Der Anfang aller Märchen erzählt von Franziska Datzmann

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schlagen Holz und holen euch dann ab.“ Die Kinder schliefen ein und wachten erst spät in der Nacht auf. Sie suchten nach dem Brot, aber die Vögel hatten inzwischen alles aufgepickt und sie kamen auf keinem Weg aus dem Wald. Sie waren sehr hungrig, denn sie hatten nichts mehr zu essen. Sie hörten einen Vogel zwitschern, und sahen, dass er ganz weiß war, doch er flog davon. Hänsel und Gretel liefen ihm hinterher, bis sie ein kleines Häuschen kamen. Als sie näher heran gingen, erkannten sie, dass es aus Lebkuchen war. Aus Hunger aßen sie davon. Doch auf einmal hörten sie eine Stimme, die sagte: „Knusper, knusper, knäusschen, wer knuspert an meinem Häuschen?“ Die Geschwister antworteten: „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind“, und aßen weiter, ohne auf die Stimme zu achten. Da ging plötzlich die Türe auf und eine steinalte Frau kam heraus. „Habt keine Angst, kommt herein und esst euch satt!“, lud sie die beiden ein. Aber die alte Frau war in Wirklichkeit eine böse Hexe, die Hänsel mästen und essen wollte. Am Abend machte sie den Kindern ein Lager und sagte, dass sie bei ihr bleiben können. Am nächsten Morgen sperrte die Hexe Hänsel in einen Stall und befahl Gretel für ihn zu kochen, damit er schön fett würde. Jeden Morgen ging die Hexe zu Hänsel und schaute nach, ob er schon fett genug wäre. Er aber täuschte die Hexe und steckte ihr einen kleinen Ast aus dem Käfig und nicht seinen Finger. Nach einigen Wochen wurde die Hexe ungeduldig und wollte nicht länger warten. Sie wollte als erstes Brot backen und dann den Jungen. Gretel sollte den Ofen einheizen, doch bei dieser Gelegenheit wollte die Hexe sie in den Ofen stoßen. Aber als die Hexe in den Ofen schaute, ob das Feuer schön brennt, da stieß Gretel sie in die Glut und machte schnell die Türe zu. Gretel lief zu ihrem Bruder und befreite ihn. Sie freuten sich sehr, dass die Hexe tot und Hänsel wieder frei war. Im Hexenhaus fanden sie Truhen mit Perlen und Edelsteinen. Sie füllten sich die Taschen damit und liefen davon. Nach vielen Stunden sahen sie plötzlich, wie der Wald licht wurde und erkannten auch das Haus der Eltern. Der Vater freute sich sehr über ihre Rückkehr. Ihre Stiefmutter war inzwischen gestorben. Mit den Edelsteinen hatten alle Sorgen ein Ende und sie lebten glücklich zusammen. Rotkäppchen und der böse Wolf erzählt von Patrick Farago Eines Tages schickte die Mutter ihre Tochter Rotkäppchen mit einem Korb in den Wald, um der kranken Großmutter Kuchen und Wien zu bringen. Bevor sie sich auf den Weg machte, sagte ihre Mutter: „Hütte dich vor den bösen Wolf.“ Auf dem Weg zum Haus begegnete Rotkäppchen einem Wolf. Als er erfuhr, dass sie auf dem Weg zu ihrer Großmutter war, sprach der Wolf zu ihr: „Schau dir mal die Blumen an! Großmutter würde sich bestimmt darüber freuen.“ Während Rotkäppchen also einen Strauß Blumen pflückte, schlich sich der Wolf zum Haus der Großmutter. Er fraß sie auf, zog ihre Kleider an, legte sich in ihr Bett und wartete auf Rotkäppchen. Als Rotkäppchen das Haus betrat, wunderte sie sich über das Aussehen der Großmutter. Sie fragte: „Großmutter, warum hast du so große Augen?!“ Der Wolf antwortete: „Damit ich dich besser sehen kann“. Aber das Mädchen wunderte sich immer noch: „Großmutter, warum hast du so große Ohren?“ „Damit ich dich besser hören kann“, antwortete die Bes- - 12 -

tie, aber auch das war dem Kind nicht geheuer: „Und Großmutter, warum hast du einen so großen Mund?“ -- „Damit ich dich besser fressen kann!“, rief der Wolf, sprang aus dem Bett und fraß Rotkäppchen mit einem Biss auf. Dann legte er sich wieder ins Bett, schlief sofort ein und schnarchte, dass die Erde bebte. Zum Glück hörte das der Jäger, der gerade wieder auf der Suche nach dem bösen Wolf war. Vorsichtig ging er in das Haus und sah den Wolf in Großmutters Bett. Er ging näher heran und hörte zwei Stimmen im Bauch des Wolfes. Ohne lang nachzudenken, schnitt er den Bauch des Wolfes auf und befreite Rotkäppchen und die Großmutter. Schnell füllte der Jäger den Bauch des Wolfes mit schweren Steinen, nähte ihn zu und brachte Rotkäppchen und die Großmutter in Sicherheit. Als der Wolf aufwachte, hatte er einen riesigen Durst. Er machte sich auf den Weg zum Brunnen. Auf dem Weg dorthin wunderte er sich, warum sein Bauch sich anfühlte wie ein Sack voller Steine. Beim Trinken beugte sich der Wolf über den Rand des Brunnens. Doch durch das Gewicht der Steine verlor der böse Wolf das Gleichgewicht und fiel in die Tiefe, wo er ertrank. Seitdem lebten Rotkäppchen, der Jäger und die Großmutter glücklich und zufrieden im Wald. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Der fliegende Koffer erzählt von Nathalie Oberkirsch Es war einmal ein Kaufmann, der sehr reich war. Doch eines Tages starb er und sein leichtsinniger Sohn erbte das ganze Geld. Bald hatte dieser nur noch vier Groschen, einen Schlafrock und ein Paar Pantoffeln, denn er gab das Geld mit vollen Händen aus. Einmal schenkte ihm einer seiner verlorenen Freunde einen alten, merkwürdigen Koffer: Sobald man an das Schloss des Koffers drückte, konnte dieser fliegen. Der Kaufmannssohn setzte sich hinein und flog weit weg, in das Land der Türken. Hier lebte eine traurige Prinzessin, der prophezeit wurde, dass sie über einen Geliebten sehr unglücklich werden würde. Deshalb durfte niemand zu ihr kommen, wenn sie alleine war. Als Bruder Leichtfuß das erfuhr, setzte er sich in seinen Koffer und flog vor das Fenster der Prinzessin. Er erzählte ihr viele Märchen und schließlich hielt er um ihre Hand an, weil sie so schön war. Die Prinzessin sagte sofort ja, weil sie meinte, er wäre der Türkengott und lud ihn ins Schloss ein. Als Gabe sollte er ein Märchen mitbringen. Sie schenkte ihm dafür einen Goldsäbel. Der junge Mann flog zurück in den Wald und dichtete ein Märchen. Am Sonnabend erzählte er dem Königspaar sein Märchen von den Streichhölzern und hatte damit sehr viel Erfolg. Der König war hoch erfreut darüber, dass seine Tochter durch das Märchen so angenehm unterhalten wurde, denn er glaube, nun werde sich die Prophezeiung nicht erfüllen. So durfte er am Montag die Prinzessin heiraten. - 13 -

schlagen Holz und holen euch dann ab.“ Die Kinder schliefen ein und wachten erst spät in<br />

der Nacht auf. Sie suchten nach dem Brot, aber die Vögel hatten inzwischen alles aufgepickt<br />

und sie kamen auf keinem Weg aus dem Wald. Sie waren sehr hungrig, denn sie<br />

hatten nichts mehr zu essen. Sie hörten einen Vogel zwitschern, und sahen, dass er ganz<br />

weiß war, doch er flog da<strong>von</strong>.<br />

Hänsel und Gretel liefen ihm hinterher, bis sie ein kleines Häuschen kamen. Als sie näher<br />

heran gingen, erkannten sie, dass es aus Lebkuchen war. Aus Hunger aßen sie da<strong>von</strong>.<br />

Doch auf einmal hörten sie eine Stimme, die sagte: „Knusper, knusper, knäusschen, wer<br />

knuspert an meinem Häuschen?“ Die Geschwister antworteten: „<strong>Der</strong> Wind, der Wind, das<br />

himmlische Kind“, und aßen weiter, ohne auf die Stimme zu achten.<br />

Da ging plötzlich die Türe auf und eine steinalte Frau kam heraus. „Habt keine Angst,<br />

kommt herein und esst euch satt!“, lud sie die beiden ein. Aber die alte Frau war in Wirklichkeit<br />

eine böse Hexe, die Hänsel mästen und essen wollte. Am Abend machte sie den<br />

Kindern ein Lager und sagte, dass sie bei ihr bleiben können.<br />

Am nächsten Morgen sperrte die Hexe Hänsel in einen Stall und befahl Gretel für ihn zu<br />

kochen, damit er schön fett würde. Jeden Morgen ging die Hexe zu Hänsel und schaute<br />

nach, ob er schon fett genug wäre. Er aber täuschte die Hexe und steckte ihr einen kleinen<br />

Ast aus dem Käfig und nicht seinen Finger. Nach einigen Wochen wurde die Hexe<br />

ungeduldig und wollte nicht länger warten. Sie wollte als erstes Brot backen und dann den<br />

Jungen. Gretel sollte den Ofen einheizen, doch bei dieser Gelegenheit wollte die Hexe sie<br />

in den Ofen stoßen. Aber als die Hexe in den Ofen schaute, ob das Feuer schön brennt, da<br />

stieß Gretel sie in die Glut und machte schnell die Türe zu. Gretel lief zu ihrem Bruder und<br />

befreite ihn. Sie freuten sich sehr, dass die Hexe tot und Hänsel wieder frei war. Im Hexenhaus<br />

fanden sie Truhen mit Perlen und Edelsteinen. Sie füllten sich die Taschen damit<br />

und liefen da<strong>von</strong>. Nach vielen Stunden sahen sie plötzlich, wie der Wald licht wurde und<br />

erkannten auch das Haus der Eltern.<br />

<strong>Der</strong> Vater freute sich sehr über ihre Rückkehr. Ihre Stiefmutter war inzwischen gestorben.<br />

Mit den Edelsteinen hatten alle Sorgen ein Ende und sie lebten glücklich zusammen.<br />

Rotkäppchen und der böse Wolf<br />

<strong>erzählt</strong> <strong>von</strong> Patrick Farago<br />

Eines Tages schickte die Mutter ihre Tochter Rotkäppchen mit einem Korb in den Wald,<br />

um der kranken Großmutter Kuchen und Wien zu bringen. Bevor sie sich auf den Weg<br />

machte, sagte ihre Mutter: „Hütte dich vor den bösen Wolf.“ Auf dem Weg zum Haus begegnete<br />

Rotkäppchen einem Wolf. Als er erfuhr, dass sie auf dem Weg zu ihrer Großmutter<br />

war, sprach der Wolf zu ihr: „Schau dir mal die Blumen an! Großmutter würde sich<br />

bestimmt darüber freuen.“ Während Rotkäppchen also einen Strauß Blumen pflückte,<br />

schlich sich der Wolf zum Haus der Großmutter.<br />

Er fraß sie auf, zog ihre Kleider an, legte sich in ihr Bett und wartete auf Rotkäppchen. Als<br />

Rotkäppchen das Haus betrat, wunderte sie sich über das Aussehen der Großmutter. Sie<br />

fragte: „Großmutter, warum hast du so große Augen?!“ <strong>Der</strong> Wolf antwortete: „Damit ich<br />

dich besser sehen kann“. Aber das Mädchen wunderte sich immer noch: „Großmutter,<br />

warum hast du so große Ohren?“ „Damit ich dich besser hören kann“, antwortete die Bes-<br />

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