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REICHSFREMDE, STAATSFREMDE UND DRITTAUSL?NDER

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17<br />

Republik und im Ständestaat, die volksdeutschen Aussiedler, Flüchtlinge und Vertriebenen in<br />

der Ostmark und während der Besatzungszeit, die Flüchtlinge und Gastarbeiter aus<br />

Jugoslawien (ab 1956) und der Türkei (ab 1961).<br />

F. Gliederung der Arbeit<br />

Dieser Bericht ist chronologisch gliedert. Die oben dargestellten thematischen Stränge,<br />

Schwerpunkte, Gegensatzpaare und Kontinuitäten werden in einer integrierten Art und Weise<br />

zur Erforschung folgender zeitlicher Abschnitte der österreichischen Staats- und<br />

Politikgeschichte nach 1848 angewendet: Einwanderung in Friedenszeiten in der Monarchie<br />

(66 Jahre), Ausländerpolitik im Ersten Weltkrieg (4 Jahre), Erste Republik (16 Jahre), der<br />

Ständestaat (4 Jahre), die Ostmark (7 Jahre), die Besatzungszeit (10 Jahre), Zweite Republik 6<br />

(40 Jahre) und Beitritt der Habsburger Nachfolgerstaaten 7 zur EU (ca. 10 Jahre).<br />

1. Vom Neoabsolutismus zum Weltkrieg (1848-1914)<br />

Die Zeit zwischen dem März 1848 und dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August 1914<br />

war weniger wegen des Ausmaßes der grenzüberschreitenden Zuwanderung als vielmehr<br />

wegen der polemischen Debatten über die heimische Migrationspolitik von zentraler<br />

Bedeutung. Die gescheiterte deutsche Revolution legte die Basis für den deutschen<br />

Irredentismus, der im Artikel 2 des Gesetzes vom 12. November 1918 - „Deutschösterreich ist<br />

ein Bestandteil des Deutschen Reichs‟ - kulminierte. Hierbei spielten die deutschen<br />

Sozialdemokraten in Österreich eine tragende Rolle (Panzenböck 1985). Die ‟48er<br />

Revolution stellt auch die Geburtsstunde der Sozialpartnerschaft dar. Konzepte der<br />

betrieblichen und überbetrieblichen „vertrauensvollen Zusammenarbeit‟ von Arbeitnehmern<br />

und Arbeitgebern gehörten ab diesem Zeitpunkt zur Kernfrage der sozialpolitischen Debatte<br />

in den Ländern des Deutschen Bundes (Filla 1981, 26-29). Realisiert wurde diese Forderung<br />

in den letzten zwei Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts erstmals in Form der Arbeiterausschüsse<br />

(Filla 1981, 39) und des Arbeitsrats als Vorform der Arbeiterkammer (Gewerkschaft 1926,<br />

6 In diesem Zusammenhang werden die zehn Besatzungsjahre bzw. die Periode nach dem EU-Beitritt gesondert behandelt,<br />

da in diesen Jahren die letztinstanzliche Verantwortung für Ausländerpolitik teilweise bei den Alliierten bzw. Europäischen<br />

Union lag bzw. liegt.<br />

7 Die EU-Osterweiterung führt die alte Habsburger Großraumwirtschaft im Wesentlichen wieder zusammen. Mit Ausnahme<br />

der wirtschaftlich wenig relevanten ruthenischen, ukrainischen, kroatischen und rumänischen Randgebiete wird ganz

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