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Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de

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<strong>de</strong>n Wortstamm von Bilsen zurück, über das althoch<strong>de</strong>utsche bilisa, belisa und das keltische<br />

belinuntja, so ist all diesen Worten die Wurzel bal gemeinsam, die töten be<strong>de</strong>utet. Der griechische<br />

Gattungsname Hyoscyamus heißt übersetzt Schweinebohne und bezieht sich auf die Ähnlichkeit <strong>de</strong>r<br />

Samenkapseln. Der Artname niger verweist auf die schwarze Farbe <strong>de</strong>r Samen.<br />

Geschichtliches:<br />

Das Bilsenkraut soll schon bei <strong>de</strong>n Babyloniern, im alten Ägypten und im alten Persien für seine<br />

Wirkung bekannt gewesen sein. Im Altertum wur<strong>de</strong> die Pflanze als Pfeilgift verwen<strong>de</strong>t, zahlreiche<br />

Giftmor<strong>de</strong> durch sie verübt und Wahrsager versetzten sich mit ihr in Trance. Dioscuri<strong>de</strong>s empfiehlt<br />

das Bilsenkraut vorwiegend als Schmerzmittel und auch Plinius weiß über seine Wirkung zu<br />

berichten. Im Mittelalter spielte die Pflanze aber nicht nur als Schmerzmittel eine Rolle, in <strong>de</strong>n<br />

Operationssälen <strong>de</strong>r damaligen Zeit wur<strong>de</strong> sie als Narkosemittel verwen<strong>de</strong>t. Auch im Aberglauben<br />

und Hexenkult <strong>de</strong>r damaligen Zeit spielte Bilsenkraut eine wichtige Rolle. So war es, zusammen mit<br />

<strong>de</strong>r ähnlich wirken<strong>de</strong>n Tollkirsche und <strong>de</strong>m Stechapfel sowie allerlei an<strong>de</strong>ren Pflanzen und Zutaten<br />

ein wichtiger Bestandteil <strong>de</strong>r Hexensalben. Die auftreten<strong>de</strong>n Rauschzustän<strong>de</strong> ließen die Benutzer<br />

glauben, daß sie sich in Tiere verwan<strong>de</strong>lten und fähig waren durch die Luft zu fliegen. Ähnliche<br />

Beobachtungen sind in Selbstversuchen bestätigt und auch eine Vergiftung mit Bilsenkraut zeigt<br />

ähnliche Symptome. Hieronymus Bock weiß unter an<strong>de</strong>rem zu berichten, daß Bilsenkraut zum<br />

Fischfang diente: "Also das sie (die Fische) daruon doll wer<strong>de</strong>n / springen auff und keren zuletzt das<br />

weiß obersich / das sie mit <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n inn solcher dollheit gefangen wer<strong>de</strong>n." Und das sich das<br />

Fahren<strong>de</strong> Volk damals <strong>de</strong>s Bilsenkrautes zum Fangen von Hühner bediente: "Die Hüner auff <strong>de</strong>n<br />

balcken fallen heraber / wann sie <strong>de</strong>n rauch von Bülsen gewar wer<strong>de</strong>n. Solche künstlein treiben die<br />

Zigeiner und ihre gesellschafft." Matthiolus schreibt, er habe Bauernkin<strong>de</strong>r gesehen, die sich nach<br />

<strong>de</strong>m Verzehr von Bilsenkrautsamen <strong>de</strong>rart unsinnig benommen hätten, daß die Eltern dachten, ihre<br />

Kin<strong>de</strong>r wären vom bösen Geist befallen. Auch <strong>de</strong>m Bier wur<strong>de</strong> das Bilsenkraut zugesetzt, um seine<br />

berauschen<strong>de</strong> Wirkung zu verstärken. Eine Polizeiordnung aus Eichstätt in Mittelfranken verfügt,<br />

daß es <strong>de</strong>n Brauern bei einer Strafe von 5 Gul<strong>de</strong>n verboten ist Samen, Asche o<strong>de</strong>r Kraut ins Bier zu<br />

mischen.<br />

Das Schwarze Bilsenkraut ist geschützt!<br />

Bestimmungsmerkmale:<br />

Blasenstrauch<br />

Colutea arborescens<br />

Schmetterlingsblütengewächse<br />

Der Blasenstrauch erreicht eine Höhe von 2 - 5 m. Die gelben Schmetterlingsblüten hängen in<br />

Trauben in <strong>de</strong>n Blattachseln, wer<strong>de</strong>n etwa 2 cm lang und erscheinen von Juni - August. Bis zu 40<br />

blau-schwarzen Samen sitzen in einer braunen, aufgeblasenen Hülse. Sie wird bis zu 7 cm lang und<br />

3 cm breit. Durch die lange Blütezeit fin<strong>de</strong>t man Blüten und Früchte mitunter gleichzeitig am<br />

Strauch. Die Laubblätter <strong>de</strong>s Blasenstrauches sind unpaarig gefie<strong>de</strong>rt, die Teilblättchen verkehrt<br />

eiförmig und an ihrer Spitze ausgeran<strong>de</strong>t.<br />

Standort und Verbreitung:<br />

Der Blasenstrauch stammt aus <strong>de</strong>m Mittelmeergebiet. Er ge<strong>de</strong>it in Wäl<strong>de</strong>rn und trockenen<br />

Gebüschen in Süd<strong>de</strong>utschland, Südösterreich und Sü<strong>de</strong>uropa. Die Pflanze wächst vielfach kultiviert<br />

in Gärten, in <strong>de</strong>r Natur ist sie selten anzutreffen.<br />

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:<br />

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