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REICHSFREMDE, STAATSFREMDE UND DRITTAUSL?NDER

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273<br />

"Wahrend der Fahrt ist seitens des begleitenden Funktionärs darauf zu achten, dass nicht<br />

einzelne Flüchtlinge den Zug verlassen, und gleichzeitig während dieser Fahrt die genaue<br />

Perlustrierung und Trennung der Flüchtlinge nach Kategorien (Polen, Ruthenen, Israeliten)<br />

derart vorzunehmen, dass dieselben in der Revisionsstation schon getrennt auswaggoniert und<br />

den dort befindlichen vom Eisenbahnministerium speziell delegierten neuen Zugsleitern<br />

übergeben werden. (...) Nachdem die Flüchtlinge außer den Sammeltransporten auch die<br />

fahrplanmäßigen Züge großenteils ohne Legitimation benützen können, hiedurch aber die<br />

Gefahr besteht, dass mittellose Flüchtlinge sich ohne jede Kontrolle über das ganze Reich<br />

zerstreuen (...), ergibt sich die Notwendigkeit, die aus Galizien nach den westlichen Ländern<br />

verkehrenden Züge in gewissen Punkten polizeilich zu perlustrieren (...)."<br />

(BH/Feldkirch,1914,568,35/105prs).<br />

Allem Anschein nach haben sich die galizischen Flüchtlinge über das ganze Reich zerstreut<br />

und sich nicht an die Vorgaben der Behörden gehalten. Dies mag auf die Erfahrungen, die sie<br />

gerade mit den deutschösterreichischen Beamten und Militärs in ihrer Heimat gemacht haben,<br />

zurückzuführen sein. Ende Oktober 1914 waren knapp 100 vertriebene und evakuierte<br />

Galizier und Bukowiner in Dornbirn. Das Stadtamt stellte fest, dass etwa ein Viertel der in<br />

der Gemeinde wohnhaften Flüchtlinge unbemittelt war.<br />

Flüchtlinge aus Galizien und Bukowina, Dornbirn 07.11.1914<br />

Nationalität Konfession bemittelt bemittelt bemittelt unbemittelt unbemittelt unbemittelt<br />

Männer Frauen Kinder Männer Frauen Kinder<br />

Polnisch Römisch 4 32 26 3 9 2<br />

76 Kathol. 76<br />

Ruthenisch Griechisc --- 7 3 --- 3 7<br />

20 hKathol.<br />

20<br />

96 96 4 39 29 3 12 9<br />

Summe bemittelt<br />

unbemittelt<br />

72<br />

24<br />

Gesamt-<br />

Flüchtlings<br />

summe<br />

-summe 96<br />

Quelle: (BH/Feldkirch,1914,568,3351/26)<br />

Die Gemeinde Dornbirn schien bei der Versorgung der Flüchtlinge nicht überfordert gewesen<br />

zu sein. Nicht zuletzt, weil die Mehrheit dieser Personen anfangs bemittelt war. Den

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