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REICHSFREMDE, STAATSFREMDE UND DRITTAUSL?NDER

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VII. MITTELEUROPA IN DER EU<br />

Die wirtschaftlich, politisch und kulturell wichtigsten 631 Nachfolgerstaaten des Habsburger<br />

Reiches werden der Europäischen Union in zwei Schüben beitreten. Bereits am 1.1.1995 ist<br />

das ehemalige Deutschösterreich Mitglied der Union geworden. Polen, die Tschechische<br />

Republik, Ungarn und Slowenien werden voraussichtlich vor Mitte des nächsten Jahrzehnts<br />

im Rahmen der Osterweiterung gemeinsam mit Estland und Zypern integriert. 632 Den<br />

wesentlichen Unterschied zu den Beitrittsverhandlungen im Rahmen der Süderweiterung ab<br />

1979 stellt die Tatsache dar, dass bei dem auf der Pariser EG-Gipfelkonferenz von 1974<br />

angekündigten Konzepts von einem Europa der Bürger inzwischen große Fortschritte<br />

gemacht wurden. Während Freizügigkeit und Niederlassungsfreiheit bei der Süderweiterung<br />

Anfang der 80er Jahre für die EG lediglich Fragen des effizienten Arbeitskräfteeinsatzes<br />

waren, sind inzwischen aus diesen griechischen, spanischen und portugiesischen<br />

Arbeitskräften vollwertige Bürger geworden. Bezüglich dieser Differenzierung gibt es auch<br />

innerhalb der Europäischen Union unterschiedliche Meinungen. Soll allen Arbeitnehmern der<br />

EU, unabhängig ihrer Weltanschauung, Hautfarbe, ethnischen Herkunft und<br />

Staatszugehörigkeit wenigstens im sozialen und kulturellen Bereich die vollen Bürgerrechte<br />

zugestanden werden, oder sollen bestimmte Bevölkerungsgruppen weiterhin wegen ihrer<br />

Herkunft benachteiligt werden?<br />

A. Arbeitskräfte wurden gerufen, Bürger sind gekommen<br />

Seit ihrer Gründung im Jahre 1957 gehören EU-Ausländer neben Frauen zu einer der zwei<br />

sozialpolitischen Zielgruppen der EU. Durch eine Verbesserung der Lage von weiblichen und<br />

ausländischen Arbeitern wollte man Wettbewerbsverzerrungen abbauen, die<br />

Arbeitskräftemobilität erhöhen und der Tendenz entgegenwirken, beide Gruppen in<br />

Billiglohnsegmente abzuschieben. Es sollten somit unter anderem auch strukturschwache<br />

Regionen und veraltete Industrien ermutigt werden, sich durch Rationalisierungen für den<br />

Weltmarkt langfristig konkurrenzfähig zu halten (de Lary de Latour 1990; Heinrich 1990;<br />

Kirschbau 1992). Bis Mitte der 70er Jahre wurden die wichtigsten Diskriminierungen gegen<br />

631 Ohne die Bedeutung der kroatischen und slowakischen Nationen abwerten zu wollen, stellten ihre Hauptsiedlungsgebiete<br />

innerhalb Transleithaniens vor 1918 Randregionen dar.

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