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REICHSFREMDE, STAATSFREMDE UND DRITTAUSL?NDER

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der Wehrmacht erforderlich wurde. Mayereder, Krause & Co. Baugesellschaft m.b.H.<br />

Innsbruck (MkCo.) forderte am 23.11.1943 für den Bau von zwei unterirdischen<br />

Löschwasserbehältern für Luftschutzzwecke 150 Arbeitskräfte an<br />

(BAHallein,1944,Luftschutz,Kaprun). Partien in dieser Größe im ersten Jahr des Totalen<br />

Krieges konnten nur unter Einsatz von Kgf. und Zwangsarbeitern aufgestellt werden. Bereits<br />

im Sommer 1943 hatte MkCo. bei ihren Arbeiten an das Kraftwerk Grossarl II größere<br />

Ausländerpartien zusammengestellt, die nun für den Luftschutzstollenbau in Hallein<br />

eingesetzt werden sollten.<br />

“Unsere Gefolgschaft im Werke Grossarl II besteht derzeit aus rund 20 Deutschen, 20<br />

Italienern, 12 Polen, Kroaten, etc., sowie 150 kriegsgefangenen Sowjetoffizieren. Die<br />

Sowjetoffiziere sind uns vom Stalag Markt Pongau beigestellt worden (…). Bei der gestrigen<br />

Besprechung anlässlich der Bauübernahme in Hallein wurden von allen an der Besprechung<br />

beteiligten Herren Bedenken gegen den Einsatz von Sowjetoffizieren in Hallein geäussert,<br />

worauf Herrn Landrat es übernommen hat zu versuchen, im Einvernehmen mit dem<br />

Gauarbeitsamte einen Umtausch der Sowjetoffiziere gegen Sowjetgefangene des<br />

Mannschaftsstandes zu bewirken.” (BAHallein,1943,Luftschutz,Sowj.)<br />

Dieses Verhältnis zwischen Einheimischen, zivilen Fremd- bzw. Zwangsarbeitern und Kgf<br />

(ca. 1 zu 2 zu 10) war zu dieser Zeit nicht unüblich. Sowjetische Kgf. blieben bis Ende des<br />

Weltkrieges eine der beliebtesten Arbeitnehmergruppen, da sie wesentlich billiger waren als<br />

alle anderen Beschäftigten. Die Innsbrucker MkCo. musste immer stärker im Laufe des<br />

Totalen Krieges auf Ausländer zugreifen, da Bau-, bzw. Bergarbeiter ständig für den aktiven<br />

Kriegsdienst abgezogen wurden. Das letzte große montanistische Großprojekt Tennengaus<br />

stand jedoch 1943 immer noch bevor.<br />

In November 1944 beschloß das Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion die<br />

Organisation Todt (OT) mit der Verlegung der Eugen Grill Rüstungswerke in Hallein in dem<br />

in Hallein entstehenden Stollenkomplex zu beauftragen. Dieses “Bauvorhaben Kiesel”<br />

genannt Projekt wurde MkCo. anvertraut. Bei dieser Riesenbaustelle wurde eine Belegschaft<br />

von rund 1.200 Mann projiziert. Die Einsatzpläne für dieses Projekt sind nicht erhalten. Die<br />

Organisation Todt war jedoch in der Regel in solchen Fällen auch für die Beistellung von<br />

Ausländer zuständig. Es ist bei einem Stollenbauprojekt in dieser Größenordnung und zu

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