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REICHSFREMDE, STAATSFREMDE UND DRITTAUSL?NDER

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ausländischen Landarbeiter entlassen und an ihre Stelle Mitglieder der faschistischen Miliz<br />

eingesetzt werden sollten. Hierbei warfen sie den Tschechen und Slowaken vor, dass sie mit<br />

den Sozialdemokraten kollabieren wurden und dass die Partieführer möglicherweise<br />

Rädelsführer einer illegalen Widerstand sein könnten.<br />

"Die unter unmittelbarer Führung des Herrn Bundeskanzlers Dr. Dollfuss stehenden bgld.<br />

Landesschützen haben im Bezirk starke Formationen. (...) Wie es uns mitgeteilt wurde,<br />

werden nach der bisherigen Nachfrage kaum 2/3 der vorhandenen landwirtschaftlichen<br />

Arbeiter in diesem Jahre vermittelt werden können. Da nun weiters seitens der<br />

landwirtschaftlichen Betriebe die alten Partieführer verlangt und diesem auch zugewiesen<br />

wurden, besteht die weitere Gefahr, dass diese ehemalig rot organisierten Partieführer ihre<br />

Partien nicht gerade aus den Reihen der bgld. Landesschützen nehmen werden, so dass die<br />

nicht zur Vermittlung gelangenden fast zu 100% die aktiven Mitglieder der Bgld.<br />

Landesschützen sein werden.<br />

Das Landeskommando wendet sich daher an das Bundesministerium mit der Bitte, bei den<br />

Rekursverhandlungen wegen Zuweisung von tschechischen Arbeitern zu berücksichtigen,<br />

dass allein im Bezirk Güssing fast ausschließlich heimattreue Männer und zwar solche, die in<br />

Zeiten der Not freiwillig dem Vaterlande zu Hilfe geeilt sind, von der Vermittlung<br />

ausgeschlossen bleiben. Es wird als ein besonderes Mißgeschick aufgefaßt, dass diese<br />

heimattreuen freiwilligen Soldaten der Heimat gerade von tschechischen Arbeitern verdrängt<br />

werden, deren Mutterland durch Waffenlieferungen dazu beigetragen hat, dass aus ihren<br />

Reihen so viele mit Blut ihre Vaterlandsliebe besiegeln mussten." Hierauf Versprach das nun<br />

faschistisch geleitete BKA Wanderungsamt zu versuchen für etwa 500 Mitglieder des<br />

Heimwehrs auf Kosten der Ausländer Arbeitsplätze zu verschaffen. (MfLFW,1934,598,310)<br />

Über einen Jahr später (14.April 1935) gibt das BKA bekannt, dass das Ersetzen von<br />

erfahrenen kontingentierten slowakischen Landarbeiter mit Heimwehrmilizen sich schwierig<br />

gestaltete, da die Partieführer sich dagegen sperrten. Obwohl "die Arbeitgeber nicht<br />

gezwungen werden können, eine bestimmte Person als Partieführer zu beschäftigen", wollte<br />

das BKA doch versuchen für 1935 noch zu bewirken, "dass im Güssinger Bezirke wenigstens<br />

5 Partieführer aus dem Heimatschutz entnommen werden." (MfLFW,1935,598,17240)

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