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REICHSFREMDE, STAATSFREMDE UND DRITTAUSL?NDER

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253<br />

dass die Sammelkontingente von russischpolnischer Arbeiter nach Oberhollabrunn 366<br />

gebracht werden sollten, wo sie in einer dort eingerichteten Arbeitervermittlungsstelle an die<br />

Betriebe verteilt werden sollten. Dem Militär im Felde sollten Werber aus dem<br />

kriegswichtigen Betrieben beigestellt werden, die das gesamte Anwerbungs- und<br />

Verteilungsverfahren begleiten sollten. Das Projekt wurde im Einklang mit dem Deutschen<br />

Reich eingeleitet und stützte sich auf gemeinsame Verordnungen. 367<br />

"REFERAT BEZÜGLICH ANWERBUNG RUSSISCH-POLNISCHER QUALIFIZIERTER<br />

ARBEITER<br />

(...)<br />

1.) Im Bereich des Militärgeneralgouvernements ist bei jedem Kreiskommando ein Organ mit<br />

der Arbeitsvermittlung betraut und werden in grösseren Kreisorten (Piotrkow, Kielce, Radom,<br />

Lublin etz.) bei den Kreiskommandos Arbeitsvermittlungsreferate eingestellt. Beim<br />

Militärgeneralgouvernement selbst ist ein Referent für Arbeitsvermittlung - Professor<br />

Oberleutnant Dr. Kumaniecki - eingestellt (Erfahren in Arbeiterfragen). Als Leiter der<br />

Arbeitsvermittlungsämter fungieren Offiziere. Die Anwerbung der Arbeiter wird durch vom<br />

KM. 'bevollmächtigte Organe' durchgeführt. (Sie finden ihre Unterstützung durch die<br />

Arbeitsvermittlungsämter bezw. durch dortselbst eingeteilte leitende Offiziere.) Die<br />

angeworbenen qualifizierten Arbeiter werden nur in solche Fabriken eingeteilt, welche auf<br />

Grund des K.L.G. in Anspruch genommen sind. (...)<br />

2.) Auswahl und Delegierung von bevollmächtigten Organen.<br />

Als solche kommen zweckmässigerweise Fachleute aus den auf Grund des K.L.G. in<br />

Anspruch genommenen Betrieben des Hinterlandes in Betracht. (...) Es werden daher<br />

innerhalb jedes Militärkommandobereichs aus jeder Branche (Metall, Textil, etz.) ein oder<br />

mehrere Fachleute der betreffenden Branche als 'Bevollmächtigte' des K.M. von den<br />

Betrieben fürgewählt." (MföA,1916,727,24634)<br />

In diesem Referat wie auch in sämtlichen sonstigen Dokumenten wird immer wieder beteuert,<br />

dass es hier um eine rein freiwillige Aktion geht. Bezeichnenderweise haben auch die<br />

reichsdeutschen Behörden ihren Kritikern gegenüber immer betont, dass die verschleppten<br />

366 Hier befanden sich die Interniertenlager Raschala, Weyerburg, Enzersdorf i.T., Mittergrabern und Sitzendorf (sic!).

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