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REICHSFREMDE, STAATSFREMDE UND DRITTAUSL?NDER

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407<br />

Da die Halleiner Saline von Anfang an großen Wert auf besten Gesundheitszustand bei den<br />

ihnen zur Verfügung gestellten Imis legte, kann man annehmen, dass sich das direkt von der<br />

Sudhüttendirektion geführte Kgf-Lager auf der Pernerinsel nicht streng an die<br />

nationalsozialistischen Bestimmungen hielt. Hätten sie dies getan, so wären die mühsam<br />

aufgetriebenen ausländischen Beschäftigten innerhalb einige Monaten nicht mehr in der Lage<br />

gewesen, die Schwerstarbeit bei den Sudpfannen und der Verpackung und Verladung von<br />

Salz ordnungsgemäß auszuführen. Handelte die Direktion jedoch im Interesse des Betriebes,<br />

so ging sie die Gefahr ein von der Gestapo, Oberbergamt Wien oder der Wehrmacht der<br />

Sabotage bezichtigt zu werden.<br />

“Chef OKW wird jeden Vorgesetzten zur Rechenschaft ziehen, der bei Klagen über geringe<br />

Arbeitsleistung und Zucht der italienischen Militärinternierten nicht scharf durchgreift. Wer<br />

sich nicht durchsetzt, treibt Sabotage an der deutschen Kriegsführung. Chef OKW deckt<br />

jeden, der seiner Autorität Geltung verschafft.” (Saline,1944,He/Hn,ital.Kgf.)<br />

Nach lediglich acht Monaten Beschäftigung wurden auch die Halleiner Imis in den Status von<br />

Zivilarbeitern übergeführt. Sie mussten sich dann als normale Fremdarbeiter beim Arbeitsamt<br />

melden (Saline,1944,5621/5780B,ital.Kgf.). Ab diesen Zeitpunkt mussten sie auch für ihre<br />

eigene Unterkunft und Verpflegung finanziell aufkommen.<br />

“Da die in das Zivilverhältnis überführten italienischen Arbeiter den vollen Lohn erhalten, ist<br />

denselben für die Unterkunft ein angemessener Betrag vom Lohn abzuziehen. Auf Grund der<br />

Anordnung über die Vereinheitlichung von Unterbringungs- und Verpflegungssätzen vom<br />

1.7.1943 sind kalendertäglich für die Unterkunft RM 0.50 zu berechnen.”<br />

(Saline,1944,v.W./Ro,ital.Kgf.)<br />

Die italienischen Salinenarbeiter in Hallein hatten mit ihrer Überführung in den<br />

Zivilarbeiterstatus Mitte 1944 das Gröbste überstanden. Ihr Einkommen glich sich an das der<br />

reichsdeutschen Arbeiter an. Lohnersparnisse konnten sie nach Hause überweisen. Dies<br />

wurde sogar vom Salzburger Arbeitsamt unterstützt.

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