Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de
Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de
Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
keinen Zauber gab, <strong>de</strong>r sie bezwingen könne. Viele Gaukler und Scharlatane verkauften daher die<br />
menschenähnliche Wurzel für teures Geld. Paracelsus spottet damals über die einfältigen<br />
Menschen, die sich <strong>de</strong>m Glauben an die Alraunenwurzel hingaben. Die Wurzel wur<strong>de</strong> aber auch als<br />
Arznei eingesetzt. Tabernaemontanus empfiehlt sie als Arznei bei Wun<strong>de</strong>n, gegen Schlangenbissen,<br />
als Mittel die Geburt einzuleiten und natürlich als Schlaf- und Schmerzmittel. Vielfach wur<strong>de</strong>n<br />
gefälschte Alraunenwurzeln, geschnitzt aus <strong>de</strong>r Zaunrübe und aus Enzianwurzeln, feilgeboten (siehe<br />
auch Kapitel Zaunrübe). Es muß eine wahre Alraunensucht damals stattgefun<strong>de</strong>n haben, <strong>de</strong>nn im<br />
Jahre 1611 sah sich Herzog Maximilian von Bayern dazu genötigt ein Verbot zu erlassen, die<br />
Alraunenwurzeln auszugraben und mit ihr Zauberei und Hexerei zu betreiben.<br />
Bestimmungsmerkmale:<br />
Aronstab<br />
Arum maculatum<br />
Aronstabgewächse<br />
Ein grünes Hüllblatt umgibt <strong>de</strong>n meist braunen Blütenkolben, an <strong>de</strong>m unten die weiblichen Blüten<br />
und darüber die männlichen sitzen. Der Kolben sen<strong>de</strong>t Aasgeruch aus, <strong>de</strong>r kleine Fliegen anlockt.<br />
Die dringen in <strong>de</strong>n Trichter ein und bestäuben auf diese Weise die Pflanze. Diese Einrichtung nennt<br />
man auch Fliegenkesselfalle. Die Blütezeit ist von April - Mai und im August - September reifen<br />
dann die erst grünen, später roten Früchte heran, die rings um <strong>de</strong>n Kolben herum sitzen. Die Blätter<br />
<strong>de</strong>s Aronstabs sind pfeilförmig und mitunter auch braun gefleckt. Die Pflanze wird 15 - 50 cm hoch.<br />
Standort und Verbreitung:<br />
Aronstab wächst in feuchten Laub- und Laubmischwäl<strong>de</strong>rn auf lockerem und nährstoffreichem<br />
Humusbo<strong>de</strong>n. Sein Verbreitungsgebiet ist Mittel- und Sü<strong>de</strong>uropa.<br />
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:<br />
Die gesamte Pflanze ist giftig und enthält in großen Mengen Caliumoxalat und <strong>de</strong>n Scharfstoff<br />
Aroin. Bei Kin<strong>de</strong>rn führen die rotem, süß schmecken<strong>de</strong>n Beeren immer wie<strong>de</strong>r zu Ver-giftungen,<br />
selbst beim Berühren <strong>de</strong>r Pflanze kann es zu Hautrötung und Entzündungen kommen. Eine<br />
Vergiftung bei innerer Aufnahme zeigt sich durch Entzündungen <strong>de</strong>r Mundschleimhäute und<br />
Anschwellen <strong>de</strong>r Lippen, auf <strong>de</strong>r Zunge und im Rachen kommt es zu schmerzhaftem Brennen.<br />
Weiterhin können sich unregelmäßiger Herzschlag, Krämpfe und innere Blutungen einstellen.<br />
Heilwirkung und Medizinische Anwendung:<br />
In <strong>de</strong>r Allopathie fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Aronstab Anwendung bei Gastritis und Brustlei<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>r<br />
Homöopathie wird eine chinesisch Aronstabart unter an<strong>de</strong>rem bei Schnupfen und Heiserkeit<br />
eingesetzt.<br />
Name:<br />
Die Pflanze hieß auch Zehrwurz, Eselsohr, Magenwurz und auch Pfaffenspint. Schon die alten<br />
Griechen nannten das Gewächs Aron, woraus <strong>de</strong>r Gattungsname Arum entstan<strong>de</strong>n ist. Die<br />
Bezeichnung Aronstab verweist auf <strong>de</strong>n Blütenkolben. Der Lateinische Gattungsname maculatum<br />
be<strong>de</strong>utet gefleckt, womit er sich auf die Laubblätter bezieht.<br />
Geschichtliches:<br />
Dioscuri<strong>de</strong>s beschrieb schon <strong>de</strong>n Aron und Hippokrates verordnete ihn bei Katarrhen <strong>de</strong>r Luftwege.<br />
Hieronymus Bock empfiehlt die Pflanze bei Lungen- und Brustlei<strong>de</strong>n, Magenbeschwer<strong>de</strong>n,<br />
Frauenkrankheiten, als Wundheilmittel und bei Ohrenschmerzen. Über ihre Wirkung auf Schlangen<br />
schreibt er: "So man mit diser wurzel reuchert / vertreibet sie Schlangen und allerley unziffer / und<br />
16