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REICHSFREMDE, STAATSFREMDE UND DRITTAUSL?NDER

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montanistischen Betrieben (Hansak 1991; Koch 1981; Rappersberger 1988). Ab nun war das<br />

größte “Russenlager” Cisleithaniens - mit rund 40.000 Angehörigen - das Kriegs- und<br />

Flüchtlingslager Grödig bei Salzburg (Haslauer 1990).<br />

Der Bergbau im allgemeinen wurde ursprünglich für den Einsatz von Kriegsgefangenen als<br />

ungeeignet eingeschätzt. Nicht nur waren die Kontingente in der Größe von 200 Mann<br />

unrealistisch, andere offene Fragen wie Unterbringungen, Verköstigung und sanitäre<br />

Vorsorge sollten nach Meinung des k.k.Sektionschefs Emil Ritter Homann von Herimberg<br />

(Ministerium für öffentliche Arbeiten) zuerst gelöst werden, bevor man daran ging<br />

Kriegsgefangene heranzuschaffen. Im Bereich Salzbergbau wurde die Anwendung von<br />

Kriegsgefangenen strikt abgelehnt bis entsprechende Rationalisierungsmaßnahmen<br />

durchgeführt werden konnten.<br />

„Finanzministerium:<br />

Oberfinanzrat von BAERNKLAU: führt einleitend aus, dass in den Betrieben des<br />

Finanzministeriums (Salinen, Tabakregie) Kriegsgefangenen nicht verwendet werden können.<br />

Die Verwendung der Kriegsgefangenen an sich wäre wegen der Billigkeit der Arbeitskräfte<br />

nur zu begrüßen, die Arbeiten müssen aber soweit rationell sein, dass der Aufwand mit dem<br />

Effekt im Einklang steht.<br />

Die erforderlichen Mittel dürften vorhanden sein, da bei Ausbruch des Krieges die Kredite<br />

gesperrt wurden und dieselben für die Zwecke der Notstandsaktion zur Gänze kaum benötigt<br />

werden.“ (MdI,1915,1813/8007)<br />

Das Protokoll der oben erwähnten interministeriellen Sitzung (15.2.1915) beinhaltet auch<br />

eine lange Liste der Luxusprojekte, die auf Anhieb in Angriff genommen werden konnten.<br />

Hierzu zählten hauptsächlich Bereiche wie Straßen- und Brückenbau, Wildbachregulierung,<br />

Moorkulturarbeiten, Steinbruckarbeiten oder Eisenbahnausbau. Für das Land Salzburg<br />

wurden folgende Projekte erwähnt.<br />

“- Abtragung des Halleiner Griesrechens<br />

Diese Arbeit steht mit einer teilweisen Regulierung der Salzach in Verbindung. Für die<br />

Kosten präliminarmäßig noch nicht vorgesorgt.<br />

- Umlegung der Grazer Reichsstraße am Reitberg bei St. Gilgen (Salzburg)

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