Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de
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erkrankungen. Darauf führt sich wohl auch <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Name zurück, möglicherweise aber auch<br />
auf die Min<strong>de</strong>rwertigkeit <strong>de</strong>r Roßkastanie gegenüber <strong>de</strong>r Eßkastanie. Weitere Bezeichnungen für<br />
<strong>de</strong>n Baum waren Pfer<strong>de</strong>kastanie, Säukestene, Wil<strong>de</strong> Kestene sowie Kastangel und Keschte.<br />
Geschichtliches:<br />
Im Jahre 1615 führte man die Roßkastanie, die ihre Heimat im nördlichen Balkan hatte, als<br />
Zierbaum in Frankreich ein. 1720 wur<strong>de</strong> die Rin<strong>de</strong> als Fiebermittel und Chinarin<strong>de</strong>nersatz von <strong>de</strong>r<br />
Pariser Aka<strong>de</strong>mie vorgeschlagen. Man nutzte sie damals auch als Mittel bei Verdauungsstörungen.<br />
Bestimmungsmerkmale:<br />
Sa<strong>de</strong>baum<br />
Juniperus sabina<br />
Zypressengewächse<br />
Der Sa<strong>de</strong>baum ist ein Strauch, <strong>de</strong>r gewöhnlich eine Höhe von 2 m erreicht. Er wächst aber auch als<br />
Baum und wird bis zu 12 m hoch. Die Pflanze bringt unscheinbare, weißlich Blüten hervor, die<br />
meist am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Zweige sitzen. Blütezeit ist von April - Mai. Die Samen reifen in blauschwarzen,<br />
erbsengroßen Beerenzapfen heran. Die Blätter <strong>de</strong>s Sa<strong>de</strong>baums sind im jungen Zustand na<strong>de</strong>lförmig<br />
und später schuppenartig. Die Pflanze verströmt einen starken Geruch, durch <strong>de</strong>n man <strong>de</strong>n<br />
Sa<strong>de</strong>baum gut vom <strong>de</strong>m sehr ähnlichen Wachol<strong>de</strong>r (Juniperus communis) unterschei<strong>de</strong>n kann.<br />
Standort und Verbreitung:<br />
Wild wächst <strong>de</strong>r Sa<strong>de</strong>baum in <strong>de</strong>n Gebirgen Sü<strong>de</strong>uropas, und in Deutschland kommt er in<br />
Südbayern vor. Gewöhnlich fin<strong>de</strong>t man die Pflanze als Zierstrauch in Gärten, Parkanlagen und auf<br />
Friedhöfen.<br />
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:<br />
Beson<strong>de</strong>rs die Spitzen <strong>de</strong>r Zweige enthalten ätherische Öle und das stark giftige Sabinen. Die<br />
Vergiftungserscheinungen sind Erbrechen, starke Entzündungen <strong>de</strong>s Magen- Darmbereichs,<br />
verbun<strong>de</strong>n mit blutigen Durchfällen und blutigem Urin. Bei entsprechend starker Vergiftung kommt<br />
es zu Krämpfen, zu Bewußtlosigkeit und nach 1 Tag zum Tod durch zentrale Atemlähmung. Auch<br />
äußerlich kann das Gift zu Hauterkrankungen und Blasenbildung führen. Der <strong>de</strong>m Sa<strong>de</strong>baum sehr<br />
ähnlich Wachol<strong>de</strong>r weist vergleichbare Wirkstoffe in seinen Zweigspitzen auf. Die zur<br />
Entwässerung genutzten Wachol<strong>de</strong>rbeeren können in größeren Mengen genommen,<br />
Nierenschädigungen und auch Nierenver-sagen bewirken.<br />
Heilwirkung und Medizinische Anwendung:<br />
Die Homöopathie verwen<strong>de</strong>t eine aus <strong>de</strong>n Zweigspitzen bereitete Essenz bei Blasen- und<br />
Nierenerkrankungen sowie bei Koliken und Gicht. Sie fin<strong>de</strong>t auch Verwendung bei drohen<strong>de</strong>r<br />
Fehlgeburt.<br />
Name:<br />
Die Herkunft <strong>de</strong>s Gattungsnamens Juniperus ist nicht ein<strong>de</strong>utig geklärt. Möglicherweise stammt er<br />
von <strong>de</strong>m keltische Wort jenepru für dornig, rauh, seiner stacheligen Blätter wegen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Name<br />
leitet sich von <strong>de</strong>n lateinischen Worten juvenis für jung und parere für gebären ab. Dies wür<strong>de</strong> sich<br />
entwe<strong>de</strong>r, seiner immergrünen Blätter wegen auf sein jugendliches Aussehen beziehen, vielleicht<br />
aber auch darauf, daß die Pflanze unter <strong>de</strong>n Römern als Abtreibungsmittel genommen wur<strong>de</strong>.<br />
Einige <strong>de</strong>utsche Namen, wie Jungfernpalme, Jungfernrosmarin, Mäg<strong>de</strong>baum und auch Kin<strong>de</strong>rtod<br />
nehmen darauf Bezug. Der Artname sabina war schon unter <strong>de</strong>n Römern gebräuchlich (herba<br />
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