Bericht Sprengel Meran 2009 dt - Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt
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SOZIALSPRENGEL MERAN<br />
SPRENGELBERICHT DES JAHRES <strong>2009</strong>
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
1. EINLEITUNG..................................................................................................................................4<br />
2. SOZIO-DEMOGRAPHISCHE DATEN ZUM SPRENGEL.......................................................4<br />
EINZUGSGEMEINDEN MIT EINWOHNERZAHLEN ZUM 31.12.<strong>2009</strong>....................................................................4<br />
3. STRUKTURELLE DATEN DES SOZIALSPRENGELS............................................................5<br />
SPRENGELADRESSE..................................................................................................................................5<br />
SPRENGELLEITUNG...................................................................................................................................5<br />
SOZIALSEKRETARIAT UND BÜRGERSERVICE..................................................................................................5<br />
SOZIALPÄDAGOGISCHE GRUNDBETREUUNG..................................................................................................5<br />
FINANZIELLE SOZIALHILFE........................................................................................................................5<br />
HAUSPFLEGEDIENST.................................................................................................................................5<br />
DIENST FÜR FAMILIÄRE ANVERTRAUUNG.....................................................................................................5<br />
TEAM FÜR PFLEGEEINSTUFUNG..................................................................................................................6<br />
DACHVERBAND DER SOZIALVERBÄNDE SÜDTIROLS.......................................................................................6<br />
4. DATEN ZUR PERSONELLEN SITUATION...............................................................................6<br />
MITARBEITERIN/INNEN ZUM 31.12.<strong>2009</strong>...................................................................................................6<br />
Sozialpädagogische Grundbetreuung.........................................................................................6<br />
Finanzielle Sozialhilfe................................................................................................................6<br />
Verwaltung/Bürgerschalter.........................................................................................................7<br />
PRAKTIKANTEN.......................................................................................................................................7<br />
WEITERBILDUNG UND SUPERVISION............................................................................................................7<br />
5. TÄTIGKEIT DER SPRENGELLEITUNG...................................................................................8<br />
6. INFORMATION UND BÜRGERSCHALTER.............................................................................9<br />
KONTAKTE MIT DEN BÜRGERN AM SCHALTER..............................................................................................9<br />
KONTAKTE AM SCHALTER UND TELEFON AB MAI <strong>2009</strong>................................................................................9<br />
PFLEGESICHERUNG...................................................................................................................................9<br />
BÜRGERSERVICE....................................................................................................................................10<br />
ANZAHL DER GESPRÄCHE.......................................................................................................................10<br />
WER HAT <strong>2009</strong> DIE PERSONEN AN DEN SOZIALSPRENGEL VERWIESEN?..........................................................11<br />
ANFRAGEN...........................................................................................................................................12<br />
WEITERLEITUNGEN................................................................................................................................12<br />
CHARAKTERISTIKEN DER BÜRGER, DIE SICH <strong>2009</strong> ÜBER DEN BÜRGERSERVICE AN DEN SOZIALSPRENGEL GEWANDT<br />
HABEN.................................................................................................................................................14<br />
7. SOZIALPÄDAGOGISCHE GRUNDBETREUUNG.................................................................16<br />
7.1 STATISTISCHE DATEN ZUR SITUATION DER KLIENTEN DER SOZIALPÄDAGOGI-<br />
SCHEN GRUNDBETREUUNG (LISYS) .......................................................................................17<br />
7.2 MINDERJÄHRIGE UND DEREN FAMILIEN.......................................................................18<br />
MINDERJÄHRIGE NACH FAMILIENSITUATION...............................................................................................18<br />
MINDERJÄHRIGE NACH VORWIEGENDEM GRUND DER AUFNAHME..................................................................19<br />
VON EINER MASSNAHME DES JUGENDGERICHTES BEREITS BETROFFENE MINDERJÄHRIGE..................................20<br />
STATISTISCHE DATEN ZU DEN ERBRACHTEN LEISTUNGEN ............................................................................20<br />
FINANZIELLE LEISTUNGEN.....................................................................................................................21<br />
IM LAUFE DES JAHRES VON DER SOZIALPÄDAGOGISCHEN GRUNDBETREUNG ENTLASSENE MINDERJÄHRIGE...........22<br />
NICHT BEGLEITETE AUSLÄNDISCHE MINDERJÄHRIGE IM BURGGRAFENAMT .....................................................22<br />
2
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
SINTI IN MERAN...................................................................................................................................25<br />
AMBULANTE SOZIALPÄDAGOGISCHE FAMILIENARBEIT <strong>2009</strong>........................................................................25<br />
7.3 MENSCHEN MIT EINZELFALLBEZOGENEN ANLIE GEN............................................28<br />
ANZAHL DER KLIENTEN NACH PROBLEMATIK............................................................................................28<br />
7.4 ARBEITSPLATZBEGLEITUNGS-PROJEKTE......................................................................30<br />
ARBEITSPLATZBEGLEITUNG:....................................................................................................................30<br />
ANZAHL DER BEGLEITETEN PROJEKTE: .....................................................................................................31<br />
ART DES BETRIEBES:.............................................................................................................................31<br />
ÜBERWEISENDER DIENST:.......................................................................................................................31<br />
UNTERTEILUNG NACH GESCHLECHT UND ALTERSGRUPPEN:..........................................................................31<br />
UNTERTEILUNG NACH MUTTERSPRACHE:...................................................................................................31<br />
ART DES PROJEKTES:.............................................................................................................................31<br />
8. FINANZIELLE SOZIALHILFE..................................................................................................32<br />
8.1 KOSTENPLAN <strong>2009</strong> NACH GEMEINDEN GRUPPIERT....................................................33<br />
8.2 KOSTENPLAN NACH LEISTUNGEN GRUPPIERT ...........................................................34<br />
8.3 ANZAHL DER KLIENTEN UND DER GESUCHE................................................................35<br />
ANZAHL DER KLIENTEN.........................................................................................................................35<br />
ANZAHL DER GESUCHE..........................................................................................................................35<br />
9. HAUSPFLEGE...............................................................................................................................36<br />
MITARBEITERINNEN DER HAUSPFLEGE (STAND 31.12.<strong>2009</strong>).........................................................................36<br />
Weiterbildung der MitarbeiterInnen.........................................................................................36<br />
ERBRACHTE STUNDEN IN DER PFLEGE UND BETREUUNG ZUHAUSE...................................................................36<br />
TAGESZENTREN/PFLEGEZENTREN...............................................................................................................37<br />
ESSEN AUF RÄDERN................................................................................................................................37<br />
ANZAHL DER BETREUTEN KLIENTINNEN UND KLIENTEN INSGESAMT (INKL. TAGESSTÄTTEN).................................38<br />
ANZAHL DER BETREUTEN KLIENTINNEN UND KLIENTEN ZU HAUSE ..................................................................38<br />
FREIWILLIGENARBEIT IN DER HAUSPFLEGE..................................................................................................39<br />
HELFERKREIS „VON MIR ZU DIR“ - ZUSTELLUNG VON ESSEN AUF RÄDERN DURCH FREIWILLIGE HELFERINNEN...39<br />
10.PROJEKTE...................................................................................................................................40<br />
GEMEINSAM UNTERWEGS........................................................................................................................40<br />
INTERKULTURELLE MEDIATION................................................................................................................40<br />
11. INTERNE UND EXTERNE ZUSAMMENARBEIT ...............................................................40<br />
INTERNE ZUSAMMENARBEIT....................................................................................................................40<br />
ZUSAMMENARBEIT MIT EXTERNEN DIENSTEN, INSTITUTIONEN, ORGANISATIONEN UND GRUPPEN........................41<br />
ZUSAMMENARBEIT MIT DEM SPRENGELBEIRAT............................................................................................42<br />
12. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT..................................................................................................42<br />
3
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
1.<br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
SOZIALSPRENGEL MERAN<br />
SPRENGELBERICHT DES JAHRES <strong>2009</strong><br />
EINLEITUNG<br />
Der vorliegende <strong>Sprengel</strong>bericht stellt die Tätigkeiten und Leistungen des Sozialsprengels<br />
<strong>Meran</strong> im Arbeitsjahr <strong>2009</strong> vor.<br />
Die Tätigkeitsschwerpunkte des Sozialsprengels <strong>Meran</strong> waren folgende:<br />
a. Optimierung des Zugangs zum Bürgerschalter durch eine Bedarfsplanung und Erstellung<br />
eines Gesamtkonzeptes<br />
b. Umsetzung der vereinbarten Konzepte und Richtlinien mit den sozialpädagogischen<br />
Strukturen und den Beratungsstellen<br />
c. Optimierung der internen und externen Zusammenarbeit mit dem Ziel einer effizienteren<br />
Gesuchsbearbeitung in der FSH<br />
Auf diese Tätigkeitsschwerpunkte wird sowohl im <strong>Bericht</strong> beim jeweiligen Einsatzbereich<br />
Bezug genommen, als auch im Kapitel zur internen und externen Zusammenarbeit.<br />
2. SOZIO-DEMOGRAPHISCHE DATEN ZUM SPRENGEL<br />
Einzugsgemeinden mit Einwohnerzahlen zum 31.12.<strong>2009</strong><br />
Gemeinden Einwohner davon<br />
Minderjährige:<br />
% Minderjährige<br />
<strong>Meran</strong> 37.673 6.397 16,98<br />
Algund 4.728 957 20,24<br />
Schenna 2.835 581 20,49<br />
Tirol 2.428 487 20,06<br />
Marling 2.488 466 18,73<br />
Hafling 732 161 21,99<br />
Vöran 917 216 23,56<br />
Riffian 1.291 283 21,92<br />
Kuens 396 111 28,03<br />
Insgesamt 53.488 9.659 18,06<br />
4
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
3. STRUKTURELLE DATEN DES SOZIALSPRENGELS<br />
<strong>Sprengel</strong>adresse<br />
Romstr. 3, 39012 MERAN<br />
Tel. 0473 / 496800, Fax 0473 / 496801<br />
Email: sprengel-meran@bzgbga.it<br />
<strong>Sprengel</strong>leitung<br />
Dr. Windegger Adelheid<br />
Sozialsekretariat und Bürgerservice<br />
Informationen während der Öffnungszeiten<br />
08:00-12:00/ 14:00-16:30 Uhr Montag bis Donnerstag<br />
08:00-12:00 Uhr Freitag<br />
Sozialpädagogische Grundbetreuung<br />
Sprechstunden nach Vereinbarung<br />
Finanzielle Sozialhilfe<br />
Sprechstunden nach Terminvereinbarung<br />
Hauspflegedienst<br />
für die Gemeinden Algund, Schenna, Marling, Tirol, Hafling, Vöran, Riffian und Kuens<br />
Einsatzleiterin: Eva Buccella<br />
Mo – Fr von 08:00 und 10:00 Uhr<br />
Tel. 0473 / 496853<br />
Dienst für familiäre Anvertrauung<br />
Sprechstunden nach Terminvereinbarung<br />
Otto-Huber-Straße 13<br />
Tel. 0473 / 205161/62<br />
5
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Team für Pflegeeinstufung<br />
Mittwoch von 14:00 bis 16:00 Uhr<br />
Otto-Huber-Straße 13<br />
Tel. 0473 / 205164/65<br />
Dachverband der Sozialverbände Sü<strong>dt</strong>irols<br />
Sprechstunden: Donnerstag 08:00 – 17:00 Uhr<br />
Tel. 0473 / 490050<br />
4. DATEN ZUR PERSONELLEN SITUATION<br />
Mitarbeiterin/innen zum 31.12.<strong>2009</strong><br />
Sozialpädagogische Grundbetreuung<br />
Einsatzbereich<br />
Projektarbeit<br />
Bereich<br />
Minderjährige<br />
und<br />
Familien<br />
Arbeit mit<br />
Sinti- Mj<br />
und Fam.<br />
Bereich Erwachsen-enarbeit<br />
Arbeitsplatz-begleitung<br />
Finanzielle Sozialhilfe<br />
Einsatzbereich<br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Berufsbild Anzahl Vollzeitäquivalente<br />
Pädagogin/ Soziologin 1 0,50<br />
SozialassistentInnen 5 5<br />
Pädagogin/ Soziologin 1 0,50<br />
BehindertenerzieherIn 1 1<br />
Soz. Päd. 3 2,75<br />
Sozialassistent 1 O,85<br />
Soz. Päd 1 0,5<br />
Sozialassistent 1 0,50<br />
Pädagogin/Soziologin 1 0,75<br />
Soz. Päd. 2 2<br />
Behindertenerzieherin 1 1<br />
Berufsbild Anzahl Vollzeitäquivalente<br />
FSH ReferentInnen FSH<br />
(VerwaltungsassistentInnen)<br />
7 6,10<br />
6
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Verwaltung/Bürgerschalter<br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Einsatzbereich Berufsbild Anzahl Vollzeitäquivalente<br />
<strong>Sprengel</strong>leiterin Pädagogin 1 1<br />
Sekretariat Verwaltungs-<br />
Praktikanten<br />
assistentInnen<br />
Verwaltungs-<br />
beamtInnen<br />
3 2,5<br />
2 1<br />
Ausgeher 1 0,75<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> haben drei Studentinnen und zwei Oberschüler/innen ihr Praktikum im<br />
<strong>Sprengel</strong> <strong>Meran</strong> absolviert. Eine Studentin des Laureatstudienganges Soziale Arbeit in Innsbruck<br />
hat 525 Stunden, eine Studentin des Laureatstudienganges Soziale Arbeit in Brixen<br />
200 Stunden und eine Studentin des Laureatstudienganges Sozialpädagogik 150 Stunden in<br />
der Sozialpädagogischen Grundbetreuung als Praktikantin mitgearbeitet.<br />
Eine Schülerin der Handelsoberschule arbeitete den ganzen Sommer über im Sekretariat<br />
des Sozialsprengels und ein Schüler der Handelsoberschule absolvierte sein zweiwöchiges<br />
Orientierungspraktikum im Sekretariat.<br />
Weiterbildung und Supervision<br />
Die Weiterbildung der MitarbeiterInnen wurde aufgrund ihrer Tätigkeit und Schwerpunkte<br />
in der Arbeit geplant.<br />
Schwerpunkte der Weiterbildung der MitarbeiterInnen der Sozialpädagogischen Grundbetreuung<br />
waren die Führung von Beratungsgesprächen, die sozial-pädagogische Arbeit mit<br />
Familien und die Vertiefung von systemischen Interventionsmethoden. Die Teilnahme einiger<br />
Mitarbeiterinnen an umfangreicheren Lehrgängen ermöglicht es, systemische Ansätze<br />
fundierter kennen zu lernen und somit Handlungsmöglichkeiten zu erlernen, um ein zielgenaueres<br />
Vorgehen in der Arbeit und im Umgang mit Familien und Einzelpersonen zu erreichen.<br />
Mehrere MitarbeiterInnen des <strong>Sprengel</strong>s nahmen an einer gemeinsamen Fortbildung mit<br />
den MitarbeiterInnen der sozialpädagogischen Strukturen des Crais, der Familienberatungsstellen<br />
und des Psychologischen Dienstes zum Thema „Familie im sozialen Netzwerk“<br />
teil.<br />
Mehrere SozialassistentInnen nahmen auch gemeinsam mit Psychologinnen der Familienberatungsstellen<br />
an der Fortbildung „Integrierte psychologische-klinische Praxis und soziale<br />
Praxis in der Arbeit mit Risikofamilien“ teil.<br />
Die MitarbeiterInnen der Sozialpädagogischen Grundbetreuung nahmen weiterhin an einer<br />
internen Fallsupervisionen teil. Zusätzlich wurden für die SozialassistentInnen aller 4<br />
<strong>Sprengel</strong> mit einer Sozialassistentin des „Centro per il bambino maltrattato“ in Mailand 3<br />
Treffen mit Fallbesprechungen organisiert.<br />
Für die Mitarbeiterinnen der ambulanten sozialpädagogischen Familienarbeit wurden eigene<br />
Supervisionseinheiten angeboten.<br />
Zwei MitarbeiterInnen der Verwaltung nahmen an einer Fortbildungen über OpenOffice<br />
teil, ein Mitarbeiter absolvierte einen Kurs zur Sicherheit am Arbeitsplatz.<br />
7
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Neben den Weiterbildungen nahmen die MitarbeiterInnen an diversen Tagungen teil.<br />
5. TÄTIGKEIT DER SPRENGELLEITUNG<br />
Seit 25. 04. 2005 ist Dr. Adelheid Windegger Leiterin des Sozialsprengels <strong>Meran</strong>.<br />
Der Aufgabenbereich umfasst – im Rahmen der einschlägigen Rechtsvorschriften und der<br />
mit der Direktion der Sozialdienste vereinbarten Ziele – die Leitung und Koordination der<br />
Einsatzbereiche und der MitarbeiterInnen des <strong>Sprengel</strong>s, sowie die Zusammenarbeit mit<br />
anderen Diensten und Organisationen, um eine bürgernahe und zielführende Gewährung<br />
der Leistungen zu gewährleisten. 2004 wurde im Rahmen eines ESF-Projektes die Stellenbeschreibung<br />
der <strong>Sprengel</strong>leitung ausgearbeitet.<br />
Der <strong>Sprengel</strong>leiterin wurden aufgrund des Vorschlages der Direktion der Sozialdienste der<br />
<strong>Bezirksgemeinschaft</strong> <strong>Burggrafenamt</strong> vom Bezirksausschuss folgende Tätigkeiten anvertraut:<br />
o Mitarbeit bei der Personalplanung<br />
o Personaleinsatz, Personalführung und Personalverwaltung<br />
o Führung und Koordination der Mitarbeiterinnen des <strong>Sprengel</strong>s, Aufgabenzuweisungund<br />
Delegation<br />
o Übersicht der gesetzlich Grundlagen, über Richtlinien des Landes und der BZG, über<br />
Neuerungen und über die Entwicklung im Sozialwesen<br />
o Festlegung der Ziele des <strong>Sprengel</strong>s und Erstellung des <strong>Sprengel</strong>planes aufgrund der<br />
Richtlinien der Direktion<br />
o Umsetzung der mit der Direktion vereinbarten Ziele und Programme<br />
o Erstellung des Tätigkeitsberichtes, des <strong>Sprengel</strong>planes sowie der <strong>Bericht</strong>e für die<br />
Umsetzung des Haushaltsvollzugsplanes<br />
o Einzelbesprechungen mit Mitarbeiterinnen (klientenbezogen, projektbezogen, organisationsbezogen)<br />
o Leitung der wöchentlichen organisatorischen und der Fall-Teamsitzung, der Fallübersichtsitzungen<br />
und Verantwortung für die Fallverteilung und Fallteilungen<br />
o Intervision der komplexen Fallsituation<br />
o Vertretung des <strong>Sprengel</strong>s in der Öffentlichkeit<br />
o Zusammenarbeit mit Vertretern der Gemeinden und anderen Vertretern des Territoriums<br />
o Bezugsperson für Jugendgericht und Dienste bei Aufträgen und Anfragen um Zusammenarbeit<br />
o Bezugsperson für die Kosten-Leistungserhebung<br />
o Periodische Treffen mit der Einsatzleiterin der HP und mit der Pflegekoordinatorin<br />
des Gesundheitssprengels<br />
o Auftraggeberin der Projekte des Sozialsprengels<br />
o Bezugsperson für das Informationssystems<br />
o Teilnahme an den Sitzungen des <strong>Sprengel</strong>beirates, des Fachausschusses des Sozialsprengels,<br />
den Leiter- und <strong>Sprengel</strong>leitersitzungen<br />
8
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
o Verantwortliche für die Einbringung von Forderungen im Bereich der Sozialdienste<br />
bei unterlassenen oder nicht korrekten Kostenbeteiligungen<br />
6. INFORMATION UND BÜRGERSCHALTER<br />
Kontakte mit den Bürgern am Schalter<br />
Der Bürgerschalter soll die Funktion einer zentralen Informations- und Beratungsstelle für<br />
alle BürgerInnen im <strong>Sprengel</strong> erfüllen. Als primäre Aufgaben des Bürgerschalters gelten:<br />
1. Auskunftserteilung über die sozialen Dienstleistungen, einschließlich der jeweiligen Angebote<br />
privater Träger<br />
2. Weiterleitung der Anliegen der KlientInnen an den zuständigen Dienst bzw. die zuständige<br />
Einrichtung<br />
3. Auskunftserteilung rund um die Pflegesicherung und Annahme der Anträge auf Pflegegeld<br />
Die Einstellung einer zusätzlichen Verwaltungsassistentin mit part-time Arbeitsverhältnis<br />
im Oktober <strong>2009</strong> ermöglichte eine Neu-Organisation im Bereich des Bürgerschalters.<br />
Die Annahme der Anträge auf Pflegesicherung und die Terminvereinbarung für Bürgerservice<br />
finden seither in einem eigenen Büro statt. Durch die räumliche Trennung wird dem<br />
Bürger das Recht auf Privacy garantiert und lange Warteschlangen am Schalter werden vermieden.<br />
Kontakte am Schalter und Telefon ab Mai <strong>2009</strong><br />
Seit Mai <strong>2009</strong> wurde die Art und Weise der Zählung der Kontakte am Bürgerschalter neu<br />
definiert, wobei die Anzahl der gegebenen Informationen und Beratungen erfasst wird. Alle<br />
Informationen und Beratungen werden wiederum nach Telefon- und Schalterdienst unterschieden.<br />
Schalterdienst Kontakte ab Mai <strong>2009</strong><br />
Telefon (Information und Beratung) 7.967<br />
Schalter (Information und Beratung) 7.385<br />
Aus diesen Zahlen wird ersichtlich, dass kein wesentlicher Unterschied zwischen der Anzahl<br />
der geleisteten Telefonate und der Anzahl der Kontakte am Bürgerschalter besteht.<br />
Pflegesicherung<br />
Der Sozialsprengel ist der erste Ansprechpartner für Informationen zum Thema Pflegesicherung<br />
(LG Nr.9 vom 12. Oktober 2007). Die Leistungen bestehen vorwiegend aus folgenden<br />
Tätigkeiten:<br />
⇒ Ausgabe und Entgegennahme der Anträge auf Pflegegeld<br />
⇒ Hilfestellung beim Ausfüllen der Anträge und Kontrolle der Vollständigkeit der Anträge<br />
⇒ Informationen bezüglich Voraussetzungen, Einstufung, Auszahlung des Pflegegeldes<br />
⇒ Zusammenarbeit mit dem Einstufungsteam<br />
⇒ Kontakte mit dem zuständigen Landesamt<br />
9
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Im Jahr <strong>2009</strong> wurden 917 Anträge auf Pflegegeld angenommen. Ab Mai <strong>2009</strong> haben 830<br />
Kontakte für die Pflegesicherung stattgefunden, davon 51 am Telefon.<br />
Es wird festgestellt, dass nur knappe 9% der Anträge über ein Patronat angenommen wurden.<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
Kontakte am Bürgerschalter<br />
Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez<br />
Info 1468 1216 1750 1292 1910 2432 1931 1673<br />
Beratung 430 376 247 102 171 116 112 126<br />
Info<br />
Beratung<br />
Aus dem Diagramm lässt sich ein erheblicher Unterschied zwischen der Anzahl der gegebenen<br />
Informationen und der geleisteten Beratungen erkennen. Täglich werden viele kurze<br />
Informationen erteilt und mehrere Beratungsgespräche geführt. Letztere beanspruchen allerdings<br />
wesentlich mehr Zeit.<br />
Bürgerservice<br />
Der Dienst „Bürgerservice“ umfasst sowohl den Bürgerschalter als auch Erstgespräche.<br />
Am Bürgerschalter werden die notwendigen Daten aufgenommen, die Anfrage entgegengenommen<br />
und ein Termin für ein Erstberatungsgespräch vermittelt.<br />
Das Erstberatungsgespräch wird von einer SozialassistentIn geführt und beinhaltet die Einschätzung<br />
der Anfrage und die eventuelle Weiterleitung an einen internen oder externen<br />
Dienst, sowie eine Erstberatung und Informationsvermittlung.<br />
Im nachfolgenden werden die wichtigsten Daten der Erstberatungsgespräche vom Jahr<br />
<strong>2009</strong> dargestellt:<br />
Anzahl der Gespräche<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> wurden 497 Erstberatungsgespräche geführt.<br />
10
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Aus der folgenden Tabelle wird das Verhältnis zu den letzten Jahren ersichtlich.<br />
2007 2008 <strong>2009</strong><br />
449 478 497<br />
Es fanden monatlich zwischen 28 und 52 Gespräche statt. Im folgenden Diagramm wird die<br />
Anzahl der Gespräche pro Monat ersichtlich:<br />
Wer hat <strong>2009</strong> die Personen an den Sozialsprengel verwiesen?<br />
Verwiesen<br />
Anzahl KlientInnen<br />
Aus Eigeninitiative (Hinweis von Bekannten, Verwan<strong>dt</strong>en, Freunde) 195<br />
Der Dienst war bereits bekannt 167<br />
Finanzielle Sozialhilfe 24<br />
Caritas (Schuldnerberatung, Obdachlosenhaus, Chance) 18<br />
Frauenhaus 14<br />
Gewerkschaft, Patronat 13<br />
Gemeinden 12<br />
Gesundheitsdienste (Basisärzte, Dfa, Krankenhaus, u.a.w.) 11<br />
Wohnbauinstitut 8<br />
Arbeitsvermittlungszentrum 6<br />
Anwalt 4<br />
INPS 3<br />
Familienberatungsstellen 3<br />
Andere (Pflegeeinstufungsteam, Psychiatrie, Eltern-Kind-Zentrum, Hands, Mieterschutz, Zentrum<br />
ja zum Leben, Martinsbrunn, Tagesmütterverein, Sekretariat Friedensrichter, Schule, Lebenshilfe,<br />
Woge, Sis BZ)<br />
Insgesamt 497<br />
11
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Anfragen<br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
In den 497 geführten Erstberatungsgesprächen fragten<br />
□ 402 Personen um eine Unterstützung der finanziellen Sozialhilfe an. 40 Personen<br />
dieser 402 Personen fragten neben der finanziellen Unterstützung auch um eine<br />
psycho-soziale Beratung an.<br />
□ 95 Personen fragten ausschließlich um eine psycho-soziale Beratung an.<br />
Im folgenden Diagramm werden die Anfragen in Prozent dargestellt.<br />
Weiterleitungen<br />
Interne Weiterleitungen<br />
Anfrage - Erstberatungsgespräche <strong>2009</strong><br />
19%<br />
81%<br />
Finanzielle<br />
Unterstützung<br />
Psycho-soziale<br />
Beratung<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> wurden über die Erstberatungsgespräche 381 Personen an die Finanzielle Sozialhilfe<br />
und 84 Personen an die Sozialpädagogische Grundbetreuung (25 Personen an den<br />
Minderjährigenbereich der SPG und 59 Personen an den Erwachsenenbereich der SPG)<br />
weitergeleitet.<br />
Manche Personen wurden sowohl an die Finanzielle Sozialhilfe als auch an die Sozialpädagogische<br />
Grundbetreuung verwiesen, andere wurden hingegen nicht weitergeleitet. Es<br />
stellte sich z. B. heraus, dass die Person die Voraussetzungen für eine Unterstützung nicht<br />
erfüllte oder die Person willigte nicht ein, Unterlagen zur Berechnung der finanziellen Unterstützung<br />
mitzubringen.<br />
Die interne Weiterleitung im Vergleich zu den vorhergehenden Jahren wird aus der folgenden<br />
Tabelle ersichtlich:<br />
12
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Interne Dienste 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Finanzielle Sozialhilfe 323 351 381<br />
Minderjährigenbereich 38 44 25<br />
Erwachsenenbereich 45 57 59<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> wurden von den insgesamt intern weitergeleiteten Personen 82% an die Finanzielle<br />
Sozialhilfe, 13% an den Erwachsenenbereich und 5% an den Minderjährigenbereich<br />
der Sozialpädagogischen Grundbetreuung weitergeleitet:<br />
13%<br />
Externe Weiterleitungen<br />
Interne Weiterleitungen <strong>2009</strong><br />
5%<br />
Aus der folgenden Tabelle werden die Weiterleitungen an externe Dienste (mit 2 und mehr<br />
Weiterleitungen) <strong>2009</strong> ersichtlich:<br />
Externer Dienst Anzahl der Weiterleitungen<br />
Caritas Schuldnerberatung 21<br />
Familienberatungsstellen 19<br />
Arbeitsvermittlungszentrum 16<br />
Caritas – Projekt „Chance“ 15<br />
Wohnbauinstitut 15<br />
Jugendgericht 5<br />
Gemeinde 5<br />
Caritas – Obdachlosenhaus „Arche“ 4<br />
Anwalt (kostenlose Rechtsberatung) 4<br />
Dienst für Abhängigkeitserkrankungen 3<br />
Zentrum psychische Gesundheit 3<br />
Basisärzte 3<br />
Finanzielle Sozialhilfe<br />
Erwachsenenbereich<br />
Minderjährigenbereich<br />
82%<br />
13
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Patronat 2<br />
Quästur 2<br />
Vormundschaftsgericht 2<br />
Pflegeeinstufungsteam 2<br />
Charakteristiken der Bürger, die sich <strong>2009</strong> über den Bürgerservice<br />
an den Sozialsprengel gewan<strong>dt</strong> haben<br />
Herkunftsland:<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> wurden von den insgesamt 497 Erstberatungsgesprächen 259 Gespräche mit<br />
italienischen Staatsbürgern, 44 Gespräche mit Staatsbürgern der Europäischen Union<br />
(ohne Italien) und 193 Gespräche mit Staatsbürgern aus Nicht-EU Ländern geführt.<br />
Im folgenden Diagramm werden die Erstberatungsgespräche prozentuell nach Staatsangehörigkeit<br />
dargestellt:<br />
39%<br />
Staatsbürgerschaft Bürgerservice - Erstgespräche <strong>2009</strong><br />
9%<br />
Die am häufigsten vorkommenden Nationalitäten der sich an den <strong>Sprengel</strong> wendenden Personen<br />
waren im Jahr <strong>2009</strong>:<br />
EU-Länder<br />
• ITALIEN mit 259 Anfragenden<br />
• DEUTSCHLAND mit 13 Anfragenden<br />
• RUMÄNIEN mit 10 Anfragenden<br />
• POLEN mit 5 Anfragenden<br />
• UNGARN mit 5 Anfragenden<br />
• SLOWAKEI mit 4 Anfragenden<br />
• BULGARIEN mit 4 Anfragenden<br />
52%<br />
Italien<br />
Eu-Bürger<br />
Nicht EU-Bürger<br />
14
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Nicht-EU-Länder<br />
• ALBANIEN mit 39 Anfragenden<br />
• MAROKKO mit 30 Anfragenden<br />
• MAZEDONIEN mit 23 Anfragenden<br />
• PAKISTAN mit 18 Anfragenden<br />
• UKRAINE mit 14 Anfragenden<br />
• SERBIEN mit 12 Anfragenden<br />
• TUNESIEN mit 9 Anfragenden<br />
• KOSOVO mit 8 Anfragenden<br />
• BANGLADESH mit 7 Anfragenden<br />
• INDIEN mit 6 Anfragenden<br />
• BOSNIEN mit 5 Anfragenden<br />
Geschlecht<br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Im Jahr <strong>2009</strong> haben 239 Frauen und 258 Männer ein Erstberatungsgespräch in Anspruch<br />
genommen.<br />
Die Aufteilung nach Staatsbürgerschaft und Geschlecht wird aus dem folgenden Diagramm<br />
ersichtlich:<br />
Altersgruppen<br />
Erstberatungsgespräche nach Geschlecht und<br />
Staatsbürgerschaft <strong>2009</strong><br />
Italien<br />
EU-Bürger<br />
Nicht EU-Bürger<br />
Gesamt<br />
119<br />
18<br />
258<br />
121<br />
Wie auch in den vorherigen Jahren war auch im Jahr <strong>2009</strong> die Personengruppe der zwischen<br />
31 und 40-jährigen - sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen - am stärksten<br />
vertreten.<br />
Im folgenden Diagramm wird die Anzahl der Personen bezogen auf die Altersgruppe dargestellt:<br />
140<br />
27<br />
239<br />
72<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
männlich<br />
weiblich<br />
15
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
18-20<br />
Jahre<br />
21-30<br />
Jahre<br />
31-40<br />
Jahre<br />
Altersgruppen BS <strong>2009</strong><br />
41-50<br />
Jahre<br />
51-60<br />
Jahre<br />
61-70<br />
Jahre<br />
71-80<br />
Jahre<br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
über 80<br />
Jahre<br />
7. SOZIALPÄDAGOGISCHE GRUNDBETREUUNG<br />
Die Sozialpädagogische Grundbetreuung stellt einen Einsatzbereich des <strong>Sprengel</strong>s dar.<br />
Hauptaufgabe ist die Information, Beratung und Unterstützung für Einzelpersonen, Familien<br />
und Gruppen in sozialen und erzieherischen Anliegen, Problemen oder Notlagen. Ein<br />
Schwerpunkt liegt in der Beratung und Begleitung der Familien, sowie im Schutz der Kinder<br />
und Jugendlichen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Beratung und Begleitung von Erwachsenen<br />
mit sozialen Anliegen oder in Notsituationen. Die Netzwerkarbeit mit anderen<br />
Diensten und Einrichtungen, sowie die Planung und Durchführung von Projekten sind weitere<br />
Schwerpunkte des Einsatzbereiches.<br />
<strong>2009</strong> wurden im Besonderen folgende Tätigkeitsschwerpunkte gesetzt:<br />
männlich<br />
weiblich<br />
insgesamt<br />
• Im Bereich Minderjährige und Familien lag ein Schwerpunkt in der Zusammenarbeit<br />
mit den sozialpädagogischen Strukturen des Territoriums. Im Besonderen wurde ein<br />
Konzept ausgearbeitet zur individuellen Betreuung von Jugendlichen. Dies ermöglicht<br />
es, Jugendliche individuell, unabhängig von einer Struktur flexibel und bedarfsgerecht<br />
zu begleiten. Positiv ausgewirkt haben sich dabei vor allem auch die regelmäßigen<br />
Austauschgespräche mit den einzelnen Strukturen, aber auch die Organisation<br />
einer gemeinsamen Fortbildung mit den MitarbeiterInnen der sozialpädagogischen<br />
Strukturen des Territoriums und den MitarbeiterInnen der Sozialsprengel zum Thema:<br />
„ Familie im sozialen Netzwerk “.<br />
• Die Klärung der Zusammenarbeit mit den Familienberatungsstellen erforderte 2008<br />
die Teilnahme an einer Arbeitsgruppe zur Ausarbeitung eines Konzeptes der Aufgabenteilung<br />
bei psycho-sozialen Abklärungen. <strong>2009</strong> wurde das vereinbarte Konzept<br />
umgesetzt.<br />
• Ein Schwerpunkt im Erwachsenenbereich lag in der Beratung und Begleitung von<br />
Senioren. Außerdem konnten durch die intensive Zusammenarbeit zwischen <strong>Sprengel</strong><br />
und Handswork, zusätzlich zu den 10 Personen, die Handswork begleitet, 2 Personen,<br />
die keine Suchtproblematik haben, dort aufgenommen werden. Diese Möglichkeit<br />
wurde für fünf Klienten, die vom <strong>Sprengel</strong> begleitet werden, genützt.<br />
16
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
7.1 STATISTISCHE DATEN ZUR SITUATION DER KLIEN-<br />
TEN DER SOZIALPÄDAGOGISCHEN GRUNDBETREU-<br />
UNG (LISYS)<br />
BETREUTE:<br />
Stand<br />
31.12.2007<br />
Stand<br />
31.12.2008<br />
Stand<br />
31.12.<strong>2009</strong><br />
Minderjährige insgesamt: 430 529 509<br />
� Davon:<br />
Nicht-EU-Bürger 61 67 49<br />
� nicht begleitete ausl. Mj 9 6 12<br />
� Nomaden Sinti / Roma 20 24 20<br />
� Asylantragsteller 0 0 0<br />
� Anerkannte Flüchtlinge 2 7 6<br />
Erwachsene insgesamt: 527 730 745<br />
� Davon:<br />
Senioren (über 65) 14 30 45<br />
� Suchtabhängige 7 8 19<br />
� Menschen mit Behinderung 32 43 50<br />
� Psychisch Kranke Menschen 25 30 29<br />
� Nicht-EU-Bürger 59 61 54<br />
� Nomaden Sinti / Roma 32 34 26<br />
� Obdachlose 8 10 16<br />
� Andere<br />
� (Straffälligkeit, finanz. Probl., Arbeitslosigkeit,<br />
Verwahrlosung, anerkannte Flüchtlinge)<br />
350 7 7<br />
Die Anzahl der begleiteten Minderjährigen ist im Jahr <strong>2009</strong> gegenüber dem Vorjahr leicht<br />
zurückgegangen.<br />
Die Anzahl der begleiteten Erwachsenen ist hingegen leicht angestiegen. Es handelt sich dabei<br />
nicht nur um Erwachsene, die vom Erwachsenenbereich des <strong>Sprengel</strong>s begleitet wurden,<br />
sondern auch um Eltern von Minderjährigen, die im Rahmen einer ganzheitlichen Begleitung<br />
der Familie Leistungen in Anspruch nehmen, wie z.B. soziale Unterstützung im Alltag,<br />
Weitergabe an externe Dienste, Erbringung von finanziellen Sozialhilfeleistungen, Hilfestellung<br />
bei Wohnungs- und Arbeitssuche.<br />
Alter männlich weiblich insgesamt<br />
bis 05 Jahre 59 56 115<br />
06 – 10 Jahre 68 68 136<br />
11 – 14 Jahre 60 57 117<br />
15 – 17 Jahre 46 45 91<br />
18 – 24 Jahre 64 53 117<br />
25 – 29 Jahre 18 32 50<br />
17
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
30 - 39 Jahre 58 119 177<br />
40 - 49 Jahre 111 151 262<br />
50 - 59 Jahre 77 46 123<br />
60 - 64 Jahre 15 11 26<br />
65 - 69 Jahre 6 9 15<br />
70 -79 Jahre 4 10 14<br />
über 80 Jahre 3 8 11<br />
7.2 MINDERJÄHRIGE UND DEREN FAMILIEN<br />
<strong>2009</strong> wurden im Sozialsprengel <strong>Meran</strong> insgesamt 509 Kinder und Jugendliche betreut. Die<br />
Erstellung eines Projektes zur Begleitung und Betreuung der Minderjährigen sieht immer<br />
die Zusammenarbeit verschiedener Berufsbilder und Dienste, sowie die Einbeziehung des<br />
gesamten familiären Umfeldes vor. Die Eltern sollen in ihrer Rolle als Erziehungsverantwortliche<br />
unterstützt und begleitet werden. Wenn diese keine Einsicht zeigen, bzw. keine<br />
Unterstützung annehmen, muss in einigen Fällen zum Schutz der Minderjährigen das Jugendgericht<br />
miteinbezogen werden.<br />
Minderjährige nach Familiensituation<br />
Minderjährige nach<br />
Familiensituation<br />
2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Kinder von verheirateten Eltern 164 221 205<br />
Kinder von getrennten Eltern 89 131 153<br />
Kinder von geschiedenen Eltern 49 47 37<br />
Kinder von zusammenlebenden Eltern 39 48 42<br />
18
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Kinder von unbekannten Eltern 1 0 4<br />
Kinder von ledigen Müttern 62 60 50<br />
Halbwaise (Vater verstorben) 12 12 11<br />
Halbwaise (Mutter verstorben) 6 6 5<br />
Vollwaisen 8 4 2<br />
Anderes 0 0 0<br />
INSGESAMT 430 529 509<br />
Nach wie vor stehen an erster Stelle der begleiteten Minderjährigen Kinder von verheirateten<br />
Eltern. Die Anzahl der begleiteten Kinder getrennter Eltern bleibt konstant an zweiter<br />
Stelle und steigt von Jahr zu Jahr leicht an. Es lässt sich beobachten, dass eine Trennungsphase<br />
die Eltern oftmals in eine Konflikt-und Krisensituation bringt, auf die auch die Kinder<br />
mit Auffälligkeiten reagieren. Spezifische Begleitung aller Beteiligten in dieser Phase<br />
kann dazu beitragen, dass es ermöglicht wird, Altes zu klären und einer Neuorientierung<br />
entgegen zu gehen.<br />
Minderjährige nach vorwiegendem Grund der Aufnahme<br />
In vielen Fällen sind Probleme der Eltern oder deren Schwierigkeiten bei der Erziehung ihrer<br />
Kinder der Grund für eine Fallaufnahme. Psychologische Probleme oder Verhaltensschwierigkeiten<br />
der Kinder können als Ausdruck der Schwierigkeiten und Erziehungsunsicherheit<br />
in der Familie verstanden werden. Finanzielle Probleme der Familien sind ein weiterer<br />
Grund, sich an den Sozialsprengel zu wenden.<br />
Minderjährige nach vorwiegendem<br />
Grund der Aufnahme<br />
<strong>2009</strong><br />
o familiäre Beziehungsprobleme 364<br />
o Betreuungsprobleme 102<br />
o Schwerwiegende psychologische Probleme oder Verhaltensprobleme<br />
des Minderjährigen<br />
84<br />
o finanzielle Probleme der Herkunftsfamilie 60<br />
o Gewalt / Missbrauch 51<br />
19
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
o Wohnprobleme der Herkunftsfamilie 29<br />
o soziale Ausgrenzung 18<br />
o Arbeitslosigkeit 18<br />
o psychische Probleme 14<br />
o gesundheitliche Probleme 12<br />
o Suchtprobleme 10<br />
o Pflegebedürftigkeit 4<br />
INSGESAMT<br />
766<br />
Von einer Maßnahme des Jugendgerichtes bereits betroffene Minderjährige<br />
Die Sozialpädagogische Grundbetreuung wurde in mehreren Fällen auch im Zusammenhang<br />
mit einer Maßnahme des Jugendgerichtes tätig, d. h. es wurden psycho-soziale Abklärungen<br />
oder Maßnahmen durchgeführt, die in einem Dekret des Jugendgerichts vorgeschrieben<br />
sind.<br />
Von einer Maßnahme des<br />
Jugendgerichtes bereits<br />
betroffene Minderjährige<br />
2007 2008 <strong>2009</strong><br />
o Entfernung 12 10 7<br />
o Verfall der elterlichen Gewalt 7 6 6<br />
o Aufhebung der elterlichen Gewalt 11 12 9<br />
o Verwaltungsmaßnahme (z.B. Anvertrauungsdekret des<br />
JG an die SPGB , Adoptionsdekret, Einschränkung elterl. Gewalt<br />
usw.)<br />
157 157 140<br />
o Strafverfahren 1 2 1<br />
INSGESAMT 188 187 163<br />
Statistische Daten zu den erbrachten Leistungen<br />
Die Sozialberatung und soziale Unterstützung der Familien ist der größte Teil der Leistungen<br />
der Sozialpädagogischen Grundbetreuung. Neben Untersuchungen für das Jugendgericht,<br />
besteht ein weiterer Großteil der Leistungen in Voll- und Teilzeitanvertrauungen an<br />
Familien und sozialpädagogische Strukturen. Die finanziellen Sonderleistungen werden im<br />
Zuge der Begleitung der Minderjährigen und deren Familien erbracht.<br />
Erziehungsunterstützung kann weiterhin als die am häufigsten nachgefragte Leistung angesehen<br />
werden, ein Trend, der auch von anderen Diensten bestätigt wird.<br />
Leistungen für Minderjährige <strong>2009</strong><br />
Erziehungsunterstützung 252<br />
Überwachung, Anwendung und <strong>Bericht</strong> laut Dekret<br />
des Jugendgerichtes 178<br />
Untersuchungen auf Antrag der Staatsanwaltschaft und/oder<br />
des Jugendgerichtes 66<br />
Besuch Tagesstätte für Minderjährige 51<br />
Ambulante sozial-pädagogische Familienarbeit 35<br />
Begleitete Besuche/ Geschützte Besuche 22<br />
Teilzeitige Anvertrauung an Familien 18<br />
Betreutes Wohnen 16<br />
20
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Vollzeitige Anvertrauung an familienähnliche Einrichtungen 15<br />
Vollzeitige Anvertrauung an Familien 14<br />
Unterbringung von Schwangeren oder Müttern mit Kindern<br />
im Landeskleinkinderheim 9<br />
Vollzeitige Anvertrauung an Verwan<strong>dt</strong>e (nicht an Großeltern) 8<br />
Besuch Kinderhort 6<br />
Nachmittagsbetreuung 3<br />
Aufrechterhaltung des Familienlebens und des Haushaltes 2<br />
Vollzeitige Anvertrauung an Großeltern 2<br />
Insgesamt 697<br />
Finanzielle Leistungen<br />
Leistungen 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Unterbringung in Pflegefamilien<br />
Sonderleistungen für Minderjährige<br />
davon:<br />
● Sozia lpä da g og isch e Ma ßn a h m en<br />
● Sch u lm a ter ia l<br />
● Fa h r t spesen<br />
● A r ztspesen<br />
● Kleidu n g<br />
● A n der e<br />
● Da r leh en<br />
Unterbringung in Einrichtungen<br />
149.340,59 128.351,13 130.281,62<br />
42.117 ,42 35.246,66 29.87 0,65<br />
26.882,33 20.338,68 17 .7 48,59<br />
600,00 1.121,86 521,64<br />
1.7 66,55 1.37 7 ,00 27 0,00<br />
6.7 92,92 6.37 4,88 3.183,13<br />
805,88 3.155,7 9 2.368,55<br />
0,00 0,00 0,00<br />
5.269,7 4 2.87 8,45 5.7 7 8,7 4<br />
1.016.209,31 1.090.963,80 1.143.354,91<br />
Insgesamt 1.207.667,32 1.254.561,59 1.303.507,18<br />
Die Ausgaben für finanzielle Leistungen für Minderjährige sind gegenüber dem Vorjahr<br />
leicht angestiegen. In diesem Jahr ist wieder eine leichte Zunahme der Ausgaben für Pflegeunterbringungen<br />
feststellbar, zugenommen haben auch die Ausgaben für die Unterbringung<br />
in Strukturen. Die Ausgaben für Sonderleistungen hingegen sind, wie bereits im vorigen<br />
Jahr, gesunken. Dies ist auf die Einführung von einheitlich ausgearbeiteten Richtlinien zurückzuführen.<br />
21
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Im Laufe des Jahres von der sozialpädagogischen Grundbetreung<br />
entlassene Minderjährige<br />
Der Abschluss der Beratung, Betreuung und Begleitung der Kinder und Jugendlichen und<br />
ihrer Familien erfolgte aus verschiedenen Gründen.<br />
Im Laufe des Jahres von der<br />
Sozialpädagogischen Grundbetreuung<br />
entlassene Minderjährigen<br />
2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Erlangung der Volljährigkeit 2 5 4<br />
Tod 0 0 0<br />
Lösung des Falles 16 28 33<br />
Umzug des Minderjährigen an einen anderen<br />
Ort<br />
7 3 7<br />
Abbruch des Kontaktes 15 20 19<br />
Zuständigkeit ist an einen anderen Dienst über- 1 0 3<br />
gegangen<br />
Anderes (unterlassene Mitarbeit, keine Zuständigkeit, Beratung,<br />
kein Kontakt mehr seit 1 Jahr)<br />
0 31 25<br />
INSGESAMT 41 87 91<br />
Nicht begleitete ausländische Minderjährige im <strong>Burggrafenamt</strong><br />
Aufgrund des „Interventionsplans für nicht begleitete ausländische Minderjährige“, der im<br />
Beschluss der Landesregierung Nr. 1330 vom 30.04.2001 vorgesehen ist, hat die <strong>Bezirksgemeinschaft</strong><br />
<strong>Burggrafenamt</strong> im Laufe des Jahres <strong>2009</strong> insgesamt 11 Minderjährige begleitet.<br />
Der Plan sieht die Einhaltung der Grundsätze des Minderjährigenschutzes vor, die im Gesetz<br />
189/2002 (Bossi-Fini) vorgesehen sind, wo allerdings Einschränkungen bzgl. Umwandlung<br />
der Aufenthaltsgenehmigung bei Erreichung der Volljährigkeit eingeführt worden sind.<br />
22
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Nicht begleitete ausländische Minderjährige sind Minderjährige, die sich in Italien aufhalten,<br />
ohne Begleitung und Betreuung durch die Eltern oder andere Erwachsene, die für sie<br />
rechtlich verantwortlich sind.<br />
In unserer Provinz wurden im Jahr <strong>2009</strong> 42 nicht begleitete ausländische Minderjährige<br />
durch die einzelnen <strong>Bezirksgemeinschaft</strong>en betreut.<br />
Die meisten nicht begleiteten ausländischen Minderjährigen stammen aus Albanien (13),<br />
gefolgt von Afghanistan (10).<br />
Es sind vor allem männliche Jugendliche zwischen 16 und 17 Jahren, die illegal nach Italien<br />
gekommen sind, meistens mit Hilfe von Menschenschmugglern, die die Reise vom Ursprungsland<br />
aus gegen Bezahlung organisieren oder von Verwan<strong>dt</strong>en begleitet, die dann<br />
meist unauffindbar sind.<br />
Es sind vor allem wirtschaftliche Gründe, weshalb sie emigrieren. Die Illusion, eine gut bezahlte<br />
Arbeit zu finden oder die Gewissheit, finanzielle Unterstützung zu erhalten, da sie<br />
minderjährig sind, führen dazu, dass sie die Reise nach Italien antreten, vielfach mit Einverständnis<br />
ihrer Ursprungsfamilie.<br />
Der Großteil dieser Jugendlichen kommt aus einer schwierigen finanziellen und/oder sozialen<br />
Situation, wo häufig die Eltern nicht oder nur unregelmäßig arbeiten oder von der Unterstützung<br />
von Verwan<strong>dt</strong>en abhängig sind.<br />
Die Jugendlichen aus Albanien sind zudem von Gleichaltrigen und/oder Freunden beeinflusst,<br />
die nach Italien ausgewandert sind und erzählen, dass es ihnen gut gehe und sie gute<br />
Arbeitsmöglichkeiten gefunden hätten.<br />
Jedenfalls haben alle die klare Vorstellung, Zugang und Anrecht auf ein Unterstützungsprogramm<br />
zu haben, mindestens bis zur Erlangung der Volljährigkeit.<br />
Häufig wird diese Vorstellung von Verwan<strong>dt</strong>en oder befreundeten Landsleute, die bereits<br />
seit längerer Zeit in der Provinz Bozen leben, unterstützt und die Emigration dieser Jugendlichen<br />
gefördert, da sie sicher sind, dass in der Provinz Bozen konkrete Unterstützungs- und<br />
Integrationsmaßnahmen angeboten werden.<br />
Der <strong>Bezirksgemeinschaft</strong> <strong>Burggrafenamt</strong> hat im Jahr <strong>2009</strong> 11 nicht begleitete ausländische<br />
Minderjährige betreut; davon sind 10 Jungen und 1 Mädchen.<br />
Herkunftsländer: 1 stammt aus Afghanistan, 1 aus Marokko, 8 aus Albanien, 1 aus Syrien.<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
8<br />
Herkunftsland<br />
Albanien 8<br />
Afghanistan 1<br />
M arocco 1<br />
Syrien 1<br />
1 1 1<br />
23
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Die Jugendlichen wurden wie folgt untergebracht:<br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
- 6 in den Wohngemeinschaften „Betreutes Wohnen“ in <strong>Meran</strong> („Lanz“ und Wohngemeinschaft<br />
in Sinich), die von der Vereinigung „La Strada-Der Weg“ geführt werden<br />
- 1 in der Wohngemeinschaft „Betreutes Wohnen“ in Bozen, geführt von der Vereinigung<br />
„La Strada-Der Weg“<br />
- 4 in Vollzeitanvertrauungen an Familien derselben Nationalität<br />
Ein Jugendlicher, für den eine Anvertrauung an Verwan<strong>dt</strong>e geplant war, ist in sein Heimatland<br />
zurückgekehrt<br />
10<br />
5<br />
0<br />
6<br />
4<br />
Unterkunft der Mj<br />
1<br />
La Strada - M eran<br />
fam . Pflegeanvertr.<br />
La Strada - BZ<br />
Die Anvertrauungen an Familien haben sich als positiv erwiesen, sowohl bei der sozialen Integration<br />
als auch bei den erzieherischen Maßnahmen. Auch die Kosten einer Anvertrauung<br />
sind wesentlich geringer als jene für eine Unterbringung in einer Struktur.<br />
Am 31.12.09 wurden noch 6 ausländische Minderjährige vom Sozialsprengel<br />
<strong>Meran</strong> betreut. 4 sind im Laufe des Jahres <strong>2009</strong> volljährig geworden und haben eine autonome<br />
Unterbringung gefunden, 1 ist in sein Heimatland zurückgekehrt.<br />
Im Laufe des Jahres <strong>2009</strong> haben 5 der 11 nicht begleiteten ausländischen Minderjährigen<br />
mit Erfolg die Berufsschule besucht, 2 haben mehrere Arbeitseingliederungsprojekte über<br />
eine Lehrstelle begonnen.<br />
Die restlichen 4 haben es nicht geschafft, eine schulische Eingliederung oder ein Arbeitseingliederungsprojekt<br />
zu Ende zu bringen, da sie Schwierigkeiten hatten, die nötige Konstanz<br />
für ihre Arbeit aufzubringen. Die Illusion, ohne Schwierigkeiten zu einem höheren Einkommen<br />
zu gelangen, hält sie oft davon ab, kontinuierlich an ihrem begonnen Projekt zu arbeiten.<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
7<br />
Berufliche Laufbahn<br />
4<br />
Berufliche Weiterbildungskurse/<br />
Lehrlinge<br />
Beginn und Abbruch m ehrerer<br />
Arbeitserfahrungen<br />
24
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Sinti in <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Für die Arbeit mit Personen der Sintiethnie stehen im <strong>Sprengel</strong> zwei MitarbeiterInnen zur<br />
Verfügung. Die Arbeit mit den Personen der Sintiethnie gliedert sich in drei verschiedene<br />
Bereiche:<br />
➔ reguläre <strong>Sprengel</strong>tätigkeit: es wurden 16 Einzelpersonen und 6 Familien im Sinne<br />
der sprengeltypischen Fallarbeit begleitet.<br />
Themen der Begleitung der Erwachsenen waren zum Großteil Unterstützung in der<br />
Arbeitssuche (10 Personen), Unterstützung in der Wohnungssuche (3 Personen), Alternative<br />
Projekte in Bezug auf Straffälligkeiten in Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst<br />
des Jugendgerichtes (1 Person) und Beratung im allgemeinen.<br />
Themen der Begleitung der Familien waren hingegen Anwendungen von Dekreten<br />
des Jugendgerichts (2 Familien), Überwachung einer Anvertrauung und Begleitung<br />
im Freiwilligenkontext in Bezug auf die Themen Arbeit, Wohnung, Schule, Erziehung<br />
der Kinder.<br />
➔ Projektarbeit:<br />
Hausaufgabenhilfe vor Ort: Vier Familien (insgesamt 6 Kinder) nahmen <strong>2009</strong> das<br />
Angebot einer Hausaufgabenhilfe wahr. Die Unterstützung wurde vor Ort, in den<br />
verschiedenen Sozialwohnungen, durchgeführt. Die Motivation, am Unterricht teilzunehmen,<br />
wurde erhöht und die schulischen Leistungen der einzelnen Schüler verbessert.<br />
Seit Sommer 2008 wird das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Verein „La<br />
strada – der Weg“organisiert, der das Lehrpersonal zur Verfügung stellt.<br />
Das 2007 gestartete Pilotprojekt der Gruppenarbeit mit einer erweiterten Familiengemeinschaft<br />
wurde <strong>2009</strong> bis April weitergeführt. Thema war die Arbeitssituation<br />
und soziale Ein/Ausgrenzung. Die Gruppe hat eigenständig entschieden, einen Verein<br />
zu gründen, um sich in Bezug auf das Thema ihrer Herkunft Angebote erarbeiten<br />
zu können und um aktiv und nach ihren Vorstellungen nach Lösungen der Arbeitsintegration<br />
zu suchen. Durch die Aufforderungen der Finanziellen Sozialhilfe, in absehbarer<br />
Zeit eine konkreten Arbeit zu finden und die Notwendigkeit der Gruppe auf<br />
Selbstbestimmung, war es ab April nicht mehr möglich, einen gemeinsamen Rahmen<br />
für die Zusammenarbeit zu finden.<br />
➔ Allfällige Informationen:<br />
durch die jahrelangen Kontakte zur Bezugsgruppe stehen die Mitarbeiter weiterhin<br />
auch für allfällige Informationen (v.a. in Bezug auf bürokratische Fragen, z.B. Ansuchen<br />
Sozialwohnung, Familiengeld, u.s.w.) zur Verfügung.<br />
Ambulante Sozialpädagogische Familienarbeit <strong>2009</strong><br />
Es wurden vom Zeitraum Januar bis Dezember <strong>2009</strong> insgesamt 15 Familien mit minderjährigen<br />
Kindern in ihrem gewohnten Umfeld beraten, begleitet und unterstützt.<br />
Zu den betreuten Familien gehörten:<br />
• 12 deutschsprachige Familien (aus Sü<strong>dt</strong>irol),<br />
• 1 Familie ausländischer Herkunft,<br />
• 2 italienischsprachige Familien (aus Sü<strong>dt</strong>irol).<br />
Die am häufigsten auftretende Familienform war die der Alleinerzieher, 5 Mütter und 3 Väter.<br />
Die zweit häufigste Familienform war die der Erstfamilie (in 6 von 15 Familien). Es gab<br />
25
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
eine Familie mit Stiefelternteil. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Familienform der Alleinerziehenden<br />
bzw. der alleinerziehenden Väter zugenommen.<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
6<br />
8<br />
Das Ziel der Unterstützung von Seiten der Familienarbeiterinnen war eine ressourcenorientierte<br />
Aktivierung (Hilfe zur Selbsthilfe). Dabei sollten neue Kommunikationsmuster und<br />
Problemlösungsstrategien aufgezeigt, ermöglicht und eingeübt werden. Miteinbezogen wurde<br />
dabei auch das soziale Umfeld der Familien.<br />
Die Anfrage um Ambulante sozialpädagogische Familienarbeit im Jahre <strong>2009</strong> erfolgte:<br />
⇒ in 7 Fällen durch die Sozialassistentin (ohne Dekret)<br />
⇒ in 5 Familien durch das Jugendgericht (mit Dekret)<br />
⇒ in 3 Fällen durch die Familie selbst.<br />
Bemerkenswert ist, dass die Anfrage von Seiten der Familien zugenommen hat. Während<br />
im Jahre 2008 die Anfrage ausschließlich von Seiten der SozialassistentInnen oder vom Jugendgericht<br />
kam, fragten im Jahre <strong>2009</strong> drei Familien selbst um Familienarbeit an.<br />
Die Anzahl der Kinder pro Familie war am häufigsten mit einem Kind pro Familie (8 Familien),<br />
vier Familien hatten 2 Kinder, zwei Familien drei Kinder und in einer Familie waren 4<br />
Kinder.<br />
1<br />
Erstfamilie<br />
Alleinerzieh. Eltern<br />
Fam. mit Stiefelternteil<br />
26
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Familien mit fünf Kinder<br />
Familien mit vier Kinder<br />
Familien mit drei Kinder<br />
Familien mit zw ei Kinder<br />
Familien mit einem Kind<br />
0<br />
1<br />
Anzahl der Kinder pro Fam ilie<br />
2<br />
4<br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
Das Durchschnittsalter der Frauen war zwischen 31 und 40 Jahren (in 5 Fällen), bzw. zwischen<br />
41-50 Jahren. Die meisten Frauen waren ohne Ausbildung, bzw. mit einem Pflichtschulabschluss.<br />
In den Familien der Alleinerziehenden waren fast alle Erwachsenen berufstätig,<br />
während bei den Familien mit zwei Elternteilen (6 Familien) drei Frauen als Hausfrauen<br />
tätig waren.<br />
Bei den Vätern war das Durchschnittsalter zwischen 41-50 Jahren. Fast alle hatten eine<br />
Ausbildung und waren als Arbeiter angestellt.<br />
Die häufigsten Themen der Familien waren: Stärkung der elterlichen Verantwortung, Förderung<br />
einer angemessenen Kommunikation, Verbesserung des Verhaltens im familiären<br />
Umfeld, Verbesserung des Verhaltens im schulischen und sozialen Umfeld, Förderung der<br />
Gesundheit bzw. Hygiene.<br />
Die Kinder äußerten unangepasstes Verhalten vor allem durch Schulschwierigkeiten, Aggressivität<br />
und Ängste.<br />
Bei den Eltern traten am häufigsten finanzielle Schwierigkeiten, Paarproblematik, Depressionen<br />
und Ängste auf.<br />
24%<br />
12%<br />
Vorwiegende Themen <strong>2009</strong><br />
28%<br />
12%<br />
Verbesserung des Verhaltens im schulischen und sozialen Umfeld<br />
Verbesserung des Verhaltens im familiären Umfeld (Eltern-Kind Beziehung)<br />
Elterliche Verantw ortung stärken<br />
Förderung einer angemessenen Kommunikation<br />
Förderung der Gesundheit bzw . Hygiene<br />
8<br />
24%<br />
27
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Da die Ambulante Familienarbeit eine auf längere Dauer angelegte Intervention darstellt,<br />
werden vier von fünfzehn Familien auch 2010 beraten, begleitet und unterstützt.<br />
Von den insgesamt 11 abgeschlossenen Fällen wurden laut Einschätzungen der Familienarbeiterinnen,<br />
der zuständigen SozialassistentInnen und der Familien selbst bei acht Familien<br />
die im Rahmen der Familienarbeit erreichten Ziele als sehr bzw. erfolgreich eingestuft. Bei<br />
drei Familien wurde die Familienarbeit als wenig erfolgreich bewertet.<br />
7.3 MENSCHEN MIT EINZELFALLBEZOGENEN ANLIE<br />
GEN<br />
<strong>2009</strong> wurden im Sozialsprengel <strong>Meran</strong> insgesamt 745 Personen in Einzelprojekten betreut.<br />
Anzahl der Klienten nach Problematik<br />
(Mehrfachnennungen möglich)<br />
Arbeitslosigkeit bzw. die Schwierigkeit, eine Arbeit kontinuierlich auszuführen, ist ein Ausdruck<br />
der sozialen Schwierigkeiten, welche die <strong>2009</strong> begleiteten Klienten aufzeigen. Dazu<br />
gehören psychische Probleme oder Suchterkrankungen, Straffälligkeit, Integrationsschwierigkeiten,<br />
usw. Die Probleme der Klienten zeigen sich auch in finanziellen Schwierigkeiten<br />
und Wohnproblemen.<br />
Auffallend ist der Trend, dass sich von Jahr zu Jahr mehr erwachsene Personen auf Grund<br />
von familiären Problemen an den Sozialsprengel wenden.<br />
Grund<br />
der Fallaufnahme<br />
2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Arbeitslosigkeit 118 123 129<br />
Wohnprobleme 58 80 96<br />
Finanzielle Probleme 122 163 172<br />
Familiäre/ Beziehungsprobleme 225 351 367<br />
Soziale Ausgrenzung 44 56 52<br />
Gesundheitliche Probleme 36 51 57<br />
Psychische Probleme 37 45 53<br />
Suchtprobleme 26 35 39<br />
Gewalt/ Missbrauch<br />
Anderes (schwerwiegende psychologische Pro-<br />
28 44 45<br />
bleme, Betreuungsprobleme, Pflegebedürftigkeit,<br />
Arbeitsplatzbegleitung) 165 221 211<br />
28
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Arbeitslosigkeit<br />
Wohnprobleme<br />
Finanz. Probl.<br />
Fam. Beziehungspr.<br />
Grund der Fallübernahm en <strong>2009</strong><br />
Soziale Ausgr.<br />
Gesundheitl. Pr.<br />
Psychische Probleme<br />
Suchtprobleme<br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Gewalt/ Missbrauch<br />
Die Beratung und Begleitung der Klienten umfasst eine ganzheitliche Abklärung der Situation<br />
des Klienten und seiner Bedürfnisse, um davon ausgehend Ziele und Vorgehensweisen<br />
entwickeln zu können. Im Vordergrund stand die Beratung der Klienten und die Hilfe bei<br />
Arbeits- und Wohnungssuche. In einigen Situationen war eine Weiterleitung an andere<br />
Dienste (z.B. Dienst für Abhängigkeitserkrankungen, Arbeitsvermittlungszentrum) notwendig.<br />
Die Leistung soziale Unterstützung im Alltag umfasst die alltagspraktische Begleitung der<br />
Klienten bei der Bewältigung von Anforderungen des täglichen Lebens. Das Ziel dabei ist<br />
nicht mehr zwingend die Förderung der Autonomie, sondern oft auf Grund der fortgeschrittenen<br />
Einschränkung der begleiteten Person, die dauerhafte Übernahme bestimmter Aufgaben.<br />
Die hohe Anzahl dieser Leistung widerspiegelt den niederschwelligen Ansatz in der Begleitung<br />
des Sozialsprengels.<br />
Leistungen für Erwachsene <strong>2009</strong><br />
Soziale Unterstützung im Alltag 356<br />
Weitergabe an einen externen Dienst 283<br />
Erbringung von finanziellen Sozialhilfeleistungen 125<br />
Unterstützung bei Arbeitssuche 99<br />
Aktivierung / Animation 83<br />
Unterstützung bei Wohnungssuche 59<br />
Arbeitsplatzbegleitung 46<br />
Anderes 35<br />
Meldung bei den Gerichtsbehörden 34<br />
Unterbringung in Wohngemeinschaften 19<br />
Aktivierung von Praktikumsverträgen 19<br />
Unterbringung im Altersheim 9<br />
Eingliederung/ Aufnahme in Soz.Genoss. oder Berufstrainingsz. 7<br />
Erbringung von Leistungen der Hauspflege 6<br />
Unterbringung im Frauenhaus 6<br />
Unterbringung im Wohnheim 6<br />
Wohntraining / Wohnbeteiligung 6<br />
Besuch geschützte Werkstätte 3<br />
Unterbringung in geschützter Wohnung 2<br />
Kurzzeitpflege 1<br />
Ferienaufenthalte 1<br />
Besuch des Tagespflegeheimes 1<br />
Insgesamt 1206<br />
Anderes<br />
2007<br />
2008<br />
<strong>2009</strong><br />
29
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
7.4 ARBEITSPLATZBEGLEITUNGS-PROJEKTE<br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Der Sozialsprengel hat den Bereich der Arbeitseingliederung in Zusammenarbeit mit dem<br />
Arbeitsamt der Autonomen Provinz Bozen im März 2001 übernommen.<br />
Die Überweisung für ein Arbeitseingliederungsprojekt erfolgt mittels eines Gutachtens eines<br />
Dienstes des Sanitätsbetriebes (Psychologischer Dienst, Zentrum für psychische Gesundheit,<br />
Dienst für Abhängigkeitserkrankungen, Rehabilitationsdienst).<br />
Arbeitsplatzbegleitung:<br />
Die Arbeitseingliederung für benachteiligte Personen (Personen mit physischen, psychischen<br />
Beeinträchtigungen, sozialen, Verhaltens- und Beziehungsschwierigkeiten) fällt in<br />
den Aufgabenbereich des Arbeitsvermittlungszentrums der Autonomen Provinz Bozen in<br />
Zusammenarbeit mit den Sozialdiensten mit dem Ziel, die Ressourcen und persönlichen Fähigkeiten<br />
der Personen, die in Schwierigkeiten sind, zu aktivieren und zu stärken.<br />
Das Arbeitseingliederungsprojekt, die Suche nach der zu eingliedernden Person und die Suche<br />
des Betriebes sind Aufgabe des Arbeitsvermittlungszentrums.<br />
Die <strong>Bezirksgemeinschaft</strong> <strong>Burggrafenamt</strong> stellt qualifiziertes Personal zur Verfügung, das<br />
sich im Rahmen des Projektes um Arbeitsplatzbegleitung kümmert.<br />
Das genannte Personal plant die notwendigen Schritte zum Erlernen der verschiedenen Tätigkeiten<br />
mit dem/der Teilnehmer/in am Projekt und den Bezugspersonen in den Betrieben<br />
und bietet Unterstützung für das Erlernen und die Abwicklung der Arbeit selbst. Diese Unterstützung<br />
sieht regelmäßige Besuche in den Betrieben durch die Arbeitsplatzbegleiterin<br />
vor.<br />
Es ist außerdem Aufgabe der genannten Mitarbeiter, alle Informationen bezüglich Verlauf<br />
des Projektes einzusammeln und den Mitarbeitern des Arbeitsvermittlungszentrums zu geben,<br />
mit denen sie dann eine Gesamtbewertung über den Verlauf der Projekte macht.<br />
Die Arbeitsplatzbegleiter analysieren außerdem die interessierten Betriebe (bevor ein Projekt<br />
beginnt), um die Bedürfnisse des Betriebs zu erkennen und den Aufgabenbereich zu beschreiben,<br />
damit dann die Mitarbeiter des Arbeitsvermittlungszentrums die geeignetste<br />
Person für den betreffenden Betrieb finden können.<br />
Der Zugang zu einem Arbeitseingliederungsprojekt beim Arbeitsvermittlungszentrum erfolgt<br />
durch die Zuweisung durch einen Dienst des Sanitätsbetriebes, der eine Beeinträchtigung<br />
oder Benachteiligung bescheinigt.<br />
Die Sozialpädagogische Grundbetreuung/Bereich Erwachsene bietet auch Beratung und Informationen<br />
im Bereich Arbeit, mit dem Ziel, die persönlichen Ressourcen und Fähigkeiten<br />
der Personen, die sich in Schwierigkeiten befinden, zu reaktivieren und zu stärken. Im Rahmen<br />
eines individuellen Projektes mit einer Person, die sich in Schwierigkeiten befindet, arbeitet<br />
man mit Fachdiensten im Bereich Arbeit zusammen, z. B. Sozialgenossenschaften,<br />
Arbeitsvermittlungszentrum, Berufsberatung.<br />
30
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Anzahl der begleiteten Projekte:<br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Projekte 2008 Projekte <strong>2009</strong><br />
Begleitete Projekte 31 40<br />
Davon neue Projekte 0 11<br />
Abgebrochene Projekte 0 0<br />
Geschlossene Projekte 5 5<br />
Anstellungen 2 0<br />
<strong>2009</strong> wurden 39 Personen in 40 Projekten begleitet, eine Person hat im Laufe des Jahres<br />
ein Projekt beendet und ein neues an einem anderen Arbeitsplatz begonnen.<br />
Art des Betriebes:<br />
Arbeitgeber Projekte 2008 Projekte <strong>2009</strong><br />
Private Betriebe 10 17<br />
Öffentlicher Dienststelle 18 14<br />
Stiftungen (Altersheime) 3 8<br />
Genossenschaften (Altersheime) 0 1<br />
Überweisender Dienst:<br />
Überwiesen von Projekte 2008 Projekte <strong>2009</strong><br />
Zentrum für psychische Gesundheit 6 7<br />
Psychologischer Dienst 16 17<br />
Dienst für Abhängigkeitserkrankungen 2 6<br />
Rehabilitationsdienst 2 2<br />
Kein überweisender Dienst 5 4<br />
Dienst nicht bekannt 0 3<br />
Unterteilung nach Geschlecht und Altersgruppen:<br />
Alter 15-19 20-29 30-39 40-49 50-59 60-65<br />
Frauen 0 9 6 6 0 0<br />
Männer 0 6 4 5 3 0<br />
Unterteilung nach Muttersprache:<br />
Muttersprache Deutsch Italienisch Ladinisch Anderes<br />
25 14 0 0<br />
Art des Projektes:<br />
POA: progetto osservazione e addestramento. Während der Projektdauer wird die Arbeitsfähigkeit<br />
einer Person eingeschätzt, durch Training wird das Erlernen neuer Fähigkeiten<br />
unterstützt und abschließend wird gemeinsam mit den Bezugspersonen des Betriebes ein-<br />
31
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
geschätzt, ob die Person imstande ist eine Arbeit kontinuierlich und zufriedenstellend auszuüben.<br />
PAL: progetto di assunzione lavorativa. Die Person hat bereits gute Fähigkeiten und wird<br />
mit dem Ziel einer Anstellung ausgebildet.<br />
PILA: progetto inserimento lavorativo assistenziale, d. h. begleitete Arbeitseingliederung.<br />
Die Person kann arbeiten, sie verfügt aber nicht über die Arbeitsfähigkeit, um auf dem normalen<br />
Arbeitsmarkt eine dauerhafte Tätigkeit auszuüben (z. B. wegen einer Beeinträchtigung<br />
oder einer Krankheit). Die Personen bleiben über Jahre im Projekt, die meisten in öffentlichen<br />
Betrieben oder Stiftungen.<br />
Jahr POA PAL PILA<br />
2008 18 0 13<br />
<strong>2009</strong> 24 4 12<br />
8. FINANZIELLE SOZIALHILFE<br />
Die Finanzielle Sozialhilfe stellt einen weiteren Einsatzbereich des Sozialsprengels dar. Sie<br />
gibt Beiträge zur Deckung lebensnotwendiger Grundbedürfnisse (Ernährung, Bekleidung,<br />
Unterkunft, Hygiene), z.B. für soziales Mindesteinkommen, Miete und Nebenkosten, Sonderleistungen,<br />
Tagessätze in Einrichtungen oder für Tagesmütter.<br />
Tätigkeitsschwerpunkte <strong>2009</strong> waren:<br />
o Die Einarbeitung der MitarbeiterInnen in die Berechnung der Leistungen der Finanziellen<br />
Sozialhilfe (Harmonisierung) gemäß D.L.H. 30/2000 und die laufende Aktualisierung<br />
bzgl. neuer Richtlinien und Gesetze.<br />
o Die Zusammenarbeit mit Bürgerservice, Sozialpädagogischer Grundbetreuung und<br />
Hauspflege wurde durch projektbezogene finanzielle Sozialhilfe und Case Management<br />
intensiviert.<br />
o Ein weiterer Schwerpunkt der Tätigkeit lag in der Zusammenarbeit mit externen<br />
Diensten und Einrichtungen, mit dem Ziel, die Beitragsgewährung effizienter, einheitlicher<br />
und längerfristiger zu gestalten. Dafür wurde die Vereinbarung der Zusammenarbeit<br />
mit dem Dienst für Abhängigkeitserkrankungen bewertet und überarbeitet,<br />
mit der geschützten Werkstatt Handswork wurde die Abwicklung der Ansuchen<br />
vereinfacht und festgelegt, mit der Caritas wurde bzgl. der neu eröffneten Struktur<br />
Nachtquartier, dem Obdachlosenhaus und der Marienherberge eine Arbeitsvereinbarung<br />
ausgearbeitet.<br />
o Ein weiterer Schwerpunkt wurde auf die interne Ablaufoptimierung gelegt mit dem<br />
Ziel, das konstant ansteigende Arbeitspensum effizienter zu bewältigen und sowohl<br />
die Zufriedenheit der MitarbeiterInnen als auch der KlientInnen zu sichern.<br />
o Ziel des Jahres <strong>2009</strong> war die Verbesserung der Gesamtbetreuung der KlientInnen<br />
unter Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Dafür wurden Telefonzeiten<br />
und freie Stunden der MitarbeiterInnen für die Kommunikation mit den KlientInnen<br />
eingeführt, ein System, das von allen Seiten sehr positiv aufgenommen wurde.<br />
32
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
8.1 KOSTENPLAN <strong>2009</strong> NACH GEMEINDEN GRUPPIERT<br />
Die höchsten Ausgaben betreffen Beiträge an BürgerInnen der Gemeinde <strong>Meran</strong>, gefolgt<br />
von der Gemeinde Algund und Schenna. In der folgenden Tabelle werden exemplarisch die<br />
Ausgaben für einige Leistungen der Finanziellen Sozialhilfe nach Gemeinden gruppiert dargestellt.<br />
<strong>Meran</strong> 1.423.140,90 € 1.212.368,37 € 33.292,01 € 236.980,08 € 27.115,69 € 164.909,13 € 4.498,10 € 0,00 € 29.865,20 € 3.517,06 €<br />
Algund<br />
Schenna<br />
88.655,31 € 67.680,57 € 2.034,90 € 23.716,48 € 1.740,12 € 6.267,88 € 0,00 € 6.398,70 € 4.289,30 € 324,00 €<br />
23.646,71 € 14.293,89 € 0,00 € 2.857,00 € 0,00 € 1.002,28 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 €<br />
Tirol 12.292,08 € 2.439,32 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 €<br />
Marling<br />
Hafling<br />
Vöran<br />
Riffian<br />
Kuens<br />
Soziales Mindesteinkommen<br />
Miete und<br />
Wohnungsnebenkosten<br />
Taschen- geld<br />
Sonder-<br />
eistung<br />
Sonder-<br />
leistung MJ<br />
Unter-<br />
haltsvor-<br />
schuss<br />
Aufrechterhaltung<br />
d.<br />
Familienlebens<br />
u. d.<br />
Haushaltes<br />
Ankauf /<br />
Anpassung<br />
Transport-<br />
mittel /<br />
Fam.mitgl.<br />
Transport-<br />
spesen<br />
Hausnot-<br />
rufdienst<br />
22.066,73 € 19.784,82 € 1.676,99 € 1.013,50 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 €<br />
897,57 € 132,28 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 1.596,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 €<br />
0,00 € 353,65 € 0,00 € 1.368,08 € 270,00 € 7.297,16 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 €<br />
584,14 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 744,84 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 433,58 € 0,00 €<br />
insgesamt 1.571.283,44 € 1.317.052,90 € 37.003,90 € 265.935,14 € 29.870,65 € 181.072,45 € 4.498,10 € 6.398,70 € 34.588,08 € 3.841,06 €<br />
33
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
8.2 KOSTENPLAN NACH LEISTUNGEN GRUPPIERT<br />
Leistung 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Soziales Mindesteinkommen<br />
Soziales Mindesteinkommen (Darlehen)<br />
Miete und Wohnungsnebenkosten<br />
Miete und Wohnungsnebenkosten (Darlehen)<br />
Sonderleistung<br />
Sonderleistung (Darlehen)<br />
Taschengeld<br />
Aufrechterhaltung des Familienlebens und des<br />
Haushaltes<br />
Unterhaltsvorschussleistung<br />
Tagesmutterdienst<br />
Ankauf von Transportmitteln<br />
Anpassung v on Transportmitteln<br />
Anpassung v on Transportmitteln für<br />
Familienmitglieder<br />
Transportspesen – Privatfahrzeug<br />
Transportspesen – konventioniert<br />
Hausnotrufdienst<br />
Seniorentelefon<br />
öff. Transport für Senioren<br />
Ausländer in Alters- und Pflegeheimen<br />
Kosten und Tarife für Minderjährige<br />
in Sozial-pädagogischen Einrichtungen<br />
Pflegebeiträge für<br />
Fremdunterbringung Minderjähriger<br />
Sonderleistung für Minderjährige<br />
Sonderleistung für Minderjährige (Darlehen)<br />
Insgesamt<br />
* liegt seit April 2008 nicht mehr im Zuständigkeitsbereich der FSH<br />
1.086.006,21 1.064.928,28 1.564.7 41,84<br />
1.295,91 1.163,61 6.541,60<br />
97 8.512,10 1.004.192,20 1.316.246,45<br />
305,91 147 ,03 806,45<br />
195.316,7 9 183.490,28 207 .7 17 ,49<br />
7 2.918,7 6 59.7 21,57 58.217 ,65<br />
38.996,89 41.446,96 37 .003,90<br />
62.898,46 42.634,06 4.498,10<br />
150.385,24 17 8.27 0,96 181.07 2,45<br />
93.000 86.188,15 7 9.350,20<br />
0 5.528,62 4.227 ,62<br />
0 504,3 2.17 1,08<br />
0 3.832,24 0,00<br />
617 ,97 2.503,19 5.240,69<br />
20.029,32 25.845,99 29.347 ,36<br />
4.039,34 3.87 1,87 3.841,06<br />
0 0 119,00<br />
0 0 100,00<br />
37 .87 0,92 3.907 ,39*<br />
0,00<br />
1.016.209,31 1.090.963,80 1.143.354,91<br />
149.340,59 128.351,13 130.281,62<br />
36.847 ,68 32.368,21 24.091,91<br />
5.269,7 4 2.87 8,45 5.7 7 8,7 4<br />
3.949.861,14 3.962.738,29 4.804.750,12<br />
Die Ausgaben für die Finanzielle Sozialhilfe sind insgesamt im Jahr <strong>2009</strong> im Vergleich zu<br />
den Jahren 2007/2008 angestiegen. Dies zeigt sich vor allem in den Leistungen Soziales<br />
Mindesteinkommen und Miete und Wohnungsnebenkosten. Auch die Ausgaben für Sonderleistungen<br />
sind im Gegensatz zum vorigen Jahr, wo sie abgenommen hatten, wieder ange-<br />
34
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
stiegen. Konstant angestiegen sind in den letzten Jahren die Ausgaben für die Unterhaltsvorschussleistung,<br />
das ist sicherlich auf den höheren Bekanntheitsgrad der Leistung zurückzuführen.<br />
8.3 ANZAHL DER KLIENTEN UND DER GESUCHE<br />
Anzahl der Klienten<br />
1090<br />
1080<br />
1070<br />
1060<br />
1050<br />
1040<br />
1030<br />
1020<br />
1010<br />
1000<br />
990<br />
980<br />
1019<br />
Anzahl der KlientInnen<br />
1043<br />
1078<br />
2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Zusätzlich haben 517 Personen um Tarifbegünstigung angesucht. Laut Dekret DLH<br />
30/2000 können Familien und Einzelpersonen um Tarifbegünstigung für stationäre Dienste<br />
(wie Altersheime, Wohngemeinschaften, Wohnheime, vollzeitige Familienanvertrauung)<br />
und teilstationäre Dienste (wie Tagesstätten, KITAS; Dienst für Tagesmütter/väter, teilzeitige<br />
Familienanvertrauung) ansuchen.<br />
Anzahl der Gesuche<br />
6000<br />
5900<br />
5800<br />
5700<br />
5600<br />
5500<br />
5400<br />
5300<br />
5200<br />
5100<br />
5420<br />
Anzahl der Gesuche<br />
5705<br />
5940<br />
2007 2008 <strong>2009</strong><br />
35
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
9. HAUSPFLEGE<br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Die Zielgruppe der Caritas Hauspflege sind Senioren, Minderjährige und deren Familien,<br />
Erwachsene in sozialen Schwierigkeiten, Menschen mit Behinderung, Sucht- bzw. psychischen<br />
Problemen.<br />
MITARBEITERINNEN DER HAUSPFLEGE (STAND 31.12.<strong>2009</strong>)<br />
Unsere Arbeit wird von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern getragen, von engagierten,<br />
fachlich qualifizierten AltenpflegerInnen, SozialbetreuerInnen, PflegehelferInnen und<br />
sonstigen HelferInnen.<br />
Mit 31.12.<strong>2009</strong> waren insgesamt 22 MitarbeiterInnen in der Hauspflege <strong>Meran</strong>/Land beschäftigt.<br />
Die Vollzeitäquivalente beträgt 13,45 MitarbeiterInnen.<br />
Weiterbildung der MitarbeiterInnen<br />
Wir versuchen immer wieder Weiterbildungen anzubieten, die alle MitarbeiterInnen besuchen<br />
können. Im <strong>Sprengel</strong> <strong>Meran</strong>/Land wird zudem kontinuierlich Supervisionen angeboten,<br />
um die eigene Arbeit zu reflektieren.<br />
Bei jährlichen MitarbeiterInnen-Gesprächen werden Weiterbildungswünsche gesammelt;<br />
anhand eines jährlichen Schulungsplanes werden die Weiterbildungen organisiert.<br />
Im <strong>Sprengel</strong> <strong>Meran</strong>/Land wurden <strong>2009</strong> insgesamt 225 Stunden an Weiterbildungen angeboten.<br />
ERBRACHTE STUNDEN IN DER PFLEGE UND BETREUUNG ZU-<br />
HAUSE<br />
16.000<br />
14.000<br />
12.000<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
Erbrachte Betreuungsstunden<br />
2007 2008 <strong>2009</strong><br />
<strong>Meran</strong>Land 11.165 13.183 15.240<br />
36
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
TAGESZENTREN/PFLEGEZENTREN<br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
In vielen Gemeinden betreut die Caritas Hauspflege Pflegezentren, die von den BürgerInnen<br />
unter bestimmten Voraussetzungen genutzt werden können. Fuß- und Nagelpflege wird<br />
dort ebenso angeboten, wie Badehilfen und Haarwäsche. Auch wird auf Wunsch die persönliche<br />
Wäsche gewaschen.<br />
Anzahl der erbrachten Leistungen in den Tagezentren<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
ESSEN AUF RÄDERN<br />
5500<br />
5400<br />
5300<br />
5200<br />
5100<br />
5000<br />
4900<br />
0<br />
2007 2008 <strong>2009</strong><br />
<strong>Meran</strong>/Land 736 616 549<br />
Anzahl der ausgefahrenen Essen<br />
2007 2008 <strong>2009</strong><br />
<strong>Meran</strong>/Land 5496 5101 5191<br />
37
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
ANZAHL DER BETREUTEN KLIENTINNEN UND KLIENTEN INS-<br />
GESAMT (INKL. TAGESSTÄTTEN)<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Betreute insgesamt<br />
2007 2008 <strong>2009</strong><br />
<strong>Meran</strong>/Land 332 349 362<br />
ANZAHL DER BETREUTEN KLIENTINNEN UND KLIENTEN ZU<br />
HAUSE<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Betreute Personen - Hauspflege<br />
2007 2008 <strong>2009</strong><br />
<strong>Meran</strong>/Land 144 175 184<br />
38
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
FREIWILLIGENARBEIT IN DER HAUSPFLEGE<br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Helferkreis „Von mir zu dir“ - Zustellung von Essen auf Rädern<br />
durch freiwillige HelferInnen<br />
Der Freiwilligenverein Helferkreis „Von mir zu dir“ ist im Jahr <strong>2009</strong> weiter angewachsen.<br />
Inzwischen gehören ihm 185 Frauen und Männer an, die in den einzelnen Gemeinden die<br />
Essen auf Rädern ausfahren. In vielen Gemeinden garantieren die Freiwilligen die täglichen<br />
Essenszustellungen bereits zur Gänze. Dadurch entlasten sie einerseits die hauptamtlichen<br />
MitarbeiterInnen der Hauspflege, die die gewonnene Zeit in Pflegeleistungen investieren<br />
können. Zum Zweiten hat der Einsatz und die Bereitschaft der vielen Freiwilligen Vorbildfunktion<br />
und ist ein Zeichen von gelebter Solidarität. Für die Menschen, an die die Essen<br />
ausgeliefert werden, sind die täglichen Besuche der Freiwilligen, eine willkommene Abwechslung.<br />
Viele Freiwillige nehmen sich die Zeit zu Gesprächen und geben den älteren<br />
Menschen Zuwendung und das Gefühl, nicht vergessen zu werden. Einige der Mitglieder des<br />
Helferkreises unterstützen Familien zusätzlich durch Besuche, Begleitdienste oder andere<br />
Hilfestellungen. Der derzeitige Vorsitzende des Helferkreises ist Karl Bachmann aus Naturns.<br />
In folgenden Gemeinden sind Freiwillige aktiv:<br />
Marling:<br />
In Marling fahren die Freiwilligen an den Wochenenden und Feiertagen die Essen aus. Koordinator<br />
ist Epp Peter.<br />
Algund:<br />
In Algund gibt es eine Gruppe von 25 Frauen und Männern. Sie fahren an 6 Tagen die Woche<br />
die Essen aus. Koordinator ist Karl Waibl, welcher auch im Vorstand des Helferkreises<br />
ist.<br />
Schenna:<br />
In Schenna gibt es eine Gruppe von 3 Personen, welche an 3 Tagen die Woche die Essen<br />
fahren. Ansprechperson ist Tschaup Maria.<br />
Tirol:<br />
In Tirol fahren 4 Frauen an den Wochenenden und an den Feiertagen mit den Essen auf Rädern.<br />
39
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
10. PROJEKTE<br />
Gemeinsam unterwegs<br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Im Jahr <strong>2009</strong> wurde angestrebt das Freizeitprojekt zu beleben. Es gab jeden 2ten und 4ten<br />
Dienstag um 20.00 Uhr Treffen der Interessierten zur Planung von Aktivitäten unter Begleitung<br />
einer Freiwilligen.<br />
Es wurden im gesamten Jahr jedoch nur wenige Aktivitäten durchgeführt. Eine gelungene<br />
Aktivität stellt der von der Gruppe organisierte und durchgeführte Wandertag auf die Verdinser<br />
Alm dar.<br />
Es gab Planungen zu Schwimmnachmittagen sowie Radausflügen, welche von der Gruppe<br />
nicht umgesetzt wurden. Die Aktivitäten scheiterten am mangelnden Interesse und der Eigenaktivität<br />
der Gruppe. Es konnten keine Interessierten für die Gruppe dazugewonnen<br />
werden und somit löste sich das Freizeitprojekt auf, da es ab November keine Interessierten<br />
mehr gab.<br />
Interkulturelle Mediation<br />
Seit Mitte der 80iger Jahre hat in Sü<strong>dt</strong>irol die Einwanderung deutlich zugenommen. Seit<br />
Jahren ist der Trend festzustellen, dass die Einwanderer zunehmend einen längerfristigen<br />
Aufenthalt, vielfach ein dauerhaftes Hierbleiben anstreben. Ihr Ziel ist meist die Familienzusammenführung.<br />
Dies bedeutet, dass vor allem Kinder und Frauen in einer „fremden<br />
Heimat“ leben, deren Sprache und Kultur sie nicht oder kaum verstehen.<br />
In den verschiedenen Einsatzbereichen des <strong>Sprengel</strong>s ist die Anwesenheit eines Kultur- und<br />
Sprachmittlers bei großen Verständigungsschwierigkeiten oder wenn das kulturelle Umfeld<br />
der Klienten nicht bekannt ist, wichtig für eine korrekte Einschätzung und Beratung. Es waren<br />
verschiedene Mediatoren vor allem bei Erstkontaktgesprächen (Bürgerservice) und bei<br />
den Terminen in der Finanziellen Sozialhilfe anwesend. Oft war auch eine weiterführende<br />
Begleitung notwendig.<br />
11. INTERNE UND EXTERNE ZUSAMMENARBEIT<br />
Interne Zusammenarbeit<br />
Innerhalb der verschiedenen Einsatzbereiche des <strong>Sprengel</strong>s (Sozialpädagogische Grundbetreuung,<br />
Finanzielle Sozialhilfe, Hauspflege) wurde eng in der Beratung und Begleitung der<br />
Klienten (Case Management) zusammengearbeitet, dazu fanden regelmäßige Besprechungen<br />
statt. Weiters gab es eine enge Zusammenarbeit auch im Projektbereich, z.B. Sinti in<br />
<strong>Meran</strong>, Ambulante Sozialpädagogische Familienarbeit.<br />
40
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
Zusammenarbeit mit externen Diensten, Institutionen, Organisationen<br />
und Gruppen<br />
Die Zusammenarbeit mit anderen Diensten erfolgte einzelfallbezogen (auf die Klientensituation<br />
abgestimmt) und projektbezogen, sowie im Rahmen der Netzwerkarbeit des <strong>Sprengel</strong>s.<br />
• Die Vernetzung der Dienste der <strong>Bezirksgemeinschaft</strong> <strong>Burggrafenamt</strong> erfolgte durch<br />
regelmäßigen Austausch und gemeinsame Planung unter der Leitung des geschäftsführenden<br />
Direktors der Sozialdienste.<br />
• Mit der Gemeinde <strong>Meran</strong> bestand eine enge Zusammenarbeit. Die <strong>Sprengel</strong>leiterin<br />
war in der Arbeitsgruppe für die Ausarbeitung des Sozialplans der Gemeinde. Eine<br />
Sozialassistentin der Hauspflege der Gemeinde <strong>Meran</strong> war einmal monatlich bei einer<br />
Sitzung im Erwachsenenteam des <strong>Sprengel</strong>s.<br />
• Mit den Mitarbeitern des Vereins Streetwork fanden monatliche Treffen statt.<br />
• Die <strong>Sprengel</strong>leiterin hat in der AG bei der Ausarbeitung von Maßnahmen gegen Gewalt<br />
und Radikalismus mitgearbeitet. Die Arbeitsgruppe hat sich zu Beginn der Arbeit<br />
mit verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen zu Entstehungsbedingungen<br />
von Gewalt auseinandergesetzt. Daraus wurden Thesen als mögliche Ursachenanalyse<br />
für die Entstehung von Gewalt und Radikalismus formuliert, die als<br />
theoretische Basis bei der Entwicklung von möglichen Maßnahmen dienten. Die Arbeitsgruppe<br />
hat sich dann auf die Interventionsbereiche Schule/Arbeit,<br />
Freizeit/Sport und Familie/Gesellschaft konzentriert und dabei Maßnahmen zur Prävention<br />
und Intervention unterschieden. Ende des Jahres <strong>2009</strong> wurden die ersten<br />
Maßnahmen umgesetzt.<br />
• Die <strong>Sprengel</strong>leiterin hat weiters bei der Erstellung eines Suchtplans auf territorialer<br />
Ebene im Bereich Prävention mit dem SERD zusammengearbeitet.<br />
• Die <strong>Sprengel</strong>leiterin und eine Mitarbeiterin haben mit Vertreterinnen des Frauenhauses<br />
über die Zusammenarbeit gesprochen.<br />
• Die Zusammenarbeit mit dem Jugendgericht erfolgte in Bezug auf die vom Dienst<br />
betreuten Minderjährigen. Auch mit dem Landesgericht wurde in Bezug auf die Umsetzung<br />
von Dekreten im Minderjährigen- und Erwachsenenbereich zusammengearbeitet.<br />
• Zusammenarbeit bestand auch mit den verschiedenen Kindergärten und Schulen des<br />
<strong>Sprengel</strong>territoriums. Die sozialpädagogische Sprechstunde für Lehrpersonen und<br />
Direktoren wurde weiterhin gewährleistet. Zwei Mitarbeiterinnen des <strong>Sprengel</strong>s hielten<br />
ein Seminar zum Thema „Kinderschutz“ für alle interessierten Lehrpersonen des<br />
Schulsprengels Algund. Zwei Mitarbeiterinnen des Sozialsprengels haben ihren<br />
Dienst beim Jugendinfotag in der Landesberufsschulei für Handel, Handwerk und<br />
Industrie „Dipl. Ing. Luis Zuegg“ und beim Jugendinfotag im Pädagogischen Gymnasium<br />
„Josef Ferrari“ von <strong>Meran</strong> vertreten. Eine Mitarbeiterin hat an zwei Direktionsratssitzungen<br />
der Kindergartendirektion <strong>Meran</strong> für den deutschen Kindergarten teilgenommen.<br />
• Gemeinsam mit der Dienststelle für Unterstützung und Beratung des Deutschen<br />
Schulamtes, dem Jugenddienst <strong>Meran</strong>, dem Jugendzentrum junGle und dem Dienst<br />
für Basismedizin des Gesundheitsbezirks <strong>Meran</strong> wurde die Tagung „Gesundheitsförderung<br />
und Prävention im pädagogischen und sozialen Kontext“ und das anschließende<br />
zweitägige Seminar „Verantwortung, Haltungen und Werte in der Arbeit mit<br />
Kindern und Jugendlichen“geplant und durchgeführt.<br />
• Mit dem Arbeitsvermittlungszentrum gab es intensive Zusammenarbeit in den Projekten<br />
zur Arbeitseingliederung, sowie in der Arbeitsgruppe mit der Sozialpädagogischen<br />
Grundbetreuung / Bereich Erwachsene und der Finanziellen Sozialhilfe. In Zusammenarbeit<br />
wurden weiters Umschulungsmaßnahmen entwickelt und die Arbeit<br />
von KlientInnen in gemeinnütziger Tätigkeit ermöglicht.<br />
41
Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
• Der Bereich Erwachsenen / SPG und die Finanzielle Sozialhilfe haben weiters intensiv<br />
mit dem von der Caritas geführten Obdachlosenheim in <strong>Meran</strong> zusammengearbeitet<br />
(Case Management). Enge Zusammenarbeit erfolgte mit der Schuldnerberatung<br />
der Caritas. Mit dem Diözesanhilfswerk für religiöse Betreuung ODAR / Projekt<br />
ODOS in Bozen wurde ebenfalls intensiv (fallbezogen aber auch in Arbeitsgruppen)<br />
zusammengearbeitet.<br />
• Zusammenarbeit gab es auch mit sozialen Vereinen, dem Volontariat, Selbsthilfegruppen<br />
sowie dem Dachverband der Sozialverbände Sü<strong>dt</strong>irols. Dem Verband steht<br />
ein Büro im <strong>Sprengel</strong> <strong>Meran</strong> zur Verfügung. Der Dachverband der Sozialverbände<br />
Sü<strong>dt</strong>irols bietet dort regelmäßige Sprechstunden an, das Büro kann aber auch von<br />
seinen Mitgliedsorganisationen und anderen Vereinen genutzt werden.<br />
Zusammenarbeit mit dem <strong>Sprengel</strong>beirat<br />
Seit dem Jahr 2008 ist Enz Peter Präsident des <strong>Sprengel</strong>beirates. Im Jahr <strong>2009</strong> fanden 4<br />
Sitzungen statt. Folgende Themen standen auf der Tagesordnung:<br />
• Jahresprogramm<br />
• Vorstellung der Maßnahmen des Forums gegen Gewalt und Radikalismus<br />
• Vorstellung der Tätigkeit des Vereins Streetwork und Mobile Jugendarbeit<br />
• Machbarkeitsstudie und Einreicheprojekt zur Realisierung einer Trainings- und Vorführungswohnung<br />
nach der Philosophie des „DESIGN FOR ALL“<br />
• Vorstellung des Jahresberichtes 2008 des Sozial- und Gesundheitssprengels<br />
• Informationen über die Leistungen im Einsatzbereich der sozialpädagogischen<br />
Grundbetreuung des Sozialsprengels <strong>Meran</strong> (Bereich Minderjährige)<br />
• Planung und Durchführung des Vortrags „Gewalttätigkeit und Rechtsextremismus<br />
bei Jugendlichen – wie damit umgehen?“ mit dem Referenten Dr. Günter Kohl in<br />
<strong>Meran</strong><br />
12. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit des <strong>Sprengel</strong>s <strong>Meran</strong> umfasste <strong>2009</strong> folgende Tätigkeiten und<br />
Themen:<br />
o Auf der Homepage der <strong>Bezirksgemeinschaft</strong> <strong>Burggrafenamt</strong> wurden regelmäßig<br />
Kurzinformationen zu aktuellen Themen veröffentlicht<br />
o Der <strong>Sprengel</strong>bericht wurde auf der Homepage veröffentlicht<br />
o Vorstellung des <strong>Sprengel</strong>s, sowie anderer Dienste in den Gemeindeblättern<br />
o Die Tätigkeiten des <strong>Sprengel</strong> wurden auch im Rahmen des Seminars zum Thema<br />
„Kinderschutz“ für alle interessierten Lehrpersonen des Schulsprengels Algund<br />
erläutert.<br />
o Beim Jugendinfotag im Pädagogischen Gymnasium „Josef Ferrari“ und beim Jugendinfotag<br />
in der Landesberufsschule für Handel, Handwerk und Industrie<br />
„Dipl. Ing. Luis Zuegg“ von <strong>Meran</strong> wurden die Tätigkeiten des <strong>Sprengel</strong>s vorgestellt.<br />
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Sozialsprengel <strong>Meran</strong><br />
Jahresbericht <strong>2009</strong><br />
o Die <strong>Sprengel</strong>leiterin hat die Tätigkeiten des <strong>Sprengel</strong>s bei einem Informationsabend<br />
mit der Caritas Hauspflege in Dorf Tirol vorgestellt.<br />
o Das Sta<strong>dt</strong>radio <strong>Meran</strong> hat mit der <strong>Sprengel</strong>leiterin zwei Interviews geführt, eines<br />
zum Tag der Kinderrechte und eines um die Dienste des <strong>Sprengel</strong>s vorzustellen.<br />
o Planung und Durchführung der Vortragsreihe für pflegende Angehörige „Ich pflege<br />
dich – und schau' auf mich“ in Zusammenarbeit mit der Caritas Hauspflege. Es<br />
fanden 4 Abende zu folgenden Themen statt:<br />
- „Rechtliche Aspekte in der Pflege zu Hause“ mit der Rechtsanwältin Dr. Claudia<br />
Neugebauer<br />
- „Ich pflege dich – und schau auf mich“ mit der Leiterin der Caritas Hauspflege<br />
Dr. Paula Tasser und dem Leiter der Hospizbewegung Günther Rederlechner<br />
- „Glücklich und zufrieden im Alter“ mit dem Ehe und Familienseelsorger Mag.<br />
Toni Fiung<br />
- „Was brauchen Angehörige im <strong>Burggrafenamt</strong>?“ mit Vertretern verschiedener<br />
Dienste. Die <strong>Sprengel</strong>leiterin hat bei diesem Informationsabend die Tätigkeiten<br />
des <strong>Sprengel</strong>s vorgestellt.<br />
Funktionierende soziale Netze sind kein Luxus sondern die Grundanforderungen an eine<br />
moderne Gesellschaft. Die MitarbeiterInnen des Sozialsprengels waren auch im Jahr <strong>2009</strong><br />
bemüht diesem Auftrag gerecht zu werden. Familiäre und vor allem auch finanzielle Probleme<br />
führen dazu, dass sich immer mehr Personen an den Sozialsprengel wenden um Unterstützung<br />
und sozial-pädagogische Begleitung zu bekommen. Auch im vergangenen Jahr<br />
wurden Familien und Einzelpersonen professionell begleitet, ihre eigenen Ressourcen gestärkt<br />
oder, wenn notwendig, an andere Dienste verwiesen. Die intensive Zusammenarbeit<br />
zwischen den einzelnen Arbeitsbereichen und die Netzarbeit mit den sozial-pädagogischen<br />
Strukturen, Kindergärten und Schulen sowie den verschiedenen Beratungsstellen war daher<br />
einer der Tätigkeitsschwerpunkte für das Jahr <strong>2009</strong>.<br />
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