REICHSFREMDE, STAATSFREMDE UND DRITTAUSL?NDER

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Ausländer in den wichtigsten EU (EG) Aufnahmeländern
Land Prozentsatz der
Gesamtbevölkerung
Belgien (1987) 9,0% 57,7%
BRD (1987) 7,6% 29,8%
Dänemark (1985) 2,3% 23,1%
Frankreich (1985) 6,8% 42,9%
Niederlanden (1985) 3,9% 30,9%
Großbritannien (1984) 3,8% 42,9%
Gesamte EU/EG (85/87) --- 38,7%
(Quelle: Tribune de l"immigration, 12/1989
Prozentsatz der EU-
Ausländer und alle
Ausländer
Diese Statistik zeigt, dass auch nach der raschen Zunahme von Nichtunionsbürgern
(Drittausländer) während der 70er Jahre die EU-Ausländer immer noch etwa ein Drittel aller
Gastarbeiter ausmachten. Obwohl diese EU-Bürger rechtich bevorzugt wurden, wurden sie
als kulturell "fremd" betracht und sozialpolitisch benachteiligt. Somit befanden sie sich auch -
im Gegensatz zu den Bundesdeutschen in Österreich - in einer ähnlichen sozialen Lage wie
die Drittausländer. Sie wiesen eine verhältnismäßig ausgeprägte Bereitschaft zum politischen
Engagement auf.
In Österreich dominierten hingegen bei den EU-Bürger vor dem Beitritt Österreichs zur
Union - wie oben erwähnt - eher die privilegierten Bundesdeutschen und Südtiroler.
Zusammengenommen waren die EU-Bürger jedoch bei der Prägung des politischen Klimas
bis vor kurzem 625 bedeutungslos. Seit 1991 wird in den amtlichen österreichischen Daten zur
Ausländerbeschäftigung zwischen EU-Bürgern und Drittausländern unterschieden. Nach
dieser Aufzeichnung wird einerseits sichtbar, dass trotz Unionsbeitritt, die Zuwanderung aus
der EU kaum zugenommen hat und andererseits, dass die Zuwanderung aus anderen ehemals
realsozialistischen Ländern drastisch zunahm, während die Jugoslawen relativ konstant bei
rund der Hälfte aller Gastarbeiter blieben. Zählt man die Wohnbevölkerung aus den Ländern
Polen, Tschechoslowakei und Ungarn als eine Gruppe und die Wohnbevölkerung aus
625 Bezeichnend ist, daß seit Ende der 80er Jahre einzelne Bürger Frankreichs, der Niederlanden, Griechenlands, der BRD
und Schwedens langsam beginnen politisch, ideologisch und organisatorische Aufgaben zu übernehmen, die seit
Jahrzehnten von den Jugoslawen vernachlässigt wurde.