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unterwasser-metalldetektoren uwex® erobern den tauchsport - Secon

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ZEITBOMBEN DER ANDEREN ART:<br />

Erkundung von Deponie-Altlasten mit Messsystemen der Kampfmittelortung | Prof. Dr. Dr. habil. Kord Ernstson<br />

Man sieht es ihr nicht an: Im Untergrund der saftigen Wiese schlummert eine<br />

Zeitbombe. Vor 80 Jahren wurde hier ein Steinbruch für einen Kalkstein-Abbau<br />

stillgelegt, und vor 50 Jahren widerfuhr ihm, was damals mit vielen Gruben geschah:<br />

der Beginn einer Auffüllung mit Müll – und das über lange Jahre hinweg.<br />

Hausmüll, Sperrmüll, Industrieabfälle, Bauschutt, und irgendwann hochgiftige<br />

Industrieschlämme.<br />

Die Zeitbombe: Der geologische Rahmen, der Kalkstein, ist klüftig und verkarstet,<br />

und in nicht zu großer Entfernung gibt es Trinkwasser-Gewinnungsanlagen. Die<br />

Behör<strong>den</strong> wissen um die Gefahr und haben längst mit einer Erkundung begonnen,<br />

an deren Ende Schritte zu einer Sanierung stehen sollen. Bohrungen sind abgeteuft<br />

wor<strong>den</strong>, aber auf dieser großen Fläche sind das allenfalls Nadelstiche. Wo genau<br />

sind die Ränder der Deponie, bis in welche Tiefe liegt der Müll, liegt bestimmtes<br />

Material in bestimmten Bereichen des Deponiekörpers, gibt es bereits in das Kalkgestein<br />

infiltrierende kontaminierte Wässer?<br />

Solche Fälle kennen die Umweltämter zur Genüge und in großer Zahl, und seit<br />

zwei bis drei Deka<strong>den</strong> ist es Praxis gewor<strong>den</strong>, mit Unterstützung geophysikalischer<br />

Messungen der Altlastenproblematik verstärkt beizukommen, zumal die moderne<br />

digitale Messtechnik und Miniaturisierung der Apparaturen ganz neue Anwendungsbereiche<br />

in der Geophysik erschlossen hat, was zunächst ohne rechten Einfluss<br />

in der Ortung von Bomben, Minen und anderen militärischen Hinterlassenschaften<br />

geblieben ist. EBINGER, dem Leser dieser Zeitschrift eher als Produzent<br />

von „sophisticated equipment“ in der Kampfmittelortung und -räumung bekannt,<br />

hat sich dieser Entwicklung allerdings nicht verschlossen, zumal es weitreichende<br />

Überschneidungen dieser Erkundungsbereiche gibt und vielfach dieselben geophysikalischen<br />

Messsysteme zum Einsatz kommen. Hier lassen wir <strong>den</strong> Leser einen<br />

Blick auf diese hochinteressanten Verbindungen werfen, wenn wir am Beispiel der<br />

oben angesprochenen Deponie zeigen, was heute mit modernster Messtechnik an<br />

Erkenntnissen über <strong>den</strong> Untergrund im Altlastenbereich gewonnen wer<strong>den</strong> kann.<br />

In <strong>den</strong> meisten Fällen unverzichtbar bei Altlastenerkundungen sind passive Magnetfeldmessungen<br />

(Abb. 1) sowie Messungen der aktiven Induktionsverfahren mit<br />

der Frequenzelektromagnetik (FEM, Abb. 2) und der transienten (Impuls-)Elektromagnetik<br />

(TEM, Abb. 3). Eine Besonderheit ist bei <strong>den</strong> Messungen mit Magnetik und<br />

Impulselektromagnetik insofern gegeben, als beide Datenfelder bei entsprechender<br />

Messwertaufnahme i<strong>den</strong>tisch strukturiert sind und am Computer unmittelbar<br />

miteinander synoptisch ausgewertet wer<strong>den</strong> können. Damit lassen sich wegen der<br />

unterschiedlichen Parameter, auf die die bei<strong>den</strong> Verfahren reagieren, leichter Material-<br />

und Objektansprachen vornehmen (Eisenmetalle, Nichteisenmetalle, magnetische<br />

Gesteine, Keramik, Industrieschlämme u.a.).<br />

Magnetfeldmessungen reagieren einleuchtenderweise auf die eisenmetallischen<br />

Komponenten, die in aller Regel Hausmüll, Sperrmüll oder Bauschutt begleiten<br />

und Bestandteil von Deponien sind, deren Ausdehnung und laterale Begrenzungen<br />

meist im Bild einer magnetischen Vermessung nachgezeichnet wer<strong>den</strong> können<br />

(Abb. 4). Man erkennt, dass die hier angesprochene Deponie keine Ausnahme bildet<br />

und sich insbesondere nach besonderer Datenverarbeitung scharf vom normalen<br />

geologischen Rahmen abhebt. Eine Tiefpass-Filterung bedeutet hier eine Art Glättungsprozess<br />

für das magnetisch sehr unruhige Anomalienfeld, und das berechnete<br />

Feld des Horizontalgradienten beschreibt in jedem Gitterpunkt die stärkste horizontale<br />

Messwertänderung, was als eine Art Hochpass-Filterung angesehen wer<strong>den</strong><br />

kann. Vor allem in <strong>den</strong> bearbeiteten Feldern erkennt man <strong>den</strong> nicht unerwartet<br />

inhomogenen Aufbau der Deponie.<br />

Die aktiven Verfahren der Elektromagnetik reagieren ebenfalls auf eisenmetallische<br />

Objekte im Deponiekörper. Hier ist die elektrische Leitfähigkeit des Materials<br />

der Parameter, der eine Wirbelstrombildung ermöglicht. Deshalb „sieht“ die<br />

Elektromagnetik im Gegensatz zur Magnetik auch nicht-eisenmetallische Körper.<br />

Das ist ein Vorzug, der auch auf dem Feld der Kampfmittelräumung zunehmend<br />

Abb. 1. Magnetometer-Array mit drei Gradiometer-Son<strong>den</strong><br />

EBINGER Magnex® 120 mit digitaler Messwerterfassung und<br />

präziser GPS-Navigation.<br />

Fig. 1. Magnetometer array with three EBINGER Magnex® 120<br />

gradiometer sensors with digital recording of measurements and<br />

precise GPS navigation.<br />

Abb. 2. Digitalregistrierung der Frequenz-Elektromagnetik mit<br />

EBINGER TREX® 150<br />

Fig. 2. Digital registering of frequency electromagnetism with the<br />

EBINGER TREX® 150.<br />

Abb. 3. EBINGER UPEX® 745 P2I: Impuls-Elektromagnetik mit synchroner<br />

Messwerterfassung in der oberen und unteren Schleife in sechs<br />

Zeitfenstern. Abtastrate auf <strong>den</strong> Profilen kleiner 10 cm, entsprechend<br />

genaue Positionierung mit GPS. Das gilt auch für alle anderen<br />

hier angesprochenen Messwertaufnahmen.<br />

Fig. 3. Pulsed electromagnetism technique with synchronous recording of<br />

the measured data in the upper and lower loop in six time frames.<br />

EBINGER UPEX® 745 P2I. Scanning rate on the profiles smaller than 10<br />

cm in accordance with precise positioning with GPS. The same also<br />

holds good for all the other methods of recording measured values<br />

addressed here.<br />

ebingernews | 9

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