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Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de

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Ziegen getrunken wur<strong>de</strong>, die vorher Blätter <strong>de</strong>r Herbstzeitlose gefressen hatten. Colchicin ist ein<br />

Zellgift und verhin<strong>de</strong>rt die Zellteilung, nicht aber die <strong>de</strong>r Chromosomen. Der Wirkstoff wird daher<br />

bei <strong>de</strong>r Pflanzenzüchtung eingesetzt.<br />

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:<br />

Das Colchicin wird medizinisch bei Gicht verwen<strong>de</strong>t. Auch die Homöopathie nutzt die frische<br />

Knolle und die Samen bei Gicht und Rheuma.<br />

Name:<br />

Da die Pflanze im Herbst und somit "außerhalb <strong>de</strong>r Zeit" blüht, erhielt sie <strong>de</strong>n Namen<br />

Herbstzeitlose. Hieronymus Bock (1498-1554) beschreibt die Pflanze: "Etliche nennen dise blumen<br />

nacket huren, dieweil sie on klei<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r on kraut erscheinen". So wur<strong>de</strong> sie auch Herbstvergessene<br />

und Zeitlose genannt. Weitere Namen sind Herbstlilie, Wintersafran, Michelsblume und<br />

Winterhauch. Den Gattungsnamen Colchicum erhielt die Pflanze nach <strong>de</strong>r Landschaft Colchis am<br />

Schwarzen Meere, in <strong>de</strong>r auch die Zauberin und Giftmischerin Me<strong>de</strong>a zu Hause war. Dioscuri<strong>de</strong>s<br />

beschrieb als erster die in dieser Gegend heimische Herbstzeitlosenart Colchicum variegatum. Der<br />

Artname autumnale leitet sich von <strong>de</strong>m Wort autumnus für Herbst ab und bezieht sich auf die<br />

Blütezeit <strong>de</strong>r Pflanze.<br />

Geschichtliches:<br />

Dioscuri<strong>de</strong>s beschrieb schon Colchicum-Arten in seiner "De materia media". Die Pflanzen wur<strong>de</strong>n<br />

damals zu Heilzwecken, wie auch zu Giftmor<strong>de</strong>n benutzt. Auch im Mittelalter nutzte man die<br />

Wirkungen <strong>de</strong>r Herbstzeitlose, vorwiegend zur Gichtbehandlung. Als Heilmittel gegen Pest, wenn<br />

auch ohne <strong>de</strong>n gewünschten Erfolg, wur<strong>de</strong> die Wurzel um <strong>de</strong>n Hals getragen. Auch Hieronymus<br />

Bock schreibt über diese Pflanze, er warnt aber eindringlich vor ihrem Gebrauch.<br />

Tabernaemontanus weiß zu berichten das die Herbstzeitlose von Apothekern mit an<strong>de</strong>ren Pflanzen<br />

verwechselt wur<strong>de</strong>n und: "... welches ein grosser Irrthum und Ver<strong>de</strong>rben <strong>de</strong>r Krancken / weil diese<br />

Wurzel im Leib gifftig / die <strong>de</strong>n Menschen tödtet/ ..."<br />

Bestimmungsmerkmale:<br />

Herkulesstau<strong>de</strong><br />

Heracleum mantegazzianum<br />

Dol<strong>de</strong>ngewächse<br />

Die Herkulesstau<strong>de</strong> ist ihrer Größe wegen eine kaum zu verwechseln<strong>de</strong> Pflanze. Sie erreicht<br />

gewöhnlich 2,5 - 3,5 m, kann aber auch noch größer wer<strong>de</strong>n. Ihre weißen Blüten stehen in Dol<strong>de</strong>n,<br />

die bis zu 50 cm Durchmesser erreichen. Der ca. 10 cm dicke Stengel ist rotfleckig und die<br />

Laubblätter dreizählig. Die Pflanze blüht von Juni - September. Ähnlich im Aussehen und in <strong>de</strong>r<br />

Wirkung ist <strong>de</strong>r Wiesen-Bärenklau (Heracleum spondylium), er wird aber nur ca. 120 cm hoch.<br />

Standort und Verbreitung:<br />

Die aus <strong>de</strong>m Kaukasus stammen<strong>de</strong> Pflanze wird bei uns als imposante Garten-pflanze gehalten und<br />

fin<strong>de</strong>t sich auch verwil<strong>de</strong>rt an Wald- und Wegrän<strong>de</strong>rn. Sie ist fast in ganz Europa verbreitet, man<br />

fin<strong>de</strong>t sie bis nach Skandinavien.<br />

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:<br />

Die gesamte Pflanze und vor allem <strong>de</strong>r Saft enthalten Furocumarine. Dieser Giftstoff wirkt bei<br />

gleichzeitiger Sonnenbestrahlung entzündlich auf die Haut. Gefahr besteht insbeson<strong>de</strong>re für Kin<strong>de</strong>r,<br />

die mit <strong>de</strong>n Pflanzen spielen, sie abschlagen o<strong>de</strong>r abbrechen und auf diese Weise Hautkontakt mit<br />

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