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REICHSFREMDE, STAATSFREMDE UND DRITTAUSL?NDER

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Dieser angekündigte Versuch, den Westen zu beschämen (embarrass), ließ nicht lange auf<br />

sich warten. Am 14. Jänner 1958 kündigte der jugoslawische Beobachter bei der Seventh<br />

Session of the Executive Committee of UNREF, Anton Kacjan, an, dass Jugoslawien sehr<br />

wohl bereit wäre, mit den wichtigsten Aufnahmeländern, inklusive Österreich, über die<br />

geregelte Aufnahme von Wanderarbeitern zu verhandeln. Nach Kacjan läge es an der<br />

mangelnden Bereitschaft der westlichen Industrieländer, economic migrants die Einreise zu<br />

gestatten, die die illegale Auswanderung provoziere. So wären zehntausende arbeitswillige<br />

Wanderarbeiter und Saisoniers gezwungen, sich als politische Flüchtlinge zu tarnen und<br />

dadurch auf den sozialpolitischen Schutz ihrer Regierung im Ausland zu verzichten. Dies<br />

mache die Ausbeutung der Jugoslawen für die Endaufnahmeländer umso interessanter.<br />

Deswegen wäre Jugoslawien gezwungen, gegen die Schlepperorganisationen, die von<br />

Österreich und Italien aus operierten, polizeilich vorzugehen.<br />

"Great advantage is taken of the situation described above for the purpose of recruiting cheap<br />

manpower which is deprived of the protection it would have had if it had been recruited<br />

through normal migration channels. This recruitment often assumes a drastic character. In<br />

1957 alone, at the frontiers with Austria and Italy, one hundred and seven persons were<br />

arrested; they had entered Yugoslavia illegally for the purpose of organizing recruitment of<br />

labour by using fraudulent means and false promises." (IOM,XXXXI,1957,19)<br />

Auf diesen propagandistischen Frontalangriff folgte drei Jahre später eine Ankündigung des<br />

Vizepräsidenten Jugoslawiens, Rankowitsch, in der Zeitung "Politoca" vom 9 Juli 1961, dass<br />

die heimischen Behörden und Gewerkschaften bereit zu sein schienen, ihre ablehnende<br />

Haltung gegenüber dem Gastarbeitersystem zu überdenken. Nach Meinung der ICEM war<br />

dieses Interview dazu gedacht, Deutschland, die Schweiz und weitere interessierte<br />

Aufnahmeländer davon zu informieren, dass Jugoslawien endlich handlungsbereit war.<br />

Rankowitsch teilte mit: "Until now the Yugoslav authorities and trade unions showed a<br />

negative attitude towards such moves, but it seems that even in this field a new attitude is<br />

beginning. A relaxation of the current pratice would be of advantage to both sides: the<br />

shortage of labour in the Western European countries could be alleviated, on the other hand<br />

many Yugoslavs could obtain technical skills which ultimately would benefit their country as<br />

a whole. As in this case the host country as well as Yugoslavia would have an equal interest

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