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Flyer zur Ausstellung (pdf) - Galerie Conrad

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Fotos: (c) Dieter Gräwe, Köln<br />

Mit freundlicher Unterstützung der:<br />

ZOOLOGISCHES<br />

FORSCHUNGSMUSEUM<br />

ALEXANDER KOENIG<br />

Museumsmeile Bonn<br />

Adenauerallee 160<br />

53113 Bonn<br />

www.zfmk.de<br />

Ö F F N U N G S Z E I T E N :<br />

Di, Do - So: 10.00 - 18.00 Uhr<br />

Mi: 10.00 - 21.00 Uhr<br />

Mo: geschlossen<br />

Eintritt: 3,00 Euro / 1,50 Euro<br />

F O R S C H U N G S<br />

museum<br />

KOENIG<br />

MAKONDE<br />

Meisterhafte<br />

Ebenholzskulpturen<br />

aus Tansania<br />

14.04. BIS 19.06.2011


DIE KUNST DER MAKONDE<br />

Es ist unbestritten, dass sich die traditionelle Schnitzkunst<br />

Ostafrikas nicht auf die der Makonde beschränkt, dennoch<br />

bilden deren Masken und figuralen Holzschnitzereien<br />

zweifellos einen Höhepunkt des ostafrikanischen Kunstschaffens.<br />

Sie erregten bereits zu Beginn unseres Jahrhunderts<br />

Aufmerksamkeit, vorrangig der Völkerkundler.<br />

Allgemein anerkannt wird, dass die Makonde über eine<br />

sehr alte Schnitztradition verfügen, die sich sowohl in<br />

Masken und Skulpturen, als auch<br />

in filigraner Kleinkunst und in<br />

zahlreichen Gegenständen des<br />

alltäglichen Gebrauchs niederschlug.<br />

Wie weit diese Tradition<br />

<strong>zur</strong>ückreicht, ist allerdings nicht<br />

feststellbar.<br />

„Die alte Schnitzkunst der Makonde<br />

wollte das Leben deuten,<br />

Sinn aufzeigen, die Gemeinschaft<br />

mit den Ahnen herstellen und von<br />

innen her das ununterbrochene<br />

Weiterleben der Stammesseele in<br />

die Zukunft hineinsichern: deshalb<br />

die Mutterfiguren, deshalb die<br />

aufgetürmte Sippengruppe, deren<br />

senkrechte Achse auf die Verbindung<br />

von Diesseits und Jenseits<br />

hinweist und die Darstellung von<br />

guten und bösen Geistern.“<br />

(Heke Kammerer-Grothaus).....<br />

Das Material für diese Schnitzwerke<br />

ist Ebenholz. Sie sind aus einem<br />

Stamm geschnitzt und stellen, auf einem Sockel stehend,<br />

eine Einzelfigur oder eine Figurengruppe dar. Unter diesen<br />

Figuren findet man Menschen, Tiere oder Phantasiegestalten,<br />

die eine Zwischenform zwischen Mensch und<br />

Tier verkörpern, und die bisweilen an Hieronymus Bosch<br />

oder Peter Bruegel erinnern. Bei diesen Schnitzereien<br />

sind, soweit es sich bisher übersehen lässt, vier deutlich<br />

voneinander abgegrenzte Stilformen zu unterscheiden:<br />

• die in sich geschlossene „Ujamaa-Schnitzerei“, in der<br />

hauptsächlich menschliche Figuren dargestellt sind<br />

• die offene „Ujamaa-Schnitzerei“, die auch die Akrobatenpyramiden<br />

umfasst, bei welchen anstatt der Familienmitglieder<br />

weniger realistische Körper und nicht wirkliche<br />

Wesen, wie z.B. Geister, dargestellt sind<br />

• die Reliefskulptur<br />

• die „Shetani-Skulptur“<br />

Makonde-Schnitzer<br />

bei der Arbeit<br />

(Archiv Lorenz)<br />

Diese Stilformen bestehen<br />

nebeneinander. Gelegentlich<br />

vermischen sich ihre Merkmale.<br />

Es ist jedoch anzunehmen,<br />

dass die an erster<br />

Stelle genannte Form eine<br />

Art Übergang zwischen der<br />

traditionellen, realistischen<br />

und der neuen phantastischen<br />

oder surrealistischen<br />

Form darstellt.......<br />

Ujamaa-Skulpturen:<br />

Das Wort „Ujamaa“ bedeutet<br />

Familie, Gemeinschaft.<br />

Ujamaa-Skulpturen,<br />

oft auch „Lebensbaum“<br />

genannt, stehen mit ihren<br />

menschlichen Figuren für<br />

den Zusammenhalt der<br />

afrikanischen Großfamilie.<br />

Jedes einzelne Mitglied der Gemeinschaft ist Teil<br />

des Ganzen und wird gleichzeitig auch vom Ganzen<br />

unterstützt. Ohne Gemeinschaft, so die Aussage,<br />

gibt es kein Überleben. Von christlicher Seite<br />

erinnert dieser Zusammenhang immer an das<br />

Paulinische Wort: „Einer trage des anderen Last,<br />

so erfüllt er das Gebot Christi.“<br />

Shetani-Skulpturen:<br />

Shetani-Figuren unterscheiden sich deutlich von den<br />

Ujamaa-Skulpturen. Es handelt sich um Darstellungen<br />

phantastischer Figuren, halb Mensch, halb Tier oder<br />

stilisierte menschliche Körper. Die traditionellen Formen<br />

der menschlichen Gestalt werden in unendlichen Varianten<br />

erfunden und variiert. Sie stellen sich mit einer<br />

solch kreativen Gewalt dar, dass sie einen nicht<br />

gleichgültig lassen können.<br />

DIE SAMMLUNG LORENZ<br />

Ingrid und Felix Lorenz zählen zu den weltweit bedeutendsten<br />

Sammlern von Makonde-Kunst aus Ostafrika.<br />

Ihre Leidenschaft begann während der Tätigkeit von<br />

Felix Lorenz, der viele Jahre die Meere als Schiffskapitän<br />

bereiste, als Vertreter der Deutschen Ostafrika-Linie in<br />

Dar es Salaam. Seit dieser Zeit reisen beide mindestens<br />

zweimal pro Jahr nach Tansania. Unter den Künstlern<br />

Tansanias genießen sie als Käufer und Förderer längst<br />

einen legendären Ruf. Wir danken Ingrid und Felix<br />

Lorenz für die Möglichkeit, Ihnen mit dieser <strong>Ausstellung</strong><br />

einen kleinen Eindruck in die „Kunst der Makonde“<br />

geben zu können.

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