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REICHSFREMDE, STAATSFREMDE UND DRITTAUSL?NDER

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456<br />

zuvor zu kommen. 591 So berichtete die ICEM Mitarbeiter Helen Wilson 1958: "With<br />

particular respect to Yugoslavs, 592 it should be borne in mind that Austrian policy with regard<br />

to admission appears to be directly related to the resettlement opportunities opened up<br />

through ICEM." (IOM,1958,XXXXI,7) Die ICEM hat bereits 1956 damit angefangen, mobile<br />

Erfassungsmannschaften (flying teams) ins Feld zu schicken, um die Transitwanderung durch<br />

Österreich zu beschleunigen. Obwohl diese Mannschaften sämtliche soziale und medizinische<br />

Dienstleistungen vermitteln konnten, war die ICEM nicht mehr in der Lage mit dem<br />

Einwanderungsdruck mithalten, nicht zuletzt weil sie ab Beginn der Ungarnkrise gänzlich<br />

überfordert waren. So berichtete eine aide memoire zum Thema "Special Refugee Project<br />

Austria":<br />

"In October 1956, ICEM set one flying-team in motion on the Yugoslav Refugee caseload<br />

and since then 15,147 Yugrefs have been registered. Of this number, 10,487 have been<br />

transported abroad, mainly under ICEM auspices. At the time of this writing, 5,257 Yugrefs<br />

remain in Austria and the majority of these are in active resettlement processing. The flow of<br />

new Yugrefs into Austria is currently (August 1958, E.S.) ranging between 300-500 per<br />

month. All new Yugrefs are registered by the ICEM flying-team within two weeks of their<br />

arrival in Austria." (IOM,1958,XXXXI,7)<br />

Die Chancen, die Yugrefs in das Transitwanderungsprogramm der ICEM vollständig zu<br />

integrieren, waren ausgezeichnet, da die jugoslawischen Asylwerber nach dem Austrian<br />

Refugee Survey von 14.05.1958 (MC/INF/54) zu fast 100% Österreich wieder verlassen<br />

wollten; im Gegensatz zu den Ungarn, die zu 38% in Österreich bleiben wollten. "From the<br />

sample of Yugoslav refugees, almost none stated that they wished to remain in Austria, only<br />

18% were interested in other European countries, of whom the majority indicated Germany.<br />

Of the remaining 81% who wished to resettle overseas Canada was the country of first choice,<br />

Australia the country of second choice, followed by the United States and Latin America."<br />

(IOM,XXXI,1959,7)<br />

591 Diese internationale Reaktion wollte das Innenministerium höchstwahrscheinlich durch die Rückstellungen bewirken.<br />

592 Im Bericht wurde festgestellt, daß allein in Juni 495, Juli 488, August 533 und September 531 Jugoslawen als Asylwerber<br />

von der ICEM registriert wurden. Wilson betont, daß die Auswanderung von Flüchtlinge aus Österreich stets höher sein<br />

sollte als die Zuwanderung hinein, sonst wurde das System auf Dauer nicht funktionieren.

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