Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de
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und unangenehm riechen. Die Alraunenwurzel wächst bis zu 50 cm tief in die Er<strong>de</strong> und ähnelt, ihrer<br />
Verzweigungen wegen, an eine menschliche Gestalt. Seit alters her ist sie daher sagenumwoben.<br />
Standort und Verbreitung:<br />
Man fin<strong>de</strong>t die Alraune im östlichen Mittelmeergebiet auf Schuttplätzen und brachliegen<strong>de</strong>n<br />
Fel<strong>de</strong>rn, sie ist eine Ödlandpflanze.<br />
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:<br />
Die Pflanze enthält Hyoscyamin, Scopolamin und Atropin. Die Früchte können für Kin<strong>de</strong>r eine<br />
Gefahr darstellen. Die typischen Vergiftungserscheinungen sind starke Pupillenerweiterung<br />
(Glanzaugen), fehlen<strong>de</strong>s Erbrechen, gerötete, trockene und heiße Haut sowie Pulsbeschleunigung.<br />
Bei starker Vergiftung erfolgt Bewußtlosigkeit und narkoseähnlicher Schlaf. Durch Atemlähmung<br />
kann es zum Tod <strong>de</strong>s Patienten kommen. In unseren Breiten ist eine Vergiftung mit <strong>de</strong>r Alraune<br />
nahezu ausgeschlossen.<br />
Heilwirkung und Medizinische Anwendung:<br />
Die Alraune fin<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>r Homöopathie Anwendung bei <strong>de</strong>pressiven Zustän<strong>de</strong>n, bei gewissen<br />
Magen- und Leberstörungen sowie bei entzün<strong>de</strong>ten Gelenken und Ischias.<br />
Name:<br />
Die Pflanze wur<strong>de</strong> früher auch Galgenmännchen, Erdmännchen und Drachenpuppe genannt und<br />
bei <strong>de</strong>n alten Griechen und Römern hieß sie auch Circea, nach <strong>de</strong>r Zauberin Circe. Der<br />
Gattungsname Mandragora setzt sich zusammen aus <strong>de</strong>m griechischen mandra für Stall und agora<br />
für Sammelplatz, was be<strong>de</strong>utet, daß die Alraune früher in <strong>de</strong>r Nähe von Stallungen zu fin<strong>de</strong>n war.<br />
Der Artname weist auf ihre Verwendung als Arzneipflanze hin. Das Wort Alraune stammt aus <strong>de</strong>r<br />
germanischen Sprache (runa - Geheimnis) und steht für Kobolt und mythisches Wesen.<br />
Geschichtliches:<br />
Die Alraune gehört mit zu <strong>de</strong>n ältesten Heilpflanzen. Sie wur<strong>de</strong> schon vor 4000 Jahren von <strong>de</strong>n<br />
alten Ägyptern als Liebestrank und Schlaf- sowie Schmerzmittel verwen<strong>de</strong>t. Die Pflanze wur<strong>de</strong> im<br />
Papyrus Ebers unter <strong>de</strong>m Namen "dja-dja" erwähnt und als Grabbeilage in <strong>de</strong>n Pyrami<strong>de</strong>n gefun<strong>de</strong>n;<br />
auf <strong>de</strong>m Gewand Tut-Ench-Amuns waren Alraunenfrüchte dargestellt. Auch die Bibel weiß über die<br />
Früchte <strong>de</strong>r Alraune zu berichten. In <strong>de</strong>r Antike beschrieben Theophrast und Dioscuri<strong>de</strong>s ihre<br />
Wirkung. Dioscuri<strong>de</strong>s empfiehlt die Alraune bei Gallenbeschwer<strong>de</strong>n, bei Schmerzen und<br />
Erkrankungen <strong>de</strong>r Augen, zur Fruchtbarkeit, bei Geschwulsten und auch bei Schlangenbissen. Und<br />
schon damals benutzte man die Pflanze als Narkosemittel, wie Dioscuri<strong>de</strong>s schreibt: "Man macht<br />
einen Wein aus <strong>de</strong>n Rin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Wurzeln ... und gibt ... <strong>de</strong>njenigen, die man schnei<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r brennen<br />
will zu trinken ... <strong>de</strong>nn sie fallen dadurch in einen Schlaf, welcher ihnen alle Empfindlichkeit<br />
nimmt". Ferner weiß er zu berichten daß die Wurzel när-risch und unsinnig macht und wer sie<br />
eingenommen hat 3 - 4 Stun<strong>de</strong>n bewußt-los schläft. Weiter lesen wir: "Die Chirurgen brauchen auch<br />
dieses, wenn sie jeman<strong>de</strong>m etwas am Leib abschnei<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r brennen wollen." Allerlei mystische<br />
Vorstellungen wur<strong>de</strong>n um die Alraunenwurzel gesponnen. Bei Plinius heißt es, daß vor <strong>de</strong>m<br />
Ausgraben <strong>de</strong>r Wurzel, mit einem Schwert in dreifacher Kreis um die Pflanze gezogen wer<strong>de</strong>n<br />
müsse. Flavius schrieb, man müsse die Wurzel mit Urin und Menstruationsblut befeuchten,<br />
ansonsten ließe sie sich nicht aus <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> ziehen. Auch im Mittelalter war man <strong>de</strong>r Meinung, nur<br />
unter allerlei Beschwörungen, und nur in Mondnächten zur Sonnenwen<strong>de</strong> die Wurzel ausgraben zu<br />
können, die, nach damaliger Vorstellung aus <strong>de</strong>n Tränen, bzw. Samen, von Erhängten wuchs. Auch<br />
Schreie <strong>de</strong>r Pflanze wollte man gehört haben und es erging die Empfehlung einen Hund die Wurzel<br />
aus <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> reißen zu lassen, damit dieser und nicht sein Herr versteinert wür<strong>de</strong>. So wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Pflanze allerlei magische Kräft zugeschrieben, man erhoffte sich Glück von ihr und glaubte, daß es<br />
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