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REICHSFREMDE, STAATSFREMDE UND DRITTAUSL?NDER

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213<br />

Polizeioberkommissär Markitan betont, dass die Angestellten dieser gutgehenden Agenturen<br />

"fast durchwegs Angehörige unserer Monarchie, Polen, Kroaten, Ungarn und Juden" waren,<br />

die auf Provisionsbasis arbeiteten und für einen der folgenden zehn<br />

Auswanderungsunternehmen beschäftigt waren:<br />

- Union Ticket Office<br />

- Anglo-Kontinentales Reisebureau<br />

- G. van Spyk<br />

- Generalagentur der Cunard Line<br />

- Kaiser & Comp.<br />

- Charles Staehli<br />

- Zwilchenbart<br />

- Johann & Comp.<br />

- Jm Obersteg & Comp.<br />

sowie das eingangs vom k.k. Innenministerium erwähnten Basler Unternehmen<br />

- Rommel & Comp.<br />

und den von Viktor Klaus geführte Agentur<br />

- Klaus & Comp.<br />

Die Mehrzahl der Auswanderer wurde bereits in ihrer Heimat von Agenten einer der in Buchs<br />

vertretenen Agenturen angeworben. Da die Reisenden zu einem hohen Prozentsatz<br />

Analphabeten waren, trugen die sich in einem brutalen Konkurrenzkampf befindlichen<br />

Firmenvertreter "an sichtbarer Stelle besondere Abzeichen der betreffenden<br />

Unternehmungen" und hoffen dadurch, sich ihren Kunden gegenüber erkenntlich zu machen.<br />

317 Die illegalen Auswanderer tragen wenig Bargeld bei sich. Sollten sie auf der Reise in der<br />

Schweiz gestellt werden, müssen sie somit auf Kosten der Behörden nach Hause transportiert<br />

werden. Erst bei Ankunft am Schweizer Bahnhof Buchs lassen sie sich (vermutlich entweder<br />

aus Ungarn oder Amerika) das "telegraphische verlangte Weiterfahrgeld" überweisen. Bis zur<br />

Weiterreise nach Basel bleiben die Auswanderer bei den für sie zuständigen Agenturen. Aus<br />

diesem Grund sind mehrere Gasthäuser als Übergangslager für den Durchreisenden<br />

umfunktioniert worden.<br />

317 vgl. Markitan 1912, 12.

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