Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de
Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de
Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
so sie mit <strong>de</strong>m rauch obereilt wer<strong>de</strong>n / fallen sie umb als weren sie todt." Man wen<strong>de</strong>te die Pflanze<br />
früher auch bei Lungentuberkulose (Schwindsucht) an. Tabernaemontanus bemerkt zum Aronstab:<br />
"Wann die Pestilenz regieret / soll man Aron fleissig in <strong>de</strong>r Speiß gebrauchen / dann sie wi<strong>de</strong>rstehet<br />
<strong>de</strong>m Gifft sehr." Im Volksglauben sollte <strong>de</strong>r Aronstab in die Wiege <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r gelegt, diese vor<br />
Unhol<strong>de</strong>n schützen.<br />
Der Aronstab ist geschützt!<br />
Bestimmungsmerkmale:<br />
Schwarzes Bilsenkraut<br />
Hyoscyamus niger<br />
Nachtschattengewächse<br />
Das Schwarze Bilsenkraut ist zottig, klebrig behaart und wird 30 - 60 cm hoch. Seine Blüten stehen<br />
in <strong>de</strong>n Achseln <strong>de</strong>r Blätter und sind immer nach einer Seite gewandt. Sie haben eine schmutziggelbe<br />
Farbe und sind violett gea<strong>de</strong>rt. Der Blütenschlund und auch die Staubbeutel sind meist<br />
ebenfalls violett gefärbt; selten erscheinen die Blüten in reinem gelb. Die Pflanze blüht von Juni -<br />
Oktober und entwickelt in einer eiförmigen Frucht ca. 200 kleine graubraune Samen. Die buchtig<br />
gezähnten Laubblätter haben unten an <strong>de</strong>r Pflanze Stiele und sitzen oben stengelumfassend. Das<br />
Bilsenkraut riecht stark aromatisch.<br />
Standort und Verbreitung:<br />
Man fin<strong>de</strong>t die Pflanze auf Wegen, an Mauern und auf Schuttplätzen; sie braucht sehr<br />
stickstoffhaltigen Bo<strong>de</strong>n. Es wächst in ganz Europa, ist aber ziemlich selten zu fin<strong>de</strong>n.<br />
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:<br />
Das Bilsenkraut enthält das stark giftige Hyoscyamin und Scopolamin. Diese Giftstoffe fin<strong>de</strong>n sich<br />
auch in <strong>de</strong>r Tollkirsche. Die höchste Wirkstoffkonzentration ist in <strong>de</strong>n Samen enthalten, bereits 15<br />
Samenkörner können für Kin<strong>de</strong>r tödlich wirken. Die Samen <strong>de</strong>s Bilsenkrautes sind leicht mit<br />
Mohnsamen zu verwechseln. Die Vergiftungserscheinungen sind ähnlich <strong>de</strong>r Tollkirsche, wenn<br />
auch Pupillenerweiterung, fehlen<strong>de</strong>s Erbrechen, gerötete und trockene Haut sowie Trockenheit <strong>de</strong>r<br />
Schleimhäute in Mund und Rachen nicht unbedingt Eintreten müssen, aber durchaus möglich sind.<br />
Im Vor<strong>de</strong>rgrund steht beim Bilsenkraut die narkotische Wirkung <strong>de</strong>r Gifte, so daß es zur<br />
Pulsbeschleunigung, zu Bewußtseinsstörungen sowie zu Bewußtlosigkeit und narkoseähnlichem<br />
Schlaf kommt. Es sind auch Weinkrämpfe, Re<strong>de</strong>drang und Tobsuchtsanfälle möglich. Bei<br />
entsprechen<strong>de</strong>r Vergiftung kann <strong>de</strong>r Tod eintreten.<br />
Erste Hilfe:<br />
Erbrechen mit Salzwasser herbeiführen, Aktivkohle geben. Um die Temperatur zu senken sollte<br />
man kalte Umschläge anlegen, aber keine fiebersenken<strong>de</strong>n Mittel verabreichen.<br />
Heilwirkung und Medizinische Anwendung:<br />
Das Bilsenkraut wird zur Krampflösung (Epilepsie und Asthma), bei Luftwegserkrankungen<br />
(Bronchialkatarrhe, Hustenstiller), bei Ohrenschmerzen, Augenentzündungen und auch als<br />
Beruhigungsmittel eingesetzt. Es ist eines <strong>de</strong>r ältesten Narcotica.<br />
Name:<br />
Weitere Namen für diese Pflanze waren Bilselsamen, Bilsen, Binselkraut, Tollkraut und<br />
Raasewurz. Ferner nannte man die Pflanze auch Zankkraut, Hühnertod und Hundsgift. Verfolgt man<br />
17