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REICHSFREMDE, STAATSFREMDE UND DRITTAUSL?NDER

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493<br />

a. autochtone Volksgruppen und zugewanderte Minderheiten<br />

Die Stellungnahme der linken Reichshälfte unter den Kärntner Slowenen bezog sich auf eine<br />

ähnlich lautende Presseaussendung des Wiener Österreichischen Volksgruppenzentrums vom<br />

Juli 1997. Dieser Dachverband der autochtonen Volksgruppen vertritt eher die rechte<br />

Reichshälfte und hat ihre Forderungen zur EU-Osterweiterung bereits ein Jahr zuvor bekannt<br />

gegeben. Dadurch war das Volksgruppenzentrum die erste Institution in Österreich, die sich<br />

für keine Übergangszeiten für die Neo-EU-Bürger einsetzte. "Das Österreichische<br />

Volksgruppenzentrum, der einzige Dachverband der autochtonen Volksgruppen in<br />

Österreich, unterstützt die von ESAN Austria unterbreitete und der überwiegenden Mehrzahl<br />

der an der Konferenz "Grundrechte in Europa - Österreichischer Dialog über politische und<br />

soziale Rechte in der EU" am 23. und 23. Mai in Wien mitwirkenden NGO"s angenommene<br />

Stellungnahme zur EU-Osterweiterung in bezug auf die politischen und sozialen Grundrechte<br />

für Bürger aus den potentiellen Beitrittsländern: "Übergangsperioden für die potentiell neuen<br />

Mitgliedsstaaten wie Tschechische Republik, Polen, Ungarn werden abgelehnt. Die<br />

BürgerInnen dieser Staaten sollten von Beginn an die gleichen Rechte (Zugang zum<br />

Arbeitsmarkt) genießen, wie die übrigen EU-BürgerInnen"." (Pipp/Mikel 1997) Somit haben<br />

sich die wesentlichen Vertreter der österreichischen Volksgruppen 633 für die sofortige<br />

Anerkennung der EU-Bürgerrechte der für Österreich wichtigen Zuwanderergruppen aus den<br />

neuen Beitrittsländern ausgesprochen. Dies ist vor allem deswegen von Bedeutung, weil diese<br />

Volksgruppen zum größten Teil in den Grenzregionen - Kärnten, Steiermark, Burgenland 634 -<br />

beheimatet sind, in denen eine starke Pendelbewegung seitens der Slowenen und Ungarn zu<br />

erwarten ist. 635 Für die autochtonen Minderheiten ist diese Frage nicht nur von allgemeiner<br />

bürgerrechtlicher Bedeutung. Eine sofortige Gewährung der Freizügigkeit würde für die<br />

Slowenen in Kärnten und der Steiermark, die Ungarn in Burgenland und die Tschechen und<br />

Polen in Wien unter anderem eine Stärkung ihrer Bildungs- und Kulturarbeit mit sich<br />

bringen. "Das Österreichische Volksgruppenzentrum begründet diese politische Forderung<br />

633 Obwohl die Initiative Minderheiten - die u.a. die linken und liberalen Volksgruppenorganisationen vereint - sich offiziell<br />

noch nicht festgelegt hat, orientiert sich dieser Gruppe bei Fragen, die die Volksgruppen betreffen an der Position der<br />

Kärntner Slowenen.<br />

634 Vgl. hierzu den Volksgruppenreport 1996, der vom Volksgruppenzentrum Wien herausgegeben wurde.<br />

635 Lediglich die tschechische Volksgruppe ist nicht in den entsprechenden Grenzregionen Ober- und Niederösterreichs,<br />

sondern in Wien beheimatet. Es ist auch von den Polen in Österreich zu erwarten, das sie - obwohl sie noch keine<br />

anerkannte Volksgruppe sind - sich für die sofortige Gleichstellung ihrer Landsleute und gegen Übergangszeiten einstellen.

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