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Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de

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griechischen Worten strychnon, womit unser Solanum gemeint ist und monikon für rasend, also<br />

rasend machen<strong>de</strong>s Solanum.<br />

Geschichtliches:<br />

Die Wirkungen <strong>de</strong>r Stechapfelarten waren schon in <strong>de</strong>r Antike bekannt. Theophrast warnt vor <strong>de</strong>m<br />

Gebrauch <strong>de</strong>r Pflanze, in<strong>de</strong>m er schreibt, daß schon, wer 3/20 einer Unze (4,2 g) zu sich nimmt, sich<br />

fühlen wird als hätte er <strong>de</strong>n Teufel im Leib; bei doppelter Menge käme es zu Halluzinationen. Bei<br />

<strong>de</strong>r dreifachen Menge verliere man <strong>de</strong>n Verstand und beim Verzehr <strong>de</strong>r vierfachen Menge erfolge<br />

<strong>de</strong>r Tod. Plinius berichtet darüber, daß <strong>de</strong>r Stechapfel als Speergift verwen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. In<br />

Deutschland wur<strong>de</strong> die Pflanze erst im 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt bekannt. Tabernaemontanus warnt vor <strong>de</strong>m<br />

Gebrauch <strong>de</strong>s Stechapfels: "...<strong>de</strong>rowegen je<strong>de</strong>rman sich solcher Aepfel enthalten soll / dann sie<br />

machen rasend / und wann man etwas zu viel gessen hat / so tödten sie." Die Pflanze diente als<br />

Mittel gegen Geisteskrankheiten, war Bestandteil <strong>de</strong>r Hexensalben und wur<strong>de</strong> in "Liebestränke"<br />

gemischt. Über <strong>de</strong>n "Liebeszwinger" schrieb ein <strong>de</strong>utscher Schriftsteller: "ein Mittel <strong>de</strong>r<br />

Hurenwirte, schlimmer Mädchenverführer, entarteter Buhlerinnen und frischer Wollüstlinge". Diebe<br />

benutzten Auszüge aus Stechapfel um Ihre Opfer zu betäuben und hinterher besser ausrauben zu<br />

können. Eine große Rolle spielte <strong>de</strong>r Stechapfel auch im Aberglauben <strong>de</strong>r Zigeuner, die<br />

wahrscheinlich entschei<strong>de</strong>nd zu seiner Verbreitung bei uns beigetragen haben. Sie verwen<strong>de</strong>ten ihn<br />

als Zauber- und Orakelkraut, aber auch als Arznei. 1762 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Stechapfel durch <strong>de</strong>n Wiener<br />

Hofarzt A.von Stoerck (1731 - 1803) in die Medizin eingeführt.<br />

Bestimmungsmerkmale:<br />

Tulpe<br />

Tulipa gesneriana<br />

Liliengewächse<br />

Von April - Mai treibt die Tulpe ihre 4 - 8 cm langen, glockenförmigen Blüten aus <strong>de</strong>r Zwiebel.<br />

Entsprechend <strong>de</strong>r Zuchtform variiert die Blütenfarbe über weiß, gelb, orange, rosa, rot bis blau und<br />

sogar schwarz. Die Laubblätter wer<strong>de</strong>n bis 30 cm lang und haben eine lanzettliche Form. Die<br />

Wildform (Tulipa sylvestris) trägt gelbe, duften<strong>de</strong> Blüten.<br />

Standort und Verbreitung:<br />

Tulpen sind eine unserer beliebtesten Gartenpflanzen. Die Wil<strong>de</strong> Tulpe ist dagegen äußerst selten<br />

gewor<strong>de</strong>n und stark gefähr<strong>de</strong>t. Mitunter fin<strong>de</strong>t man sie in Weinbergen und Laubwäl<strong>de</strong>rn<br />

Süd<strong>de</strong>utschlands und Sü<strong>de</strong>uropas. In <strong>de</strong>n Alpen wächst sie bis zu einer Höhe von 2000 m.<br />

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:<br />

Vorwiegend Zwiebel und Spross enthalten Tulipanin. Beson<strong>de</strong>rs durch Verwechslung <strong>de</strong>r<br />

Blumenzwiebel mit <strong>de</strong>r Küchenzwiebel sind Vergiftungen möglich. Die Symptome einer<br />

Tulpenvergiftung sind Erbrechen, Magen - und Darmbe-schwer<strong>de</strong>n, Bauchkrämpfe sowie auch<br />

Untertemperatur. Bei starker Vergiftung ist auch Atemstillstand nicht ausgeschlossen. Äußerlich<br />

bewirkt das Gift exzemartige Reizungen <strong>de</strong>r Haut, die sogenannte Tulpen<strong>de</strong>rmatitis o<strong>de</strong>r<br />

Tulpenkrätze. Insbeson<strong>de</strong>re Personen, die beruflich mit <strong>de</strong>r Pflanze zu tun haben sind davon<br />

betroffen.<br />

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:<br />

Die Tulpe spielt in <strong>de</strong>r Heilkun<strong>de</strong> keine Rolle.<br />

Name:<br />

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