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REICHSFREMDE, STAATSFREMDE UND DRITTAUSL?NDER

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350<br />

Umfang der Reichsarbeitsdienst eingesetzt werden. Für die Ostmark ist ein Einsatz von 4.200<br />

Arbeitsmännern in Gesindestellen in Aussicht genommen. Ferner habe ich das Kontingent an<br />

slowakischen Wanderarbeitern um 300 und für namentliche Anforderungen an slowakischen<br />

Wanderarbeitern um weiteren 2000 erhöht und schließlich noch einen Einsatz von 1000<br />

bulgarischen Kräften in Gesindestellen der Ostmark in Aussicht genommen."<br />

(MfLFW,1939,598,18773)<br />

Diese Aufstockungen von Fremdarbeitern in der Landwirtschaft wurden immer notwendiger,<br />

da "der Ostmarkbauer durch die so schlagartig einsetzende Landflucht des Jahres 1938" stark<br />

in Mitleidenschaft gezogen wurde. Vor allem die Reichswerke Hermann Göring hatten<br />

angefangen vor allem slowakischen Arbeiter illegal von der Landwirtschaft abzuwerben. "Es<br />

ist mir bekannt, dass die Reichswerke Hermann Göring, um ihren grossen Kräftebedarf zu<br />

decken, durch Gefolgschaftsmitglieder und Baufirmen fremdsprachige Werbeblätter versandt<br />

haben, die auch in die Hände von slowakischen Wanderarbeiter gefallen sind und diese<br />

veranlassten, ihren Arbeitsplatz in der Landwirtschaft zu verlassen. (...) Leider ist es in den<br />

meisten Fällen noch nicht möglich, den Verbleib der vertragsbrüchigen Slowaken<br />

festzustellen." (MfLFW,1939,598,26171)<br />

Österreich hatte nun den Weg zur vollständigen Eingliederung in den Arbeitsmarkt des<br />

Deutschen Reichs eingeschlagen. In den 18 Monaten zwischen dem Anschluss und dem<br />

Überfall auf Polen am 1. September 1939 blieb die Ausländerpolitik des faschistischen<br />

Ständestaates von der Qualität her gesehen mehr oder weniger in Takt; nur die Quantität<br />

änderte sich. Mit den Worten des Leiters des niederösterreichischen Rübenbauernbundes zu<br />

sprechen, war der Weg in die Zukunft (Mitte Feber 1939) noch "unklar".<br />

"Im Gegensatz zum Reich, das bereits fünf Jahre im Aufbau der Wirtschaft begriffen ist, setzt<br />

bei uns nach dem Umsturz 1938 die Landflucht schlagartig ein, während es den Bauern im<br />

Reich möglich war die fehlenden Handarbeiter teilweise durch Maschinenkraft ersetzen zu<br />

können, ist es bei uns heute schwer möglich auch nur eine Maschine zum richtigen Zeitpunkt<br />

geliefert zu bekommen. Andererseits ist der Bauer nicht in der Lage eine Maschine zu kaufen,<br />

da ein Grossteil um Entschuldung eingereicht hat. Ein besonderer Kernpunkt in unserer Bitte<br />

liegt darin, dass es den meisten Bauern und Gutsbetrieben noch nicht möglich sein wird den<br />

Arbeitern jenes Quartier zur Verfügung zu stellen, wie wir es uns im nationalsozialistischen

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