetzen kann. Aus Biomasse lassen sich Wärme, Strom,<br />

Treibstoffe und Kunststoffe gewinnen. Die Europäische Union will bis<br />

2020 den Anteil der Biokraftstoffe am Kraftstoffverbrauch auf 10 Prozent<br />

steigern. Die wettbewerbsfähige Alternative zu den fossilen Brennstoffen<br />

sieht der EU-Strategieplan bei den Biokraftstoffen der zweiten Generation.<br />

SyNTHETISCHE bIOKRAFTSTOFFE: KEINE<br />

KONKURRENZ ZUR LEbENSMITTELINDUSTRIE<br />

Für die Produktion von Biokraftstoffen der ersten Generation werden derzeit<br />

Getreide, Zuckerrüben und Mais zu Bioethanol vergärt, Raps, Sonnenblumen<br />

und Palmöl werden zu Biodiesel verarbeitet. Hier konkurriert die Biokraft-<br />

stoffindustrie mit den Nahrungsmittelherstellern, was zu Versorgungseng-<br />

pässen führt und daher keine zukunftsfähige Lösung ist.<br />

Ein neues Verfahren umgeht dieses Problem. Ausgangsmaterialien für die<br />

Biokraftstoffe der zweiten Generation sind Abfälle wie Stroh, Holz und Schilf<br />

sowie speziell für die Kraftstoffnutzung angebaute Energiepflanzen, die nicht<br />

in Konkurrenz zum Nahrungsmittelanbau stehen.<br />

Bei hohen Temperaturen zerlegen die Hersteller die getrocknete Biomasse<br />

in ihre Bestandteile, trennen unerwünschte Nebenprodukte ab und bilden ein<br />

Synthesegas. Anschließend verflüssigen sie das Gas zu dem gewünschten<br />

Kraftstoff. Er hat, je nach Verfahren, die Eigenschaften von Diesel oder<br />

Benzin. Für diese Technologie hat sich der Name BtL (Biomass-to-Liquid)<br />

durchgesetzt, weil feste Biomasse zu einer Flüssigkeit umgewandelt wird.<br />

In dem EU-Projekt RENEW (renewable fuels for advanced powertrains)<br />

58 ENERGIE DER ZUKUNFT


haben 32 Partner aus acht Ländern – darunter vier Automobilhersteller –<br />

von 2004 bis 2008 sechs Verfahren zur Herstellung von BtL-Kraftstoffen<br />

untersucht. Nach Abschluss des Projekts sind zwei dieser Technologien<br />

reif für den Einsatz in Demonstrationsanlagen. Sie können künftig je<br />

15.000 Tonnen Treibstoff im Jahr produzieren.<br />

KOHLEKRAFTWERK MIT CO 2 -AbSCHEIDUNG<br />

Der Energieversorger Vattenfall hat im September 2008 das weltweit erste<br />

Kohlekraftwerk mit Kohlendioxidabscheidung in Betrieb genommen. In der<br />

30-Megawatt-Pilotanlage in Brandenburg verbrennt Vattenfall die Kohle nicht<br />

mit Umgebungsluft, sondern in einer Atmosphäre aus Rauchgas und reinem<br />

Sauerstoff. Anschließend wird das Kohlendioxid aus dem Rauchgasstrom<br />

getrennt und mittels Druck verflüssigt. So lässt es sich transportieren und<br />

tief unter der Erdoberfläche oder unter dem Meeresgrund speichern. Das<br />

Treibhausgas Kohlendioxid wird also nicht wie im konventionellen Kohlekraft-<br />

werk in die Atmosphäre entlassen.<br />

Bis 2015 will Vattenfall zwei Demonstrationskraftwerke in Deutschland und<br />

Dänemark mit einer elektrischen Leistung von bis zu 500 Megawatt bauen.<br />

2020 soll die Technologie serienreif sein.<br />

KERNFUSION<br />

Unter Kernfusion versteht man die Verschmelzung leichter Atomkerne<br />

zu einem neuen, schwereren Atomkern. In der Sonne verschmelzen<br />

Wasserstoffatome zu Helium und setzen seit mehreren Milliarden Jahren<br />

gigantische Energiemengen frei. Die Kernfusion von einem Kilogramm<br />

Wasserstoff liefert so viel Energie wie die Verbrennung von 11.000 Tonnen<br />

VATTENFALL R www.vattenfall.de<br />

KAPITEL 07 59


60 ENERGIE DER ZUKUNFT


Steinkohle. Die Wasserstoffisotope Deuterium (schwerer Wasserstoff) und<br />

Tritium (überschwerer Wasserstoff) dienen im Fusionsreaktor als Brennstoff.<br />

Deuterium kommt in den Weltmeeren nahezu unbegrenzt vor, Tritium kann<br />

aus dem häufig in der Erdkruste vorhandenen Lithium gewonnen werden.<br />

Für die Kernfusion sind extreme Temperaturen von 100 Millionen Grad Cel-<br />

sius erforderlich. Diese Hitze wird mit Hilfe von riesigen Magnetfeldern und<br />

Strömen von mehreren Millionen Ampere erreicht. Am 13. Juni 2008 nahm<br />

in Südkorea der Kernfusionsreaktor KSTAR seinen Betrieb auf. Der Versuchs-<br />

reaktor soll schrittweise den Weg zum Dauerbetrieb ebnen. Im französischen<br />

Cadarache begann 2007 der Bau des internationalen Gemeinschaftsprojekts<br />

ITER. Der 4,6 Milliarden Euro teure Experimentalreaktor soll in etwa 15 bis 20<br />

Jahren soweit sein, zehnmal mehr Energie zu produzieren, als er für den eige-<br />

nen Betrieb benötigt (Angaben IPP, Berichte aus der Forschung – Kernfusion).<br />

Bis zur wirtschaftlichen Nutzbarkeit der Kernfusion werden noch etwa<br />

50 bis 100 Jahre vergehen. Bei der Kernfusion entstehen keine klimaschäd-<br />

lichen Gase. Darüber hinaus fällt die radioaktive Kontamination wesentlich<br />

geringer aus als bei der Kernspaltung in Atomkraftwerken. Die im Reaktor–<br />

betrieb entstehende schwache Radioaktivität an der Wandung ist – bei<br />

entsprechender Rezyklierung – nach etwa 50 bis 100 Jahren vollständig<br />

abgebaut. Bei einem heutigen Atomkraftwerk dauert der Abbau der<br />

Strahlung etwa 250.000 Jahre (bFS).<br />

OSMOSE<br />

Osmosekraftwerke nutzen das Bestreben zweier Flüssigkeiten mit unter-<br />

schiedlichem Salzgehalt nach einem Konzentrationsausgleich. Verhindert<br />

man mit einer speziellen Membran den Durchtritt der gelösten Teilchen, so<br />

bewegt sich nur die Flüssigkeit zur höher konzentrierten Lösung hin.<br />

bild links: Brennendes Plasma im<br />

Magnetfeld eines Fusionsreaktors.<br />

Foto: EFDA-JET (European Fusion<br />

Developement Agreement)<br />

www.jet.efda.org<br />

IPP R Max-Planck-Institut für Plasmaphysik<br />

www.ipp.mpg.de<br />

bFS R Bundesamt für Strahlenschutz<br />

www.bfs.de<br />

ANGAbEN AUF bASIS<br />

Max-Planck-Institut für Plasmaphysik:<br />

berichte aus der Forschung – Kernfusion<br />

www.ipp.mpg.de/ippcms/de/pr/<br />

publikationen/berichte.html<br />

KAPITEL 07 61


IPP R Max-Planck-Institut für Plasmaphysik<br />

www.ipp.mpg.de<br />

Salzwasser<br />

Süßwasser<br />

Dadurch entsteht hoher Druck, der eine stromproduzierende Turbine<br />

antreibt. Osmosekraftwerke könnten vor allem in Flussmündungen<br />

installiert werden, weil hier große Flüssigkeitsmengen mit unterschied-<br />

lichem Salzgehalt (Süß- und Salzwasser) zusammentreffen. Die erste<br />

Osmosekraftanlage ist im Hafen Trondheim, Norwegen, installiert<br />

(IPP, Energie-Pers pektiven 3/2005).<br />

Mischwasser<br />

Filter<br />

Filter<br />

Druckaustauscher<br />

Membranenmodule<br />

Süßwasser<br />

Strom<br />

Turbine<br />

Mischwasser<br />

DEZENTRALE ENERGIEERZEUGER: NEUE<br />

HERAUSFORDERUNGEN FÜR DAS ÖFFENTLICHE NETZ<br />

Die steigende Anzahl dezentraler Energieerzeuger schafft neue Heraus-<br />

forderungen für das öffentliche Netz, das die vorgenannten kleinen und<br />

mittleren Generatoren integrieren muss. Massiv fluktuierender Strom aus<br />

erneuerbaren Energien – insbesondere aus Offshore-Windparks – erfordert<br />

darüber hinaus einen zügigen Netzausbau. Lastmanagement und die<br />

gezielte Steuerung von dezentralen Generatoren könnten einen Teil<br />

dieser Fluktuationen ausgleichen.<br />

62 ENERGIE DER ZUKUNFT


PILOTPROJEKTE ZUR VOLLVERSORGUNG<br />

MIT ERNEUERbAREN ENERGIEN<br />

Das Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) aus Kassel<br />

hat Ende 2007 in einem Modellprojekt die Vollversorgung mit Strom aus<br />

erneuerbaren Energien demonstriert. Das Kraftwerk verknüpft und steuert<br />

36 in Deutschland verteilte Wind-, Solar-, Biomasse- und Wasserkraft-<br />

anlagen, die rund um die Uhr und bei jedem Wetter den Strombedarf<br />

von 12.000 Haushalten decken. Die wetterabhängigen Quellen Wind und<br />

Sonnenenergie laufen jederzeit auf vollen Touren. Überschüssigen Strom<br />

nimmt ein Pumpspeicherkraftwerk auf. Bei Windstille und Dunkelheit<br />

speist es den Strom wieder ins Netz ein. Die Biogasanlagen nutzen dagegen<br />

das Erdgasnetz als Speicher. Bedarfs- und Kapazitätsanalysen geben vor,<br />

welches Kraftwerk wann und wie viel Energie liefern muss.<br />

Im schwäbischen Beuren begann im Oktober 2008 der Bau eines<br />

autarken Mehrfamilienhauses, bei dem Heizenergie und Warmwasser<br />

ganzjährig durch die Kombination von Solarthermie und Erdwärme<br />

bereitgestellt werden sollen. Herzstück der innovativen Anlage ist ein<br />

riesiger Solarspeicher mit einem Fassungsvermögen von 104.000 Litern.<br />

Der aufwändig isolierte Wassertank speichert nahezu verlustfrei Wärme<br />

und gibt sie bei Bedarf an das Heizsystem oder an das Brauchwassersystem<br />

ab. Eine zusätzliche Photovoltaikanlage mit einer Spitzenleistung von<br />

17,6 Kilowattpeak liefert genügend Strom für den Antrieb von Wärmepumpe,<br />

Heizungsvorlauf und die Zirkulation in den Sonnenkollektoren. Das über<br />

300 Quadratmeter große Gebäude kann so ganzjährig zu 100 Prozent mittels<br />

Solarenergie und Erdwärme beheizt werden. Saisonale Wärmespeicher mit<br />

derart großen Volumina waren bislang nur für Großverbraucher wie Kranken-<br />

häuser oder ganze Siedlungen im Einsatz (Der Solarserver).<br />

ISET R Institut für Solare<br />

Energieversorgungstechnik<br />

www.iset.de<br />

Das regenerative Kombikraftwerk<br />

www.kombikraftwerk.de<br />

Kilowattpeak (kWp): Maßeinheit für die<br />

maximale Leistung von Photovoltaikmodulen.<br />

Ein Photovoltaikmodul mit einer Maximalleistung<br />

von 1 kWp erreicht bei idealen Bedingungen<br />

(optimale Außentemperatur, maximale Sonnen-<br />

einstrahlung) eine Leistung von einem Kilowatt.<br />

Der Solarserver R<br />

Internetportal Sonnenenergie<br />

(Agentur für Erneuerbare Energien)<br />

www.solarserver.de<br />

KAPITEL 07 63


ild rechts: Solarthermisches Kraftwerk in<br />

Nevada. Die 64-Megawatt-Turbine versorgt<br />

14.000 Haushalte mit elektrischer Energie.<br />

Foto: Siemens AG<br />

www.siemens.de<br />

Dispower R Distributed<br />

Generation with High Penetration<br />

of Renewable Energy Sources<br />

www.dispower.org<br />

<strong>Vaillant</strong> R www.vaillant.de<br />

WASCHEN MIT DER SONNE<br />

Ein anderes Modell erprobt die Stadt Stutensee bei Karlsruhe. Dort<br />

schauen die Einwohner auf ihr Mobiltelefon, bevor sie die Waschmaschine<br />

einschalten – „Waschen mit der Sonne“ heißt das Pilotprojekt. Die Bewohner<br />

der Siedlung Am Steinweg erfahren per SMS, wie viel Solarstrom gerade<br />

zur Verfügung steht. Lastspitzen werden ausgenutzt, um große Stromver-<br />

braucher zu betreiben. In Schwachlastperioden bleiben dagegen Wasch- oder<br />

Spülmaschine aus. Das schont die Umwelt und den Geldbeutel, weil kein<br />

zusätzlicher Strom aus fossilen Energiequellen ergänzt werden muss. Als<br />

Energiespeicher dient eine Batterie. Das Testsystem in Stutensee wurde im<br />

Rahmen des Dispower-Projekts installiert. Zu den weiteren Projekthighlights<br />

zählt die Entwicklung eines Vorhersagemodells für die Windenergie.<br />

STROM UND WäRME AUS DER bRENNSTOFFZELLE<br />

Eine weitere zukunftsträchtige Technologie sind Brennstoffzellen-Heizgeräte.<br />

Dabei handelt es sich um Kraft-Wärme-Kopplungsgeräte, die auf Wasserstoff-<br />

basis effizient und umweltfreundlich gleichzeitig Wärme und Strom erzeugen.<br />

Bei diesem Prozess werden 50 Prozent weniger CO 2 erzeugt und ca. 25 Pro-<br />

zent weniger Primärenergie benötigt. Als erster Heizgerätehersteller hat<br />

<strong>Vaillant</strong> mit seinen Brennstoffzellen-Heizgeräten in mehr als 400.000 Be-<br />

triebsstunden die Marke von einer Million Kilowattstunden Strom und gleich-<br />

zeitig 2,5 Millionen Kilowattstunden Wärme in seinen europaweiten Feldtests<br />

erreicht und damit wertvolle Erfahrungen für die weitere Entwicklung<br />

gesammelt.<br />

64 ENERGIE DER ZUKUNFT


KAPITEL 07 65


aktEUrE im <strong>EnErgiE</strong>markt 08<br />

Kapitel 08<br />

SET-Plan R<br />

http://europa.eu/scadplus/leg/en/<br />

lvb/l27079.htm<br />

POLITIK<br />

Die Europäische Kommission hat im November 2007 einen Strategieplan<br />

für Energietechnologie (SET-Plan) veröffentlicht. Er fordert, Treibhausgas-<br />

emissionen und Primärenergieverbrauch zwischen 2008 und 2020 um<br />

20 Prozent zu senken, während der Anteil erneuerbarer Energien am<br />

europäischen Energiemix im selben Zeitraum auf 20 Prozent steigen soll.<br />

Mit der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Jahr 2000<br />

hat Deutschland weltweit eine Vorreiterrolle in der Förderung erneuerbarer<br />

Energien eingenommen. Wesentlichen Anteil am Erfolg haben nicht zuletzt<br />

die günstigen Einspeisetarife. Andere Regierungen folgten mit ähnlich<br />

vorteilhaften Tarifsystemen für erneuerbare Energien. So veröffentlichte<br />

die spanische Regierung 2004 den Real Decreto 436/2004, ein italienisches<br />

Einspeisegesetz nach deutschem Vorbild folgte 2005.<br />

VERbäNDE UND ORGANISATIONEN<br />

Informationsvermittlung und Lobbyarbeit findet im Energiesektor sowohl auf<br />

nationaler als auch auf internationaler Ebene statt. Die folgende Zusammen-<br />

stellung enthält eine Auswahl der wichtigsten Verbände und Organisationen<br />

auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Auch Forschungsins-<br />

titute aus aller Welt wurden integriert: Sie stehen für die Entwicklung neuer<br />

Energietechnologien, die mehr leisten, weniger kosten und den Energiever-<br />

brauch senken.<br />

66 AKTEURE IM ENERGIEMARKT


IN DEUTSCHLAND<br />

bDH Bundesindustrieverband Deutschland Haus-,<br />

Energie- und Umwelttechnik | www.bdh-koeln.de<br />

bEW Bundesverband Windenergie | www.wind-energie.de<br />

bHkS Bundesindustrieverband Heizungs-, Klima-, Sanitärtechnik<br />

Technische Gebäudesysteme | www.bhks.de<br />

bSW Bundesverband Solarwirtschaft | www.solarwirtschaft.de<br />

bWp Bundesverband Wärmepumpe | www.waermepumpe.de<br />

fvS ForschungsVerbund Sonnenenergie<br />

www.fv-sonnenenergie.de<br />

ZvSHk/ Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima/Gebäude- und<br />

gED Energietechnik Deutschland | www.shk-portal.de<br />

Informationen s. Seite 72<br />

Informationen s. Seite 72<br />

Fachinformationen und Downloads zur Energiesparverordnung,<br />

Lieferantenverzeichnis für Gebäudetechnik, Messekalender,<br />

Seminare, Artikelreihe „Bonner Themen“.<br />

Informationen s. Seite 72<br />

Informationen zur Technik, Zahlen/Daten/Fakten,<br />

Heizkostenvergleich, Förderdatenbank, Planungsratgeber,<br />

Wissensportal, Downloads (Grafiken, Broschüren),<br />

z. B. zum Thema Energieeinsparverordnung.<br />

Kooperation außeruniversitärer Forschungsinstitute auf<br />

dem Gebiet der erneuerbaren Energien. Informationen<br />

zu Forschungsaktivitäten des Verbunds im Bereich der<br />

erneuerbaren Energien, Kontaktdaten zu Experten.<br />

Interessensverband SHK-Handwerk. Informationen<br />

zum Thema Wärme in der Haus- und Gebäudetechnik.<br />

Haus-/Gebäudecheck, Heizungscheck, aktuelle<br />

Gesetzeslage „Erneuerbare Energien“, Fördermittel.<br />

Foto: iStockphoto<br />

KAPITEL 08 67


IN EUROPA<br />

aEbiom European Biomass Association | www.aebiom.org<br />

EgEC European Geothermal Energy Council | www.egec.org<br />

Epia European Photovoltaic Industry Association | www.epia.org<br />

ESHa European Small Hydropower Association | www.esha.be<br />

EStif European Solar Thermal Industry Federation | www.estif.org<br />

EUbia European Biomass Industry Association | www.eubia.org<br />

EWEa European Wind Energy Association | www.ewea.org<br />

WELTWEIT<br />

WCrE World Council for Renewable Energy | www.wcre.org Informationen s. S. 77<br />

Europäischer Biomasseverband. Hintergrundinformationen<br />

zur Biomassenutzung. Downloads von Informationen zu<br />

europäischen Biomasseprojekten.<br />

Europäischer Geothermieverband. Downloads u. a. ein monatlich<br />

erscheinender Newsletter zum Thema Geothermie.<br />

Broschüren, u. a. Geothermie in der Landwirtschaft.<br />

Größter europäischer Photovoltaikindustrieverband.<br />

Informationen zu gesetzlichen Rahmenbedingungen für<br />

die Photovoltaik in Europa. Publikationen zur Photovoltaik,<br />

Szenarien, Marktinformationen, Roadmaps.<br />

Europäischer Verband für kleine Wasserkraftwerke. Hintergrundinformationen<br />

zur Wasserkraft. Potenzial, installierte<br />

Leistung, Kosten.<br />

Europäischer Solarthermieverband. Branchenplattform.<br />

Downloads u. a. „Solar Thermal Markets in Europe”, „Solar<br />

Thermal Action Plan for Europe”.<br />

Europäischer Biomasseverband. Hintergrundinformationen<br />

zur Biomasse und zu Biokraftstoffen, Informationen über<br />

gesetzliche Rahmenbedingungen, Forschungsprojekte und<br />

Veranstaltungen im Biomassesektor.<br />

Informationen s. S. 76<br />

68 AKTEURE IM ENERGIEMARKT


FORSCHUNGSINSTITUTE<br />

aiSt National Institute of Advanced Industrial Science<br />

and Technology, Japan | www.aist.go.jp/index_en.html<br />

ECn Energy Research Centre of the Netherlands,<br />

Niederlande | www.ecn.nl<br />

Epri Electric Power Research Institute<br />

USA | www.epri.com<br />

fraunhofer iSE Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme,<br />

Deutschland | www.ise.fhg.de<br />

fZ Jülich Forschungszentrum Jülich, Deutschland<br />

www.fz-juelich.de<br />

gZb Geothermiezentrum NRW, Bochum<br />

www.geothermie-zentrum.de<br />

iSEt Institut für solare Energieversorgungstechnik,<br />

Deutschland | www.iset.de<br />

www.dispower.org<br />

nrEL National Renewable Energy Laboratory,<br />

USA | www.nrel.gov<br />

Nationales Forschungsinstitut. Downloads,<br />

u. a. „Flexible CIGS Photovoltaic Cell with Energy<br />

Conversion Efficiency of 17.7 % – Enabling development<br />

of a sticker-type high-performance solar cell”.<br />

Forschungsaktivitäten, u. a.: Solarenergie, Windenergie,<br />

Wasserstoff, Biomasse, Energieeffizienz in der Industrie,<br />

intelligente Netze, rechtliche Rahmenbedingungen. Downloads<br />

u. a. Energieszenarios, Informationen zur Energieversorgungssicherheit,<br />

„Biofuels Roadmap for Europa“ etc.<br />

Forschungsinstitut, Bereiche u. a. Technologie und Umwelt.<br />

Downloads von Informationen zu den Forschungsprojekten.<br />

Informationen zu Forschungsthemen und -ergebnissen sowie<br />

zu Testzentren des Instituts, Jahresberichte, Lizenz- und<br />

Patentangebote, Veröffentlichungen und Konferenzbeiträge.<br />

Institut für Energieforschung. Informationen zu Forschungsprojekten,<br />

u. a. aus den Bereichen Brennstoffzellen<br />

und Photovoltaik. Downloads u. a. zu Veröffentlichungen<br />

über Dünnschichtsolarzellen und zur Anwendung von<br />

Brennstoffzellen.<br />

Verbundforschungseinrichtung der Wissenschaft und<br />

Wirtschaft. Hintergrundinformationen zur Geothermie,<br />

Online-Branchenverzeichnis, Projekte, Förderprogramme<br />

und Standort-Check für „Bauwillige“, weiterführende Links.<br />

Informationen zu Forschungsprojekten. Forschungsbereiche:<br />

Anlagentechnik und Leistungselektronik, Energiewandlung<br />

und Regelungstechnik, Energetische Biomassenutzung,<br />

Information und Energiewirtschaft.<br />

Europäisches Gemeinschaftsprojekt:<br />

Distributed Generation with High Penetration of<br />

Renewable Energy Sources.<br />

Nationales Forschungsinstitut. Forschungsbereiche: Biomasse,<br />

Konzentrator-Photovoltaik, Geothermie, Wasserstoff,<br />

Brennstoffzellen, Photovoltaik, Windkraft. Downloads u. a.<br />

„From Biomass to Biofuels”, „Parabolic Trough Technology”.<br />

KAPITEL 08 69


LinkS UnD inHaLtE<br />

agEb<br />

binE<br />

DiW<br />

EEfa<br />

fiZ<br />

DEUTSCHLAND<br />

Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen | www.ag-energiebilanzen.de<br />

BINE Informationsdienst | www.bine.info<br />

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung | www.diw.de<br />

Ecofys | www.ecofys.de<br />

Energy – Environment – Forecast – Analysis | www.eefa.de<br />

Energy Watch Group | www.energywatchgroup.org<br />

Fachinformationszentrum Karlsruhe | www.fiz-karlsruhe.de<br />

1971 von Verbänden der deutschen Energiewirtschaft<br />

und Instituten der energiewirtschaftlichen Forschung<br />

gegründet. Auswertung vorhandener Statistiken aus<br />

allen Gebieten der Energiewirtschaft, Energiebilanzen<br />

(z. B. jährliche Energiebilanz BRD).<br />

Informationsdienst des FIZ Karlsruhe. Kooperiert<br />

mit Einrichtungen und Organisationen aus Forschung,<br />

Ausbildung, Praxis, Fachmedien und Politik. Gefördert<br />

durch BMWi.<br />

Gemeinnütziges und unabhängiges Institut für Grundlagenforschung<br />

und wirtschaftspolitische Beratung.<br />

Forschungsabteilung u. a. für Energie, Verkehr, Umwelt.<br />

Wochen- und Vierteljahresberichte zur deutschen Wirtschaft<br />

als Download. Monatliches Konjunkturbarometer.<br />

Beratungsunternehmen im Bereich Energieeffizienz,<br />

erneuerbare Energien und Klimapolitik. Downloads u. a.<br />

Ecofys-Studie für Allianz und WWF: aktuelle Klimapolitik<br />

der G8-Staaten im Vergleich, Studie zu Energie- und<br />

Klimazielen der Bundesregierung.<br />

Forschungsinstitut für Energie- und Umweltprobleme.<br />

Auftraggeber u. a. BMWi, AG Energiebilanzen,<br />

Umweltbundesamt. Ausgewählte Analysen und<br />

Prognosen zum Download.<br />

Projekt der Ludwig-Bö kow-Stiftung. Unabhängige<br />

Studien über die Verknappung der fossilen und<br />

atomaren Energieressourcen, Ausbauszenarien<br />

für die Regenerativ-Energien.<br />

Gemeinnützige Serviceeinrichtung der Leibniz-<br />

Gemeinschaft (WGL). Im BMBF-Auftrag Kooperationen<br />

mit IAEA und IEA. Im BMWi-Auftrag verantwortlich für<br />

den BINE-Informationsdienst.<br />

70 LINKS UND INHALTE


gtZ<br />

ipp<br />

Lak<br />

rWi<br />

agsn<br />

bDEW<br />

Fraunhofer-Gesellschaft<br />

www.fraunhofer.de |<br />

http://publica.fraunhofer.de/starweb/pub08/index.htm<br />

Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GmbH<br />

www.gtz.de<br />

Max-Planck-Institut für Plasmaphysik | www.ipp.mpg.de<br />

KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung<br />

www.katalyse.de<br />

Länderarbeitskreis Energiebilanzen | www.lak-energiebilanzen.de<br />

Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung<br />

www.rwi-essen.de<br />

Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH<br />

www.wupperinst.org<br />

DEUTSCHLAND – VERbäNDE, PORTALE, FOREN<br />

Agentur für Erneuerbare Energien<br />

www.unendlich-viel-energie.de | www.solarserver.de<br />

architectural green solar network | www.agsn.de<br />

Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V.<br />

www.bdew.de<br />

Organisation für angewandte Forschung in Europa.<br />

Angegliederte Forschungseinrichtungen „Energie” im<br />

Überblick. Studien, Aufsätze etc. zum Thema Energie<br />

in Fraunhofer-ePrints (elektronische Publikationen/<br />

Volltextserver) und Fraunhofer-Publica (Datenbank).<br />

Schwerpunktthema Umwelt und Infrastruktur:<br />

Vorstellung der verschiedenen GTZ-Projekte inklusive<br />

Hintergrundinformationen.<br />

Erforschung der Grundlagen eines Fusionskraftwerks.<br />

Informationen zu Projekten, Glossar, themenspezifische<br />

Broschüren zum Download.<br />

Unabhängiges Umweltinstitut; sozial-ökologische<br />

Forschung. Umweltlexikon online.<br />

Energiebilanzen der Bundesländer.<br />

Zentrum für wissenschaftliche Forschung und<br />

evidenzbasierte Politikberatung.<br />

Anwendungsorientierte Nachhaltigkeitsforschung.<br />

2005 Gründung des UNEP/Wuppertal Institute<br />

Collaborating Centre on Sustainable Consumption and<br />

Production (CSCP www.scp-centre.org) gemeinsam<br />

mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen.<br />

Downloads diverser Publikationen zum Thema Energie.<br />

Informationsportal für erneuerbare Energien, finanziert<br />

zu je 50 Prozent von BMU und BMELV (Bundesministerium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz)<br />

sowie von Unternehmen der Branche.<br />

Hintergrundinformationen, News, Studien, Grafiken und<br />

Fotos (Fotodatenbank) zu allen regenerativen Energien.<br />

Glossar zum Thema. Zusätzlich Betreiber der<br />

Solarenergie-Internetplattform „Der Solarserver”.<br />

Informationen für Architekten und Bauplaner<br />

zum Thema Solararchitektur.<br />

Gegründet im Herbst 2007. Zusammenschluss von<br />

BGW, VDEW, VDN und VRE (s. Kürzel).<br />

71


DH<br />

bEW<br />

bgW<br />

bSW<br />

dena<br />

Dgap<br />

DgS<br />

grE<br />

BDEW-Fachkongress | www.treffpunkt-netze.de<br />

Bundesindustrieverband Haus-, Energie- und Umwelttechnik<br />

www.bdh-koeln.de<br />

Bundesverband Windenergie e. V. | www.wind-energie.de<br />

Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft:<br />

heute BDEW | www.bundesverband-gas-und-wasser.de/bgw<br />

Bundesverband Solarwirtschaft | www.solarwirtschaft.de<br />

Deutsche Energie-Agentur | www.initiative-energieeffizienz.de<br />

Der Solarserver | www.solarserver.de<br />

Deutsche Gesellschaft für auswärtige Politik e. V.<br />

www.internationalepolitik.de<br />

www.weltpolitik.net<br />

Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e. V. | www.dgs-solar.de<br />

Forum für Zukunftsenergien e. V. | www.zukunftsenergien.de<br />

Gesellschaft für Rationelle Energieverwendung | www.gre-online.de<br />

Zentrale netzwirtschaftliche Veranstaltung des BDEW.<br />

Jährliches Diskussionsforum der Netzbetreiber.<br />

Informationen zur Energieeinsparverordnung EnEV<br />

und zur EU-Richtlinie „Gesamtenergieeffizienz von<br />

Gebäuden” EPBD. Informationsblätter zur Heizungstechnologie<br />

zum Download.<br />

Branchenplattform. Informationen zur Windkraft – von<br />

der Windentstehung bis zum Kraftanlagenbau (im Detail).<br />

Statistiken, Events etc.<br />

s. BDEW. Archivseiten des BGW. Informationen rund ums<br />

Erdgas: Transport, Gashandel, Konzessionsabgaben –<br />

Studien, Berichte, Marktdaten etc. bis Juni 2007.<br />

Daten und Informationen zur deutschen Solarbranche.<br />

Branchenprofil, Special Dünnschichttechnologie.<br />

Kooperationsinitiative von dena, EnBW, E.on, RWE<br />

und Vattenfall, gefördert vom BMWi: Aktionsplattform<br />

für Projekte zur effizienten Stromnutzung in allen<br />

Verbrauchssektoren.<br />

s. Agentur für Erneuerbare Energien.<br />

„Internationale Politik”: Monatszeitschrift der DGAP<br />

(unabhängiger, gemeinnütziger Verein, nationales<br />

Netzwerk der deutschen Außenpolitik).<br />

Onlineportal für internationale Beziehungen des<br />

Forschungsinstituts der DGAP. Informationen zur Euro–<br />

päischen Union, zu Weltwirtschaft und Globalisierung<br />

sowie zu globalen Zukunftsfragen (u. a. Energie und<br />

Ressourcen). Downloads u. a. von „Energy Sources of<br />

the Future – Implications and Consequences for Europe”<br />

(04/2008).<br />

Technisch-wissenschaftlicher Verband für erneuerbare<br />

Energien und Energieeffizienz in Deutschland.<br />

Unabhängige Institution der Energiewirtschaft.<br />

Plattform für den energiepolitischen Dialog,<br />

aktuelle Informationen zur Energiepolitik.<br />

Gemeinnützige bundesweite Organisation zur Förderung<br />

von Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz.<br />

72 LINKS UND INHALTE


iWr<br />

mWv<br />

vDE<br />

vDEW<br />

vDn<br />

vrE<br />

bafa<br />

bfai<br />

bfS<br />

bgr<br />

bmbf<br />

Internationales Wirtschaftsforum Regenerativer Energien<br />

www.iwr.de<br />

Mineralölwirtschaftsverband | www.mwv.de<br />

Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik<br />

www.vde.com<br />

Verband der Elektrizitätswirtschaft: heute BDEW<br />

www.bdew.de<br />

Verband der Netzbetreiber: heute BDEW | www.bdew.de<br />

Verband der Verbundunternehmen und<br />

Regionalen Energieversorger: heute BDEW<br />

http://vre-archiv.bdew.de<br />

DEUTSCHLAND – bUND UND LäNDER<br />

Auswärtiges Amt | www.auswaertiges-amt.de<br />

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle | www.bafa.de<br />

Bundesagentur für Außenwirtschaft | www.bfai.de<br />

Bundesamt für Strahlenschutz | www.bfs.de<br />

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe<br />

www.bgr.bund.de<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung | www.bmbf.de<br />

www.energieforschung-bmbf.de<br />

Geschäftsklimaindex der Regenerativen<br />

Energiewirtschaft, Börsenkurse etc.<br />

Statistiken zu Kraftstoff- und Heizölpreisen.<br />

Ölprognose bis 2006 zum Download.<br />

Informationen u. a. zum Forum Netztechnik/<br />

Netzbetrieb (FNN), ehemals VDN.<br />

s. BDEW<br />

s. BDEW und VDE (FNN)<br />

s. BDEW. Archivseiten des VRE. Pressemitteilungen<br />

und Mitgliederrundschreiben bis Juni 2007.<br />

Aktuelles unter www.bdew.de.<br />

Informationen zu Energie und Klima (Rubrik Außenpolitik),<br />

Länderinformationen auf einen Blick: aktuelle<br />

Lage Politik, Wirtschaft (inklusive Energiesektor), Kultur,<br />

bilaterale Beziehungen etc.<br />

Durchführung des Programms des Bundesministeriums<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zur<br />

Förderung erneuerbarer Energien.<br />

s. GTaI (seit Januar 2009)<br />

Informationen u. a. zu Strahlenschutz sowie Transport<br />

und Lagerung radioaktiver Stoffe. Infoblätter, Unterrichtsmaterial,<br />

Jahresberichte etc. zum Download.<br />

Fachbehörde des BMWi. Beratung der Bundesregierung<br />

zur regionalen und quantitativen weltweiten Verfügbarkeit<br />

von Energierohstoffen (Erdöl, Erdgas, Kernbrennstoffe<br />

und Kohle).<br />

Energieforschungsprogramme. Downloads u. a.<br />

„Grundlagenforschung Energie 2020” (2008).<br />

Solarenergienutzung, Bioenergiekonversion, effiziente<br />

Energieumwandlung, CO 2 -Speicherung, Kernfusion,<br />

nukleare Sicherheitsforschung.<br />

73


mU<br />

bmvbS<br />

bmWi<br />

bmZ<br />

bnetza<br />

bpb<br />

dena<br />

destatis<br />

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

www.bmu.de<br />

www.erneuerbare-energien.de<br />

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

www.bmvbs.de<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

www.bmwi.de<br />

Bundesministerium für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung | www.bmz.de<br />

Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />

Post und Eisenbahnen | www.bundesnetzagentur.de<br />

Bundeszentrale für politische Bildung | www.bpb.de<br />

Deutsche Energie-Agentur GmbH | www.dena.de<br />

Statistisches Bundesamt | www.destatis.de<br />

Energie-Agentur NRW | www.ea-nrw.de<br />

Energiesparberatung, Zulassungsstelle und Information<br />

Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen, Förderungsmöglichkeiten<br />

für erneuerbare Energien etc.<br />

Informationsplattform für erneuerbare Energien,<br />

nationale und internationale Gesetze und Verordnungen,<br />

Datenservice, Forschung, Förderung. Downloads u. a.<br />

„EEG”, „EEWärmeG”, „Struktur der Windenergieforschung”<br />

(Studie 2008), „Entwicklung erneuerbarer<br />

Energien in Deutschland” (Grafiken/Tabellen der<br />

Arbeitsgruppe Erneuerbare-Energien-Statistik –<br />

AEEG-Stat 2007).<br />

Informationen zu Klimaschutz und Energiesparen:<br />

Energieausweis, CO 2 -Gebäudesanierung, Niedrigenergiehäuser,<br />

Contracting etc.<br />

Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung.<br />

Energiedaten national und international, Energieeffizienz,<br />

Energieforschung, Energiegesetze. Downloads u. a.<br />

von „Energieversorgung für Deutschland” (03/2006),<br />

„Energie in Deutschland” (05/2008).<br />

Themenschwerpunkt Energie und Klimaschutz.<br />

Regulierungsbehörde des Bundes. Aufrechterhaltung<br />

und Förderung des Wettbewerbs in „Netzmärkten”.<br />

Untersteht dem BMWi.<br />

Umfangreiche Informationen zu Klimawandel, Klimapolitik<br />

etc. Downloads zahlreicher Publikationen, u. a.:<br />

„Umweltpolitik” (Informationen zur politischen Bildung,<br />

2008).<br />

Kompetenzzentrum für Energieeffizienz und Regene–<br />

rative Energien.<br />

Statistiken zur Bundesrepublik Deutschland. Downloads<br />

u. a. „Daten zur Energiepreisentwicklung”.<br />

Unabhängige Beratungsstelle für mittelständische Unternehmen<br />

zu Energieeffizienz und Einsparpotenzialen.<br />

Onlineportale Energieeffizienz, Förderprogramme,<br />

Emissionshandel etc. Grafiken u. a. Energiepreise Haushalte,<br />

CO 2 -Preisindex etc.<br />

74 LINKS UND INHALTE


fnr<br />

gtai<br />

lpb<br />

Uba<br />

WbgU<br />

ZSW<br />

bfE<br />

ECCp<br />

EEa<br />

EEX<br />

EUa<br />

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.<br />

www.bio-energie.de<br />

Germany Trade and Invest – Gesellschaft für Außenwirtschaft<br />

und Standortmarketing mbH | www.gtai.de<br />

Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg<br />

www.lpb-bw.de<br />

Umweltbundesamt | www.umweltbundesamt.de<br />

www.dehst.de<br />

Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung<br />

Globale Umweltveränderungen | www.wbgu.de<br />

Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung<br />

Baden-Württemberg | www.zsw-bw.de<br />

EUROPA<br />

Bundesamt für Energie, Schweiz | www.bfe.admin.ch<br />

European Climate Change Program<br />

http://ec.europa.eu/environment/climat/eccp.htm<br />

European Environment Agency | www.eea.europa.eu<br />

European Energy Exchange | www.eex.com<br />

Europäische Umweltagentur | www.eea.europa.eu/de<br />

Europäische Kommission<br />

http://ec.europa.eu/energy/index_en.htm<br />

Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz.<br />

Aktuelle Situation auf ausländischen Märkten. Umfangreiche<br />

Datenbank (Marktanalysen, Wirtschaftsdaten,<br />

Länderberichte, Informationen zu Zoll und Recht etc.).<br />

s. auch bpb. Schwerpunkt Klima: Berichte IPCC,<br />

Kyoto-Protokoll etc.<br />

Energie- und Stromsparratgeber. Karten zur<br />

Stromversorgung.<br />

Deutsche Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt.<br />

Rechtliche Vorgaben und Hintergrundinformationen zum<br />

Download.<br />

Schwerpunktthema Umweltveränderung. Meta-Portal<br />

„Global Change”. Downloads u. a. von „Sicherheitsrisiko<br />

Klimawandel” (Hauptgutachten 2007).<br />

Informationen rund um Energiespeicherung,<br />

Brennstoffzellen, Photovoltaik und Energiewirtschaft.<br />

Datenbank Energieforschung.<br />

Informationen zum Klimaschutzprogramm der EU.<br />

s. auch EUA. Zahlreiche Informationen zu Klimawandel<br />

und Energiepolitik der EU in den verschiedenen<br />

Verbrauchsgruppen. Downloads u. a. von „Climate for a<br />

transport change” (2008), „Greenhouse gas emission<br />

trends and projections in Europe” (2007).<br />

Aktuelle Marktdaten der Leipziger Strombörse und<br />

Hintergrundinformationen.<br />

Deutsche Seite der EEA. Aktuelle Informationen und<br />

Lageberichte, u. a. „Die Umwelt in Europa” (4. Lagebericht,<br />

10/2007), „Weniger Treibhausgasemissionen<br />

durch bessere Siedlungsabfallwirtschaft” (01/2008).<br />

Veröffentlichungen der EU zum Thema Energie .<br />

75


eurosolar<br />

eurostat<br />

EWEa<br />

rEnEW<br />

bp<br />

EErE<br />

Eia<br />

iaEa<br />

iEa<br />

iiaSa<br />

Europäische Vereinigung Erneuerbare Energien<br />

www.eurosolar.de<br />

Statistisches Amt der Europäischen Gemeinschaften<br />

www.epp.eurostat.ec.europa.eu<br />

European Wind Energy Association | www.ewea.org<br />

Renewable Fuels of Advanced Powertrains | www.renew-fuel.com<br />

INTERNATIONAL<br />

British Petroleum Company<br />

www.bp.com | www.deutschebp.de<br />

www.co2-handel.de<br />

U. S. Department of Energy<br />

Energy Efficiency and Renewable Energy | www.eere.energy.gov<br />

Energy Information Administration | www.eia.doe.gov<br />

International Atomic Energy Agency | www.iaea.org<br />

International Energy Agency | www.iea.org<br />

www.oilmarketreport.org<br />

Internationales Institut für angewandte Systemanalyse<br />

www.iiasa.ac.at<br />

Gemeinnützige und unabhängige europäische<br />

Vereinigung für erneuerbare Energien. Handlungsentwürfe<br />

und Konzeptionen zur Einführung erneuerbarer<br />

Energien. Artikel zu aktuellen Themen.<br />

Statistiken der EU zu allen Bereichen, u. a. Umwelt<br />

und Energie.<br />

Europäischer Windverband. Downloads u. a. von<br />

„Wind Energy Scenarios up to 2030” (04/2008),<br />

„EWEA Annual Report” (2007), „Delivering Offshore<br />

Windpower in Europe” (2007).<br />

Europäisches Gemeinschaftsprojekt.<br />

Weltklimabericht (Statistical Review World Energy 2008)<br />

zum Download. Die veröffentlichten Daten basieren auf<br />

den offiziellen Quellen der Länder und sind laut BP nicht<br />

von Unternehmensinteressen beeinflusst.<br />

Onlineportal zu Emissionshandel und Klimaschutz. Informationen<br />

für Anlagenbetreiber, politische Hintergründe.<br />

Zahlreiche Informationen, auch zum Download,<br />

zu Energieeffizienz und erneuerbaren Energien.<br />

US-Energiestatistiken je Staat, differenziert nach<br />

Verbrauchergruppen.<br />

Weltweite Energie-Statistik, herausgegeben von<br />

der US-Regierung. Herausgeber des International<br />

Energy Outlook (IEO) 2008. Download unter:<br />

www.eia.doe.gov/oiaf/ieo/index.html<br />

Internationale, wissenschaftlich-technisch tätige<br />

„Atombehörde“ unter dem Dach der UN. Fördert<br />

und überwacht die friedliche Nutzung von Kernenergie<br />

sowie die Anwendung radioaktiver Stoffe.<br />

OECD-Institution. IEA Energy Statistics.<br />

Key Statistics 2007 zum Download.<br />

Oil Market Report der IEA 2007.<br />

Forschungen – in Abstimmung mit der UNO – für dynamische<br />

Systeme in Forschung, Wirtschaft, Umweltschutz etc.<br />

76 LINKS UND INHALTE


ipCC<br />

irEna<br />

nEa<br />

oECD<br />

Un popin<br />

WCrE<br />

WEC<br />

Wir<br />

Wna<br />

Intergovernmental Panel on Climate Change | www.ipcc.ch<br />

IPCC Working Group III, „Mitigation of Climate Change”<br />

www.mnp.nl/ipcc<br />

International Renewable Energy Agency | www.irena.org<br />

Nuclear Energy Agency | www.nea.fr<br />

Organisation for Economic Co-operation and Development<br />

www.oecd.org<br />

United Nations Population Information Network<br />

www.un.org/popin<br />

World Council for Renewable Energy<br />

www.wcre.de | www.wcre.org<br />

World Energy Council | www.worldenergy.org<br />

Deutsches Nationales Komitee (DNK)<br />

des Weltenergierats | www.weltenergierat.de/dnkwebsite<br />

World Resources Institute | www.wri.org<br />

World Nuclear Association | www.world-nuclear.org<br />

Zwischenstaatliche Sachverständigengruppe zu<br />

Klimaveränderungen („Weltklimarat“), IPCC Report<br />

Klimawandel 2007 zum Download. Gegründet von WMO<br />

(World Meteorological Organization, UN-Organ Wetter,<br />

www.wmo.int) und UNEP (United Nations Environment<br />

Programme, UN-Organ Umweltschutz, www.unep.org).<br />

4. IPCC Energiereport (Kürzel: AR4, Stand 2007)<br />

inklusive hoch aufgelöster Grafiken zum Download.<br />

Datenbank „Erneuerbare Energien weltweit” unter:<br />

www.iea.org/textbase/pm/grindex.aspx<br />

Geplante internationale Organsiation der erneuer-<br />

baren Energien nach dem Vorbild der IAEA. Aufgabe:<br />

Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien.<br />

Gründungskonferenz für Ende Januar 2009 von der<br />

deutschen Bundesregierung geplant.<br />

Teilautonome Institution der OECD. Koordiniert<br />

wissenschaftliche und finanzielle Ressourcen der<br />

westeuropäischen Staaten für ein gemeinsames<br />

Nuklearforschungsprogramm.<br />

Internationale Organisation für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung, auch „Organisation<br />

der Industriestaaten“, 30 Mitgliedsstaaten. Beschlüsse<br />

der OECD sind völkerrechtlich bindend.<br />

Datenbank der UN zum Thema Weltbevö kerung.<br />

s. auch WEC. Verschiedene Artikel zu regenerativen<br />

Energien. Dokumente und Materialien zur Weltversammlung<br />

für erneuerbare Energien (World Renewable Energy<br />

Assembly, WREA: www.eurosolar.de, www.wrea2007.org).<br />

Weltenergierat. Mitglieder in über 90 Ländern, darunter<br />

Energieproduzenten und -händler, Forschungsinstitutionen,<br />

Umweltschutzorganisationen etc.<br />

s. auch WCRE. Jährliche Studie „Energie für<br />

Deutschland” zum Download. Schwerpunktthema 2007:<br />

„Transportinfrastrukturen für Energie”.<br />

Non-Profit-Organisation zum Schutz der Umwelt<br />

und zur Förderung nachhaltiger Entwicklungen.<br />

Verbund der Nuklearindustrie.<br />

77


EgiStEr<br />

Atomstrom 26 f.<br />

Atomkraftwerke 26, 61<br />

Aufwindkraftwerke 30<br />

Beleuchtung 43, 44, 53<br />

Biomasse 22, 31 f., 40, 44, 50, 54, 58, 63<br />

Biokraftstoff 32, 58<br />

Brauchwasser 27, 29, 30, 46, 47, 48, 51, 63<br />

Braunkohle 16, 23 f.<br />

Brennstoffe 13, 16 f., 22, 26, 27, 40, 58<br />

Brennstoffausnutzung 13<br />

Brennstoffzellen 13, 36, 51, 64<br />

Brennstoffzellen-Heizgeräte 64<br />

Brennwerttechnik 47, 49 f.<br />

CO 2 -Abscheidung 59<br />

CO 2 -Äquivalent 12<br />

CO 2 -Emissionen 12, 22, 24<br />

CO 2 -Zertifikate 21<br />

Doppelschichtkondensatoren 37<br />

Druckluftspeicherkraftwerke 35, 36<br />

Dünnschichtmodule/-technologien 28, 55 ff., 57<br />

EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) 48, 66<br />

EEWärmeG (Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz) 13, 44<br />

Einspeisevergütung 32, 48 f.<br />

Emissionen, anthropogene 6, 7, 8<br />

Emissionsrechtehandel 21<br />

Endenergie 18, 39, 43<br />

Energiebedarf 23, 38 ff., 47, 49, 52, 53, 54<br />

Energieeffizienz 13, 44, 53<br />

Energiehandel 17<br />

Energieimporte 14, 16<br />

Energiekosten 16, 18 f.<br />

Energiemarkt 14, 18<br />

Energiemix 34, 40, 66<br />

Energiepass 52<br />

Energiepreise 14, 18<br />

Energieproduktivität 13, 17<br />

Energiequellen 22 ff., 39, 40, 44, 64<br />

Energieträger 7, 9, 12, 16, 17, 18, 22 ff., 40<br />

Energie- und Klima(schutz)programm 11 ff., 44, 50<br />

Energieverbrauch 8 f., 22, 38 f., 43, 66<br />

Energieversorgung 14, 20, 36, 38, 40, 63<br />

Erdgas 7, 8, 9, 14, 16, 18, 22, 25, 26, 36, 39, 51 f.<br />

Erdöl 7, 8, 9, 14, 18, 22, 24, 25, 39<br />

Erdwärme 22, 30, 40, 45, 63<br />

Erneuerbare Energien 9, 11, 12, 13, 22, 27 ff., 31, 32, 34,<br />

40, 44, 48, 54, 55, 58, 62, 63, 66<br />

Fernwärme 13, 40<br />

Flächenkollektoren 45, 46<br />

78 REGISTER


Fossile Energieträger 7, 9, 12, 22 ff., 34, 44, 58, 64<br />

Gaskraftwerke 25, 27<br />

Geothermie 30 f.<br />

Geothermiekraftwerke 30 f.<br />

Gezeitenkraftwerke 33<br />

Globale Erwärmung 6 f.<br />

Grundlast 19, 24, 26, 51<br />

Heizenergie 27, 30, 31, 36, 40, 52, 63<br />

Heizsysteme 45, 46, 50<br />

Heizung/Wohnraumbeheizung 12, 17, 27, 29, 43, 44, 45,<br />

46, 47, 49, 51, 52<br />

Importabhängigkeit 13, 16<br />

IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) 6, 7, 8<br />

ITER 61<br />

Kernenergie 22, 26, 40<br />

Kernfusion 59 ff.<br />

Kernkraftwerke 22, 26<br />

Klimabörsen 21<br />

Klimarat 6<br />

Klimaschutz 8, 9, 11, 21, 44<br />

Klimawandel 6, 22, 24<br />

Kohle 7, 8, 9, 14, 16, 22, 23, 24, 39, 40, 52, 59<br />

Kohlekraftwerke 23 f., 59<br />

Kombikraftwerke 63<br />

Kontinentalschelf 25, 26<br />

Konzentratormodule/-systeme 57<br />

Kraft-Wärme-Kopplung 13, 24<br />

KSTAR 61<br />

Kyoto-Protokoll 8, 11, 21<br />

Latentwärmespeicher 36<br />

Laufwasserkraftwerke 33<br />

Magnetspeicher 37<br />

Methan 8, 25 f.<br />

Methanhydrat 25 f.<br />

Mini-Blockheizkraftwerke 51 f.<br />

Netznutzungsentgelte 20<br />

Nukleare Brennstoffe 22, 26 f.<br />

Ölpreisbindung 18<br />

Offshore-Windkraftanlagen 32, 35, 62<br />

Onshore-Windkraftanlagen 32<br />

Osmosekraftwerke 61 f.<br />

Paraboloidkraftwerke 30<br />

Parabolrinnenkraftwerke 30, 54 f.<br />

Passivhäuser 52 f.<br />

Pelletheizung 31, 50<br />

Photovoltaik 27, 28, 48, 55 f.<br />

Photovoltaikkraftwerke 28<br />

Plutonium 22, 26, 27<br />

REGISTER 79


EgiStEr<br />

Preisbildung 18 f.<br />

Primärenergie 14, 39, 40, 47, 64<br />

Primärenergiebedarf 8, 9, 22, 23, 24, 25, 26, 28, 33, 50<br />

Primärenergieverbrauch 9, 11, 13, 22, 38 f., 66<br />

Pro-Kopf-Verbrauch 39<br />

Pufferspeicher 50<br />

Pumpspeicherkraftwerke 33, 34, 35, 63<br />

Raumwärme 43, 53<br />

Regenerative Energien s. erneuerbare Energien<br />

Reserven 9, 16, 17, 23–25, 27, 33<br />

Ressourcen 9, 17, 23, 25<br />

Röhrenkollektoren 28, 47, 48<br />

Rohstoffe 8, 9, 17, 50<br />

Rohstoffpreise 17<br />

Schattenkraftwerke 34<br />

Salzspeicher 35, 36<br />

Schwungradspeicher 37<br />

Sekundärenergie 39<br />

Solarenergie 28, 35, 36, 40, 54, 55, 63<br />

Solarstrom 28-30, 34, 48, 49, 51, 64<br />

Solarthermie 27, 28, 30, 40, 44, 47 f., 63<br />

Solarthermische Kraftwerke 30, 54, 57<br />

Solarturmkraftwerke 30<br />

Solarzellen 28, 56, 57<br />

Sonnenenergie 27, 34, 47, 54, 63<br />

Sonnenkollektoren 27, 28, 47, 50, 63<br />

Stand-by-Betrieb 53<br />

Steinkohle 9, 14, 16, 23, 24, 61<br />

Steuern 18, 19<br />

Strombedarf 12, 13, 21, 33, 63<br />

80 REGISTER


Strombörse 21<br />

Stromerzeugung 13, 16, 19, 20, 25, 27, 30 ff., 35, 51<br />

Strommarkt 20<br />

Stromnetz 24, 26<br />

Strompreis 30<br />

Stromproduktion 22, 24, 31<br />

Strömungskraftwerke 33<br />

Stromverbrauch 12, 22, 64<br />

Stromversorgung 44, 54<br />

Treibhauseffekt, natürlicher 8<br />

Treibhausgas 6, 8, 59<br />

Treibhausgasemissionen 8, 11, 12, 13, 66<br />

Uran 8, 9, 14, 22, 26, 27<br />

Versorgungssicherheit 13, 18<br />

Wärmebrücke 53<br />

Wärmedämmung 12, 53<br />

Wärmepumpen 13, 30, 44, 45, 46, 63<br />

Wärmeversorgung 12<br />

Warmwasserbereitung 12, 17, 43, 44<br />

Wasserkraft 33, 40<br />

Wasserkraftwerke 31, 33<br />

Wasserstoffspeicher 36<br />

Wellenkraftwerke 33<br />

Wind(energie) 22, 32, 34, 40, 54, 63, 64<br />

Windkraftanlagen 32, 33, 35<br />

Windparks 32, 35, 62<br />

Windstrom 32, 36<br />

Zeolith-Heizung 47<br />

REGISTER 81


tabELLEn UnD grafikEn im ÜbErbLiCk<br />

KLIMASCHUTZ UND ENERGIEPOLITIK<br />

Vom Menschen verursachte Treibhausgas- 7<br />

emissionen weltweit, Anteile an den weltweiten<br />

anthropogenen Treibhausgasemissionen 2004<br />

Anteile Energieträger am Welt-Primärenergie- 9<br />

verbrauch 2005, Entwicklung des weltweiten<br />

Primärenergiebedarfs 1990–2030<br />

Statische Reichweiten nicht erneuerbarer 10<br />

Energieträger, Reserven/Ressourcen nicht<br />

erneuerbarer Energieträger 2006<br />

CO 2 -Emissionen EU-15-Staaten 2005 12<br />

ENERGIEMARKT UND -PREISE<br />

Anteile der Energieträger an der 14<br />

Energieversorgung in Deutschland 2007<br />

Energieimporte nach Deutschland 1991–2007 15<br />

Importpreise Energieträger Juni 2007–Juni 2008, 16<br />

Importabhängigkeit verschiedener<br />

Energieträger<br />

Preisveränderungen private Haushalte (2007) 17<br />

Preisbildung private Haushalte: Strom, Erdgas, 19<br />

leichtes Heizöl, Faktoren der Energiepreisbildung:<br />

Strom, Erdgas, Kraftstoff<br />

Die umsatzstärksten Energieunternehmen 20<br />

weltweit 2007<br />

82 TAbELLEN UND GRAFIKEN


UMRECHNUNGSTAbELLE ENERGIEEINHEITEN<br />

EINHEIT<br />

1 kWh<br />

Kilowattstunde<br />

1 TWh<br />

Terawattstunde<br />

1 GJ<br />

Gigajoule<br />

1 PJ<br />

Petajoule<br />

1 t SKE<br />

Steinkohle–<br />

einheiten<br />

1 Mt SKE<br />

1 t RÖE/RÖL 1<br />

Rohöleinheiten<br />

K (Kilo) 10 3 | M (Mega) 10 6 | G (Giga) 10 9 | T (Tera) 10 12 | P (Peta) 10 15 | E (Exa) 10 18<br />

1 international: (M)toe – (million) tonnes of oil equivalent<br />

ENERGIEEINHEITEN | UMRECHNUNG<br />

kWh TWh GJ<br />

1 0,000000001 0,0000000036<br />

1.000.000.000 1 3,6<br />

277,78 0,000000278 1<br />

277.777.777,78 0,278 1.000.000<br />

8.141 0,00000814 29,31<br />

8.141.111.111 8.141 29.308.000<br />

11.641,44 0,0000116 41,87


PJ t SKE Mt SKE t RÖE<br />

0,0036 0,000123 0,000000000123 0,0000859<br />

3.600.000 122.833 0,123 85,985<br />

0,000001 0,03412 0,000000034 0,024<br />

1 34.120 0,034 23.885<br />

0,00002931 1 0,000001 0,7<br />

29,31 0,000001 1 698.374<br />

0,00004187 1,43 0,00000143 1


IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Vaillant</strong> GmbH<br />

Berghauser Str. 40<br />

42859 Remscheid<br />

www.vaillant.de<br />

Kontakt:<br />

Dr. Jens Wichtermann<br />

Leiter Unternehmenskommunikation<br />

Telefon: +49 (0) 21 91/18-27 54<br />

E-Mail: jens.wichtermann@vaillant.de<br />

Konzept:<br />

<strong>Vaillant</strong> und Oliver Schrott Kommunikation<br />

Grafik/Gestaltung, Redaktion:<br />

Oliver Schrott Kommunikation GmbH<br />

An den Dominikanern 11–27<br />

50668 Köln<br />

www.osk.de


ENERGIEqUELLEN<br />

Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten 23<br />

Endenergieverbrauch in Deutschland 2007<br />

Umwandlung Sonnenstrahlung 27<br />

in Strom und Wärme<br />

Die 25 größten Solarstromanlagen der Welt 29<br />

ENERGIESPEICHERUNG UND VERARbEITUNG<br />

Pumpspeicherkraftwerk 35<br />

Der Wirkungsgrad von Stromspeicher- 36<br />

technologien<br />

Speicherung von Wasserstoff 37<br />

ENERGIENUTZUNG UND -VERbRAUCH<br />

Weltbevölkerungswachstum 1990–2030 38<br />

Durchschnittlicher Pro-Kopf-Verbrauch 39<br />

Primärenergie 2005<br />

Primärenergieverbrauch in Deutschland 2007 41<br />

Entwicklung der Wärmebereitstellung aus er- 42<br />

neuerbaren Energien in Deutschland 1990–2007<br />

Anteil am Endenergieverbrauch 2007: Verkehr 43<br />

Industrie, Haushalte, Handel/Gewerbe,<br />

Endenergieverbrauch in Deutschland 2007<br />

(nach Energieträgern)<br />

ENERGIE IM HAUSHALT<br />

Energieverbrauch Heizungssysteme 44<br />

im Vergleich<br />

ENERGIE DER ZUKUNFT<br />

Jahresheizwärmebedarf von Niedrigenergie- 52<br />

und Passivhaus<br />

Wirkungsgrad Dünnschichttechnologien 57<br />

2007 und 2010<br />

83


<strong>Vaillant</strong> GmbH<br />

Berghauser Str. 40 42859 Remscheid Telefon +49 (0) 21 91/18-0<br />

Telefax +49 (0) 21 91/18-28 10 www.vaillant.de info@vaillant.de<br />

Energie <strong>kompakt</strong> – Daten und Fakten

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