Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de

Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de

14.02.2013 Aufrufe

Name: Ihrer Blütenform wegen nannte man die Pflanze Fingerhut. Darauf bezieht sich auch der lateinische Gattungsname Digitalis (digitabulum - Fingerhut). Der Artname purpurea bedeutet rot. Weitere Bezeichnungen für den Fingerhut waren Fingerglöckerln, Waldglocke, Waldschellen und Potschen. Geschichtliches: Der Fingerhut war im Altertum unbekannt. Er soll zuerst im 5. Jahrhundert in Irland heilkundlich genutzt worden sein. Man nannte die Pflanze damals "Frairie`s Herb" und versuchte mit ihr "verhexte" Kinder zu heilen, was oft tödlich endete. Seit dem 11. Jahrhundert wurde der Fingerhut in England angewandt und fand 1650 Eingang in die Londoner Pharmakopöe. Man gebrauchte die Pflanze damals zur Behandlung von Geschwüren. Leonhard Fuchs und Hieronymus erwähnten den Fingerhut als Brech- und Ab-führmittel. Diese Wirkungen beruhten auf Vergiftungen und es kam auch zu Todesfällen. Der Fingerhut geriet dadurch als Droge in Verruf. Im Jahre 1786 entdeckte der Schotte William Withering die richtige Dosierung sowie die herzstärkende Wirkung der Pflanze, nachdem er sie zuerst bei Wassersucht verwendete. Seinen Siegeszug begann der Rote Fingerhut, nachdem es gelang die wirksamen Digitalisglycoside zu isolieren. Der Großblütige Fingerhut und der Gelbe Fingerhut sind geschützt! Bestimmungsmerkmale: Echtes Geißblatt Jelängerjelieber Lonicera caprifolium Geißblattgewächse Das Echte Geißblatt ist eine Kletterpflanze, die bis zu 4 m hoch wird. Die Blüten sind gelblich bis weiß, oft rötlich überlaufen und stehen zu sechst in Quirlen. Am Abend verströmen sie einen starken, wohlriechenden Geruch. Die Blütenquirle sitzen auf den oberen Blätter. Die gegenständigen Blätter haben eine elliptische Form, die oberen umwachsen kreisförmig den ganzen Stengel. Die Blütezeit ist von August-September, im Herbst reifen die roten, erbsengroßen Früchte heran. Ähnlich ist auch das Deutsche Geißblatt (L.periclymenum). Standort und Verbreitung: Das Echte Geißblatt kommt aus Südosteuropa und findet sich bei uns vielfach als Gartenpflanze. Sie bevorzugt kalkhaltige Böden. Giftstoffe, Wirkung und Symptome: Für die Giftigkeit des Geißblattes sind wohl Saponine verantwortlich. Besonders Kinder sind gefährdet, wenn sie die roten Beeren zu sich nehmen. Vergiftung zeigt sich durch Erbrechen und Durchfälle, die aber erst nach dem Verzehr größerer Mengen Beeren auftreten. Heilwirkung und Medizinische Anwendung: Das Echte Geißblatt wirkt schweiß- und harntreibend, wird aber heutzutage nicht mehr genutzt, da eine Dosierung ohne einhergehende Vergiftungserscheinungen nicht möglich ist. Name: Die Pflanze erhielt den Namen Geißblatt, da sie wie eine Geiß klettert. Den Gattungsnamen Lonicera gab ihr Linne im Andenken an den Arzt Adam Lonitzer (1528-1586), der ein bekanntes Kräuterbuch geschrieben hatte. Der Artname caprifolium bedeutet geißblattartig. 36

Geschichtliches: Volksheilkundlich wurden die Blüten als harn- und schweißtreibendes Mittel eingesetzt. Man bereitete auch einen Sirup, der hustenstillend und galletreibend wirkte. Die Patienten erlitten allerdings leichte Vergiftungen, worauf sie sich übergeben mußten und dadurch Erleichterung verspürten. Bestimmungsmerkmale: Gelbes Windröschen Anemone ranunculoides Hahnenfußgewächse Das Gelbe Windröschen trägt 1 - 2 gelbe Blüten mit jeweils 5 Blütenblättern. Darunter sitzen 3, bis zum Grund geteilte Hochblätter. Die Grundblätter entwickeln sich erst nach der Blüte. Die Pflanze blüht von März - April und wird 15 - 30 cm hoch. Standort und Verbreitung: Das Gelbe Windröschen wächst in feuchten Laubwäldern, in Gebüschen und Au-wäldern. Es bevorzugt grundwasserfeuchten, lockeren, kalkhaltigen Lehmboden und ist recht selten. Die Pflanze wächst von Südskandinavien bis Nordspanien und Mittelitalien. Giftstoffe, Wirkung und Symptome: Das Gelbe Windröschen enthält Protoanemonin, ein Gift das besonders Haut und Schleimhäute reizt und äußerlich Rötung der Haut und Blasen verursacht. Innerlich aufgenommen kommt es zu Störungen des Nervensystems, zu Reizungen und Entzündungen der Niere, sowie der Verdauungsorgane. Es treten auch Erbrechen und Durchfälle ein. Heilwirkung und Medizinische Anwendung: siehe Busch-Windröschen Name: Der Gattungsname Anemone kommt aus dem griechischen und bedeutet Wind, womit er sich auf die leicht vom Wind verwehten Blütenblättchen bezieht. Darauf verweist auch der deutsche Name. Der Artname ranunculoides bedeutet hahnenfußähnlich. Geschichtliches: siehe Busch-Windröschen Das Gelbe Windröschen ist geschützt! Bestimmungsmerkmale: Weißer Germer Veratrum album Liliengewächse Die Blüten des Weißen Germers stehen einer endständigen Rispe, die über 50 cm lang werden kann. Die Farbe der Blüten ist innen weiß bis gelblich und außen grünlich. Seine Blätter sitzen wechselständig, im Gegensatz zu dem ähnlichen Gelben Enzian, dessen Blätter gegenständig 37

Name:<br />

Ihrer Blütenform wegen nannte man die Pflanze Fingerhut. Darauf bezieht sich auch <strong>de</strong>r lateinische<br />

Gattungsname Digitalis (digitabulum - Fingerhut). Der Artname purpurea be<strong>de</strong>utet rot. Weitere<br />

Bezeichnungen für <strong>de</strong>n Fingerhut waren Fingerglöckerln, Waldglocke, Waldschellen und Potschen.<br />

Geschichtliches:<br />

Der Fingerhut war im Altertum unbekannt. Er soll zuerst im 5. Jahrhun<strong>de</strong>rt in Irland heilkundlich<br />

genutzt wor<strong>de</strong>n sein. Man nannte die Pflanze damals "Frairie`s Herb" und versuchte mit ihr<br />

"verhexte" Kin<strong>de</strong>r zu heilen, was oft tödlich en<strong>de</strong>te. Seit <strong>de</strong>m 11. Jahrhun<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Fingerhut<br />

in England angewandt und fand 1650 Eingang in die Londoner Pharmakopöe. Man gebrauchte die<br />

Pflanze damals zur Behandlung von Geschwüren. Leonhard Fuchs und Hieronymus erwähnten <strong>de</strong>n<br />

Fingerhut als Brech- und Ab-führmittel. Diese Wirkungen beruhten auf Vergiftungen und es kam<br />

auch zu To<strong>de</strong>sfällen. Der Fingerhut geriet dadurch als Droge in Verruf. Im Jahre 1786 ent<strong>de</strong>ckte <strong>de</strong>r<br />

Schotte William Withering die richtige Dosierung sowie die herzstärken<strong>de</strong> Wirkung <strong>de</strong>r Pflanze,<br />

nach<strong>de</strong>m er sie zuerst bei Wassersucht verwen<strong>de</strong>te. Seinen Siegeszug begann <strong>de</strong>r Rote Fingerhut,<br />

nach<strong>de</strong>m es gelang die wirksamen Digitalisglycosi<strong>de</strong> zu isolieren.<br />

Der Großblütige Fingerhut und <strong>de</strong>r Gelbe Fingerhut sind geschützt!<br />

Bestimmungsmerkmale:<br />

Echtes Geißblatt Jelängerjelieber<br />

Lonicera caprifolium<br />

Geißblattgewächse<br />

Das Echte Geißblatt ist eine Kletterpflanze, die bis zu 4 m hoch wird. Die Blüten sind gelblich bis<br />

weiß, oft rötlich überlaufen und stehen zu sechst in Quirlen. Am Abend verströmen sie einen<br />

starken, wohlriechen<strong>de</strong>n Geruch. Die Blütenquirle sitzen auf <strong>de</strong>n oberen Blätter. Die<br />

gegenständigen Blätter haben eine elliptische Form, die oberen umwachsen kreisförmig <strong>de</strong>n ganzen<br />

Stengel. Die Blütezeit ist von August-September, im Herbst reifen die roten, erbsengroßen Früchte<br />

heran. Ähnlich ist auch das Deutsche Geißblatt (L.periclymenum).<br />

Standort und Verbreitung:<br />

Das Echte Geißblatt kommt aus Südosteuropa und fin<strong>de</strong>t sich bei uns vielfach als Gartenpflanze.<br />

Sie bevorzugt kalkhaltige Bö<strong>de</strong>n.<br />

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:<br />

Für die Giftigkeit <strong>de</strong>s Geißblattes sind wohl Saponine verantwortlich. Beson<strong>de</strong>rs Kin<strong>de</strong>r sind<br />

gefähr<strong>de</strong>t, wenn sie die roten Beeren zu sich nehmen. Vergiftung zeigt sich durch Erbrechen und<br />

Durchfälle, die aber erst nach <strong>de</strong>m Verzehr größerer Mengen Beeren auftreten.<br />

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:<br />

Das Echte Geißblatt wirkt schweiß- und harntreibend, wird aber heutzutage nicht mehr genutzt, da<br />

eine Dosierung ohne einhergehen<strong>de</strong> Vergiftungserscheinungen nicht möglich ist.<br />

Name:<br />

Die Pflanze erhielt <strong>de</strong>n Namen Geißblatt, da sie wie eine Geiß klettert. Den Gattungsnamen<br />

Lonicera gab ihr Linne im An<strong>de</strong>nken an <strong>de</strong>n Arzt Adam Lonitzer (1528-1586), <strong>de</strong>r ein bekanntes<br />

Kräuterbuch geschrieben hatte. Der Artname caprifolium be<strong>de</strong>utet geißblattartig.<br />

36

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!