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Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de

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Gelbsucht und Schwerhörigkeit und sogar gegen die Pest wur<strong>de</strong> die Pflanze eingesetzt. Hieronymus<br />

Bock empfiehlt Efeu vorsorglich bei Trunkenheit: "Fünff o<strong>de</strong>r sechß körner ... / bewahren <strong>de</strong>n<br />

menschen das er nit leicht truncken wer<strong>de</strong>."<br />

Bestimmungsmerkmale:<br />

Eibe<br />

Taxus baccata<br />

Eibengewächse<br />

Die Eibe ist ein immergrüner Na<strong>de</strong>lbaum, <strong>de</strong>r eine Höhe von 20 m erreichen kann. Es gibt Bäume<br />

mit weiblichen sowie mit männlichen Blüten. Die männlichen sind gelb und stehen kätzchenartig in<br />

<strong>de</strong>n Achseln <strong>de</strong>r Na<strong>de</strong>ln, die weiblichen weisen nur eine Samenanlage auf. Die Eibe blüht von März<br />

- April. Die giftigen Samen reifen im Herbst in einem erst grünen, später roten, fleischigen<br />

Samenmantel heran. Die Na<strong>de</strong>ln <strong>de</strong>r Eibe sind weich und relativ breit.<br />

Standort und Verbreitung:<br />

Der Baum wächst in Laubmischwäl<strong>de</strong>rn und benötigt kalkhaltigen Bo<strong>de</strong>n. Man fin<strong>de</strong>t ihn auch<br />

häufig in Parkanlagen und Gärten. Sogar in <strong>de</strong>r Nähe von Kin<strong>de</strong>rspielplätzen ist die Eibe<br />

angepflanzt, was absolut unverständlich ist, da die Na<strong>de</strong>ln und Samen hoch giftig sind. Die Eibe hat<br />

ihre natürliche Verbreitung in ganz Europa, ist aber selten gewor<strong>de</strong>n, da sie früher ihres Holzes<br />

wegen in vielen Gegen<strong>de</strong>n fast ausgerottet wur<strong>de</strong>.<br />

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:<br />

Die Na<strong>de</strong>ln und Samen enthalten das herzwirksame Alkaloid Taxin, <strong>de</strong>r rote Samenmantel ist<br />

giftfrei. Die Wirkung auf das Herz ist stärker als die <strong>de</strong>r Fingerhutblätter. Die ersten<br />

Vergiftungserscheinungen beginnen bereits nach etwa einer Stun<strong>de</strong>. Es kommt zu Erbrechen,<br />

Durchfällen, zu Schwin<strong>de</strong>lgefühl, Leibschmerzen, zur Pupillenerweiterung und schließlich zu<br />

Bewußtlosigkeit. Außer<strong>de</strong>m verfärben sich die Lippen <strong>de</strong>s Patienten rot, die Herzfrequenz<br />

beschleunigt sich erst, um sich danach immer mehr zu verlangsamen. Der Blutdruck sinkt ab, und es<br />

erfolgt oft schon nach 11 1/2 Stun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Tod durch Herzstillstand.<br />

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:<br />

Eine Essenz aus frischen Eibenna<strong>de</strong>ln verwen<strong>de</strong>t die Homöopathie bei Gicht, Lebererkrankungen,<br />

Rheuma und auch bei Blasenlei<strong>de</strong>n und Hautkrankheiten.<br />

Name:<br />

Der Name Eibe entstand wahrscheinlich aus <strong>de</strong>m althoch<strong>de</strong>utschen Wort iwa für Bogen, weil die<br />

alten Germanen aus Eibenholz Pfeil und Bogen herstellten. Der Gattungsname Taxus leitet sich<br />

vermutlich vom lateinischen taxare für strafen ab, womit er auf die Giftigkeit <strong>de</strong>r Pflanze verweist.<br />

Der Artname baccata be<strong>de</strong>utet beerentragend.<br />

Geschichtliches:<br />

In <strong>de</strong>r Frühzeit wur<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Holz <strong>de</strong>r Eibe Pfahlbauten und Geräte hergestellt und auch in <strong>de</strong>r<br />

Antike war <strong>de</strong>r Eibenbaum bekannt. Dioscuri<strong>de</strong>s schreibt über seine Giftigkeit und behauptet sogar,<br />

daß Menschen, die unter <strong>de</strong>m Baum schliefen o<strong>de</strong>r von seinem Schatten getroffen wür<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r<br />

Stelle sterben könnten. Plinius ist <strong>de</strong>r selben Ansicht, er warnt außer<strong>de</strong>m davor aus<br />

Eibenholzgefäßen zu trinken, da dies auch <strong>de</strong>n Tod bringen wür<strong>de</strong>. Von <strong>de</strong>n Kelten ist bekannt, daß<br />

sie mit Eibensaft ihre Pfeile vergifteten. Auch wur<strong>de</strong>n die Eibenna<strong>de</strong>ln früher zu so manchem Mord<br />

o<strong>de</strong>r Selbstmord ver-wen<strong>de</strong>t und zu Abtreibungszwecken benutzt, was natürlich oft Vergiftungen<br />

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