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REICHSFREMDE, STAATSFREMDE UND DRITTAUSL?NDER

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46<br />

Einführung in das Ausländerheft der Volkszählung von 1900 mit der Bemerkung eingeleitet,<br />

dass die Sammlung und der Austausch von Daten über die Zuwanderung von Staatsfremden<br />

als Leistung an die jeweiligen Herkunftsländer gedacht ist. Das leitende Erkenntnisinteresse<br />

dieser Erhebungen bildete eher die Auswanderung als die Einwanderung. Auch die<br />

tabellarischen Ergebnisse der Volkszählung von 1900 wurde so präsentiert, dass ein<br />

Vergleich zwischen der Aus- und Einwanderung stets möglich war. Hierbei wurde betont,<br />

dass der Austausch der Daten innerhalb der Monarchie - also zwischen Cisleithanien,<br />

Transleithanien und Bosnien-Herzegowina - von zentraler Bedeutung war. Die<br />

wirtschaftliche Bedeutung der Ausländer in den Reichsratsländern scheint von abnehmender<br />

Bedeutung zu sein.<br />

"Bereits bei der Volkszählung vom Jahr 1890 war man zur Überzeugung gelangt, dass die<br />

internationalen Verkehrsverhältnisse es notwendig machen, auch über die im Auslande<br />

anwesenden Staatsangehörigen eingehend Kenntnisse zu erhalten. Diese Meinung wurde so<br />

ziemlich bei allen maßgebenden Regierungen geteilt, so dass es der Initiative der k.k.<br />

Regierung gelang, einen gegenseitigen Austausch der bei den Volkszählungen erhobenen<br />

Individualangaben der jeweiligen fremden Staatsangehörigen herbeizuführen. (...) (S)chon<br />

hier sei aber bemerkt, dass gegenüber der zitierten Publikation des Jahres 1890 die<br />

Darstellung der österreichischen Staatsangehörigen in den Ländern der ungarischen Krone<br />

erweitert, die Berufsdarstellung der in den Reichsratsländern ermittelten Staatsfremden<br />

vielfach eingeschränkt (...) ist." 50<br />

Zehn Jahre später spricht man eine noch deutlichere Sprache. Bei der Zählung der Ausländer<br />

in Cisleithanien ging es der k.k. statistischen Zentralkommission vordringlich um eine<br />

Gewinnung der Daten über die fremde männliche Bevölkerung im wehrpflichtigen Alter.<br />

Beim Austausch der Volkszählungsergebnisse wurden dementsprechend auch die Namen der<br />

gezählten staatsfremden Bewohner an die Regierungen der Länder der ungarischen Krone<br />

weitergegeben. Hierfür stand Österreich, Ungarn und Bosnien-Herzegowina ein System<br />

normierter maschinell bearbeitbarer Lochkarten zur Verfügung, das eine möglichst rasche<br />

Erledigung im Interesse der Landesverteidigung gewährleisten sollte.<br />

50 Volkszählung 1905, I.

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