Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de
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Artname majus be<strong>de</strong>utet groß und wur<strong>de</strong> früher zur Unterscheidung vom Scharbockskraut<br />
(Ranunculus ficaria) verwen<strong>de</strong>t, das man damals noch mit Chelidonium minus bezeichnete.<br />
Geschichtliches:<br />
Seit <strong>de</strong>r Antike ist die Heilkraft <strong>de</strong>s Schöllkrautes bekannt. Dioscuri<strong>de</strong>s und Plinius empfahlen sie<br />
schon bei Lebererkrankungen und Gelbsucht. Im Altertum galt das Kraut als eines <strong>de</strong>r wichtigsten<br />
Heilmittel. Hieronymus Bock schreibt: "Der bitter Safft <strong>de</strong>s Schölkrauts und wurzel ist hiziger<br />
natur. Eröffnet Innerlich gebraucht / die verstopffte Leber / renniget außwendig faule wun<strong>de</strong>n / und<br />
macht klare augen ..." Er empfiehlt die Pflanze auch gegen Pest: ".../ ist ein bewert stuck so<br />
ihemandts die Pestilenz hett angetroffen." und gegen Warzen: "Der safft seübert auch die<br />
feigwarzen / für<strong>de</strong>rt sie zur heilung / ..." Als Mittel gegen Warzen wur<strong>de</strong> das Schöllkraut noch lange<br />
Zeit gebraucht und die Alchimisten versuchten aus <strong>de</strong>r Pflanze Gold zu machen. Kühe, die nicht<br />
genug Milch gaben, bekamen in manchen Gegen<strong>de</strong>n das Schöllkraut zu fressen, was <strong>de</strong>n alten<br />
Chroniken nach auch <strong>de</strong>n gewünschten Erfolg gebrachte haben sollte.<br />
Bestimmungsmerkmale:<br />
Weiße Schwalbenwurz<br />
Cynanchum vincetoxicum<br />
Schwalbenwurzgewächse<br />
Die weißen Blüten <strong>de</strong>r Schwalbenwurz haben 5 Blütenblätter und stehen in Trugdol<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />
Achseln <strong>de</strong>r Laubblätter. Ihre Blütezeit ist von Juni - August. Der Stengel ist hohl und behaart, die<br />
Laubblätter sind herz- bis eiförmig und stehen sich gegenüber. Die Pflanze wird 30 - 120 cm hoch<br />
und verströmt einen starken Geruch.<br />
Standort und Verbreitung:<br />
Die Weiße Schwalbenwurz wächst in trockenen Wäl<strong>de</strong>r und Gebüschen sowie auf Felsen und<br />
Schuttfluren. Sie braucht kalkhaltigen Bo<strong>de</strong>n und hat ihr Ver-breitungsgebiet in Mittel- und<br />
Sü<strong>de</strong>uropa.<br />
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:<br />
Die Wirkstoffe <strong>de</strong>r Pflanze bestehen aus Glycosi<strong>de</strong>n und Saponinen, sie enthält unter an<strong>de</strong>rem<br />
Vincetoxin. Sie gilt als stark giftig. Eine Vergiftung verläuft mit Durchfall, Reizungen von Blasen<br />
und Niere, Fieber und in extremen Fällen Atemlähmung. Die Pflanze soll auch Wirkung auf <strong>de</strong>n<br />
Herzrythmus haben.<br />
Heilwirkung und Medizinische Anwendung:<br />
Die Schwalbenwurz fin<strong>de</strong>t heute keine medizinische Anwendung mehr. Man nutzte sie<br />
homöopathisch als harntreiben<strong>de</strong>s Mittel.<br />
Name:<br />
Die Pflanze trug auch <strong>de</strong>n Namen Hundswürger, da man davon ausging, daß sie Hun<strong>de</strong> und Wölfe<br />
zu töten vermochte. Darauf bezieht sich auch <strong>de</strong>r Gattungsname Cynachum. Er setzt sich zusammen<br />
aus <strong>de</strong>n griechischen Worten kyon für Hund und ancho für töten. Der Artname vincetoxicum<br />
be<strong>de</strong>utet soviel wie Giftbesieger (lat. vincere - besiegen, griech. toxikon - Gift).<br />
Geschichtliches:<br />
Wie <strong>de</strong>r Artname <strong>de</strong>r Pflanze besagt, nahm man sie früher als Gegengift bei Schlangen- und<br />
Hun<strong>de</strong>bissen. Dazu Hieronymus Bock: "Schwalben wurz inn wein gesotten und getruncken .../<br />
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