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Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de

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Die Tollkirsche fin<strong>de</strong>t medizinische Anwendung in <strong>de</strong>r Augenheilkun<strong>de</strong>; sie wirkt krampflösend<br />

bei Epilepsie und Asthma und wird bei Erkrankungen <strong>de</strong>r Luftwege (Bronchitis, Reizhusten)<br />

eingesetzt. Ferner hemmt sie die Drüsensekretion und wird zur Behandlung <strong>de</strong>s Parkin-sonismus<br />

genommen. Atropin ist auch ein wirksames Gegengift und wird vom Militär als Mittel gegen<br />

Nervengas gelagert.<br />

Name:<br />

Wegen <strong>de</strong>r Ähnlichkeit <strong>de</strong>r Früchte mit Kirschen und <strong>de</strong>r Giftwirkung auf <strong>de</strong>n Menschen<br />

(Tobsucht), nannte man die Pflanze Tollkirsche. Weitere Namen waren Teufelskirsche, Wolfsbeere<br />

und Dollwurz. Der Gattungsname Atropa stammt aus <strong>de</strong>r griechischen Sage. Atropa war einer <strong>de</strong>r 3<br />

Parzen, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Lebensfa<strong>de</strong>n durchschnei<strong>de</strong>t, so wie das auch die Tollkirsche vermag. Der Artname<br />

belladonna heißt schöne Frau, da <strong>de</strong>r Saft <strong>de</strong>r Beeren zur Pupillenvergrößerung, somit zu schönen<br />

Augen und als Kosmetika genommen wur<strong>de</strong>.<br />

Geschichtliches:<br />

Die Tollkirsche wur<strong>de</strong> schon von Theophrast erwähnt. Sie diente früher als Heilmittel, wur<strong>de</strong> aber<br />

auch zu Giftmor<strong>de</strong>n gebraucht. Beson<strong>de</strong>rs im Aberglauben und Hexenkult <strong>de</strong>s Mittelalters spielte<br />

die Pflanze eine große Rolle. In Liebestränken und in <strong>de</strong>n Hexensalben war unter an<strong>de</strong>rem<br />

Tollkirsche enthalten; auf die Haut aufgetragen führte sie zu real erlebten Wahnvorstellungen, wie<br />

z.B. <strong>de</strong>r Vorstellung zu fliegen. In Hexenprozessen wur<strong>de</strong>n die Angeklagten gezwungen Tollkirsche<br />

zu essen, wonach sie sich oft im Wahn selbst beschuldigten. Auch die Kräuterbücher <strong>de</strong>s<br />

Mittelalters beschreiben die Wirkungen <strong>de</strong>r Pflanze. Hieronymus Bock empfiehlt sie bei Leber- und<br />

Magen Entzündung, bei Augen- und Ohrenlei<strong>de</strong>n und als Wundsalbe. Er schreibt aber auch: "... /<br />

wann du aber <strong>de</strong>ssen zuvil wolltest brauchen / so würt es dir bekommen wie <strong>de</strong>m Mann von Erbach<br />

bei Hohenburg Anno 1541. Gieng <strong>de</strong>r selb man im Wald / unnd als er ungfähr diß gewächß mit<br />

seinen lustigen Beeren ersahe / aß er <strong>de</strong>r selben eine gute schüssel voll / ward aber darnach am<br />

an<strong>de</strong>rn tag so Doll unnd ungeschickt / das man ihnen wolt gehn Wi<strong>de</strong>rsdorff haben gefürt / ..." Und<br />

bei Mattioli lesen wir: "So man die Beer isset, machen sie <strong>de</strong>nselben menschen so fast toll und<br />

unsinnig, als hette jn <strong>de</strong>r teuffel besessen und bringen jn in tieffen unüberwiendlichen schlaff."<br />

Außer seiner schon erwähnten kosmetischen Anwendung, setzte man <strong>de</strong>n Toll-kirschensaft in<br />

einigen Alpenlän<strong>de</strong>rn auch Bier und Wein zu, was die Wirkung dieser Getränke noch steigerte.<br />

Bestimmungsmerkmale:<br />

Tränen<strong>de</strong>s Herz<br />

Dicentra spectabilis<br />

Mohngewächse<br />

Die Pflanze hat rot / weiße Blüten die in einer einseitswendigen Traube hängen. Die äußeren<br />

Kronblätter sind halb herzförmig und die ganze Blüte sieht aus wie sie genannt wird, nämlich wie<br />

ein Tränen<strong>de</strong>s Herz. Die Laubblätter sind mehrfach 3 zählig und langgestielt. Die Pflanze wird 60 -<br />

90 cm hoch, sie blüht von April - Mai.<br />

Standort und Verbreitung:<br />

Die aus Ostasien stammen<strong>de</strong> Pflanze wächst bei uns als Zierpflanze in Gärten.<br />

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:<br />

Vorwiegend in <strong>de</strong>r Wurzel, aber auch sonst in <strong>de</strong>r ganzen Pflanze fin<strong>de</strong>n sich verschie<strong>de</strong>ne<br />

Alkaloi<strong>de</strong>, unter an<strong>de</strong>rem das Bulbocapnin. Die Vergiftungserscheinungen sind Brennen im Mund,<br />

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