Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de

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14.02.2013 Aufrufe

nach sich zog. Im Altertum spielte die Eibe im Totenkult sowie als Totenbaum eine Rolle, auch vor Blitzen und Dämonen sollte sie den Menschen schützen. Hieronymus Bock empfiehlt den Rauch der Eibe gegen Mäuse. Das harte Eibenholz wurde im Mittelalter zum Schnitzen und zum Herstellen von Bögen verwendet. Das Holz war so begehrt, daß im 16. Jahrhundert Schonzeiten für den Baum erlassen wurden. Auch allerlei Zauber und Aberglauben wurde um dem Baum gesponnen. Die Eibe ist geschützt! Bestimmungsmerkmale: Einbeere Paris quadrifolia Liliengewächse Die Einbeere ist eine recht auffällige Pflanze. Sie trägt gewöhnlich 4 Laubblätter, die wie ein Quirl unter einer endständigen Blüte sitzen. In der Mitte der grünen Blütenblätter sitzt der blauschwarze Fruchtknoten. Daraus entwickelt sich ab August eine kirschgroße, ebenfalls blauschwarze Beere. Die Pflanze wird 15 - 30 cm hoch und blüht von Mai - Juni. Standort und Verbreitung: Die Einbeere gedeit in Laub- und Laubmischwäldern, auf grundwasserfeuchtem, nährstoffreichen Boden. Man findet sie in ganz Europa, außer in den westlichsten und südlichsten Gebieten. In den Alpen wächst die Pflanze bis zu einer Höhe von fast 1900 m. Giftstoffe, Wirkung und Symptome: Die Einbeere enthält giftige Saponine. Eine Verwechslung der blauen Beeren mit Heidelbeeren ist möglich, da beide Früchte gleichzeitig reif werden. Eine Vergiftung zeigt sich durch Übelkeit, Schwindel und Durchfälle. Es kommt auch zur Pupillenerweiterung und zu Kopfschmerzen. Todesfälle sind nicht bekannt. Heilwirkung und Medizinische Anwendung: Die Einbeere ist heute medizinisch nicht mehr im Gebrauch. Früher war sie eine anerkannte Heilpflanze. Name: Der deutsche Name bezieht sich auf die eine Beere, welche die Pflanze her-vorbringt. Weitere Bezeichnungen waren Pestbeere, Teufelsbeere, Sauauge und Kleine Tollkirsche. Der Gattungsname Paris entstammt der griechischen Mythologie und zwar setzte man die Einbeere mit dem berühmten Erisapfel gleich, um den sich die Göttinnen Juno, Minerva, Venus und der Prinz Paris versammelten. Nach Paris erhielt die Pflanze dann ihren Namen. Der Artname quadrifolia heißt vielblättrig. Geschichtliches: Im Mittelalter benutzte man den Saft der Einbeere als Mittel gegen Pest sowie als Desinfektionsmittel und reinigte damit Dinge, die von Pestkranken berührt worden waren. Dies trug der Pflanze auch den Namen Pestbeere ein. Fälschlicherweise ging man davon aus, daß die einer Pestbeule gleichende Beere auch eine solche zu heilen vermochte. 30

Johannes Francke schreibt 1618: "Diß Beerlein ist von Gestalt wie ein Augapfel oder Äuglein anzusehen..." und er schließt daraus, daß "...zu den kranken und bösen Augen / ein sehr nützlich und heilsamb Kraut ist." Diese Einschätzung, nach dem Aussehen einer Pflanze auf deren Heilwirkung zu schließen (Signaturlehre) war im Mittelalter gebräuchlich. Früher verwendete man die Einbeere auch gegen Tollwut. Bestimmungsmerkmale: Blauer Eisenhut Aconitum napellus Hahnenfußgewächse Der Blaue Eisenhut hat dunkelblaue Blüten, die in einer dichten, endständigen Traube sitzen. Das obere Blütenblatt gleicht einem Helm und ist breiter als hoch. Die Laubblätter sind handförmig 5 - 7fach geteilt. Die Pflanze wird 50 - 150 cm hoch und blüht von Juni - September. Eisenhut hat viele Unterarten und Züchtungen. Ein, in unseren Breiten vorkommender Verwandter ist der Wolfs- Eisenhut (A.lycoctonum), er blüht gelb. Standort und Verbreitung: Der Blaue Eisenhut wächst auf feuchten Weiden, Hochstaudenfluren und in höheren Berglagen. In den Alpen findet man die Pflanze bis zu einer Höhe von 2500 m. Er bevorzugt nährstoffreiche Böden und hat sein Verbreitungsgebiet in Mittel- und Westeuropa. Man findet ihn in den Pyrenäen und auch noch in Südskandinavien. Der Blaue Eisenhut und seine Zuchtvariationen sind auch beliebte Gartenpflanzen, wohl vielfach in Unkenntnis seiner starken Giftigkeit angepflanzt. Giftstoffe, Wirkung und Symptome: Eisenhut ist die giftigste Pflanze Europas. Er enthält vorwiegend in den Knollen, aber auch sonst in der ganzen Pflanze das stark wirksame Alkaloid Aconitin. Schon wenige Gramm der Pflanze (entsprechend 3 - 6 mg Aconitin) können für einen Erwachsenen tödlich wirken. Das Gift ist auch in der Lage durch die Haut einzudringen. Somit sind insbesondere Kinder gefährdet, die beim Spiel Pflanzenteile abpflücken und verschlucken. Vergiftungserscheinungen zeigen sich schon nach 10 - 20 Minuten. Zuerst tritt ein Kribbeln im Mund, in Fingern und an den Zehen auf. Es kommt zu Schweißausbrüchen und Erbrechen, starken Koliken und Durchfällen. Die Körpertemperatur sinkt ab, die Atmung wird unregelmäßig, der Blutdruck sinkt, der Tod erfolgt durch Herzversagen oder Atemstillstand. Der Exitus erfolgt bei starker Vergiftung schon nach 30 - 45 Minuten. Der Patient ist die ganze Zeit bei vollem Bewußtsein und leidet stärkste Schmerzen. Heilwirkung und Medizinische Anwendung: Medizinisch wird der Eisenhut bei Nervenschmerzen, Rheumatismus, Herz-beutelentzündung und Rippenfellerkrankungen eingesetzt. Da die Dosierung mit Pulver, Tinktur und Salbe unsicher ist, verwendet man immer mehr das reine Aconitin. In der Homöopathie setzt man eine Tinktur aus Aconitum bei Bronchitis, Ischias und Herzbeutelentzündungen ein. Name: Der Eisenhut wurde auch Sturmhut, Helmgiftkraut, Mönchskappe und Kappen- blume genannt. Diese Namen beziehen sich alle auf die Blütenform der Pflanze. Weitere Bezeichnungen waren Fuchswurzel, Wolfsgift und Teufelswurz. Der Gattungsname Aconitum kommt vom griechischen "en akoneios" und be-deutet auf schroffen Felsen wachsend, womit er auf das Vorkommen der dort 31

nach sich zog. Im Altertum spielte die Eibe im Totenkult sowie als Totenbaum eine Rolle, auch vor<br />

Blitzen und Dämonen sollte sie <strong>de</strong>n Menschen schützen. Hieronymus Bock empfiehlt <strong>de</strong>n Rauch<br />

<strong>de</strong>r Eibe gegen Mäuse. Das harte Eibenholz wur<strong>de</strong> im Mittelalter zum Schnitzen und zum<br />

Herstellen von Bögen verwen<strong>de</strong>t. Das Holz war so begehrt, daß im 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt Schonzeiten für<br />

<strong>de</strong>n Baum erlassen wur<strong>de</strong>n. Auch allerlei Zauber und Aberglauben wur<strong>de</strong> um <strong>de</strong>m Baum<br />

gesponnen.<br />

Die Eibe ist geschützt!<br />

Bestimmungsmerkmale:<br />

Einbeere<br />

Paris quadrifolia<br />

Liliengewächse<br />

Die Einbeere ist eine recht auffällige Pflanze. Sie trägt gewöhnlich 4 Laubblätter, die wie ein Quirl<br />

unter einer endständigen Blüte sitzen. In <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>r grünen Blütenblätter sitzt <strong>de</strong>r blauschwarze<br />

Fruchtknoten. Daraus entwickelt sich ab August eine kirschgroße, ebenfalls blauschwarze Beere.<br />

Die Pflanze wird 15 - 30 cm hoch und blüht von Mai - Juni.<br />

Standort und Verbreitung:<br />

Die Einbeere ge<strong>de</strong>it in Laub- und Laubmischwäl<strong>de</strong>rn, auf grundwasserfeuchtem, nährstoffreichen<br />

Bo<strong>de</strong>n. Man fin<strong>de</strong>t sie in ganz Europa, außer in <strong>de</strong>n westlichsten und südlichsten Gebieten. In <strong>de</strong>n<br />

Alpen wächst die Pflanze bis zu einer Höhe von fast 1900 m.<br />

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:<br />

Die Einbeere enthält giftige Saponine. Eine Verwechslung <strong>de</strong>r blauen Beeren mit Hei<strong>de</strong>lbeeren ist<br />

möglich, da bei<strong>de</strong> Früchte gleichzeitig reif wer<strong>de</strong>n. Eine Vergiftung zeigt sich durch Übelkeit,<br />

Schwin<strong>de</strong>l und Durchfälle. Es kommt auch zur Pupillenerweiterung und zu Kopfschmerzen.<br />

To<strong>de</strong>sfälle sind nicht bekannt.<br />

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:<br />

Die Einbeere ist heute medizinisch nicht mehr im Gebrauch. Früher war sie eine anerkannte<br />

Heilpflanze.<br />

Name:<br />

Der <strong>de</strong>utsche Name bezieht sich auf die eine Beere, welche die Pflanze her-vorbringt. Weitere<br />

Bezeichnungen waren Pestbeere, Teufelsbeere, Sauauge und Kleine Tollkirsche. Der Gattungsname<br />

Paris entstammt <strong>de</strong>r griechischen Mythologie und zwar setzte man die Einbeere mit <strong>de</strong>m berühmten<br />

Erisapfel gleich, um <strong>de</strong>n sich die Göttinnen Juno, Minerva, Venus und <strong>de</strong>r Prinz Paris<br />

versammelten. Nach Paris erhielt die Pflanze dann ihren Namen. Der Artname quadrifolia heißt<br />

vielblättrig.<br />

Geschichtliches:<br />

Im Mittelalter benutzte man <strong>de</strong>n Saft <strong>de</strong>r Einbeere als Mittel gegen Pest sowie als<br />

Desinfektionsmittel und reinigte damit Dinge, die von Pestkranken berührt wor<strong>de</strong>n waren. Dies trug<br />

<strong>de</strong>r Pflanze auch <strong>de</strong>n Namen Pestbeere ein. Fälschlicherweise ging man davon aus, daß die einer<br />

Pestbeule gleichen<strong>de</strong> Beere auch eine solche zu heilen vermochte.<br />

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