Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de
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Name:<br />
Im althoch<strong>de</strong>utschen wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Strauch holuntar genannt. Holuntar setzt sich zusammen aus hol für<br />
hohl sowie aus <strong>de</strong>m Wort tar für Baum und könnte auf die hohlen, mit Mark gefüllten Zweige<br />
hinweisen. Weitere Bezeichnungen für <strong>de</strong>n Schwarzen Holun<strong>de</strong>r waren Hol<strong>de</strong>r (hol<strong>de</strong>r = Brechholz,<br />
<strong>de</strong>r Brüchigkeit <strong>de</strong>r Zweige wegen), Hol<strong>de</strong>rbusch, Hol<strong>de</strong>rstock, Flie<strong>de</strong>r und Kelkenbusch. Den<br />
Traubenholun<strong>de</strong>r nannte man auch Hirschhol<strong>de</strong>r, Roter Holun<strong>de</strong>r und Berg-Holun<strong>de</strong>r. Die Herkunft<br />
<strong>de</strong>s Gattungsnames Sambucus ist unsicher. Er könnte sich von sambyx für rot, seines roten Saftes<br />
wegen ableiten, möglicherweise stammt er aber von einem persischen Saiteninstrument <strong>de</strong>r<br />
symbyke o<strong>de</strong>r sambuca das man aus <strong>de</strong>m Holz <strong>de</strong>s Holun<strong>de</strong>rs herstellte. Der Artname niger be<strong>de</strong>utet<br />
schwarz, womit er sich auf die Farbe <strong>de</strong>r Früchte bezieht, racemosa verweist auf <strong>de</strong>n Fruchtstand<br />
und heißt traubig.<br />
Geschichtliches Schon in <strong>de</strong>r Jungsteinzeit sollen die Beeren <strong>de</strong>s Holun<strong>de</strong>rs als Nahrungsmittel<br />
gedient haben. In <strong>de</strong>r Antike und im Mittelalter galt die Pflanze als wichtige Arznei. Hippokrates,<br />
Theophrast, Dioscuri<strong>de</strong>s und Plinius kannten ihre Wirkung und setzten sie als Heilmittel ein.<br />
Dioscuri<strong>de</strong>s beispielsweise empfiehlt die Pflanze bei Wassersucht, als Abführmittel, bei<br />
Augenkrankheiten gegen Schlangen- und Hun<strong>de</strong>bisse und auch als Haarfärbemittel. Hieronymus<br />
Bock weiß zu berichten: "Hol<strong>de</strong>r inn leib genüzt / ist einer krefftigen außtreiben<strong>de</strong>n Natur... / treibt<br />
auß die Wassersucht mit gewalt /... Etliche machen ein guten Essig aus Hol<strong>de</strong>r blüet."<br />
Bestimmungsmerkmale:<br />
Hundspetersilie<br />
Aethusa cynapium<br />
Dol<strong>de</strong>ngewächse<br />
Die Hundspetersilie trägt Dol<strong>de</strong>nblüten, die aus 10 - 20 Strahlen bestehen. An <strong>de</strong>r Aussenseite <strong>de</strong>r<br />
Döldchen hat die Pflanze 3 nach unten gerichtete Hüllblätter. Die Blütenblätter sind etwa 1 mm<br />
lang. Der Stengel ist kantig und oft schmutzigrot überlaufen. Die Blätter <strong>de</strong>r Hundspetersilie<br />
glänzen an ihrer Oberfläche und sind 2 - 3fach gefie<strong>de</strong>rt. Die Pflanze wird bis zu 1 m hoch und<br />
blüht von Juni - Oktober. Die Hundspetersilie wird teilweise mit <strong>de</strong>r Gartenpetersilie verwechselt,<br />
was zu schweren Vergiftungen geführt hat. Die Hundspetersilie wird erheblich größer als die<br />
Gartenpetersilie, auch hat sie keinen so angenehmen Geruch (riecht fast knoblauchähnlich). Es sind<br />
auch Verwechslungen mit <strong>de</strong>r Wil<strong>de</strong>n Möhre vorgekommen. Der Geschmack <strong>de</strong>r Hundspetersilie<br />
ist scharf und brennend.<br />
Standort und Verbreitung:<br />
Die Pflanze wächst auf Lehmbo<strong>de</strong>n, an Wegen und Äckern, sowie auf Schutt-plätzen. Sie braucht<br />
stickstoffhaltigen Bo<strong>de</strong>n. Man fin<strong>de</strong>t sie zerstreut in ganz Europa.<br />
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:<br />
Die Hundspetersilie enthält unter an<strong>de</strong>rem das Alkaloid Aethusin, das mit <strong>de</strong>m im Schierling<br />
enthaltenen Coniin vergleichbar ist. Der Vergiftungsverlauf ist somit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>s Schierlings ähnlich.<br />
Es kommt zu Brennen im Mund und Rachen, zur Pupillenerweiterung und zu Sehstörungen. Der<br />
Patient muß sich erbrechen und lei<strong>de</strong>t unter Durchfällen und Leibschmerzen. Bei starker Vergiftung<br />
trübt sich das Bewußtsein, es beginnt aufsteigen<strong>de</strong> Lähmung, <strong>de</strong>r Patient stirbt letztlich an<br />
Atemlähmung. Die ersten Vergiftungsanzeichen beginnen etwa eine Stun<strong>de</strong> nach Aufnahme <strong>de</strong>s<br />
Giftes.<br />
Heilwirkung und Medizinische Anwendung:<br />
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