Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de
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1596 und <strong>de</strong>r Morgenländische Lebens-baum im Jahre 1752 nach Europa. Ab 1828 nutzte man <strong>de</strong>n<br />
Lebensbaum als Wurmmittel.<br />
Bestimmungsmerkmale:<br />
Leberblümchen<br />
Hepatica nobilis<br />
Hahnenfußgewächse<br />
Das Leberblümchen hat hellblau bis violette Blüten. Sie wer<strong>de</strong>n 2 - 3 cm groß und tragen 6 - 10<br />
Blütenblätter. Auffällig sind die weißen Staubgefäße. Das Leberblümchen blüht von März - April.<br />
Die Laubblätter <strong>de</strong>r Pflanze sind langgestielt und dreilappig. Sie wächst 8 - 25 cm hoch. Mitunter<br />
sieht man angepflanzt auch weiße, rosafarbene und rot blühen<strong>de</strong> Varianten.<br />
Standort und Verbreitung:<br />
Das Leberblümchen wächst in Laubwäl<strong>de</strong>rn auf kalkhaltigem, mullreichen Lehmbo<strong>de</strong>n. Die<br />
Pflanze ist fast in ganz Europa verbreitet. Da das Leberblümchen verhältnismäßig früh im Jahr<br />
blüht, wird es lei<strong>de</strong>r immer wie<strong>de</strong>r von Spaziergängern abgepflückt, ja sogar ausgegraben. Bitte<br />
beachten sie <strong>de</strong>shalb, daß die Pflanze unter Naturschutz steht! Ferner sollte man die<br />
Frühjahrsblüher sowieso lieber an ihren Standorten belassen, anstatt sie nur kurze Zeit in <strong>de</strong>r Vase<br />
zu bewun<strong>de</strong>rn.<br />
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:<br />
Die Pflanze enthält unter an<strong>de</strong>rem Protoanemonin. Die Vergiftungserscheinungen sind bei innerer<br />
Aufnahme Erbrechen, Durchfall und Schwin<strong>de</strong>lgefühl. Das Gift reizt auch die Schleimhäute und<br />
wirkt auf das Nervensystem was Erregung, Krämpfe, Lähmungserscheinungen und auch<br />
Atemlähmung zur Folge haben kann. Schwere Vergiftungen kommen im Prinzip nur bei falscher<br />
Anwendung <strong>de</strong>r Pflanze in <strong>de</strong>r Volksheilkun<strong>de</strong> vor. Der Wirkstoff Protoanemonin kann auch<br />
äußerlich, insbeson<strong>de</strong>re bei empfindlichen Personen zu Reizungen <strong>de</strong>r Haut beitragen.<br />
Heilwirkung und Medizinische Anwendung:<br />
Die Pflanze wirkt bei Bronchitis und Entzündungen <strong>de</strong>r Luftwege, auch soll sie bei Erkrankungen<br />
von Leber, Milz und Nieren von Nutzen sein. Heutzutage wird sie kaum noch verwen<strong>de</strong>t.<br />
Name:<br />
Der Blattform wegen, die an die menschliche Leber erinnert, erhielt die Pflanze ihren Namen.<br />
Darauf bezieht sich auch <strong>de</strong>r lateinische Gattungsname Hepatica, <strong>de</strong>r seinen Ursprung in hepatos für<br />
Leber hat. Mancherorts wird die Pflanze, ihrer frühen Blütezeit wegen, auch Vorwitzchen genannt.<br />
Der Artname nobilis be<strong>de</strong>utet soviel wie e<strong>de</strong>l, vortrefflich und meint damit wohl die Heilwirkung.<br />
Geschichtliches:<br />
Die Pflanze fand im Mittelalter vor allem Anwendung bei Erkrankungen <strong>de</strong>r Leber. Dazu Adam<br />
Lonitzer: "Das Kraut in Wein gesotten / öffnet die verstopffte Leber und treibet <strong>de</strong>n Harn / reiniget<br />
Nieren und Blasen / ... ". Tabernaemontanus vermerkt: "Die Leberblümlein haben eine beson<strong>de</strong>re<br />
Krafft und Tugend / die blö<strong>de</strong> und kranke Leber zu starcken / und <strong>de</strong>ren Verstopffung zu eröffnen<br />
..." Äußerlich wur<strong>de</strong> die frische Pflanze auch zum Heilen von Wun<strong>de</strong>n eingesetzt. Und Hieronymus<br />
Bock empfiehlt auch: "Die bletter inn Wein gesotten / <strong>de</strong>n mund damit geschwembt unnd gegurglet<br />
/ ist gut wi<strong>de</strong>r die Mundt feule / geschwulst <strong>de</strong>r Man<strong>de</strong>l / und <strong>de</strong>s zäpffleins."<br />
Das Leberblümchen ist geschützt!<br />
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