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Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de

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Pfeiferauchen war schon in <strong>de</strong>r Bronzezeit gebräuchlich, wie archäologische Fun<strong>de</strong> bezeugen. Als<br />

Rauchwaren dienten damals Alant (Inula helenium), Majoran und Laven<strong>de</strong>l. Den Eingebohrenen<br />

Südamerikas war das Tabakrauchen schon lange bekannt. Pater Bartolomeo <strong>de</strong> las Casas beschrieb<br />

1550 in seiner "Historia <strong>de</strong> las Indias", daß die Menschen dort Kräuter in trockenen Blätter, wie eine<br />

Lunte an einem En<strong>de</strong> angezün<strong>de</strong>t, rauchten. Der Mönch Tevet brachte die ersten Tabaksamen 1556<br />

nach Frankreich. Nach <strong>de</strong>m Anbau <strong>de</strong>r Tabakpflanze durch Nicot, begann das Tabakrauchen 1570<br />

in Spanien und 1586 in England. Tabernaemontanus beschreibt in seinem Kräuterbuch <strong>de</strong>n<br />

"Indianischen Beynwelle" und empfiehlt ihn bei vielen Lei<strong>de</strong>n, wie z.B. Zahnweh, Husten,<br />

Wassersucht, Geschwülste, Flechten und vielen an<strong>de</strong>ren mehr. Das erste Tabakmonopol wur<strong>de</strong><br />

1651 durch die Republik Venedig erlassen. Im 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tabak, <strong>de</strong>n man erst in<br />

Pfeifen und nur manchmal als Zigarren rauchte, viel als Schnupftabak verwen<strong>de</strong>t. Zu <strong>de</strong>n<br />

prominenten "Schnupfern" zählte auch Napoleon. Der Tabak wur<strong>de</strong> aber nicht nur als Rauchware<br />

gebraucht, man nahm ihn auch zur Schädligsbekämpfung, was allerdings auch To<strong>de</strong>sfälle zur Folge<br />

hatte. Die Pflanze fand ebenfalls Verwendung als Wurmmittel.<br />

Bestimmungsmerkmale:<br />

Tollkirsche<br />

Atropa belladonna<br />

Nachtschattengewächse<br />

Die Tollkirsche trägt glockige, außen braunviolette und innen gelbgrün gefärbte Blüten mit 5<br />

Blütenblättern. Die Blüten wer<strong>de</strong>n bis zu 3 cm groß und stehen einzeln zwischen <strong>de</strong>n oberen<br />

Laubblättern. Diese sind eiförmig und in <strong>de</strong>n Stiel herablaufend. Es stehen meist ein kleines und ein<br />

großes Blatt zusammen. Die Pflanze wird bis zu 150 cm hoch. Die Tollkirsche blüht von Juni -<br />

August, danach bil<strong>de</strong>t sie ihre schwarzen, glänzen<strong>de</strong>n, kirschgroßen Beeren. Insbeson<strong>de</strong>re Kin<strong>de</strong>r<br />

sollte man auf die Unterschie<strong>de</strong> zwischen einer echten Kirsche und einer Tollkirsche aufmerksam<br />

machen. Die Eßkirsche hat einen Stein, während in <strong>de</strong>r Tollkirsche einzelne Samen sitzen.<br />

Weiterhin hängt die Eßkirsche an langen, dünnen Stielen und hat keinen ansitzen<strong>de</strong>n Kelch. Die<br />

Tollkirsche hingegen sitzt an einem recht kurzen, dicken Stiel und hat einen breiten, ansitzen<strong>de</strong>n<br />

Kelch.<br />

Standort und Verbreitung:<br />

Die Tollkirsche ge<strong>de</strong>iht an warmen Waldrän<strong>de</strong>rn, an Kahlschlägen und auf Lichtungen in Laub-<br />

und Laubmischwäl<strong>de</strong>rn. Sie braucht humusreichen und etwas kalkhaltigen Bo<strong>de</strong>n. Man fin<strong>de</strong>t sie in<br />

Mittel- und Sü<strong>de</strong>uropa, im Nor<strong>de</strong>n bis Nor<strong>de</strong>ngland, im Osten bis zur Ukraine.<br />

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:<br />

Die Pflanze enthält die Alkaloi<strong>de</strong> Atropin, Hyoscyamin und Scopolamin. Der Giftgehalt ist<br />

entsprechend <strong>de</strong>s Standortes stark verschie<strong>de</strong>n. Gera<strong>de</strong> die Beeren sind für Kin<strong>de</strong>r eine große<br />

Gefahr. Sie wer<strong>de</strong>n, wie schon erwähnt, leicht mit Kirschen verwechselt und schmecken obendrein<br />

noch süß. Die tödliche Dosis liegt bei Kin<strong>de</strong>rn zwischen 3 und 5, bei Erwachsenen zwischen 10 und<br />

20 Beeren. Die typischen Symptome einer Tollkirschenvergiftung sind Pupillenerweiterung<br />

(Glanzaugen), fehlen<strong>de</strong>s Erbrechen, trockene, gerötete und heiße Haut. Ferner kommt es zu<br />

Trockenheit <strong>de</strong>r Schleimhäute im Mund- und Rachenbereich, was Sprach- und Schluckstörungen<br />

zur Folge hat sowie zu Pulsbeschleunigung. Bei starker Vergiftung befällt <strong>de</strong>n Patienten Unruhe, er<br />

lei<strong>de</strong>t unter Weinkrämpfen und Re<strong>de</strong>drang sowie unter Tobsuchtsanfällen. Bei entsprechen<strong>de</strong>r<br />

Vergiftung kommt es zur Bewußtlosigkeit und zum Tod durch Atemlähmung.<br />

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:<br />

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