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REICHSFREMDE, STAATSFREMDE UND DRITTAUSL?NDER

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376<br />

Die “vielfach erwogene "Gleichschaltung" der Gewerkschaften und der Verbände ähnlicher<br />

Art war schon deshalb unmöglich, weil diese Verbände in Jahrzehnten zu Organisationen des<br />

Klassenkampfes ausgebaut und beim besten Willen zu nichts anderem brauchbar waren.<br />

Weder ihre Organisation noch der Zustand ihrer Finanzen konnten einen vernünftigen<br />

Menschen dazu reizen, diese Gewerkschaften (…) zu übernehmen. (…) So wenig wie die<br />

Partei ihre GA oder SS auf einer anderen Organisation aufbauen konnte, so wenig war es<br />

denkbar, die Gewerkschaften nationalsozialistisch umzubauen.” (Schmeer 1936, 2)<br />

An die Stelle der im Ständestaat geschaffenen Werksgemeinschaften traten die<br />

reichsdeutschen Betriebsgemeinschaften. Der jeweilige Firmenbesitzer bzw. Direktor wurde -<br />

entsprechend des NS-Führerprinzips - “Betriebsführer”, die Arbeitnehmer “Gefolgschaft”<br />

genannt. Ab einer Belegschaftsgröße von 20 Beschäftigten wurden Vertrauensmänner - die<br />

im Gegensatz zu den gewählten ständestaatischen lediglich bestellt wurden - eingesetzt. Der<br />

aus den Vertrauensmännern gebildete Vertrauensrat sollte den Betriebsführer beraten und<br />

seine Entscheidungen gegenüber der Belegschaft durchsetzen helfen. Hierzu kam die formal<br />

auf freiwillige Basis aufgebaute Deutsche Arbeitsfront (DAF). Aufgabe der DAF war<br />

“Menschenbetreuung und Menschenführung”. Die Gauleiter waren zugleich Obmänner der<br />

DAF. Ende Mai 1938 begann man in der Ostmark mit ihrem Aufbau, der Anfang August<br />

bereits abgeschlossen wurde. Die Zahl der Mitglieder stieg nach offiziellen Angaben von<br />

766.000 Ende Juni auf ca. 1.100.000 Anfang August (Talos 1990, 234; 241).<br />

Organisationsgrad der Deutschen Arbeitsfront (DAF)<br />

beim Salzburger Bergbau 1943<br />

Kreis des Gaus Sbg. Zahl der Betriebe Gefolgschaft Davon bei DAF<br />

Salzburg/Umgebung ---- ---- ----<br />

Hallein 1 253 253<br />

Bischofshof 3 250 250<br />

Tamsweg 1 8 8<br />

Zell am See 5 104 104<br />

Quelle: Gehmacher 1943, 104-113

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