Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de
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Gebrauch <strong>de</strong>s Stechapfels: "...<strong>de</strong>rowegen je<strong>de</strong>rman sich solcher Aepfel enthalten soll / dann sie<br />
machen rasend / und wann man etwas zu viel gessen hat / so tödten sie." Die Pflanze diente als<br />
Mittel gegen Geisteskrankheiten, war Bestandteil <strong>de</strong>r Hexensalben und wur<strong>de</strong> in "Liebestränke"<br />
gemischt. Über <strong>de</strong>n "Liebeszwinger" schrieb ein <strong>de</strong>utscher Schriftsteller: "ein Mittel <strong>de</strong>r<br />
Hurenwirte, schlimmer Mädchenverführer, entarteter Buhlerinnen und frischer Wolllüstlinge".<br />
Diebe benutzten Auszüge aus Stechapfel um Ihre Opfer zu betäuben und hinterher besser ausrauben<br />
zu können. Eine große Rolle spielte <strong>de</strong>r Stechapfel auch im Aberglauben <strong>de</strong>r Zigeuner, die<br />
wahrscheinlich entschei<strong>de</strong>nd zu seiner Verbreitung bei uns beigetragen haben. Sie verwen<strong>de</strong>ten ihn<br />
als Zauber- und Orakelkraut, aber auch als Arznei. 1762 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Stechapfel durch <strong>de</strong>n Wiener<br />
Hofarzt A.von Stoerck (1731 - 1803) in die Medizin eingeführt.<br />
Bestimmungsmerkmale:<br />
Stechpalme<br />
Ilex apuifolium<br />
Stechpalmengewächse<br />
Die Stechpalme wächst als Strauch, aber auch als Baum und wird bis zu 10 m hoch. Sie trägt<br />
immergrüne, glänzen<strong>de</strong> Blätter, die dornig gezähnt und eiförmig sind. An älteren Bäumen fin<strong>de</strong>t<br />
man auch ganzrandige Blätter. Die weißen Blüten stehen zu mehreren in <strong>de</strong>n Blattachseln. Sie<br />
haben 4 Blütenblätter und erscheinen von Mai - Juni. Im Herbst entwickeln sich dann die roten<br />
Beeren. Die Stechpalme kann bis zu 300 Jahren alt wer<strong>de</strong>n.<br />
Standort und Verbreitung:<br />
Sie wächst vorwiegend in Buchen- und Fichtenwäl<strong>de</strong>rn auf feuchtem, kalkarmem Bo<strong>de</strong>n. Ihr<br />
natürliches Verbreitungsgebiet ist vor allem Süd- und Westeuropa. Angepflanzt fin<strong>de</strong>t man <strong>de</strong>n<br />
Strauch in Parks und in Gärten.<br />
Giftstoffe, Wirkung und Symptome:<br />
Blätter und Beeren enthalten Urolsäure und Polyphenole. Insbeson<strong>de</strong>re die leuchtend roten Beeren<br />
stellen für Kin<strong>de</strong>r eine Gefahr dar. Die Giftstoffe bewirken Erbrechen, Magen - und<br />
Darmbeschwer<strong>de</strong>n und Durchfälle. Die ersten Symptome können bereits nach <strong>de</strong>r Aufnahme von 2<br />
Beeren erfolgen. Die Menge von 20 - 30 Beeren kann unter Umstän<strong>de</strong>n lebensbedrohlich sein.<br />
Heilwirkung und Medizinische Anwendung:<br />
In <strong>de</strong>r Homöopathie fin<strong>de</strong>t die Stechpalme noch Anwendung bei Rheuma und Gicht sowie als<br />
harntreiben<strong>de</strong>s Mittel.<br />
Name:<br />
Die Pflanze wird auch Stechhülse, Stecheiche und Palmendorn genannt. All diese Namen, wie auch<br />
<strong>de</strong>r Artname aquifolium, weisen auf die stacheligen Blätter hin. Die Bezeichnung Palme geht<br />
möglicherweise auf die Verwendung <strong>de</strong>r Pflanze zu Gebin<strong>de</strong>n am Palmsonntag zurück. Der<br />
Gattungsname Ilex ist möglicherweise von <strong>de</strong>r Steineiche (Quercus ilex) abgeleitet o<strong>de</strong>r er entstand<br />
über das keltische Wort ic o<strong>de</strong>r ac für Spitze.<br />
Geschichtliches:<br />
Hieronymus Bock berichtet, daß die Stechpalme o<strong>de</strong>r Walddistel, wie er sie nennt, bei<br />
Seitenstechen verwen<strong>de</strong>t wird. Weiter schreibt er, daß etliche Vogelleim aus <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong> herstellen.<br />
Die Pflanze galt im Mittelalter als Zauber abwehrend. Dazu Adam Lonitzer: "Der gemeine Mann<br />
glaubt / daß die geweihete Zweige dieses Baumes über die Thür gelegt / daß Hauß vor <strong>de</strong>m Donner<br />
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