Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de
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Hun<strong>de</strong>n, Eseln und vielen an<strong>de</strong>ren vierfüßigen Tieren ein tödliches Gift sei." Er empfiehlt sie aber<br />
auch mit Wein getrunken gegen Schlangenbisse. Auch Theophrast, Plinius und Galen beschrieben<br />
die Wirkung <strong>de</strong>s Olean<strong>de</strong>rs. In <strong>de</strong>r mittelalterlichen Volksheilkun<strong>de</strong> benutzte man ihn gegen<br />
Parasiten und als Rattengift. Es wird auch berichtet, daß Soldaten Napoleons starben, nach<strong>de</strong>m sie<br />
Fleisch gegessen hatten, das auf Olean<strong>de</strong>rspießen gebraten war. Olean<strong>de</strong>r wird seit <strong>de</strong>m 16.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt als Zierpflanze gehalten. Bei Tabernaemontanus lesen wir unter an<strong>de</strong>rem: "Wann man<br />
mit diesem Kraut <strong>de</strong>r Feldmäus Löcher zustopffet / so müssen sie sterben. Die Jäger schmieren auch<br />
die Pfeil mit diesem Safft die wil<strong>de</strong>n Thier damit zu erlegen und tödten."<br />
Bestimmungsmerkmale:<br />
Osterluzei<br />
Aristolochia clematitis<br />
Osterluzeigewächse<br />
Die Osterluzei trägt ihre gelben Blüten zu 2 - 8 Stück in <strong>de</strong>n Achseln ihrer Blätter. Sie ähneln<br />
einem Trichter und sind Fliegenkesselfalle. Kleine Fliegen wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Blüten angelockt,<br />
rutschen in <strong>de</strong>n Trichter und bestäuben auf diese Weise die Pflanze. Die Blütezeit ist von Mai -<br />
Juni. Die Blätter sind herzförmig und <strong>de</strong>r Stengel <strong>de</strong>r Pflanze leicht gewun<strong>de</strong>n. Sie wird 30 - 100<br />
cm hoch.<br />
Standort und Verbreitung:<br />
Die Osterluzei wächst in Weinbergen, an Wegen und an Mauern, auch in Auwäl<strong>de</strong>rn ist sie zu<br />
fin<strong>de</strong>n. Sie braucht warmen, kalkhaltigen Bo<strong>de</strong>n. Die Pflanze stammt aus <strong>de</strong>m Mittelmeergebiet und<br />
ist bei uns verwil<strong>de</strong>rt. Man fin<strong>de</strong>t sie nur selten.<br />
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:<br />
Die gesamte Pflanze, vor allem aber Wurzel und Samen enthalten Aristo-lochiasäure. Eine<br />
Vergiftung zeigt sich in Erbrechen sowie in Magen- und Darm-beschwer<strong>de</strong>n. Es kommt auch zu<br />
Blutdrucksenkung und zur Pulsbeschleunigung. Bei starker Vergiftung kann Atemlähmung zum<br />
Tod führen. Vergiftungen mit <strong>de</strong>r Pflanze sind allerdings kaum zu befürchten und auch nicht<br />
bekannt.<br />
Heilwirkung und Medizinische Anwendung:<br />
Die Osterluzei ist eine alte Heilpflanze. Sie wird zur Wundbehandlung und auch bei chronischen<br />
Geschwüren verwen<strong>de</strong>t. Innerlich wirkt sie bei Menstruationsbeschwer<strong>de</strong>n, bei Rheuma und<br />
Arthritis. Sie wur<strong>de</strong> zur Einleitung <strong>de</strong>r Geburt verwen<strong>de</strong>t, galt daher aber auch als Abtreibungsmittel<br />
wodurch leicht Vergiftungen möglich waren.<br />
Name:<br />
Der griechische Gattungsname Aristolochia setzt sich zusammen aus <strong>de</strong>n Worten aristos für das<br />
beste und lockheia für Geburt. Er weist somit auf die Verwendung <strong>de</strong>r Pflanze als Mittel zur<br />
Geburtsför<strong>de</strong>rung hin. Die <strong>de</strong>utsche Bezeichnung <strong>de</strong>r Pflanze ist aus <strong>de</strong>m griechischen<br />
Gattungsnamen entstan<strong>de</strong>n. Der Artname clematitis stammt von <strong>de</strong>m griechischen Wort klema für<br />
Ranke und bezieht sich auf die Wuchsform <strong>de</strong>r Osterluzei.<br />
Geschichtliches:<br />
Schon die Ägypter nahmen Pflanzen <strong>de</strong>r Osterluzei-Gattung bei Schlangenbissen und ebenso<br />
Dioscuri<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>r die Pflanze auch als Geburtsmittel und bei Frauenlei<strong>de</strong>n empfahl. Im Mittelalter<br />
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