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REICHSFREMDE, STAATSFREMDE UND DRITTAUSL?NDER

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belgischen Überseehafen Antwerpen transportieren wollten, bei Feldkirch zurückgewiesen<br />

wurden.<br />

"An die k.u.k. Polizeibehörde Feldkirch,<br />

Wie uns mitgeteilt wurde, sind russische Passagiere die von uns nach Antwerpen gesandt<br />

wurden, dortselbst zurückgehalten worden, angeblich weil sie die Schweizer Grenze nicht<br />

passieren durften und die Leute wandten sich an uns um Hilfe und im beiliegenden Schreiben<br />

teilen wir demselben mit, dass wir leider nicht in der Lage sind dies zu tun. Wie uns die<br />

Allianz mitteilt ist in Hohen Ems bei Feldkirch eine Israelitische Gemeinde und die Leute<br />

sollen sich dort hin wenden. Ich ersuche dies den Leuten gef. ausrichten zu wollen und<br />

zeichne, hochachtungsvoll A.G. Veith GENERALREPRÄSENTANT FUER<br />

OESTERREICH" (BH/Feldkirch,1914,591,3770)<br />

Bereits am nächsten Tag (7.8.1914) hatten sich allein aus Rußland 129 feindlichen Ausländer<br />

am Bahnhof Feldkirch angesammelt. Diese Personen wurden zu dieser Jahreszeit nicht in der<br />

Landwirtschaft gebraucht, wegen der sich anbahnenden Arbeitslosigkeitskrise in der Industrie<br />

waren sie auch sonst als Arbeitskräfte überflüssig. So fielen sie der Wohltätigkeitskasse der<br />

Stadt Feldkirch zur Last. Diese forderte im Gegenzug - gemeinsam mit der Statthalterei - dass<br />

entweder der sofortige Abtransport der Ausländer oder die Zurverfügungstellung von<br />

Geldmitteln zu ihrer vorübergehenden Versorgung eingeleitet werden müßte.<br />

"Hier befinden sich 129 russische Staatsangehörige darunter 80 wehrfähige in Haft, ohne dass<br />

es mir möglich geworden wäre, von irgend einer Seite die Zusicherung der Uebernahme der<br />

hieraus erwachsenden Kosten zu erhalten. Eine Arbeitsangelegenheit dafür findet sich nicht.<br />

Da sich dem Vernehmen nach auch in Kufstein solche Häftlinge befinden, ersuche ich um<br />

möglichst baldige Mitteilung, auf wessen Kosten die Anhaltung dort erfolgt."<br />

(BH/Feldkirch,1914,591,150/1res).<br />

Typische für die Krisenmonate am Anfang des Krieges war die oben erwähnte<br />

Gemeindeinternierung. Ein Ersuchen des Stadtmagistrats Feldkirch, dass die "zirka 150<br />

Ausländer, größtenteils russische Untertanen (...) möglichst rasch weiter befördert werden<br />

Nationalität notorischerweise dem russischen Staatsgedanken gegenüber ablehnend verhalten und durchaus unverdächtig<br />

sind. Deutschrussen und Polen.‟ (BH/Feldkirch,1914,568,141/1res)

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